bau intern - Sonderheft Hochschulbau März 2013 - Bayerisches ...
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Zeitschrift der Bayerischen<br />
Staats<strong>bau</strong>verwaltung für Hoch<strong>bau</strong>, Städte<strong>bau</strong>,<br />
Wohnungs<strong>bau</strong>, Straßen- und Brücken<strong>bau</strong><br />
B 20 769 E<br />
<strong>Sonderheft</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong><strong>bau</strong> <strong>intern</strong>
Inhalt<br />
4 Staatsminister Joachim Herrmann<br />
Staatssekretär Gerhard Eck<br />
Bayern war gut vorbereitet<br />
5 Ministerialdirektor Josef Poxleitner<br />
Qualität zählt<br />
6 Dr. Wolfgang Zeitler<br />
Aus<strong>bau</strong>programm für die bayerischen<br />
Hochschulen<br />
7 Friedrich Geiger<br />
Bayerischer Hochschul<strong>bau</strong> im staatlichen<br />
Hoch<strong>bau</strong><br />
8 Prof. Peter Pfab<br />
Hochschul<strong>bau</strong><br />
10 Hochschule für Fernsehen und Film München<br />
Dr. Martin Lackner<br />
12 Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Christian Weiß<br />
Neu<strong>bau</strong> Biomedizinisches Zentrum (BMC)<br />
auf dem High-Tech-Campus Martinsried<br />
14 Markus Andris, Sabine Koch<br />
Zentrum für Schlaganfall- und Demenzforschung<br />
15 Heike Mantel<br />
Zentrales Hörsaalgebäude<br />
16 Technische Universität München<br />
Stammgelände<br />
Fee Groß-Blotekamp<br />
Generalsanierung des Gebäudes 0505,<br />
1. Bauabschnitt<br />
17 Anja Hagemoser<br />
Neugestaltung des Haupteingangs im Zuge<br />
der Brandschutzsanierung des Institutsgebäudes,<br />
1. Bauabschnitt<br />
18 Technische Universität München<br />
Hochschul- und Forschungsgelände Garching<br />
Reinhard Dombrowski<br />
Interimshörsäle<br />
19 Neu<strong>bau</strong> für Katalyseforschung und Sanierung<br />
Alt<strong>bau</strong><br />
20 Zentrum für Nanotechnologie und Nanomaterialien<br />
(ZNN)<br />
21 Bayerische Akademie der Wissenschaften<br />
Barbara Thiel-Lintner<br />
Leibniz-Rechenzentrum<br />
Erweiterung zum Zentrum für Supercomputing<br />
22 Universität Augsburg<br />
Annette Bubmann<br />
Städe<strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />
23 Neu<strong>bau</strong> Kunst und Musik<br />
24 Neu<strong>bau</strong> Finanzwirtschaftsinformatik (WI-IF), Zentrum<br />
für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) und<br />
Neu<strong>bau</strong> Zentrum für IT-basierte technische<br />
Dienstleistungen (ZITDL)<br />
2 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
26 Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg<br />
Christine Dietrich-Rechner<br />
Annette Bubmann<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Maschinen<strong>bau</strong><br />
27 Karlheinz Heckel<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Wirtschaft und Informatik<br />
28 Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten<br />
Dr. Monika Schill-Fendl<br />
Neu<strong>bau</strong> für Technik und Sozialwesen<br />
29 Hochschulcampus Regensburg<br />
Karl Stock<br />
30 Universität Regensburg<br />
Andrea Bergner<br />
Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />
31 Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg<br />
Peter Krauße<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Informatik und Mathematik<br />
32 Leif-Peter Krause<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Technik<br />
33 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Tamara Stengel<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik und Informatik<br />
34 Exzellenzcluster „Engeneering of Advanced Materials“<br />
Errichtung Forschungsgebäude für Partikelsynthese<br />
und Optik<br />
35 Exzellenzcluster „Engeneering of Advanced Materials“<br />
Neu<strong>bau</strong> Technische Chemie und <strong>bau</strong>liche Anpassungsmaßnahmen<br />
36 Christof Präg<br />
Neu<strong>bau</strong> eines Chemikums, 1. Bauabschnitt<br />
37 Dieter Maußner<br />
Sanierung der Orangerie für die Institute für Kirchenmusik<br />
und Kunstgeschichte am Schlossgarten<br />
38 Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach<br />
Volckmar Bruhn<br />
Neu<strong>bau</strong> Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />
39 Otto-Friedrich Universität Bamberg<br />
Hubert Wagner<br />
Neu<strong>bau</strong> auf dem Markusgelände<br />
40 Universität Bayreuth<br />
Reinhard Schatke<br />
Erweiterung Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
41 Neu<strong>bau</strong> Polymer Nanostructures<br />
42 Neu<strong>bau</strong> Labor- und Praktikumsgebäude<br />
43 Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg<br />
Ulrich Delles<br />
Generalsanierung Gebäude 1 und An<strong>bau</strong> für zwei<br />
Hörsäle<br />
44 Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />
Peter Mack<br />
Erweiterungsflächen Hubland Nord<br />
45 Neu<strong>bau</strong> zentrales Hörsaal- und Seminargebäude<br />
46 Neu<strong>bau</strong> naturwissenschaftliches Praktikumsgebäude<br />
47 Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-<br />
Schweinfurt<br />
Grit Lie<strong>bau</strong><br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Gestaltung, Informatik und<br />
Wirtschaftsinformatik in Würzburg<br />
48 Gerald Neller<br />
Neu<strong>bau</strong> und Sanierung für das Kompetenzzentrum<br />
Mainfranken am Standort Schweinfurt<br />
49 Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Aschaffenburg<br />
Gerhard Gerber<br />
Neu<strong>bau</strong> und Sanierung Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
50 Mensen in Bayern<br />
Prof. Peter Pfab<br />
Neu<strong>bau</strong>, Sanierung und Erweiterung<br />
51 Christian Weiß<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Neu<strong>bau</strong> für Mensa und Kinderbetreuung auf dem<br />
Campus Martinsried<br />
52 Hubert Wagner<br />
Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />
Neu<strong>bau</strong> einer Mensa an der Feldkirchenstraße 21<br />
53 Elisabeth Bücherl-Beer<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften Amberg-<br />
Weiden - Neu<strong>bau</strong> der Mensa am Standort Weiden<br />
54 Annette Bubmann<br />
Universität Augsburg - Sanierung der Zentralmensa<br />
56 Stefan Krabatsch<br />
Universität Regensburg - Sanierung der Mensa<br />
57 Tamara Stengel<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Sanierung der Mensa und Cafeteria im Südgelände<br />
58 Gerald Escherich<br />
Universität Passau - Sanierung der Mensa<br />
59 Studentisches Wohnen<br />
Gottfried Weiß, Stefanie Moyses<br />
Generalsanierung des studentischen Wohnhochhauses<br />
im Olympischen Dorf München<br />
60 Neu<strong>bau</strong> des Studentenwohnheims „Vesteblick“ in<br />
Coburg<br />
61 Autorenverzeichnis<br />
62 Abbildungsnachweis<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 3
Bayern war gut vorbereitet<br />
Zukunft Bauen<br />
Der Hochschul<strong>bau</strong> stand 2011 ganz im<br />
Zeichen des Aus<strong>bau</strong>programms zur<br />
Bewältigung des doppelten Abiturjahrgangs.<br />
Sowohl die letzten Schüler<br />
des 9-klassigen Gymnasiums als auch<br />
die Schüler des 8-klassigen Gymnasiums<br />
beendeten ihre Schulzeit mit<br />
dem Abitur. Statt 64.749 im Jahr 2010<br />
begannen 2011 85.758 Absolventen<br />
ihr Studium an den bayerischen Universitäten<br />
und Hochschulen.<br />
Bayern war gut vorbereitet. Der<br />
Ministerrat beschloss im Juni und Juli<br />
2007, dass bis 2011 38.000 Studienplätze<br />
und 130.000 Quadratmeter Flächen<br />
geschaffen werden sollen. Hinzu<br />
kamen mit Ministerratsbeschluss<br />
vom Juli 2008 weitere Maßnahmen<br />
zur Abdeckung des langfristig benötigten<br />
zusätzlichen Flächenbedarfs.<br />
Für die Bauverwaltung bedeutete<br />
dies, dass 16 Hörsaal-, Lehr- und Praktikagebäude<br />
mit einer Gesamtfläche<br />
von rd. 64.000 m² und einem Investitionsvolumen<br />
von rd. 320 Millionen<br />
Euro aus dem Programm „Zukunft<br />
Bayern 2020“ bis zum Wintersemester<br />
2011/2012 errichtet bzw. saniert<br />
werden mussten. Wichtige Infrastrukturmaßnahmen<br />
wie eine neue Mensa<br />
in Weiden, Mensaerweiterungen<br />
in Kempten, Ansbach und Aschaffenburg,<br />
Mensasanierungen in Passau,<br />
Regensburg, Erlangen und Augsburg<br />
sowie Bibliothekserweiterungen ergänzten<br />
das umfangreiche Bauprogramm.<br />
Zusammen mit weiteren Sonderprogrammen<br />
- dem Nord- und Ostbayernprogramm<br />
und Zukunft Bayern<br />
2020 plus -, dem Konjunkturpaket II<br />
und weiteren Maßnahmen des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst<br />
wurden im Jahr 2011 über 50 große<br />
Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen<br />
von 765 Millionen Euro termingerecht<br />
an die Hochschulen übergeben.<br />
Im Vergleich mit früheren Jahren<br />
ist das eine absolute Spitzenleistung.<br />
Mit dem gewaltigen Aus<strong>bau</strong>programm<br />
stiegen die durchschnittlichen<br />
Ausgaben für große Baumaßnahmen<br />
im Hochschulbereich seit 2008 von<br />
durchschnittlich 170 Millionen Euro in<br />
den Vorjahren kontinuierlich auf über<br />
385 Millionen Euro an. Diese erheblichen<br />
Investitionen in den Hochschul<strong>bau</strong><br />
haben auch einen wertvollen Beitrag<br />
zur Belebung der Konjunktur in<br />
der Baubranche geleistet.<br />
Die Zahlen belegen eindrucksvoll<br />
die hohe Leistungsfähigkeit der<br />
Staats<strong>bau</strong>verwaltung in Partnerschaft<br />
mit Architekten und Ingenieuren. Dabei<br />
sind für unsere Arbeit nicht nur<br />
die Wirtschaftlichkeit und die Termintreue<br />
wichtig. Auch die Nachhaltigkeit<br />
unserer Bauten hat höchste Priorität.<br />
Vor allem beim Bauen für Lehre<br />
und Forschung sind Innovation, Flexibilität<br />
und Kommunikation im nationalen<br />
und <strong>intern</strong>ationalen Vergleich<br />
zu sehen. Aufgabe der Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />
ist das hohe Niveau der bayerischen<br />
Universitäten und Hochschulen<br />
für angewandte Wissenschaften<br />
auch <strong>bau</strong>lich zu betonen. Bayern ist<br />
ein Kulturstaat. Diesem hohen Anspruch<br />
gerecht zu werden, ist für die<br />
Staats<strong>bau</strong>verwaltung Verantwortung<br />
und Ansporn.<br />
Joachim Herrmann, MdL<br />
Bayerischer Staatsminister des Innern<br />
Gerhard Eck, MdL<br />
Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern<br />
4 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Qualität zählt<br />
Josef Poxleitner<br />
Leiter der Obersten Baubehörde im<br />
Bayerischen Staatsministerium des<br />
Innern<br />
Die Bayerische Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />
hat mit dem Aus<strong>bau</strong>programm für den<br />
doppelten Abiturjahrgang 2011 wieder<br />
einmal ihre große Leistungsfähigkeit<br />
bewiesen. Die Staatlichen Bauämter<br />
und die beteiligten Architekten und<br />
Ingenieure können mit Stolz auf die<br />
Jahre 2008 bis 2011 und die termingerechte<br />
Fertigstellung von zahlreichen<br />
Maßnahmen zurückblicken. Nicht nur,<br />
dass die Projekte in einem äußerst engem<br />
Zeitrahmen von rund dreieinhalb<br />
Jahren von der ersten Beauftragung,<br />
über die Durchführung von Architekturwettbewerben<br />
und die Planungsund<br />
Realisierungsphase fertig gestellt<br />
werden konnten. Es freut mich umso<br />
mehr, dass zwei Projekte aus dem<br />
Sonderprogramm für den doppelten<br />
Abiturjahrgang „Zukunft Bayern 2020“<br />
trotz der engen Zeitvorgaben mit einer<br />
so hohen Qualität ausgeführt wurden,<br />
dass sie mit dem erstmals von<br />
der Deutschen Universitätsstiftung<br />
unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung ausgelobten Deutschen<br />
Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012 ausgezeichnet<br />
wurden. Ein hervorragendes<br />
Ergebnis für den Hochschul<strong>bau</strong> und<br />
ein Beweis für die hohe Qualität staatlichen<br />
Bauens in Bayern.<br />
Mit dem Hochschul<strong>bau</strong>preis werden<br />
beispielhafte Hochschulgebäude<br />
oder Ensembles ausgezeichnet, die<br />
eine besondere <strong>bau</strong>kulturelle Qualität<br />
aufweisen. Neben ästhetischen und<br />
funktionalen Gesichtspunkten sollten<br />
die Bauwerke dem nachhaltigen Bauen<br />
in ökologischer, ökonomischer und<br />
soziokultureller Hinsicht verpflichtet<br />
sein und positiv zur Gestaltung des<br />
öffentlichen Raumes beitragen. Die<br />
Entscheidung der Jury wurde am 19.<br />
<strong>März</strong> 2012 auf der Gala der Wissenschaft<br />
in Hannover bekannt gegeben.<br />
Den Deutschen Hochschul<strong>bau</strong>preis<br />
2012 erhielt das neue interdisziplinäre<br />
Hörsaal- und Institutsgebäude<br />
der Universität Regensburg, das<br />
unter der Projektleitung des Staatlichen<br />
Bauamts Regensburg nach den<br />
Entwürfen des Architekturbüros Ferdinand<br />
Heide, Frankfurt/Main, realisiert<br />
wurde. Neben dem Hauptpreis<br />
wurden noch zwei Auszeichnungen<br />
vergeben. Eine davon ging an die Generalsanierung<br />
eines Gebäudetrakts<br />
auf dem Stammgelände der Technischen<br />
Universität München. Das<br />
Projekt wurde unter der Leitung des<br />
Staatlichen Bauamts München 2 nach<br />
den Entwürfen des Architekturbüros<br />
Hild und K. Architekten, München,<br />
ausgeführt.<br />
Das <strong>Sonderheft</strong> zeigt nicht nur<br />
Projekte, die im Rahmen des Hochschulaus<strong>bau</strong>s<br />
realisiert wurden, sondern<br />
auch Labor<strong>bau</strong>ten - einen weiteren<br />
Schwerpunkt des langfristigen<br />
Aus<strong>bau</strong>programms -, die derzeit noch<br />
in Ausführung sind und bis 2014 fertig<br />
gestellt werden. Ebenfalls hinweisen<br />
möchte ich auf das große Engagement<br />
der Obersten Baubehörde im<br />
Studentenwohnheim<strong>bau</strong>.<br />
Die Studierenden an den bayerischen<br />
Hochschulen brauchen nicht<br />
nur moderne und gut ausgestattete<br />
Hochschulgebäude, genauso wichtig<br />
ist es, dass gerade Studentinnen<br />
und Studenten mit schma lem Budget<br />
oder Studierende aus dem Ausland<br />
preiswerte Unterkünfte an den<br />
