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never give up your dream“.

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Wieso und Warum gibt es „Kid? <strong>never</strong> <strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> <strong>dream“</strong>.<br />

Viele werden sich fragen, „Warum tut er sich das an? Hat doch eh genug<br />

Arbeit.“ Ich bin weder arm noch reich, weder intelligent noch dumm. Ich habe<br />

Freunde, die mir ab und zu die letzten Nerven rauben, aber ich liebe sie. noch<br />

dazu habe ich zwei gesunde Füße, die mich wissen lassen, wie gut es mir jeden<br />

Tag geht. Alles was ich in meinem Leben gemacht habe, auch wenn es nicht bis<br />

zum Schluss war, habe ich von Herzen gemacht. Durch meine Arbeit habe ich<br />

die Möglichkeit, eine Menge nette Personen zu erreichen!<br />

Wieso nicht mit einem Projekt, das uns alle betrifft und verbindet?<br />

Hattet ihr schon einmal das Gefühl, ihr könnt nicht mehr und plötzlich ist eine<br />

Hand da, die euch ein wenig stützt? Tut gut oder? Der Hass der Menschen ist<br />

groß, doch die Liebe wird immer überwiegen.<br />

Ich bin weder einer politischen Partei einen Gefallen schuldig, ihnen meine<br />

Stimme zu geben, noch bekomme ich Hilfe vom Staat. Das Einzige was ich will,<br />

ist Gleichheit und Recht auf ein angenehmes Leben für jeden!<br />

Das Projekt „KID? NEVER GIVE UP YOUR DREAM“ steht in jeder Hinsicht<br />

für meine Erlebnisse und Anschauungen der heutigen Menschheit. Lest euch


die nächsten Seiten durch und ihr werdet verstehen, wieso ich dieses Projekt in<br />

die Welt gerufen habe.<br />

Meine Geschichte<br />

Als ich klein war, sagte mein Papa Weihnachten 1996 zu mir: „Wenn du dir<br />

etwas ganz fest in deinen Träumen wünscht, musst du es beschützen und immer<br />

daran glauben, dass es eines Tages zu dir kommt! Solange ich an deiner Seite<br />

bin, werde ich dir meine Hand reichen. Vergiss aber nie woher du kommst, wer<br />

zu dir gehört und vor allem, wer dir auf deinem Weg seine Hilfe angeboten hat.<br />

Denn das schönste Denkmal von dir hinterlässt du in den Herzen deiner<br />

Mitmenschen.“ 1 Jahr später starb er zu Weihnachten bei einem Unfall. 17 Jahre<br />

danach verstehe ich mehr denn je, was seine Worte bedeuten. Nicht nur für<br />

mich. Deshalb reiche ich denen meine Hand, die sie brauchen!<br />

Das war der größte Schmerz meines Lebens. Mein Körper spiegelt das und<br />

weitere Ereignisse meines Lebens wieder – durch meine Tattoos. Jedes Tattoo<br />

auf meiner Haut beschreibt einen Lebensabschnitt! Immer wenn ich in den<br />

Spiegel blicke, erkenne ich an einer Stelle meines Körpers schmerzvolle und<br />

glückliche Momente wieder. Das gibt mir Kraft nach vorne zu schauen!<br />

In meinem Leben habe ich mir selber vorgenommen, meine eigene Identität<br />

nicht zu verlieren. Das ist wohl das Wichtigste, dass ein Mensch in seinem<br />

Leben braucht – eine eigene Identität.<br />

Was man für seinen Partner, für seine Freunde oder Familie sein will oder ihnen<br />

geben möchte, ist nicht per se falsch. Die Frage hinter dem Ganzen ist nur, wie<br />

viel man sich selbst dafür unter Druck setzt. Denn man muss täglich das eigene<br />

Pensum schaffen, man will aber auch für andere da sein. Man hat eigene<br />

Bedürfnisse, Interessen und Vorhaben – man steckt aber selten zurück, um die


Wünsche seiner Lieben zu erfüllen, auch wenn man selber darunter leidet. Man<br />

ist manchmal müde, ausgelaugt und unzufrieden, man zeigt es aber kaum, weil<br />

man glaubt, stark sein zu müssen und sich das nicht erlauben zu können,<br />

schwach und traurig zu sein.<br />

Meiner Meinung nach sind es nach wie vor mehr Frauen als Männer, die<br />

gewohnt sind, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Naheliegenderweise als<br />

