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Folien zur KLR - Dipl.-Kfm. Marcus Ermers

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Grundzüge der Kostenund<br />

Leistungsrechnung<br />

StB <strong>Dipl</strong>.-<strong>Kfm</strong>. <strong>Marcus</strong> <strong>Ermers</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

• Überblick/Aufgaben/Definitionen in der <strong>KLR</strong><br />

• Teilbereiche/Aufbau der <strong>KLR</strong><br />

- Kostenarten<br />

- Kostenstellen<br />

- Kostenträger<br />

• Kostenrechnungsverfahren (IST, Normal,<br />

Plan, Vollkosten, Teilkosten)<br />

• Betriebsabrechnungsbogen (BAB)<br />

• Kalkulation<br />

• DB-Rechnung<br />

1


Rechnungswesen<br />

• Finanzbuchhaltung,<br />

• Kosten- und Leistungsrechnung,<br />

• Statistik und<br />

• Planungsrechnung.<br />

Aufgaben <strong>KLR</strong><br />

• Dokumentation<br />

• Ermittlung des Betriebsergebnisses<br />

(= operatives Ergebnis)<br />

• Ermittlung der Selbstkosten –><br />

Preiskalkulation<br />

• Kurzfristige Erfolgsrechnung<br />

• Bewertung von unfertigen und fertigen<br />

Erzeugnissen beim Jahresabschluss<br />

• Kontrolle der Wirtschaftlichkeit<br />

2


Aufbau <strong>KLR</strong><br />

• Kostenartenrechnung<br />

Erfassung und Gliederung der Kosten,<br />

Aufspaltung der Kosten in Einzelkosten und<br />

Gemeinkosten.<br />

Aufbau <strong>KLR</strong><br />

• Kostenstellenrechnung<br />

Verrechnung der Gemeinkosten auf die Orte<br />

ihres Entstehens (Kostenstellen),<br />

Überwachung der Kostenstellen.<br />

3


Aufbau <strong>KLR</strong><br />

• Kostenträgerrechnung<br />

als…<br />

- Kostenträgerstückrechnung = (Kalkulation)<br />

- Kostenträgerzeitrechnung<br />

= (Betriebsergebnisrechnung)<br />

Ablaufdiagramm <strong>KLR</strong><br />

Input Kosten- und Leistungsrechnung Output<br />

Kalkulatorische<br />

Kosten<br />

Grundkosten<br />

(aus der<br />

Geschäftsbuchführung)<br />

Kostenartenrechnung<br />

(Erfassung<br />

der<br />

Kosten)<br />

Kostenstellenrechnung<br />

(Verteilung<br />

der<br />

Kosten)<br />

Kostenträgerrechnung<br />

Kostenträgerstückrechnung<br />

(Kalkulation)<br />

Kostenträger-<br />

zeitrechnung<br />

Stückkosten<br />

der<br />

erzeugten<br />

Güter<br />

Erfolg<br />

der<br />

Periode<br />

4


Zeitbezogene <strong>KLR</strong>-Systeme<br />

• Istkostenrechnung<br />

In der Istkostenrechnung werden die<br />

tatsächlich angefallenen Kosten erfasst und<br />

den einzelnen Kostenstellen und<br />

Kostenträgern zugewiesen<br />

• Normalkostenrechnung<br />

In der Normalkostenrechnung werden die<br />

Kosten mit den Durchschnittswerten erfasst.<br />

• Plankostenrechnung<br />

Die Plankostenrechnung ist zukunftsorientiert.<br />

Grundlegende Definitionen:<br />

• Auszahlung: Abfluß liquider Mittel<br />

• Ausgabe: Mehrung VB (oder<br />

Minderung Ford.)<br />

• Aufwand: Ausgaben für Verzehr<br />

von Gütern + Dienstleistungen<br />

• Kosten: bewertete, periodisierte<br />

Güter- und Leistungsverrechnung<br />

<strong>zur</strong> Leistungserstellung<br />

5


Grundlegende Definitionen:<br />

• Einzahlung: Zufluß liquider Mittel<br />

• Einnahme: Mehrung Forderungen<br />

(oder Minderung VB.)<br />

• Erträge: Wertezuwachs in einer<br />

Periode<br />

• Leistungen: Leistungen sind das<br />

Ergebnis der betrieblichen<br />

Leistungserstellung und -verwertung<br />

Beispiele<br />

• Kauf einer Maschine für 10.000 EUR +<br />

USt. auf Rg. (Ausgabe)<br />

• Kauf eines Faxgerätes gegen<br />

Barzahlung für 399 EUR incl. Ust<br />

(Auszahlung + evtl. Aufwand)<br />

• Kauf eines Bürolochers für 30 € bar<br />

(Auszahlung, Aufwand, Kosten )<br />

• Kauf von Bleistiften für's Büro mit<br />

Kreditkarte. (Ausgabe, Aufwand,<br />

Kosten)<br />

6


Beispiele<br />

• Die Sekretärin verbraucht an einem Tag<br />

1.580 Blatt Kopierpapier. Keiner der Fälle:<br />

wurde schon beim Kauf als Auszahlung,<br />

Aufwand und Kosten verbucht!<br />

• Buchung der Bruttolöhne für alle Arbeiter<br />

(Ausgabe, Aufwand, Kosten)<br />

• Überweisung der bereits gebuchten<br />

Lohnsteuer an das FA Auszahlung (wenn<br />

Bankkonto ein Guthaben aufweist),<br />

Ausgabe (wenn dies nicht der Fall ist)<br />

Beispiele<br />

• Buchung des SV-Beitrag Arbeitgeber<br />

(sog. „Arbeitgeber-Hälfte“).<br />

Ausgabe, Aufwand, Kosten.<br />

• Zahlung des zuvor gebuchten SV-<br />

Gesamtbeitrages an die zuständigen<br />

Krankenkassen. Auszahlung (wenn<br />

Bankkonto ein Guthaben aufweist),<br />

Ausgabe (wenn dies nicht der Fall ist)<br />

• Kauf von Rohstoffen auf Ziel für 1.000<br />

EUR + USt. (Ausgabe)<br />

7


Beispiele<br />

• Entnahme von Rohstoffen durch<br />

Materialentnahmescheine (Aufwand, Kosten)<br />

• Die Inventur stellt einen Minderbestand im<br />

Warenverkaufslager von 78.563,60 € fest, der<br />

durch Entnahme verkaufter Produkte<br />