Hochschulorten vorfinden. Deshalb<br />
investiert der Freistaat Bayern beträchtliche<br />
Mittel in den Bau von Studentenwohnheimen.<br />
So hat die Oberste<br />
Baubehörde seit 2006 bis heute<br />
den Neu<strong>bau</strong> und die Sanierung von<br />
insgesamt 5.641 Wohnheimplätzen<br />
mit rund 133 Millionen Euro gefördert.<br />
Weitere 8,4 Millionen Euro wurden<br />
für notwendige Instandsetzungsmaßnahmen<br />
an staatlich geförderten<br />
Wohnheimen, die vor 1972 ge<strong>bau</strong>t<br />
worden sind, bewilligt.<br />
Als markantes Beispiel können<br />
die Studentenwohnanlagen im Olympischen<br />
Dorf in München genannt<br />
werden. Nach dem Wiederauf<strong>bau</strong><br />
von 1.052 Bungalows und der Sanierung<br />
der Gemeinschaftsräume in<br />
der „Alten Mensa“ wurde auch das<br />
Hochhaus mit insgesamt 801 Wohnheimplätzen<br />
von Grund auf saniert.<br />
Die Sanierung des Hochhauses wird<br />
in diesem Heft vorgestellt. Der Freistaat<br />
Bayern hat die Baumaßnahmen<br />
im Olympischen Dorf mit Fördermitteln<br />
von insgesamt 47,4 Millionen<br />
Euro unterstützt.<br />
Im Haushalt stehen der Obersten<br />
Baubehörde jährlich 17,5 Millionen<br />
Euro an Fördermitteln zur Verfügung,<br />
so auch im Doppelhaushalt<br />
<strong>2013</strong>/2014. Dieses Kontingent kann<br />
im Bedarfsfall noch durch zusätzliche<br />
Mittel aus dem Bayerischen Wohnungs<strong>bau</strong>programm<br />
verstärkt werden.<br />
Die finanzielle Förderung für<br />
Studentenwohnheime in Bayern wird<br />
auch in den kommenden Jahren -<br />
über 2014 hinaus - auf hohem Niveau<br />
fortgesetzt werden.<br />
Deutscher Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012 für den Neu<strong>bau</strong> des Hörsaal- und Verfügungsgebäudes der Universität<br />
Regensburg<br />
Ich danke allen sehr herzlich, die zu<br />
diesem großartigen Ergebnis beigetragen<br />
haben.<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 5
Aus<strong>bau</strong>programm für<br />
die bayerischen Hochschulen<br />
Dr. Wolfgang Zeitler<br />
Leiter der Abteilung Universitäten<br />
und Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften im Bay erischen<br />
Staatsministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst<br />
Der Freistaat Bayern hat sich in den<br />
vergangenen Jahren durch frühzeitiges,<br />
vorausschauendes Vorbereiten<br />
und planmäßiges Umsetzen des Aus<strong>bau</strong>programms<br />
einer gewaltigen Herausforderung<br />
gestellt: der Bewältigung<br />
des doppelten Abiturjahrgangs.<br />
Das Studienjahr 2011 war weithin in<br />
vielerlei Hinsicht herausragend. Mit<br />
fast 86.000 Erst-Immatrikulationen<br />
hatte der Freistaat Bayern den höchsten<br />
prozentualen Zuwachs aller Bundesländer<br />
zu verzeichnen. Bis 2020<br />
wird die Zahl der Studienanfänger pro<br />
Jahr in Bayern nicht unter 60.000 sinken.<br />
Neben den Bereitstellungen personeller<br />
Ressourcen für die Hochschulen<br />
zum Auf<strong>bau</strong> zusätzlicher<br />
38.000 Studienplätze bis 2011, denen<br />
weitere Ressourcen zum Auf<strong>bau</strong><br />
weiterer 10.000 Studienplätze folgen,<br />
spielt gerade der Hochschul<strong>bau</strong> zur<br />
Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Freistaats Bayern eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Um die für das Aus<strong>bau</strong>konzept erforderlichen<br />
Räumlichkeiten zu schaffen,<br />
wurden vom Ministerrat in einem<br />
ersten Schritt Baumaßnahmen für zusätzliche<br />
Flächen in einer Größenordnung<br />
von rund 130.000 Quadratmeter<br />
beschlossen. Neben Sondermitteln<br />
für Anmietungen wurden für Kleine<br />
Baumaßnahmen, d.h. Baumaßnahmen,<br />
die im Einzelfall bis zu einer Million<br />
Euro kosten, in den Jahren 2008<br />
bis 2011 insgesamt 38,5 Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt. Für Große<br />
Baumaßnahmen sind in den Jahren<br />
2008 bis 2011 alleine rund 327 Millionen<br />
Euro ausgegeben worden - ein<br />
Wert, der im Ländervergleich konkurrenzlos<br />
ist. Die durch den Bayerischen<br />
Landtag für die Haushaltsunterlagen<br />
Bau festgesetzten Kosten für diese<br />
Baumaßnahmen belaufen sich auf<br />
rund 543 Millionen Euro. Mit diesen<br />
Geldern, die die Bayerische Staatsregierung<br />
vor allem über die Sonderbzw.<br />
Innovationsprogramme „Zukunft<br />
Bayern 2020“ und „BayernFIT - Forschung,<br />
Innovation, Technologie“ zur<br />
Verfügung gestellt hat, konnten alle<br />
staatlichen Hochschulen in Bayern<br />
ausge<strong>bau</strong>t werden, gerade auch außerhalb<br />
Münchens und überproportional<br />
die Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften in der Region.<br />
So wurden z.B. für die Universität<br />
Würzburg rd. 39 Hektar Konversionsflächen<br />
auf dem Gelände der<br />
ehemaligen US-Kaserne „Leighton-<br />
Barracks“ erworben und bestehende<br />
Gebäude für den doppelten Abiturjahrgang<br />
hergerichtet. Auf dem Markusgelände<br />
in Bamberg wurde für die<br />
Universität ein Instituts- und Verfügungsgebäude<br />
neu errichtet. Für die<br />
Universität Bayreuth entstand u.a.<br />
ein Erweiterungs<strong>bau</strong> für die Rechtsund<br />
Wirtschaftswissenschaften, für<br />
die Universität Erlangen-Nürnberg<br />
ein Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik<br />
und Informatik. An der Universität<br />
Augsburg wurde ein neues Gebäude<br />
für Kunst und Musik errichtet,<br />
während an der LMU München ein<br />
Universität Würzburg - Hörsaalgebäude<br />
Theo logicum neu entstand. Auch die<br />
Hochschulen für angewandte Wissenschaften<br />
in Ansbach, Coburg, Würzburg<br />
und Amberg erhielten neue bzw.<br />
sanierte Unterrichts- und Büroräume,<br />
während in Augsburg, Regensburg<br />
und Weihenstephan Anpassungs- und<br />
Aus<strong>bau</strong>maßnahmen für Fakultätsgebäude<br />
durchgeführt wurden, um nur<br />
Einiges beispielhaft zu nennen.<br />
Damit hat das Wissenschaftsministerium<br />
gemeinsam mit den<br />
Hochschulen frühzeitig die Voraussetzungen<br />
für eine bedarfsgerechte<br />
Erweiterung der Ausbildungskapazitäten<br />
geschaffen und die Weichen gestellt,<br />
um das aktuelle Studierendenhoch<br />
als große Chance zu nutzen und<br />
noch mehr jungen Menschen eine<br />
hochwertige Ausbildung an den Hochschulen<br />
in Bayern zu ermöglichen.<br />
Heute können wir gemeinsam feststellen,<br />
dass nahezu alle Hochschul<strong>bau</strong>vorhaben<br />
aus dem Aus<strong>bau</strong>programm<br />
fristgerecht zur Nutzung für<br />
den doppelten Abiturjahrgang 2011<br />
fertig gestellt worden sind. Das war<br />
eine gewaltige Kraftanstrengung für<br />
die staatliche Bauverwaltung, die den<br />
räumlichen Aus<strong>bau</strong> umsetzen musste<br />
und mit der der Wissenschaftsbereich<br />
seit vielen Jahrzehnten in bewährter<br />
und vertrauensvoller Art und<br />
Weise eng zusammenarbeitet. Den<br />
Kollegen in der Obersten Baubehörde<br />
im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern, den Regierungen und den<br />
Staatlichen Bauämtern gebührt hierbei<br />
unser ganz besonderer Dank.<br />
Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der bayerischen Hochschulen<br />
ist und bleibt ein zentrales Anliegen,<br />
das mit der Umsetzung des räumlichen<br />
Aus<strong>bau</strong>programms noch lange<br />
nicht abgeschlossen ist. Die gezielte<br />
Verbesserung der räumlichen<br />
Infrastruktur der Hochschulen, deren<br />
Gebäudebestand eine Hauptnutzfläche<br />
von ca. 3 Mio. Quadratmeter umfasst,<br />
ist eine Daueraufgabe. Im Koalitionsvertrag<br />
ist hierfür unter anderem<br />
ein umfangreiches <strong>bau</strong>liches Modernisierungsprogramm<br />
vereinbart. Danach<br />
werden über die nächsten zehn<br />
Jahre hinweg 4 Mrd. Euro zum Erhalt<br />
und der Anpassung des Gebäudebestands<br />
im Wissenschaftsressort investiert.<br />
Zwar ist es besonders attraktiv,<br />
neue Gebäude einzuweihen. Dennoch<br />
müssen gleichzeitig dringend notwendige<br />
Sanierungen im Altbestand angegangen<br />
werden. Auch müssen wir auf<br />
Erfordernisse der demographischen<br />
Entwicklung und der Energiewende<br />
eingehen. Hierfür hat der Freistaat<br />
Bayern den Aktionsplan Demographischer<br />
Wandel und ein Energieforschungskonzept<br />
aufgelegt, in dem<br />
erneut Mittel für Baumaßnahmen an<br />
unseren Hochschulen, mit Schwerpunkt<br />
in den Regionen, enthalten sind.<br />
6 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Bayerischer Hochschul<strong>bau</strong><br />
im staatlichen<br />
Hoch<strong>bau</strong><br />
Friedrich Geiger<br />
Leiter der Abteilung Staatlicher Hoch<strong>bau</strong><br />
in der Obersten Baubehörde im<br />
Bayerischen Staatsministerium des<br />
Innern<br />
Der Staatliche Hoch<strong>bau</strong> betreut die<br />
Gebäude des Freistaats und des Bundes<br />
in Bayern sowie anderer Bauherren<br />
wie Kirchen und Stiftungen. In<br />
den vergangenen fünf Jahren lag ein<br />
besonderer Schwerpunkt des staatlichen<br />
Baugeschehens auf dem Bereich<br />
Bauen für Forschung und Bildung.<br />
Der Studentenansturm zum<br />
Wintersemester 2011/2012 wurde<br />
dank umfangreicher Programme der<br />
Staatsregierung zum räumlichen Aus<strong>bau</strong><br />
der Hochschulen erfolgreich gemeistert.<br />
Für die Staatliche Hoch<strong>bau</strong>verwaltung<br />
bedeutete dieses<br />
Aus<strong>bau</strong>programm fünf Jahre höchste<br />
Ansprüche an Planung, Baudurchführung<br />
und Management sowie an effizientem<br />
Personaleinsatz. Neben den<br />
regulären Aufgaben wurde in kürzester<br />
Zeit eine einmalige große Zahl<br />
an Hochschul<strong>bau</strong>maßnahmen realisiert.<br />
Im Jahr 2011 erreichte das Bauvolumen<br />
für Universitäten, Universitätskliniken<br />
und Hochschulen für<br />
Hochschule für Fernsehen und Film München, Haupteingang<br />
angewandte Wissenschaften das Rekordvolumen<br />
von rd. 600 Mio. Euro.<br />
Damit wurden mehr als 50% der Bauausgaben<br />
des Landes für Forschung<br />
und Bildung ausgegeben. Eine gewaltige<br />
Herausforderung für uns als<br />
Staats<strong>bau</strong>verwaltung. Nur durch die<br />
Leistungsbereitschaft aller Beteiligten,<br />
der Straffung von Verwaltungsabläufen<br />
und die Optimierung von Verfahren<br />
war eine termingerechte Umsetzung<br />
der Baumaßnahmen bis zum Wintersemester<br />
2011/2012 möglich.<br />
Staatliches Bauen ist eine Verpflichtung<br />
unsere Umwelt bewusst<br />
und verantwortungsvoll zu gestalten.<br />
Neben dem Aus<strong>bau</strong>programm standen<br />
mit Sondermitteln aus dem Klimaprogramm<br />
Bayern 2020 zusätzlich<br />
150 Mio. Euro zur energetischen Sanierung<br />
staatlicher Gebäude zur Verfügung.<br />
Über 63 Mio. Euro wurden<br />
davon in 88 Einzelprojekte zur energetischen<br />
Sanierung von Hochschulgebäuden<br />
investiert. Eine sinnvolle<br />
Investition in die Zukunft, mit der jährlich<br />
CO 2<br />
-Einsparungen in Höhe von rd.<br />
12.000 Tonnen erzielt werden.<br />
Bauen für Forschung und Bildung<br />
umspannt ein breites und komplexes<br />
Aufgabenfeld. Die Bandbreite reicht<br />
von Bibliotheken über Kantinen, Hörsäle,<br />
Instituts- und Laborgebäude. Unser<br />
Leistungsspektrum aus einer Hand<br />
beginnt oft schon bei der städte<strong>bau</strong>lichen<br />
Masterplanung, der ersten Beratung<br />
zum Bauprogramm eines konkreten<br />
Bauvorhabens und führt bis zur<br />
Anpassung des Gebäudebestandes<br />
oder zur schlüsselfertigen Erstellung<br />
von Neu<strong>bau</strong>ten.<br />
Vielfalt ist ein Aspekt des Hochschul<strong>bau</strong>s.<br />
Um Forschung und Lehre<br />
auf exzellentem Niveau ermöglichen<br />
zu können, werden hohe Anforderungen<br />
an die Ausführung gestellt.<br />
Es geht darum Wissenschafts<strong>bau</strong>ten<br />
nicht nur als Zweck<strong>bau</strong>ten zu begreifen<br />
sondern als Werke der Baukultur<br />
der kulturellen Identität der Gesellschaft.<br />
Nicht nur Funktionalität,<br />
sondern auch Architekturqualität, Energieeffizienz,<br />
Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit<br />
und Wirtschaftlichkeit sind<br />
entscheidende Faktoren, die es zu erfüllen<br />
gilt. Wir sehen unsere Projekte<br />
im Hochschul<strong>bau</strong> als Entwicklungsträger<br />
für neue Ideen und ressourcenschonende<br />
Verfahren. Herausragend<br />
ist hier sicher der neue Interimshörsaal<br />
in Garching, der mit dem BDA<br />
Preis Bayern <strong>2013</strong> in der Kategorie<br />
Preis und Leistung ausgezeichnet<br />
wurde. Dank einer innovativen Holzmodul<strong>bau</strong>weise<br />
konnte das Gebäude<br />
in nur zehn Monaten Bauzeit kostengünstig<br />
errichtet werden.<br />
Eindrucksvoll belegen die Bauwerke<br />
in diesem <strong>Sonderheft</strong> und der<br />
bayerische Erfolg beim Deutschen<br />
Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012, dass wir<br />
unser Ziel vorbildliche, qualitätvolle<br />
Hochschulgebäude zu errichten, erreicht<br />
haben. Die Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />
setzt dabei konsequent auf Wettbewerbe,<br />
um aus einer Vielzahl von<br />
Entwürfen die in jeder Hinsicht beste<br />
Lösung auswählen zu können. Allein<br />
für die Baumaßnahmen der Sonderprogramme<br />
wurden mehr als 20 Architekturwettbewerbe<br />
durchgeführt.<br />
Die erfolgreiche Realisierung dieses<br />
großen Spektrums an unterschiedlichsten<br />
Bauprojekten für den<br />
Aus<strong>bau</strong> der bayerischen Hochschullandschaft<br />
war nur aufgrund einer<br />
äußerst konstruktiven und partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Staatsministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst,<br />
Universitäten, Hochschulen, Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />
auf der einen Seite<br />
und mit der Bauwirtschaft, freischaffenden<br />
Architekten und Ingenieuren<br />
auf der anderen Seite möglich. Für<br />
das gute Miteinander in der Vergangenheit<br />
und auch in der Zukunft bedanke<br />
