aktiv dabei - Verlag Volker Herrmann Soziales Marketing
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K 8379 E | 08-2012<br />
<strong>aktiv</strong> <strong>dabei</strong><br />
Fachmagazin Bewegung und Sport<br />
Informationsbroschüre 2012 / 2013<br />
BSNW für Menschen Behinderten-Sportverband mit Behinderung NW e. V.<br />
Sportjahr SCHWERPUNKT: 2013: Highlights PARALYMPICS LONDON 2012<br />
Jubiläum:<br />
LEICHTATHLETIK:<br />
60 Jahre BSNW<br />
SPITZENLEISTUNGEN BEI DER BOTTROP-GALA<br />
Blick nach vorne: Gelebte Inklusion im Sport<br />
TISCHTENNIS: SOLINGEN ERNEUT DEUTSCHER MEISTER
300 Jahre verändern manches.<br />
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Inhaltsverzeichniss<br />
Sport für Menschen mit Behinderung ...................................................<br />
Die Säulen des BSNW .........................................................................<br />
Vereine und Ehrenamt ..........................................................................<br />
Der BSNW in der Sportlandschaft.........................................................<br />
KiJu - Die Jugendorganisation des BSNW ...........................................<br />
Blick nach vorne – Trends und Entwicklungen im Behindertensport ....<br />
Sport und Rehabilitation .......................................................................<br />
Rehabilitationssport und Qualitätsmanagement im BSNW ..................<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung im BSNW ..............................................<br />
HIGHLIGHTS .......................................................................................<br />
Wir feiern Geburtstag<br />
60 Jahre BSNW ....................................................................................<br />
Fakten zum BSNW ...............................................................................<br />
Geschäftsstelle des BSNW ................................................................... 51<br />
Einrichtungen des BSNW .....................................................................<br />
Die Medien des BSNW ......................................................................... 57 -58<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10 • 47055 Duisburg<br />
Tel.: 0203-7174 - 150 • Fax: 0203-7174 - 163 • E-mail: bsnw@bsnw.de<br />
www.bsnw.de • Redaktion: Andreas Geist • BSNW Behindertensport-<strong>Verlag</strong> GmbH<br />
Text und Fotos: BSNW. Das Titelfoto zeigt Leichtathlet Mathias Mester bei der Bottrop-<br />
Gala vom TSV Bayer 04 Leverkusen. Fotograf ist Andreas Geist.<br />
Satz und Layout: Dieter Boersch • Kommunikationsberatung & Design<br />
Anzeigenverwaltung u. Layout <strong>Verlag</strong> <strong>Herrmann</strong> & Stenger GbR • <strong>Soziales</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Taunusstr. 20 • 60329 Frankfurt • Tel. 069 60 60 58 88 - 0 • Fax 069 60 60 58 88 -10<br />
E-mail: info@sozialesmarketing.de • www.sozialesmarketing.de<br />
Die Broschüre erscheint im Internet unter www.handicapsports.de<br />
4 - 5<br />
6 - 9<br />
10<br />
11<br />
14 - 16<br />
18 - 31<br />
32<br />
34 - 35<br />
36<br />
39 - 43<br />
46 - 49<br />
50<br />
53 -54<br />
60 Jahre 3
Sport für Menschen mit Behinderung in NRW -<br />
Aufgaben und Ziele des BSNW<br />
Rund 1.600 Vereine sind im Behinderten-<br />
Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
(BSNW) zusammengeschlossen, die sich<br />
gemeinsam dafür einsetzen, dass behinderte<br />
und chronisch kranke Menschen in<br />
NRW an Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten<br />
teilnehmen können: Denn<br />
auch sie sollen die positiven Wirkungen<br />
von körperlichen Aktivitäten erfahren und<br />
davon profitieren. Derzeit nehmen über<br />
240.000 Menschen mit Behinderung die<br />
Angebote der Vereine im BSNW wahr.<br />
Wie ist nun aber der BSNW strukturiert,<br />
und wie fügt er sich in die Sportlandschaft<br />
von NRW ein? Welche Ziele verfolgt<br />
er, und was unternimmt der BSNW<br />
um diese Ziele zu erreichen?<br />
Der BSNW ist ein ordentlicher Fachverband<br />
im Landessportbund NRW. Fachverbände<br />
vertreten in der Regel eine spezielle<br />
Sportart wie etwa Fußball, Radsport<br />
oder Schwimmen. Das ist beim BSNW<br />
anders. So steht hier nämlich keine Einzelsportart<br />
im Mittelpunkt, sondern der<br />
behinderte Mensch, der sich sportlich betätigen<br />
und <strong>aktiv</strong> sein will.<br />
Der BSNW und seine Vereine setzen<br />
<strong>dabei</strong> alles daran, das von den Teilenehmern<br />
gewünschte Sportangebot zu<br />
realisieren. Dafür ist es zunächst notwendig<br />
die Voraussetzungen zu prüfen,<br />
unter denen ein behinderter, chronisch<br />
kranker oder alter Mensch <strong>aktiv</strong> werden<br />
kann. Denn, und das ist ein weiterer Unterschied<br />
zu anderen Fachverbänden,<br />
4 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
diejenigen Menschen, die sich an den<br />
BSNW und seine Vereine wenden, haben<br />
krankheits- oder behinderungsbedingte<br />
Einschränkungen, mit denen sie leben<br />
und deren Auswirkungen sie soweit es<br />
geht verbessern und kompensieren wollen.<br />
Dagegen hat es ein gewöhnlicher<br />
Fachverband in der Regel mit sportbegeisterten<br />
Menschen zu tun, die zwar unterschiedlich<br />
leistungsfähig und durchaus<br />
heterogen sind, denen jedoch eine weitgehend<br />
uneingeschränkte Sportfähigkeit<br />
bescheinigt werden kann.<br />
Gerade die große Zahl und Verschiedenheit<br />
möglicher Behinderungsformen<br />
und Schweregrade macht es erforderlich,<br />
den Behindertensport in seinen<br />
unterschiedlichen Ausprägungen, Präventions-,<br />
Rehabilitations-, Breiten- und<br />
Leistungssport, sorgfältig zu planen und<br />
vorzubereiten. Denn falsche körperliche<br />
Belastungen oder Überbelastungen<br />
können bei kranken oder behinderten<br />
Menschen schnell zu negativen Begleiterscheinungen<br />
führen und mehr schaden<br />
als nützen. Um dies zu vermeiden,<br />
bildet das Referenten-Team des BSNW<br />
Fachübungsleiter aus, denen indikationsbezogenes<br />
Fachwissen vermittelt wird.<br />
Beispiele sind die Bereiche Orthopädie,<br />
Innere Erkrankungen, Neurologie, geistige<br />
oder Sinnesbehinderungen, psychische<br />
Erkrankungen.<br />
Ausgestattet mit diesem Wissen sind<br />
die Fachübungsleiter in der Lage, auf
die Bedürfnisse der Sportler einzugehen<br />
und die negativen Folgen von Krankheit<br />
beziehungsweise Behinderung positiv<br />
zu beeinflussen. Damit sind nicht alleine<br />
die körperlichen Aspekte gemeint,<br />
sondern es werden ganzheitlich betrachtet<br />
Geist, Seele und das soziale<br />
Umfeld mit einbezogen. Dieses Ziel zu<br />
erreichen steht im Fokus des Behindertensports<br />
und daher lautet das Cre-<br />
do des BSNW nicht etwa „Was leistet<br />
der Mensch sportlich?“, sondern:<br />
„Was leistet der Sport menschlich?“<br />
LEBEN<br />
IN BESTEN HÄNDEN<br />
Ist nämlich ein Sportler weitestgehend<br />
rehabilitiert und entsprechend motiviert,<br />
kann er wie ein nicht behinderter Mensch<br />
Breiten- oder sogar Leistungssport treiben<br />
und so zum Beispiel für das Sportabzeichen<br />
trainieren oder an Wettkämpfen<br />
teilnehmen. Für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung, die häufig nicht in der Lage<br />
sind an Wettkämpfen teilzunehmen, entwickelt<br />
der BSNW derzeit ein Fitnessabzeichen.<br />
Dieses soll als Ansporn und<br />
Auszeichnung dienen, um regelmäßig<br />
und mit Spaß Sport zu treiben.<br />
Bei allem, was das Leben gesünder macht, unterstützt Sie Ihre<br />
Gesundheitskasse. Mit gutem Service und umfassenden<br />
Leistungen, wenn es darauf ankommt. www.aok.de/rh<br />
60 Jahre 5
Die Säulen des BehindertenSports<br />
Sport treiben im BSNW ist mit verschiedenen<br />
Schwerpunkten, Zielsetzungen<br />
und Intentionen verbunden. Der gesamte<br />
Sportbetrieb basiert <strong>dabei</strong> auf verschiedenen<br />
Säulen.<br />
Rehabilitationssport<br />
Der Rehabilitationssport ist eine Säule.<br />
Er wird ärztlich verordnet, ist gesetzlich<br />
festgeschrieben als ergänzende Maßnahme<br />
der medizinischen Rehabilitation<br />
und wird in Gruppen durchgeführt. Der<br />
Rehabilitationssport richtet sich an behinderte<br />
und von Behinderung bedrohte<br />
Menschen, um sie möglichst auf Dauer<br />
in die Gesellschaft und ins Arbeitsleben<br />
zu integrieren. Rehabilitationssport wirkt<br />
ganzheitlich, das heißt auf Körper, Geist<br />
und Seele sowie auf das soziale Umfeld<br />
der Teilnehmer.<br />
Breitensport<br />
Spaß an Bewegung, Spiel und Sport auch<br />
als Wettkampf, das zeichnet den Breitensport<br />
als weitere Säule im Behindertensport<br />
aus, der sich damit nur unwesentlich<br />
von dem nicht behinderter Sportler<br />
unterscheidet. Im Mittelpunkt stehen hier<br />
das Zusammensein mit Gleichgesinnten,<br />
die sinnvolle Freizeitgestaltung und natürlich<br />
die körperliche Fitness. Das Sportangebot<br />
ist <strong>dabei</strong>, trotz der unterschiedlichen<br />
Schweregrade der Behinderung,<br />
breit gefächert. Zum einen werden Sportarten<br />
betrieben, die auch nichtbehinderte<br />
Sportler ausüben. Zum anderen gibt es<br />
6 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
Modifikationen, aber auch ganz eigene<br />
Sportarten wie etwa Bosseln, Torball oder<br />
Sitz(volley)ball.<br />
Leistungssport<br />
Der Leistungssport ist die Säule im Behindertensport,<br />
die die größte Öffentlichkeitswirkung<br />
hat. Hartes, tägliches<br />
Training steht <strong>dabei</strong> für den Athleten im<br />
Mittelpunkt. Trainingsumfang- und intensität<br />
unterscheiden sich nicht von dem<br />
nicht behinderter Sportler. Wettkämpfe<br />
gibt es für jede Alters- und Leistungsklasse:<br />
Von Schnupperwettkämpfen für<br />
„Anfänger“ über Bezirks- und Landesmeisterschaften<br />
bis zu Deutschen und internationalen<br />
Meisterschaften sowie den<br />
paralympischen Spielen.<br />
Präventiver Sport<br />
Diese Säule hat weitreichende Bedeutung<br />
für die gesamte Volksgesundheit und die<br />
Kostendämpfung im Gesundheitswesen.<br />
Denn wer sportlich <strong>aktiv</strong> ist und <strong>dabei</strong> einige<br />
wenige verletzungsträchtige Sportarten<br />
außen vor lässt, fördert seine Gesundheit<br />
und Leistungsfähigkeit. Dabei ist<br />
es natürlich wichtig, Inhalt und Intensität<br />
des Trainings an die Bedürfnisse und<br />
Möglichkeiten des einzelnen Sportlers<br />
individuell anzupassen. Die Übungsleiter<br />
im BSNW sind dafür ausgebildet, so dass<br />
derjenige, der etwas für seine Gesundheit<br />
tun will, in den Sportgruppen unserer<br />
Mitgliedsvereine Beratung und Anleitung<br />
findet.
Im BSNW werden die paralympischen Sportarten<br />
Leichtathletik<br />
Schwimmen<br />
Tischtennis<br />
Sitzvolleyball<br />
Rollstuhlrugby<br />
besonders gefördert.<br />
Langjährige Erfahrung bei Nutz- Nutz-<br />
fahrzeug- und PKW-Umbauten<br />
für die verschiedensten Branchen<br />
aus Handel und Handwerk.<br />
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60 Jahre 7
8 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
Die Säulen des B
ehindertenSports<br />
• RehabilitationsSport<br />
• BreitenSport<br />
• LeistungsSport<br />
• PräventionsSport<br />
60 Jahre 9
Vereine und Ehrenamt<br />
Im Jahr 2013 feiert der BSNW seinen<br />
60sten Geburtstag. Er ging aus der<br />
„Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport<br />
NRW“ (AVNRW)“ hervor, die ursprünglich<br />
14 Mitgliedsvereine hatte. Heute sind es<br />
rund 1.600 Vereine, die im BSNW organisiert<br />
sind, und die mit ihren insgesamt<br />
mehr als 240.000 Mitgliedern gut ein Drittel<br />
aller <strong>aktiv</strong>en Behindertensportler in<br />
Deutschland ausmachen. Damit ist der<br />
BSNW der größte Landesverband innerhalb<br />
des Deutschen Behindertensportverbandes<br />
e.V. (DBS).<br />
Dass fortlaufend immer wieder neue Vereine<br />
in den BSNW aufgenommen werden<br />
können, und so die Angebote für behinderte,<br />
chronisch kranke und von Behinderung<br />
bedrohter Menschen immer umfangreicher<br />
werden, verdankt der Verband in<br />
erster Linie den zahlreichen engagierten<br />
und qualifizierten Menschen, die sich ehrenamtlich<br />
im Sport für und mit behinderten<br />
Menschen engagieren.<br />
Den großen Umfang der überwiegend<br />
ehrenamtlich geleisteten Arbeit kann man<br />
erahnen, wenn man sich vor Augen hält,<br />
dass wöchentlich rund 15.000 Rehasport-<br />
Angebote sowie unzählige Sport- und<br />
Trainingsstunden im Vereinssport organisiert<br />
und durchgeführt werden. Aber damit<br />
nicht genug. Denn hinzu kommen noch<br />
die Aktivitäten rund um das Vereinsleben,<br />
die ehrenamtlich organisiert werden, etwa<br />
Feste, Freizeiten oder die Beteiligung an<br />
kulturellen, sportlichen und wohltätigen<br />
10 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
Veranstaltungen. Dieses Engagement<br />
verdeutlicht die gesellschaftliche Bedeutung<br />
des Sports und vernetzt ihn mit<br />
anderen gesellschaftlichen Bereichen.<br />
So kann der BSNW dazu beitragen, das<br />
große gesellschaftspolitische Ziel der Inklusion<br />
zu erreichen. Der organisierte Behindertensport<br />
in Nordrhein-Westfalen ist<br />
inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil<br />
des Gesundheits- und Sozialwesens<br />
geworden und so ein wichtiger Träger<br />
sozialer Integration und körperlicher,<br />
geistiger und psychischer Gesundheit.
