Reflux ein bisschen mehr als nur Sodbrennen - Dr. Thomas Winkler
Reflux ein bisschen mehr als nur Sodbrennen - Dr. Thomas Winkler
Reflux ein bisschen mehr als nur Sodbrennen - Dr. Thomas Winkler
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Reflux</strong> – <strong>ein</strong> <strong>bisschen</strong> <strong>mehr</strong><br />
<strong>als</strong> <strong>nur</strong> <strong>Sodbrennen</strong>?<br />
T. <strong>Winkler</strong><br />
Chirurgische Abteilung, Barmherzige Brüder Wien
Einleitung<br />
Diagnostik<br />
Therapie<br />
Zusammenfassung und take home massage
Epidemiologie<br />
Häufigste Erkrankung des oberen Gastrointestinaltrakts<br />
40% der Normalbevölkerung <strong>ein</strong>mal im Mo; 14% <strong>ein</strong>mal<br />
wöchentlich; 7% tgl. <strong>Reflux</strong><br />
Lebensqualität von <strong>Reflux</strong>patienten oft signifikant<br />
be<strong>ein</strong>trächtigt<br />
Bei langem Bestehen unbehandelt Gefahr der Entstehung<br />
<strong>ein</strong>es Barrett-ösophagus und in weiterer Folge <strong>ein</strong>es<br />
Karzinoms (Refluat ist karzinogen)
Barrett I<br />
GERD neben den Beschwerden auch mit bedeutender onkologischer<br />
Komplikation assoziiert.<br />
Die Prävalenz des Barrett Ösophagus beträgt 1.6% in der<br />
Normalbevölkerung und 15%-35% bei GERD Patienten. Bis zu 17%<br />
endoskopisch normaler gastroösophagealer Übergang!<br />
Ausmaß der Symptome korrelieren nicht mit Grad der Schädigung der<br />
Speiseröhre, wobei das subjektive Empfinden mit dem Alter abnimmt.<br />
Johnson DA, Fennerty MB. Gastroenterology. 2004;126:660–664
Barrett II<br />
Barrett stärkste Risikofaktor steigert Inzidenz für <strong>ein</strong><br />
Ösophaguskarzinom um das 30-60 fache<br />
Adenokarzinom-Inzidenz in letzten 10a in Europa um das 3-4 fache<br />
zugenommen - 0.2 bis 2.0% pro Jahr
Ätiologie und Pathogenese I<br />
<strong>Reflux</strong> funktionelles Leiden mit multifaktorieller Ätiologie:<br />
Sphinkterinsuffizienz (LES) mit transienter Relaxation oder<br />
niedrigem Ruhedruck häufigste Ursache<br />
Neben Schädigung des Plattenepithels und Ausbildung <strong>ein</strong>er CLE<br />
auch Schädigung des LES durch GERD<br />
Die Ösophagusmotilität wird durch GERD signifikant<br />
be<strong>ein</strong>trächtigt und korreliert mit dem Schweregrad der GERD<br />
J Gastroenterol 2001; 36:226–230<br />
Gestörte Ösophagusmotilität, Magenentleerung und -Reservoir
Ätiologie und Pathogenese II<br />
Hiatushernie (fast alle GERD‘s Hiatushernie 60%)<br />
Aufhebung der physiologischen Antirefluxbarriere<br />
Cofaktoren: Übergewicht, Alkohol, Nikotin, Diätfehler<br />
Nur die chirurgische Therapie kann Barriere und das<br />
funktionelle Gleichgewicht wiederherstellen = causale<br />
Therapie
Einteilung der Ösophagitis<br />
Savary & Miller in IV (V) Stadien:<br />
(unspezifisch)<br />
Fleckförmig; Ia ohne, Ib mit Fibrin<br />
Konfluierend II<br />
Gesamte Zirkumferenz betreffend III<br />
Strikturen, Ulzerationen IV oder Barrett V (0, low,high<br />
Dyplasie).