ich mich ganz herzlich.<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 7
RW<br />
AV<br />
A<br />
TR<br />
-80°C<br />
BS<br />
LF<br />
P<br />
P<br />
-80°C<br />
LF<br />
LF<br />
-80°C<br />
BS<br />
KS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
HFK<br />
-80°C<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
KS<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
KS<br />
KS<br />
A<br />
EIS<br />
-80°C<br />
KS TKS VA<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
VA<br />
TKS<br />
TKS<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
TKS<br />
KS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS KS<br />
RC<br />
CO2<br />
VA<br />
TKS<br />
VA<br />
A<br />
Filterschrank<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
VA<br />
VA<br />
VA<br />
xsm0.75;Schaltschrank<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
RA<br />
RA<br />
CO2<br />
Wäschesammler<br />
Laborkittel<br />
Regal Frischwäsche<br />
EIS<br />
Regal<br />
0,4 * 1,0<br />
Stellfläche Müllgitterwagen<br />
1,0 * 1,2<br />
Reinigungswagen<br />
0,9 * 1,3<br />
TKS<br />
TKS<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
hinzuweisen. Von der vorausschauenden<br />
Grundstückspolitik der bayerischen<br />
Staatsregierung in den 50er<br />
Jahren profitieren die Hochschulen<br />
noch heute. Städte<strong>bau</strong>liche Konzepte<br />
müssen vielfältige Baustrukturen ermöglichen<br />
ohne das Gesamtkonzept<br />
zu verlassen. Es müssen auch Etappenlösungen<br />
möglich sein. Ein herausragendes<br />
Beispiel ist der Hochschulcampus<br />
Regensburg, dessen<br />
Leitidee auch nach 40 Jahren noch<br />
besteht und die Entwicklungen in den<br />
nächsten 40 Jahren ohne Abstriche<br />
ermöglichen wird.<br />
Die Wissenschaftsfelder werden<br />
immer stärker vernetzt, neue Lehrund<br />
Forschungsgebiete entstehen,<br />
aus Forschungsvorhaben resultierende<br />
<strong>bau</strong>liche Anforderungen nehmen<br />
erheblich zu und die Zeitläufe für Forschungs<strong>bau</strong>ten<br />
nach Art. 91b GG werden<br />
deutlich kürzer.<br />
Unsere Antworten hierfür sind Gebäudestrukturen<br />
und Grundrisskonzepte,<br />
die eine möglichst große Nutzungsvielfalt<br />
erlauben. Es müssen<br />
kleine und große Arbeitsgruppen auch<br />
lehrstuhlübergreifend genauso möglich<br />
sein, wie die Organisation von<br />
Drittmittelprojekten. Die heute oftmals<br />
sinnvollen Laborlandschaften mit<br />
abgeschlossenen Auswerteeinheiten,<br />
die konzentriertes Arbeiten unterstützen<br />
und eine gewisse Privatheit des<br />
Einzelnen ermöglichen, dürfen nicht<br />
die einzige Antwort eines Entwurfskonzeptes<br />
sein, sondern es müssen<br />
auch Einzel-, und Speziallabore innerhalb<br />
der <strong>bau</strong>lichen Struktur möglich<br />
sein. Die Gebäudetechnik mit ihrer In-<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
TKS<br />
TKS<br />
KS<br />
KS<br />
SP SP<br />
Transporttonne<br />
0,6 * 0,6<br />
Reinigungsautomat<br />
0,9 * 1,6<br />
TKS<br />
VA<br />
VA<br />
VA<br />
BS<br />
LF<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
TKS<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
TKS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS TKS<br />
TKS<br />
BS<br />
KS<br />
VA<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
KS<br />
VA<br />
KS TKS<br />
LF<br />
KS<br />
BS<br />
LF LF<br />
BS<br />
LF LF<br />
KS TKS<br />
KS TKS<br />
Einscheiber<br />
Staubsauger<br />
Ausgussbecken<br />
CO2<br />
VA<br />
KS<br />
KS<br />
BS<br />
LF<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
A<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
A<br />
N2 N2 N2<br />
KS<br />
KS TKS<br />
RA<br />
RA<br />
xsm0.75;Schaltschrank<br />
VA<br />
RC<br />
CO2<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
KS<br />
Hochschul<strong>bau</strong><br />
Prof. Peter Pfab<br />
Leiter des Sachgebietes Hochschul<strong>bau</strong><br />
in der Obersten Baubehörde im<br />
Bayerischen Staatsministerium des<br />
Innern<br />
Bauen für die Bildung, Bauen für die<br />
Hochschulen, ist eine der Kernaufgaben<br />
der Staats<strong>bau</strong>verwaltung. Wir<br />
<strong>bau</strong>en aktuell für ca. 217.000 Studenten<br />
an 9 Bayerischen Universitäten<br />
und ca. 108.000 Studenten an<br />
17 Bayerischen Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften. Hinzu kommen<br />
ca. 3.500 Studenten an Kunsthochschulen.<br />
Aufgrund des Doppelabiturjahrgangs<br />
2011, durch die Aussetzung<br />
der allgemeinen Wehrpflicht und die<br />
demographische Entwicklung mussten<br />
innerhalb kürzester Zeit 38.000<br />
neue Studienplätze geschaffen werden.<br />
Die von der Bundesregierung<br />
erstmals 1995 ausgeschriebene Exzellenzinitiative<br />
und die Beteiligung<br />
des Bundes nur noch bei Forschungs<strong>bau</strong>ten<br />
von überregionaler Bedeutung<br />
nach Art. 91b GG verstärken den<br />
Wettbewerb der Hochschulen untereinander.<br />
Welche Konsequenzen haben diese<br />
Vorgaben und Anforderungen auf den<br />
Hochschul<strong>bau</strong>.<br />
• Errichtung von Gebäuden für Lehre<br />
und Forschung in kürzester Zeit<br />
ohne Qualitätsverlust.<br />
• Entwicklung von Gebäudetypologien,<br />
die den zunehmenden Vernetzungen<br />
der Wissenschaftsbereiche<br />
und der rasanten Entwicklung in<br />
der <strong>intern</strong>ationalen Forschungslandschaft<br />
entsprechen.<br />
• Neue Hörsaal-, Seminar- und Praktikagebäude,<br />
die sowohl den Forderungen<br />
der neuen Medienwelt als<br />
auch bereits bewährten Unterrichtsmethoden<br />
gerecht werden.<br />
• Alle Bauvorhaben müssen ein optimales<br />
Kosten-Leistungsverhältnis<br />
auch unter den Gesichtspunkten<br />
von Ökologie und Nachhaltigkeit<br />
aufweisen.<br />
Bauen für Lehre und Forschung erfordert<br />
eine große Systematik. Beginnend<br />
bei der Auseinandersetzung<br />
über verfügbare oder erforderliche Investkosten<br />
und dem sich daraus ergebenden<br />
Raumprogramm, folgen die<br />
ersten städte<strong>bau</strong>lichen Studien, die in<br />
Grundrissstrukturen mit funktionalen,<br />
konstruktiven, gebäudetechnischen<br />
und ersten gestalterischen Aussagen<br />
münden. Dieser Entwicklungsprozess<br />
wird nach und nach optimiert und mit<br />
dem vorgegebenen Kostenrahmen<br />
abgeglichen. Dabei darf die Entwurfsidee<br />
nicht verloren gehen.<br />
Hochschul<strong>bau</strong>ten müssen immer<br />
Makro- und Mikroerweiterungen zulassen.<br />
Deshalb muss für jede Universität<br />
und Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften ein Masterplan vorhanden<br />
sein, der die <strong>bau</strong>lichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aufzeigt,<br />
um jederzeit schnell auf neue Anforderungen<br />
<strong>bau</strong>lich reagieren zu können.<br />
Dies beinhaltet auch, auf mögliche<br />
Grunderwerbe für die Zukunft<br />
Anschlußmaße s.<br />
Detailzeichnung<br />
A<br />
Dachausstieg<br />
Dachausstieg<br />
BS<br />
LF LF<br />
Zentrum für Schlaganfall und Demenzforschung, Auswerteplätze (Visualisierung)<br />
Zentrum für Schlaganfall und Demenzforschung, Laborgeschoss<br />
8 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
frastruktur muss auf Änderungen im<br />
Forschungsprofil z.B. Biologie zu Biochemie<br />
nach dem Gentechnikgesetz<br />
oder organische zu anorganischer<br />
Chemie reagieren können (Raumhöhen,<br />
Schachtsysteme, Technikflächen<br />
etc.). Beispiele hierfür sind die Neu<strong>bau</strong>ten<br />
für Chemie (Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg),<br />
für Katalyseforschung (Technische<br />
Universität München), für Biomedizin<br />
und Zellforschung (Ludwig-Maximilians-Universität)<br />
oder für Schlaganfallund<br />
Demenzforschung (Helmholtz,<br />
Ludwig-Maximilians-Universität).<br />
Hörsaal- und Seminargebäude als<br />
Orte der Lehre und des Lernens sind<br />
immer auch Orte der Kommunikation.<br />
Dabei sind Möblierung, Sicht zum<br />
Vortragenden und zeitgemäße Medienausstattung<br />
die Planungsgrundlage.<br />
Die Raumgestaltung mit Blickbeziehungen<br />
nach außen sowie die<br />
Anordnung der Vortragsräume zueinander<br />
mit Verknüpfungen zu den angrenzenden<br />
Fluren und Hallen entscheiden<br />
über die Gesamtqualität. So<br />
orientiert sich z.B. das große Fenster<br />
in der Aula des neuen Hörsaalgebäudes<br />
der Universität Regensburg auf<br />
den Dom, der in der Blickachse des<br />
Hochschulcampus liegt. Auch aus den<br />
Hörsälen des Lehrturms im Stammgelände<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
eröffnet sich ein grandioser<br />
Blick auf die Ludwigsstraße.<br />
In die Planung ist immer auch die<br />
Wirtschaftlichkeit mit einzubeziehen.<br />
Bereits bei der Aufstellung des Raumprogramms<br />
zwischen Hochschule,<br />
Wissenschaftsministerium und Oberster<br />
Baubehörde ist festzulegen, was<br />
mit welchem Budget möglich und<br />
was unbedingt erforderlich ist.<br />
Hier muss der Grundsatz gelten:<br />
Je höher die Investitionskosten pro<br />
Quadratmeter Nutzfläche sind und je<br />
spezieller die Anforderungen sind, desto<br />
intensiver ist zu hinterfragen, wie<br />
diese Forderungen auf das unabdingbar<br />
Notwendige beschränkt werden<br />
können. Speziallabore sollen für einen<br />
größeren Benutzerkreis zusammengefasst<br />
werden. Es ist zu hinterfragen,<br />
ob alles in jedem Labor möglich<br />
sein muss. Um Großforschungseinrichtungen<br />
maximal auszulasten, müssen<br />
auch Kooperationen zwischen<br />
den Hochschulen untersucht werden.<br />
Die Baukosten können nur in der<br />
Raumprogramm- und Vorentwurfsphase<br />
deutlich beeinflusst werden.<br />
Nach der genehmigten Entwurfsplanung<br />
können die Baukosten nur noch<br />
in einem sehr kleinen Korridor gesteuert<br />
werden.<br />
Ziel der Bauverwaltung ist Gebäudekonzepte<br />
zu verwirklichen, die<br />
eine Reduzierung der Betriebskosten<br />
ermöglichen (z.B. durch bedarfsgerechte<br />
Zonierung der Funktionsbereiche<br />
oder durch Reduzierung der<br />
erforderlichen Luftmengen in Laboren<br />
durch abgetrennte Auswertebereiche).<br />
Betriebskostenreduzierungen führen<br />
nicht nur zu Einsparungen in der<br />
Gebäudebewirtschaftung, sondern<br />
vor allem auch zu weniger Energieverbrauch.<br />
Dem stetigen Anstieg des<br />
Energiebedarfs kann und muss durch<br />
eine erhöhte Eigenverantwortung der<br />
Blick aus dem Hörsaal des Lehrturms<br />
Nutzer, z.B. bei der Gefährdungsbeurteilung<br />
begegnet werden.<br />
Neben den Grundparametern Wirtschaftlichkeit,<br />
Ökologie, Funktionalität<br />
und Gestaltung gelten im Forschungs<strong>bau</strong><br />
die Prämissen Kommunikation,<br />
Erweiterbarkeit und Veränderbarkeit.<br />
Die exzellente Entwicklung der Bayerischen<br />
Hochschullandschaft und die<br />
nationale und <strong>intern</strong>ationale Reputation<br />
auf hohem und höchstem Niveau<br />
sind für die Staats<strong>bau</strong>verwaltung der<br />
Maßstab für die weitere <strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />
der Universitäten und Hochschulen<br />
für angewandte Wissenschaften.<br />
Neu<strong>bau</strong> Katalysezentrum, Grundriss 1. Obergeschoss<br />
Neu<strong>bau</strong> Katalysezentrum, Auswertezone<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 9
Hochschule für<br />
Fernsehen und Film in<br />
München<br />
Dr. Martin Lackner<br />
Lediglich sieben Filmhochschulen gibt<br />
es in ganz Deutschland. Die Staatliche<br />
Hochschule für Fernsehen und Film in<br />
München ist eine davon. Sie ist, neben<br />
der Deutschen Film- und Fernsehakademie<br />
Berlin, eine der ältesten<br />
Hochschulen in diesem Segment und<br />
kann auf eine sehr lange und bewegte<br />
Geschichte zurückblicken.<br />
Nach der Gründung 1967 war der<br />
Hochschulbetrieb räumlich zunächst<br />
noch sehr improvisiert organisiert.<br />
An fünf unterschiedlichen Standorten<br />
im Stadtgebiet entwickelte sich die<br />
„Münchner Schule“, die Absolventen<br />
wie Wim Wenders oder Doris Dörrie<br />
hervorbrachte. Das Raumangebot verbesserte<br />
sich deutlich, als Ende der<br />
1980er Jahre die Hochschule in einer<br />
aufgelassenen Giesinger Bettenfedernfabrik<br />
ein neues Zuhause fand.<br />
Namen wie Caroline Link oder Florian<br />
Henckel von Donnersmark stehen<br />
für diese zweite Epoche der „Münchner<br />
Schule“. Zwei wesentliche Gründe<br />
forcierten zur Jahrtausendwende<br />
die Bemühungen, Giesing wieder<br />
zu verlassen und eine zeitgemäße,<br />
hochmoderne Hochschule für Fernsehen<br />
und Film zu errichten. Zum einen<br />
stieß man bereits nach 10 Jahren<br />
an die Grenzen der räumlichen Kapazitäten,<br />
die auch durch einen Umoder<br />
Aus<strong>bau</strong> nicht nachhaltig hätten<br />
gelöst werden können. Zudem wuchs<br />
die nationale wie <strong>intern</strong>ationale Konkurrenz,<br />
die in adäquaten Neu<strong>bau</strong>ten<br />
mit bester Infrastruktur Lehr- und Forschungsbedingungen<br />
schufen, hinter<br />
denen München nicht zurück bleiben<br />
konnte und wollte.<br />
Als neuer Standort wurde das sogenannte<br />
„Süd-Ost-Gelände“ der<br />
Technischen Universität München<br />
auserkoren. Das Grundstück mit seinen<br />
von Prof. Hart in den 1960er Jahren<br />
errichteten Instituts<strong>bau</strong>ten liegt<br />
südlich der Gabelsbergerstraße, unmittelbar<br />
gegenüber der Alten Pinakothek<br />
Leo von Klenzes und somit<br />
mitten im Kunstareal München, in bester<br />
Nachbarschaft zur Technischen<br />
Universität München und zur Musikhochschule<br />
sowie zu zahlreichen<br />
Museen. Schnell war klar, dass der<br />
Bestand strukturell nicht in angemessener<br />
Weise auf die räumlichen Erfordernisse<br />
einer Filmhochschule anzupassen<br />
war. Dies galt im gleichen<br />
Maße für das Staatliche Museum<br />
Ägyptischer Kunst, das auf dem gleichen<br />
Grundstück unterzubringen war.<br />
Den 2004/2005 durchgeführten<br />
Wettbewerb für den Neu<strong>bau</strong> gewann<br />
das Büro Böhm Architekten, Köln.<br />
