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Kapitel 1: Die Stiftung EVZ - Stiftung "Erinnerung, Verantwortung ...

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Eine ukrainische „Ostarbeiterin“ in Haushalt und Rüstungsindustrie<br />

„Ich hatte so<br />

groSSes Heimweh.”<br />

Sinaida Iwanowna Baschlai wird 1942 als 27-jährige Ingenieurin aus der Ukraine zur Zwangsarbeit<br />

nach Deutschland verschleppt. Als Haushaltshilfe und Industriearbeiterin in Berlin und Hessen erlebt<br />

sie drei Jahre Hunger, Missachtung und Heimweh. Nach der Rückkehr in die Sowjetunion wird<br />

die ehemalige „Ostarbeiterin“ als angebliche Kollaborateurin weiterhin diskriminiert.<br />

Ingenieurin in der sowjetunion<br />

Sinaida Iwanowna Baschlai wird 1914 in Belgorod (Russisches Reich) geboren. Als eines von drei<br />

Geschwistern verbringt sie ihre Kindheit und Jugend in Charkow, der zweitgrößten Stadt der<br />

Ukraine. Als Kind eines Beamten bleibt Sinaida in der Sowjetunion der Zugang zu höherer<br />

Bildung zunächst versperrt. Doch der strenge, wenn auch fürsorgliche Vater setzt sich trotz aller<br />

Widrigkeiten für eine Hochschulbildung seiner Töchter ein. Durch glückliche Umstände erhält die<br />

aktive und sportbegeisterte, junge Frau schließlich eine Zulassung an der chemisch-technischen<br />

Hochschule in Charkow. Bis 1941 bleibt sie in ihrer Heimatstadt und arbeitet als Ingenieurin in der<br />

Hochofen-Entwicklung der Firma „Giprokoks“.<br />

Sinaida Baschlai (rechts)<br />

Sinaida Baschlai steht als<br />

als 17-jährige mit einer<br />

„Ostarbeiterin“ für die mit<br />

Schulfreundin, 1931<br />

2,1 Millionen Menschen<br />

größte Zwangsarbeitergruppe.<br />

Ihre Tätigkeiten als<br />

<strong>Die</strong>nstmädchen, in einer<br />

Bäckerei und in Fabriken<br />

zeigen die Breite des<br />

Zwangseinsatzes in der<br />

Kriegswirtschaft.<br />

18 <strong>Die</strong> stiftung evz Interviews mit ehemaligen Ns-Zwangsarbeitern

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