Los Angeles Classification<br />
Grade A<br />
Grade B<br />
Grade C<br />
Grade D<br />
Mucosal break < 5 mm in length<br />
Mucosal break > 5mm<br />
Mucosal break continuous between<br />
> 2 mucosal folds<br />
Mucosal break >75% of esophageal<br />
circumference<br />
Lund ell L, Dent J, Bennett J, et al. Endoscopic assessment of esophagitis:<br />
clinical and functional correlates and further validation of Los Angeles<br />
classification. Gut 1999; 45:172-80
Histopathologische Klassifikation der CLE<br />
Paull Chandrasoma:<br />
CLE (columnar lined esophagus) Zylinderepithelösophagus:<br />
Zylinderzellmetaplasie entsteht <strong>nur</strong> durch gastroösophagealen <strong>Reflux</strong>.<br />
CM (cardiac mucosa) erste Stufe der Zylinderzellmetaplasie im<br />
Ösophagus, besteht <strong>nur</strong> aus Schleim bildenden Zellen.<br />
OCM (oxyntocardiac mucosa) besteht aus Schleimbildenden Zellen<br />
und Parietal Zellen, die HCl (Magensäure) produzieren, entwickelt<br />
sich nicht weiter zur intestinalen Metaplasie.<br />
OM (oxyntic mucosa) Magenschleimhaut mit Haupt und Nebenzellen<br />
CLE ist Nachweis für GERD! Bei CM k<strong>ein</strong> Krebsrisiko, aber Risiko <strong>ein</strong>e<br />
intestinale Metaplasie (Barrett) zu erleben. Bei OCM k<strong>ein</strong> Risiko für IM<br />
(IM entsteht NUR in CM!). Bei IM in CM = Barrett Ösophagus: Risiko,<br />
<strong>ein</strong> Adenokarzinom zu erleben.
Einteilung des Barrett<br />
IM (Intestinale Metaplasie des Ösophagus) = Becherzellen in cardiac<br />
mucosa = Barrett Ösophagus = Vorstufe zur Dysplasie und zum<br />
Adenokarzinom der Speiseröhre.<br />
LGD (low grade dysplasia) niedrig gradige Dysplasie = niedrig<br />
gradige intraepitheliale Neoplasia.<br />
HGD (high grade dysplasia) hochgradige Dysplasie = hochgradige<br />
intraepitheliale Neoplasie.<br />
Indefinite for dysplasia bzw. intraepitheliale Neoplasie =<br />
dysplastische Veränderungen, welche durch entzündliche<br />
Komponenten überlagert sind und deshalb die Diagnose Dysplasie<br />
nicht <strong>ein</strong>deutig gestellt werden kann.<br />
(Intestinale Metaplasie (IM) des Magens = IM in OM!)