Der Entwurfsansatz basiert auf der<br />
Idee eines lang gestreckten Baukörpers,<br />
der sich in seiner Lage und Dimension<br />
eng an die Proportionen der<br />
Alten Pinakothek anlehnt. Er schließt,<br />
deutlich vom Straßenraum zurückgesetzt,<br />
die Be<strong>bau</strong>ung des Grundstücks<br />
nach Norden hin ab und wird durch<br />
untergeordnete An<strong>bau</strong>ten an der Südseite<br />
ergänzt. Die beiden Nutzungen<br />
Hochschule und Museum sind in diesem<br />
Konzept eng miteinander verwoben,<br />
sodass schwer eine klare Trennung<br />
nach außen hin ablesbar bzw.<br />
im Innenraum zu ziehen ist. Dennoch<br />
wird dem Besucher die Doppelfunktion<br />
des Gebäudes durch zwei räumlich<br />
signifikante Eingangssituationen<br />
schnell klar. Links das dreigeschossige<br />
Foyer der HFF, dessen verglaste,<br />
leicht schräg verlaufende Nordfassade<br />
den Haupteingang der Hochschule<br />
definiert. Rechts die mächtige Portalwand<br />
des Museums, das man über<br />
eine weitläufige Freitreppe im ersten<br />
Untergeschoss betritt. Von dort gelangt<br />
man in imposante Ausstellungsbereiche<br />
mit einer Gesamtfläche von<br />
rund 1.800 m², in denen in Zukunft<br />
eine der weltweit bedeutendsten<br />
Ostansicht<br />
10 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Foyer<br />
Kino<br />
Sammlungen altägyptischer Kunst zu<br />
sehen sein wird.<br />
Die Filmhochschule, die mit rund<br />
zwei Drittel der Fläche den Löwenanteil<br />
des Neu<strong>bau</strong>s einnimmt, gliedert<br />
sich funktional in zwei wesentliche<br />
Zonen. Das mehrgeschossige Sockelgeschoss<br />
beherbergt vor allem öffentliche<br />
und großzügige Raumvolumina<br />
wie Foyer, Audimax, Kinos, Studios,<br />
Seminarräume und Cafeteria. In den<br />
drei Obergeschossen befinden sich<br />
Büro- und Besprechungsräume sowie<br />
kleinere Raumeinheiten des Lehr- und<br />
Forschungsbetriebs wie Schnitt- oder<br />
Tonmischräume. Im Fassadenauf<strong>bau</strong><br />
lassen sich die beiden Bereiche gut<br />
erkennen. Der betonierte Sockel mit<br />
seiner rauen, felsartigen Oberflächenbehandlung<br />
kontrastiert mit der gläsernen<br />
Doppelfassade der drei Bürogeschosse.<br />
Im Innenbereich fällt dem<br />
Besucher die als „Himmelsleiter“ titulierte<br />
Treppenanlage ins Auge, die<br />
im Foyer startet und in einem Zug<br />
sämtliche Geschosse des Gebäudes<br />
miteinander funktional wie räumlich<br />
verbindet.<br />
Neben den hohen gestalterischen<br />
Ansprüchen forderte vor allem die<br />
Komplexität der gebäude- wie medientechnischen<br />
Ausstattung alle Beteiligte.<br />
Hochinstallierte Kinosäle, die<br />
zugleich die Bedürfnisse von Filmvorführung<br />
und Hörsaalbetrieb befriedigen<br />
sollen oder akustisch wie<br />
lichttechnisch anspruchsvolle Studiobereiche<br />
sind keine alltäglichen Aufgaben<br />
im Hochschul<strong>bau</strong>.<br />
Die Münchner Hochschule für<br />
Fernsehen und Film kann in ihrem<br />
neuen Zuhause gut gerüstet in ihre<br />
„dritte Epoche“ starten. Die Stadt<br />
München sowie der Hochschulstandort<br />
Bayern haben mit dem repräsentativen<br />
Neu<strong>bau</strong> eine neue und zukunftsweisende<br />
Bildungseinrichtung<br />
bekommen.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt<br />
Böhm Architekten, Köln<br />
Nutzfläche 1-6 8.950 m²<br />
Nutzfläche 1-6 (SMÄK) 4.290 m²<br />
Brutto-Grundfläche 28.200 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 135.000 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
106,9 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag November 2005<br />
Baubeginn November 2007<br />
Übergabe September 2011<br />
Blick auf die Alte Pinakothek<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 11
Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München<br />
Neu<strong>bau</strong> Biomedizinisches Centrum<br />
(BMC) auf dem High-Tech-<br />
Campus Martinsried<br />
C<br />
Christian Weiß<br />
A<br />
B<br />
A Neu<strong>bau</strong> BMC<br />
B Mensa<br />
C Neu<strong>bau</strong> CSD, DZNE<br />
Innenhof (Visualisierung)<br />
Fassade Labortrakt (Visualisierung)<br />
Noch bis in das Frühjahr 2011 prägten<br />
Erdbeerfelder den Ort - seitdem setzen<br />
sechs Baukräne, ein über 20 Meter<br />
hoher Aushubhügel und die entstehenden<br />
Baukörper ein deutliches<br />
Zeichen: Die Bauarbeiten für das Biomedizinische<br />
Centrum (BMC) auf dem<br />
High-Tech-Campus Martinsried haben<br />
begonnen. Im Juli 2012 konnte das<br />
Richtfest gefeiert werden, die Übergabe<br />
und Inbetriebnahme ist für das<br />
Jahr 2014 vorgesehen.<br />
Die Einrichtung des BMC bildet die<br />
Schnittstelle zwischen medizinischtheoretischer<br />
Forschung, klinischer<br />
Forschung und medizinorientierter naturwissenschaftlicher<br />
Forschung. Zudem<br />
wird die vorklinische Lehre für<br />
alle Studenten der Humanmedizin an<br />
der LMU künftig großteils am BMC<br />
stattfinden. Dementsprechend ist<br />
es auch <strong>bau</strong>lich aus zwei Teilen konzipiert:<br />
Dem so genannten Zellzentrum,<br />
das der Forschung gewidmet<br />
ist, und dem Lehr- und Zentralgebäude.<br />
Aufgrund der überregionalen Bedeutung<br />
des Forschungsansatzes, der<br />
im BMC verfolgt wird, wird der Teilbereich<br />
Zellzentrum gemäß Art. 91 b<br />
Abs. 1 Nr. 3 Grundgesetz mit Mitteln<br />
des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung finanziell gefördert.<br />
Es ist der größte Forschungs<strong>bau</strong>, den<br />
der Bund bisher gefördert hat.<br />
Von Martinsried aus soll die Spitzenposition<br />
Deutschlands unter den<br />
führenden Standorten für biomedizinische<br />
Forschung in Europa weiter<br />
ausge<strong>bau</strong>t werden. Und die Voraussetzungen<br />
sind gut. Der Neu<strong>bau</strong> ist<br />
in eine herausragende Forschungsinfrastruktur<br />
eingebunden. In direkter<br />
Nachbarschaft befinden sich die Fakultäten<br />
für Chemie, Pharmazie und<br />
Biologie, das Klinikum der Universität<br />
München am Standort Großhadern,<br />
die Max-Planck-Institute für Biochemie<br />
und Neurobiologie sowie das Innovations-<br />
und Gründerzentrum Biotechnologie.<br />
Der Standort gehört<br />
schon heute zu den weltweit ersten<br />
Adressen in der Erforschung der Lebenswissenschaften.<br />
Das BMC ist<br />
ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung<br />
des High-Tech-Campus<br />
Martinsried. Die enge Verzahnung<br />
von naturwissenschaftlicher und medizinischer<br />
Forschung lässt exzellente<br />
Ergebnisse erwarten.<br />
Das städte<strong>bau</strong>lich und gestalterisch<br />
überzeugende Gebäude wurde<br />
von K9 Architekten aus Freiburg entworfen,<br />
die im <strong>März</strong> 2009 als 1. Preisträger<br />
aus einem mehrstufigen Wettbewerb<br />
hervorgegangen sind. Das<br />
BMC bildet durch die Stellung der<br />
einzelnen Baukörper, die ringförmig<br />
erschlossen werden, einen zentralen,<br />
begrünten Innenhof aus. In diesem<br />
Innenhof liegt die Sonderform des<br />
Audimax für ca. 1.000 Zuhörer. Der<br />
langgestreckte Baukörper im Süden<br />
12 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
einhaltet die sonstigen Räumlichkeiten<br />
für die Lehre, wie etwa Bibliothek,<br />
Seminar- und Praktikumsräume<br />
und einen weiteren Hörsaal. Laborund<br />
Büroflächen für die Forschung,<br />
für das eigentliche Zellzentrum, befinden<br />
sich in den beiden Baukörpern im<br />
Osten und Norden des Gesamtkomplexes.<br />
Diese verfügen jeweils über<br />
einen eigenen kleinen Innenhof, an<br />
dem Kommunikationsflächen, Seminarräume<br />
und Teeküchen angeordnet<br />
sind. Die eigentlichen Laborflächen<br />
waren im Wettbewerb als konventionelle<br />
Laborräume vorgesehen. Im<br />
Zuge der weiteren Planung wurde ein<br />
Mix aus konventionellen Laborräumen<br />
und großflächigen Kombilaborzonen<br />
mit abgegrenzten Auswertebereichen<br />
entlang der Fassaden entwickelt. Der<br />
westliche von insgesamt vier Baukörpern<br />
ist zunächst zurückgestellt und<br />
wird in einem zweiten Bauabschnitt<br />
realisiert. Entsprechend dem Mate-<br />
rialkonzept des Campus Martinsried<br />
erhält das BMC eine Keramikfassade.<br />
Zu den Außenseiten wird diese<br />
hellgrün changierend glasiert, zum Innenhof<br />
hin in Rotbrauntönen gehalten.<br />
Eine Metallfassade wird dem Audimax<br />
im Innenhof ein angemessenes<br />
Kleid bieten.<br />
Die Dämmung der Fassade unterschreitet<br />
die Anforderungen der für<br />
das BMC maßgeblichen Energieeinsparverordnung<br />
2009 um etwa 30%.<br />
Das örtliche Grundwasser wird ganzjährig<br />
für Laborkühlwasser und Betonkernaktivierung<br />
genutzt. Das BMC<br />
wird zudem mit Fernwärme versorgt<br />
und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.<br />
Durch die Maßnahmen zur<br />
Energieoptimierung ergibt sich eine<br />
Einsparung von insgesamt 4.840 Tonnen<br />
CO 2<br />
im Jahr gegenüber einer lediglich<br />
den Mindestanforderungen<br />
entsprechenden Ausführung.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt<br />
K9 Architekten, Freiburg<br />
Nutzfläche 1-6 18.204 m²<br />
Brutto-Grundfläche 43.293 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 179.904 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
125 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2009<br />
Baubeginn Dezember 2010<br />
Übergabe Juli 2014<br />
Baustelle im Juni 2012<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 13
Zentrum für Schlaganfall- und<br />
Demenzforschung<br />
Markus Andris, Sabine Koch<br />
Visualisierung des Neu<strong>bau</strong>s mit Klinikum Großhadern im Hintergrund<br />
Demenzerkrankungen und Schlaganfälle<br />
gehören heute zu den großen<br />
Volkskrankheiten und dies mit steigenden<br />
Fallzahlen. In Europa wurden<br />
im Jahre 2000 1,1 Mio. Schlaganfälle<br />
registriert; 2025 könnten es<br />
bereits 1,5 Mio. sein. Der Freistaat<br />
Bayern stellt sich dieser Herausforderung<br />
und investiert 57,52 Mio. Euro<br />
in ein Forschungsgebäude zur Schlaganfall-<br />
und Demenzforschung. Die Finanzierung<br />
erfolgt aus Mitteln des<br />
Stifterverbandes für die Deutsche<br />
Wissenschaft und dem Sonderprogramm<br />
Bay ern 2020 Plus.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> dient der Verwirklichung<br />
eines integrativen Forschungsansatzes<br />
durch direkten Austausch<br />
von grundlagen- und anwendungsorientierter<br />
Forschung.<br />
Der Entwurf der Architekten Nickl<br />
& Partner fügt sich in das städte<strong>bau</strong>liche<br />
Entwicklungskonzept des LMU<br />
Campus Großhadern ein. Zwischen<br />
dem Universitätsklinikum und dem<br />
Forschungsgebäude der Fakultät für<br />
Chemie und Pharmazie (FCP) entsteht<br />
ein fünfgeschossiger, kubischer<br />
Baukörper mit den Außenmaßen von<br />
53 x 53 m.<br />
Über eine landschaftlich modellierte<br />
Rampe wird das ca. 3 m höher<br />
gelegene Klinikareal barrierefrei mit<br />
dem Forschungsgelände verbunden.<br />
Das Gebäude mit einer Nutzfläche<br />
von 8.500 m² ist um einen großzügigen<br />
Innenhof mit 21 x 21 m organisiert.<br />
Die großräumigen, offenen Laborbereiche<br />
für biochemische und molekularbiologische<br />
Forschung sowie<br />
für Isotopen- und Zellkulturforschung<br />
sind nach Osten und Westen ausgerichtet.<br />
Büros, Kommunikations- und<br />
zentrale Funktionsflächen sind in den<br />
Nord- und Südspangen zusammengefasst.<br />
Die Funktionsbereiche der offenen<br />
Labore sind über 3 Zonen organisiert.<br />
Entlang der Fensterflächen sind<br />
die Schreib- und Auswerteplätze angeordnet.<br />
Daran angeschlossen und<br />
mit einer Glasschiebetür abgetrennt<br />
liegen die sogenannten „Benches“,<br />
an denen die analytische Forschungsarbeit<br />
stattfindet.<br />
Nebenräume mit Spezialfunktionen<br />
wie Kühl- und Lagerräume sowie<br />
kleinräumige Sondernutzungen<br />
sind als dritte, unbelichtete Zone parallel<br />
geführt.<br />
Der Haupteingang des Gebäudes<br />
liegt ebenerdig an der Feodor-Lynen-<br />
Straße. Von hier wird über die Eingangshalle,<br />
an der zentrale Unterrichts-<br />
und Konferenzräume liegen,<br />
der Forschungs- und Institutsteil des<br />
Gebäudes erschlossen.<br />
Im ersten Obergeschoss verbindet<br />
ein Steg im Süden die zum Klinikum<br />
ausgerichtete Patientenambulanz<br />
ebenengleich mit der Marchioninistraße.<br />
In den darüberliegenden Ebenen<br />
ist der Regelgrundriss für die Labornutzung<br />
umgesetzt.<br />
Die im ersten Untergeschoss befindliche<br />
Tierhaltung wird über den<br />
Lieferhof erschlossen und ist in vier<br />
separate und streng getrennte Hygienezonen<br />
unterteilt.<br />
Die Gebäudetechnik befindet sich<br />
im zurückgesetzten Dachgeschoss<br />
und im teilunterkellerten zweiten Untergeschoss.<br />
Über vier große Zentralschächte<br />
erfolgt die vertikale Medienversorgung<br />
des Gebäudes.<br />
Eine transparente Hülle aus Streckmetallpaneelen<br />
umspannt netzartig<br />
den Baukörper. Diese zweite Haut ist<br />
zu den Fensterflächen hin beweglich<br />
und kann weit geöffnet werden und<br />
bleibt auch bei starkem Wind nutzbar.<br />
Elektrisch betriebene Klappelemente<br />
ermöglichen die flexible Steuerung<br />
des direkten Lichteinfalls, wodurch<br />
eine deutliche Verbesserung des<br />
sommerlichen Wärmeschutzes erreicht<br />
wird.<br />
Das Fassadenbild des schlichten,<br />
weißen Kubus variiert nutzungs- und<br />
klimaabhängig.<br />
Die Herausforderungen bei der<br />
Eingangsbereich<br />
Planung eines energetisch optimierten<br />
Laborgebäudes liegen besonders<br />
im Umgang mit den inneren Wärmelasten.<br />
Der hohe Kühlbedarf wird<br />
neben der Nachtauskühlung vorrangig<br />
aus der thermischen Grundwassernutzung<br />
gedeckt. Mit den neuen<br />
Kühlaggregaten und der Nutzung vorhandener<br />
Kühlanlagen im benachbarten<br />
Institutskomplex des FCP wurde<br />
ein Modulsystem entwickelt, um die<br />
Kühlung ökologisch und ökonomisch<br />
zu optimieren.<br />
Die gesamte Gebäudehülle wird<br />
