Badische Leichtathletik - Heft 1/2014

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18 BL Heft 1/2014 Deutsche und Süddeutsche Meisterschaften 2015 in der Messehalle Karlsruhe Teamarbeit und Zeitdruck haben dem Karlsruher Gemeinderat offensichtlich imponiert – anders ist die richtungsweisende Entscheidung der (letzten) Sitzung am 22.07.2014 in alter Zusammensetzung kaum zu werten. 1,5 Mio. € werden bereitgestellt, um die von der überraschenden Schließung der Europahalle betroffenen Veranstaltungen in der dm-Arena bzw. Halle 2 durchzuführen. Karlsruhes Volksvertreter haben Mut bewiesen und ein eindeutiges Votum für den Erhalt Karlsruhes als Eventund Sportstandort abgegeben. Für die Leichtathletik bedeutet diese Entscheidung mehr als nur den Erhalt des INDOOR MEETINGS und die Durchführung der Deutschen Meisterschaften 2015. Es bietet sich eine einmalige Chance, Hallenmeisterschaften in Süddeutschland zu etablieren, weil mit der Mittelfreigabe durch den Gemeinderat neue Optionen frei werden. Im Herbst wird entschieden, wie es mit der Europahalle weiter geht, aus den Beiträgen der Fraktionsvertreter war herauszuhören, dass man sich mit einer stärkeren sportorientierten Ausrichtung durchaus anfreunden könnte. Ein bisschen mehr Spitzensport in der dm-Arena soll dadurch ermöglicht werden, dass die seit vielen Jahren geforderte Tribünenanlage gekauft werden kann. Die Messehalle 2 wird im Frühjahr 2015 zur Leichtathletikhalle, die 6-Bahnen- Anlage aus Göteborg kann gekauft werden – Leichtathletikherz, was willst du mehr! Bildquelle: KMK Die Schließung der Europahalle aufgrund von Brandschutzmängeln hat somit ein Gutes für den Sport, dabei kann die Leichtathletik eine große Rolle spielen. Denn Bildquelle: KMK der Gemeinderat erteilte neben der Bewilligung der erforderlichen Mittel für die Verlagerung auch den Auftrag, eine Konzeption für eine zukunftsfähige Europahalle zu entwickeln. Sollte die gewünschte sportliche Ausrichtung eine Alternative zur bisherigen Nutzung werden, kann die Leichtathletik davon profitieren. Bereits 2014 hatte der BLV bei den Hallenmeisterschaften neue Standards in der Präsentationstechnik genutzt, die generalüberholte Rundbahn ist weiterhin Garant für Rekorde. Mit dem DLV wurde bereits darüber verhandelt, die Deutschen Jugendmeisterschaften 2016 nach Karlsruhe zu holen, die Süddeutschen Meisterschaften könnten ebenfalls dauerhaft einen Platz im Leichtathletik-Kalender der Fächerstadt finden. Der Badische Leichtathletik-Verband reagierte mit großer Zufriedenheit auf die gestrige Entscheidung des Karlsruher Gemeinderats, der die Durchführung der Süddeutschen Hallenmeisterschaften gesichert hat und Optionen für weitere Meisterschaften offen lässt. „Mein Dank geht an die Mitglieder des Gemeinderats, aber auch an die Verantwortlichen in der Stadt, die in sehr kurzer Zeit eine Entscheidung für den Spitzensport in Karlsruhe getroffen hat“, drückte BLV Präsident Philipp Krämer seine Zufriedenheit mit der Förderzusage aus. Beim DLV-Verbandstag in Ulm wird er die Bewerbung für die Deutschen Jugendmeisterschaften 2016 ins Gespräch bringen. q (rs) Bildquelle: KMK