Pathogenese von<br />
columnar lined esophagus (CLE)<br />
<strong>Reflux</strong><br />
Plattenepithel<br />
Cardiac Mucosa (CM)<br />
Parietalzelle<br />
Becherzelle<br />
genetic switch?<br />
Oxyntocardiac Mucosa (OCM)<br />
Barrett (IM)
Symptomatik<br />
GERD ohne Komplikationen:<br />
Regurgitation, (saures) Aufstoßen und unspez. Völlegefühl,<br />
Blähungen (pos. predictive value v. > 80% for GERD)<br />
<strong>Sodbrennen</strong> – epigastrische, retrosternale Schmerzen/Brennen (heart<br />
burn); kardiale Abklärung!!<br />
GERD mit Komplikationen:<br />
H<strong>als</strong>schmerzen, Heiserkeit, broncho-pulmonale Affektionen bis zur<br />
rez. Pneumonien und Asthma durch Mikroaspirationen von<br />
Magensäure<br />
Chronische Entzündungen im Mund (Zahnerosion, Parodontose) und<br />
auch im HNO Bereich (chron. rez. Sinusitiden) ohne anders<br />
erklärbare Ursache
Einleitung<br />
Diagnostik<br />
Therapie<br />
Zusammenfassung und take home massage
Abklärung und Diagnostik<br />
Genaue Anamnese<br />
3 Säulenmodell der Abklärung:<br />
morphologisch<br />
quantitativ<br />
funktionell
Abklärung und Diagnostik<br />
Morphologisch:<br />
Gastroskopie: Hiatushernie, Stadium, Biopsien bei CLE<br />
und bei normalem distalen Ösophagus,<br />
Multilevelbiopsien – CM, IM (Barrett)<br />
Quantitativ:<br />
Impedanzmessung oder <strong>nur</strong> 24h-pH Metrie<br />
Funktionell:<br />
Videokinematographie, Manometrie, (Szintigraphie)
Gastroskopie<br />
Hiatushernie axial, paraösophageal<br />
Größe der Hiatushernie, gleitend oder fixiert<br />
Mukosagrenze Beginn der Magenfalten,<br />
Ende des tubulären Ösophagus,Zwerchfellebene<br />
in cm ab Zahnreihe; Länge und Ausdehnung des<br />
endoskopisch sichtbaren CLE (=CLE im tubulären Ösophagus)<br />
Barrettmetaplasie (IM):<br />
Umwandlung des Plattenepithels durch wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
gemischte od. alkal. <strong>Reflux</strong>e (Magensaft und Galle)<br />
IM-Dysplasie-Karzinom Sequenz dauert etwa 6 Jahre ab IM
Gastroskopie
24 Stunden pH-Metrie I<br />
Indikation:<br />
Bei GERD m/o endoskopischer Ösophagitis<br />
Bei chron. HNO Erkrankungen<br />
Postop. zur Qualitätskontrolle<br />
2-Kan<strong>als</strong>onde Gastro-ösophageal od. bd. Lumina im<br />
Ösophagus<br />
Ambulante Messung, Dokumentation durch Pat.,<br />
„normaler“ Tagesablauf, 10 Tage vor PPI absetzen,<br />
im Bedarfsfall <strong>als</strong> Ersatz Riopan, Sucralfat, o.ä
24 Stunden pH-Metrie II<br />
Anzahl der <strong>Reflux</strong>e pH14,72)
Impedanzmessung I<br />
Weiterentwicklung der pH Metrie: Kann zwischen<br />
tatsächlich <strong>Reflux</strong> bedingten pH Wert Änderungen und<br />
Nahrungsmittel bedingten Artefakten unterscheiden<br />
Messung und Quantifizierung von:<br />
Sauren –<br />
Nicht sauren –<br />
Alkalische <strong>Reflux</strong>en<br />
Gasförmige <strong>Reflux</strong>en<br />
Richtung der Bolusbewegung im Ösophagus
Impedanzmessung II<br />
Indikation:<br />
Bei Barrett<br />
bei Symptomen und normaler pH Metrie<br />
Fortbestehen von Symptomen nach <strong>ein</strong>er OP<br />
Möglichkeit der Durchführung <strong>ein</strong>es Schlucks am Ende<br />