Der BSNW in der Sportlandschaft von NRW<br />
Der BSNW ist ein Landesverband im<br />
Deutschen Behindertensportverband<br />
und Mitglied im Landessportbund NRW<br />
e. V.. Er hat die Aufgabe, Präventions-,<br />
Rehabilitations- und Breiten- sowie Leistungssport<br />
anzubieten. Darüber hinaus<br />
ist der Verband Interessensvertreter für<br />
behinderte und von Behinderung bedrohter<br />
Menschen. Hierzu kooperiert der<br />
BSNW mit anderen Einrichtungen und<br />
Organisationen, um das Recht auf eine<br />
gleichberechtigte Teilhabe für Menschen<br />
mit Behinderung am gesellschaftlichen<br />
Leben umzusetzen. Sport ist <strong>dabei</strong> ein<br />
wichtiger Teil des Ganzen.<br />
Um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu<br />
werden, pflegt der BSNW enge Kooperationen,<br />
so etwa mit dem Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverband, in dem er Mitglied<br />
ist oder mit der Landesregierung und<br />
den Landschaftsverbänden. Besonders<br />
intensiv ist die Zusammenarbeit mit den<br />
Selbsthilfeorganisationen, um mit gemeinsamer<br />
Kompetenz und Erfahrung<br />
spezifische, an die Bedürfnisse der betroffenen<br />
Menschen, angepasste Angebote<br />
zu schaffen, Barrieren abzubauen<br />
und die Voraussetzungen für eine inklusive<br />
Gesellschaft zu schaffen.<br />
60 Jahre 11
Volkswagen bietet umfangreiches Fahrhilfenprogramm<br />
für Menschen mit Handicap<br />
Für Menschen mit einem körperlichen Handicap ist Mobilität ein wichtiges Thema.<br />
Selbstständiig Auto zu fahren, ist aber Dank technischer Sonderausstattungen<br />
in Fahrzeugen heute kaum noch ein Hindernis. Dafür bietet Volkswagen ein ausgereiftes<br />
und umfangreiches Programm an behindertengerechter Ausrüstung für<br />
seine Fahrzeuge. Und das bereits ab Werk. Von den neuesten Modellen bis hin<br />
zu sportlichen Varianten wie den Golf GTI und GTD oder den R-Modellen des Golf<br />
und Scirocco, die mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG ausgestattet sind. Alle<br />
Modelle können ganz individuell an die jeweiligen körperlichen Einschränkungen<br />
angepasst werden. Dies hat für den Kunden den wesentlichen Vorteil, dass er<br />
alles aus einer Hand erhält: Automobil und Fahrhilfe. In gewohnt hochwertiger<br />
Qualität von Volkswagen. Weitere Vorteile: Der Kunde benötigt keinen externen<br />
Dienstleister, eine kostenintensive Nachrüstung entfällt. Darüber hinaus sind viele<br />
Fahrhilfen bereits als Serienausstattung oder als reguläre Sonderausstattung für<br />
Volkswagen Modelle erhältlich, wie der Parklenkassistent „Park Assist“, die automatische<br />
Fahrlichtschaltung, die Rückfahrkamera „Rear Assist“ oder das schlüssellose<br />
Startsystem „Keyless Access“.<br />
Bestellt werden können die Fahrzeuge bei allen Volkswagen Partnern in Deutschland.<br />
Außerdem bietet das Unternehmen allen Menschen mit Handicap einen<br />
Rabatt von 15 Prozent beim Kauf eines fabrikneuen Fahrzeugs (außer Phaeton)<br />
auf dem zum Zeitpunkt der Bestellung gültigen Listenpreis. Rabattberechtigt sind<br />
Menschen mit einem Behinderungsgrad ab 50 % – als Legitimation benötigen<br />
diese lediglich einen aktuellen Behindertenausweis mit dem entsprechenden Vermerk.<br />
Bis zum Ende des Jahres entfällt zudem der Nachweis eines Merkzeichens.<br />
Ebenfalls nachlassberechtigt sind Kunden mit dem Nachweis einer Conterganschädigung<br />
oder einer im Führerschein eingetragenen erforderlichen Fahrhilfe.<br />
12 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.
Besonders für Sie. Der Tiguan* mit Fahrhilfen für Menschen mit Handicap.<br />
Schon mit seinen regulär bestellbaren Assistenzsystemen erleichtert der Tiguan Ihren Alltag<br />
enorm. Zusammen mit individuell auf Ihr Handicap angepassten Lösungen steht Ihnen<br />
dann nichts mehr im Weg. Sämtliche Fahrhilfen bieten wir Ihnen übrigens direkt ab Werk in<br />
Volkswagen geprüfter Qualität an. So entfallen teure Nachrüstungen und lange Wartezeiten.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei uns oder unter www.volkswagen-mobil.de.<br />
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Angebot für Menschen mit<br />
Behinderungsgrad ab 50 %,<br />
nachlass auch auf Fahrhilfen ab Werk. 1<br />
1 Die Volkswagen AG gewährt Menschen mit Behinderung im Zeitraum 1.1.2012 – 31.12.2012 beim Kauf von nahezu allen<br />
fabrikneuen Fahrzeugen der Marke Volkswagen einen Nachlass von 15 % auf den zum Zeitpunkt der Bestellung gültigen<br />
Listenpreis, inklusive Fahrhilfen. Voraussetzung: Grad der Behinderung mindestens 50 %, Conterganschädigung oder<br />
eine im Führerschein eingetragene erforderliche Fahrhilfe.
KiJu – die Jugendorganisation des BSNW!<br />
Hallo - Ich bin KiJu – ein Gepard!<br />
Wie Ihr sicherlich wisst, bin ich flink, stets<br />
sprungbereit und blitzschnell. Besonders<br />
leicht fällt es mir zu klettern, ich kann<br />
sogar an Bäumen hochklettern und dort<br />
lauern. Oft benötige ich sehr viel Geduld,<br />
wenn ich meiner Beute auflauere. Wenn<br />
es dann darauf ankommt, bin ich kräftig,<br />
leistungsfähig und selbstbewusst. Aber<br />
ich weiß auch um meine Schwächen,<br />
denn wenn ich von der Jagt ausgepowert<br />
bin, bin ich schwach und verletzlich.<br />
Dann brauche ich erst einmal eine Pause,<br />
in der ich mich regenerieren und wieder<br />
zu Kräften kommen kann. In besonderen<br />
Momenten kann ich aber auch sehr verschmust<br />
und auch etwas schüchtern sein.<br />
Ich hoffe ihr mögt mich als neues Maskottchen<br />
der BSNW Jugendorganisation<br />
und wir werden im Laufe der nächsten<br />
Jahre dicke Freunde<br />
.<br />
Sport ist Bildung – Lebensbildung“<br />
Es ist unbestritten, Sport trägt zur Persönlichkeitsbildung<br />
in erheblichem Maße<br />
bei, fördert die physische und psychische<br />
Entwicklung und mach dazu auch noch<br />
Spaß. Unter anderem aus dieser zuletzt<br />
genannten Motivation heraus, gründete<br />
sich KiJu, die Jugendorganisation des<br />
BSNW. Sie ist eine sich selbst verwal-<br />
14 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
tende Jugendorganisation innerhalb der<br />
Strukturen des Landesverbandes. KiJu<br />
ist aber mehr als Sport – KiJu möchte Initiator,<br />
Ideengeber, Vordenker, Mitstreiter<br />
und Weggefährte sein.<br />
Anhand der folgenden kurzen Beispiele,<br />
geben wir Ihnen einen Überblick über einige<br />
Projekte.<br />
KiJu meets social Media<br />
Soziale Netzwerke boomen - Das Grundprinzip<br />
ist <strong>dabei</strong> bei allen Netzwerken<br />
gleich: Der Nutzer legt ein Profil mit seinem<br />
Namen, einem Foto und weiteren<br />
Informationen über sich selbst an. Dann<br />
sucht er andere Mitglieder, die er kennt,<br />
und vernetzt sich mit ihnen. So findet man<br />
online alte Freunde oder Kollegen wieder,<br />
schaut nach, wen diese kennen und<br />
tauscht Nachrichten mit ihnen aus. Diese<br />
modernen Kommunikationsplattformen,<br />
zu denen auch Facebook gehört, bekommen<br />
besonders bei jungen Erwachsenen,<br />
Jugendlichen und älteren Kindern eine<br />
stetig steigende Bedeutung im Alltag.<br />
Besonders bei Facebook besteht auch für<br />
Unternehmen die Möglichkeit eine eigene<br />
Seite anzulegen und dort News, Fotos,<br />
Videos und weitere Details zu veröffentlichen.<br />
Auf Grund der hohen Nutzung<br />
durch Kinder- und Jugendliche hat auch<br />
die BSNWJ dort eine eigene Seite eingerichtet,<br />
auf der sich die Zielgruppe dieses<br />
Bereiches informieren kann. Auf der aber
auch die Verantwortlichen Informationen<br />
streuen und weiterkommunizieren können.<br />
LIKE US ON FACEBOOK!<br />
Kalendrina<br />
Im Jahr 2013 erscheint die Kalendrina bereits<br />
zum 10. Mal. Kalendrina ist ein Kalender<br />
von Mädchen für Mädchen. Acht<br />
jugendliche Redakteurinnen machen sich<br />
im Frühjahr an die Arbeit – sie schreiben<br />
Texte, Fotostories, Cocktail-Rezepte, Geschichten<br />
und Berichte. Ebenso vielfältig<br />
wie die Themen sind die Einblicke in die<br />
Lebenswelten der jeweils anderen im<br />
Redaktionsteam. Aber die Kalendrina ist<br />
weit mehr als ein Kalender – die Kalendrina<br />
ist Freundin, Tagebuch, Notizbuch,<br />
Begleiterin.<br />
Träger dieses besonderen Projektes sind<br />
der Landessportbund NRW, KiJu BSNW<br />
sowie das Landesministerium für Gesundheit<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />
Diese Kalendrina ist Kalender, Tagebuch,<br />
Mädchen-Magazin in einem. Gemacht von Mädchen für<br />
Mädchen! 10 Mädchen haben geschrieben, ausprobiert,<br />
fotografiert und ihre Ideen auf 144 Seiten verwirklicht.<br />
Sie haben Texte über Sport, Liebe, Gesundheit oder<br />
Behinderung geschrieben und über Themen, die Mädchen<br />
zwischen 12 und 18 Jahren interessieren. Du findest darin<br />
außerdem Spiele, Buchtipps, Rezepte, Termine und eine<br />
coole Bildergeschichte. Und natürlich gibt‘s noch Platz für<br />
deine eigenen Gedanken, Geschichten und Gefühle.<br />
Wir wünschen dir viel Spaß mit deiner Kalendrina 2013!<br />
gefördert vom:<br />
Zeig, was du drauf hast! KALENDRINA 2013<br />
KALENDRINA 2 0 1 3<br />
Zeig, was du<br />
drauf hast!<br />
Übungsleiter und Gruppenhelfer im<br />
Kinder- und Jugendsport<br />
KiJu bietet seit dem Jahr 2010 regelmäßige<br />
Fortbildungen für Übungsleiter im<br />
Kinder- und Jugendsport an. Nach der<br />
allgemeinen Grundausbildung in den<br />
verschiedenen Indikationsgruppen erfolgt<br />
dann die Zusatzqualifikation für den<br />
Kinder- und Jugendbereich. Zu den Themen<br />
dieser Fortbildungen gehören unter<br />
anderem „Bewegte Teens“, „Sport im Bewegungskindergärten“<br />
sowie „Bewegte<br />
Kids“.<br />
Gruppenhelfer sind Jugendliche im Alter<br />
zwischen 14 und 17 Jahren, die Sportangebote<br />
für gleichaltrige und Kindergruppen<br />
mitgestalten. Sie bringen Trendsportarten<br />
ein und treffen so den Geschmack<br />
der Jugendlichen.<br />
Weitere Informationen zu beiden Bereichen<br />
finden Sie im DBS Lehrgangsplan.<br />
Qualitätszirkeltage<br />
Für Übungsleiter im Rehabilitationssport<br />
mit Kinder und Jugendlichen<br />
Grundsatz im Rehabilitationssport ist es,<br />
eine hohe Qualität in der Betreuung und<br />
Sicherheit zu gewährleisten. Neu ist das<br />
Bestreben, Qualität zu „managen“, d. h.<br />
das bereits erreichte Niveau im Sportverein<br />
zu erfassen und die Ansatzpunkte<br />
für eine Weiterentwicklung zu ermitteln.<br />
Qualitätszirkeltage (QZT) bieten einen<br />
Rahmen, um im besten Sinne des Wortes<br />
„Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis“<br />
zu sammeln.<br />
KiJu bietet Qualitätszirkeltage speziell für<br />
Übungsleiter aus Kinder- und Jugendsportgruppen<br />
an.<br />
60 Jahre 15
Mitarbeit<br />
Die organisatorischen und inhaltlichen<br />
Details der Arbeit und der Aktivitäten im<br />
Kinder- und Jugendsport des BSNW werden<br />
im Kompetenzteam Jugend (Jugendausschuss)<br />
übernommen. Die dort tätigen<br />
Jugendlichen und Erwachsenen sind<br />
16 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
ehrenamtlich engagiert und bringen sich,<br />
ihre Persönlichkeit und ihr Engagement in<br />
vielfältiger Weise ein.Gerne nehmen wir<br />
weitere Interessierte in dieses kreative<br />
und innovative Team auf – haben Sie Interesse,<br />
dann melden Sie sich bei uns.<br />
Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Der Sozialverband VdK ist mit 1,6 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband<br />
Deutschlands. Im Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen sind über 255.000 Mitglieder<br />
organisiert, die in 44 Kreisgeschäftsstellen und 8 Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen<br />
Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt<br />
sich ein für die Rechte von: Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen<br />
Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienstund<br />
Zivildienstopfern, Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden, Hinterbliebenen<br />
und Empfängern von Grundsicherungsleistungen.<br />
Der Sozialverband VdK sieht es als seine Aufgabe an, durch sein sozialpolitisches<br />
Engagement auf Bundes-, Landes- und Kreisebene für soziale Gerechtigkeit zu<br />
sorgen, damit niemand ins gesellschaftliche und finanzielle Abseits gedrängt wird.<br />
Dabei braucht der VdK als gemeinnütziger Verband, der seine Arbeit über Mitgliedsbeiträge<br />
und Spenden finanziert und an keine Konfession gebunden ist, bei der<br />
Interessenvertretung seiner Mitglieder keinerlei politische Rücksichten zu nehmen.<br />
VdK-Mitglieder können zahlreiche Dienstleistungen eines modernen Sozialverbands<br />
nutzen, die von den über 9.800 ehren- und 229 hauptamtlichen Mitarbeitern<br />
angeboten werden. Dazu zählt die Beratung in allen sozialrechtlichen Fragen vom<br />
Schwerbehinderten- bis zum Rentenrecht ebenso wie die Rechtsvertretung vor den<br />
Sozialgerichten (nötigenfalls auch vor den Landessozialgerichten sowie dem Bundessozialgericht),<br />
vor Widerspruchsausschüssen und teilweise auch vor den Verwaltungsgerichten.<br />
Zu aktuellen Themen im Bereich Sozialpolitik und Sozialrecht<br />
laden die Kreisverbände vor Ort zu Informationsveranstaltungen ein.<br />
Als VdK-Mitglied wird man aber nicht nur im Bedarfsfall betreut und beraten, sondern<br />
hat auch vielfältige Möglichkeiten, sich <strong>aktiv</strong> am Verbandsgeschehen zu beteiligen.<br />
Selbst ehrenamtlich tätig werden kann man beispielsweise in Vorständen und<br />
Arbeitsgruppen, in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, bei der Betreuung von<br />
Mitgliedern und auch als ehrenamtlicher Sozialrichter, von denen der Sozialverband<br />
VdK allein in NRW derzeit 243 stellt.<br />
Der VdK NRW präsentiert sich im Internet unter www.vdk.de/nrw dort finden Sie<br />
auch die Kontaktdaten der VdK-Geschäftsstellen.