Ehefrau und Mutter, aber auch als Mitarbeiterin, Führungskraft oder „Mädchen<br />

für alles“.<br />

Doch richtet sich mein Appell auch an Männer, die sich für ihre Nächsten<br />

aufopfern – auch davon gibt es viele: Gebe dir selbst die Möglichkeit, diesen<br />

selbst gewählten Anspruch in Frage zu stellen, ohne gleich zu meinen, das sei<br />

egoistisch. Denn so meisterhaft und voller Elan wie du deinen Job als weiblicher<br />

oder männlicher Lebenspartner, Alleswisser und Alleskönner, Seelentröster und<br />

Sparringspartner, Mülleimer und Madonna auch bewältigen magst, garantiert<br />

fragst du dich zuweilen, warum du ständig für alle da sein willst? Vielleicht<br />

fragst du dich auch, was denn dann noch für dich überbleibt – vor allem, wenn<br />

das eigene Leben zunehmend dem Bereitschaftsdienst eines Feuerwehrmannes<br />

ähnelt.<br />

Natürlich besteht auch die Gefahr, dass man den Bezug dazu verloren hat, sich<br />

selbst in den Mittelpunkt zu stellen – man sollte lernen seinem wahren Wollen<br />

ins Auge zu schauen. Das ist das gute Recht eines Menschen und auf gar keinen<br />

Fall egozentrisch. Dabei ist mir selbst aufgefallen, dass es gar nicht so sehr die<br />

anderen sind, die mich in die Schufterei und Fremdbestimmung zwingen. Ich<br />

selbst bestehe darauf und zwinge mich dazu, alles in einer Person zu sein. Daher<br />

gönne ich mir mit diesem Projekt eine kleine Selbstkorrektur. Ich lerne, die<br />

Rolle neu zu definieren, damit ich meine eigene Identität bewahre – in dem ich<br />

- mich einmal losgelöst von den anderen betrachte,


- mich frage, was will ich gerne für die Anderen sein und was nicht,<br />

- mich traue, einmal öfter den Weg zu gehen, den ich für richtig halte,<br />

auch wenn ich dafür streiten muss.<br />

Man sollte üben, sein Selbstwertgefühl nicht davon abhängig zu machen, dass<br />

man sich bei seiner nächsten Umgebung für den Einsatz mit einem Lächeln,<br />

Kuss oder Schokoladenpralinen bedankt. Man sollte sich selber danken, indem<br />

man sich etwas gönnt und sich selbst ein gutes Gefühl verschafft, wie etwa mit<br />

einem Nachmittag mit Freunden, seinem Hund, einem Kinobesuch, einem<br />

Kurzurlaub in Rimini oder sich einfach nur in einem Tattoo-Studio die Haut<br />

verschönern zu lassen, damit die Erinnerungen ewig bleiben.<br />

So schwächt man den Druck, es allen Recht machen zu wollen und man bleibt<br />

sich selbst treu.<br />

Obwohl ich mir selbst abverlangt habe, zu allen lieb und freundlich zu sein,<br />

werde ich nicht selten verhöhnt. Ich gebe deshalb diesen Absolutheitsanspruch<br />

auf. Auch ich habe eines Tages den Anspruch an mich selbst fallen gelassen,<br />

weil er nicht mehr haltbar war. Vorher dachte ich, als kultivierter Mensch<br />

verfüge ich über den besten Hintergrund, zu allen nett zu sein. Doch das<br />

funktionierte nicht, denn wie sich zeigte, wussten diese Nettigkeiten im Job zu<br />

wenige zu schätzen. Viel zu oft gab ich mein Leben für meinen Job auf. Seither<br />

lebe ich, in beruflicher Hinsicht, eine Nettigkeit, die zugleich bestimmt ist und<br />

das kann ich nur jedem weiterempfehlen. Das bedeutet, wer einem Arbeit<br />

aufhalsen will, sollte sogleich signalisieren, was er im Gegenzug für einen tun<br />

wird. Wer deine Kenntnisse benötigt, um einen Erfolg zu verbuchen zu können,<br />

