Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief August - November 2014 "Auszeit"

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Biblische Besinnung Auszeit Liebe Gemeinde, „Auszeiten“ braucht der Mensch – und auch kirchlich engagierte Menschen machen da keine Ausnahme. Es tut gut, mal einen Gang zurückzuschalten, innezuhalten und sich einige erholsame Stunden, besser noch Tage zu gönnen . Das war auch das Ziel der Freizeit „Luft für die Seele“ für motorradfahrende kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ich Ende Mai leiten durfte. Von Jugendmitarbeitern über eine Kirchenvorsteherin, von Vertretern der evangelischen Militärseelsorge bis zu einem Diakon, einer Pfarrerin und zwei Pfarrern reichte das Spektrum derer, die sich angemeldet hatten, um ihr Hobby Motorrad zu teilen und erholsame geistliche Gemeinschaft zu erleben. Jeder Tag begann mit einer längeren Andacht und auch die Fahrpausen wurden genutzt für Psalmlesungen und das gemeinsame Singen von kirchlichen Liedern. Wie direkt und unmittelbar biblische Worte menschliches Erleben aufnehmen und zum Gotteslob verdichten können, hat sich uns am Aussichtspunkt „Grabfeldblick“ – siehe Bild – gezeigt. Unter strahlend blauem Himmel schauten wir kilometerweit in die wunderschöne Landschaft, und plötzlich legte sich der 8. Psalm wie von selbst aus: „Herr unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Landen!“ Wir durften spüren, wie das Lob Gottes uns innerlich „aufatmen“ lässt und Herz und Seele frei macht . Menschen dort, wo sie sich wohl fühlen, wo sie staunen können über Gottes wunderbare Natur, und wo sich die Gelegenheit ergibt, die kleinen und großen Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen, um neue Lebenskraft und Lebensfreude „zu tanken“. Zu Lob und Dank – auch dem Schöpfer gegenüber – ist der Weg dann meist nicht mehr allzu weit . „Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut“ hat schon Augustin einmal gesagt. So sehe ich die Aufgabe von Kirche auch darin, Menschen zu dieser Freude zu helfen und ihnen darin einen neuen Zugang zu Gott und zum Glauben zu erschließen. Wohl nicht zufällig stimmten wir - bei der letzten geistlichen Einkehr unserer Motorradfreizeit – in der Salvatorkapelle des ehemaligen Zisterzienserklosters in Bronnbach spontan den Kanon an: „Laudate omnes gentes, laudate Dominum“, „Lobsingt ihr Völker alle, lobsingt und preist den Herrn“ - es war unsere Art Gott zu danken für eine „Auszeit“, die allen gut getan hat . Dass auch Sie solches in der Ferien- und Urlaubszeit erleben dürfen, wünsche ich Ihnen von Herzen! Ihr Manfred Hohnhaus, Pfarrer „Kommen Sie. Zu sich“ lautet das Motto der Kurund Urlauberseelsorge unserer Evangelisch- Lutherischen Kirche in Bayern, und beschreibt damit die Chance der vielen „Gottesdienste im Grünen“, der Berg- und Seegottesdienste, der offenen Kirchen an Pilger- und Radwegen. Seit Jahren erfreuen sich diese Angebote steigender Beliebtheit, denn mit ihnen begegnet Kirche den Foto: Manfred Hohnhaus
Auszeit im Pflegestützpunkt Roth Besuch bei Petra Lobenwein im Gesundheitszentrum I Petra Lobenwein von der Diakonie Neuendettelsau ist eine von mehreren Mitarbeitenden des Pflegestützpunktes in Roth. In Kooperation mit den Krankenkassen und dem Landkreis koordiniert sie unter anderem „Auszeiten“ für Angehörige von pflegebedürftigen Menschen. Ihre Erfahrung in der ambulanten Pflege und ihre Zusatzausbildungen als Familientherapeutin und in der Familiengesundheitspflege qualifizieren sie in besonderer Weise. Frau Lobenwein berät Angehörige, präventiv und in aktuellen Notsituationen. Sie ist eine Art „Lotse“ und versucht, gemeinsam mit Angehörigen mögliche Wege der Unterstützung und Erleichterung in der Pflege zu erarbeiten. Einmal im Monat bietet sie ein Treffen für Angehörige an, die zu Hause ein demenzbetroffenes Familienmitglied pflegen. „Den Leuten ist es wichtig mal rauszukommen und Luft holen zu können“, meint sie im Gespräch. Information sei die eine Seite, persönlicher Austausch mit anderen, die andere Seite. Ein Gruppenangebot sei wichtig, denn in der Gruppe geschieht mehr als im Einzelgespräch, so Petra Lobenwein. Frau Lobenwein ermutigt Pflegende weit vor dem „Krisenpunkt“ in die Beratung zu kommen, bevor also der Pflegenotfall eintritt. So können wichtige Weichen gestellt und Veränderungen frühzeitig „sanft“ angebahnt werden. Beispielsweise gäbe es auch die Möglichkeit qualifizierte, ehrenamtliche Helferinnen einzubinden. Die Finanzierung ist über Antrag gesichert. Diese Helferinnen nehmen sich Zeit für pflegebedürftige Menschen, so dass Angehörige persönliche AUSZEITEN an ganz normalen Tagen erhalten. Längere AUSZEITEN vermittelt Petra Lobenwein ebenfalls. Einen Flyer zu „AUSZEIT für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen“ kann sie Angehörigen jederzeit empfehlen, ebenfalls die „Kraftquellen-Angebote für Pflegende“ der Diakonie Neuendettelsau. Petra Lobenwein ermutigt zudem die Tagespflege stärker zu nutzen, um AUSZEITEN nehmen zu können. Denn die Seele braucht Ruhepausen, um wieder Kraft schöpfen zu können. Info: www.pflegestuetzpunkt-roth.de Kontakt unter Tel.: 09171-81500 oder info@pflegestuetzpunkt-roth.de Pfarrer Joachim Klenk Freundschaftliche Bande entwickeln sich dabei nicht selten. Beides hilft eine AUSZEIT für sich nehmen zu können. Denn zeitlich parallel werden viele der Angehörigen in der Demenzgruppe im evangelischen Gemeindehaus betreut. Petra Lobenwein, Foto: Joachim Klenk Santiago de Chile
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