Wir lassen Sie in sozialrechtlichen Fragen nicht allein.<br />
Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen<br />
Kommen Sie zu uns,<br />
und werden Sie Mitglied, wenn es darum geht, Ihr<br />
Recht gegenüber Behörden und Sozialversicherungsträgern<br />
zu erstreiten. Bei Problemen mit der<br />
Rente, der Kranken-, Pflege- und der Arbeitslosenversicherung,<br />
dem Schwerbehindertenrecht, der<br />
Grundsicherung (SGB II/XII) und bei anderen sozialrechtlichen<br />
Fragen beraten wir Sie, helfen Ihnen bei<br />
der Antragsstellung und vertreten Sie, wenn es sein<br />
muss, vor Gericht – und zwar durch alle Instanzen.<br />
Wir kämpfen für Ihre Interessen<br />
Der VdK mischt sich ein in die aktuelle Sozialpolitik,<br />
damit in Deutschland soziale Gerechtigkeit,<br />
Humanität und Solidarität nicht auf der Strecke<br />
bleiben.<br />
Jetzt Mitglied werden<br />
Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Fürstenwall 132, 40217 Düsseldorf<br />
Telefon: (0211) 38412-0<br />
www.vdk.de/nrw<br />
54 Behinderten-Sportverband NW e. V. 2012<br />
Und der VdK bietet noch viel mehr:<br />
Barrierefreie Kur- und Erholungshotels, Reisen, Geselligkeit<br />
und Freizeit<strong>aktiv</strong>itäten in den Orts- und<br />
Kreisverbänden, Informationen, günstigen Versicherungsschutz<br />
– um nur einiges zu nennen. Allein in<br />
Nordrhein-Westfalen vertrauen über 255.000 Mitglieder<br />
dem VdK. Nutzen Sie die Vorteile einer starken<br />
Gemeinschaft – und das für nur 4,50 Euro im<br />
Monat. Werden auch Sie Mitglied in Deutschlands<br />
größtem Sozialverband.<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Zukunft sozial gestalten<br />
60 Jahre 17
Blick nach vorne – Trends und Entwicklungen<br />
im BehindertenSport<br />
I<br />
I<br />
Inklusion im Sport als gesellschaftspolitische<br />
Aufgabe<br />
Mit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
wurde schon<br />
vor drei Jahren eine richtungweisende<br />
Entscheidung getroffen und die uneingeschränkte<br />
Gleichstellung behinderter<br />
Menschen als Menschenrecht verankert.<br />
Die geforderte Gleichstellung in die Realität<br />
umzusetzen, ist eine nicht zu unterschätzende<br />
Herausforderung für Politik<br />
und Gesellschaft.<br />
Auch der Sport, eine der größten gesellschaftlichen<br />
Bewegungen, ist aufgerufen,<br />
sich in dieser Aufgabe zu widmen und<br />
„Inklusion“ zu „bewegen“. Eine „inklusive<br />
Gesellschaft“ wird sich nicht einfach ergeben,<br />
sie muss gestaltet und mit Nachdruck<br />
unterstützt werden.<br />
Der Landessportbund und der Behinderten<br />
Sportverband Nordrhein-Westfalen<br />
(BSNW) stellen sich dieser Herausforderung<br />
gemeinsam. Im Editorial der<br />
Zeitschrift des LSB NRW „Wir im Sport“<br />
(Dezember 2011) riefen der Präsident<br />
des LSB NRW, Walter Schneeloch, und<br />
18 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
der Vorsitzende des BSNW, Reinhard<br />
Schneider, Vereine und Verbände in<br />
NRW auf, sich mehr für die Belange von<br />
Menschen mit Behinderung zu öffnen und<br />
Ideen und Maßnahmen zum „inklusiven“<br />
Sport zu entwickeln.<br />
Am 3. Juli 2012 verabschiedete die Landesregierung<br />
Nordrhein-Westfalens einen<br />
Aktionsplan zur Umsetzung der UN-<br />
Behindertenrechtskonvention. Unter dem<br />
Titel „Eine Gesellschaft für alle – NRW<br />
inklusiv“ wird für einen gesellschaftlichen<br />
Perspektivwechsel geworben und dem<br />
Motto „Mittendrin statt nur <strong>dabei</strong>“ neues<br />
Gewicht verschafft.<br />
So betonte Hannelore Kraft, die Ministerpräsidentin<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
in ihrem Grußwort an den BSNW<br />
anlässlich der Übernahme der Schirmherrschaft<br />
für die drei Inklusionsprojekte<br />
des Verbandes: „Inklusion ist ein Schwerpunkt<br />
der Landespolitik. Doch bleiben wir<br />
realistisch. Die Politik kann diese Aufgabe<br />
nicht allein bewältigen. Hier ist die<br />
gesamte Gesellschaft gefordert…..Alle<br />
müssen mithelfen, Barrieren abzubauen,<br />
die der Gleichstellung behinderter Menschen<br />
immer noch im Wege stehen ….“<br />
„Challenge“, „Inspiration“ und „Excellence“<br />
gaben Anstöße<br />
Die mediale Aufmerksamkeit der Paralympics<br />
2012 wurde genutzt, um die Öffentlichkeit<br />
für das Thema „Inklusion“ zu<br />
sensibilisieren.<br />
Dies war die Zielsetzung der drei Projekte
Challenge, Inspiration und Excellence,<br />
die der BSNW und seine Partner seit<br />
mehr als einem Jahr geplant und umgesetzt<br />
haben. Mit den Projekten sollte gezeigt<br />
werden, dass gemeinsames Sport<br />
treiben und Gemeinschaft erleben eine<br />
gute Möglichkeit sind, um Vorbehalte und<br />
Unsicherheiten abzulegen, aufeinander<br />
zuzugehen und Vertrauen und Akzeptanz<br />
aufzubauen.<br />
So verschieden die einzelnen Projekte<br />
auch waren, sie hatten eins gemeinsam:<br />
Menschen, die sich eingebracht und engagiert<br />
haben, und die bereit waren, sich<br />
auf Neues einzulassen. Sie haben in allen<br />
Projekten bewiesen, dass behinderte<br />
und nicht behinderte Menschen viel Sie<br />
haben in allen Projekten bewiesen, dass<br />
behinderte und nicht behinderte Menschen<br />
viel voneinander lernen können,<br />
dass jeder Mensch, egal welche Fähigkeiten<br />
er hat, eine Bereicherung für die<br />
Gemeinschaft ist und Anerkennung und<br />
Respekt für das verdient, was er in die<br />
Gemeinschaft einbringt.<br />
Die Kurzberichte zu den einzelnen Projekten<br />
machen deutlich, dass „Inklusion<br />
durch Sport“ über gemeinsames Erleben,<br />
gemeinsames Handeln und Begegnung<br />
auf unterschiedlichen Ebenen möglich ist.<br />
Challenge<br />
„Eine tolle Idee, ein besonderes, unvergessliches<br />
Erlebnis, eine große Herausforderung<br />
gemeinsam gemeistert“ oder<br />
ähnlich schilderten die 36 Besatzungsmitglieder<br />
(behinderte und nicht behinderte<br />
Menschen, jung und alt – von 14<br />
bis 78 Jahren) der „Tenacious“ – einem<br />
3-Mast-Segler – ihre Eindrücke über ihre<br />
Fahrt von Emden nach London zu den<br />
Paralympics. Jeder Mitsegler übernahm<br />
ein Stück Verantwortung, nicht nur für<br />
sich, sondern auch für andere und das<br />
Schiff. Besonders beim Arbeiten an Deck<br />
und im Segelbetrieb wurde gegenseitiges<br />
Vertrauen und gemeinsames entschlossenes,<br />
umsichtiges Handeln gefordert.<br />
Die konsequente Beteiligung am Schiffsbetrieb<br />
war Kennzeichen der Überfahrt.<br />
Die Teilnehmer wurden in Wachen eingeteilt<br />
und beteiligten sich im strikten Wechsel<br />
24 Stunden am Tag an allen erforderlichen<br />
Arbeiten von Segel setzen, Segel<br />
ausrichten über Navigation, Essenzubereitung<br />
und Putzen. Über Kommunikation,<br />
Kooperation, Achtung, Vertrauen und<br />
Spaß hinausgehend, konnten sich die<br />
Menschen in der Gruppe in ihrer sozialen<br />
Dimension erleben. Die daraus entstehende<br />
Eigendynamik an Bord wurde so<br />
für alle Beteiligten zu einem unmittelbar<br />
greifbaren und prägenden Erlebnis.<br />
Kirsten Lamkemeyer und Jennifer Kuhnert,<br />
zwei Crewmitglieder, schreiben<br />
dazu in ihrem „Opta-data-Segelblog“:<br />
„Hinter uns liegt eine unglaublich lehrreiche<br />
Zeit, die uns für viele Dinge des<br />
Lebens sensibler gemacht und uns im<br />
Umgang mit neuen Situationen gestärkt<br />
hat. Wir haben Menschen getroffen, die<br />
uns mit ihrer unvergleichlichen Art die<br />
Augen dafür geöffnet haben, was im Leben<br />
wirklich wichtig ist. Menschen, die ihr<br />
Schicksal mit einer selbstverständlichen<br />
Leichtigkeit tragen und uns gezeigt haben,<br />
dass Optimismus der Schlüssel zu<br />
Vielem ist.<br />
Da war zum Beispiel Max, Tetraspastiker<br />
und bei allen Dingen des täglichen Lebens<br />
auf Hilfe angewiesen. Mit einer Auffassungsgabe,<br />
die ihresgleichen sucht,<br />
seinem liebenswerten Sinn für Humor<br />
und seiner Freude an allen Momenten<br />
60 Jahre 19
dieser Reise ist es ihm gelungen, uns<br />
selbst in schwierigen Situationen ein Lächeln<br />
ins Gesicht zu zaubern. Er hat es<br />
uns so leicht gemacht, Berührungsängste<br />
abzubauen und nicht nur zu verstehen,<br />
sondern zu fühlen, dass Inklusion ganz<br />
einfach sein kann.<br />
Da war auch Tim, der die große und verantwortungsvolle<br />
Aufgabe übernommen<br />
hat, auf der Tenacious als „Buddy“ von<br />
Max nicht von dessen Seite zu weichen<br />
und ihm bei allen Dingen zu helfen, die<br />
für uns „Normalos“ so selbstverständlich<br />
von allein gehen. Tim hat uns bewiesen,<br />
dass wir auch in der heranwachsenden<br />
Generation auf Menschen treffen können,<br />
die sich bis an ihre Grenzen für andere<br />
einsetzen. Ein junger Mann, vor dem wir<br />
nur eines tun können: Ehrfürchtig den Hut<br />
ziehen.<br />
Da war außerdem Marvin, der seine<br />
Bedenken überwunden hat und mutig<br />
auf den Mast geklettert ist, der uns trotz<br />
fremdsprachlicher Barrieren zuverlässig<br />
im Küchendienst versorgt hat ohne mit<br />
der Wimper zu zucken – und der damit<br />
so sehr über sich hinaus gewachsen ist.<br />
Da waren Hasnia und Florence, beide<br />
16 Jahre, die ihrem Alter entsprechend<br />
am Anfang so skeptisch und verdrossen<br />
und am Ende so offen für alle Herausforderungen<br />
waren, die ihnen unterwegs<br />
begegnet sind. An diesem Projekt sind<br />
sie dem Erwachsensein einen gewaltigen<br />
Schritt näher gekommen.<br />
Da war auch Henrik, der uns mit seiner<br />
Geschichte bewegt hat: Ihm wurde bei einer<br />
schweren Operation am Kopf ein Tumor<br />
aus dem Gehirn entfernt . Henrik hat<br />
uns mit seinem Wissen über das Segeln<br />
und die Seefahrt so sehr beeindruckt und<br />
uns gezeigt, dass sein Gedächtnis hun-<br />
20 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
dertmal besser ist als unseres. An dieser<br />
Stelle: Danke Henrik, für unseren Gruppensieg<br />
beim Quiz, den wir ohne dich<br />
nicht geholt hätten!<br />
Da waren Luzie, Detlef, Jürgen, Cory,<br />
Marcel und Otto, die bei allen Aufgaben<br />
so viel Einsatz gezeigt haben, dass man<br />
ihre Beeinträchtigung beinahe vergaß.<br />
Und da waren all die anderen jungen und<br />
noch jüngeren Menschen, die mit ihrer<br />
Anwesenheit aus einer „Challenge“ ein<br />
gemeinsames Erlebnis der Extraklasse<br />
gemacht haben.<br />
Und last – but absolutely not least – war<br />
da Peter. Peter ist einer jener Menschen,<br />
die man im Leben nicht wieder vergisst<br />
und von denen es auf der Welt viel mehr<br />
geben sollte. Er hat uns geleitet und gelotst,<br />
uns während der langen Nachtschichten<br />
unterhalten, hatte jederzeit<br />
und für jeden ein offenes Ohr, und er hat<br />
besonders Tim und Max tatkräftig unterstützt.<br />
Und bei allem hat er niemals vergessen<br />
zu lachen. Vielleicht konnten wir<br />
alle von ihm am meisten lernen.“<br />
„Das war Inklusion vom Feinsten“, fasste<br />
Michael Schneider, Schatzmeister des<br />
BSNW und <strong>aktiv</strong>er Teilnehmer an Challenge<br />
die Erlebnisse und Erfahrungen<br />
zusammen. Am Ende der Reise warteten<br />
zwei Besonderheiten auf die Crew: die<br />
Durchfahrt unter der Tower-Bridge und<br />
die Eröffnungsfeier der Paralympics.