entstanden ist. (Aufwand, Kosten.)<br />

• Ein Diebstahl wird im Fertigproduktlager<br />

entdeckt. (Aufwand)<br />

• Diebstahlquote für neues Geschäftsjahr wird<br />

auf 2,5% geschätzt. Kosten<br />

Beispiele<br />

• Die Insolvenzquote eines Kunden beläuft sich<br />

auf 10% (Aufwand)<br />

• Es wird geschätzt, daß im kommenden Jahr<br />

4,5% aller Forderungen von Kunden nicht<br />

gezahlt werden. (Kosten)<br />

• Die Bank bucht Darlehenszinsen von unserem<br />

Bankkonto ab (Aufwand, Auszahlung)<br />

• Die Bilanzsumme eines Unternehmens beträgt<br />

1,86 Millionen €. Kosten (kalk. Zinskosten!)<br />

• Buchung einer Sonder-AfA, die steuerlich<br />

zulässig ist, aber betragsmäßig über der<br />

normalen AfA liegt<br />

8


Beispiele<br />

• Der Komplementär (d.h., Vollhafter) einer<br />

Kommanditgesellschaft (KG) entnimmt<br />

weniger Geld, wie er als angestellter Manager<br />

bekäme. (Kosten)<br />

• Buchung einer Sonder-AfA, die steuerlich<br />

zulässig ist, aber betragsmäßig über der<br />

normalen AfA liegt. (Aufwand)<br />

• Lineare Abschreibung auf den geschätzten<br />

Wiederbeschaffungswert einer maschinellen<br />

Anlage. (Kosten)<br />

Ergebnistabelle<br />

Ergebnistabelle<br />

Rechnungskreis I<br />

Rechnungskreis II<br />

Kosten- und Leistungsrechnung<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Erträge<br />

- Aufwendungen<br />

Abgrenzungsbereich<br />

Neutrale Erträge<br />

- Neutrale Aufwendungen<br />

Leistungen<br />

- Kosten<br />

Betriebsergebnisrechnung<br />

GESAMT-<br />

ERGEBNIS<br />

= NEUTRALES<br />

ERGEBNIS<br />

+ BETRIEBS-<br />

ERGEBNIS<br />

9


Ergebnistabelle<br />

Konto Kontobezeichnung Saldo<br />

5000 Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse 700.000 €<br />

5202 Bestandserhöhung fertige Erzeugnisse 36.000 €<br />

5400 Mieterträge 8.000 €<br />

5410 Erlöse aus Anlagenabgängen 16.000 €<br />

6000 Aufwendungen für Rohstoffe 179.000 €<br />

6020 Aufwendungen für Hilfsstoffe 24.000 €<br />

6200 Löhne 280.000 €<br />

6300 Gehälter 65.000 €<br />

6400 Soziale Abgaben 58.000 €<br />

6700 Aufwendungen für Miete 9.000 €<br />

6979 Anlagenabgänge 10.000 €<br />

7460 Verluste aus Wertpapierverkäufen 5.000 €<br />

Rechnungskreis I<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Ergebnistabelle<br />

GuV<br />

Konto Aufwand Ertrag<br />

Ergebnistabelle<br />

Abgrenzungsbereich<br />

neutraler<br />

Aufwand<br />

Rechnungskreis II<br />

Kosten- und Leistungsrechnung<br />

neutraler<br />

Ertrag<br />

Kosten<br />

Betriebsergebnisrechnung<br />

Leistungen<br />

5000 700.000 € 700.000 €<br />

5202 36.000 € 36.000 €<br />

5400 8.000 € 8.000 €<br />

5410 16.000 € 16.000 €<br />

6000 179.000 € 179.000 €<br />

6020 24.000 € 24.000 €<br />

6200 280.000 € 280.000 €<br />

6300 65.000 € 65.000 €<br />

6400 58.000 € 58.000 €<br />

6700 9.000 € 9.000 €<br />

6979 10.000 € 10.000 €<br />

7460 5.000 € 5.000 €<br />

Summen: 630.000 € 760.000 € 15.000 € 24.000 € 615.000 € 736.000 €<br />

Salden: 130.000 € 9.000 € 121.000 €<br />

760.000 € 760.000 € 24.000 € 24.000 € 736.000 € 736.000 €<br />

Abstimmung: 130.000 € = 9.000 € + 121.000 €<br />

Gesamtergebnis<br />

Neutrales<br />

Ergebnis<br />

Betriebsergebnis<br />

10


Kalkulatorische Kosten (=<br />

wegfallender Aufwand)<br />

• Anderskosten: Aufwand in der<br />

Finanzbuchhaltung, der der Höhe nach<br />

ungeeignet ist für die <strong>KLR</strong>; es wird daher in<br />

der <strong>KLR</strong> ein anderer Wert angesetzt<br />

• Zusatzkosten: Leistungsbedingter<br />

Werteverzehr, bei dem aufgrund fehlender<br />

Ausgaben (= Auszahlung oder Zunahme<br />

von Verbindlichkeiten) in der<br />

Finanzbuchhaltung kein Aufwand entsteht.<br />

Der Werteverzehr wird in der <strong>KLR</strong> zusätzlich<br />

berücksichtigt<br />

Kalkulatorische Kosten<br />

• Wagniskosten = Anderskosten<br />

• Abschreibungen = Anderskosten<br />

• Mieten = Anderskosten/Zusatzk.<br />

• Zinsen = Anderskosten/Zusatzk.<br />

• Unternehmerlohn = Zusatzkosten<br />

11


Ergebnistabelle<br />

Konto Kontobezeichnung Saldo<br />

5000 Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse 950.000 €<br />

5202 Bestandsminderung fertige Erzeugnisse 24.000 €<br />

5300 Andere aktivierte Eigenleistungen 35.000 €<br />

5480 Erträge aus der Herabsetzung von<br />

Rückstellungen<br />

6.000 €<br />

5710 Zinserträge 7.000 €<br />

6000 Aufwendungen für Rohstoffe 320.000 €<br />

6080 Aufwendungen für Waren 54.000 €<br />

6200 Löhne 310.000 €<br />

6300 Gehälter 70.000 €<br />

6400 Soziale Abgaben 65.000 €<br />

6520 Abschreibung auf Sachanlagen 15.000 €<br />

6800 Büromaterial 2.000 €<br />

6930 Schadensfälle 9.000 €<br />

7400 Abschreibungen auf Finanzanlagen 5.000 €<br />

7510 Zinsaufwendungen 8.000 €<br />

Konto<br />

Rechnungskreis I<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Aufwendungen<br />