<strong>ein</strong>er Messung<br />
Auch unter laufender PPI Therapie möglich, Composite<br />
Score < 14,72<br />
F<strong>als</strong>ch negative Ergebnisse bei DESE möglich
Impedanzmessung
Videokinematographie<br />
Funktionelle Abklärung der Ösophagusmotilität,<br />
Morphologie und des Schluckakts<br />
Ausschluß <strong>ein</strong>er Achalasie<br />
Dynamische Bestimmung des HIS Winkels<br />
Visualisierung <strong>ein</strong>es <strong>Reflux</strong>es<br />
Beurteilung der Cardia und <strong>ein</strong>er Hernie<br />
Magenentleerung
Manometrie<br />
Unterer Ösophagussphincter (LES):<br />
Lokalisations- und Längenbestimmung des LES (3-5cm)<br />
Ruhedruck (~15mmHg)<br />
Indirekte Bestimmung <strong>ein</strong>er Hiatushernie<br />
(Atemumschlag)<br />
Schluckausgelöste Relaxation (Achalasie LES >30mmHg)<br />
Ösophaguskörper:<br />
Motilitätsstörungen:<br />
Kontraktionsamplitude<br />
Kinetik der Welle
Manometrie des LES bei <strong>Reflux</strong><br />
Katheter mit zirkulär in Spirale angeordneten Öffnungen,<br />
kontinuierlich mit Wasser perfundiert<br />
Setzen des Katheters wie <strong>ein</strong>e MS, alle <strong>Dr</strong>uckabnehmer<br />
im Magen<br />
Zentimeterweises Zurückziehen des Katheters<br />
<strong>Dr</strong>uckkurve: Bestimmung der Länge, Lage, Ruhedruck<br />
und schluckausgelöste Relaxation<br />
K<strong>ein</strong>e sensitive Methode für GERD. < 25% der GERD<br />
Pat. haben <strong>ein</strong>en Ruhedruck unter 10mm Hg Am J Gastroenterol
Einleitung<br />
Diagnostik<br />
Therapie<br />
Zusammenfassung und take home massage
K<strong>ein</strong>e blinde PPI Gabe bei suspizierter GERD<br />
Immer zuerst Abklärung zumindest mit <strong>ein</strong>er<br />
Gastroskopie und Biopsie des distalen<br />
Ösophagus
Konzept<br />
Zuerst Abklärung, dann maßgeschneiderte, individuell gestaltete Therapie je<br />
nach:<br />
Befund (onkologische Risikokonstellation)<br />
Ausprägung der Erkrankung, Begleiterkrankungen<br />
Subjektiven Beschwerden<br />
Patientenwunsch<br />
Therapieoptionen:<br />
Bei unkomplizierter GERD:<br />
Veränderung der Lebensgewohnheiten<br />
Medikamentös mit Einsatz von PPI, wie Pantoloc<br />
Bei komplizierter GERD:<br />
(Endoskopisch: Injektion-, Stretta-, endoskop.<br />
Nähverfahren, endolum. intragastr. Chir. (Stomaphyx vom Markt))<br />
Endoplikator laufende Studie<br />
Chirurgisch
Therapie der symptomatischen,<br />
nicht erosiven Erkrankung<br />
Änderung des Lebensstils:<br />
Gewichtsreduktion, k<strong>ein</strong>e zu enge Kleidung<br />
Umstellung der Ernährung: (Verzicht auf Fett, Alkohol, Nikotin,<br />
Kaffee, Schokolade, Pfefferminz, Kohlensäure, Zitrusfrüchte und<br />
Fruchtsäfte, Tomatenprodukte, Pfeffer, Essig, Ketchup und Senf)<br />
K<strong>ein</strong>e Spätmahlzeiten, <strong>mehr</strong>ere kl<strong>ein</strong>e Portionen, Kaugummi<br />
Bettende hochstellen<br />
Vermeidung von körperlichen Anstrengungen und kopfüber<br />
Positionen<br />
Medikamentöse Therapie Stufenplan:<br />
Antazida<br />
Prokinetika<br />
Sucralfat<br />
H2- Antagonisten<br />
PPI‘s, wie Pantoloc (evtl. <strong>nur</strong> bei Bed.)