60 Jahre 21
Inspiration<br />
Das BSNW-Projekt „Inspiration“ in Zusammenarbeit<br />
mit dem Behindertensportverein<br />
Oberhausen, der LVR-Förderschule<br />
Oberhausen und der Gesamtschule<br />
Weierheide Oberhausen hat gezeigt, wie<br />
„Inklusion“ gelebt werden kann. Gemeinsames<br />
Planen, voneinander und übereinander<br />
Lernen kennzeichneten das<br />
Projekt „Besuch der Paralympics London<br />
2012“.<br />
Bei Inspiration ging es nicht um eine<br />
„Klassenfahrt“ nach London. Seit einem<br />
Jahr bereiteten sich die Jugendlichen einerseits<br />
auf das sportliche Großereignis<br />
vor und andererseits auf ihren Aufenthalt<br />
in der britischen Hauptstadt. Aktivitäten<br />
wurden geplant, Ausflüge vorbereitet und<br />
die Geschichte des Landes beleuchtet.<br />
Gemeinsam wurde viel geplant und umgesetzt.<br />
Die zwölfmonatige Vorbereitung<br />
auf diese Fahrt zu den Paralympics und<br />
der Aufenthalt in England trugen Früchte<br />
und ließen die Buddy-Paare zu einer<br />
eingeschweißten Gemeinschaft werden.<br />
Ob durch das gemeinsame Erkunden<br />
des Londoner U-Bahn Systems, gelebte<br />
Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft<br />
und Respekt oder auch das Diskutieren<br />
der täglichen Sandwich-Auswahl - jedes<br />
geteilte Erlebnis ließ Inspiration näher<br />
22 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
zusammenrücken und den von Inklusion<br />
getragenen „Spirit of the Games“ spürbar<br />
werden.<br />
Highlights waren sicherlich die Treffen<br />
mit der sportlichen und politischen Prominenz.<br />
Ute Schäfer, die Sportministerin des<br />
Landes NRW, besuchte die paralympischen<br />
Wettkämpfe und traf auf ihren<br />
ausdrücklichen Wunsch mit den Kindern<br />
und Jugendlichen der BSNW Inklusionsprojekte<br />
zusammen.Gemeinsam mit<br />
Ministerin Ute Schäfer und Landessportbund-Vizepräsidentin<br />
Gisela Hinnemann<br />
trösteten die Teilnehmer Stephanie Grebe<br />
(VSG Gelsenkirchen), die ihr Tischtennismatch<br />
um die Bronzemedaille trotz<br />
lautstarker Unterstützung durch die Kinder<br />
und Jugendlichen des BSNW verloren<br />
hatte.<br />
Wörtlich sagte die Ministerin zu Steffi<br />
Grebe: „Sie sind eine großartige Sportlerin<br />
und ein Vorbild für viele Menschen“.<br />
Doch auch den Feuereifer der Inspiration-Teilnehmer<br />
lobte sie: „Der Krach<br />
und die Anfeuerungen waren Spitze.“<br />
Sie hofft, dass aus den Projekten des<br />
BSNW nach den paralympischen Spielen<br />
Weiteres entsteht - ganz im Sinne des<br />
Inspirationsgedankens, der Inklusion lebendig<br />
werden lassen und in den Alltag<br />
tragen will. Als die Teilnehmer während<br />
des gemeinsamen Fotos spontan in<br />
Fangesänge ausbrachen und unter den<br />
Augen skeptischer Sicherheitskräfte ein<br />
„Humba-Humba-Täterä“ schmetterten,<br />
konnte die Ministerin diese Begeisterung<br />
noch einmal hautnah miterleben.<br />
Das nächste Highlight folgte, als Hol-
ger Nikelis gegen den Franzosen Jean-<br />
Francois Ducau in der Wettkampfklasse 1<br />
Gold gewann - wieder unterstützt von den<br />
Inspiration-Teilnehmern, deren Rollifahrer<br />
dank ihres Einsatzes von der deutschen<br />
Nationalmannschaft in den VIP Bereich<br />
eingeladen worden waren. „Wir kamen<br />
erst gar nicht rein zum Goldmedaillenmatch.<br />
Und dann hat sich die deutsche<br />
Mannschaft für uns eingesetzt und hat<br />
uns hinter die Bande geholt. Nach seinem<br />
Sieg hat Holger Nikelis uns abgeklatscht.“<br />
Schließlich warteten die Jugendlichen vor<br />
der Halle auf ihren Star, der mit lautem<br />
Jubel empfangen wurde: „Gebt mir ein<br />
H! Gebt mir ein O! Gebt mir ein Super,<br />
Holger!“ Der Spieler bedankte sich für die<br />
Unterstützung durch den deutschen Fanblock<br />
und auch die Inspiration-Teilnehmer<br />
waren von diesem Erlebnis überwältigt:<br />
„Vergessen werden wir das wohl auch nie<br />
mehr.“<br />
Über 70 Kinder und Jugendliche aus dem<br />
Inspiration-Projekt bereiteten Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft am 7.9. einen<br />
begeisterten Empfang im Deutschen<br />
Haus. Die Landesmutter eroberte die<br />
Herzen der Kinder im Sturm. Nach einer<br />
kurzen Begrüßung gesellte sich die Ministerpräsidentin<br />
unter die Jugendlichen.<br />
In lockerer Runde fragte sie die jungen<br />
Leute nach ihren Erfahrungen und Erlebnissen<br />
bei den Paralympics und innerhalb<br />
der Projekte. Aber auch die Jugend hatte<br />
tausend Fragen an Hannelore Kraft, die<br />
nicht nur die politische Arbeit betrafen,<br />
sondern auch ins Private gingen.<br />
Auch ihre sportlichen Interessen und Fähigkeiten<br />
waren Thema. Schwimmen lag<br />
ihr nie wirklich, aber Tanzen war wohl<br />
eher ihr Ding, denn Frau Kraft tanzte<br />
spontan den Camp-Dance zu „My heartdrops<br />
a beat“, den die jungen Leute für<br />
ihren Besuch einstudiert hatten.<br />
„Die war klasse“, war der Tenor der Aussagen<br />
der Jugendlichen nach dem Besuch.<br />
Natürlich musste die Ministerpräsidentin<br />
noch für tausend Fotos posieren,<br />
aber das alles hat sie mit einem Lächeln<br />
und viel Geduld mit gemacht.<br />
Der Besuch der Jugendlichen bei Madame<br />
Tussauds und dem weltgrößten<br />
Riesenrads, dem London Eye, hinterließ<br />
bleibenden Eindruck. Die Teilnehmer<br />
waren begeistert: „Es war aufregend,<br />
mit dem London Eye zu fahren, das ich<br />
sonst nur aus dem Fernsehen kannte,“<br />
sagt Jennifer (19) von der Gesamtschule<br />
Weierheide. Und Lukas meint: „Am Besten<br />
war es, den Buckingham Palace von<br />
oben zu sehen. Auch den Big Ben und die<br />
Themse konnten wir sehen.“<br />
Trotz dieses gelungenen Ausklangs ist<br />
Inspiration jedoch nicht an seinem Ende<br />
angelangt: Die bei den Paralympics geschlossenen<br />
Freundschaften und persönlichen<br />
Entwicklungen werden bleiben,<br />
ebenso wie die Partnerschaft der<br />
teilnehmenden Schulen, Vereine und des<br />
BSNW. Inspiration war für alle Beteiligten<br />
eine große, neue Erfahrung. Die Kontakte<br />
zwischen den Schulen, BS Oberhausen<br />
und dem BSNW werden sicherlich auch<br />
weiterhin intensiv gepflegt werden. Über<br />
weitere Treffen wird bereits nachgedacht.<br />
60 Jahre 23
Tierische Therapeuten<br />
Schülerinnen und Schüler der LVR-Förderschulen profitieren<br />
vom Therapeutischen Reiten<br />
Positive Wirkung für Körper und Psyche<br />
An 23 Schulen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR)<br />
wird die besondere Therapieform Therapeutisches Reiten<br />
angeboten. Diese Therapieform erzielt aufgrund ihrer dreidimensionalen<br />
Wirkung bei vielen Kindern und Jugendlichen<br />
mit Handicap erstaunliche Erfolge. Das Sprichwort, dem zufolge<br />
das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde liegt,<br />
erhält für diese Zielgruppe eine ganz neue Bedeutung.<br />
„Die Reittherapie ergänzt und stabilisiert an vielen Schulen des LVR unsere therapeutischen<br />
Leistungen für Kinder und Jugendliche mit Handicap“, so LVR-Schuldezernent<br />
Michael Mertens. „Im motorischen, physischen und sozialen Bereich kann man sehr<br />
schnell positive Veränderungen bei unseren Schülerinnen und Schülern feststellen.<br />
Die Kinder werden ausgeglichener, zufriedener und für andere Therapien und schulisches<br />
Lernen zugänglicher. Das wirkt sich auch positiv auf den Schulalltag aus.“<br />
Ohne die Unterstützung von Sponsoren, gemeinnützigen Stiftungen oder Fördervereinen<br />
wäre der LVR nicht in der Lage, diese wichtige Therapieform anzubieten. Eltern<br />
und Fördervereine der Schulen beteiligen sich häufig mit ihren eingenommenen Spendengeldern<br />
an den Kosten. Den Großteil der Finanzierung des Therapeutischen Reitens<br />
im LVR-Gebiet übernimmt mit 40.000 Euro jährlich die Kultur- und Sozialstiftung<br />
der Provinzial Rheinland. „Verantwortung für die Gesellschaft hat für die Provinzial Tradition“,<br />
erläutert Martina Hankammer, stellvertretende Pressesprecherin der Provinzial<br />
Rheinland. „Dies und das Ziel, das bisherige Engagement im sozialen und kulturellen<br />
Bereich zu konzentrieren, war der Grund für die Provinzial Rheinland Versicherung,<br />
eine Stiftung zu gründen mit dem Schwerpunkt, die Fördervereine der Rheinischen<br />
Schulen zu unterstützen.“<br />
Nähere Infos über die Stiftung auf<br />
www.provinzial.com/web/html/privat/provinzial/engagement/kultur/<br />
60 Jahre 25
Excellence<br />
Die Idee hinter dem Projekt Excellence ist<br />
so einfach wie bestechend: Nachwuchs-<br />
Leistungssportler mit und ohne Behinderung<br />
aus den Bereichen Tischtennis,<br />
Leichtathletik und Schwimmen hatten Gelegenheit,<br />
gemeinsam zu trainieren und<br />
sich sportlich und persönlich zu entwickeln.<br />
Zu Beginn des bis 2016 geplanten<br />
Projektes stand ein Highlight für die Teilnehmer<br />
auf dem Programm: Der Besuch<br />
der Paralympics, gemeinsames Training<br />
und natürlich Spaß und Freude.<br />
Bewähren sich die Bemühungen, wird die<br />
Übernahme der Verantwortung im Nachwuchs-Leistungssport<br />
auf Landesebene<br />
durch die beteiligten Fachverbände zu<br />
den Olympischen/Paralympischen Spielen<br />
2016 angestrebt.<br />
45 Personen waren in das Vorhaben<br />
26 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
einbezogen: je 6 SportlerInnen mit und<br />
ohne Behinderung aus den Sportarten<br />
Tischtennis, Leichtathletik, Sitzvolleyball<br />
und Schwimmen zzgl. Betreuer/Trainer.<br />
Die Sportlerinnen und Sportler aus dem<br />
Bereich Behindertensport gehören den<br />
Landeskadern an. Die Sportlerinnen und<br />
Sportler der Fachverbände wurden über<br />
eine Ausschreibung angesprochen. Das<br />
gemeinsame Erleben des Highlights der<br />
Paralympics sollte zum weiteren Engagement<br />
im Leistungssport und zu einer<br />
engen Zusammenarbeit im Training motivieren.<br />
Das scheint gelungen zu sein.<br />
Sonja Scholten, selbst behinderte Leistungssportlerin,<br />
hat die Leitung der<br />
Gruppe Excellence in London übernommen<br />
und vermittelt uns Eindrücke der<br />
Maßnahmen:
60 Jahre 27
Excellence-Teilnehmer besuchen erste<br />
paralympischeWettkämpfe<br />
Endlich ging es wirklich los. Nachdem<br />
die Jugendlichen des BSNW-Projektes<br />
Excellence bereits hautnah bei der Eröffnungsfeier<br />
<strong>dabei</strong> waren und den Athleten<br />
sämtlicher Nationen zujubeln konnten,<br />
wurden am 30.8. bereits die ersten<br />
Wettkämpfe besucht. Sitzvolleyball und<br />
Schwimmen standen für einen Teil der<br />
Gruppe auf dem Programm.<br />
„Machen die beim Rückenschwimmen<br />
etwa Delphin-Kicks?“, fragte Carl Niemeyer,<br />
ein nichtbehinderter Excellence-<br />
Teilnehmer, angesichts der Rückentechnik<br />
der Schwimmer ohne Arme erstaunt.<br />
Tatsächlich, im paralympischen Sport war<br />
doch einiges neu für das Nachwuchstalent,<br />
der über seinen Freund, den BSNW<br />
Kaderschwimmer Hannes Schürmann, in<br />
das Projekt gekommen war. Bereits kurz<br />
nach den ersten Eindrücken gab es mit<br />
Sebastian Iwanows Bronzemedaille über<br />
die 100-m-Rücken die erste deutsche<br />
Medaille zu bejubeln, und die Stimmung<br />
im Londoner Aquatic Center und bei der<br />
Excellence-Delegation war gigantisch.<br />
Die BSNW-Talente feuerten ihre Freunde<br />
und Bekannten aus dem Starterfeld lautstark<br />
an, konnten auch noch die Silbermedaille<br />
von Kirsten Bruhn feiern und erlebten<br />
sogar die ersten Weltrekorde mit.<br />
Auch die Sitzvolleyballer der Gruppe, die<br />
bereits am Morgen nach London fuhren,<br />
waren begeistert von ihren ersten Erlebnissen<br />
in der ExCel-Arena. Deutschland<br />
spielte zwar noch nicht, doch großer<br />
Sport wurde trotzdem geboten, und das<br />
paralympische Flair lag überall in der Luft.<br />
Der erste Wettkampftag hat eindeutig<br />
Lust auf mehr gemacht.<br />
Für den Rest der Gruppe startete die pa-<br />
28 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
ralympische Zeit langsam: Am Morgen<br />
trainierten die Teilnehmer gemeinsam<br />
in den Sportanlagen der Universität von<br />
Kent und verschafften sich am Nachmittag<br />
einen ersten Eindruck von London.<br />
Das gemeinsame Training verlief genau<br />
so, wie es sich von Excellence erhofft<br />
wurde: Behinderte und nichtbehinderte<br />
Sportler trainierten wie selbstverständlich<br />
zusammen im Kraftraum, machten Zirkeltraining<br />
und bestritten im Tischtennis<br />
sogar schon die ersten Matches gegeneinander.<br />
Gänsehaut im Leichtathletik-Stadion<br />
Eigentlich hatten die Betreuer ihren Excellence-Teilnehmern<br />
heute einen freien<br />
Vormittag gegönnt – Ausschlafen und<br />
Relaxen stand auf dem Programm. „Ich<br />
hatte extra ein Buch mit in die Halle genommen,<br />
da ich nicht dachte, dass nach<br />
