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Reflux ein bisschen mehr als nur Sodbrennen - Dr. Thomas Winkler

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<strong>Reflux</strong> – <strong>ein</strong> <strong>bisschen</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>nur</strong> <strong>Sodbrennen</strong>?<br />

T. <strong>Winkler</strong><br />

Chirurgische Abteilung, Barmherzige Brüder Wien


Einleitung<br />

Diagnostik<br />

Therapie<br />

Zusammenfassung und take home massage


Epidemiologie<br />

Häufigste Erkrankung des oberen Gastrointestinaltrakts<br />

40% der Normalbevölkerung <strong>ein</strong>mal im Mo; 14% <strong>ein</strong>mal<br />

wöchentlich; 7% tgl. <strong>Reflux</strong><br />

Lebensqualität von <strong>Reflux</strong>patienten oft signifikant<br />

be<strong>ein</strong>trächtigt<br />

Bei langem Bestehen unbehandelt Gefahr der Entstehung<br />

<strong>ein</strong>es Barrett-ösophagus und in weiterer Folge <strong>ein</strong>es<br />

Karzinoms (Refluat ist karzinogen)


Barrett I<br />

GERD neben den Beschwerden auch mit bedeutender onkologischer<br />

Komplikation assoziiert.<br />

Die Prävalenz des Barrett Ösophagus beträgt 1.6% in der<br />

Normalbevölkerung und 15%-35% bei GERD Patienten. Bis zu 17%<br />

endoskopisch normaler gastroösophagealer Übergang!<br />

Ausmaß der Symptome korrelieren nicht mit Grad der Schädigung der<br />

Speiseröhre, wobei das subjektive Empfinden mit dem Alter abnimmt.<br />

Johnson DA, Fennerty MB. Gastroenterology. 2004;126:660–664


Barrett II<br />

Barrett stärkste Risikofaktor steigert Inzidenz für <strong>ein</strong><br />

Ösophaguskarzinom um das 30-60 fache<br />

Adenokarzinom-Inzidenz in letzten 10a in Europa um das 3-4 fache<br />

zugenommen - 0.2 bis 2.0% pro Jahr


Ätiologie und Pathogenese I<br />

<strong>Reflux</strong> funktionelles Leiden mit multifaktorieller Ätiologie:<br />

Sphinkterinsuffizienz (LES) mit transienter Relaxation oder<br />

niedrigem Ruhedruck häufigste Ursache<br />

Neben Schädigung des Plattenepithels und Ausbildung <strong>ein</strong>er CLE<br />

auch Schädigung des LES durch GERD<br />

Die Ösophagusmotilität wird durch GERD signifikant<br />

be<strong>ein</strong>trächtigt und korreliert mit dem Schweregrad der GERD<br />

J Gastroenterol 2001; 36:226–230<br />

Gestörte Ösophagusmotilität, Magenentleerung und -Reservoir


Ätiologie und Pathogenese II<br />

Hiatushernie (fast alle GERD‘s Hiatushernie 60%)<br />

Aufhebung der physiologischen Antirefluxbarriere<br />

Cofaktoren: Übergewicht, Alkohol, Nikotin, Diätfehler<br />

Nur die chirurgische Therapie kann Barriere und das<br />

funktionelle Gleichgewicht wiederherstellen = causale<br />

Therapie


Einteilung der Ösophagitis<br />

Savary & Miller in IV (V) Stadien:<br />

(unspezifisch)<br />

Fleckförmig; Ia ohne, Ib mit Fibrin<br />

Konfluierend II<br />

Gesamte Zirkumferenz betreffend III<br />

Strikturen, Ulzerationen IV oder Barrett V (0, low,high<br />

Dyplasie).


Los Angeles Classification<br />

Grade A<br />

Grade B<br />

Grade C<br />

Grade D<br />

Mucosal break < 5 mm in length<br />

Mucosal break > 5mm<br />

Mucosal break continuous between<br />

> 2 mucosal folds<br />

Mucosal break >75% of esophageal<br />

circumference<br />

Lund ell L, Dent J, Bennett J, et al. Endoscopic assessment of esophagitis:<br />

clinical and functional correlates and further validation of Los Angeles<br />

classification. Gut 1999; 45:172-80


Histopathologische Klassifikation der CLE<br />

Paull Chandrasoma:<br />

CLE (columnar lined esophagus) Zylinderepithelösophagus:<br />

Zylinderzellmetaplasie entsteht <strong>nur</strong> durch gastroösophagealen <strong>Reflux</strong>.<br />