GuV<br />

Ergebnistabelle<br />

Erträge<br />

Ergebnistabelle<br />

Rechnungskreis II<br />

Kosten- und Leistungsrechnung<br />

Betriebsergebnisrechnung<br />

unternehmensbezogene<br />

Abgrenzungen<br />

Abgrenzungsbereich<br />

neutrale<br />

Erträge<br />

kostenrechnerische<br />

Korrekturen<br />

neutrale<br />

Aufwendungen<br />

betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

verrechnete<br />

Kosten<br />

Kosten<br />

Leistungen<br />

5000 950.000 € 950.000 €<br />

5202 24.000 € 24.000 €<br />

5300 35.000 € 35.000 €<br />

5480 6.000 € 6.000 €<br />

5710 7.000 € 7.000 €<br />

6000 320.000 € 320.000 €<br />

6080 54.000 € 54.000 €<br />

6200 310.000 € 18.000 € 292.000 €<br />

6300 70.000 € 70.000 €<br />

6400 65.000 € 65.000 €<br />

6520 15.000 € 15.000 € 12.000 € 12.000 €<br />

6800 2.000 € 2.000 €<br />

6930 9.000 € 9.000 € 13.000 € 13.000 €<br />

7400 5.000 € 5.000 €<br />

7510 8.000 € 8.000 € 14.000 € 14.000 €<br />

kalk. Miete 6.000 € 6.000 €<br />

kalk. Unternehmerlohn 15.000 € 15.000 €<br />

Summen 882.000 € 998.000 € 23.000 € 13.000 € 32.000 € 60.000 € 887.000 € 985.000 €<br />

Salden 116.000 € 10.000 € 28.000 € 98.000 €<br />

998.000 € 998.000 € 23.000 € 23.000 € 60.000 € 60.000 € 985.000 € 985.000 €<br />