hoch wärmegedämmt ausgeführt,<br />
so dass in Verbindung mit der eingesetzten<br />
Heizungs- und Lüftungstechnik<br />
die gesetzlichen Forderungen<br />
zur Energiebilanz um mehr als 30 %<br />
unterschritten werden kann und der<br />
Ausstoß an CO 2<br />
sich um rund 12,7<br />
Tonnen verringert.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt<br />
Nickl & Partner Architekten AG<br />
Nutzfläche 1-6 8.544 m²<br />
Brutto-Grundfläche 18.525 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 68.750 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
57,52 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Juni 2009<br />
Baubeginn August 2012<br />
Übergabe voraus. Frühjahr 2014<br />
14 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Zentrales Hörsaalgebäude<br />
Heike Mantel<br />
Die Universitätshauptgebäude, die<br />
Friedrich von Gärtner bis 1840 im<br />
Auftrag von König Ludwig I. in ihrer<br />
Grundkonzeption an der Ludwigstraße<br />
errichtet hat, werden für die neuen<br />
Anforderungen umge<strong>bau</strong>t und ertüchtigt.<br />
So wurde auch der östliche<br />
Eckturm am Professor-Huber-Platz<br />
neu strukturiert und zu einem Seminar-<br />
und Hörsaalzentrum ausge<strong>bau</strong>t.<br />
Er erhält damit die Nutzung, die seiner<br />
stadtbildprägenden Bedeutung<br />
zukommt.<br />
Durch den Auszug des ansässigen<br />
Lehrstuhles und aufgrund erheblicher<br />
Brandschutzmängel hat sich die Gelegenheit<br />
geboten, durch eine komplette<br />
Entkernung das Missverhältnis<br />
von Verkehrs- zu Hauptnutzflächen zu<br />
optimieren und die unübersichtliche<br />
und unklare Erschließung neu zu organisieren.<br />
Im ersten und zweiten Obergeschoss<br />
wurde je ein Hörsaal mit ansteigendem<br />
Gestühl und ca. 180 Plätzen<br />
geschaffen. Die beiden Räume<br />
werden über sieben Fenster von drei<br />
Seiten belichtet und lassen den einmaligen<br />
städte<strong>bau</strong>lichen Ort von innen<br />
heraus erleben: Der Blick nach<br />
Süden entspricht der Sichtachse der<br />
Ludwigstraße bis zur Feldherrnhalle<br />
am Odeonsplatz; in nördlicher Blickrichtung<br />
ist das Siegestor und nach<br />
Westen die Ansicht des Turm<strong>bau</strong>s<br />
West auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite zu sehen. Die historische<br />
Fassadengestaltung und die<br />
vorgegebenen Geschosshöhen verleihen<br />
den Hörsälen mit ca 5.5 m<br />
Höhe ein angemessenes Raumvolumen.<br />
Im bisher nicht ausge<strong>bau</strong>ten Dachgeschoss<br />
wird ein Multifunktionsraum<br />
mit einer Größe von ca. 160 m²<br />
realisiert. Dieser kann sowohl als Unterrichtsraum<br />
als auch als Repräsentationsraum<br />
der Universität genutzt<br />
werden.<br />
Entkerntes Gebäude<br />
Treppenhaus<br />
Die Erschließung aller Ebenen erfolgt<br />
über ein neu definiertes Treppenhaus,<br />
das in durchgängiger, klarer<br />
Art organisiert ist. Aus der Notwendigkeit,<br />
jeden Hörsaal an zwei Fluchttreppenhäuser<br />
anzubinden, entsteht<br />
eine symmetrisch gespiegelte Treppenanlage,<br />
die sich über die gesamte<br />
Tiefe und Höhe des Turmes erstreckt.<br />
Somit ergibt sich ein architektonisch<br />
äußerst spannender Raum.<br />
Trotz umfangreicher, erst während<br />
der Bauzeit erkennbarer Ertüchtigungen<br />
von Fundamenten und<br />
Bestandswänden, konnte die ursprünglich<br />
angesetzte Bauzeit von<br />
22 Monaten eingehalten werden.<br />
Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme<br />
ist der hohe Bedarf der Universität<br />
München an Hörsaalflächen<br />
in zentraler Lage gesichert.<br />
Architekt Staatliches Bauamt München 2<br />
und Koller+Singhof Architekten<br />
Nutzfläche 1-6 926 m²<br />
Brutto-Grundfläche 2.052 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 10.130 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
4,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Oktober 2007<br />
Baubeginn Dezember 2009<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Siegestor Ludwigstraße Ludwigstraße Odeonsplatz<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 15
Technische Universität<br />
München<br />
Stammgelände<br />
A<br />
B<br />
A Sanierung Gebäude 0505<br />
B Haupteingang und Vorhölzerzentrum<br />
Generalsanierung des Gebäudes<br />
0505, 1. Bauabschnitt<br />
Fee Groß-Blotekamp<br />
Die Technische Universität München<br />
gehört zu den renommiertesten Universitäten<br />
Deutschlands mit den drei<br />
wichtigen Standorten Garching, Weihenstephan<br />
und dem Stammgelände<br />
der Münchner Innenstadt. In den letzten<br />
Jahren konnten mehrere große<br />
Baumaßnahmen angestoßen und<br />
auch realisiert werden.<br />
Fassade Luisenstraße<br />
Foyer<br />
Das Gebäude 0505 liegt an der<br />
Ecke Luisenstraße/Theresienstraße<br />
und ist Teil der Blockrandbe<strong>bau</strong>ung<br />
im Stammgelände der TUM. Es wurde<br />
Anfang der sechziger Jahre von Franz<br />
Hart als Stahlbetonskelett<strong>bau</strong> entworfen.<br />
Für die Werk- und Versuchshallen<br />
des Maschinen<strong>bau</strong>s entwickelte<br />
Franz Hart eine Tragkonstruktion aus<br />
zwei übereinander gestapelten Stahlbetonrahmensystemen,<br />
die große<br />
stützenfreie Räume ermöglichte.<br />
Nach der Verlegung der Fakultät<br />
für Maschinenwesen auf den Campus<br />
nach Garching, entschied man sich,<br />
das Gebäude in zwei Bauabschnitten<br />
umfassend zu sanieren.<br />
Die Neuplanung sieht eine Vergrößerung<br />
der Nutzfläche auf sechs Vollgeschosse<br />
vor, auf der vier verschiedene<br />
Nutzer untergebracht sind: die<br />
Fakultäten Wirtschaftswissenschaften,<br />
Bauingenieur-, und Vermessungswesen<br />
und das Center für Digital<br />
Management.<br />
Aus einem Gutachterverfahren<br />
ging das Büro Hild und K Architekten<br />
als Sieger hervor. Ihr Fassadenentwurf<br />
verleiht dem Hart<strong>bau</strong> ein neues<br />
Gesicht. Im Gegensatz zur ursprünglich<br />
gerasterten Skelettfassade prägt<br />
nun eine einheitlich silbergraue Ziegelfassade<br />
das Straßenbild. Aus der<br />
flächigen Fassade treten weich geschwungene<br />
Pfeilervorlagen hervor<br />
mit der Funktion, den Rücksprung<br />
des oberen Rahmensystems elegant<br />
zu überwinden.<br />
Ein neuer zentraler Eingang von<br />
der Luisenstraße erschließt die größeren<br />
Hörsäle und Seminarräume<br />
im Erd- und Zwischengeschoss. Im<br />
zweigeschossigen Foyer wird das<br />
ursprüngliche Rahmensystem sichtbar.<br />
Die neue Zwischendecke und die<br />
Treppe sind aus Sichtbeton geplant,<br />
nur ihre geschwungenen Formen setzen<br />
sich subtil von der alten Struktur<br />
ab. Die goldfarbene Decke im Foyer<br />
ist der einzige Luxus, den sich die Architekten<br />
im Inneren leisten. Der Innenaus<strong>bau</strong><br />
ist mit offen verlegten<br />
Leitungen, Linoleumböden und einfachen<br />
Neonröhren als Beleuchtung<br />
sehr kostengünstig geplant.<br />
Zwei Preise durften die Architekten<br />
schon entgegennehmen: den<br />
Heinze Architekten AWARD und eine<br />
Auszeichnung zum Deutschen Hochschul<strong>bau</strong>preis<br />
2012. In der schriftlichen<br />
Beurteilung des Preisgerichts<br />
heißt es: „Die Architekten lassen einen<br />
im Unklaren, was an diesem Um<strong>bau</strong><br />
nun tatsächlich alt und was neu<br />
ist: Die hohe architektonische Qualität<br />
liegt eben im Umstand, dass diese<br />
Frage obsolet wird.“<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt<br />
Hild und K Architekten<br />
Nutzfläche 1-6 8.269 m²<br />
Brutto-Grundfläche 15.773 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 59.785 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
32,9 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag November 2007<br />
Baubeginn 1. BA Juni 2009, 2. BA September 2011<br />
Übergabe 1. BA Juli 2011, 2. BA April <strong>2013</strong><br />
16 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Neugestaltung des Haupteingangs<br />
im Zuge der Brandschutzsanierung<br />
des Institutsgebäudes<br />
Anja Hagemoser<br />
Das Institutsgebäude am Stammgelände<br />
der Technischen Universität<br />
München wurde in den Jahren 1949<br />
bis 1954 nach den Plänen von Robert<br />
Vorhoelzer errichtet. Das langgestreckte,<br />
sechsgeschossige Gebäude<br />
mit zurückgesetztem Dachgeschoss<br />
steht unter Denkmalschutz.<br />
Nach über 50-jähriger Nutzung<br />
sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
notwendig geworden.<br />
Durch Haushaltsmittel aus dem<br />
Konjunkturpaket II in Höhe von 4,8<br />
Mio. Euro sowie Sondermitteln der<br />
Universität in Höhe von 2,1 Mio.<br />
Euro konnten im 1. Bauabschnitt<br />
die Flucht- und Rettungswege durch<br />
brandschutztechnische Ertüchtigungen<br />
verbessert und die Toilettenund<br />
Aufzugsanlagen saniert werden.<br />
Ein wichtiger Baustein der<br />
Baumaßnahme bildete die Neugestaltung<br />
des Eingangsbereichs einschließlich<br />
neuer Pforte sowie behindertengerechter<br />
Rampe. Die<br />
Wahrnehmung der Hochschule im<br />
öffentlichen Raum und die Zugänglichkeit<br />
mussten dringend verbessert<br />
werden. Das ca. 30 m lange Vordach<br />
ist daher als wichtiger Markierungspunkt<br />
und Erkennungsmerkmal konzipiert.<br />
Bei der Planung wurde vor allem<br />
im Hinblick auf die Höhe und Lage,<br />
Proportion und Dimension darauf<br />
geachtet, dass die Maßstäblichkeit<br />
in Bezug auf das gesamte Erscheinungsbild<br />
der Gebäude in der Arcisstraße<br />
gewahrt bleibt.<br />
Haupteingang<br />
Das Vordach besteht aus sandgestrahltem<br />
Edelstahl mit seitlich gestanzten<br />
hinterleuchteten TUM-Lettern.<br />
Die historische Beschriftung an<br />
der Fassade wird in Szene gesetzt,<br />
der blaue Kubus auf den Stufen markiert<br />
die Adresse der TUM „Arcisstraße<br />
21“. Die Besucher und Studenten<br />
werden von der Straße durch einen<br />
hellen, freundlichen Bodenbelag empfangen.<br />
Durch weiße Paneele, die<br />
dem neuen Leit- und Beschriftungssystem<br />
dienen, und ein dezent gehaltenes<br />
Beleuchtungskonzept, jeweils<br />
entlang der Stützenreihen, werden<br />
die Besucher in den Campus hineingeleitet.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Planung Horden Cherry Lee Architects, London<br />
Bauleitung Sitzberger, Hoyos Architekten<br />
Nutzfläche 1-6 17.711 m²<br />
Brutto-Grundfläche 27.855 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 132.800 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
6,9 Mio. Euro<br />
Weiterführungsauftrag Januar 2010<br />
Baubeginn Juli 2010<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Vorhölzer Forum<br />
Das fünfte Obergeschoss des Institutsgebäudes<br />
wurde zum Vorhoelzer<br />
Forum umge<strong>bau</strong>t und dient seitdem<br />
der Fakultät für Architektur als Fakultätszentrum.<br />
Darüber hinaus bietet es<br />
der Hochschulleitung attraktive Räumlichkeiten<br />
für Veranstaltungen. Das<br />
Vorhoelzer Forum besteht aus einem<br />
zusammenhängenden großen Raumbereich,<br />
der durch große Öffnungsflügel<br />
separiert werden kann. Die Hauptattraktion<br />
aber ist die große Terrasse,<br />
die einen Rundblick über die Stadt bis<br />
zu den Alpen erlaubt. Im Süden bietet<br />
sie mit einer Breite von ca. 8 Metern<br />
Platz für das von den Studenten und<br />
Mitarbeitern gern besuchte Fakultätscafe.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Planung<br />
TUM Fakultät für Architektur<br />
Bauleitung<br />
Sitzberger, Hoyos Architekten<br />
Nutzfläche 1-6 380 m²<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
0,6 Mio. Euro<br />
Baubeginn August 2009<br />
Übergabe April 2010<br />
Dachterrasse Vorhölzer Forum<br />
5. Obergeschoss - Vorhölzer Forum<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 17
Technische Universität<br />
München<br />
Hochschul- und Forschungsgelände<br />
Garching<br />
A<br />
C<br />
B<br />
D<br />
E<br />
A Neu<strong>bau</strong> Katalyseforschung<br />
B Neu<strong>bau</strong> für Nanotechnologie<br />
C Projekt Neu<strong>bau</strong> Mensa<br />
D Interimshörsäle<br />
E Erweiterung Leibniz Rechenzentrum<br />
Reinhard Dombrowski<br />
Interimshörsäle<br />
Pünktlich zum Semesterbeginn im<br />
Oktober 2011 übergab das Bauamt<br />
die neuen Interimshörsäle der Technischen<br />
Universität München zur<br />
Nutzung. Aus Mitteln des Konjunkturpakets<br />
II des Bundes und dem Aus<strong>bau</strong>programm<br />
des Landes, entstand<br />
in extrem kurzer Bauzeit ab Ende<br />
2010 ein innovativer Holzskelett<strong>bau</strong>,<br />
der Platz für über 700 Studierende in<br />
2 Hörsälen bietet.<br />
Das von den Architekten Deubzer,<br />
König + Rimmel, München entworfene<br />
kompakte, fast quadratische Gebäude<br />
basiert auf einem Grundraster<br />
von 62,5 cm. Die gewählte Holzkonstruktion<br />
besteht aus einem Holzskelett,<br />
das mit Holzrahmenwänden<br />
ausgefacht wird. Eine zweischalige<br />
Trennwand zwischen den beiden Hörsälen<br />
erlaubt einen barrierefreien Zugang<br />
zum Podium. Die sparsamst gestalteten<br />
Hörsäle sind in technischer<br />
Hinsicht für die Studierenden voll ausgestattet.<br />
Eine Kühlung sorgt auch im<br />
Hörsaal 1<br />
Sommer für ein behagliches Raumklima.<br />
Akustische Deckenplatten sorgen<br />
für die notwendige Schallabsorption.<br />
Beamer übertragen Vorlesungen aus<br />
anderen Hörsälen und modernste Tafelanlagen<br />
erlauben den Professoren<br />
wieder mit Kreide ihre Gedanken zu<br />
visualisieren.<br />
WLAN und Steckdosen ermöglichen<br />
den Studierenden interaktiv an<br />
den Vorlesungen teilzunehmen. Highlight<br />
des Gebäudes ist die in schwarz<br />
gehaltene Fassade - in einfachster<br />
Bauweise realisiert - die mit ihrer<br />
Wellenstruktur die gestalterische Absicht<br />
der Architekten ausdrucksvoll<br />
darstellt.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt Deubzer, König + Rimmel Architekten<br />
München<br />
Nutzfläche 1-6 889 m²<br />
Brutto-Grundfläche 693 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 8.500 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