CM (cardiac mucosa) erste Stufe der Zylinderzellmetaplasie im<br />

Ösophagus, besteht <strong>nur</strong> aus Schleim bildenden Zellen.<br />

OCM (oxyntocardiac mucosa) besteht aus Schleimbildenden Zellen<br />

und Parietal Zellen, die HCl (Magensäure) produzieren, entwickelt<br />

sich nicht weiter zur intestinalen Metaplasie.<br />

OM (oxyntic mucosa) Magenschleimhaut mit Haupt und Nebenzellen<br />

CLE ist Nachweis für GERD! Bei CM k<strong>ein</strong> Krebsrisiko, aber Risiko <strong>ein</strong>e<br />

intestinale Metaplasie (Barrett) zu erleben. Bei OCM k<strong>ein</strong> Risiko für IM<br />

(IM entsteht NUR in CM!). Bei IM in CM = Barrett Ösophagus: Risiko,<br />

<strong>ein</strong> Adenokarzinom zu erleben.


Einteilung des Barrett<br />

IM (Intestinale Metaplasie des Ösophagus) = Becherzellen in cardiac<br />

mucosa = Barrett Ösophagus = Vorstufe zur Dysplasie und zum<br />

Adenokarzinom der Speiseröhre.<br />

LGD (low grade dysplasia) niedrig gradige Dysplasie = niedrig<br />

gradige intraepitheliale Neoplasia.<br />

HGD (high grade dysplasia) hochgradige Dysplasie = hochgradige<br />

intraepitheliale Neoplasie.<br />

Indefinite for dysplasia bzw. intraepitheliale Neoplasie =<br />

dysplastische Veränderungen, welche durch entzündliche<br />

Komponenten überlagert sind und deshalb die Diagnose Dysplasie<br />

nicht <strong>ein</strong>deutig gestellt werden kann.<br />

(Intestinale Metaplasie (IM) des Magens = IM in OM!)


Pathogenese von<br />

columnar lined esophagus (CLE)<br />

<strong>Reflux</strong><br />

Plattenepithel<br />

Cardiac Mucosa (CM)<br />

Parietalzelle<br />

Becherzelle<br />

genetic switch?<br />

Oxyntocardiac Mucosa (OCM)<br />

Barrett (IM)


Symptomatik<br />

GERD ohne Komplikationen:<br />

Regurgitation, (saures) Aufstoßen und unspez. Völlegefühl,<br />

Blähungen (pos. predictive value v. > 80% for GERD)<br />

<strong>Sodbrennen</strong> – epigastrische, retrosternale Schmerzen/Brennen (heart<br />

burn); kardiale Abklärung!!<br />

GERD mit Komplikationen:<br />

H<strong>als</strong>schmerzen, Heiserkeit, broncho-pulmonale Affektionen bis zur<br />

rez. Pneumonien und Asthma durch Mikroaspirationen von<br />

Magensäure<br />

Chronische Entzündungen im Mund (Zahnerosion, Parodontose) und<br />

auch im HNO Bereich (chron. rez. Sinusitiden) ohne anders<br />

erklärbare Ursache


Einleitung<br />

Diagnostik<br />

Therapie<br />

Zusammenfassung und take home massage


Abklärung und Diagnostik<br />

Genaue Anamnese<br />

3 Säulenmodell der Abklärung:<br />

morphologisch<br />

quantitativ<br />

funktionell


Abklärung und Diagnostik<br />

Morphologisch:<br />

Gastroskopie: Hiatushernie, Stadium, Biopsien bei CLE<br />

und bei normalem distalen Ösophagus,<br />

Multilevelbiopsien – CM, IM (Barrett)<br />

Quantitativ:<br />

Impedanzmessung oder <strong>nur</strong> 24h-pH Metrie<br />

Funktionell:<br />

Videokinematographie, Manometrie, (Szintigraphie)