BL Heft 1/2014 19 Spektakuläre Lasershow, unterhaltsame Musik und Leichtathletik-Stars im Spot-Light! Der 01. März 2014 lieferte Novum in der Leichtathletik. Vor knapp 11.000 Zuschauern feierte das ISTAF Indoor in der Berliner O2 World einen gelungenen Einstand. In mühevoller Detailarbeit verwandelte sich die Multifunktionshalle in eine Leichtathletik-Arena, in der sich zum ersten Mal auch die weltbesten Diskuswerfer unter dem Hallendach duellierten. Angeführt vom deutschen Aushängeschild Robert Harting trafen sich 55 Athletinnen und Athleten aus 24 Nationen zum winterlichen Kräftemessen der besonderen Art. Die Organisatoren des alljährlich stattfindenden ISTAF Meetings im Olympiastadion zu Berlin wagten in diesem Jahr den Versuch, Spitzenleichtathletik als Show unter dem Hallendach zu etablieren. Die zweitgrößte Indoor- Multifunktionsarena Deutschlands sorgte mittels ihrer technischen Vielfältigkeit dabei für außergewöhnliche Momente. In der für den Zuschauer spannungsvollen und kurzweiligen Veranstaltung präsentierte sich die Leichtathletik in einer sowohl ungewohnten aber zugleich auch begeisternden Form. Nicht nur die nationalen Leichtathletik-Stars um Verena Sailer, David Storl oder Robert Harting zeigten bei der ersten Auflage des ISTAF Indoors ausgezeichnete Leistungen. Auch die internationale Konkurrenz um Hürden-Olympiasiegerin Sally Pearson (Australien) wussten mit Topergebnissen auf sich aufmerksam zu machen. Die genormten Wettkampfanlagen und die offiziellen Kampfrichter erwecken den Eindruck, als sei es ein Wettkampf wie jeder andere - und doch wirkt vieles an diesem Abend so anders. Ob nun die stimmungsvolle Musik, das Feuerwerk, die technischen Feinheiten der Multifunktionsarena oder das hautnahe Erlebnis von Spitzenleichtathletik für die außergewöhnliche Atmosphäre sorgten, liegt dabei im Auge des Betrachters. Sicher ist auf jeden Fall, dass ein solches Event den Unterhaltungswert der Leichtathletik steigert und das Potenzial für mehr Veranstaltungen dieser Art definitiv vorhanden ist! Camera4/ISTAF INDOOR Schließlich stellt sich die Frage, ob auch Vereine, Kreise und Verbände für ihre weitaus kleineren Veranstaltungen von dieser Veranstaltung etwas übernehmen können? Gerade der Umzug der Leichtathletik-Veranstaltungen in Karlsruhe 2015 in die Messehalle 2 bietet Potenzial, dass es zu nutzen gilt. Neue Konzepte müssen entwickelt, kreative Ideen durchdacht werden. Auch wenn ein Vergleich nur punktuell gezogen werden kann, bieten sich dennoch zwei Bereiche an, bei denen alle Veranstalter etwas mitnehmen können. Zu nennen ist dabei die Sponsorenpräsentation, die dem Besucher sowohl akustisch („Das Kugelstoßen wird Ihnen präsentiert von ...“) als auch visuell mittels Bandenwerbung (an der richtigen Stelle platziert) die Unterstützer präsentierte. Preisspenden oder ein Sonderpreis mit organisierter Übergabe können nicht nur für bestehende Sponsoren interessant sein, sie eröffnen auch Möglichkeiten für neue Partner. Darüber hinaus verstanden es die Organisatoren in Berlin bestens, das Interesse der Besucher gezielt auf die sportlichen Entscheidungen zu lenken. Sport im Allgemeinen und Leichtathletik im Speziellen besteht aus der unmittelbaren Erlebbarkeit der Leistung. Kommentatoren bzw. Stadionsprecher haben dabei die Aufgabe dies den Beteiligten zu vermitteln. Durch die Vorstellung der Teilnehmer, gezielte Hinweise auf sportliche Highlights und deren verbale Begleitung ließen sich Veranstaltungen vielerorts sicher auf einfachem Wege optimieren. Ganz nebenbei erhöht man dadurch auch die Attraktivität der gesamten Veranstaltung für Außenstehende, und gewinnt neue Leichtathletik-Fans. Zu guter Letzt darf die Idee ISTAF Indoor gerne dazu animieren ein gewisses Maß an Kreativität bei der Wettkampfgestaltung und einen Blick hinüber zu anderen Sportarten zu wagen, um auf diese Weise neue Impulse und Ideen zu wecken. Der Versuch ist es wert! q (Matthias Schlageter)
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