dem langen Tag gestern jemand unser<br />
tägliches Sportprogramm in Anspruch<br />
nimmt“, schmunzelt Leichtathletik-Trainerin<br />
Sara Mezzi. Doch Pustekuchen: Immerhin<br />
fünfzehn hochmotivierte Sportler<br />
schafften den Weg in die Sporthalle und<br />
absolvierten ihr vormittägliches Training.<br />
Am Nachmittag ging es für einen Großteil<br />
der Gruppe bereits wieder nach London,<br />
wo der Besuch von Schwimm- und Leichtathletik<br />
Wettkämpfen auf dem Programm<br />
stand. Einige Teilnehmer verbrachten den<br />
Nachmittag aber auch in Canterbury und<br />
erkundeten gemeinsam die Bischofsstadt.<br />
Den London-Fahrern wurde im Trubel<br />
rund um den Olympic Park bewusst, dass<br />
spätestens heute mit den Paralympics ein<br />
echtes Mega-Event stattfindet: Aufgrund
der riesigen Menschenmengen gestaltete<br />
sich der Weg zu den Wettkampfstätten<br />
heute etwas länger. Doch die Gruppe half<br />
sich gegenseitig, jeder achtete auf jeden<br />
und so ging niemand verloren und alle kamen<br />
mit bester Laune bei den Wettkämpfen<br />
an. Ein besonderes Highlight für die<br />
Nachwuchs-Athleten war der Weitsprung-<br />
Wettkampf: Der Leverkusener Markus<br />
Rehm verbesserte seinen eigenen Weltrekord<br />
vor ausverkauftem Olympic Stadium<br />
mit jedem Sprung und wurde schließlich<br />
mit einer sensationellen Weite von<br />
7,35m Paralympics-Sieger, Wojtek Czyz<br />
gewann Silber und Rehms Teamkollege<br />
aus Leverkusen, Heinrich Popow, verpasste<br />
nur knapp das deutsche Triple und<br />
wurde Vierter. Die Excellence-Teilnehmer<br />
waren begeistert von der Atmosphäre im<br />
Stadion, die eine Gänsehaut verursachte<br />
und kehrten aufgeregt und jubelnd zum<br />
Bus zurück. Natürlich nicht ohne Autogramme<br />
von den deutschen Stars.<br />
Beim Goldmedaillen-Match von Jochen<br />
Wollmert gegen den Lokalmatador Bayley<br />
leistete die kleine deutsche Excellence<br />
Delegation der britischen Dominanz erbitterten<br />
Widerstand. Mit Erfolg - Jochen<br />
Wollmert wiederholte seinen Sieg von<br />
Peking und die Excellence-Teilnehmer<br />
waren ebenso aus dem Häuschen wie<br />
Jochen selbst.<br />
Aufregende Tage gehen zu Ende – Abschiedsschmerz<br />
bei Excellence<br />
Es waren aufregende zwei Wochen in<br />
Canterbury bzw. London für die Teilnehmer<br />
des BSNW-Projektes Excellence.<br />
Nicht nur sahen die Hoffnungen im Behinderten-<br />
und Regelsport mitreißende Wett-<br />
kämpfe und überragende Leistungen in<br />
London, auch die gemeinsame Zeit in der<br />
Stadt oder auf dem Campus in Canterbury<br />
wird in Erinnerung bleiben.<br />
Das Konzept des Projekt-Auftaktes,<br />
nämlich behinderte und nicht behinderte<br />
Sportler zusammenzubringen, Barrieren<br />
abzubauen, Freundschaften zu knüpfen<br />
und <strong>dabei</strong> das paralympische Flair zu erleben,<br />
ging voll und ganz auf. Die Gruppe<br />
ging offen aufeinander zu und eventuelle<br />
Bedenken wurden schnell verworfen, der<br />
gemeinsame Sport machte allen Spaß,<br />
und bei den Ausflügen wurde trotz vielen<br />
Herumalberns immer Rücksicht aufeinander<br />
genommen.<br />
Sport für Menschen mit Demenz –<br />
Modellprojekt des BSNW<br />
Rund 1,4 Millionen Menschen sind in<br />
Deutschland an Demenz erkrankt. Realistischen<br />
Schätzungen zufolge wird sich<br />
die Zahl bis zum Jahre 2030 verdoppeln.<br />
Dass Menschen mit Demenz möglichst<br />
lange in ihrer gewohnten Umgebung<br />
bleiben und mit Freude am sozialen Miteinander<br />
teilhaben können, ist ein ehrgeiziges<br />
Ziel und gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe.<br />
Als Fachverband für Rehabilitation durch<br />
Sport setzt sich der BSNW für die Förderung<br />
von Gesundheit, Mobilität und<br />
Wohlbefinden dementiell erkrankter<br />
Menschen ein. Geleitet von der Idee einer<br />
ganzheitlichen Förderung hat der BSNW<br />
spezielle Schulungsinhalte und Angebote<br />
im Rahmen des Modellprojekts „Sport<br />
für Menschen mit Demenz“ entwickelt.<br />
Die Angebote sollen die körperlichen, gei-<br />
60 Jahre 29
stigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten<br />
betroffener Personen <strong>aktiv</strong>ieren,<br />
festigen und nach Möglichkeit ausbauen.<br />
Die Verbesserung der körperlichen Eigenschaften<br />
Kraft, Ausdauer und Koordination<br />
dient hier etwa der Sturzprävention.<br />
Auf der psychischen Ebene werden<br />
Konzentration und Gedächtnis gefördert.<br />
Auf der sozialen Ebene schließlich helfen<br />
Kommunikation, Kontakt, Gemeinschaftserleben<br />
und gegenseitige Unterstützung<br />
<strong>dabei</strong>, die Lebensqualität der Betroffenen<br />
nachhaltig zu stabilisieren. Handlungsleitend<br />
ist bei diesem Krankheitsbild nicht<br />
die Leistungsverbesserung, sondern es<br />
sind Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und<br />
Erfolgserlebnisse im Rahmen des Machbaren.<br />
In einer ersten Modellfortbildung für<br />
Übungsleiter, die am 21. und 22. April<br />
2012 im SportCentrum Kamen-Kaiserau<br />
stattfand, wurden zunächst Methoden<br />
und Inhalte erprobt, die den Bedürfnissen<br />
der Zielgruppe in besonderem Maße gerecht<br />
werden. Weitere Fortbildungen sind<br />
in Planung. Alle Übungsleiter des BSNW<br />
sollen für die Thematik Demenz interessiert<br />
und sensibilisiert werden und nach<br />
Möglichkeit weitere Ausbildungen absolvieren,<br />
die thematisch Berührungspunkte<br />
mit Demenz aufweisen, wie etwa im Bereich<br />
Neurologie, geistige Behinderung<br />
und Psychiatrie.<br />
Mit den Ergebnissen des Projekts wird<br />
der BSNW den Deutschen Behindertensportverband<br />
e.V. (DBS) bei der Entwicklung<br />
eines bundesweit einheitlichen<br />
Fortbildungskonzepts unterstützen.<br />
Darüber hinaus setzt sich der BSNW für<br />
die Bildung eines Netzwerks ein, in dem<br />
30 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
die Erfahrungen und Erkenntnisse aus<br />
dem Modellprojekt mit denen anderer Organisationen<br />
und Einrichtungen, etwa der<br />
Alzheimergesellschaft oder den Demenz-<br />
Servicezentren in NRW sinnvoll verknüpft<br />
werden. Langfristig kann ein solches „Demenz-Netzwerk“<br />
ein flächendeckendes<br />
Sportangebot für betroffene Menschen<br />
verwirklichen.<br />
In diesem Sinne streben wir in Kooperation<br />
mit dem Landessportbund Nordrhein-<br />
Westfalen e.V. die Umsetzung eines<br />
Strategiekonzepts „Sport für Menschen<br />
mit Demenz“ als Initiative der LSB-<br />
Programme „Bewegt ÄLTER werden in<br />
NRW!“ sowie „Bewegt GESUND bleiben<br />
in NRW!“unter Federführung des BSNW<br />
an. Zur systematischen Strukturentwicklung<br />
soll eine Arbeitsgemeinschaft<br />
„Sport für Menschen mit Demenz in<br />
NRW!“ ins Leben gerufen werden, in der<br />
neben LSB und BSNW sowohl andere<br />
Fachverbände als auch Kreis- und Stadtsportbünde<br />
sowie weitere Partner vertreten<br />
sein werden. Damit kann ein Beispiel<br />
dafür gegeben werden, wie in einem umfassend<br />
verstandenen Verbundsystem<br />
mit Partnern innerhalb und außerhalb<br />
des organisierten Sports Menschen mit<br />
Demenz in ihren Lebenswelten tatsächlich<br />
erreicht und durch passende Angebote<br />
ihre gesundheitlichen Ressourcen<br />
umfassend gefördert werden.<br />
Netzwerke für Bewegung und Sport<br />
In den letzten Jahren wurden zahlreiche<br />
Programme zur Gesundheitsförderung<br />
für ältere und behinderte Menschen konzipiert,<br />
Curricula für Übungsleiter, Pflegepersonal<br />
erarbeitet sowie Programme mit<br />
dem Ziel entwickelt, ältere und alte Menschen<br />
durch Bewegung und Sport wieder
am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu<br />
lassen. Aus diesen, vor allem Modellprojekten,<br />
konnten sich jedoch nur vereinzelt<br />
permanente Strukturen entwickeln. Ein<br />
wesentliches Fazit des Modellabschlussberichts<br />
hieß demnach: „Die unterschiedlichen<br />
Ergebnisse und Aktionen in den<br />
Modellregionen haben gezeigt, dass ….<br />
für zukünftige Umsetzungsstrategien<br />
innerhalb des Deutschen Behinderten-<br />
Sportverbandes eines zwingend notwendig<br />
ist, Netzwerke zu bilden...“ (aus:<br />
„Sicherung der Mobilität von Menschen<br />
mit oder mit drohender Behinderung…“,<br />
DBS, Duisburg, Juni 2010).<br />
Ziel des BSNW ist es daher, operative<br />
Netzwerke auf lokaler Ebene zu errichten,<br />
die dazu beitragen, die Lebensqualität<br />
älterer Menschen mit Behinderung und<br />
demenziellen Erkrankungen im Bereich<br />
„Mobilität“ zu steigern und gleichzeitig<br />
formale Netzwerke zu schaffen, die die<br />
nachhaltige Fortführung der Maßnahmen<br />
ermöglichen. Netzwerkbildung ist<br />
aber auch ein Weg, andere Ziele, wie die<br />
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„Inklusion im Sport“, voranzutreiben. Zusammen<br />
mit dem LSB NW will der BSNW<br />
Initiator und Motivator für den Aufbau lokaler<br />
Netzwerke sein. Dafür gilt es Vereine<br />
und andere Akteure auszumachen,<br />
die sich mit den Vorhaben identifizieren<br />
können. Der BSNW wird dann den Aufbau<br />
der Netzwerke als Moderator begleiten<br />
und die Akteure in jeder Hinsicht bei<br />
ihrer Arbeit unterstützen. Für den Bereich<br />
„Inklusion“ wird die Zusammenarbeit mit<br />
den Kreis- und Stadtsportbünden von entscheidender<br />
Bedeutung sein.<br />
Dass mit Hilfe von Netzwerken die Lebensqualität<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
verbessert werden kann und Wege<br />
zur Inklusion beschritten werden können,<br />
belegen unterschiedliche Aktivitäten im<br />
BSNW und LSB. So zum Beispiel mit<br />
dem DJK Franz Sales Haus – integratives<br />
Tischtennis - mit der VBGS Mülheim – integrativer<br />
Sport in einer Kindertagesstätte<br />
- Sport und Talk“ mit KSB und Alzheimergesellschaft<br />
Minden-Lübecke, um nur einige<br />
wenige Beispiele zu nennen.<br />
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60 Jahre 31
Sport und Rehabilitation<br />
Der Sport in der Rehabilitation ist zweigeteilt.<br />
Zum einen gehört dazu der von den<br />
Krankenkassen finanzierte so genannte<br />
Rehabilitationssport, und zum anderen<br />
der in diesem Sinne weitergeführte Breitensport<br />
wie zum Beispiel Gymnastik<br />
oder Schwimmen. Inhaltlich gibt es beim<br />
Rehabilitationssport und Breitensport<br />
wenige Unterschiede und werden daher<br />
auch oft in den gleichen Sportgruppen<br />
durchgeführt.<br />
Die rechtliche Grundlage, um Rehabilitationssport<br />
in Deutschland durchzuführen,<br />
bildet das Sozialgesetzbuch (SGB) IX. Im<br />
§ 44 Abs.1, 3 wird als ergänzende medizinische<br />
Leistung der „ärztlich verordnete<br />
Rehabilitationssport in Gruppen“ genannt,<br />
der auch Übungen für behinderte oder<br />
von Behinderung bedrohte Frauen und<br />
Mädchen, die der Stärkung des Selbstbewusstseins<br />
dienen, beinhaltet. Konkretere<br />
Umsetzungsrichtlinien dazu liefert<br />
die „Rahmenvereinbarung über den Rehabilitationssport<br />
und das Funktionstraining<br />
vom 1. Oktober 2003 in der Fassung<br />
vom 1.1.2011“. Neben speziellen Regelungen<br />
für den Bereich des Herzsports<br />
finden sich dort Aussagen zu Themen<br />
wie Gruppengröße, Übungsleitung, Anerkennung<br />
von Gruppen. Alle vom BSNW<br />
anerkannten Rehabilitationssportgruppen<br />
werden nach einem bundesweit einheitlichen<br />
Anerkennungsverfahren zertifiziert.<br />
Dieses Verfahren bildet die Basis für<br />
die zukunftsorientierte Weiterentwicklung<br />
des Rehabilitationssports in Deutschland.<br />
32 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
Rehabilitationssport wirkt mit den Mitteln<br />
des Sports, das heißt ganzheitlich psychosozial<br />
auf die behinderten und von<br />
Behinderung bedrohten Menschen, die<br />
über die notwendige Mobilität sowie physische<br />
und psychische Belastbarkeit für<br />
Übungen in der Gruppe verfügen. Ziel<br />
des Rehabilitationssports ist es daher,<br />
Ausdauer und Kraft der Teilnehmer zu<br />
stärken, deren Koordination und Flexibilität<br />
zu verbessern, das Selbstbewusstsein<br />
- insbesondere auch das von behinderten<br />
oder von Behinderung bedrohten Frauen<br />
und Mädchen - zu stärken und Hilfe zur<br />
Selbsthilfe zu bieten.<br />
Als Mittel des Sports und der sportlich<br />
ausgerichteten Spiele gelten zurzeit Gymnastik,<br />
Schwimmen, Bewegungsspiele in<br />
Gruppen und leichtathletische Übungen.<br />
Besonderer Wert wird <strong>dabei</strong> auf den<br />
Gruppencharakter des Angebotes gelegt,<br />
weil gerade im Miteinander die Selbsthilfe<br />
des Angebots von besonderer Bedeutung<br />
ist. In diesem Sinne werden die<br />
Sportgruppen auch von Übungsleitern mit<br />
einem besonderen Qualifizierungsnachweis<br />
(Lizenz) geleitet.