soll dir etwas vom Erfolg abgeben. Man sollte sich niemals mit schlechter<br />

Bezahlung, unangemessener Behandlung oder ähnlichem ausnützen lassen. Wer<br />

an deiner Hilfsbereitschaft appelliert, soll auch zeigen, dass er nicht nur von dir<br />

profitieren, sondern auch etwas zurückgeben will. Den man kann zugliech<br />

Helfer sein, Unterstützter, Impulsgeber, Mentor oder einfach nur ein Mensch,


mit dem die Zusammenarbeit fast so viel Spaß macht wie mit der allerbesten<br />

Freundin oder dem besten Kumpel – genau das ist meine Arbeitseinstellung und<br />

der Grund, warum ich so viel arbeite. Man sollte immer mit sich selber<br />

zufrieden sein, wenn man sein Bestes geben hat – egal ob man gewinnt oder<br />

verliert. Für manche ist es einfacher, andere brauchen eine stützende Hand<br />

dazu.<br />

Hohe Ansprüche an sich selber zu stellen, ist kein Fehler. Der Wunsch und<br />

Wille, das Optimum aus sich herauszuholen, ist die Vorraussetzung für große<br />

Erfolge und Höchstleistungen.<br />

Das Wichtigste im Leben ist, dass man an sich selber glaubt. Jeder von euch<br />

kennt das Gefühl von Mitmenschen, die zu „Neidern“ werden. Meine<br />

Einstellung zu Neid ist folgende: „Da der Neid wohl die schlechteste<br />

Eigenschaft des Menschen ist, interessiert es auch niemanden wie wenig man<br />

sich selber behält und anderen Menschen dafür gerne etwas abgibt! Warum sieht<br />

jeder nur das, was man hat? Die wenigsten sehen, was man gibt, wie zum<br />

Beispiel seine Freizeit. Die Freizeit die ich hatte, habe lange Zeit dafür genützt<br />

mich zu wehren und den anderen zu sagen: FUCK OFF, DO YOUR OWN<br />

LIFE!“<br />

Man sollte sich von niemanden einreden lassen, dass man etwas nicht kann.<br />

Wenn man einen Traum hat muss man ihn beschützen. Wenn andere etwas nicht<br />

können, wollen sie dir immer nur einreden, dass du es auch nicht kannst. Wenn<br />

DU es willst, dann mach es! Jedenfalls möchte ich euch auf den nächsten Seiten<br />

meinen Bezug zu Kindern und Menschen vermitteln, denen es nicht so gut geht.<br />

Die gerade beschriebenen Themen beschäftigten mich schon mein Leben lang,<br />

daher habe ich das Thema „Kid? <strong>never</strong> <strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> dream!“ gewählt.


Mein Projekt<br />

Zu Beginn möchte ich gleich ein Zitat von William Faulkner aus seinem Buch<br />

„Als ich im Sterben lag“ zur Geltung kommen lassen. Wenn man genau liest<br />

(auch zwischen den Zeilen), kann man schon aus diesen wenigen Worten den<br />

Gedankengang vieler Menschen und Jugendlicher herauslesen:<br />

„Manchmal denk„ ich, keiner von uns ist völlig verrückt und keiner von uns<br />

völlig gesund, eh nicht die Meinung der Anderen das Gleichgewicht nach dieser<br />

oder jener Seite verlagert. Fast als käme es weniger darauf an, was einer tut, als<br />

vielmehr auf die Art und Weise, nach der die Leute ihn betrachten, wenn er was<br />

tut.“<br />

Dieses Zitat sollte in der heutigen Zeit große Beachtung geschenkt werden, denn<br />

man sollte heutzutage viel mehr auf den Menschen eingehen: „Woher kommt<br />

er? Wie schaut es mit seiner Primärgr<strong>up</strong>pe aus? Was hat das Kind in seiner<br />

Vergangenheit erlebt? Weist das Kind Verhaltensauffälligkeiten auf?“ Man<br />

sollte auf den Menschen eingehen können um ihn dort abzuholen, wo er steht.<br />

Es gibt viele Kinder mit unterschiedlichen Begabungen. Die einen sind<br />

hochintelligent, die anderen weisen Defizite auf. Meiner Ansicht nach ist es<br />

besonders wichtig, jedes Kind als Individuum zu sehen und jene<br />

Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die es in seiner jeweiligen<br />

