bau intern - Sonderheft Hochschulbau März 2013 - Bayerisches ...
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Aus<strong>bau</strong>programm für<br />
die bayerischen Hochschulen<br />
Dr. Wolfgang Zeitler<br />
Leiter der Abteilung Universitäten<br />
und Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften im Bay erischen<br />
Staatsministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst<br />
Der Freistaat Bayern hat sich in den<br />
vergangenen Jahren durch frühzeitiges,<br />
vorausschauendes Vorbereiten<br />
und planmäßiges Umsetzen des Aus<strong>bau</strong>programms<br />
einer gewaltigen Herausforderung<br />
gestellt: der Bewältigung<br />
des doppelten Abiturjahrgangs.<br />
Das Studienjahr 2011 war weithin in<br />
vielerlei Hinsicht herausragend. Mit<br />
fast 86.000 Erst-Immatrikulationen<br />
hatte der Freistaat Bayern den höchsten<br />
prozentualen Zuwachs aller Bundesländer<br />
zu verzeichnen. Bis 2020<br />
wird die Zahl der Studienanfänger pro<br />
Jahr in Bayern nicht unter 60.000 sinken.<br />
Neben den Bereitstellungen personeller<br />
Ressourcen für die Hochschulen<br />
zum Auf<strong>bau</strong> zusätzlicher<br />
38.000 Studienplätze bis 2011, denen<br />
weitere Ressourcen zum Auf<strong>bau</strong><br />
weiterer 10.000 Studienplätze folgen,<br />
spielt gerade der Hochschul<strong>bau</strong> zur<br />
Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Freistaats Bayern eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Um die für das Aus<strong>bau</strong>konzept erforderlichen<br />
Räumlichkeiten zu schaffen,<br />
wurden vom Ministerrat in einem<br />
ersten Schritt Baumaßnahmen für zusätzliche<br />
Flächen in einer Größenordnung<br />
von rund 130.000 Quadratmeter<br />
beschlossen. Neben Sondermitteln<br />
für Anmietungen wurden für Kleine<br />
Baumaßnahmen, d.h. Baumaßnahmen,<br />
die im Einzelfall bis zu einer Million<br />
Euro kosten, in den Jahren 2008<br />
bis 2011 insgesamt 38,5 Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt. Für Große<br />
Baumaßnahmen sind in den Jahren<br />
2008 bis 2011 alleine rund 327 Millionen<br />
Euro ausgegeben worden - ein<br />
Wert, der im Ländervergleich konkurrenzlos<br />
ist. Die durch den Bayerischen<br />
Landtag für die Haushaltsunterlagen<br />
Bau festgesetzten Kosten für diese<br />
Baumaßnahmen belaufen sich auf<br />
rund 543 Millionen Euro. Mit diesen<br />
Geldern, die die Bayerische Staatsregierung<br />
vor allem über die Sonderbzw.<br />
Innovationsprogramme „Zukunft<br />
Bayern 2020“ und „BayernFIT - Forschung,<br />
Innovation, Technologie“ zur<br />
Verfügung gestellt hat, konnten alle<br />
staatlichen Hochschulen in Bayern<br />
ausge<strong>bau</strong>t werden, gerade auch außerhalb<br />
Münchens und überproportional<br />
die Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften in der Region.<br />
So wurden z.B. für die Universität<br />
Würzburg rd. 39 Hektar Konversionsflächen<br />
auf dem Gelände der<br />
ehemaligen US-Kaserne „Leighton-<br />
Barracks“ erworben und bestehende<br />
Gebäude für den doppelten Abiturjahrgang<br />
hergerichtet. Auf dem Markusgelände<br />
in Bamberg wurde für die<br />
Universität ein Instituts- und Verfügungsgebäude<br />
neu errichtet. Für die<br />
Universität Bayreuth entstand u.a.<br />
ein Erweiterungs<strong>bau</strong> für die Rechtsund<br />
