Ein Bericht von Luca Maria Grewe... - Sport-Ziel
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Von der Leichtathletik zum Ultimate Frisbee<br />
Angefangen hat es mit Laufen, Werfen, Springen – Spaß haben! Mit 9 Jahren habe ich bei der LG<br />
Bremen Nord angefangen meine Schnelligkeit, Ausdauer und Kraft zu trainieren. Zusätzlich bin ich<br />
zweimal wöchentlich zum Judotraining gegangen, welches meinen Kampfgeist stark gefördert hat.<br />
Auf Ultimate Frisbee bin ich über meinen Freundeskreis gekommen, in dem wir diese<br />
Mannschaftsportart einfach mal ausprobieren wollten. So haben wir angefangen uns die Grundlagen<br />
und Regeln selber beizubringen, z.B., dass man wie beim Football versucht die Frisbee in die<br />
gegnerische Endzone zu spielen, allerdings wie beim<br />
Basketball nur einen Sternschritt machen darf, wenn<br />
man die Scheibe in der Hand hält. Die Frisbee kann<br />
also nur durch Passen zu einem Mitspieler in die<br />
gegnerische Endzone getragen werden, fällt die<br />
Frisbee auf den Boden oder wird <strong>von</strong> der gegnerischen<br />
Mannschaft gefangen, kommt diese in den Scheibenbesitz. Zudem wird outdoor 7 gegen 7 gespielt<br />
und es können nach jedem gefallenen Punkt beliebig viele Spieler ausgewechselt werden.<br />
Aus ein bisschen Werfen im Park wurde dann innerhalb <strong>von</strong> einem Jahr eine richtige Mannschaft: Die<br />
Traumfänger (http://www.traumfaenger.tk/). <strong>Ein</strong>ige <strong>von</strong> uns sind gleichzeitig zum Training <strong>von</strong><br />
Deiner Mudder Bremen<br />
(http://www.deinemudder.org/),<br />
ein Team aus Horn, gegangen und haben<br />
somit weitere Regelkenntnisse, Übungen<br />
und Taktiken in unser Training gebracht.<br />
Schon bei der ersten Begegnung mit<br />
Ultimate Frisbee habe ich gemerkt, dass<br />
mir viele Elemente aus der Leichtathletik<br />
weitergeholfen haben. Zum einen die<br />
Ausdauer, um seine Kraft bzw. sein Tempo<br />
über längere Zeit aufrecht halten zu<br />
können und zum anderen das<br />
Sprinttraining. Dies ist entscheidend für eine erfolgreiche Defense, da man die Schnelligkeit benötigt,<br />
um seinen Gegenspieler effektiv verteidigen zu können. Des Weiteren ist eine gute Sprungkraft<br />
hilfreich, um sich bei einem Luftduell durchsetzen und die Scheibe am höchsten Punkt fangen zu<br />
können. Aber natürlich kommen auch noch die Wurftechniken dazu, so habe ich schon in der<br />
Leichtathletik gelernt, dass viel da<strong>von</strong> abhängt, wie man die Kugel stößt. Auch im Ultimate ist es<br />
wichtig die verschiedenen Wurftechniken zu beherrschen, damit z.B. die Frisbee die richtige Kurve<br />
fliegt, für den Mitspieler besser zu fangen ist und für den Gegenspieler unerreichbar bleibt.<br />
Auch wenn mir das Training bei der LG Bremen Nord sehr gut gefallen hat, habe ich mit der Zeit doch<br />
immer mehr Ultimate gespielt und schließlich keine Leichtathletik mehr gemacht. Mit Laufen,<br />
Werfen und Springen habe ich damit jedoch nicht aufgehört und auch der Spaß ist geblieben.<br />
Am Ultimate Frisbee gefällt mir vor allem, dass die sportlichen Anforderungen für jeden einzelnen<br />
einerseits sehr hoch sind und dass man andererseits lernt nicht nur „sein eigenes Ding<br />
durchzuziehen“, sondern auch einen Blick für die Mitspieler und die gesamte Spielsituation<br />
bekommt; besprochene Taktiken können nur funktionieren, wenn alle ihre Rolle übernehmen. Hinzu<br />
kommt noch, dass man neben den hektischen und schnellen Scheiben- und Richtungswechseln einen
klaren Kopf bewahren muss, um keine falschen Lauf- und Wurfentscheidungen zu treffen und die<br />
Übersicht behalten zu können.<br />
Außerdem habe ich gemerkt, dass ich ein <strong>Ziel</strong> vor Augen brauche und motivierter bin nochmal alles<br />
zu geben, wenn die Scheibe vor mir fliegt.<br />
Das faszinierendste und einzigartige an diesem körperlosen <strong>Sport</strong> ist für mich, dass ohne<br />
Schiedsrichter gespielt wird und Fouls <strong>von</strong> den Spielern auf dem Feld angesagt werden können. Die 1.<br />
Regel beim Ultimate bezieht sich auf den Spirit of the Game: „Ultimate betont die <strong>Sport</strong>lichkeit, den<br />
Anstand und das Fair-Play. Kämpferischer <strong>Ein</strong>satz wird zwar gefördert, darf aber niemals auf Kosten<br />
des Respekts vor dem Gegner, der Regeln und dem Spaß am Spielen gehen.“<br />
( http://www.frisbeesportverband.de/sportarten/ultimate.html?start=1 )<br />
Jeder Spieler ist also selber verantwortlich für ein faires uns schönes Spiel.<br />
Im Jahr 2011 habe ich erfahren, dass es auch eine Junioren Nationalmannschaft gibt und bin direkt<br />
zum Auswahltrainingslager gegangen und in den Kader gekommen. Im gleichen Jahr bin ich noch mit<br />
der U17 Vizeeuropameisterin in Polen (Wroclaw) geworden. <strong>Ein</strong> Jahr später wurde ich wieder<br />
ausgewählt und durfte mit den U20 Juniorinnen nach Irland (Dublin) fliegen, um dort an der<br />
Weltmeisterschaft teilzunehmen. Wir sind dort nach Kolumbien, den USA und Kanada auf dem 4.<br />
Platz gelandet und haben den Spiritsieg geholt, was ein super Ergebnis war. Im Juli 2013 werde ich<br />
mit den U23 Mädels nach Kanada (Toronto) fliegen, um mein Bestes auf der Weltmeisterschaft zu<br />
geben (http://www.wfdf2013-u23.com/). In Vorbereitung auf dieses große Event fange ich jetzt<br />
wieder an, reines Sprint-, Sprung-, und Wurftraining zu machen.<br />
Da Ultimate Frisbee in Deutschland leider noch sehr unbekannt ist, müssen wir Nationalspielerinnen<br />
die aufkommenden Kosten alle selber tragen. Aus diesem Grund bin ich auf der Suche nach<br />
Sponsoren, die mich auf der Reise nach Toronto unterstützen möchten. Falls Sie noch mehr über uns<br />
wissen möchten oder Interesse haben sich für die Deutsche U23 Ultimate Frisbee<br />
Nationalmannschaft einzusetzen, werfen Sie einen Blick auf unsere Homepage:<br />
http://germanyu23women.wordpress.com/ oder schreiben Sie mir eine E-Mail: lucagrewe@nordcom.net.