Therapie der symptomatischen,<br />
nicht erosiven Erkrankung<br />
Ziel die aus dem Gleichgewicht gekommene kompensierte<br />
Situation mit <strong>ein</strong>er Behandlung über 6-8 Wochen wieder<br />
rückzuführen<br />
Längerdauernde Therapie mit Pantoloc über 3 Monate bei<br />
beginnend erosiver Erkrankung oder KI gegen <strong>ein</strong><br />
anderes Therapieschema bzw. Patientenwunsch<br />
Diagnostisch: Gabe von PPI, wie Pantoloc für 1-3 Monate<br />
mit genauer Dokumentation und im Anschluß 1 Monat<br />
absetzen mit Dokumentation<br />
Saxena A, et al. Gut. 1999;44:A112.<br />
Fass R, et al. Gastroenterology. 1997;112(4 suppl):A-114.<br />
Schenk BE, et al. Am J Gastroenterol. 1997;92:1997–2000.<br />
Johnsson F, et al. Scand J Gastroenterol. 1998;33:15–20.<br />
Schindlbeck NE, et al. Arch Intern Med. 1995;155:1808–1812.
PPI Dauertherapie bei LA B, C, D<br />
Ansprechen der PPI‘s:<br />
Gutes initiales Ansprechen der Therapie in bis zu 60%<br />
Nach Absetzen Rezidiv in bis zu 90%<br />
Bei lebenslagen PPI‘s, in bis zu 70% auch unter Dosissteigerung<br />
k<strong>ein</strong>e Symptomfreiheit, Überwiegen von Nebenwirkungen<br />
R<strong>ein</strong> symptomatische – k<strong>ein</strong>e causale Therapie!<br />
Lebenslange Therapie mit PPI‘s teuer und von Compliance des Pat.<br />
abhängig (bis zu 70% nicht compliant)<br />
Vakil N. Rev Gastroenterol Disord. 2005;5(suppl 2):S12–S17.<br />
Bardhan KD. Am J Gastroenterol. 2003;98(3 suppl):S40–S48.<br />
Hungin AP, et al. Br J Gen Practice. 1999;49:463–464.<br />
Nebenwirkungen von PPI
Nebenwirkungen von Pantoprazol<br />
Gastrointestinal: Diarrhoe (Clostridium diff. pos!), Obstipation,<br />
Erbrechen, Leberversagen<br />
Blutbild: Thrombo-, Leukopenie, Agranulozytose<br />
Haut: Juckreiz, Haarausfall, Erythem, Gynäkomastie<br />
Allgem<strong>ein</strong>: Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel<br />
Zentral: depressive, aggressive Reaktionen, Seh- und Hörstörungen<br />
Allergische Reakt.: Anaphyl. Schock, Vaskulitis
20 mg<br />
Omeprazol<br />
40 mg<br />
Omeprazol<br />
60 mg<br />
Omeprazol<br />
Op Kosten<br />
Kosten PPI und Operation<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Jahreskosten in €<br />
Säule (3D) 1<br />
Fuchs et al, Zentralbl Chir, 1997
Rationale für die Fundoplikatio<br />
pH-metrisch erfolgreiche Fundoplikatio<br />
(=DeMeester/Composite Score unter 14,72 nach<br />
Fundoplikatio) führt zu Regression von Dysplasie zu IM<br />
(Rossi et al.) und von IM zu CM bzw. OCM führt.<br />
Unter PPI Medikation wurde k<strong>ein</strong>e Regression des Barrett<br />
beobachtet Cooper et al.<br />
Die Datenlage rechtfertigt <strong>ein</strong>e Fundoplikatio bei Barrett<br />
Ösophagus mit entsprechender Nachsorge (Endoskopie,<br />
Biopsie, Manometrie, pH Metrie).<br />
Hofstetter et al., Parilla et al., Csendes et al. und Rossi et al.