Lebenssituation benötigt. Neben der Gabe der Beobachtung, ist vor allem die<br />

Fähigkeit erforderlich, zuhören zu können - und das kann jeder von uns.<br />

Heutzutage sind bereits im Kindesalter seelische Störungen an der<br />

Tagesordnung. Das sollte eigentlich ein Warnruf sein, dass neue Methoden<br />

entwickelt werden müssen, um Kindern das Hineinwachsen in unsere moderne<br />

und komplexe Welt zu erleichtern. Gerade die Kinder von heute verlangen nach<br />

verständnisvoller, defensiver, angstfreiem Erziehung, wollen aber auch infantil<br />

aggressive Wünsche ausleben können, damit ihnen der Weg zur „Ichfindung“


und zu einer sozialen Adaption gewiesen wird (siehe Bruno Bettelheim „So<br />

können sie nicht leben“).<br />

Für mich ist es eine Tatsache, dass man ein Kind verstehen muss, bevor man<br />

richtig mit ihm umgehen kann. Heutzutage werden Eltern aus den<br />

verschiedensten Quellen mit Ratschlägen, wie sie ihre Kinder erziehen sollen,<br />

überschwemmt; sei es das Internet, seien es Freunde der Familie. Meistens<br />

werden sie in Form von Vorschriften umgesetzt – was man tun oder nicht tun<br />

soll, wenn sich das Kind in bestimmter Weise unter bestimmten Umständen<br />

verhält. Doch kein Mensch der Welt kann ein Rezept für das Verständnis für<br />

Kinder aus einem Buch entnehmen. Man muss die Welt mit offenen Augen<br />

betrachten, nur so kann man sich annähernd in das Weltbild des Kindes<br />

hineinversetzen.<br />

Einige Fachleute glauben, die menschliche Persönlichkeit sei so komplex, dass<br />

nur ausgebildete Psychologen und Psychiater sie verstehen können. Andere<br />

glauben, dass die Persönlichkeit mit Hilfe der „bewährten“ Methode von Strafe<br />

und Belohnung in jede gewünschte Richtung gelenkt werden kann. Man darf<br />

dabei jedoch nicht vergessen, dass jedes Wesen für sich einzigartig und von<br />

jedem anderen zu unterscheiden ist. Ich interessiere mich sehr für dieses Thema,<br />

da mein größter Wunsch war, als ich noch Lehramt studierte, in einem<br />

Gefängnis zu unterrichten. Gerade dort benötigt man Verständnis für den<br />

Menschen.<br />

Die Familie sieht sich – als erste und wichtigste Erziehungsinstanz – oft beinahe<br />

unlösbaren Aufgaben gegenübergestellt. Was ist, wenn die Primärgr<strong>up</strong>pe<br />

auseinanderbricht oder wenn das Kind eine schwere Vergangenheit hatte? Diese<br />

Fragen sollten sich Lehrer und Erzieher stellen. Deshalb ist die Integration ein<br />

wichtiger Punkt.


Mit dem Projekt „Kid? <strong>never</strong> <strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> <strong>dream“</strong> will ich Menschen<br />

motivieren, nicht auf die schwächeren Mitmenschen zu vergessen und auf sie zu<br />

achten. Der Stress, die Gehetzt- und Gereiztheit, die Orientierung an unserer<br />

Konsumgesellschaft, nicht zu vergessen der Marktwert und das Streben nach<br />

Erfolg – all diese Dinge lassen die Menschen allgemein und insbesondere Eltern<br />

unsensibel für die Probleme und Bedürfnisse ihrer Kinder werden. Die Kinder,<br />

egal welche Eigenschaften und familiäre Hintergründe sie aufweisen, sind<br />

unsere Zukunft.<br />

Für seine Entfaltung braucht jedes Kind den Respekt seiner Bezugsperson. Nicht<br />

zu vergessen sind natürlich auch die Toleranz für die Gefühle und die<br />

Sensibilität für seine Bedürfnisse und Kränkungen. Die Aufgaben der Eltern<br />

spielen natürlich dabei eine große Rolle: Sie sollten nicht nur ihre erzieherische<br />

