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januar 2011 - Verlag Volker Herrmann Soziales Marketing

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MAI <strong>2011</strong><br />

AUSWERTUNG DER KRIMINALSTATISTIK 2010 IN BEZUG AUF KINDLICHE GEWALTOPFER<br />

Seit 2006 nimmt die Deutsche Kinderhilfe in Kooperation<br />

mit dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)<br />

eine Auswertung der Kriminalstatistik in Bezug auf kindliche<br />

Gewaltopfer vor. Am 27. Mai <strong>2011</strong> erläuterte der<br />

Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke im<br />

Haus der Bundespressekonferenz die erschreckende<br />

Tatsache, dass im Gegensatz zum allgemeinen Trend<br />

sinkender Kriminalität im Jahr 2010 die Zahl der kindlichen<br />

Tötungsopfer im Vergleich zum Vorjahr von 152<br />

Opfern unter 14 Jahren auf 183 getötete Kinder gestiegen<br />

ist. Darunter waren 129 Kinder unter 6 Jahren,<br />

im Vorjahr 123 (Abb. 1).<br />

Auch die in der Kriminalstatistik erfassten Fälle von körperlicher<br />

Misshandlung stiegen im Jahre 2010 um 7%.<br />

Neben dem Präsidenten des BKA diskutierten weitere<br />

namhafte Experten die Zahlen und setzten diese in<br />

Relation zum Vorjahr.<br />

Prof. Dr. Kathinka Beckmann, Professorin für klassische<br />

und neue Arbeitsfelder der Pädagogik der Frühen<br />

Kindheit an der Fachhochschule Koblenz und<br />

Mitglied des Sachverständigenrates der Deutschen<br />

Kinderhilfe kritisierte, dass die Debatte um den Kinderschutz<br />

ohne die Benennung der Grundproblematik<br />

geführt würde. So ist nach wie vor die bedarfsgerechte<br />

Versorgung der Kinder an ihren Wohnort gebunden,<br />

da die Finanzierung der Jugendhilfe an die<br />

Haushaltslage der Kommunen gekoppelt ist. Auch<br />

das Verhältnis zwischen der Entwicklung der Fallzahlen<br />

und der des Personals im Bereich der Hilfen zur<br />

Erziehung sind dramatisch. Sabine Hartwig, Mitglied<br />

des Bundesvorstands des Weissen Rings mahnte an,<br />

Kinder als Opfer ernst zu nehmen und auf ihre Bedürfnisse<br />

einzugehen. Sie wünschte sich bundesweit<br />

in Ermittlungs- und Gerichtsverfahren mehr Videovernehmungen<br />

von kindlichen Zeugen. Außerdem forderte<br />

sie alle gesellschaftlichen Kräfte auf, ihre Verantwortung<br />

wahrzunehmen und nach der Prämisse<br />

„Hinschauen – nicht wegschauen!“auszuüben. Auch<br />

für den Bundesgeschäftsführer des BDK Klaus Jansen<br />

sind die Zahlen ein deutliches Zeichen dafür, dass die<br />

Anstrengungen im Präventionsbereich noch weiter<br />

erhöht werden müssen. Für ihn als Kriminalist ist jede<br />

nicht stattgefundene Tötung, Verletzung, Misshandlung<br />

oder Vernachlässigung besser als die Aufklärung<br />

solcher Taten.<br />

14<br />

DEUTSCHE KINDERHILFE

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