12


Übersicht<br />

Übersicht<br />

13


Gliederung der Kostenarten<br />

Kosten<br />

Kapazitätsgrenze<br />

Kf = Fixkosten<br />

Ausbringung<br />

(Menge/Periode)<br />

Gliederung der Kostenarten<br />

Kosten<br />

Ksf =<br />

sprungfixe<br />

Kosten<br />

Ausbringung<br />

(Menge/Periode)<br />

14


Gliederung der Kostenarten<br />

Kosten<br />

Kvpr = variable Kosten<br />

- progressiv<br />

Kvd = variable Kosten<br />

- degressiv<br />

Kvp = variable Kosten<br />

- proportional<br />

Kvr = variable Kosten<br />

- regressiv<br />

Ausbringung<br />

(Menge/Periode)<br />

Einteilung der Kosten nach<br />

Betriebsfunktion<br />

• Beschaffungskosten (z. B. Bezugspreis von Rohstoffen,<br />

Kosten der Rechnungsprüfung)<br />

• Lagerhaltungskosten (z. B. Miete bzw. AfA für<br />

Lagerhalle, Personalkosten der Lagermeisterei)<br />

• Fertigungskosten (z. B. Fertigungslöhne,<br />

Fertigungsgemeinkosten, Sondereinzelkosten der<br />

Fertigung)<br />

• Verwaltungskosten (z. B. Gehälter des<br />

Verwaltungspersonals, Büromaterial, Gebühren)<br />

• Vertriebskosten (z. B. Vertreterprovisionen,<br />

Verpackungskosten, Frachtkosten, Werbekosten)<br />

15


Einteilung der Kosten nach<br />

Zurechenbarkeit<br />

• Einzelkosten lassen sich direkt, also<br />

verursachungsgerecht, einem Kostenträger<br />

(= betriebliche Leistungseinheit) <strong>zur</strong>echnen<br />

• Sondereinzelkosten treten in den Bereichen<br />

Fertigung und Vertrieb auf =><br />

auftragsbezogen.<br />

• Gemeinkosten werden indirekt über in der<br />

Kostenstellenrechnung (BAB) zu ermittelnde<br />

Verteilungsschlüssel den Kostenträgern<br />

zugerechnet.<br />

Einteilung der Kosten in fix und<br />

variabel<br />

• Variable Kosten hängen vom jeweiligen<br />

Beschäftigungsgrad eines Unternehmens<br />

ab und verändern sich (z.B.<br />

Materialeinzelkosten, Akkordlöhne)<br />

• Fixe Kosten treten - unabhängig von der<br />

Beschäftigung - konstant in gleicher Höhe<br />

auf (z.B. Gehälter, Versicherungen, Mieten)<br />

• Mischkosten setzen sich sowohl aus<br />

variablen wie auch fixen Kostenbestandteilen<br />

zusammen (z.B. Strom, AfA)<br />

16


Vollkosten/Teilkosten<br />

• In den Vollkosten sind variable und fixe<br />

Kostenbestandteile enthalten.<br />

• Bei den Teilkosten werden lediglich die<br />

direkt zuordenbaren Einzelkosten der<br />

Kostenträger berücksichtigt, sie enthalten<br />

demnach nur variable Kosten<br />

Erfassung der wichtigsten Kostenarten<br />

• Werkstoffkosten<br />

• Rohstoffe = sind die Stoffe, die als<br />

Hauptbestandteil unmittelbar in das Produkt<br />

eingehen.<br />

• Hilfsstoffe = gehen zwar auch in das Produkt<br />

direkt ein, sind aber gegenüber den Rohstoffen<br />

mengen- und wertmäßig von untergeordneter<br />

Bedeutung, so daß oft eine genaue,<br />

stückbezogene Erfassung dieser Kosten nicht<br />

erfolgt.<br />

• Betriebsstoffe = sind <strong>zur</strong> Durchführung des<br />

Produktionsprozesses unbedingt nötig und werden<br />

bei der Produktion verbraucht, ohne aber selbst in<br />

das Produkt einzugehen.<br />

17


Erfassung des Werkstoffverbrauchs<br />

• Inventurmethode =<br />

Anfangsbestand an Werkstoffen<br />

+) Werkstoffzugang<br />

-) Schlußbestand an Werkstoffen<br />

= Werkstoffverbrauch<br />

• Skontrationsmethode =<br />

Anfangsbestand an Werkstoffen<br />

+) Werkstoffzugang (Einzelerfassung)<br />

-) Werkstoffverbrauch (Einzelerfassung)<br />

= (Rechnerischer) Schlußbestand an Werkstoffen<br />

• Rückrechnung=<br />

Der mengenmäßige Werkstoffverbrauch wird aus den<br />

erzeugten Halb- und Fertigfabrikaten abgeleitet.<br />

Erfassung des Werkstoffverbrauchs<br />

• Preise =<br />

- Anschaffungspreis<br />

- Tagespreis<br />

- Verrechnungspreis<br />

• Bewertungsmethoden =<br />

• Einzelbewertung<br />

• Sammelbewertung<br />

• als Durchschnittsbewertung<br />

• als Verbrauchsfolgebewertung (lifo, fifo, hifo, lofo)<br />

18


Beispiele zu Bewertungsmethoden<br />

Beispiel: ME Preis/Einheit Summe<br />

Anfangsbestand 100 25,00 € 2.500,00 €<br />

Zugang 1 100 24,00 € 2.400,00 €<br />

Zugang 2 100 28,00 € 2.800,00 €<br />

Zugang 3 300 27,00 € 8.100,00 €<br />

Zugang 4 200 26,00 € 5.200,00 €<br />

Summen 800 21.000,00 €<br />

Endbestand: 100<br />

Lösungen zu Bewertungsmethoden<br />

1. Durchschnittsmethode<br />

Durchschnittlicher Buchwert 21.000 €:800 26,25 €<br />

Durchschnittlicher Beschaffungswert 18.500 €:700 26,42 €<br />

Wenn Endbestand 100 ME = SB 100 2.625,00 €<br />

Verbrauchsbewertung 700 18.375,00 €<br />

2. Lifo-Methode<br />

Endbestand 100 25,00 € 2.500,00 €<br />

Verbrauchsbewertung 700 18.500,00 €<br />

3. Fifo-Methode<br />

Endbestand 100 26,00 € 2.600,00 €<br />

Verbrauchsbewertung 700 18.400,00 €<br />

4. Hifo-Methode<br />

Endbestand 100 24,00 € 2.400,00 €<br />

Verbrauchsbewertung 700 18.600,00 €<br />

5. Lofo-Methode<br />

Endbestand 100 28,00 € 2.800,00 €<br />

Verbrauchsbewertung 700 18.200,00 €<br />

19


Erfassung der Personalkosten<br />

• Zeitlohn = Anwesenheitsstunden x<br />

Stundenlohnsatz<br />

• Leistungslohn = als<br />

Akkordlohn (Geldakkordlohn + Zeitakkordlohn)<br />

• Prämienlohn =<br />

• Gehälter<br />

• Gesetzliche Sozialkosten:<br />

• Freiwillige Sozialkosten:<br />

• Sonstige Personalkosten:<br />

Kalkulatorische AfA<br />

Notwendigkeit <strong>zur</strong> Abweichung von den bilanziellen<br />

Abschreibungen:<br />

• bei steigenden Preisen ist bei nomineller Abschreibung eine<br />

Ersatzbeschaffung des Anlagegutes nicht möglich:<br />

• Abschreibung auf der Grundlage der<br />

Wiederbeschaffungskosten (substantielle<br />

Abschreibung).<br />

• Verrechnung der Abschreibungen über die tatsächliche<br />

Nutzungszeit.<br />

• Unterschiedliche Abschreibungsmethode, keine<br />

Begrenzung der Abschreibungssätze.<br />

• Schätzung der Nutzungszeit mit der Gefahr, daß zum einen<br />

die tatsächliche Nutzungsdauer größer ist als die<br />

geschätzte, andererseits aber auch der entgegengesetzte<br />

Fall auftreten kann.<br />

20


Kalkulatorische Zinsen<br />

A. Betriebsnotwendiges Anlagevermögen<br />

- nicht abnutzbares AV zu AK<br />

- abnutzbares AV nach der Methode der<br />

Restwertverzinsung oder Durchschnitt<br />

+ B) Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen<br />

mit den kalkulatorischen Durchschnittswerten<br />

= Betriebsnotwendiges Vermögen<br />

- Abzugskapital (zinsfreie Kapitalanteile)<br />

= Betriebsnotwendiges Kapital<br />

Kalkulatorische Zinsen =<br />

Betriebsnotwendiges Kapital x Zinssatz<br />

Beispiel: Kalkulatorische Zinsen<br />

I. Vermögen<br />

A. Anlagevermögen<br />

nicht abnutzbar 200.000 €<br />

abnutzbar 400.000 €<br />

(hist. Anschaffungskosten 1.000.000 €)<br />

B. Umlaufvermögen 150.000 €<br />

(Bestand am Anfang des Jahres 250.000 €)<br />

II. Kapital<br />

Eigenkapital 400.000 €<br />

Fremdkapital 350.000 €<br />

In den letzten Jahren wurden sog. geringwertige Wirtschaftsgüter zu<br />

Anschaffungskosten von zusammen 50.000 € in das Betriebsvermögen zugeführt und<br />

sofort als Aufwand verbucht. Im Schlußbestand des Umlaufvermögens sind die<br />

Anschaffungskosten für ein Aktien-Paket mit 50.000 € enthalten, das bei erwarteter<br />

Kursperformance wieder abgestoßen werden soll.<br />

Das Fremdkapital läßt sich aufsplitten in:<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 150.000 €<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (10% Zins) 100.000 €<br />

Darlehensverbindlichkeiten (8 % Zins) 100.000 €<br />

Marktzins für langfristige Ausleihungen bei gegebener Bonität: 8 %.<br />

21


Beispiel: Kalkulatorische Zinsen<br />

Aufgabe<br />

Ermitteln Sie die kalkulatorischen Zinsen! Geben Sie an, inwieweit die ermittelten<br />

