25 Jahre AIDS-Hilfe Hamburg
25 Jahre AIDS-Hilfe Hamburg
25 Jahre AIDS-Hilfe Hamburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Prävention mit Jugendlichen<br />
Schoolworker Deluxetalk<br />
Die Pausenhalle der Gesamtschule Bergedorf<br />
ist zum Bersten voll. Das sind<br />
keine Schüler mehr, die sich da dicht an<br />
dicht drängen und johlen, sondern echte<br />
Fans. Denn er ist da: der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Rapper Sammy Deluxe, als Botschafter<br />
des Welt- <strong>AIDS</strong>-Tages.<br />
Eröffnungsveranstaltung Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag 2008<br />
42<br />
Zugegeben, es geht nicht immer so sensationell ab, doch<br />
die 16 ehrenamtlichen Schoolworker der <strong>Hamburg</strong>er<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> stehen ihrem berühmten Mitstreiter in<br />
punkto Engagement und Einsatzfreude in nichts nach.<br />
Jede Woche einen Einsatz hat das Team im Schnitt, d.h.<br />
für jeden Freiwilligen mindestens einer im Monat. Dazu<br />
kommen die monatlichen Teamsitzungen am Abend,<br />
die von einer hauptamtlichen Sozialpädagogin geleitet<br />
werden. Zu bestimmten Zeiten sind es sogar noch mehr<br />
Einsätze, z. B. um den Welt-Aids-Tag herum, denn da<br />
wollen natürlich alle. Manchmal ist es schwer, das zu managen.<br />
Doch mittlerweile koordiniert die Teamleiterin,<br />
die als erfahrene ehrenamtliche Schoolworkerin die neu<br />
eingerichtete halbe Sozialpädagogenstelle übernommen<br />
hat so, dass es doch immer wieder gelingt, alles glatt über<br />
die Bühne zu bringen.<br />
In der Tat wird den Ehrenamtlichen schon einiges abverlangt.<br />
Zunächst müssen alle eine etwa vierteljährliche<br />
Vorbereitungszeit durchlaufen. Am Anfang stehen zwei<br />
medizinische Schulungen, die an Wochenenden im Aidshilfehaus<br />
stattfinden. Dann folgen zwei bis drei Hospitationen,<br />
d. h. sie gehen erst mal mit erfahrenen Schoolworkern<br />
mit, um zu lernen und Eindrücke zu sammeln.<br />
Idealerweise steigen sie dann als Teil eines Teams von je<br />
ein bis zwei Männern und Frauen ein. Denn das Konzept<br />
sieht vor, die Klasse jeweils in Jungen und Mädchen zu<br />
teilen. Dieses Vorgehen macht es den Schülern gerade bei<br />
dem heiklen Thema <strong>AIDS</strong> leichter, sich zu öffnen. Jedenfalls<br />
ist das eine zentrale Aussage auf 90% der an die<br />
Schüler verteilten Rückmeldebögen.<br />
Das Konzept der Schoolworker in <strong>Hamburg</strong> ist vor sechs<br />
<strong>Jahre</strong>n als Jugendpräventionsprogramm entwickelt worden.<br />
Immer wieder waren auch vorher schon vereinzelt<br />
Schulen an die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> herangetreten mit der Bitte<br />
um Informationen. In den Lehrplänen der Schulen ist<br />
auch eine Verpflichtung zur Prävention dezidiert verankert.<br />
Mangels Personal wurden diese Veranstaltungen<br />
dann stets, wenn es irgendwie einzurichten war, von<br />
„zweckentfremdeten“ Mitarbeitern der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
durchgeführt, die eigentlich für die Beratung und Unterstützung<br />
von Menschen mit HIV gebraucht wurden.<br />
Der Durchbruch kam, als ehrenamtliche Mitarbeiter für<br />
diese pädagogische Arbeit begeistert und ausgebildet<br />
wurden. Im neuen Team, dem auch ein Pädagoge und<br />
ein Mediziner angehörten, entstand unter der fachlichen<br />
Leitung des bisher „zweckentfremdeten“ Mitarbeiters<br />
das Rahmenkonzept, das auch heute, trotz regelmäßiger<br />
Überprüfungen und Fortentwicklungen, noch zu erkennen<br />
ist. Es richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 18<br />
<strong>Jahre</strong>n und kann von allen Schultypen als externe Informationsveranstaltung<br />
gebucht werden.<br />
Ein Einsatz der Schoolworker beginnt in der Regel mit<br />
einem gemeinsamen Begrüßungsplenum, in dem der Ablauf<br />
erläutert wird. Dann werden Jungen und Mädchen<br />
in getrennten Gruppen aufgeklärt über die Ansteckungswege<br />
sexuell übertragbarer Krankheiten wie HIV/<strong>AIDS</strong><br />
oder Hepatitis C. In einem anschließenden Praxisteil zu<br />
Safer-Sex und Safer-Use werden die Schutzmöglichkeiten<br />
erklärt und geübt.<br />
►2008 ► Stadt <strong>Hamburg</strong> steigt in die Finanzierung einer halben Stelle<br />
im Bereich Jugendprävention (Schoolwork) ein.