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Jenaer Zentrum für interdisziplinäre Gesellschaftsforschung ...

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<strong>Jenaer</strong> <strong>Zentrum</strong> für interdisziplinäre <strong>Gesellschaftsforschung</strong> gegründet<br />

Gründungsakt mit Wirtschaftsminister Matthias Machnig<br />

Pressemitteilung Jena, 03.12.2009<br />

Das <strong>Jenaer</strong> <strong>Zentrum</strong> für interdisziplinäre <strong>Gesellschaftsforschung</strong> (JenZiG) wurde am Donnerstag, dem<br />

3. Dezember, im Beisein des Thüringer Ministers für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias<br />

Machnig, und dem Prorektor der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena, Prof. Dr. Herbert Witte,<br />

gegründet. Rund 120 WissenschaftlerInnen und Studierende wohnten den öffentlichen Vorträgen im<br />

Intershop-Tower in Jena bei.<br />

Das neue <strong>Zentrum</strong> bietet Soziologen, Ökonomen, Psychologen, Sozialgeographen, Juristen und<br />

Kommunikations- und Erziehungswissenschaftlern von der FSU Jena eine gemeinsame inhaltliche Plattform<br />

für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Damit verfolgen die ForscherInnen das Ziel, die Kommunikation<br />

über die Fachgrenzen hinweg zu verbessern, eine Brücke zwischen den Forschungsschwerpunkten zu<br />

schlagen und auf diese Weise die bereits bestehenden wissenschaftlichen Stärken der FSU weiter zu<br />

bündeln. Langfristig sollen damit die Anstrengungen zur Erreichung von Forschungsexzellenz unterstützt<br />

und die Chancen zur Einwerbung großer Forschungsverbünde weiter verbessert werden.<br />

Inhaltlich ist das <strong>Zentrum</strong> auf die Erforschung des gesellschaftlichen Wandels im Spannungsfeld von<br />

Unsicherheit, Innovation und politischer Steuerung ausgerichtet. Was darunter zu verstehen ist, machte<br />

der Initiator des <strong>Zentrum</strong>s und Professor für Wirtschaftssoziologie Dr. Klaus Dörre am Beispiel der<br />

gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich: „Die Krise hat zahlreiche Gewissheiten hinweggefegt,<br />

von der geglaubten Arbeitsplatzsicherheit bis hin zum Vertrauen in das Funktionieren der Märkte. Damit<br />

sind auch die üblichen Rezepte zur Steuerung moderner Gesellschaften nur noch eingeschränkt wirksam.“<br />

Daher käme es nun darauf an, sich als WissenschaftlerIn selbst verunsichern zu lassen, um in Zukunft<br />

wieder Deutungssicherheit gewinnen zu können. Das JenZiG soll diesen Prozess produktiver<br />

wissenschaftlicher Verunsicherung unterstützen, indem es nicht nur verschiedene Fachdisziplinen<br />

zusammenführt, sondern bewusst unterschiedlichen oder sogar gegensätzlichen wissenschaftlichen<br />

Ansätzen eine Plattform für eine fruchtbare Auseinandersetzung bietet.<br />

Der Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig betonte in seiner Festansprache die Relevanz der<br />

Forschungsthemen von JenZiG, indem er die ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen<br />

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der Krise verdeutlichte. Die Politik sei hier auf die Leistungen der Wissenschaft angewiesen, weil nur sie<br />

gesellschaftliche Trends rechtzeitig erkennen und ein Frühwarnsystem für langfristige Entwicklungen<br />

ausbilden könne. Daher begrüßte er ausdrücklich die Gründung von JenZiG und wünschte den beteiligten<br />

WissenschaftlerInnen viel Erfolg. Das <strong>Zentrum</strong> sei der richtige Ansatz, Themen wie Wirtschaft, Arbeit und<br />

sozialen Wandel interdisziplinär und durchaus auch aus kritischer Perspektive zu beleuchten.<br />

Auch der Prorektor für Forschung, Prof. Dr. Herbert Witte, begrüßte in seiner Rede die Gründung des<br />

JenZiG. In seiner Organisationsform als sogenanntes „Institut in der Universität“ könnte es zusätzliche<br />

Synergien zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen freisetzen. In seinem Vortrag unterschied Witte<br />

zwischen aktueller Forschung und langfristiger Vorsorgeforschung. JenZiG bringe die richtigen<br />

Voraussetzungen mit, um als Vorsorgeforschung langfristige gesellschaftliche Trends zu identifizieren. Er<br />

zeigte sich fest davon überzeugt, dass JenZiG ein Erfolg wird und sich bestens in das Profil der FSU einfügt.<br />

Das <strong>Zentrum</strong> besteht aus vier Clustern, die sich bei der Erforschung des gesellschaftlichen Wandels im<br />

Spannungsfeld von Unsicherheit, Innovation und politischer Steuerung den Themen „Arbeit“, „Wirtschaft“,<br />

„Steuerung und Orientierung“ und „Transformation gesellschaftlicher Raum-Zeit-Verhältnisse“ widmen.<br />

Jedes Cluster besteht aus einer Vielzahl von kooperierenden Forschungsprojekten aus den beteiligten<br />

Disziplinen.<br />

In der abschließenden Gründungssitzung wurde das vorläufige Forschungsprogramm des <strong>Zentrum</strong>s<br />

verabschiedet und der Soziologe und Initiator des JenZiG, Prof. Dr. Klaus Dörre zum Sprecher des <strong>Zentrum</strong>s<br />

gewählt. Als Sprecherin des Clusters „Arbeit“ votierten die versammelten Wissenschaftler für die<br />

Juniorprofessorin für Wirtschaftssoziologie/ Soziologie für Finanzmärkte, Dr. Stefanie Hiß. Den Cluster<br />

„Wirtschaft“ wird der Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Human Behaviour in Social and Economic<br />

Change”, Prof. Dr. Uwe Cantner, leiten. Prof. Dr. Stephan Lessenich, wird den Querschnittsbereich<br />

„Steuerung und Orientierung“ und Prof. Dr. Benno Werlen den Querschnittsbereich „Raum-Zeit-<br />

Verhältnisse“ verantworten. Damit repräsentiert die hochkarätig besetzte Leitung des neuen <strong>Zentrum</strong>s<br />

zugleich ein breites Spektrum sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsaktivitäten an der FSU.<br />

Für die WissenschaftlerInnen von JenZiG geht die Arbeit jetzt erst richtig los. Die wissenschaftliche<br />

Gründungskonferenz zu „Wegen aus der Krise“ wird Anfang Juni 2010 stattfinden und lässt erste<br />

spannende Ergebnisse der JenZiG-Debatte erwarten.<br />

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