3,6 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2009<br />
Baubeginn November 2010<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
18 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Neu<strong>bau</strong> für Katalyseforschung<br />
und Sanierung Alt<strong>bau</strong><br />
Die „Garchinger Chemie“ nimmt in<br />
Deutschland den Spitzenplatz im nationalen<br />
Ranking ein. So war die Genehmigung<br />
des Forschungs<strong>bau</strong>antrages<br />
beim Wissenschaftsrat des<br />
Bundes für die Garchinger Professoren<br />
mit ihrem Präsidenten Prof. Dr.<br />
Wolfgang A. Herrmann an der Spitze,<br />
die Bestätigung einer lang anhaltenden<br />
Erfolgsgeschichte. Innerhalb<br />
der Gesamtmaßnahme mit Gesamtkosten<br />
von 84,4 Mio. Euro wird der<br />
Alt<strong>bau</strong> saniert und ein Neu<strong>bau</strong> mit<br />
unterschiedlich großen Forschungslaborlandschaften<br />
errichtet. Die dazugehörenden,<br />
notwendigen Büro räume<br />
werden innerhalb der Sanierung des<br />
Gebäudebestands realisiert. Verbindungen<br />
in mehreren Ebenen verknüpfen<br />
beide Bauteile.<br />
Die überzeugende Idee der<br />
Münchner Architekten Klein & Sänger,<br />
die Funktionen um einen für Begegnungen<br />
und wissenschaftlichen<br />
Austausch zu nutzenden Innenhof zu<br />
gruppieren, traf ins Herz der Chemiker.<br />
Für sie bedeutet Chemie Teamarbeit.<br />
Heutige Chemiker arbeiten mit<br />
vielen Fachleuten zusammen. Die Katalyseforschung<br />
bringt die Forscher<br />
zusammen, sie „katalysiert“ die Prozesse.<br />
So galt der Entwurfsschwerpunkt<br />
der Entwicklung innovativer<br />
Spitzenlabore.<br />
Die TUM selbst verabschiedete<br />
sich vom Modell einzelner, abgeschlossener<br />
Laboratorien und favorisierte<br />
zusammenhängende, größere<br />
Laborlandschaften. Für alle Planer<br />
bedeutete dies innovativ denken, eine<br />
komplexe Lüftungstechnik zu planen<br />
und neue Konzepte zu realisieren. Es<br />
entstand ein viergeschossiger Baukörper<br />
mit rd. 6.100 m² Hauptnutzfläche.<br />
Labor im sanierten Alt<strong>bau</strong><br />
Im Erdgeschoss, an der Schnittstelle<br />
zum Innenhof, erwartet die Forscher<br />
ein kleines Cafe. Wesentliche Merkmale<br />
der Grundrissstruktur sind zwei<br />
Laborspangen. Um die technischen<br />
und nutzungsspezifischen Anforderungen<br />
zu vereinen gliedern sich die<br />
Laborlandschaften in drei Zonen, der<br />
Labor-, der Service- und der Auswertezone.<br />
Schwerpunkt ist die Laborzone.<br />
Auf einer Seite umschlossen von<br />
der Servicezone, die der Aufstellung<br />
zusätzlicher wissenschaftlicher Geräte<br />
dient, auf der anderen Seite von<br />
der Auswertezone, die den Forschern<br />
zur Ergebnissauswertung in unmittelbarer<br />
Nähe ihrer Experimente dient.<br />
Während in der Servicezone Probleme<br />
wie z.B. Schall gelöst wurden, bietet<br />
die Auswertezone einen ruhigeren Bereich<br />
an der Fassade an. Vier vertikale<br />
Technikschächte verbinden die Laborlandschaften<br />
mit den Technikzentralen<br />
im Keller und auf dem Dach. Die Ingenieurbüros<br />
IEP Elektro und CLP, München<br />
sowie das Ingenieurbüro IPN,<br />
Dresden lösten bislang souverän alle<br />
Aufgaben. Die Bauarbeiten werden<br />
Mitte <strong>2013</strong> beendet und das Gebäude<br />
zur Einrichtung und Nutzung übergeben.<br />
Bei einem Projekt dieser Spezifikation<br />
erwartet das gesamte Team<br />
die Inbetriebnahme mit großer Spannung.<br />
Der technische Betriebsdienst<br />
der TUM übernimmt ein höchst anspruchsvolles<br />
Gebäude.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt<br />
Klein & Sänger, München<br />
Nutzfläche 1-6 (Neu<strong>bau</strong>) 6.200 m²<br />
Brutto-Grundfläche (Nutzung) 15.923 m²<br />
Brutto-Rauminhalt (Neu<strong>bau</strong>) 66.298 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
84,4 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2008<br />
Baubeginn April 2009<br />
Übergabe Mai <strong>2013</strong><br />
Projektansicht (Visualisierung)<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 19
Zentrum für Nanotechnologie und<br />
Nanomaterialien (ZNN)<br />
Das neue Zentrum für Nanotechnologie<br />
und Nanomaterialien auf dem<br />
Campus der Technischen Universität<br />
München in Garching ist den Forschern<br />
des Walter Schottky Instituts<br />
und seinem Leiter, Herrn Prof. Abstreiter<br />
zu verdanken. Im Rahmen des<br />
Exzellenzclusters Nanosystems Initiative<br />
Munich ist es durch ihre Leistungen<br />
gelungen, Mittel für weitere Forschungen<br />
und für dieses Gebäude zu<br />
erhalten. Der Neu<strong>bau</strong> soll den Auf<strong>bau</strong><br />
der neuen Fachrichtung Bioelektronik<br />
an der Schnittstelle zwischen Biophysik,<br />
Biochemie und Halbleitertechnologie<br />
fördern. Gleichzeitig bietet er<br />
die Voraussetzungen zur Stärkung<br />
und zum Aus<strong>bau</strong> der Konkurrenzfähigkeit<br />
auf dem Zukunftsgebiet der<br />
Nanowissenschaften. Rund 2.000 m²<br />
Nutzfläche stehen den Forschern zur<br />
Verfügung, davon allein 1.400 m² Laborfläche.<br />
Dem Architekturbüro Henn aus<br />
München gelang es mit den Fachplanern<br />
für Elektro, dem Ingenieurbüro<br />
Rücker + Schindele und dem Haustechnik-<br />
und Laborplaner Ingenieurbüro<br />
Kuzyl + Sander, München für rd.<br />
11,6 Mio. Euro ein innovatives, bedarfsgerechtes<br />
Gebäude innerhalb<br />
des Zeit- und Kostenrahmens zu planen<br />
und zu errichten. Die Übergabe<br />
des Gebäudes erfolgte im Mai 2010<br />
nach nur 14 Monaten Bauzeit.<br />
Süd-Ost-Ansicht<br />
Haupteingang mit Foyer<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Planung<br />
Henn Architekten, München<br />
Nutzfläche 1-6 2.075 m²<br />
Brutto-Grundfläche 4.046 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 17.575 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
11,6 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2008<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />
Übergabe Mai 2010<br />
Reinraumlabor<br />
20 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Bayerische Akademie<br />
der Wissenschaften<br />
Leibniz-Rechenzentrum<br />
Erweiterung zum Zentrum für<br />
Supercomputing<br />
Barbara Thiel-Lintner<br />
Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der<br />
Bayerischen Akademie der Wissenschaften<br />
in Garching dient als Zentrum<br />
für wissenschaftliches und technisches<br />
Hochleistungsrechnen allen<br />
bayerischen Universitäten und Hochschulen.<br />
Der neue Erweiterungs<strong>bau</strong><br />
schafft nun Raum für einen Höchstleistungsrechner,<br />
den so genannten<br />
„SuperMUC“, der zu den leistungsfähigsten<br />
Rechnern weltweit zählen<br />
wird.<br />
Bereits mit dem Neu<strong>bau</strong> des LRZ<br />
(2003) hatte das Büro Thomas Herzog<br />
ein Gebäude errichtet, das als<br />
signifikanter „Rechnerwürfel“ den<br />
Eingang zum High-Tech-Campus Garching<br />
markiert. Mit dem zweiten Bauabschnitt<br />
realisierte der Architekt eine<br />
Erweiterung in drei Bereichen:<br />
Die Erweiterung des Rechnerwürfels<br />
um annähernd 100% zum<br />
„Doppelwürfel“ bildet nach wie vor<br />
den architektonischen Auftakt zum<br />
Garchinger Forschungsgelände bei.<br />
Schon im Hinblick auf eine künftige<br />
Erweiterbarkeit war der erste Würfel<br />
in der Westfassade als Stahlkonstruktion<br />
mit demontierbarer äußerer Verkleidung<br />
ausgebildet worden.<br />
Die Erweiterung der Institutsräume<br />
um ca. 40% bildet einen eigenständigen<br />
neuen Instituts<strong>bau</strong>, der<br />
parallel zu dem bestehenden Institutsgebäude<br />
angeordnet ist. Damit<br />
entsteht ein ruhiger Innenhof, der den<br />
Mitarbeitern des Institutes als Grünraum<br />
zugute kommt. Der Erweiterungs<strong>bau</strong><br />
wir unterirdisch an den Bestand<br />
angebunden.<br />
Ein Labor für große dreidimensionale,<br />
virtuelle Visualisierungen wurde<br />
als <strong>bau</strong>liches Gegenstück zum Rechnerwürfel<br />
neu errichtet - geometrisch<br />
verwandt, doch in deutlich geringerem<br />
Volumen.<br />
Die Abwärme von bis zu 8.000 kW<br />
aus dem Höchstleistungsrechner wird<br />
u.a. zur Beheizung der Institutsgebäude<br />
genutzt. Der Kältebedarf wird durch<br />
einen modularen Kälteverbund aus<br />
Grundwassernutzung, Dunstturm und<br />
Erweiterung Rechnerwürfel<br />
Ansicht Innenhof<br />
Kältemaschinen mit Turboverdichtern<br />
intelligent kombiniert. Die innovative<br />
„Warmwasserkühlung“ bringt einen<br />
erheblichen ökologischen und ökonomischen<br />
Vorteil gegenüber einer konventionellen<br />
Kaltwasserkühlung.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt<br />
Herzog und Partner<br />
Nutzfläche 1-6 (Institut) 3.201 m²<br />
Brutto-Grundfläche (Institut) 9.013 m²<br />
Brutto-Rauminhalt (Institut) 44.750 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
49,2 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag September 2008<br />
Baubeginn Oktober 2009<br />
Übergabe Juli 2010<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 21
Universität Augsburg<br />
Annette Bubmann<br />
Städte<strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />
Zur Stärkung des Standortes Augsburg<br />
im Bereich Hochtechnologie und<br />
zur Sicherung einer wirksamen Vernetzung<br />
zwischen Universität, Forschungseinrichtungen<br />
und Unternehmen<br />
wurde von der Stadt Augsburg<br />
die Errichtung eines innovativen und<br />
hochwertigen Areals des sogenannten<br />
„AUGSBURG Innovationspark“ in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität<br />
Augsburg beschlossen.<br />
Aufgrund der sowohl regional als<br />
auch überregional hohen Bedeutung<br />
des Vorhabens wurde von Seiten der<br />
Stadt das im Bereich von Campusarealen<br />
renommierte Büro von Prof.<br />
Kees Christiaanse, KCAP - Architects<br />
& Planners 2009 mit der Ausarbeitung<br />
eines Masterplans beauftragt. Dieser<br />
bildet die Grundlage für alle weiteren<br />
Planungen und stellt die Basis für die<br />
erforderlichen Bauleitpläne (Flächennutzungsplanänderung,<br />
Be<strong>bau</strong>ungsplan)<br />
dar. Der Masterplan definiert<br />
klare Qualitätsvorgaben für die Umsetzung,<br />
bietet gleichzeitig aber auch<br />
eine möglichst große Flexibilität für<br />
dessen Realisierung. Mit einer Mischung<br />
aus Hochschule, Forschung<br />
und Entwicklung, wissenschaftsnaher<br />
Dienstleistung und Produktion soll<br />
ein innovatives, hochwertiges Gelände<br />
entstehen, dessen Nutzungsspektrum<br />
noch durch temporäres Wohnen,<br />
Gastronomie, Sportanlagen,<br />
Angebote zur Kinderbetreuung etc.<br />
abgerundet wird.<br />
Parallel wurde vom Staatlichen<br />
Bauamt Augsburg das gleiche Büro<br />
KCAP mit einer Masterplanung für die<br />
Verdichtung, Anpassung und Weiterentwicklung<br />
der Universität Augsburg<br />
beauftragt, die als Grundlage für anstehende<br />
Bauvorhaben und eine langfristige<br />
Entwicklung der Universität<br />
dienen soll. Das Universitätsgelände<br />
ist als Campus angelegt und in diesem<br />
Sinne über die Jahre ständig weiterentwickelt<br />
worden. Heute werden<br />
an sieben Fakultäten und diversen Instituten<br />
etwa 16.000 Studierende unterrichtet.<br />
Die Änderung des Flächennutzungsplans<br />
im Bereich des „AUGS-<br />
BURG Innovationspark“ als Grundlage<br />
des Be<strong>bau</strong>ungsplans Nr. 900<br />
Masterplan Innovationspark<br />
ist bereits durchgeführt und abgeschlossen,<br />
der Be<strong>bau</strong>ungsplan ist<br />
zwischenzeitlich rechtskräftig. Der<br />
Innovationspark ist im Westen als<br />
„Sondergebiet mit der Zweckbestimmung<br />
Forschung, Entwicklung, Universität<br />
(FEU)“ und östlich der künftigen<br />
Haupterschließungsachse sowie<br />
im Südosten (Wettbewerbsgebiet)<br />
als „Sondergebiet mit der Zweckbestimmung<br />
Hochschule (HS)“ dargestellt.<br />
Aufgrund der sich ändernden<br />
Grundbesitzverhältnisse läuft derzeit<br />
für das Gebiet das notwendige Umlegungsverfahren.<br />
Die Universität soll<br />
dabei Entwicklungsflächen östlich der<br />
neuen Erschließungsstraße des Innovationsparks<br />
und südlich der universitären<br />
Sportflächen erhalten um eine<br />
organische und sinnvolle Erweiterung<br />
der Universität zu ermöglichen.<br />
Die Realisierung des Innovationsparks,<br />
die einen Zeitraum von einigen<br />
Jahren in Anspruch nehmen wird, ist<br />
in verschiedenen Phasen vorgesehen.<br />
Dabei soll zunächst der auf der Niederterrasse<br />
liegende südöstliche Planbereich<br />
realisiert werden, in dem derzeit<br />
bereits Gebäude des Fraunhofer<br />
Institutes und des Deutschen Zentrums<br />
für Luft- und Raumfahrt im Entstehen<br />
sind. Als nächstes Teilprojekt<br />
soll hier in unmittelbarer Nähe zu den<br />
beiden o.g. Instituten ein Technologiezentrum<br />
für Faserverbundtechnologie<br />
und Mechatronik entstehen.<br />
Das Staatliche Bauamt hat außerdem<br />
einen Architektenwettbewerb für ein<br />
Gebäude für Materials Ressource Management<br />
(MRM) für die Universität<br />
Augsburg durchgeführt. Der Bau soll<br />
im Süden des Universitäts-Campus in<br />
unmittelbarer Nähe zum Innovationspark<br />
der Stadt Augsburg auf Vorhalteflächen<br />
des Freistaates Bay ern errichtet<br />
werden. Das Gebäude wird<br />
auch Räume der Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften Augsburg<br />
beherbergen.<br />
22 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
A Neu<strong>bau</strong> Kunst und Musik<br />
B Neu<strong>bau</strong> WI-IF, ZWW mit ZITDL<br />
C Sanierung Mensa<br />
D Standort Neu<strong>bau</strong> Materials Resource Management<br />
Neu<strong>bau</strong> Kunst und Musik<br />
Mit dem Neu<strong>bau</strong> eines Institutsgebäudes<br />
für Kunst und Musik sind ab<br />
2012 alle Einrichtungen der Universität<br />
auf dem Campus an der Universitätsstraße<br />
vereint. Die Lehrstühle<br />
der Kunst- und Musikwissenschaften<br />
werden zukünftig am Universitätssee,<br />