Gastroskopie<br />

Hiatushernie axial, paraösophageal<br />

Größe der Hiatushernie, gleitend oder fixiert<br />

Mukosagrenze Beginn der Magenfalten,<br />

Ende des tubulären Ösophagus,Zwerchfellebene<br />

in cm ab Zahnreihe; Länge und Ausdehnung des<br />

endoskopisch sichtbaren CLE (=CLE im tubulären Ösophagus)<br />

Barrettmetaplasie (IM):<br />

Umwandlung des Plattenepithels durch wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />

gemischte od. alkal. <strong>Reflux</strong>e (Magensaft und Galle)<br />

IM-Dysplasie-Karzinom Sequenz dauert etwa 6 Jahre ab IM


Gastroskopie


24 Stunden pH-Metrie I<br />

Indikation:<br />

Bei GERD m/o endoskopischer Ösophagitis<br />

Bei chron. HNO Erkrankungen<br />

Postop. zur Qualitätskontrolle<br />

2-Kan<strong>als</strong>onde Gastro-ösophageal od. bd. Lumina im<br />

Ösophagus<br />

Ambulante Messung, Dokumentation durch Pat.,<br />

„normaler“ Tagesablauf, 10 Tage vor PPI absetzen,<br />

im Bedarfsfall <strong>als</strong> Ersatz Riopan, Sucralfat, o.ä


24 Stunden pH-Metrie II<br />

Anzahl der <strong>Reflux</strong>e pH14,72)


Impedanzmessung I<br />

Weiterentwicklung der pH Metrie: Kann zwischen<br />

tatsächlich <strong>Reflux</strong> bedingten pH Wert Änderungen und<br />

Nahrungsmittel bedingten Artefakten unterscheiden<br />

Messung und Quantifizierung von:<br />

Sauren –<br />

Nicht sauren –<br />

Alkalische <strong>Reflux</strong>en<br />

Gasförmige <strong>Reflux</strong>en<br />

Richtung der Bolusbewegung im Ösophagus


Impedanzmessung II<br />

Indikation:<br />

Bei Barrett<br />

bei Symptomen und normaler pH Metrie<br />

Fortbestehen von Symptomen nach <strong>ein</strong>er OP<br />

Möglichkeit der Durchführung <strong>ein</strong>es Schlucks am Ende<br />

<strong>ein</strong>er Messung<br />

Auch unter laufender PPI Therapie möglich, Composite<br />

Score < 14,72<br />

F<strong>als</strong>ch negative Ergebnisse bei DESE möglich


Impedanzmessung


Videokinematographie<br />

Funktionelle Abklärung der Ösophagusmotilität,<br />

Morphologie und des Schluckakts<br />

Ausschluß <strong>ein</strong>er Achalasie<br />

Dynamische Bestimmung des HIS Winkels<br />

Visualisierung <strong>ein</strong>es <strong>Reflux</strong>es<br />

Beurteilung der Cardia und <strong>ein</strong>er Hernie<br />

Magenentleerung


Manometrie<br />

Unterer Ösophagussphincter (LES):<br />

Lokalisations- und Längenbestimmung des LES (3-5cm)<br />

Ruhedruck (~15mmHg)<br />

Indirekte Bestimmung <strong>ein</strong>er Hiatushernie<br />

(Atemumschlag)<br />

Schluckausgelöste Relaxation (Achalasie LES >30mmHg)<br />

Ösophaguskörper:<br />

Motilitätsstörungen:<br />

Kontraktionsamplitude<br />

Kinetik der Welle


Manometrie des LES bei <strong>Reflux</strong><br />

Katheter mit zirkulär in Spirale angeordneten Öffnungen,<br />

kontinuierlich mit Wasser perfundiert<br />

Setzen des Katheters wie <strong>ein</strong>e MS, alle <strong>Dr</strong>uckabnehmer<br />

im Magen<br />

Zentimeterweises Zurückziehen des Katheters<br />

<strong>Dr</strong>uckkurve: Bestimmung der Länge, Lage, Ruhedruck<br />

und schluckausgelöste Relaxation<br />

K<strong>ein</strong>e sensitive Methode für GERD. < 25% der GERD<br />

Pat. haben <strong>ein</strong>en Ruhedruck unter 10mm Hg Am J Gastroenterol


Einleitung<br />

Diagnostik<br />

Therapie<br />

Zusammenfassung und take home massage


K<strong>ein</strong>e blinde PPI Gabe bei suspizierter GERD<br />

Immer zuerst Abklärung zumindest mit <strong>ein</strong>er<br />

Gastroskopie und Biopsie des distalen<br />

Ösophagus


Konzept<br />

Zuerst Abklärung, dann maßgeschneiderte, individuell gestaltete Therapie je<br />