kalkulatorischen Zinsen den Charakter haben<br />

a) von Grundkosten<br />

b) von Anderskosten<br />

c) von Zusatzkosten<br />

Lösung: Kalkulatorische Zinsen<br />

Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen €<br />

Betriebsnotwendiges Anlagevermögen<br />

- nicht abnutzbares Anlagevermögen 200.000<br />

- abnutzbare Anlagevermögen<br />

unter Einschluß der GWG, angesetzt<br />

nach der Methode der Durchschnittswertverzinsung<br />

525.000<br />

Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen<br />

Jahresabschlußbestand 150.000<br />

-) spekulative Wertpapiere 50.000<br />

+) Jahresanfangsbestand 250.000<br />

Durchschnittlicher Bestand 350.000 : 2 = 175.000<br />

Betriebsnotwendiges Vermögen 900.000<br />

-) Abzugskapital 150.000<br />

Betriebsnotwendiges Kapital 750.000<br />

Kalkulatorische Zinsen:<br />

= 750.000 € x 8 % = 60.000 €<br />

22


Lösung: Kalkulatorische Zinsen<br />

a) Grundkosten<br />

Darlehensverbindlichkeiten:<br />

Finanzbuchführung: 8 % von 100.000 € = 8.000 €<br />

Kostenrechnung: 8 % von 100.000 € = 8.000 €<br />

Die Kosten sind gleich hoch wie der Aufwand<br />

b) Anderskosten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten:<br />

Finanzbuchführung: 10 % von 100.000 € = 10.000 €<br />

Kostenrechnung: 8 % von 100.000 € = 8.000 €<br />

Den Kosten steht ein "anders"-hoher Aufwand gegenüber<br />

= Anderskosten in Höhe von 8.000 €<br />

c) Zusatzkosten<br />

In folgender Höhe stehen den Kosten in der Kostenrechnung keine<br />

Aufwendungen in der Finanzbuchführung gegenüber:<br />

€<br />

Kalkulatorische Zinsen 60.000<br />

-)Grundkosten 8.000<br />

-)Anderskosten 8.000<br />

44.000<br />

Kalkulatorischer UN-Lohn<br />

Entgelt für die unternehmerische Leistung (dispositive<br />

Tätigkeit, Mitarbeit in Produktion und Verwaltung).<br />

Unter dem Aspekt der Opportunitätskosten<br />

(Nutzenentzug/Gewinneinbuße aufgrund Verzicht einer<br />

alternativer Verwendung) ist ein Gehalt anzusetzen, das für<br />

eine fremde Arbeitskraft aufzuwenden wäre.<br />

Gehaltsbemessung in Abhängigkeit von Betriebsgröße,<br />

Branche, Rechtsform, Produktionsverfahren.<br />

23


Kalkulatorischer Miete<br />

Miete für Wirtschaftsgüter, die der Einzelunternehmer oder<br />

Personengesellschafter aus seinem Privatvermögen dem<br />

Betrieb <strong>zur</strong> Nutzung überläßt.<br />

Bewertung mit den Opportunitätskosten.<br />

Kalkulatorischer Wagnisse<br />

allgemeines Unternehmerrisiko:<br />

Nicht kalkulierbar, im Gewinn abgegolten.<br />

spezielle Wagnisse (versicherbar):<br />

Beständewagnis, Anlagenwagnis, Fertigungswagnis,<br />

Entwicklungswagnis, Vertriebswagnis, sonstige Wagnisse.<br />

Werden diese Wagnisse versichert, stellen die Prämien<br />

Grundkosten (Fremdleistungskosten) dar.<br />

Handelt es sich um nicht versicherte oder nicht<br />

versicherbare Risiken, so tritt der Betrieb als Selbstversicherer<br />

auf. Die "Selbstversicherungsprämie" ist als Zusatzkosten zu<br />

erfassen.<br />

24


Ziele der Kostenverrechnung<br />

Grundsätze der Kostenverrechnung<br />

• Verursachungsprinzip<br />

• Durchschnittsprinzip<br />

• Proportionalitätsprinzip<br />

• Tragfähigkeitsprinzip<br />

25


Kostenstellenrechnung<br />

• Kennzeichnend für Hilfskostenstellen ist ihre<br />

Leistungsabgabe an andere Kostenstellen,<br />

daher werden die in den Hilfskostenstellen<br />

entstandenen Gemeinkosten nicht<br />

unmittelbar auf die Kostenträger, sondern<br />

über die innerbetriebliche<br />

Leistungsverrechnung<br />

(Sekundärkostenverrechnung) auf die<br />

empfangenden Kostenstellen verrechnet.<br />

Kostenstellenrechnung<br />

• Hauptkostenstellen sind unmittelbar an<br />

dem eigentlichen Leistungsprozess des<br />

Betriebes beteiligt, die dort entstehenden<br />

Kosten werden mit Hilfe von<br />

Gemeinkostenzuschlagssätzen direkt auf<br />

die Kostenträger verrechnet.<br />

26


Kostenstellenplan (Industrie)<br />

o Allgemeine Kostenstellen<br />

o Materialkostenstellen<br />

o Fertigungshauptkostenstellen<br />

o Fertigungshilfskostenstellen<br />

o Vertriebsstellen<br />

o Verwaltungsstellen<br />

Kostenstellenrechnung<br />

• Material: Einkauf, Lagerung,<br />

Wareneingang, Rechnungsprüfung usw.<br />

• Fertigung: Produktion der Kostenträger, z. B.<br />

Stanzen, Bohren, Lackieren, Montieren usw.<br />

• Verwaltung: kaufmännische<br />

Geschäftsführung, Finanz- und<br />

Rechnungswesen, allgemeine Verwaltung,<br />

Rechtsabteilung usw.<br />

• Vertrieb: Werbung, Verkauf, Versand,<br />

Fertigerzeugnislager usw<br />

27


Betriebsabrechnungsbogen (BAB)<br />

• Kostenarten (zeilenweise)<br />

• Kostenstellen (spaltenweise)<br />

• Funktionen:<br />

- Primärkostenverrechnung<br />

- Sekundärkostenverrechnung<br />

- Ermittlung von<br />

Gemeinkostenzuschlagssätzen<br />

- Kostenkontrollrechnung<br />

BAB – Formaler Aufbau<br />

I.<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Primäre<br />

Kosten<br />

Kostenstellen<br />

Kostenstellen, unterteilt nach<br />

Kostenarten Hilfskostenstellen Hauptkostenstellen<br />

Stellen-<br />

-> Direkte Zuordnung<br />

einzel-<br />

kosten<br />

Stellengemeinkosten<br />

Sekundäre Kosten<br />

Verteilung der primären Gemeinkosten auf die<br />

Kostenstellen<br />

-> Schlüsselverrechnung<br />

Durchführung der innerbetrieblichen<br />

Leistungsverrechnung<br />

Ermittlung von<br />

Kalkulationssätzen<br />

Kostenkontrolle<br />

28