nördlich der Gebäude der juristischen<br />
Fakultät auf 3.600 m² Nutzfläche sehr<br />
gute Voraussetzungen für ihre Arbeit<br />
finden.<br />
Das im Grundriss ca. 60 x 60 m<br />
große quadratische Gebäude liegt<br />
wie selbstverständlich im Gelände,<br />
ist eingebunden in das vorhandene<br />
Fußwegenetz und nimmt das Gefälle<br />
des Grundstückes in sich auf. Der<br />
Baukörper wird geprägt durch drei<br />
eingeschnittene Innenhöfe, die sich<br />
jeweils auf unterschiedlichen Höhenniveaus<br />
befinden und den Kontakt mit<br />
der Umgebung ermöglichen. So orientiert<br />
sich der Eingangshof auf dem<br />
untersten Niveau nach Südosten und<br />
bindet an die Haupterschließungsrichtungen<br />
an. Die Dachterrasse auf dem<br />
oberen Niveau blickt als „Seeterrasse“<br />
nach Osten zum See, während<br />
sich der für die Bildhauer geschaffene<br />
Skulpturenhof auf dem mittleren Niveau<br />
nach Westen orientiert und eine<br />
direkte Andienung ermöglicht.<br />
Das Gebäude ist gekennzeichnet<br />
durch seine klare architektonische<br />
Foyer<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
Haltung mit einer hellen, horizontal<br />
gegliederten Außenfassade, die in<br />
den beiden Obergeschossen gleichmäßige,<br />
geschossweise versetzte<br />
Fensteröffnungen aufweist. Die farblich<br />
und im Material abgesetzten Fassadeneinschnitte<br />
an den nach außen<br />
orientierten Höfen und die bewegte<br />
Dachlandschaft vermeiden dabei,<br />
dass die schnörkellose Grundfigur und<br />
die langen Fassadenabwicklungen als<br />
abweisend empfunden werden. Entstanden<br />
ist ein Baukörper, der dem<br />
künstlerisch, kreativen Charakter der<br />
Fächer Musik- und Kunsterziehung,<br />
deren Offenheit und Kommunikationsbestreben<br />
in weitem Maße entgegenkommt,<br />
ohne die Ausbildungsinhalte<br />
durch <strong>bau</strong>liche Festlegungen<br />
zu sehr festzulegen.<br />
Eine zentrale Bedeutung als Bereich<br />
für externes Publikum hat das<br />
Auditorium, das direkt am Haupteingang<br />
im Sockelgeschoß angeordnet<br />
ist. Ein geschützter Vorbereich<br />
und ein großzügiges Foyer empfangen<br />
den Besucher. Die als Vertikalerschließung<br />
dienende Haupttreppe im<br />
durchgehenden Luftraum des zentralen<br />
Foyers erlaubt Blickbeziehungen<br />
innerhalb des Gebäudes und lädt ein,<br />
dieses in allen Ebenen zu entdecken.<br />
Die Anordnung der Räume für die<br />
Fächer Kunst und Musik ergibt sinnvolle<br />
Nachbarschaften und vermeidet<br />
gegenseitige Störungen. Die Übergänge<br />
sind fließend und die gegenseitige<br />
Bereicherung wird durch ein<br />
hierarchieloses Wegesystem, durch<br />
Fluraufweitungen und Nischen sowie<br />
durch unterschiedlich belichtete Ausstellungs-<br />
und Präsentationsmöglichkeiten<br />
gefördert.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Augsburg<br />
Architekt Knoche Architekten BDA, Leipzig<br />
Nutzfläche 1-6 3.693 m²<br />
Brutto-Grundfläche 9.978 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 45.185 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
21,86 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2007<br />
Baubeginn April 2009<br />
Übergabe Dezember 2011<br />
Auditorium Mai <strong>2013</strong><br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 23
Neu<strong>bau</strong> Finanzwirtschaftsinformatik<br />
(WI-IF), Zentrum für Weiterbildung<br />
und Wissenstransfer<br />
(ZWW) und Neu<strong>bau</strong> Zentrum für<br />
IT-basierte technische Dienstleistungen<br />
(ZITDL)<br />
Im parkartigen Universitätsgelände<br />
entstand in zwei Bauabschnitten ein<br />
Ensemble aus drei sehr unterschiedlichen<br />
universitären Einrichtungen, mit<br />
unterschiedlichen Nutzungen und Arbeitszeiten.<br />
Die kammartige Gliederung<br />
macht Eingänge und unterschiedliche<br />
Nutzungen deutlich, schafft eine<br />
Verzahnung mit den Freiflächen und<br />
ermöglicht attraktive Durchblicke.<br />
Der erste Bauabschnitt (WI-IF/<br />
ZWW) beherbergt zwei Nutzer mit<br />
unterschiedlichen Zielsetzungen und<br />
Aktivitäten. Während sich die Finanzwirtschaftsinformatik<br />
an der Schnittstelle<br />
zwischen Finanzwirtschaft und<br />
Wirtschaftsinformatik positioniert und<br />
angewandte Forschung mit der Praxis<br />
und der Lehre verknüpft, widmet sich<br />
das ZWW schwerpunktmäßig der bezahlten<br />
Fort- und Weiterbildung von<br />
Führungskräften.<br />
Der zweigeschossige Neu<strong>bau</strong> entstand<br />
südlich des bestehenden Hörsaalzentrums<br />
der Wirtschaftswissenschaften.<br />
Ein nach außen in zwei Teile<br />
gegliederter Baukörper wahrt die Eigenständigkeit<br />
der jeweiligen Nutzer.<br />
Eine gemeinsame Erschließungsachse<br />
verbindet die beiden Gebäudeteile.<br />
Hier befindet sich im Westen des Gebäudes<br />
der Haupteingang, erreichbar<br />
über eine Freitreppe sowie eine barrierefreie<br />
Rampe. Der nun realisierte<br />
Entwurf erzielt damit sinnvolle Synergie-<br />
und damit auch Einsparungseffekte<br />
durch die Anordnung gemeinsam<br />
genutzter Erschließungs-,<br />
Garderoben- und Sanitärbereiche.<br />
Die mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten<br />
verkleideten Fassaden<br />
des WI-IF/ZWW fügen sich unauffällig<br />
in den Grünbereich ein und bilden<br />
einen zurückhaltenden Hintergrund<br />
für die <strong>bau</strong>mbestandenen Ränder.<br />
Kontrastierend dazu wurden die Profile<br />
der Holz-Alu-Fenster bänder und<br />
Pfosten-Riegel-Fassaden wie auch<br />
die einfassenden Bleche in naturfarbenem<br />
Aluminium ausgeführt.<br />
Von den Gesamtkosten in Höhe<br />
von 6,74 Mio. Euro wurden rund 35 %<br />
aus dem Haushalt des Freistaats Bayern<br />
gedeckt. Der Rest wurde in einem<br />
einzigartigen Finanzierungskonzept<br />
Neu<strong>bau</strong> Wirtschaftsinformatik (WI-IF) und Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW)<br />
Luftraum Foyer Wirtschaftsinformatik<br />
Auditorium Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer<br />
24 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Kunst am Bau Neu<strong>bau</strong> WI-IF, ZWW<br />
Zentrum für IT-basierte technische Dienstleistungen (ZITDL)<br />
von den Nutzern selbst aufgebracht.<br />
Das im Rahmen des Konjunkturpakets<br />
II in einem zweiten Bauabschnitt<br />
entstandene Zentrum für<br />
IT-basierte, technische Dienstleistung<br />
(ZIDTL) ist ein der Universität<br />
bzw. dem Gebäudekomplex der<br />
Wirtschaftswissenschaften angegliedertes<br />
aber nicht direkt der Universitätsnutzung<br />
zugehöriges Gebäude,<br />
in welchem die Zusammenarbeit<br />
von Lehrstühlen der Wirtschaftsinformatik<br />
mit der freien Wirtschaft in<br />
einzelnen Arbeitsgruppen bzw. Projekten<br />
gefördert werden soll. Das<br />
Gebäude versteht sich sowohl funktional<br />
als auch visuell als Ergänzung<br />
zu dem mit einer gläsernen Brü-<br />
cke angeschlossenen erste Bauabschnitt.<br />
Äußerlich gleicht das ZITDL<br />
dem ersten Bau, wurde jedoch mit<br />
hellen Fassadentafeln und dunklen<br />
Fensterbändern invers gestaltet. Zudem<br />
konnte die Energieeinsparverordnung<br />
2009 durch einen hohen energetischen<br />
Standard um mehr als<br />
30 % unterschritten werden. Hierzu<br />
kam ein hochwertiger Wärme- und<br />
Sonnenschutz zur Ausführung. Die<br />
Konferenz- und Serverräume werden<br />
durch den Einsatz von Grundwasser<br />
gekühlt. Die Büroräume sind mit<br />
Heiz- und Kühldecken ausgestattet,<br />
die mit Grundwasser, in Verbindung<br />
mit einer Wärmepumpe, gespeist<br />
werden.<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Augsburg<br />
ARGE Hugues + Seifert-Hugues<br />
Architekten, München<br />
Nutzfläche 1-6 1.370 m²<br />
Brutto-Grundfläche 3.465 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 12.500 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
6,74 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Januar 2007<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2008<br />
Übergabe Oktober 2009<br />
Architekt Seifert-Hugues Architekten GmbH,<br />
München<br />
Nutzfläche 1-6 866 m²<br />
Brutto-Grundfläche 1.650 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 5.700 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
4,0 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2009<br />
Baubeginn November 2009<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Grundriss Erdgeschoss ZWW Grundriss Erdgeschoss WI-IF Grundriss Erdgeschoss ZITDL<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 25
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Augsburg<br />
B<br />
A Neu<strong>bau</strong> Maschinen<strong>bau</strong><br />
B Neu<strong>bau</strong> Wirtschaft und Informatik<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Maschinen<strong>bau</strong><br />
Christine Dietrich-Rechner<br />
Annette Bubmann<br />
Der Neu<strong>bau</strong> des Institutsgebäudes<br />
für Maschinen<strong>bau</strong> liegt im Zentrum<br />
des Campus am Brunnenlech. Dieser<br />
ersetzt den erdgeschossigen Vorgänger<strong>bau</strong><br />
aus dem Jahre 1953, der<br />
durch die Neuorganisation der Fakultät<br />
Maschinen<strong>bau</strong> und der damit verbundenen<br />
räumlichen Veränderungen<br />
unzureichend war. Der in den annähernden<br />
Abmessungen des Vorgänger<strong>bau</strong>s<br />
errichtete Neu<strong>bau</strong> schließt<br />
den durch die bestehenden Gebäude<br />
gebildeten Innenhof nach Süden hin<br />
ab. Mittels einer 3,60 m breiten transparenten<br />
Gebäudefuge wird der Neu<strong>bau</strong><br />
vom Alt<strong>bau</strong> getrennt und versteht<br />
sich als eigenständiger Bestandteil im<br />
Hochschulgefüge.<br />
Der von den Architekten Nickl und<br />
Partner aus München geplante Neu<strong>bau</strong><br />
mit 2.302 m² Nutzfläche nimmt<br />
die Labore Fahrzeugtechnik, Faserverbund,<br />
Schweißtechnik, Werkstoffprüfung,<br />
Hydraulik, Messtechnik, Akustik<br />
und Mechatronik sowie das Härtelabor<br />
auf. Der 68 m lange kompakte<br />
Baukörper ist 21 m breit, sodass sowohl<br />
große Laborräume als auch Büroräume<br />
mit geringen Raumtiefen<br />
A<br />
Treppenhaus<br />
Schweißlabor<br />
wirtschaftlich organisiert werden können.<br />
Eine in der mittleren Längsachse<br />
befindliche Kernzone beinhaltet die<br />
vertikale Erschließung sowie Service-,<br />
Installations- und Sanitärbereiche. Im<br />
Erdgeschoss befinden sich werkstattähnliche<br />
Räume, die durch ihre<br />
Größe, benötigte Bodenlasten, technischen<br />
Versorgungsanspruch und<br />
eine direkte Anfahrbarkeit von außen<br />
charakterisiert sind. Im ersten Obergeschoss<br />
gibt es kleinteiligere Raumstrukturen<br />
wie Besprechungs- und<br />
Rechnerschulungsräume sowie eine<br />
offene Experimentierfläche auf einem<br />
dreispännigen Grundriss. Zum durchgängigen<br />
Organisationsmerkmal gehört<br />
auch, dass sämtliche Professorenbüros<br />
im zweiten Obergeschoss<br />
des Neu<strong>bau</strong>s konzentriert werden.<br />
Die Innenraumgestaltung entspricht<br />
in der Materialwahl der<br />
Schichtung der Nutzung. So ist das<br />
Erdgeschoss durch eine Sichtbetonkonstruktion<br />
mit Betonsteinausfachungen<br />
aus hellgrauen Modulsteinen<br />
charakterisiert. Die Wahl der<br />
Oberflächen verfeinert sich in den<br />
Obergeschossen, so dass im zweiten<br />
Obergeschoss eine freundliche Bürozone<br />
entsteht.<br />
Die Fassade wird aus einer hinterlüfteten<br />
Metallelementkonstruktion<br />
und gläsernen Fensterbändern gebildet.<br />
Die Sonnenschutzlamellen sind<br />
aus dem gleichen Material wie die<br />
Fassadenteile nur in geschlitzter Form<br />
und mit einem Klappmechanismus<br />
ausgebildet. Je nach Sonnenstand<br />
verwandeln die beweglichen Lamellen<br />
das Gebäude in einen homogen<br />
geschlossenen Kubus bzw. in eine dynamische<br />
horizontale Gebäudeoptik.<br />
Der nördliche Innenhof wird<br />
durch die bestehenden Kastanienund<br />
Schwarznussbäume geprägt.<br />
Zur Steigerung der Verweil- und Aufenthaltsqualität<br />
hat der Augsburger<br />
Landschaftsarchitekt Eger eine erhöht<br />
angelegte Fläche aus einem<br />
strapazierfähigen, wasserdurchlässigen<br />
Kunstrasenteppich wellenförmig<br />
unter den Baumbestand eingefügt.<br />
Die mit Cortenstahlscheiben<br />
und einem unsichtbar angebrachten<br />
umlaufenden Lichtband aus energiesparenden<br />
LED-Leuchten eingefasste<br />
Fläche scheint zu schweben und trägt<br />
inzwischen bereits den Namen „fliegender<br />
Teppich“.<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Augsburg<br />
Nickl und Partner Architekten AG,<br />
München<br />
Nutzfläche 1-6 2.302 m²<br />
Brutto-Grundfläche 5.489 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 22.064 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
17,73 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Januar 2008<br />
Baubeginn Dezember 2006<br />
Übergabe April 2011<br />
26 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Wirtschaft<br />
und Informatik<br />
Karlheinz Heckel<br />
Mit dem Hörsaalgebäude für 1.400<br />
Studenten wurden Labor- und Seminarräume,<br />
Lehr- und Hörsäle und<br />
die zugehörigen Servicebereiche für<br />
Organisation und wissenschaftliche<br />
Leitung sowie ein Parkdeck mit insgesamt<br />
105 Stellplätzen auf zwei Ebenen<br />
realisiert.<br />
Im Gegensatz zu dem Wettbewerbsentwurf<br />
aus dem Jahre 1999<br />
hat sich die Hauptnutzfläche um<br />
knapp 50 % erhöht, was im Zusammenhang<br />
mit dem denkmalgeschützten<br />
Schüle<strong>bau</strong> eine Herausforderung<br />
an den städte<strong>bau</strong>lichen Entwurf für<br />
alle an der Planung Beteiligten darstellte.<br />
Im Ergebnis wirkt der kompakte<br />
Baukörper zur massiven Bauweise<br />
der Umgebung mit Wohn- und<br />
Gewerbe<strong>bau</strong>ten kraftvoll und antwortet<br />
durch seine ausgeprägte Form auf<br />
die streng geometrischen Glasfassaden<br />
der Flügel<strong>bau</strong>ten des ersten<br />
Bauabschnitts. Die Gebäude auf dem<br />
Campus bilden nun durch die Farbund<br />