nach:<br />

Befund (onkologische Risikokonstellation)<br />

Ausprägung der Erkrankung, Begleiterkrankungen<br />

Subjektiven Beschwerden<br />

Patientenwunsch<br />

Therapieoptionen:<br />

Bei unkomplizierter GERD:<br />

Veränderung der Lebensgewohnheiten<br />

Medikamentös mit Einsatz von PPI, wie Pantoloc<br />

Bei komplizierter GERD:<br />

(Endoskopisch: Injektion-, Stretta-, endoskop.<br />

Nähverfahren, endolum. intragastr. Chir. (Stomaphyx vom Markt))<br />

Endoplikator laufende Studie<br />

Chirurgisch


Therapie der symptomatischen,<br />

nicht erosiven Erkrankung<br />

Änderung des Lebensstils:<br />

Gewichtsreduktion, k<strong>ein</strong>e zu enge Kleidung<br />

Umstellung der Ernährung: (Verzicht auf Fett, Alkohol, Nikotin,<br />

Kaffee, Schokolade, Pfefferminz, Kohlensäure, Zitrusfrüchte und<br />

Fruchtsäfte, Tomatenprodukte, Pfeffer, Essig, Ketchup und Senf)<br />

K<strong>ein</strong>e Spätmahlzeiten, <strong>mehr</strong>ere kl<strong>ein</strong>e Portionen, Kaugummi<br />

Bettende hochstellen<br />

Vermeidung von körperlichen Anstrengungen und kopfüber<br />

Positionen<br />

Medikamentöse Therapie Stufenplan:<br />

Antazida<br />

Prokinetika<br />

Sucralfat<br />

H2- Antagonisten<br />

PPI‘s, wie Pantoloc (evtl. <strong>nur</strong> bei Bed.)


Therapie der symptomatischen,<br />

nicht erosiven Erkrankung<br />

Ziel die aus dem Gleichgewicht gekommene kompensierte<br />

Situation mit <strong>ein</strong>er Behandlung über 6-8 Wochen wieder<br />

rückzuführen<br />

Längerdauernde Therapie mit Pantoloc über 3 Monate bei<br />

beginnend erosiver Erkrankung oder KI gegen <strong>ein</strong><br />

anderes Therapieschema bzw. Patientenwunsch<br />

Diagnostisch: Gabe von PPI, wie Pantoloc für 1-3 Monate<br />

mit genauer Dokumentation und im Anschluß 1 Monat<br />

absetzen mit Dokumentation<br />

Saxena A, et al. Gut. 1999;44:A112.<br />

Fass R, et al. Gastroenterology. 1997;112(4 suppl):A-114.<br />

Schenk BE, et al. Am J Gastroenterol. 1997;92:1997–2000.<br />

Johnsson F, et al. Scand J Gastroenterol. 1998;33:15–20.<br />

Schindlbeck NE, et al. Arch Intern Med. 1995;155:1808–1812.


PPI Dauertherapie bei LA B, C, D<br />

Ansprechen der PPI‘s:<br />

Gutes initiales Ansprechen der Therapie in bis zu 60%<br />

Nach Absetzen Rezidiv in bis zu 90%<br />

Bei lebenslagen PPI‘s, in bis zu 70% auch unter Dosissteigerung<br />

k<strong>ein</strong>e Symptomfreiheit, Überwiegen von Nebenwirkungen<br />

R<strong>ein</strong> symptomatische – k<strong>ein</strong>e causale Therapie!<br />

Lebenslange Therapie mit PPI‘s teuer und von Compliance des Pat.<br />

abhängig (bis zu 70% nicht compliant)<br />

Vakil N. Rev Gastroenterol Disord. 2005;5(suppl 2):S12–S17.<br />

Bardhan KD. Am J Gastroenterol. 2003;98(3 suppl):S40–S48.<br />

Hungin AP, et al. Br J Gen Practice. 1999;49:463–464.<br />

Nebenwirkungen von PPI


Nebenwirkungen von Pantoprazol<br />

Gastrointestinal: Diarrhoe (Clostridium diff. pos!), Obstipation,<br />

Erbrechen, Leberversagen<br />

Blutbild: Thrombo-, Leukopenie, Agranulozytose<br />

Haut: Juckreiz, Haarausfall, Erythem, Gynäkomastie<br />

Allgem<strong>ein</strong>: Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel<br />

Zentral: depressive, aggressive Reaktionen, Seh- und Hörstörungen<br />

Allergische Reakt.: Anaphyl. Schock, Vaskulitis


20 mg<br />

Omeprazol<br />

40 mg<br />

Omeprazol<br />

60 mg<br />

Omeprazol<br />

Op Kosten<br />

Kosten PPI und Operation<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Jahreskosten in €<br />