Überlegenheit ausnutzen, sondern sollten den Kindern auch zuhören, wenn sie<br />

sich mitteilen wollen. Deshalb spreche ich bei meinem Projekt, „Kid? <strong>never</strong> <strong>give</strong><br />

<strong>up</strong> <strong>your</strong> <strong>dream“</strong> auch mit den Kindern an und frage sie nach ihren Anliegen,<br />

Bedürfnissen und Wünschen.<br />

Werden nämlich diese Bedürfnisse des Kindes missachtet oder einfach nicht<br />

berücksichtigt, kommt es zu seelischen Störungen des Kindes. Beachtet man<br />

diese grundlegenden Kriterien der Erziehung nicht, führt dies unter Umständen<br />

zu Psychosen, Drogensucht und in Kombination damit zu Kriminalität.<br />

Letztendlich leidet der Mensch daran und wird von unserer Gesellschaft<br />

weggesperrt. In der Erziehung, vor allem in der frühesten Erfahrung der<br />

Sozialisation, sollte man darauf achten, dass sich das Kind so gut es geht freier<br />

Entfaltung und Persönlichkeitsentwicklung widmen kann Ich selbst finde, dass<br />

jedes Kind das Recht auf eine gute und annehmbare Erziehung hat und jeglichen<br />

Respekt verdient.<br />

Die vorhin erwähnte Verarmung der Kommunikation zwischen Partnern bringt<br />

eine frühe Vereinsamung des Kindes mit sich und genau dies lässt sich dann in


der Schule beobachten. Besonders schlimm wird diese Vereinsamung verstärkt<br />

bei Einzelkindern. Die ansteigende Zahl der Scheidungen bringt für die Kinder<br />

häufig die Erkenntnis mit sich, dass sie nicht als eigenständige Persönlichkeit<br />

gesehen werden sondern nur als Spielball der Emotionen der Eltern. Deshalb<br />

stehen bei dem Projekt „Kid? <strong>never</strong> <strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> <strong>dream“</strong> zu 100% die Kinder im<br />

Vordergrund.<br />

Häufig beklagen sich Eltern und Lehrer auch über die (angebliche)<br />

Konzentrationsschwäche von Kindern, die Ausdruck einer echten<br />

Teilleistungsstörung sein kann. Meist liegt eine solche jedoch gar nicht vor, da<br />

das gleiche Kind, wenn es entsprechend motiviert wird, konzentriert arbeiten<br />

kann. Genau das sollte auch das Ha<strong>up</strong>taugenmerkt des Projektes sein: „Wie<br />

kann ich die Kinder motivieren? Wie kann ich ihre Aufmerksamkeit erregen?“.<br />

Es ist aus diesen Perspektiven heraus nicht verwunderlich, wenn Aggressionen<br />

gegenüber Mitmenschen und Lehrer entstehen. Im Kontext damit ist eine Frage<br />

zu stellen: „Möchte ich eine Erziehungsperson, die nicht einmal auf meine<br />

Persönlichkeit oder meine Wünsche eingeht, oder eine Person die ich respektiere<br />

vor mir haben?“ Denkt mal darüber nach!<br />

Solche Situationen drängen Kinder oft in die Stellung des „Klassenkasperls“,<br />

was wiederum Ausdruck eines gestörten sozialen Bezuges zur Gr<strong>up</strong>pe ist.<br />

Dann gibt es auch jene Kinder, die sogenannten ängstlichen Kinder, die dieses<br />

Verhalten durch Schulangst und/oder Schulschwänzen manifestieren. Ich konnte<br />

mich während meiner Schulzeit sehr gut in manche Schulkollegen<br />

hineinversetzten, aber auch nur, weil ich ihnen zugehört habe. Oft waren das<br />

