Gemeinde (er) leben! 01.2013 - St. Martinus Moers

Weihbischof Wilfried Theising
Weihbischof Wilfried Theising
Zur Unterstützung des Bischofs in der Leitung des Bistums ernennt der Papst
einen oder mehrere Weihbischofe, die im Auftrag des Diözesanbischofs handeln.
In der Diözese Münster mit ihren über zwei Millionen Katholiken in rund
680 Gemeinden erreichte Bischof Heinrich Tenhumberg in den siebziger Jahren
eine Unterteilung in fünf Bistumsregionen, denen seither ein Weihbischof
vorsteht. Für die Region Borken/Steinfurt ist es Weihbischof Dr. Christoph
Hegge, für Coesfeld/Recklinghausen Weihbischof Dieter Geerlings, für Münster/Warendorf
ist Domkapitular Dr. Stefan Zekorn zum Weihbischof ernannt,
für den Offizialamtsbezirk Oldenburg Weihbischof Heinrich Timmerevers und
für die Region Niederrhein ist es Weihbischof Wilfried Theising. Die Weihbischöfe
führen in den Pfarrgemeinden ihrer Region Visitationen durch und
spenden das Sakrament der Firmung.
Am 23.02.2013 wird Weihbischof Theising 95 Jugendlichen aus dem Pfarrgebiet
St. Martinus das Sakrament der Firmung spenden. Viele Jugendliche fragen
daher, wer und wie ist eigentlich Weihbischof Theising. Hier wollen wir
Euch Antworten geben.
Am 31.05.2010 ernannte Papst Benedikt XVI den damaligen Kreisdechant
Wilfried Theising zum Weihbischof von Münster. Seine Weihe fand am
29.08.2010 im St. Paulus Dom zu Münster statt. Wilfried Theising folgt als
„Nieder-rheinbischof“ Weihbischof Heinrich Janssen nach, der in den wohlverdienten
Ruhestand getreten ist.
Wilfried Theising wurde am 20. September
1962 in Wettringen geboren. Als die Eltern ihn
aber auf das Gymnasium schickten und er immer
mehr in die katholische Jugendarbeit hinein
wuchs, sei dann doch die Entscheidung für den
Priesterberuf gefallen. Nach seinem Theologie-
Studium in Münster und Wien und der Priesterweihe
1989 folgten Kaplansjahre in Beckum und
Münster. 1997 übernahm er die Pfarrstelle in
Metelen. Seit 2003 war Theising Kreis- und Pfarrdechant sowie Propst im
Kreisdekanat Borken unterwegs.
In seiner Freizeit geht der Musikliebhaber schon mal ins Theater oder in die
Oper. Ein guter Priester zu sein, bedeutet für Wilfried Theising, an der Seite
der Menschen zu stehen, deren Sorgen und Nöte in den Glaubensalltag aufzunehmen
und in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. Es bedeutet, den
Glauben zu verkünden, mit der Gemeinde die Eucharistie zu feiern und die
Freude in der christlichen Hoffnung zu teilen. Dazu gehört für Wilfried
Theising, Menschen in Glaubenskrisen nicht fallen zu lassen und ihnen die
Angebote zu geben, abgerissene Glaubensbeziehungen wieder zu beleben:
"Unsere Beziehung zu Jesus Christus kann jederzeit wieder lebendig werden.
Auch wenn wir über Jahre diese Beziehung für tot gehalten haben, kann sie
neu beginnen", sagt Theising und macht so Menschen Mut, die sich von Christus
entfernen und am Ende aus der Kirche austreten.
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Die Kirche lässt niemanden fallen – in dieser Offenheit geht der Seelsorger
Wilfried Theising auf die Menschen zu. Er weiß, dass die Kirche missionarisch
sein muss und Mut zum eigenen, unverwechselbaren Profil zu zeigen hat.
„Man muss sich auf Veränderungen einlassen und etwas Neues zulassen.“
Noch als Dechant durfte er die ersten Fusionen von Gemeinden im Rahmen
der Strukturreform des Bistums begleiten. Er gab den Gläubigen auf diesem
Weg Hoffnung und Zuversicht. "Eine große Gemeinde hat auch viele Vorteile."
Die Christen müssten zusammenrücken, auch um den Glauben an die nächste
Generation weitergeben zu können. Größer werdende Gemeinden bedeuteten
weder Anonymität noch Rückgang, sondern Aufbruch und Zuversicht.
Wenn alles so bliebe, wie es immer schon gewesen sei, könne es auch langweilig
werden.“ „Wichtig ist, ein Ziel vor Augen zu haben, zu erkennen, was konstant
ist. Konstant ist der Glaube an
Gott, da können sich auch die Zeiten ändern."
Viele schätzen Theising als in sozialen
und politischen Fragen kompetenten Gesprächspartner.
Als Kreisdechant galt er
als verlässlicher Partner der politischen,
beruflichen und gesellschaftlichen Vertretungen. Als Geistlicher Beirat des
Kreiskomitees der Katholiken im Kreisdekanat Borken förderte er das gesellschaftliche
und politische Engagement der Verbände und der kirchlichen Räte.
"Die Kirche braucht die Stimme der Laien, nicht nur im kirchlichen Raum."
Insbesondere ist ihm der Dialog mit den Jugendlichen wichtig. Dies demonstriert
er nicht nur im Rahmen der Firmfeiern in den Gemeinden, er stellt sich
auch den kritischen Fragen der Jugendlichen, gibt ihnen christliche Orientierung,
in dem er Positionen, auch kritischer Natur, bezieht. Dies durften hier in
Moers zuletzt am 31.1.2011 die Schülerinnen und Schüler des Grafschafter
Gymnasiums im Rahmen einer Podiumsdiskussion erfahren, zu der Weihbischof
Theising eingeladen worden war. Thema: „Kirche – ein (R)Auslaufmodell“
Wer Wilfried Theising sprechen hört, merkt schnell, dass er die kirchliche Entwicklung
mit Optimismus und Gelassenheit gestalten will. Das Sprechen von
den guten, alten Zeiten ist seine Sache nicht. Eher pragmatisch beobachtet er
die kirchliche und gesellschaftliche Entwicklung. Er handelt, wenn es notwendig
ist und wenn noch Zeit ist zu handeln, anstatt sich von Sachzwängen in
der Entscheidungsfreiheit einengen zu lassen.
"Es braucht Ratgeber, die dabei helfen", hat er einmal gesagt. Gemeint waren
nicht nur die vielen Wegbegleiter, die mithalfen, die Veränderungen zu gestalten.
Gemeint war und ist auch die Gebetsgemeinschaft. Das Gebet und die
Feier der Eucharistie stehen für Wilfried Theising im Mittelpunkt seines Lebens.
"Daraus schöpfe ich Kraft für meinen Dienst." Man darf den Weihbischof
als frommen Menschen bezeichnen, der darauf vertraut, dass sein
Dienst für die Menschen in der Liebe zu Gott liegt.
Quelle: www.bistummuenster.de
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