Säule (3D) 1<br />

Fuchs et al, Zentralbl Chir, 1997


Rationale für die Fundoplikatio<br />

pH-metrisch erfolgreiche Fundoplikatio<br />

(=DeMeester/Composite Score unter 14,72 nach<br />

Fundoplikatio) führt zu Regression von Dysplasie zu IM<br />

(Rossi et al.) und von IM zu CM bzw. OCM führt.<br />

Unter PPI Medikation wurde k<strong>ein</strong>e Regression des Barrett<br />

beobachtet Cooper et al.<br />

Die Datenlage rechtfertigt <strong>ein</strong>e Fundoplikatio bei Barrett<br />

Ösophagus mit entsprechender Nachsorge (Endoskopie,<br />

Biopsie, Manometrie, pH Metrie).<br />

Hofstetter et al., Parilla et al., Csendes et al. und Rossi et al.


Therapie<br />

Fundoplikatio <strong>ein</strong>zige Möglichkeit, die Antirefluxbarriere<br />

wiederherzustellen und ist somit die <strong>ein</strong>zige causale Therapie<br />

der <strong>Reflux</strong>erkrankung<br />

Mit medikamentöser Therapie (PPI) kann <strong>nur</strong> <strong>ein</strong> drittel der<br />

Erkrankung, nämlich der saure <strong>Reflux</strong> behandelt werden<br />

Bei Barrett ist die PPI Therapie nicht ausreichend<br />

Der alkalische und neutrale <strong>Reflux</strong>, der ebenso aggressiv die<br />

