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Predigt am 3. Sonntag in der Passionszeit (Okuli) - St. Michaelis

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<strong>Predigt</strong>en – von Hauptpastor Alexan<strong>der</strong> Rö<strong>der</strong> Seite 4<br />

…<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> Heilsgeschichte, die e<strong>in</strong>mündet <strong>in</strong> das Ziel und die <strong>St</strong>unde Gottes:<br />

<strong>der</strong> Aufbruch aus dem Sklavenhaus Ägypten <strong>in</strong> die Freiheit war <strong>der</strong> erste große<br />

Schritt Gottes für se<strong>in</strong> Volk. Das Opfer des Gottesl<strong>am</strong>mes <strong>am</strong> Kreuz bedeutet den<br />

nächsten und entscheidenden Schritt, und schenkt noch mehr: es kauft jeden Menschen<br />

frei aus dem Schicksal <strong>der</strong> Vergänglichkeit, das über diese Welt und alles Leben<br />

auf ihr verhängt ist; es erlöst ihn vom brüllendsten aller Löwen: dem Tod, <strong>der</strong> <strong>am</strong><br />

Kreuz von Golgatha besiegt wurde.<br />

Fortan kann darum diese Welt dem, <strong>der</strong> Anteil hat <strong>am</strong> Sieg dieses L<strong>am</strong>mes, nur noch<br />

Fremde se<strong>in</strong>. Wer Christus nachfolgt, blickt auf zu ihm, dem Gekreuzigten und Auferstandenen,<br />

und macht sich auf den Weg h<strong>in</strong> zur zukünftigen <strong>St</strong>adt, dem himmlischen<br />

Jerusalem. Es ist e<strong>in</strong> Weg, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Menschenleben lang dauert; e<strong>in</strong> Weg durch diese<br />

Welt, <strong>der</strong> darum immer wie<strong>der</strong> Vergewisserung braucht; Wüsten kennt und manchmal<br />

auch fruchtbare Täler, <strong>der</strong> Verlockungen ausgesetzt ist, sich mit <strong>der</strong> Welt geme<strong>in</strong><br />

zu machen o<strong>der</strong> brüllenden Löwen zum Opfer zu werden, die Erlösung versprechen<br />

und <strong>in</strong> Wirklichkeit Abhängigkeit o<strong>der</strong> höchstens Selbsterlösung me<strong>in</strong>en.<br />

„Ihr seid an<strong>der</strong>s, weil Gott euch erwählt hat, weil Gott euch geheiligt hat, an diesem<br />

wun<strong>der</strong>baren Geschenk teilzuhaben. Heiligt darum jeden Tag auf eurem Weg; heiligt<br />

das Fest und heiligt den Alltag.“ Das ist die <strong>Predigt</strong> des 1. Petrusbriefes. Hier liegt <strong>der</strong><br />

Grund für den Appell zur Wachs<strong>am</strong>keit und Nüchternheit.<br />

Das ist unser Schatz, wahrlich kostbarer als Silber und Gold. Wir haben – um mit<br />

Paulus zu sprechen – als Maßstab das Wort vom Kreuz. Wir haben dieses Wort, das<br />

Gottes Wahrheit und se<strong>in</strong>en Willen für uns offenbart. Täglich liegt es bereit, von uns<br />

gelesen zu werden, um immer tiefer zu verstehen, dass sich unser Wert daran misst,<br />

was Gott selbst für uns getan hat durch se<strong>in</strong>en Sohn. Wir s<strong>in</strong>d wertvoll <strong>in</strong> Gottes Augen,<br />

wert gehalten <strong>in</strong> Gottes Herzen und darum muss sich ke<strong>in</strong> glauben<strong>der</strong> Mensch<br />

auf dem Weg se<strong>in</strong>es Lebens verstellen o<strong>der</strong> verkleiden, muss sich niemand verrenken<br />

o<strong>der</strong> selbst befreien o<strong>der</strong> erlösen wollen.<br />

Das hört sich wun<strong>der</strong>bar an, und wird doch sehr schnell und immer wie<strong>der</strong> vergessen,<br />

wird übersehen und vernachlässigt: Ke<strong>in</strong>e Zeit, zu viel zu tun, ke<strong>in</strong>e Ruhe, ke<strong>in</strong>e<br />

Lust, passt jetzt nicht <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Lebensentwurf, ist mir fremd, sagt mir nichts, religiöses<br />

Gerede. Wissen Sie, wie me<strong>in</strong> Alltag aussieht?<br />

„Ihr wisst“, schreibt <strong>der</strong> Apostel im ersten Petrusbrief. Und: „Ihr könnt euren Alltag<br />

aus dem Glauben heraus selbst bestimmen.“<br />

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