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Flottmann-Hallen Herne & Emschertal-Museum Herne, Städtische Galerie RAUMSTÜCKE 6. September bis 19. Oktober 2014 Mit Friedrich Gräsel (1927–2013), Diethelm Koch (1943–2008), Claudia Buch (1968) und Bettina Zachow (1967) treffen in der Ausstellung „Raumstücke“ nicht nur Künstlerinnen und Künstler ganz unterschiedlicher Generationen, sondern auch Vertreter eines sich gewandelten Objekt- und Raumbegriffes aufeinander. Zwei älteren Vertretern der Konkreten <strong>Kunst</strong> stehen zwei jüngere Künstlerinnen gegenüber, deren Werk sich eher an alltäglichen Bildern und Formen orientiert. Suppenschüsseln, die halb aus der Wand ragen, ein Motor, dessen Anschlüsse ins Leere führen, Pokale, die abknicken oder ein auf der Wand aufliegendes Abflussrohr. Claudia Buch spielt bewusst mit Täuschungen, indem sie bekannte Dinge in anderen Zusammenhängen neu inszeniert. Friedrich Gräsels Werk ist geprägt von vorgefertigten Industrieprodukten. Seit den 1960er Jahren arbeitete er mit Rohrelementen aus Stahl und Faserzement. Er entkleidete sie ihrer technischen Funktionalität und schaffte aus Ringen, Knien und Bögen konstruktive Objekte. Diesen Körpern liegen geometrische Grundkonstruktionen zugrunde, die aber vielfach gebrochen werden. Friedrich Gräsel schaffte so bewegte Raumkörper in einer ganz eigenen Ästhetik. Diethelm Koch nutzte in seinem plastischen Werk geometrische Grundformen wie Kugeln, Zylinder oder Würfel. Diese Formen wurden nach mathematischen Gesetzen zerlegt und in verschiedenen Materialien wie Eisen, Stahl, Grauguss und Holz neu zusammengesetzt. Diethelm Kochs Arbeiten sind durch klare harmonische Formen, das Spiel mit Symmetrien und den lebhaften Kontrast der unterschiedlichen Materialien gekennzeichnet. Claudia Buch arbeitet mit Dingen des Alltags, die sie in Wachs, Latex oder Beton nachformt: 4
Zugleich stellt sie für den Betrachter Situationen her, in denen er bekannte Dinge neu und anders erleben kann. Bettina Zachow formt filigrane Objekte aus meist eigenen Haaren. Ihre Arbeiten erinnern an menschliche Körperformen oder Kleidungsstücke, andere Arbeiten beschreiben abstrakte Formen. Ihre Objekte umspielen leere Formen, die dadurch eine ganz eigene Präsenz bekommen. Ihre Arbeiten schaffen durch zerbrechlich wirkende Stofflichkeit vielfältige Ein- und Durchblicke. Das besondere Material ihrer Objekte lädt zugleich zu intensiven Assoziationen ein. Die Ausstellung „Raumstücke“ stellt neben den plastischen Arbeiten auch das zeichnerische Werk der vier Künstlerinnen und Künstler vor. Der sehr unterschiedliche Charakter der Ausstellungsräume in der ehemaligen Werkhalle und der einstigen Villa lässt die ausgestellten Arbeiten in ganz unterschiedlichen räumlichen Bezügen und Beziehungen erscheinen. Bettina Zachow, Leibbinden, 2002/2003, Foto: Hendrik Lietmann 5
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