Primärkostenverrechnung<br />

• Betriebsstoffe: Materialentnahmescheine<br />

• Gehälter: Gehaltslisten<br />

• Hilfslöhne: Lohnlisten<br />

• Soziale Abgaben: Lohn- und Gehaltslisten<br />

• Miete: Raumgröße je Kostenstelle<br />

• Kalk. Abschreibung: Anlagewert je Anlagekartei<br />

• Kalk. Zinsen: Vermögenswerte je Kostenstelle<br />

• Energiekosten: Verbrauch nach<br />

Anschlusswerten/Zwischenzählern (oder<br />

Raumfläche)<br />

Bsp. Primärkostenverrechnung<br />

Kostenarten<br />

Kostenstellen<br />

Zahlen<br />

der BER<br />

Verteilungsgrundlage<br />

Materialbereich<br />

Fertigungsbereich<br />

Verwaltungsbereich<br />

Vertriebsbereich<br />

Hilfsstoffe 24.000 €MES 21.500 € 2.500 €<br />

Betriebsstoffe 18.000 €MES 800 € 14.600 € 250 € 2.350 €<br />

Hilfslöhne 48.000 €Lohnlisten 5.300 € 40.800 € 400 € 1.500 €<br />

Gehälter 65.000 €Gehaltslisten 6.200 € 32.500 € 15.900 € 10.400 €<br />

Soziale Aufwendungen<br />

Lohn- und<br />

77.000 € Gehaltslisten 7.850 € 49.950 € 11.100 € 8.100<br />

€<br />

Kalk. Abschreibungen<br />

Anlagewert lt.<br />

80.000 € Anlagekartei 100.000 € 450.000 € 120.000 € 130.000<br />

€<br />

Kalk. Zinsen 60.000 €Vermögenswerte 7.480 € 33.760 € 9.000 € 9.760 €<br />

Raumkosten 20.000 €Raumgröße 650 qm 1.500 qm 190 qm 160 qm<br />

Versicherungen<br />

6.000 €Versicherungswerte 720 € 3.360 € 900 € 1.020 €<br />

Div. Kosten 14.000 €Schlüssel 1: 3: 2: 1:<br />

29


Bsp. BAB<br />

Kostenarten<br />

Kostenstellen<br />

Zahlen<br />

der BER<br />

Verteilungsgrundlage<br />

Materialbereich<br />

Fertigungsbereich<br />

Verwaltungsbereich<br />

Vertriebsbereich<br />

Hilfsstoffe 24.000 €MES 21.500 € 2.500 €<br />

Betriebsstoffe 18.000 €MES 800 € 14.600 € 250 € 2.350 €<br />

Hilfslöhne 48.000 €Lohnlisten 5.300 € 40.800 € 400 € 1.500 €<br />

Gehälter 65.000 €Gehaltslisten 6.200 € 32.500 € 15.900 € 10.400 €<br />

Soziale Aufwendungen<br />

Lohn- und<br />

77.000 € Gehaltslisten 7.850 € 49.950 € 11.100 € 8.100<br />

€<br />

Kalk. Abschreibungen<br />

Anlagewert lt.<br />

80.000 € Anlagekartei 10.000 € 45.000 € 12.000 € 13.000<br />

€<br />

Vermögenswerte<br />

Kalk. Zinsen 60.000 €<br />

7.480 € 33.760 € 9.000 € 9.760 €<br />

Raumkosten 20.000 €Raumgröße 5.200 € 12.000 € 1.520 € 1.280 €<br />

Versicherungen<br />

Versiche-<br />

6.000 € rungswerte 720 € 3.360 € 900 € 1.020<br />

€<br />

Div. Kosten 14.000 €Schlüssel 2.000 € 6.000 € 4.000 € 2.000 €<br />

∑ primäre GK 412.000 € 45.550 € 259.470 € 55.070 € 51.910 €<br />

Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

• Materialgemeinkostenzuschlagssatz:<br />

Materialgemeinkosten/Fertigungsmaterial<br />

• Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz:<br />

Fertigungsgemeinkosten/Fertigungslöhne<br />

• Verwaltungsgemeinkostenzuschlagssatz:<br />

Verwaltungsgemeinkosten/Herstellkosten<br />

des Umsatzes<br />

• Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz:<br />

Vertriebsgemeinkosten/Herstellkosten des<br />

Umsatzes<br />

30


Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

Fertigungsmaterial (FM)<br />

+ Materialgemeinkosten (MGK)<br />

= Materialkosten (MK) →<br />

Fertigungslöhne (FL)<br />

+ Fertigungsgemeinkosten (FGK)<br />

= Fertigungskosten (FK) →<br />

Herstellkosten der Erzeugung (HKdE)<br />

- Bestandserhöhung unfertige/fertige Erzeugnisse<br />

+ Bestandsminderung unfertige/fertige Erzeugnisse<br />

= Herstellkosten des Umsatzes (HKdU)<br />

Bsp. Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

Kostenarten<br />

Hilfskostenstellen<br />

Hauptkostenstellen<br />

Zahlen der<br />

BER<br />

Energie<br />

Haustechnik<br />

Material Fertigung Verwalt<br />

ung<br />

Vertrieb<br />

… … … … … … … …<br />

… … … … … … … …<br />

… … … … … … … …<br />

∑ Gemeinkosten<br />

412.000 € 0 € 0 € 47.550 € 256.470 € 55.670 € 52.310 €<br />

Fertigungsmaterial: 398.000 €<br />

Fertigungslöhne: 135.000 €<br />

Bestandserhöhung unfertige Erzeugnisse: 4.500 €<br />

Bestandsminderung fertige Erzeugnisse: 9.700 €<br />

31


Bsp. Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

MGK-<br />

Zuschlagssatz =<br />

Materialgemeinkosten<br />

47.550 €<br />

× 100 =<br />

Fertigungsmaterial 398.000 €<br />

FGK-<br />

Zuschlagssatz<br />

=<br />

Fertigungsgemeinkosten<br />

256.470 €<br />

× 100 =<br />

Fertigungslöhne 135.000 €<br />

× 100 = 11,95 %<br />

× 100 = 189,98 %<br />

Verwaltungsgemeinkosten<br />

55.670 €<br />

VerwGK-<br />

Zuschlagssatz =<br />

Herstellkosten des<br />

Umsatzes<br />

× 100 =<br />

842.220 €<br />

× 100 = 6,61 %<br />

VertrGK-<br />

Zuschlagssatz =<br />

Vertriebsgemeinkosten<br />

Herstellkosten des<br />

Umsatzes<br />

× 100 =<br />

52.310 €<br />

842.220 €<br />

× 100 = 6,21 %<br />

Bsp. Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

Fertigungsbereich<br />

Kostenstellen<br />

Materialbereich<br />

Verwaltungsbereich<br />

Vertriebsbereich<br />

A B<br />

Summe der<br />

Gemeinkosten 31.500 390.000 520.000 268.980 358.640<br />

An Einzelkosten sind angefallen:<br />

Materialkosten 350.000 €<br />

Fertigungslöhne Bereich A 300.000 €<br />

Fertigungslöhne Bereich B 650.000 €<br />

Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze<br />

a) für die Materialgemeinkosten in % der Materialeinzelkosten<br />

b) für die beiden Fertigungsbereiche in % der jeweiligen<br />

Einzelkosten<br />

c) für die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten getrennt in<br />