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60 Jahre 33
RehabilitationsSport und Qualitätsmanagement<br />
im BSNW<br />
Ein erklärtes Ziel des Behinderten-Sportverband<br />
Nordrhein-Westfalen (BSNW) ist<br />
es, den Teilnehmern an Sportangeboten<br />
eine hohe Qualität in Sachen Betreuung<br />
und Sicherheit in der Sportpraxis zu gewährleisten.<br />
Dies gilt natürlich auch für<br />
den Bereich des Rehabilitationssports.<br />
Hinzugekommen ist die Absicht, diese<br />
Qualität zu „managen“, also das bereits<br />
erreichte Niveau im Sportverein zu erfassen<br />
und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung<br />
zu ermitteln. Dies soll möglichst<br />
systematisch und behutsam erfolgen.<br />
Rechtliche Verpflichtung<br />
Die Sportvereine sind rechtlich zum Qualitätsmanagement<br />
verpflichtet. Das ergibt<br />
sich aus § 19 der Rahmenvereinbarung<br />
über den Rehabilitationssport und das<br />
Funktionstraining in der Fassung vom<br />
1.1.2011. Darin heißt es: „Die Rehabilitationssportgruppen<br />
sind zur Sicherung und<br />
Weiterentwicklung der Qualität der von<br />
ihnen erbrachten Leistung verpflichtet.<br />
Die Leistungen müssen dem jeweiligen<br />
Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
entsprechen und in der fachlich gebotenen<br />
Qualität erbracht werden. Für die<br />
Rehabilitationssportgruppen besteht die<br />
Verpflichtung, an einem Qualitätssicherungsprogramm<br />
der Rehabilitationsträger<br />
teilzunehmen.“<br />
Der BSNW hat <strong>dabei</strong> die Aufgabe diejenigen<br />
Vereine anzuerkennen, die Rehabilitationssport<br />
im Sinne der Rehabilitationssportvereinbarung<br />
(§3.8) anbieten<br />
möchten. Dabei berät er die Vereine und<br />
34 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
überprüft, ob sie die Bedingungen erfüllen,<br />
Rehabilitationssport in ihr Programm<br />
mit aufzunehmen.<br />
Qualitätskriterien<br />
Vor dem Hintergrund der gesetzlichen<br />
Vorgaben und aufgrund pädagogischer<br />
Überlegungen haben die Träger des Rehabilitationssports<br />
die folgenden Kriterien<br />
festgelegt, die für die Qualität einer Rehabilitationssportstunde<br />
von entscheidender<br />
Bedeutung sind:<br />
• Ganzheitliche Zielsetzung<br />
• Zielgruppengerechte Inhalte<br />
• Ärztliche Betreuung<br />
• Qualifizierte Leitung<br />
• Adäquate organisatorische Rahmenbedingungen<br />
• Förderung der Nachhaltigkeit<br />
• Qualitätssicherung und Evaluation<br />
Instrumente zur Qualitätssicherung im<br />
BSNW:<br />
• Teilnehmer - (und ÜL) – Zufriedeheitsbefragung<br />
• Qualitätszirkeltage QZT<br />
• Vereinsberatungen<br />
• Fortschreibung der klassischen Fortbildung<br />
Zwei Instrumente werden nachfolgend<br />
näher beleuchtet:<br />
Teilnehmer-Zufriedenheitsbefragung
Ziel dieses Instruments ist es, dass die<br />
Teilnehmenden mit Hilfe von Fragebögen<br />
die Stärken und Schwächen des Angebotes<br />
erkennen können, um so auf die<br />
Gestaltung und Wirkung des Rehabilitationssportportangebots<br />
einzuwirken.<br />
Als Verfahren wurde dazu eine kostenlose,<br />
anonymisierte Auswertung der Fragebögen<br />
durch eine zentrale Auswertung<br />
entwickelt. Damit können die jeweiligen<br />
Gruppenergebnisse mit den Mittelwerten<br />
des Vereins und den NRW – Mittelwerten<br />
verglichen werden. Mit Hilfe dieses Zahlenmaterials<br />
kann dann der Übungsleiter<br />
beziehungsweise der Verein die Qualität<br />
der geleisteten Arbeit besser einschätzen.<br />
Qualitätszirkeltage<br />
Qualitätszirkeltage (QZT) bieten einen<br />
Rahmen, um im besten Sinne des Wortes<br />
„Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis“<br />
in einem Prozess der persönlichen<br />
Weiterqualifizierung der Übungsleiter zu<br />
nutzen.<br />
QZT verbinden einen Qualitätszirkel mit<br />
einem Fortbildungsmodul zu einer geschlossenen<br />
Veranstaltung, deren Zielsetzung<br />
und Themenwahl von den Teilnehmern<br />
im Konsens festgelegt werden.<br />
Allerdings ist die Auswahl der Themen<br />
(etwa des Fortbildungsmoduls) nicht<br />
beliebig, sondern ist durch die vorgegebenen<br />
Qualitätskriterien im Rehabilitationssport<br />
eingeschränkt.<br />
Ziele und Aufgabe der Qualitätszirkeltage<br />
sind vielfältig:<br />
- Heranführung und Betreuung der<br />
Übungsleiter im Rehabilitationssport an<br />
die kritische Selbstreflexion des eigenen<br />
Handelns,<br />
- Entwicklung der Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
als Übungsleiter im Sinne eines<br />
kontinuierlichen Verbesserungsprozesses,<br />
- Einleiten konkreter Maßnahmen zur<br />
Qualitätsentwicklung auf allen Ebenen<br />
der Vereinsarbeit, die für die Übungspraxis<br />
im Rehabilitationssport relevant sind,<br />
- die Entwicklung von Strategien und Wegen<br />
zur Kooperation und Vernetzung,<br />
- Sicherstellung der Kommunikation und<br />
des Informationsflusses zwischen den<br />
Sportverbänden, den Trägern der Rehabilitationssportangebote<br />
(Sportvereine)<br />
und den Übungsleitern.<br />
Während des Qualitätszirkeltages werden<br />
die Übungsleiter von speziell ausgebildeten<br />
Moderatoren begleitet und treffen<br />
sich regelmäßig über einen Zeitraum von<br />
mindestens zwei Jahren in einer festen<br />
Gruppe. Dabei werden die Inhalte der<br />
entsprechenden Lerneinheiten von der<br />
Gruppe selbst entwickelt und umgesetzt.<br />
Alle Informationen zum Qualitätsmanagement<br />
sind auf der gemeinsamen Internetplattform<br />
von BSNW und LSB NRW e.V.<br />
unter www.qmsport.de veröffentlicht.<br />
60 Jahre 35
Aus,-Fort- und Weiterbildung im BSNW<br />
Eine der Aufgaben des Behinderten-<br />
Sportverbandes Nordrhein-Westfalen<br />
(BSNW) ist es, Übungsleiter, Trainer und<br />
Referenten aus-, fort- und weiterzubilden,<br />
um es Menschen, die behindert oder<br />
von einer Behinderung bedroht sind, zu<br />
ermöglichen, Sport zu treiben. Damit erfüllt<br />
der BSNW eine wesentliche gesellschaftspolitische<br />
und fürsorgliche Aufgabe.<br />
Dafür bietet der BSNW Ausbildungsgänge<br />
in der vom Deutschen Olympischen<br />
Sportbund (DOSB) vorgegebenen 2.<br />
Lizenzstufe an. Die Ausbildung zum<br />
„Übungsleiter Rehabilitationssport“ gilt<br />
<strong>dabei</strong> als zielgruppenspezifische Erweiterung,<br />
um den fachverbandsspezifischen<br />
Aufgaben sowie der Zielgruppe gerecht<br />
zu werden.<br />
Ausbildungen im Behindertensport<br />
Im Einzelnen bietet der BSNW folgende<br />
Ausbildungen an:<br />
1. Lizenzstufe<br />
• Übungsleiter C – Breitensport – Behindertensport<br />
• Trainer C – Leistungssport – Behindertensport<br />
• Vereinsmanager C<br />
2. Lizenzstufe<br />
• Übungsleiter B „Rehabilitationsport“ in<br />
den Profilen:<br />
36 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
- Orthopädie<br />
- Innere Medizin<br />
- Sensorik<br />
- Neurologie<br />
- Geistige Behinderung<br />
- Psychiatrie<br />
• Übungsleiter B „Präventionssport für<br />
Menschen m. Behinderung“<br />
• Übungsleiter B – Breitensport - Behindertensport<br />
• Trainer B – Leistungssport - Behindertensport<br />
3. Lizenzstufe<br />
• Trainer A – Leistungssport - Behindertensport<br />
Angehenden Übungsleitern oder Trainern,<br />
die eine entsprechende Vorqualifizierung<br />
haben, etwa Physiotherapeuten<br />
oder Gymnastiklehrer, können Teile der<br />
Ausbildung erlassen werden.<br />
Die erworbene Lizenz ist in der Regel<br />
vier Jahre gültig und kann durch geeignete<br />
Fortbildungen verlängert werden,<br />
die der BSNW beispielsweise auf seiner<br />
Homepage (www.bsnw.de) veröffentlicht.<br />
Grundsätzlich gilt hier das Prinzip<br />
der kontinuierlichen Fortbildung, so dass<br />
die Trainer und Übungsleiter zur Verlängerung<br />
ihrer Lizenzen regelmäßig an<br />
entsprechenden Lehrgängen teilnehmen<br />
müssen.
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60 Jahre 37
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38 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.
HIGHLIGHTS<br />
Der BSNW ist selbst Ausrichter zahlreicher<br />
Veranstaltungen oder er beteiligt<br />
sich an Veranstaltungen anderer Organisationen.<br />
Damit bereichert er die „Eventszene“<br />
in NRW mit sportlichen, aber auch<br />
mit gesellschaftlichen Highlights, wie die<br />
nachfolgenden Beispiele zeigen.<br />
Das Sportcenter der REHACARE<br />
Als weltweit größte Messe für Rehabilitation,<br />
Prävention, Integration und Pflege<br />
bietet die REHACARE, die jedes Jahr im<br />
Herbst in Düsseldorf stattfindet, eine komfortable<br />
Plattform, um behinderten oder<br />
von Behinderung bedrohten Menschen<br />
die Vielfalt des Sports aufzuzeigen. Doch<br />
nicht nur die Betroffenen selbst erfahren<br />
hier Wissenswertes über den Rehabilitations-,<br />
Breiten- und Leistungssport, sondern<br />
auch deren Angehörigen und diejenigen,<br />
die in dem weiten Berufsfeld der<br />
Rehabilitation und Pflege tätig sind. Sie<br />
erhalten hier Anregungen, um ihre Arbeit,<br />
aber auch den normalen Alltag mit behinderten<br />
Menschen so abwechslungsreich<br />
wie möglich gestalten zu können.<br />
Der BSNW füllt bei der REHACARE eine<br />
ganze Messehalle mit Leben. Dabei stehen<br />
natürlich Sport und Bewegung im<br />
Mittelpunkt. So können sich die Besucher<br />
im „BSNW-Sportcenter“ sportlich betätigen,<br />
können entdecken, was mit Behinderung<br />
und eventuellen altersbedingten<br />
Einschränkungen in Sachen Sport möglich<br />
ist. Gleichzeitig gibt es Informationen<br />
und Beratungen rund um die Fragen: Wo<br />
finde ich das Sportangebot, das zu mir<br />
passt und welche Sportarten gibt es über-<br />
haupt, die Menschen mit Behinderungen<br />
ausüben können. Nicht behinderte Menschen<br />
können am eigenen Leib erfahren,<br />
was es bedeutet, mit einem Handicap<br />
zu leben. Spektakuläre Einblicke in den<br />
Leistungssport der Menschen mit Behinderung<br />
runden das Programm ab. Hier<br />
zeigen beispielsweise aktuelle Paralympicsteilnehmer<br />
und -sieger ihr Können<br />
beim Tischtennis, Sitzvolleyball oder Rollstuhl-Rugby.<br />
„Tag der Begegnung“<br />
Menschen mit und ohne Behinderung<br />
treffen sich regelmäßig einmal jährlich<br />
zum „Tag der Begegnung“, der sich zum<br />
größten Integrationsfest in Deutschland<br />
entwickelt hat. Mittlerweile lockt dieser<br />
Tag, den der Landschaftsverband Rheinland<br />
(LVR) ins Leben gerufen hat, hunderte<br />
Organisationen und tausende Besucher<br />
an. Mit <strong>dabei</strong> ist seit vielen Jahren<br />
der BSNW, der einen großen Sportpark<br />
mit zahlreichen Mitmachaktionen und einer<br />
Aktionsbühne beisteuert.<br />
Der Tag der Begegnung 2013 wird im<br />
Rahmen des 60jährigen Bestehens des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland am 29.<br />
Juni 2013 in Köln groß gefeiert. Natürlich<br />
mit Beteiligung des BSNW.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.Tag-der-Begegnung.lvr.de<br />
Bernd-Best-Turnier - Rollstuhlrugby -<br />
ein weltweites Event<br />
Das größte und wohl bedeutendste Rollstuhlrugby-Turnier<br />
der Welt wird traditio-<br />
60 Jahre 39
nell im Frühjahr in Köln ausgetragen. Im<br />
Jahr 2013 wird das vom 22.-24. März der<br />
Fall sein. Regelmäßig nehmen rund 50<br />
Mannschaften aus der ganzen Welt am<br />
Bernd-Best-Turnier teil, darunter auch<br />
aus Kanada und Neuseeland und kämpfen<br />
um die begehrten Pokale in verschiedenen<br />
Leistungsklassen. Gleichgültig, ob<br />
Leistungs- oder Breitensport, Profi oder<br />
Anfänger, hier können Mannschaften<br />
entsprechend ihres Leistungsstandes<br />
teilnehmen. Die Zuschauer erleben ein<br />
beeindruckendes, attr<strong>aktiv</strong>es und spektakuläres<br />
Sportevent. 1972 wurde das<br />
Turnier zum ersten Mal ausgetragen. Der<br />
Namensgeber Bernd Best war ein Pionier<br />
in Sachen Rollstuhlsport. Er war Mitgründer<br />
des Rollstuhl-Clubs Köln (RSC), aus<br />
dem bis heute einer der größten Rollstuhlsport-Vereine<br />
Deutschlands geworden<br />
ist. Damals wurde allerdings Basketball<br />
gespielt. Seit 1999 ist die Veranstaltung<br />
ein Rugby-Turnier. Nähere Informationen<br />
unter: www.bernd-best-turnier.de<br />
Die erfolgreichsten Sportarten im Leistungssport<br />
in NRW<br />
Leichtathletik:<br />
NRW ist in den letzten Jahren der erfolgreichste<br />
Landesverband bei nationalen<br />
und internationalen Meisterschaften.<br />
Der BSNW stellt mit Abstand den größten<br />
Anteil an DBS-Kaderathleten (21 von insgesamt<br />
58 Athleten).<br />
Mit Leverkusen gibt es im BSNW einen<br />
der deutschlandweit insgesamt drei „Paralympischen<br />
Trainingsstützpunkte“ für<br />
die Sportart Leichtathletik.<br />
Fakten aus der Paralympics-Saison 2012:<br />
40 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
• Bei den Junioren-Weltmeisterschaften<br />
in Olomouc 2012 gingen mehr als 1/4 der<br />
deutschen Medaillen auf das Konto der<br />
NRW-Nachwuchsathleten.<br />
• Bei den IPC-Europameisterschaften in<br />
Stadskanaal im Juni 2012 wurden 6 der<br />
insgesamt 9 deutschen Goldmedaillen<br />
von NRW-Athleten gewonnen.<br />
• Mit 13 Leichtathleten stellte der BSNW<br />
erneut den größten Anteil der Nationalmannschaft<br />
für die Paralympics 2012 in<br />
London.<br />
Paralympics 2012:<br />
• BSNW ist erfolgreichster Landesverband<br />
bei den Paralympics<br />
• Die insgesamt 5 Goldmedaillen gehen<br />
alle auf das Konto von NRW-Athleten!<br />
• 50 % der deutschen Leichtathletikmedaillen<br />
haben BSNW-Sportler gewonnen<br />
(9 von insgesamt 18)<br />
• 5 Goldmedaillen, 4 Bronzemedaillen<br />
und 12 Finalplatzierungen (unter den ersten<br />
7).<br />
Internationales Leichtathletik-Meeting<br />
in Bottrop<br />
Seit 2008 organisiert der Behinderten-Sportverband<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
(BSNW) einmal im Jahr ein Leichtathletik-Meeting,<br />
welches zu den Qualifikationswettkämpfen<br />
für internationale<br />
Meisterschaften zählt. Dieses Meeting,<br />
das seit 2010 mit Bottrop einen festen<br />
Standort gefunden hat, ist Bestandteil<br />
des IPC-Wettkampfkalenders und nicht<br />
nur für NRW-Athleten ein Highlight in<br />
ihrer Freiluftsaison. Gleichzeitig bietet<br />
Bottrop den Athleten des Landeskaders<br />
die Möglichkeit, die eigene Leistungsstär-
