Gottesdienste - Stiftskirche Stuttgart

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Besinnung
Liebe Gemeindeglieder,
liebe Besucherinnen und Besucher der Stiftskirche,
das Jahr 2012 steht unter der Jahreslosung aus dem
zweiten Brief des Paulus an die Gemeinde im griechischen
Korinth: „Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist
in den Schwachen mächtig.“ (2. Korinther 12,9)
Das beste Beispiel dafür, dass Gott in Schwachheit und in
Schwachen seine Kraft entfalten kann, ist der Apostel
Paulus selbst. Von ihm wird berichtet, dass er einen
„Stachel im Fleisch“ hatte (2. Kor. 12,7), also ein Leiden,
vielleicht eine Krankheit oder eine Behinderung. Was es
genau war, worunter er litt, wird nicht näher beschrieben
– die meisten Ausleger denken heute an eine bestimmte
Form von Migräne.
Paulus bat dreimal, Gott möge ihm diesen „Stachel“ doch
nehmen und ihn heilen, doch Gott tat dies nicht. Durch
diesen „Stachel“, so schrieb es Paulus im zweiten Korintherbrief,
bliebe er „auf dem Teppich“. Gott erinnere ihn
so an die Notwendigkeit, ständig mit ihm in Verbindung
zu bleiben. Andere Menschen konnten dadurch sehen,
wie Gott in der Schwäche von Paulus wirkte und profitierten
selbst von dieser Kraft, die Paulus zugesagt war.
Wo sind unsere Schwachheiten und Schwächen?
Sie sollen uns nicht von Gott trennen, sondern Gott will
durch sie wirken. Keine Barriere, keine Begrenztheit kann
mich von Gottes Liebe trennen – von einem Gott, der
doch Liebe ist, von einem Gott, der weiß, was schwach
ist, der gelitten hat, der sogar für mich gestorben ist.
Dieser Gott will uns im neuen Jahr begleiten und aus
unserem Leben etwas Gutes machen.
Mit herzlichen Grüßen auch von Diakon Nebel
Stiftspfarrer