% der Herstellkosten.<br />

32


Bsp. Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

a) Zuschlagssatz für Materialgemeinkosten<br />

= 31.500 = 9 %<br />

350.000<br />

b) Zuschlagssatz für Fertigungsgemeinkosten A<br />

= 390.000= 130 %<br />

300.000<br />

c) Zuschlagssatz für Fertigungsgemeinkosten B<br />

= 520.000= 80 %<br />

650.000<br />

Bsp. Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

Ermittlung der Herstellkosten<br />

Materialeinzelkosten € 350.000<br />

+ Materialgemeinkosten 31.500 Materialkosten € 381.500<br />

Fertigungslöhne A € 300.000<br />

Fertigungsgemeinkosten A 390.000<br />

Fertigungslöhne B 650.000<br />

Fertigungsgemeinkosten B 520.000 Fertigungskosten 1.860.000<br />

Herstellkosten € 2.241.500<br />

Zuschlag für Verwaltungsgemeinkosten<br />

= 268.980 = 12 %<br />

2.241.500<br />

Zuschlag für Vertriebsgemeinkosten<br />

= 358.640 = 16 %<br />

2.241.500<br />

33


Kostenträgerrechnung<br />

Kostenträgerrechnung<br />

Kostenträgerstückrechnung<br />

Kostenträgerzeitrechnung<br />

Divisionsverfahren<br />

Äquivalenzziffernverfahren<br />

Zuschlagsverfahren<br />

Gesam tkosten-.<br />

verfahren<br />

Kuppelkalkulation<br />

Umsatzkostenverfahren<br />

einstufige<br />

Divisionskalkulation<br />

summ arische<br />

Zuschlagskalkulation<br />

Verteilungsrechnung<br />

m ehrstufige<br />

Divisionskalkulation<br />

differenzierende<br />

Zuschlagskalkulation<br />

Restwertrechnung<br />

Divisionsverfahren<br />

Einstufige Divisionskalkulation:<br />

Stückselbstkosten<br />

= Gesamtkosten der Abrechnungsperiode<br />

produzierte Leistungsmenge der Periode<br />

Mehrstufige Divisionskalkulation:<br />

Stückselbstkosten<br />

Fertigungskosten der Fertigungskosten der<br />

= Kostenstelle 1 + Kostenstelle 2<br />

Teilleistungen in<br />

Teilleistungen in<br />

Kostenstelle 1 Kostenstelle 2<br />

+ Verwaltungs- und Vertriebskosten der Abrechnungsperiode<br />

abgesetzte Leistungsmenge der Periode<br />

34


Bsp. Selbstkostenermittlung<br />

Aus der Kostenartenrechnung einer Brauerei sind folgende Zahlen<br />

bekannt:<br />

Roh, Hilfs- und Betriebsstoffverbrauch € 18.500<br />

Fertigungslöhne 86.400<br />

Sozialkosten 13.100<br />

Raumkosten, Abschreibungen 9.700<br />

Sonstige Kosten der Produktion 15.300<br />

Verwaltungskosten 17.400<br />

Vertriebskosten 29.600<br />

Gesamtkosten € 190.000<br />

In der Abrechnungsperiode wurden 2.900 hl Bier produziert und 3.100<br />

hl Bier abgesetzt.<br />

Errechnen Sie:<br />

a) die Selbstkosten je hl mit Hilfe der einstufigen Divisionskalkulation,<br />

b) über die zweistufige Divisionskalkulation<br />

ba) die Herstellkosten je hl,<br />

bb) die Selbstkosten je hl<br />

Lösung Selbstkostenermittlung<br />

a) Selbstkosten je hl = 190.000 € = 65,52 €/hl<br />

2.900 hl<br />

ba) Herstellkosten je hl = 143.000 € = 49,32 €/hl<br />

2.900 hl<br />

bb) Selbskosten je hl =<br />

143.000 € + 47.000 € = 64,47 €/hl<br />

2.900 hl 3.100 hl<br />

35


Zuschlagsverfahren<br />

Die Zuschlagsverfahren unterstellen, daß sich die nicht direkt<br />

<strong>zur</strong>echenbaren Produktkosten (Gemeinkosten) proportional zu den<br />

Einzelkosten verhalten und folglich proportional zu den anderen Kosten<br />

auf den Kostenträger verrechnen lassen.<br />

Die Verfahren finden Anwendung bei Einzelfertigung und bei<br />

Serienfertigung, auch <strong>zur</strong> Berücksichtigung der<br />

Lagerbestandsveränderungen.<br />

Nach dem Grad der Genauigkeit und Differenziertheit unterscheidet<br />

man:<br />

a) summarische Zuschlagskalkulation<br />

b) Differenzierende Zuschlagskalkulation<br />

Summarische Zuschlagskalkulation<br />

Zurechnung sämtlicher Gemeinkosten durch einen (summarischen)<br />

Zuschlagssatz auf der Grundlage<br />

• Materialeinzelkosten<br />

• Fertigungseinzelkosten<br />

• gesamter Einzelkosten<br />

In einem Betrieb sind an Kosten während einer Abrechnungsperiode angefallen:<br />