ke bei einer internationalen Veranstaltung<br />
zu erproben und Wettkampferfahrung zu<br />
sammeln.<br />
TERMINE<br />
Die aktuellen Termine 2013 standen bei<br />
Redaktionsschluss noch nicht definitiv<br />
fest. Unter www.bsnw.de werden wir die<br />
Termine schnellstmöglich bekannt geben!<br />
Schwimmen:<br />
Schwimmen im Zeichen der Inklusion:<br />
Der BSNW Kurzbahn-Cup<br />
Als im Juni 2010 in Berlin eine Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen dem Deutschen<br />
Behindertensportverband (DBS)<br />
und dem Deutschen Schwimmverband<br />
(DSV) mit dem Ziel der Förderung des<br />
Schwimmsports für Menschen mit Behinderung<br />
unterzeichnet wurde, ging der<br />
Offene BSNW Kurzbahn Cup schon in<br />
sein viertes Jahr. Denn bereits seit 2007<br />
wird dieser integrative Schwimmwettbewerb<br />
für Schwimmer mit und ohne Behinderung<br />
in NRW durchgeführt. Nicht nur<br />
das Leistungsniveau dieses bundesweit<br />
bislang wohl einzigartigen Wettkampfs<br />
ist hoch, mit jedem Jahr wächst auch die<br />
Teilnehmerzahl und damit die Attr<strong>aktiv</strong>ität<br />
dieses Events.<br />
Mit den Deutschen Kurzbahn Meisterschaften<br />
(DKM) führt der BSNW gemeinsam<br />
mit dem Schwimmverband<br />
Nordrhein-Westfalen in jedem Jahr den<br />
größten nationalen Schwimmwettkampf<br />
durch. Aus ganz Deutschland reisen die<br />
Teilnehmer dafür an. Zuletzt waren es<br />
über 300 und damit wieder einmal mehr<br />
als im Jahr davor. Ein eindeutiges Indiz<br />
dafür, dass auch dieser Wettkampf in der<br />
Beliebtheitsskala immer weiter nach oben<br />
geht.<br />
Tischtennis<br />
Weltranglisten- und Inklusionsturnier:<br />
Zwei sportliche Höhepunkte im Tischtennis<br />
Tischtennis ist eine der schnellsten Rückschlagsportarten<br />
der Welt und stellt hohe<br />
Ansprüche an Beweglichkeit, Koordination<br />
und Antizipation des Sportlers.<br />
Hierbei ist es völlig unerheblich, ob im<br />
Sitzen oder Stehen gespielt wird. Gerade<br />
der Anspruch an die körperliche und<br />
geistige Beweglichkeit machen Tischtennis<br />
zu einer sehr geeigneten Sportart<br />
für Menschen mit Behinderung, da der<br />
Sportler ganzheitlich gefordert und gefördert<br />
wird. Je nach persönlichem Können<br />
und Motivation steht hierbei im BSNW<br />
die gesamte Bandbreite an sportlichen<br />
Weiterentwicklungsmöglichkeiten offen.<br />
Vom reinen Spiel „just vor fun“ über<br />
Mannschaftswettkämpfe, von Landesbis<br />
zur Regional- oder Bundesliga und<br />
Einzelwettkämpfen, von Landesmeisterschaften<br />
über Nationalentscheide für Jugendliche<br />
oder Senioren bis hin zu internationalen<br />
Wettkämpfen. Seit 2012 gibt<br />
es ein besonderes Highlight in NRW. Die<br />
BSNW-Open, ein Weltranglistenturnier,<br />
finden im bevölkerungsreichsten Bundesland<br />
statt und bieten Tischtennis auf Weltklasseniveau.<br />
Mit einem weiteren Tischtennisturnier<br />
etabliert der BSNW einen Wettkampf der<br />
besonderen Art. Nicht nur, dass es an<br />
einem besonderen Ort, nämlich während<br />
der REHACARE in der Messehalle des<br />
BSNW ausgetragen wird, sondern auch<br />
60 Jahre 41
dass hier, ganz im Zeichen der Inklusion,<br />
behinderte gegen nicht behinderte Sportler<br />
antreten. Dabei ist es für die nicht<br />
behinderten Menschen und damit Fußgänger<br />
wohl die größte Herausforderung,<br />
sich in kurzer Zeit mit dem Rollstuhl als<br />
Sportgerät anzufreunden.<br />
Wettbewerb: Behinderten-Sportverein<br />
des Jahres<br />
Das Ministerium für Familie, Kinder,<br />
Jugend, Kultur und Sport des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen und der Behindertensportverband<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
e.V. (BSNW) schreiben im mehrjährigen<br />
Rhythmus den gemeinsamen Wettbewerb<br />
„Behinderten-Sportverein des Jahres“<br />
aus. Dieser Wettbewerb, der Bestandteil<br />
des Programmes „Teilhabe für<br />
alle“ der nordrheinwestfälischen Landesregierung<br />
war, ruft alle Mitgliedsvereine<br />
und –abteilungen des BSNW dazu auf,<br />
sich daran zu beteiligen und durch die<br />
Teilnahme ihre Aktivitäten und ihr Engagement<br />
rund um den Sport für Menschen<br />
mit Behinderung darzustellen. Ziel ist es<br />
diejenigen Vereine auszuzeichnen, in<br />
deren Arbeit die Aufgaben des Behindertensports<br />
besonders erfolgreich gelöst<br />
werden. Dieses gemeinsame Projekt von<br />
BSNW und Landesregierung dokumentiert<br />
den hohen Stellewert, den die Politik<br />
dem Engagement der Vereine im BSNW<br />
einräumt und gleichzeitig soll es Ansporn<br />
sein, Menschen mit Behinderung den<br />
Weg zum Rehabilitations-, Breiten- oder<br />
Leistungssport und damit zu einer <strong>aktiv</strong>en<br />
und gesundheitsfördernden Lebensweise<br />
aufzuzeigen.<br />
Im Herbst 2012 erfolgt die neue Ausschreibung,<br />
die unter dem Themeschwerpunkt<br />
„Inklusion“ stehen wird. Die Eh-<br />
42 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
rungen erfolgen in 2013.<br />
Die Gewinner erhalten attr<strong>aktiv</strong>e Geldund<br />
Sachpreise. Weitere Informationen<br />
unter: www.bsnw.de oder in der BSNW-<br />
Geschäftsstelle.<br />
Das Fitnessabzeichen – Ein Ansporn<br />
für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Breitensport soll vor allem Spaß machen.<br />
Aber auch hier kann beispielsweise das<br />
Erreichen des Sportabzeichens dazu motivieren,<br />
häufiger und intensiver zu trainieren.<br />
Allerdings können oftmals Menschen<br />
mit geistiger Behinderung wegen<br />
der Schwere ihres Handicaps und trotz<br />
intensiven Trainings die Bedingungen<br />
des Sportabzeichens nicht erfüllen. Hier<br />
möchte der BSNW Abhilfe schaffen und<br />
hat gemeinsam mit seinen Vereinen das<br />
Fitnessabzeichen entwickelt. Dieses Abzeichen<br />
ist sportartenübergreifend und<br />
orientiert sich an den Inhalten des Deutschen<br />
Sportabzeichens.<br />
Da man bei Neuentwicklungen im Vorhinein<br />
nie genau wissen kann, ob sie auch<br />
alltagstauglich sind, befindet sich das Fitnessabzeichen<br />
des BSNW in der Erprobungsphase.<br />
Konkret bedeutet dies, dass<br />
sich die entsprechenden Bedingungen,<br />
unter denen das Fitnessabzeichen erreicht<br />
werden kann, noch ändern können.<br />
Die Erprobungsphase läuft bis Ende<br />
2012. Dann soll das Verfahren überprüft<br />
und endgültig verabschiedet werden.<br />
Verliehen werden das Ein-Stern-Fitnesssabzeichen<br />
und das Zwei-Stern-Fitnessabzeichen,<br />
wenn 50 - beziehungsweise<br />
80 Prozent der erforderlichen Leistungen<br />
des Deutschen Sportabzeichens erreicht
wurden. Die Farben des Fitnessabzeichens<br />
sind Gold, Silber und Bronze.<br />
Bronze erhält der Sportler bei der ersten<br />
Abnahme sowie einer Wiederholung.<br />
Bei der zweiten und dritten Wiederholung<br />
gibt es Silber. Bei allen weiteren<br />
Wiederholungen wird das Fitnessabzei-<br />
Für jeden Bürger, der durch Krankheit oder Unfall nicht mehr<br />
in der Lage ist seinen Beruf auszuüben, kann eine berufliche<br />
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Bitte beachten Sie unsere Veröffentlichungen im Internet unter www.bsnw.de.<br />
Hier informieren wir zu gegebener Zeit über unsere Aktivitäten anlässlich des<br />
60jährigen Bestehens!<br />
Im Jahr 2013 feiert der Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
sein 60jähriges Gründungsjubiläum.<br />
Schon daran sieht man: Der Sport von Menschen mit Behinderung ist keineswegs<br />
eine Erfindung unserer Zeit. Bereits im 1. Weltkrieg und auch schon davor wurden auf<br />
Initiative namhafter Mediziner Leibesübungen für Menschen mit Behinderung, damals<br />
im allgemeinen Sprachgebrauch noch als „Versehrte“ bezeichnet, eingeführt. Die körperliche<br />
Aktivität diente der Verbesserung der physischen und psychischen Situation<br />
der Patienten, die zum überwiegenden Teil an Kriegsverletzungen litten.<br />
Schnell fanden neben funktionellen Übungen auch Spiel und Sport Eingang in die<br />
Behandlung der Kriegsversehrten. So wurden neben den etablierten Sportarten, etwa<br />
Leichtathletik, Schwimmen und Turnen, neue Spiel- und Sportarten entwickelt bzw.<br />
bestehende so modifiziert, dass Menschen mit Behinderung diese ausüben konnten.<br />
Beispiele sind Sitzball, Torball für blinde und sehbehinderte Menschen, später Rollstuhlbasketball<br />
u. a. m.<br />
Einige bemerkenswerte Ereignisse in den einzelnen Jahren der Verbandsgeschichte<br />
sollen einen kurzen Einblick in das Wachsen und die Strukturänderungen des Verbandes<br />
geben.<br />
1953<br />
Gründung der Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport Nordrhein-Westfalen (AVNRW =<br />
Vorläuferorganisation des BSNW) am 10.3.1953 durch 14 Versehrtensportgemeinschaften<br />
(VSG) mit ca. 300 Mitgliedern. Das erste bundesoffene Versehrtensportfest<br />
der AVNRW findet in Hohenlimburg mit 600 Teilnehmern statt.<br />
1954<br />
In Gelsenkirchen wird das erste bundesoffene Sitzballturnier gespielt. International<br />
führt Sir Ludwig Guttman in Stoke Mandeville einen Sportwettkampf mit 240 Teilnehmern<br />
aus 14 Nationen für Querschnittsgelähmte durch.<br />
46 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.
1956<br />
In Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln werden nach einem ersten Lehrgang<br />
1955 weitere Übungsleiterausbildungen durchgeführt. Das erste Sportfest für<br />
behinderte Frauen in Köln zeigt bereits einen Trend an: Die Öffnung des „Versehrtensports“<br />
für Menschen, die nicht kriegsversehrt sind.<br />
1957<br />
Im Januar erscheint die erste Ausgabe der Monatszeitschrift „Frohe Gemeinschaft“ als<br />
Nachfolger des Mitteilungsblattes der AVNW. Die Zeitschrift „Frohe Gemeinschaft“ ist<br />
der Vorläufer unserer heutigen Zeitschrift „<strong>aktiv</strong> <strong>dabei</strong>“.<br />
1959<br />
Die vermutlich erste Kinder- und Jugendgruppe wird in die VSG Remscheid integriert.<br />
Die 100. Versehrtensportgemeinschaft in Nordrhein-Westfalen wird am 22. März 1959<br />
gegründet, es ist die VSG Landkreis Euskirchen. Das Hallenbosseln wird erfunden!<br />
1963<br />
Die AVNRW feiert ihr 10 jähriges Bestehen mit einem großen Sportfest in der Sporthochschule<br />
Köln. 3.000 Teilnehmer aus 149 Vereinen messen sich in Leichtathletik,<br />
Sitz-, Prell-, Faustball, Fußballtennis und im Geschicklichkeitsdreikampf für Frauen.<br />
Für Kinder und Jugendliche gibt es Gymnastik, Spiele und Tauziehen.<br />
1966<br />
Die große Anzahl von Kindern mit Dysmelien („Contergankinder“) veranlasst den<br />
VSNW verstärkt an der Einbindung der Betroffenen in Kinder- und Jugendgruppen zu<br />
arbeiten.<br />
1970<br />
Zielsetzung des Verbandes beim Start in die 70er Jahre ist die Hinführung zivilbeschädigter<br />
Menschen zum Sport. Besonderes Augenmerk gilt wiederum den Kindern und<br />
Jugendlichen, wobei jede VSG eine Kindergruppe einrichten soll.<br />
1973<br />
In Langewiese wird das Ski- und Sportheim feierlich eröffnet.<br />
1978<br />
Der VSNW wird 25 Jahre alt. Auf dem Verbandstag im März wird der Verband um-<br />
60 Jahre 47
enannt und trägt seitdem den Namen:<br />
„Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen. e. V.“ (BSNW)<br />
1983<br />
Die Jugendarbeit soll verbessert werden. Prof. Dr. Jürgen Innenmoser von der Sporthochschule<br />
in Köln erstellt für den BSNW ein umfangreiches Konzept.<br />
Die grüne „BSNW-Welle“ als neues Verbandslogo wird vorgestellt.<br />
1985<br />
Mit großem Erfolg findet in der Düsseldorfer Messe erstmals das vom BSNW organisierte<br />
Sportcenter statt.<br />
1990<br />
Die Bildung von Leistungsstützpunkten als regionale Fördermaßnahme für den Leistungssport<br />
und die Bildung von Leistungskadern wird vom Land NRW gefördert.<br />
1993<br />
Das Organisationszentrum für den Behindertensport in Duisburg-Wedau wird fertiggestellt.<br />
BSNW und DBS beziehen ihre neuen Geschäftsstellen.<br />
Das erste Buch der BSNW Schriftenreihe „Spiel und Sport für Alle“ von Uwe Rheker<br />
erscheint. Der BSNW feiert 40 jähriges Verbandsjubiläum.<br />
1995<br />
Das Modellprojekt „Breitensport mit behinderten Mädchen und Frauen“ des BSNW und<br />
der Landesregierung NRW wird ins Leben gerufen.<br />
1998<br />
Das Seniorensportprojekt unter dem Motto „Mobil bleiben, <strong>aktiv</strong> sein“ geht in die Umsetzungsphase.<br />
Ein landeweiter Aktionstag im Oktober erhält von 600 Teilnehmern<br />
eine überwältigend positive Resonanz.<br />
2000<br />
Erste Fortbildung für Übungsleiterinnen zum Thema „Selbstbehauptung/Selbstverteidigung<br />
von Mädchen und Frauen mit Behinderung“ im Rahmen des gemeinsamen<br />
Projektes von Landesregierung und BSNW.<br />
48 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.
2001<br />
Der Westdeutsche Rundfunk startet die Aktion: „Kleines Geld aus aller Welt“. Der Erlös<br />
kommt dem Behindertensport in NRW zugute.<br />
2002<br />
Auf dem 13. Ordentlichen Verbandstag des BSNW am 15.6. 2002 in Münster findet ein<br />
Führungswechsel statt. Theo Zühlsdorf stellt sich nach 8 Jahren nicht mehr zur Wahl<br />
als Vorsitzender im Land. Sein Nachfolger wird Reinhard Schneider.<br />
Ein besonderes Geschenk hatte Theo Zühlsdorf von Minister Dr. Michael Vesper anlässlich<br />
der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens im Frühjahr<br />
erhalten: Einen Sportwettbewerb zur Nachwuchssichtung im Behinderten-Leistungssport.<br />
Bei der Premiere der Veranstaltung „Jugend trainiert für Paralympics“ am 30.10.<br />
in Düsseldorf, konnte der Ehrenvorsitzende des BSNW 300 Kinder willkommen heißen.<br />
2006<br />
Die Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung wird mit Schwerpunkt<br />
in NRW ausgetragen. Eröffnungsspiel ist am 29.8.2006 in Duisburg, Endspiel am<br />
16.9.2006 in Leverkusen.<br />
2010<br />
Die Kinder- und Jugendarbeit wird forciert und die Abteilung im BSNW durch Bildung<br />
eines Kompetenzteams unterstützt. Bei der vom BSNW in Bottrop ausgerichteten IDM<br />
Leichtathletik fallen sechs Weltrekorde.<br />
2012<br />
Ein Sportjahr ohne Gleichen! Nach Fußball-Europameisterschaft und Olympischen<br />
Spielen bewegen die Paralympics die Gemüter. Der BSNW führt drei vielbeachtete<br />
Inklusionsprojekte durch. U. a. segelt ein gecharterter Großsegler mit behinderten und<br />
nicht behinderten Jugendlichen nach London zu den Spielen.
