Broschüre "Ehemalige Heimkinder" 2014

Die Würde des Menschen ist unantastbar Wir fordern von Kirche & Staat Im Rückblick ist es aus politischer, vor allem aber aus menschlicher Sicht kaum vermittelbar, warum es erst in den letzten Jahren zu einer breiten gesellschaftlichen Aufarbeitung der Heimerziehung der Nachkriegszeit kommt – und das auch nur auf nachhaltigen Druck von ehemaligen Heimkindern. Lange Zeit schien es hinnehmbar, die Geschichte der Heimerziehung und ihrer Opfer als Vergangenheit ruhen zu lassen. Was Recht und Unrecht ist, unterliegt immer auch gesamtgesellschaftlichem Wandel. diese Erkenntnis darf aber nicht dazu verleiten, geschehenes Unrecht zu relativieren oder zu legitimieren. Auch diese <strong>Broschüre</strong> soll daher in erster Linie den ehemaligen Heimkindern das lange verwehrte Gehör verschaffen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, den betroffenen ehemaligen Heimkindern an dieser Stelle meine Anerkennung auszudrücken für den Mut, ihre persönliche Geschichte öffentlich zu machen. Die Erfahrung vieler Heimkinder, in dem ihnen widerfahrenen Unrecht und Leid nicht gesehen, nicht gehört und nicht unterstützt worden zu sein, hat jedem einzelnen über viele Jahre auch einen Teil der persönlichen Selbstachtung und Würde genommen. Für viele Heimkinder war die Erziehung in öffentlicher Verantwortung nicht die Eröffnung neuer Lebenschancen, sondern die Verlängerung von Vernachlässigung und Gewalt. — Sind so kleine Hände mit zehn Fingern dran darf man nie drauf schlagen sie zerbrechen dann — Leistet 1Wiedergutmachung wie zuvor in Irland, Kanada und USA! 2Verzichtet auf Verjährungsansprüche! 3Öffnet die Archive zur Akteneinsicht! 4Gewährleistet unabhängige Forschung! 5Stoppt die Aktenvernichtung! Leider haben ehemalige Heimkinder bis heute in der Öffentlichkeit wenig Lobby. Diese <strong>Broschüre</strong> soll Betroffene ermutigen, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen. Forderung ehemaliger Heimkinder Das Unrecht, das Geschädigten der ehemaligen Heimerziehung angetan wurde, wird von hoher Stelle in Staat und Kirche öffentlich als Unrecht anerkannt. Die in der damaligen Heimerziehung geschehenen Grundrechtsverletzungen werden ausdrücklich als Menschenrechtsverletzungen anerkannt. Für erlittene schwerwiegende Schädigungen körperlicher, seelischer und/oder geistiger Art werden Ausgleichszahlungen (Schmerzensgeld) gefordert.