Wirtschaftswissenschaften, für<br />
die Universität Erlangen-Nürnberg<br />
ein Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik<br />
und Informatik. An der Universität<br />
Augsburg wurde ein neues Gebäude<br />
für Kunst und Musik errichtet,<br />
während an der LMU München ein<br />
Universität Würzburg - Hörsaalgebäude<br />
Theo logicum neu entstand. Auch die<br />
Hochschulen für angewandte Wissenschaften<br />
in Ansbach, Coburg, Würzburg<br />
und Amberg erhielten neue bzw.<br />
sanierte Unterrichts- und Büroräume,<br />
während in Augsburg, Regensburg<br />
und Weihenstephan Anpassungs- und<br />
Aus<strong>bau</strong>maßnahmen für Fakultätsgebäude<br />
durchgeführt wurden, um nur<br />
Einiges beispielhaft zu nennen.<br />
Damit hat das Wissenschaftsministerium<br />
gemeinsam mit den<br />
Hochschulen frühzeitig die Voraussetzungen<br />
für eine bedarfsgerechte<br />
Erweiterung der Ausbildungskapazitäten<br />
geschaffen und die Weichen gestellt,<br />
um das aktuelle Studierendenhoch<br />
als große Chance zu nutzen und<br />
noch mehr jungen Menschen eine<br />
hochwertige Ausbildung an den Hochschulen<br />
in Bayern zu ermöglichen.<br />
Heute können wir gemeinsam feststellen,<br />
dass nahezu alle Hochschul<strong>bau</strong>vorhaben<br />
aus dem Aus<strong>bau</strong>programm<br />
fristgerecht zur Nutzung für<br />
den doppelten Abiturjahrgang 2011<br />
fertig gestellt worden sind. Das war<br />
eine gewaltige Kraftanstrengung für<br />
die staatliche Bauverwaltung, die den<br />
räumlichen Aus<strong>bau</strong> umsetzen musste<br />
und mit der der Wissenschaftsbereich<br />
seit vielen Jahrzehnten in bewährter<br />
und vertrauensvoller Art und<br />
Weise eng zusammenarbeitet. Den<br />
Kollegen in der Obersten Baubehörde<br />
im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern, den Regierungen und den<br />
Staatlichen Bauämtern gebührt hierbei<br />
unser ganz besonderer Dank.<br />
Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der bayerischen Hochschulen<br />
ist und bleibt ein zentrales Anliegen,<br />
das mit der Umsetzung des räumlichen<br />
Aus<strong>bau</strong>programms noch lange<br />
nicht abgeschlossen ist. Die gezielte<br />
Verbesserung der räumlichen<br />
Infrastruktur der Hochschulen, deren<br />
Gebäudebestand eine Hauptnutzfläche<br />
von ca. 3 Mio. Quadratmeter umfasst,<br />
ist eine Daueraufgabe. Im Koalitionsvertrag<br />
ist hierfür unter anderem<br />
ein umfangreiches <strong>bau</strong>liches Modernisierungsprogramm<br />
vereinbart. Danach<br />
werden über die nächsten zehn<br />
Jahre hinweg 4 Mrd. Euro zum Erhalt<br />
und der Anpassung des Gebäudebestands<br />
im Wissenschaftsressort investiert.<br />
Zwar ist es besonders attraktiv,<br />
neue Gebäude einzuweihen. Dennoch<br />
müssen gleichzeitig dringend notwendige<br />
Sanierungen im Altbestand angegangen<br />
werden. Auch müssen wir auf<br />
Erfordernisse der demographischen<br />
Entwicklung und der Energiewende<br />
eingehen. Hierfür hat der Freistaat<br />
Bayern den Aktionsplan Demographischer<br />
Wandel und ein Energieforschungskonzept<br />
aufgelegt, in dem<br />
erneut Mittel für Baumaßnahmen an<br />
unseren Hochschulen, mit Schwerpunkt<br />
in den Regionen, enthalten sind.<br />
6 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>