Fertigungsmaterial € 40.000<br />

Fertigungslöhne 60.000<br />

Gemeinkosten 50.000<br />

Gesamtkosten € 150.000<br />

Ermitteln Sie den Gemeinkostenzuschlagssatz auf der Basis<br />

a) der Materialeinzelkosten<br />

b) der Lohneinzelkosten<br />

c) der gesamten Einzelkosten und<br />

d) kalkulieren Sie dann ein Produkt, bei dessen Herstellung ein<br />

Fertigungsmaterialeinsatz von € 80,-- und Lohneinzelkosten von € 60,--<br />

angefallen sind.<br />

36


Lösung:<br />

Summarische Zuschlagskalkulation<br />

a) Gemeinkostenzuschlagssatz<br />

bezogen auf die Materialeinzelkosten = 50.000 = 125 %<br />

40.000<br />

b) Gemeinkostenzuschlagssatz<br />

bezogen auf die Lohneinzelkosten = 50.000 = 83 1/3 %<br />

60.000<br />

c) Gemeinkostenzuschlagssatz<br />

bezogen auf die gesamten Einzelkosten = 50.000 = 50 %<br />

100.000<br />

Lösung:<br />

Summarische Zuschlagskalkulation<br />

1. Zuschlagsatz 2. Zuschlagsatz 3. Zuschlagsatz<br />

125 % auf FM 83 1 / 3 % auf FL 50 % auf EK<br />

Fertigungsmaterial 80 80 80<br />

Fertigungslöhne 60 60 60<br />

Einzelkosten 140 140 140<br />

Gewinnkostenzuschlag<br />

1. 125 % auf FM 100<br />

2. 83 1 / 3 % auf FL 50<br />

3. 50 % auf EK 70<br />

Herstellkosten 240 190 210<br />

37


Differenzierende Zuschlagskalkulation<br />

Kalkulationsschema:<br />

Materialeinzelkosten<br />

(Fertigungsmaterial)<br />

+) Materialgemeinkosten Materialkosten<br />

Fertigungseinzelkosten<br />

(Fertigungslöhne)<br />

+) Fertigungsgemeinkosten<br />

+) Sondereinzelkosten der Fertigung Fertigungskosten<br />

Herstellkosten<br />

+) Verwaltungsgemeinkosten<br />

+) Vertriebsgemeinkosten Verwaltungs- und<br />

+) Sondereinzelkosten des Vertriebs Vertriebskosten<br />

Selbstkosten<br />

Bsp.: Differenzierende<br />

Zuschlagskalkulation<br />

Die Herstellung einer Spezialmaschine, die in drei aneinandergereihten<br />

Fertigungsstellen erfolgte, verursachte folgende Kosten:<br />

a) Einzelkosten<br />

Fertigungsmaterial€ 2.900,00<br />

Fertigungslöhne I 880,00<br />

Fertigungslöhne II 1.710,00<br />

Fertigungslöhne III 560,00<br />

Sondereinzelkosten der Fertigung<br />

(Konstruktionszeichnungen) 336,00<br />

Sondereinzelkosten des Vertriebs<br />

(Transportkosten) 371,00<br />

38


Bsp.: Differenzierende<br />

Zuschlagskalkulation<br />

b) Gemeinkostenzuschläge<br />

Materialgemeinkosten 5 %<br />

Fertigungsgemeinkosten I 225 %<br />

Fertigungsgemeinkosten II 70 %<br />

Fertigungsgemeinkosten III 320 %<br />

auf die Herstellkosten<br />

Verwaltungsgemeinkosten 17 %<br />

Vertriebsgemeinkosten 7,6 %<br />

Errechnen Sie:<br />

a) die Herstellkosten<br />

b) die Selbstkosten<br />

c) den vorläufigen Verkaufspreis der Maschine unter Berücksichtigung<br />

eines Gewinnzuschlages von 14 %<br />

d) den Bruttozielverkaufspreis (incl. 19 % Umsatzsteuer), wenn der<br />

Vertreter einen Anspruch auf Provision von 5 % des<br />

Nettobarverkaufspreises hat und dem Kunden ein Zahlungsziel von 30<br />

Tagen oder 10 Tagen gegen 2 % Skonto gewährt wird.<br />

Lösung: Differenzierende<br />

Zuschlagskalkulation<br />

Materialeinzelkosten € 2.900,00<br />

+ 5 % Materialgemeinkosten 145,00 € 3.045,00<br />

Fertigungslöhne I € 880,00<br />

+ 225 % Fertigungsgemeinkosten I 1.980,00<br />

Fertigungslöhne II 1.710,00<br />

+ 70 % Fertigungsgemeinkosten II 1.197,00<br />

Fertigungslöhne III 560,00<br />

+ 320 % Fertigungsgemeinkosten III 1.792,00<br />

+ Sondereinzelkosten der Fertigung 336,00 8.455,00<br />

Herstellkosten € 11.500,00<br />

+ 17 % Verwaltungsgemeinkosten 1.955,00<br />

+ 7,6 % Vertriebsgemeinkosten 874,00<br />

+ Sondereinzelkosten des Vertriebs 371,00<br />

Selbstkosten 14.700,00<br />

+ 14 % Gewinnzuschlag 2.058,00<br />

Vorläufiger Verkaufspreis € 16.758,00<br />

+ 5 % Vertreterprovision (i.H.) 882,00<br />

Nettobarverkaufspreis € 17.640,00<br />

+ 2 % Skonto (i.H.) 360,00<br />

Nettozielverkaufspreis € 18.000,00<br />

+ 19 % Umsatzsteuer 3.420,00<br />

Bruttozielverkaufspreis € 21.420,00<br />

39


Deckungsbeitragsrechnung<br />

Verkaufspreis<br />

-variable Stückkosten<br />

=Stückdeckungsbeitrag<br />

-Fixkosten<br />

=Betriebsergebnis<br />

Deckungsbeitrag > Fixkosten = Betriebsgewinn<br />

Deckungsbeitrag = Fixkosten = „0“<br />

Deckungsbeitrag < Fixkosten = Betriebsverlust<br />

Bsp. Deckungsbeitragsrechnung<br />

A B C<br />

Verkaufspreis 44 € 38 € 47 €<br />

variable Stückkosten 23 € 28 € 17 €<br />

Absatzmenge 120 Stück 150 Stück 130 Stück<br />

40


Lös. Deckungsbeitragsrechnung<br />

A B C<br />

p 44 € 38 € 47 €<br />

- k v 23 € 28 € 17 €<br />

= db 21 € 10 € 30 €<br />

× Menge 120 Stück 150 Stück 130 Stück<br />

= DB 2.520 € 1.500 € 3.900 €<br />

Summe DB 7.920 €<br />

- K fix 5.340 €<br />

= BE 2.580 €<br />

Handelskalkulation<br />

Listeneinkaufspreis (LEP)<br />

- Liefererrabatt<br />

…<br />

= Zieleinkaufspreis (ZEP)<br />

…<br />

- Liefererskonto<br />

…<br />

= Bareinkaufspreis (BEP)<br />

…<br />

+ Bezugskosten<br />

…<br />

= Bezugspreis (BZP)<br />

…<br />

+ Handlungskosten<br />

…<br />

= Selbstkosten (SK)<br />

…<br />

+ Gewinn<br />

…<br />

= Barverkaufspreis (BVP)<br />

…<br />

+ Kundenskonto (Rechnung im Hundert!)<br />

…<br />

+ Vertreterprovision (Rechnung im Hundert!)<br />

…<br />

= Zielverkaufspreis (ZVP)<br />

…<br />

+ Kundenrabatt (Rechnung im Hundert!)<br />

…<br />

= Listenverkaufspreis (LVP)<br />

…<br />

…<br />

41


…geschafft…<br />

42

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