Therapie<br />
Fundoplikatio <strong>ein</strong>zige Möglichkeit, die Antirefluxbarriere<br />
wiederherzustellen und ist somit die <strong>ein</strong>zige causale Therapie<br />
der <strong>Reflux</strong>erkrankung<br />
Mit medikamentöser Therapie (PPI) kann <strong>nur</strong> <strong>ein</strong> drittel der<br />
Erkrankung, nämlich der saure <strong>Reflux</strong> behandelt werden<br />
Bei Barrett ist die PPI Therapie nicht ausreichend<br />
Der alkalische und neutrale <strong>Reflux</strong>, der ebenso aggressiv die<br />
Speiseröhre schädigt und potentiell kanzerogen ist, kann nicht<br />
behandelt werden
Fundoplikatio - PPI<br />
sauer<br />
+ PPI + Fundo<br />
nicht sauer<br />
CLE
Chirurgische Therapie I<br />
Wiederherstellung des insuff. LES und des<br />
HIS‘schen Winkels<br />
Verschluss der Hiatushernie primär od. mit Netz<br />
und Reposition des Magens nach intraabdominell<br />
Laparoskopisches (oder offenes) Vorgehen
Chirurgische Therapie II<br />
Fundoplikatio:<br />
360° nach Nissen-Rosetti; „Floppy“ Nissen<br />
270° nach Toupet (Ösophagusmotilitätsstörungen)<br />
vordere Hemifundoplikatio nach Thal<br />
Myotomie nach Heller und Fundoplicatio (Thal):<br />
Achalasie
CLE - Management<br />
Mukosatyp in Biopsie<br />
Oxyntocardiac Mucosa<br />
Cardiac Mucosa (CM)<br />
Intestinale Metaplasie<br />
Low Grade Dysplasia<br />
Indefinite for Dysplasia<br />
High grade Dysplasie<br />
Adenokarzinom T1a<br />
Adenokarzinom T1b und <strong>mehr</strong><br />
Nachsorger Endoskopie / Therapie<br />
K<strong>ein</strong>e<br />
3-5 Jahre, Fundoplikatio<br />
3 Jahre, Ablation, Fundoplikatio<br />
3 Monate, Mucosaresektion, Fundoplikatio<br />
2-3 Wochen PPI Therapie und Rebiopsie<br />
Mucosaresektion und Operation<br />
Mucosaresektion und Operation<br />
Operation (Ösophagusresektion)<br />
Zacherl, Prager, Riegler, ACO 2008<br />
Lenglinger, Eur Surg 2006
Nachsorge<br />
1-3 Monate nach Gabe von Med. Anamnese,<br />
Gastroskopie, k<strong>ein</strong>e genauen Angaben<br />
3 Monate nach OP (Gastroskopie), Manometrie<br />
und pH-Metrie zur Qualitätskontrolle<br />
Barrett ohne Dysplasie Gastroskopie 2-3 Jahre,<br />
low grade Dysplasie 3-6 Monate, high grade<br />
Dysplasie endoskopische od. operative Sanierung
Einleitung<br />
Diagnostik<br />
Therapie<br />
Zusammenfassung und take home massage
Zusammenfassung I<br />
Maßgeschneiderte Therapie:<br />
Konservativ:<br />
Life style Änderung<br />
Medikamentöse Therapie, lebenslange Gabe sinnvoll?<br />
Endoskopisch:<br />
Am besten untersucht zur Zeit Endoplicator<br />
Gute kurz- und mittelfristige Ergebnisse<br />
Fragliche Lanzeitergebnisse<br />
Bei Therapieversager anschl. Fundoplikatio möglich
Zusammenfassung II<br />
Chirurgisch:<br />
Etabliertes Verfahren<br />
gute Kurzeit- und Langzeitergebnisse<br />
gute Haltbarkeit<br />
sehr geringe Komplikations- und Konversionsrate<br />
sehr geringe Morbidität, Mortalität fast 0<br />
hohe Patientenzufriedenheit, Erfolgsrate über 90%<br />
kostengünstig
Zusammenfassung III<br />
vorübergehende Dysphagie postoperativ bis zu 20%<br />
in bis zu 3,4% neuerlich <strong>Reflux</strong>, mit PPI‘s, wie Pantoloc<br />
behandelt<br />
Langzeitdysphagie Hauptproblem bis zu 5,5% bei<br />