Fakten zum BSNW:<br />
Gründungsjahr: 1953<br />
Verbandsentwicklung:<br />
Der BSNW ist der größte Landesverband im Deutschen Behindertensportverband.<br />
Etwa 1/3 aller Behindertensportler in Deutschland ist in den Vereinen des BSNW<br />
organisiert.<br />
Jahr Vereine Mitglieder (ca)<br />
Vorsitzende: 1953 – 1956 Harald W. Stubenhöfer<br />
1956 – 1982 Eberhard Rosslenbroich<br />
1982 – 1994 Heinz Haep<br />
1994 - 2002 Theodor Zühlsdorf<br />
seit 2002 Reinhard Schneider<br />
Die BSNW Geschäftsstelle<br />
50 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
1953 14 300<br />
1963 185 11.000<br />
1973 275 23.000<br />
1983 327 34.500<br />
1993 585 71.500<br />
2003 800 115.000<br />
2011 1450 214.479<br />
2012 1600 240.000<br />
Aktuell beschäftigt der Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen (BSNW) 30<br />
hauptamtliche Mitarbeiter und dies an zwei unterschiedlichen Standorten. Zum einen<br />
in der Geschäftsstelle in Duisburg und zum anderen in seiner Sportschule„Haus des<br />
Behindertensports“ in Langewiese bei Winterberg im Sauerland.<br />
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Kontaktdaten.
Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
Behinderten-Sportverband NW e. V. (BSNW)<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10<br />
47055 Duisburg<br />
Vorsitzender: Reinhard Schneider<br />
Bürozeiten: montags-donnerstags: 09:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 15:00 Uhr.<br />
Freitags: 08:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 14:00 Uhr und nach Vereinbarung.<br />
Telefon: 0203 / 7174 - 150<br />
Telefax: 0203 / 7174 - 163<br />
Email: bsnw@bsnw.de<br />
Web: www.bsnw.de<br />
BSNW Geschäftsstelle<br />
60 Jahre 51
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54 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
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Der Medien Internet-Radiosender nicht oder nur unzureichend strahlt ein zu informatives Wort kommen, Programm via Internet mit und dem somit Themenschwerpunkt weltweit empfangbar »Gesundheit«<br />
aus, im Format sowie “Radio4Handicaps“ spezielle Sendeformate speziell für für Zielgruppen, Menschen mit die Behinderungen.<br />
ansonsten in den öffentlichen Medien<br />
nicht oder nur unzureichend zu Wort kommen, via Internet und somit weltweit empfangbar aus,<br />
im Einer Format der Schwerpunkte “Radio4Handicaps“ des Formates speziell “Radio4Handicaps“ für Menschen mit Behinderungen.<br />
ist der Behindertensport. So werden in<br />
der Sendereihe »R4H-Sportshow« entsprechende Nachrichten, Informationen und Veranstaltungstipps<br />
behandelt, sowie - teils live - direkt aus den Austragungsstätten sportlicher Wettkämpfe<br />
Einer berichtet. der Schwerpunkte R4H ist seit 2004 des bei Formates den Paralympics “Radio4Handicaps“ akkreditiert und ist sendet der Behindertensport. alle zwei Jahre direkt So werden vom<br />
in Ort der des Sendereihe Geschehens, »R4H-Sportshow« so in diesem Jahr entsprechende auch aus London. Nachrichten, Informationen und Veranstaltungs-tipps<br />
behandelt, sowie - teils live - direkt aus den Austragungsstätten sportlicher Wettkämpfe<br />
Da berichtet. das tägliche R4H 24h ist Programm seit 2004 bei via den Internet Paralympics ausgestrahlt akkreditiert wird, besteht und die sendet Möglichkeit, alle zwei die Jahre direkt<br />
vom Zielgruppen Ort des weltweit Geschehens, zu erreichen so in diesem und zu Jahr informieren. auch aus Das London. Programm erfüllt einerseits das Ziel der<br />
Information für die betroffenen Zielgruppen, andererseits werden Nichtbetroffene informiert und für<br />
die Themen sensibilisiert und ~ 1.800 redaktionell angeschlossene Verbände und Vereine werden<br />
Da via das Newsletter tägliche vorab 24h über Programm die Sendethemen via Internet und ausgestrahlt -termine informiert. wird, besteht Die allgemeinen die Möglichkeit, Sendezeiten die Zielgruppen<br />
kann man weltweit dem Sendeplan zu erreichen unter und www.R4H.de zu informieren. entnehmen. Das Programm erfüllt einerseits das Ziel der<br />
Information für die betroffenen Zielgruppen, andererseits werden Nichtbetroffene informiert und<br />
für die Themen sensibilisiert und ~ 1.800 redaktionell angeschlossene Verbände und Vereine<br />
Infos im Internet: Kontakt:<br />
werden via Newsletter vorab über die Sendethemen und -termine informiert. Die allgemeinen<br />
www.r4h.de Vorstand@Health-Media.eV.de<br />
Sendezeiten kann man dem Sendeplan unter www.R4H.de entnehmen.<br />
Infos im Internet: Kontakt:<br />
www.r4h.de Vorstand@Health-Media.eV.de<br />
Wir danken den Inserenten für ihre freundliche<br />
Unterstützung bei der Herausgabe dieser Broschüre.
Die Medien des BSNW<br />
Verbandszeitschrift<br />
„<strong>aktiv</strong> <strong>dabei</strong>“, das ist nicht nur das<br />
Motto des Behinderten-Sportverbandes<br />
Norrhein-Westfalen e.V. (BSNW), so<br />
heißt auch die Verbandszeitschrift des<br />
BSNW, die monatlich seit 1957 erscheint.<br />
Hier wird über Aktuelles im BSNW, den<br />
Spielbetrieb der unterschiedlichen Ligen<br />
und den gesamten Sport im Verband berichtet.<br />
Darüber hinaus dient „<strong>aktiv</strong> <strong>dabei</strong>“<br />
den Vereinen als Forum, wenn es darum<br />
geht, dass sie über ihre Aktivitäten berichten<br />
oder sich kritisch zu spezifischen<br />
Themen äußern wollen. Abgerundet<br />
wird die inhaltliche Gestaltung des Magazins<br />
durch ein Top-Thema, das den<br />
Schwerpunkt einer jeden Ausgabe bildet.<br />
Das Magazin richtet sich an alle chronisch<br />
kranke und behinderte Menschen,<br />
Übungsleiter und Ehrenamtler und kann<br />
in der BSNW-Geschäftsstelle bestellt<br />
werden. Ein kostenloses Probeexemplar<br />
ist bei Andreas Geist per E-Mail: ageist@<br />
bsnw.de erhältlich.<br />
Schriftenreihe<br />
Die praxisorientierte Fachbuchreihe „<strong>aktiv</strong><br />
<strong>dabei</strong>“ beschäftigt sich in nunmehr 20<br />
Bänden mit den verschiedensten Facetten<br />
des Sports von Menschen mit Behinderungen.<br />
Gleichzeitig spiegeln die<br />
verschiedenen Ausgaben der Fachbuchreihe<br />
die Vielfalt der Zielgruppen und Themenstellungen<br />
im Bereich des Behindertensports<br />
wider. So etwa vom Alterssport<br />
über die verschiedenen Behinderungsformen<br />
bis hin zum Integrationssport.<br />
Aber auch die Themenbände zur Psychomotorik,<br />
zum Klettern und Bergwandern<br />
oder zum Selbst- und Fremdkonzept von<br />
Frauen mit Behinderung gibt es in der<br />
Schriftenreihe. Neben praxisorientierten<br />
Büchern mit zahlreichen Spiel- und<br />
Übungsanregungen runden Tagungsberichte<br />
und wissenschaftliche Studien die<br />
einzelnen Bände der Reihe ab.<br />
Der BSNW im world wide web<br />
Unter www.bsnw.de präsentiert sich der<br />
Behinderten-Sportverband NRW e. V. im<br />
Internet. Mit wenigen Klicks erfährt man<br />
die Termine aktueller Veranstaltungen,<br />
Wissenswertes über die verschiedenen<br />
Sportarten, aber auch Informatives über<br />
Qualifizierungen, Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
im BSNW und natürlich Aktuelles<br />
aus dem Verband. Die Homepage bietet<br />
neben einem großen Informationspool einen<br />
guten Überblick über die Aufgaben,<br />
Aktivitäten und Ziele des BSNW und stellt<br />
eine Schnittstelle zu unseren Partnern<br />
und Förderern dar.<br />
Newsletter<br />
Ein wichtiges Kommunikationsmittel sind<br />
für den BSNW die regelmäßig erscheinenden<br />
Newsletter. Darin enthalten sind<br />
Informationen zu ganz speziellen Fragestellungen<br />
für Vereine, Übungsleiter und<br />
Referenten. Der monatlich erscheinende<br />
Newsletter im Bereich des Kinder- und<br />
Jugendsport informiert über die aktuellen<br />
Vorhaben der Sportjugend des Behinderten-Sportverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
60 Jahre 57
(BSNWJ). Beide Newsletter können kostenlos<br />
über die BSNW-Geschäftsstelle<br />
abonniert werden.<br />
Facebook<br />
Soziale Netzwerke werden auch für Vereine<br />
und Verbände immer wichtiger. Sie<br />
dienen vor allem der Vernetzung und<br />
dem Erfahrungsaustausch. Das wohl bekannteste<br />
soziale Neztwerk im world wide<br />
web ist Facebook, das sich gerade auch<br />
für Vereine, Verbände und Unternehmen<br />
eignet, um hier eine eigene Seite einzurichten,<br />
Neuigkeiten, Fotos und Videos zu<br />
veröffentlichen. Auf Grund der hohen Nut-<br />
58 BSNW Behinderten-Sportverband NW e. V.<br />
zung aller Altersklassen und gesellschaftlichen<br />
Gruppierungen hinweg, hat auch<br />
der BSNW hier eine eigene Seite angelegt,<br />
auf der man sich über den Verband<br />
und seine Angebote informieren kann.<br />
Weitere Informationen zum Behinderten-<br />
Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
erhalten Sie über die Geschäftsstelle des<br />
BSNW:<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10<br />
47055 Duisburg<br />
oder im Netz unter: www.bsnw.de<br />
Verbandszeitschrift Schriftenreihe<br />
Wir haben schon Sportgeräte gebaut,<br />
da haben andere noch damit gespielt!<br />
Sehr geehrter Kunde, lieber Sportfreund,<br />
insbesondere im Bereich des Behindertensports verzeichnen deutsche Sportler enorme Erfolge. Egal ob Leichtathletik<br />
oder Ballsport - die deutschen Sportler gehören zu den Besten der Welt. Trotzdem hat der Behindertensport in<br />
Deutschland noch nicht den Stellenwert, der ihm aufgrund seiner Erfolge zusteht.<br />
Als Sportgerätehersteller möchten wir an dieser Stelle ansetzen und unterstützen seit einiger<br />
Zeit den Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit<br />
möchten wir Ihnen Sportgeräte aus unserem Hause präsentieren, die auf die speziellen<br />
Anforderungen behinderter Sportler ausgerichtet sind.<br />
Wir beraten Sie gern und passen die Sportgeräte Ihren individuellen Anforderungen an -<br />
fordern Sie unser kostenloses Informationsmaterial an!<br />
Diskus- und Hammerwurf / Kugelstoßen / Speerwurf<br />
Testen Sie uns! Fordern Sie noch heute unsere<br />
kostenlosen Kataloge an!<br />
Neben den, i.d.R. beim Neubau, fest zu installierenden Bodenhülsen fertigen wir auf<br />
Wunsch auch variable Abwurfbereiche, die individuell auf der Sportanlage platziert werden<br />
können. Unterschiedliche Befestigungspunkte garantieren einen festen Halt.<br />
Auf Wunsch fertigen wir auch spezielle Abwurfpodeste,<br />
auf denen bspw. Rollstuhlfahrer einen festen<br />
und zudem erhöhten Stand finden können.<br />
Als Hersteller von Sportgeräten passen wir<br />
unsere Produkte Ihren Wünschen und Vorstellungen<br />
an. Fordern Sie uns heraus!<br />
Schutzgitter für Hammer- und Diskuswurf, 7 auf 10 Meter hoch. Gefertigt aus Aluminiumprofilen<br />
und mit einem hochwertigen Schutznetz ausgestattet. Nach IAAF und mit IAAF-<br />
Zertifikat!<br />
Die 10 Standpfosten (Galgen) dieses Schutzgitters sind aus Aluminium-Ovalprofil gefertigt<br />
(Querschnitt 115 x 100 mm, Wandungsstärke 4 auf 6 mm). Als zusätzliche Verstärkung sind<br />
die 10 Meter Pfosten mit innenliegenden Stahlprofilen verstärkt!<br />
Im Bereich des Behindertensports bedarf es insbesondere<br />
für Rollstuhlathleten einer Modifikation<br />
des Diskus-, Hammerwurf- bzw. Kugelstoßringes.<br />
Die Firma Schäper bietet hier spezielle Hülsen<br />
und Ankerbalken an.<br />
Unsere Trainings- und Jugendfußballtore fertigen<br />
wir aus hochwertigen Aluminiumprofilen mit verschiedenen<br />
Auslagen (Tiefen). Die Tore sind vollständig<br />
verschweißt und damit extrem robust und<br />
haltbar. Im Bereich Fußball für Behinderte sind<br />
spezielle Tore erforderlich! So z.B.:<br />
Tore für Blindenfußball, 3 x 2 Meter<br />
Tore für Torball, 7 x 1,3 Meter<br />
Tore für Goalball, 9 x 1,3 Meter<br />
Special Olympics (5 er), 4 x 2 Meter<br />
Weitere Torgrößen auf Anfrage!<br />
Partner:<br />
Schäper Sportgeräte Vertriebs-GmbH Telefon: +49 (0)2534 6217-10<br />
Nottulner Landweg 107, 48161 Münster Telefax: +49 (0)2534 6217-20<br />
E-Mail: info@sportschaeper.de<br />
Web: www.sportschaeper.de
Bürgertelefon<br />
Montag bis Donnerstag 8-20 Uhr<br />
Sie fragen – wir antworten!<br />
Rente<br />
030 221 911 001<br />
Unfallversicherung/Ehrenamt<br />
030 221 911 002<br />
Arbeitsmarktpolitik und -förderung<br />
030 221 911 003<br />
Arbeitsrecht<br />
030 221 911 004<br />
Gehörlosen/Hörgeschädigtenservice<br />
Teilzeit/Altersteilzeit/Minijobs<br />
030 221 911 005<br />
Infos für behinderte Menschen<br />
030 221 911 006<br />
Europäischer Sozialfonds<br />
030 221 911 007<br />
Mitarbeiterkapitalbeteiligung<br />
030 221 911 008<br />
Bildungspaket<br />
030 221 911 009<br />
E-Mail info.gehoerlos@bmas.bund.de<br />
Fax 030 221 911 017<br />
Gebärdentelefon gebaerdentelefon@sip.bmas.buergerservice-bund.de<br />
http://www.bmas.de | info@bmas.bund.de<br />
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