FC Luzern Matchzytig N°1 14/15 (Sion/St. Johnstone)

kudi erklärt's
Internationale Härte –
gibt es sie überhaupt?
Viel wird sie zitiert, oft ist es die Begründung nach
einer Niederlage, doch ob es sie gibt? Gehen wir der
Sache auf den Grund.
Immer wieder sprachen die Fernsehkommentatoren
und die Medien
von der internationalen
Härte, wenn Schweizer Teams
auf ausländische Gegner trafen.
Der Grund ist eigentlich simpel.
In der englischen Liga beispielsweise
hat die harte, aber faire
Gangart eine lange Tradition.
Ebenso wie in Italien oder
Deutschland beispielsweise. So
waren die helvetischen Mannschaften von der
Gangart her vielfach überfordert. Der Gegner trat
in der gewohnten Manier auf, der Eidgenosse
staunte darüber, und schon war es passiert.
In der heutigen Zeit verfügt auch der hiesige Fussball
über die Komponenten, die benötigt werden, um bei
derartigen Vergleichen nicht unterzugehen. In der
Athletik haben wir aufgeholt, robuster sind wir auch
geworden. Taktisch zählen Schweizer Teams mittlerweile
zu den besten des Erdballs. Zudem kommt mittlerweile
auch die Erfahrung hinzu. Summa summarum
brauchen wir uns international nicht mehr zu
verstecken, können sogar dagegenhalten. Dies wird
auch gegen die «Saints» der Fall sein. Denn die
Schotten werden kämpfen wie die «Bravehearts».
Auch, wenn der FCL nicht, wie man vermuten könnte,
gegen eine Truppe von britischen Baumstämmen antritt.
St. Johnstone legt Wert darauf, einen gepflegten
Fussball zu spielen. Ich denke, sie werden die benötigte
Robustheit trotzdem an den Tag legen – umso
mehr ist unsere Mannschaft gefordert. Ich traue Carlos
Bernegger und seiner hungrigen Truppe durchaus
zu, diese beiden Spiele zu gewinnen.
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Ich selber wurde bei der Hertha in Berlin oft mit der
Situation konfrontiert, dass es härter zuging als bisweilen
am beschaulichen Vierwaldstättersee oder
sonstwo in unserem schönen Land. Ab dem ersten
Moment war mir bewusst, dass es nicht zu klagen
gilt, sondern sich anzupassen, dagegenzuhalten
und sich der Herausforderung zu stellen – quasi als
Schweizer Legionär anzutreten, dessen Stärke im
Spätmittelalter europaweit bekannt und geschätzt
war. Dafür benötigte es die entsprechende Einstellung,
denn ich wurde anfangs als kleiner Schweizer
belächelt. Nicht lange, darf ich nicht ohne Stolz an
dieser Stelle festhalten. Der Kudi erklärt’s nämlich
nicht nur, der Kudi zeigte es auch!
Nun bin ich gespannt, wie unsere Mannschaft gegen
das Team aus Perth dagegenhalten wird. Unsere
Jungs müssen sich dem Gegner stellen, und zwar auf
Augenhöhe. Angst zu haben brauchen wir nicht. Dafür
Mumm und Entschlossenheit, die Zweikämpfe zu
suchen und natürlich auch zu gewinnen.
Zum Schluss noch muss ich etwas loswerden. Was
den Brasilianern gegen die Deutschen an der WM
passierte, habe ich noch nie erlebt. Klar habe ich
öfters in wenigen Minuten mehrere Tore erzielt –
aber nie kassiert…
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