Schüler die keiner ernst genommen hat. Vielleicht kommt auch daher mein fast<br />

wertungsfreies Verhalten gegenüber meinen Mitmenschen. Ich selber hörte in<br />

meiner Schullaufbahn zur Genüge: „Aus dir wird nichts mehr! Du hast nur


Blödeln im Kopf! Du bist 15 und lässt dich schon tättowieren – deine Karriere<br />

ist schon vorprogrammiert!“<br />

Da die Schule der Ort ist, wo all diese Faktoren besonders zu tragen kommen, ist<br />

eine intensive Zusammenarbeit zwischen Eltern, Erziehern, Lehrern und zuletzt<br />

auch Mitmenschen notwendig, um Integration im täglichen Miteinander zu<br />

leben.<br />

In jeder uns bekannten gesellschaftlichen Gr<strong>up</strong>pe werden Verhaltensregeln<br />

aufgestellt, die die Gr<strong>up</strong>pe zu bestimmten Zeiten und unter gewissen Umständen<br />

durchzusetzen versucht. Da ich in sehr vielen Einrichtungen für Menschen mit<br />

Behinderung gearbeitet habe, konnte ich einiges in Erfahrung bringen, was für<br />

mich als wichtig erscheint. Gesellschaftliche Regeln definieren Situationen und<br />

die ihnen angemessenen Verhaltensweisen, indem sie einige Handlungen als<br />

„richtig“ bezeichnen, andere als „falsch“ deklarieren und verbieten. Natürlich<br />

braucht jede Gr<strong>up</strong>pe Regeln um die Eigenstabilisierung der Gr<strong>up</strong>pe zu sichern.<br />

Es wird aber immer Kinder geben, die sich nicht an diese aufgestellten Regeln<br />

halten werden – und genau diese Kinder werden meist als „Außenseiter“<br />

betrachtet.<br />

Man kann dieses Bild natürlich auch andersrum betrachten: Was ist, wenn der<br />

„Außenseiter“ die Kritik nicht annimmt und die anderen, die ihn verurteilen, als<br />

„Außenseiter“ sehen? Das ist heutzutage sicher ein wichtiger Aspekt, der leider<br />

zu oft vergessen wird. Eine mögliche Situation ist auch, dass in seiner<br />

Primärgr<strong>up</strong>pe andere Regeln aufgestellt oder ihm wenig Aufmerksamkeit und<br />

Respekt in der Familie geschenkt wurden? Plötzlich muss sich dieser Mensch in<br />

einer neuen Gr<strong>up</strong>pe integrieren. Da wären wir beim Punkt der Werte und<br />

Normen angekommen. Die Mitmenschen, Freunde und Familie haben gewisse<br />

Werte und Normen. Respektiert man diese nicht, könnte es rücksichtslos und<br />

diskriminierend gegenüber meinen Mitmenschen wirken. So entstehen die ersten<br />

Konflikte in einer Gemeinschaft.


Für mich ist auch wichtig zu erwähnen, dass Kinder, die durch ihr auffälliges<br />

Verhalten in eine Außenseiterposition gedrängt werden, eine vorprogrammierte<br />

Laufbahn vermittelt bekommen. Der erste Schritt bei den meisten abweichenden<br />

Verhalten der vorgegebenen Laufbahn ist das Begehen einer nicht konformen<br />

Handlung. Eine Handlung, die gegen einen besonderen Regelkatalog verstößt.<br />

Manche Menschen überschreiten ihn so stark, dass sie von unserer Gesellschaft<br />

„verstoßen“ werden. Wieso sollte man einen Menschen nicht verurteilen, weil er<br />

vielleicht eine schwere Kindheit hatte? Für mich wäre ein sinnvolles<br />

Entgegenwirken, wenn man das Beherrschen bestimmter Grundkenntnisse in die<br />

Ausbildung aufnimmt.<br />

Leider wird schulischer Unterricht nur unter dem Gesichtspunkt beurteilt, wie<br />

wirksam er für die Vermittlung von Wissen und die damit zusammenhängenden<br />

Fähigkeiten ist. Viel zu selten wird überprüft, wieweit er zugleich auf andere<br />

Verhaltens – und Persönlichkeitsbereiche wirkt. Viele von uns haben exakt diese<br />