Nissen und bis zu 3,5% bei Toupet, <strong>mehr</strong>fache<br />
Dilatationen nötig<br />
in 0,7% Reop. bei <strong>Reflux</strong> und in 0,9% bei Dysphagie
Take home massage I<br />
GERD die häufigste Erkrankung des oberen<br />
Gastrointestinaltrakts bis zu 40% der Normalbevölkerung<br />
In den meisten Fällen Erkrankung per se und onkologisches<br />
Risiko unterschätzt<br />
Bis zu 30% der GERD Pat. Barrett<br />
Barrett stärkster bekannter Risikofaktor für Ösophaguskarzinom<br />
Sehr viele junge Leute leiden an GERD. Hier <strong>ein</strong>e adäquate<br />
Abklärung und Therapie besonders wichtig, um <strong>ein</strong>en Barrett zu<br />
vermeiden oder bei bereits bestehendem Barrett nach erfolgter<br />
Fundoplikatio diesen wieder rückzuführen
Take home massage II<br />
Bei Vd.a. GERD k<strong>ein</strong>e blinde PPI Therapie<br />
Gastroskopie mit Beurteilung <strong>ein</strong>er etwaigen Hernie und des dist.<br />
Ösophagus mit Biopsien auch, wenn k<strong>ein</strong>e makroskopische GERD<br />
besteht<br />
Bei Barrett Multilevelbiopsien und adäquate Therapie! PPI nicht<br />
ausreichend!<br />
Bei CLE histologisch quantitative Eval. der GERD mit 24h pH Metrie<br />
od. Impedanz (PPI‘s absetzen!)<br />
Funktionsdiagnostik (Videokinematographie, Manometrie)<br />
In Zusammenschau der Befunde maßgeschneiderte Therapie erstellen
Laparoscopic antireflux surgery: five-year<br />
results and beyond in 1340 patients<br />
Retrospective multicenter study<br />
1340 patients: 711 complete fundoplication, 559 partial posterior, 70<br />
partial anterior fundoplication<br />
Residual severe dysphagia rate 5.1%, redo 4,4%<br />
Recurrence rate 10.1%, 9.1% resumed taking antisecretory<br />
medication<br />
93.1% of the patients were satisfied<br />
After 5 years of experience, laparoscopic fundoplication remains an<br />
effective antireflux procedure<br />
Arch Surg 2005
Continued (5-year) followup of a randomized clinical study<br />
comparing antireflux surgery and omeprazole in<br />
gastroesophageal reflux disease<br />
Randomized multicenter trial with a 5-year followup<br />
311 Pat., erosive esophagitis ; 155 patients randomized to continuous<br />
omeprazole therapy and 155 to open antireflux surgery<br />
Symptoms, endoscopy, and quality-of-life questionnaires<br />
antireflux surgery more effective than omeprazole in controlling<br />
gastroesophageal reflux disease (p=0.001)<br />
Dose of omeprazole was adjusted in case of relapse (40 to 60mg),<br />
result still in favour of surgery but not statistically sign. (p=0.088)<br />
J Am Coll Surg 2001
News<br />
Fundoplication restores mechanical characteristics of LES similar to<br />
normal subjects. Length of LES 32% increased after fundoplication.<br />
Ann Surg 2005<br />
HP has no impact on reflux, since HP induced gastric atrophy, which<br />
influences GERD positively, occurs very rarely in infected individu<strong>als</strong>.<br />
Helicobacter 2007<br />
Chewing sugar-free gum for half an hour after a meal can reduce<br />
acidic postprandial esophageal reflux<br />
J Dent Res 2005<br />
Dysphagia associated with gastroesophageal reflux disease is<br />
improved by proton pump inhibitor<br />
Dig Dis Sci 2005
Herzlichen Dank