Speiseröhre schädigt und potentiell kanzerogen ist, kann nicht<br />

behandelt werden


Fundoplikatio - PPI<br />

sauer<br />

+ PPI + Fundo<br />

nicht sauer<br />

CLE


Chirurgische Therapie I<br />

Wiederherstellung des insuff. LES und des<br />

HIS‘schen Winkels<br />

Verschluss der Hiatushernie primär od. mit Netz<br />

und Reposition des Magens nach intraabdominell<br />

Laparoskopisches (oder offenes) Vorgehen


Chirurgische Therapie II<br />

Fundoplikatio:<br />

360° nach Nissen-Rosetti; „Floppy“ Nissen<br />

270° nach Toupet (Ösophagusmotilitätsstörungen)<br />

vordere Hemifundoplikatio nach Thal<br />

Myotomie nach Heller und Fundoplicatio (Thal):<br />

Achalasie


CLE - Management<br />

Mukosatyp in Biopsie<br />

Oxyntocardiac Mucosa<br />

Cardiac Mucosa (CM)<br />

Intestinale Metaplasie<br />

Low Grade Dysplasia<br />

Indefinite for Dysplasia<br />

High grade Dysplasie<br />

Adenokarzinom T1a<br />

Adenokarzinom T1b und <strong>mehr</strong><br />

Nachsorger Endoskopie / Therapie<br />

K<strong>ein</strong>e<br />

3-5 Jahre, Fundoplikatio<br />

3 Jahre, Ablation, Fundoplikatio<br />

3 Monate, Mucosaresektion, Fundoplikatio<br />

2-3 Wochen PPI Therapie und Rebiopsie<br />

Mucosaresektion und Operation<br />

Mucosaresektion und Operation<br />

Operation (Ösophagusresektion)<br />

Zacherl, Prager, Riegler, ACO 2008<br />

Lenglinger, Eur Surg 2006


Nachsorge<br />

1-3 Monate nach Gabe von Med. Anamnese,<br />

Gastroskopie, k<strong>ein</strong>e genauen Angaben<br />

3 Monate nach OP (Gastroskopie), Manometrie<br />

und pH-Metrie zur Qualitätskontrolle<br />

Barrett ohne Dysplasie Gastroskopie 2-3 Jahre,<br />

low grade Dysplasie 3-6 Monate, high grade<br />

Dysplasie endoskopische od. operative Sanierung


Einleitung<br />

Diagnostik<br />

Therapie<br />

Zusammenfassung und take home massage


Zusammenfassung I<br />

Maßgeschneiderte Therapie:<br />

Konservativ:<br />

Life style Änderung<br />

Medikamentöse Therapie, lebenslange Gabe sinnvoll?<br />

Endoskopisch:<br />

Am besten untersucht zur Zeit Endoplicator<br />

Gute kurz- und mittelfristige Ergebnisse<br />

Fragliche Lanzeitergebnisse<br />

Bei Therapieversager anschl. Fundoplikatio möglich


Zusammenfassung II<br />

Chirurgisch:<br />

Etabliertes Verfahren<br />

gute Kurzeit- und Langzeitergebnisse<br />

gute Haltbarkeit<br />

sehr geringe Komplikations- und Konversionsrate<br />

sehr geringe Morbidität, Mortalität fast 0<br />

hohe Patientenzufriedenheit, Erfolgsrate über 90%<br />

kostengünstig


Zusammenfassung III<br />

vorübergehende Dysphagie postoperativ bis zu 20%<br />

in bis zu 3,4% neuerlich <strong>Reflux</strong>, mit PPI‘s, wie Pantoloc<br />

behandelt<br />

Langzeitdysphagie Hauptproblem bis zu 5,5% bei<br />

Nissen und bis zu 3,5% bei Toupet, <strong>mehr</strong>fache<br />

Dilatationen nötig<br />

in 0,7% Reop. bei <strong>Reflux</strong> und in 0,9% bei Dysphagie


Take home massage I<br />

GERD die häufigste Erkrankung des oberen<br />

Gastrointestinaltrakts bis zu 40% der Normalbevölkerung<br />

In den meisten Fällen Erkrankung per se und onkologisches<br />

Risiko unterschätzt<br />

Bis zu 30% der GERD Pat. Barrett<br />

Barrett stärkster bekannter Risikofaktor für Ösophaguskarzinom<br />

Sehr viele junge Leute leiden an GERD. Hier <strong>ein</strong>e adäquate<br />

Abklärung und Therapie besonders wichtig, um <strong>ein</strong>en Barrett zu<br />

vermeiden oder bei bereits bestehendem Barrett nach erfolgter<br />

Fundoplikatio diesen wieder rückzuführen


Take home massage II<br />

Bei Vd.a. GERD k<strong>ein</strong>e blinde PPI Therapie<br />

Gastroskopie mit Beurteilung <strong>ein</strong>er etwaigen Hernie und des dist.<br />

Ösophagus mit Biopsien auch, wenn k<strong>ein</strong>e makroskopische GERD<br />

besteht<br />

Bei Barrett Multilevelbiopsien und adäquate Therapie! PPI nicht<br />

ausreichend!<br />

Bei CLE histologisch quantitative Eval. der GERD mit 24h pH Metrie<br />

od. Impedanz (PPI‘s absetzen!)<br />

Funktionsdiagnostik (Videokinematographie, Manometrie)<br />

In Zusammenschau der Befunde maßgeschneiderte Therapie erstellen


Laparoscopic antireflux surgery: five-year<br />

results and beyond in 1340 patients<br />

Retrospective multicenter study<br />

1340 patients: 711 complete fundoplication, 559 partial posterior, 70<br />

partial anterior fundoplication<br />

Residual severe dysphagia rate 5.1%, redo 4,4%<br />

Recurrence rate 10.1%, 9.1% resumed taking antisecretory<br />

medication<br />

93.1% of the patients were satisfied<br />

After 5 years of experience, laparoscopic fundoplication remains an<br />

effective antireflux procedure<br />

Arch Surg 2005


Continued (5-year) followup of a randomized clinical study<br />

comparing antireflux surgery and omeprazole in<br />

gastroesophageal reflux disease<br />

Randomized multicenter trial with a 5-year followup<br />

311 Pat., erosive esophagitis ; 155 patients randomized to continuous<br />

omeprazole therapy and 155 to open antireflux surgery<br />

Symptoms, endoscopy, and quality-of-life questionnaires<br />

antireflux surgery more effective than omeprazole in controlling<br />

gastroesophageal reflux disease (p=0.001)<br />

Dose of omeprazole was adjusted in case of relapse (40 to 60mg),<br />

result still in favour of surgery but not statistically sign. (p=0.088)<br />

J Am Coll Surg 2001


News<br />

Fundoplication restores mechanical characteristics of LES similar to<br />

normal subjects. Length of LES 32% increased after fundoplication.<br />

Ann Surg 2005<br />

HP has no impact on reflux, since HP induced gastric atrophy, which<br />

influences GERD positively, occurs very rarely in infected individu<strong>als</strong>.<br />

Helicobacter 2007<br />

Chewing sugar-free gum for half an hour after a meal can reduce<br />

acidic postprandial esophageal reflux<br />

J Dent Res 2005<br />

Dysphagia associated with gastroesophageal reflux disease is<br />

improved by proton pump inhibitor<br />

Dig Dis Sci 2005


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