Erfahrung im Rahmen ihrer schulischen Laufbahn gemacht. Wie weit wirkt die<br />

Wirksamkeit des Unterrichts im kognitiven Bereich zu Lasten des sozialen und<br />

emotionalen Bereichs? Existierende Konflikte und Spannungen werden allzuoft<br />

als wenig bedeutsam eingestuft oder bleiben unerkannt, weil sie sich dem Blick<br />

des Lehrers oder Erziehers entziehen.<br />

So sollte der Lehrer oder Erzieher mehr auf soziale Beziehungen in<br />

Schulklassen achten, was ihm natürlich auch mehr Einblick in soziale Vorgänge<br />

und deren Ursprung in den familiären Erfahrungen der Schüler gewährt. Der<br />

Lehrer oder Erzieher sollte mehr Verständnis für die Verhaltensweisen der<br />

Schüler haben, mehr Hilfestellung zur Selbsthilfe für den sozial Benachteiligten<br />

geben und um eine humane Form des Zusammenlebens in Schulklassen bemüht<br />

sein. Das heißt, um bestimmte soziale Begebenheiten in Schulklassen verstehen<br />

zu können ist es notwendig, dass man häufig wiederkehrende Handlungsmuster<br />

und entsprechende Situationen registriert. So stellt die Gr<strong>up</strong>pe Erwartungen an


den Lehrer oder Erzieher, denen dieser jedoch keine allzugroße Verbindlichkeit<br />

beimisst.<br />

Der Unterricht sollte in meinen Augen so gestaltet sein, dass die Kinder<br />

motiviert werden und sie, wenn sie nach Hause gehen, ihren Familien erzählen,<br />

was sie heute mit ihren Mitschülern erlebt und entdeckt haben. Lehrpersonen<br />

sollen nicht als „Schrecken der Gesellschaft“ angesehen werden, sondern als ein<br />

Wegbegleiter durch die „neue Welt“ für das Kind. Genau das ist auch der<br />

Grund, warum ich diesen selbstgeschrieben englischen Text aus meiner<br />

Schulzeit aufbewahrt habe:<br />

My whole life they have forgotten to teach me the right things in school and that was the reason why I<br />

was too busy with holding middlefinger <strong>up</strong> for people who <strong>never</strong> believed in me instead of writing<br />

good notes - hopefully our education gets better in future cause the real world doesn‟t reward<br />

perfectionists – it rewards people who get things done, so to impress everyone isn‟t important – the<br />

only way to get things done is to be imperfect 90% of the time. Knowledge and intelligence are both<br />

useless without action. Learn to <strong>give</strong>, even if it‟s just a smile, not because you have too much, but<br />

because you understand there are so many others who feel like they have nothing at all. Good things<br />

don‟t come to those who wait; they come to those who work on meaningful goals. Many people don‟t<br />

‚live„ they simply get by because they <strong>never</strong> take the necessary action to make things happen – to seek<br />

their dreams. Too often we‟re told that we‟re not important, we‟re just peripheral to what is. “Get a<br />

degree, get a job, get a car, get a house, and keep on getting.” And it‟s sad, because someday you‟ll<br />

wake <strong>up</strong> and realize you‟ve been tricked – I think that happiness <strong>never</strong> comes to those who don‟t<br />

appreciate what they have while they have it - I've got my dog 'Sky'.<br />

Angst und Unsicherheit war es, was ich in allen jenen Stunden des gestörten<br />

Kinderglücks empfang. Angst vor Strafe, Angst vor dem eigenen Gewissen,<br />

Angst vor der Regung meiner Seele, die ich als verboten und verbrecherisch<br />

empfand.<br />

Nun bin ich 27 und will mit dem Projekt „Kid? <strong>never</strong> <strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> dream.“ eine<br />

große Gemeinschaft entstehen lassen, die wertungsfrei an ihre Aufgaben<br />

herantritt. Denn jeder Mensch hat das Recht auf Gleichheit und das Aufwachsen


in einer urteilsfreien und fairen Gesellschaft, wo die immer größer werdende<br />

Spanne zwischen arm und reich nicht zum Gefühl der Minderwertigkeit führt.<br />

Nicht jeder kennt die Situation „nicht dazuzugehören". Das Projekt „KID? <strong>never</strong><br />

<strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> <strong>dream“</strong> will jene Kinder unterstützen, die dieses Gefühl erleben<br />

müssen. Wir möchten für sie da sein und sie dabei unterstützen, ihre Träume<br />

Wirklichkeit werden zulassen.<br />

- <strong>never</strong> <strong>give</strong> <strong>up</strong> <strong>your</strong> dream. – sandro.<br />

Sandro Werbanschitz

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