Formgebung eine städte<strong>bau</strong>liche<br />
Einheit und lassen durch ihre Leichtigkeit<br />
und Offenheit einen Ort des Studierens<br />
erkennen.<br />
Über den Haupteingang betritt<br />
man die viergeschossige Eingangshalle,<br />
welche den Mittelpunkt des<br />
Gebäudes darstellt und mit einem<br />
großen Glasdach überdeckt ist. Die<br />
großzügigen Flure wurden mit reichlich<br />
Sitzmöglichkeiten ausgestattet<br />
und sollen als Ort der Kommunikation<br />
vor den Servicebereichen und Hörsälen<br />
dienen.<br />
Für die Vermittlung der Lehre wurden<br />
modernste Studienbedingungen<br />
geschaffen. Chipkarten ermöglichen<br />
den Studenten Zugang zum Gebäude<br />
und den Hörsälen. Fast jeder Sitzplatz<br />
verfügt über einen EDV- und Stromanschluss.<br />
Die Professoren können über<br />
die ausgefeilte Medienanlage nicht<br />
nur Beamer, Lautsprecher und Smartboards<br />
bedienen, sondern auch Vorlesungen<br />
in andere Hörsäle übertragen.<br />
Bei der Planung des Gebäudes<br />
wurde bereits ein um 30 % erhöhter<br />
Standard der Anforderungen<br />
der EnEV 2009 berücksichtigt. Um<br />
einen wirtschaftlichen Betrieb des<br />
Gebäudes zu gewährleisten, wurde<br />
unter Berücksichtigung der Personenzahlen<br />
und den inneren Wärmelasten<br />
die Zwangsbe- und -entlüftung auf ein<br />
Mindestmaß reduziert. Die Nutzung<br />
des Grundwassers zur Kühlung stellt<br />
auf dem Campus den Standard dar.<br />
Eine innovative Gebäudeleittechnik<br />
vermindert den Energiebedarf zusätzlich.<br />
Unter ökologischen Gesichtspunkten<br />
ist auch die Photovoltaikanlage<br />
auf den komplett begrünten<br />
Dachflächen nicht zu vergessen.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Augsburg<br />
Architekt Fritsch und Tschaidse, München<br />
Nutzfläche 1-6 3,422 m 2<br />
Brutto-Grundfläche 8.051 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 32.556 m 3<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
18,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Januar 2008<br />
Baubeginn Februar 2009<br />
Übergabe Juli 2011<br />
Eingangshalle<br />
Hörsaal<br />
Flurbereich<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 27
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Kempten<br />
Neu<strong>bau</strong> für Technik und Sozialwesen<br />
Dr. Monika Schill-Fendl<br />
Mit dem Neu<strong>bau</strong> für die Studiengänge<br />
Technik und Sozialwesen wurde<br />
der fünfte und letzte Bauabschnitt der<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Kempten 2011 fertig gestellt.<br />
An der Hochschule sind derzeit über<br />
3.000 Studierende immatrikuliert.<br />
Auf 4.100 m² Nutzfläche entstanden<br />
10 Vorlesungssäle, 16 Laboratorien,<br />
9 Seminarräume und 45 Büros. Die<br />
Räumlichkeiten werden für die bereits<br />
bestehende Ausbildungsrichtung<br />
Technik und für die neue Ausbildungsrichtung<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
mit insgesamt 460 Studierenden<br />
genutzt.<br />
Der viergeschossige Kopf<strong>bau</strong> Süd<br />
und der zweigeschossige Kopf<strong>bau</strong><br />
Nord werden durch einen eingeschossigen<br />
Hörsaaltrakt mit vorgelagertem<br />
Innenhof Süd<strong>bau</strong><br />
Flur verbunden. Die drei Baukörper<br />
Kopf<strong>bau</strong> Nord, Hörsaaltrakt und Kopf<strong>bau</strong><br />
Süd greifen den kubischen Charakter<br />
der nördlich liegenden Hochschulgebäude<br />
auf und schließen<br />
den Campus zur Bahnhofsstraße mit<br />
einem den Lärm puffernden Flur ab.<br />
Ein Innenhof und ein großes Oberlicht<br />
dienen zur Belichtung innen liegender<br />
Zonen. Das Foyer mit Cafeteria<br />
und Sitzstufenanlage verbindet Erdgeschoss<br />
und erstes Untergeschoss<br />
ebenerdig mit dem Freibereich. Diesen<br />
Weg begleiten Kunstobjekte,<br />
zwölf Leucht-Skulpturen in den Farben<br />
Gelb, Grün und Magenta. Westlich<br />
des Hörsaaltraktes wurde im Kontrast<br />
zum steinernen Forum südlich<br />
der im Jahr 2010 erweiterten Mensa,<br />
ein grüner Gartenhof mit einem orthogonalen<br />
Wegesystem, Sitzgelegenheiten<br />
und zwei mit Wasser gefüllten<br />
Betonbecken angeordnet. Aufgrund<br />
der beengten Grundstücksverhält-<br />
nisse mussten die wegen des ländlichen<br />
Eingzugsgebietes notwendigen<br />
220 Stellplätze auf zwei Tiefgaragenebenen<br />
unter dem Gebäude untergebracht<br />
werden.<br />
Die innere vertikale Erschließung<br />
erfolgt über vier notwendige Treppenräume<br />
und einen Treppenraum<br />
aus der Tiefgarage im zweiten Untergeschoss.<br />
Rollstuhlgerechte Zugänge<br />
zum Gebäude, barrierefreie WC-Anlagen,<br />
Aufzüge sowie Induktionsschleifen<br />
in Seminarräumen bzw. Hörsälen<br />
ermöglichen Studierenden und Mitarbeitern<br />
mit körperlichen Einschränkungen<br />
den Besuch der Hochschule.<br />
Bei der Realisierung des Bauvorhabens<br />
spielte das Thema energieeffizientes<br />
Bauen eine große Rolle. Eine<br />
hoch gedämmte Gebäudehülle und<br />
effiziente Haustechnik mit Fernwärmeversorgung,<br />
Kühlkonzept, Präsenzsteuerung,<br />
Einzelraumregelung, kombinierte<br />
Heiz-Kühl-Decken und eine<br />
CO 2<br />
-gesteuerte Lüftung der Hörsäle<br />
und Seminarräume sind Teil des nachhaltigen<br />
Energiekonzepts.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Kempten<br />
Architekt<br />
Karl + Probst, München<br />
Nutzfläche 1-6 4.100 m²<br />
Brutto-Grundfläche 15.200 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 16.860 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
25,8 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Oktober 2007<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />
Übergabe Juni 2011<br />
Foyer mit Kunst am Bau<br />
Hörsaalflur<br />
28 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Hochschulcampus<br />
Regensburg<br />
Karl Stock<br />
A<br />
B<br />
D<br />
A Neu<strong>bau</strong> Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />
B Neu<strong>bau</strong> Hörsaalgebäude<br />
C Neu<strong>bau</strong> für die Technik<br />
D Neu<strong>bau</strong> Mathematik und Informatik<br />
C<br />
Die Gebäudekomplexe von Universität<br />
und Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften Regensburg wurden<br />
in ihren wesentlichen Teilen zwischen<br />
1966 und 1978 er<strong>bau</strong>t. Der letztere<br />
wurde in den Jahren 2000 bis 2006<br />
um die großzügige Mensa- und Bibliotheksanlage<br />
sowie das Maschinen<strong>bau</strong>gebäude<br />
erweitert.<br />
Bei der Konzeption der vernetzten<br />
Standorte wurde von Anfang an auf<br />
eine großzügige Durchwegung geachtet.<br />
Diese parkartig gestaltete Anlage<br />
bildet die fußläufige Verbindung<br />
zwischen der Altstadt im Norden und<br />
dem im Süden gelegenen Universitätsklinikum<br />
und dient gleichzeitig<br />
der <strong>intern</strong>en Erschließung der Campuseinrichtungen.<br />
Neben der laufenden Generalüberholung<br />
des Gebäudebestandes ist ein<br />
weiterer Schwerpunkt der aktuellen<br />
Bau- und Planungstätigkeit die Definition<br />
<strong>bau</strong>licher Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für beide Einrichtungen. Ziel ist<br />
es dabei, Aus<strong>bau</strong>szenarien aufzuzeigen<br />
und konkrete Bauräume festzulegen.<br />
Dabei soll der zentrale Grünzug<br />
auch weiterhin als innere Erschlie-<br />
ßungsachse erhalten bleiben und in<br />
Teilbereichen weiter ausge<strong>bau</strong>t bzw.<br />
gestärkt werden. Als Hilfestellung für<br />
die zukünftige Entwicklung wurde in<br />
Abstimmung mit der Stadt Regensburg<br />
ein Campusentwicklungskonzept<br />
erarbeitet, welches planerisch<br />
die Aus<strong>bau</strong>strategien definiert und<br />
<strong>bau</strong>liche Entwicklungsflächen aufzeigt.<br />
Mit den seit 2011 in Planung befindlichen<br />
Baumaßnahmen - Neu<strong>bau</strong><br />
Informatik und Mathematik und Gebäude<br />
für die Technik - sowie dem<br />
fertig gestellten Neu<strong>bau</strong> „Hörsaalgebäude“<br />
wurde ein wichtiger Baustein<br />
in der Entwicklung des Hochschulstandortes<br />
Regensburg begonnen,<br />
die über die Stadt hinweg verstreuten<br />
Fakultäten an einem Standort zusammenzuführen.<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 29
Universität Regensburg<br />
Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />
Andrea Bergner<br />
Das vor Beginn des Sommersemesters<br />
2011 übergebene neue Hörsaalund<br />
Verfügungsgebäude bildet die<br />
erste größere Erweiterung der Universität<br />
Regensburg seit ihrem Bestehen.<br />
Es umfasst neben Hörsälen, Seminarräumen<br />
und Verfügungsflächen<br />
für universitäre Einrichtungen das Institut<br />
für Immobilienwirtschaft. Der<br />
Gebäudeentwurf basiert auf der prämierten<br />
Wettbewerbsarbeit des Architekturbüros<br />
Ferdinand Heide aus<br />
Frankfurt am Main.<br />
Das Zentrum des Neu<strong>bau</strong>s bildet<br />
eine zweigeschossige Aula mit 400<br />
Plätzen, die über zwei dreigeschossige<br />
Foyers erschlossen wird. In den<br />
oberen Geschossen befinden sich -<br />
an Lichthöfen angeordnet - Institutsbüros<br />
und Seminarräume.<br />
Der solitäre Baukörper passt sich<br />
städte<strong>bau</strong>lich und gestalterisch in die<br />
universitäre Gebäudelandschaft ein.<br />
Die bestehende zentrale Grünachse<br />
wird durch den Neu<strong>bau</strong> nicht nur freigehalten,<br />
sondern auch in Form eines<br />
Studentenweges durch das Gebäude<br />
hindurchgeführt. Gleichzeitig schafft<br />
der Neu<strong>bau</strong> in Richtung Universitätsstraße<br />
ein repräsentatives Entrée. Die<br />
Gestaltungsprinzipien der 60er und<br />
70er Jahre wurden beim Neu<strong>bau</strong> in<br />
eine zeitgemäße Architektursprache<br />
umgesetzt. Das Gebäude mit seinen<br />
4.000 m 2 Nutzfläche wurde innerhalb<br />
von 22 Monaten errichtet und wurde<br />
anteilig vom Freistaat mit 12,9 Mio.<br />
Euro und der Universitätsstiftung (Dr.<br />
Vielberth) mit 3,0 Mio. Euro finanziert.<br />
Für den Neu<strong>bau</strong> wurde das Zertifizierungsverfahren<br />
nach dem Bewertungssystem<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
(BNB) für Unterrichtsgebäude als<br />
eines von bundesweit sieben Pilotprojekten<br />
durchgeführt. Das Ergebnis<br />
der Konformitätsprüfung bescheinigt<br />
der Maßnahme mit einem Gesamterfüllungsgrad<br />
von 70,6 % eine Silbermedaille.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> hat den erstmals von<br />
der deutschen Universitätsstiftung<br />
verliehenen bundesweiten „Deutschen<br />
Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012“ gewonnen.<br />
Ansicht Haupteingang<br />
Aula<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Regensburg<br />
Architekt Ferdinand Heide, Franfurt am Main<br />
Nutzfläche 1-6 4.050 m²<br />
Brutto-Grundfläche 7.649 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 29.531 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
15,9 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2007<br />
Baubeginn Juni 2009<br />
Übergabe April 2011<br />
Foyer West<br />
30 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Regensburg<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Informatik<br />
und Mathematik<br />
Peter Krauße<br />
Der Entwurfsplanung für den Neu<strong>bau</strong><br />
Informatik und Mathematik vorausgegangen<br />
war ein im Oktober 2011<br />
durchgeführter nichtoffener Realisierungswettbewerb<br />
mit vorgeschaltetem<br />
Bewerbungsverfahren. Aus 30<br />
Beiträgen wurde die Arbeit des Architekturbüros<br />
Atelier 30 aus Kassel prämiert.<br />
Die Erschließung des Neu<strong>bau</strong>s erfolgt<br />
über die zentrale Grünachse des<br />
Hochschulcampus durch ein breites<br />
Zugangsband in der Westfassade. Der<br />
in Baumassen und Höhenentwicklung<br />
gestufte Baukörper antwortet auf das<br />
Ensemble der umgebenden Hochschulbe<strong>bau</strong>ung.<br />
In Richtung Osten<br />
lässt der Neu<strong>bau</strong> eine Erweiterung zu.<br />
Im Erdgeschoss befinden sich die<br />
Seminarräume sowie ein großer Hörsaal.<br />
Erschlossen werden die Räume<br />
durch ein zentrales Foyer, an dem<br />
sich zwei Innenhöfe anschließen. Die<br />
Obergeschosse beinhalten die Arbeits-<br />
und Büroräume der Fakultät.<br />
Die sich zu den Innenhöfen öffnenden<br />
Flure schaffen für die Studierenden<br />
erforderliche Kommunikationszonen<br />
und Orientierungsmöglichkeit im Gebäude.<br />
Die Fassade wird mit einer Sichtbetonvorsatzschale<br />
verblendet, die<br />
Fensteröffnungen erhalten einen außen<br />
liegenden Sonnenschutz.<br />
Die Kosten für den Neu<strong>bau</strong> wurden<br />
mit 26,3 Mio. Euro festgesetzt.<br />
Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr<br />
<strong>2013</strong>, die Fertigstellung des Gebäudes<br />
soll Mitte 2016 erfolgen.<br />
Nord-West-Ansicht (Visualisierung)<br />
Lageplan<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Regensburg<br />
Architekt<br />
Atelier 30, Kassel<br />
Nutzfläche 1-6 5.144 m²<br />
Brutto-Grundfläche 10.740 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 43.949 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
26,3 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2011<br />
Baubeginn April <strong>2013</strong><br />
Übergabe April 2016<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 31
Neu<strong>bau</strong> für die Technik<br />
Leif-Peter Krause<br />
Der Neu<strong>bau</strong> für die Technik dient der<br />
Unterbringung der bestehenden Fakultäten<br />
Bauingenieurwesen, Allgemeinwissenschaften<br />
und Mikrosystemtechnik<br />
(Physik/Chemie) sowie<br />
den neuen Studiengängen „Regenerative<br />
Energien und Energieeffizienz“,<br />
„Gebäudeklimatik“ und „Biomedical<br />
Engineering“.<br />
Der dreigeschossige Neu<strong>bau</strong> des<br />
Regensburger Architekturbüros Blasch<br />
Architekten teilt sich in vier Baukörper,<br />
die an das bestehende Gebäude<br />
der Fakultät Maschinen<strong>bau</strong> von Norden<br />
anschließen und so die Infrastruktur<br />
des Bestandsgebäudes mitnutzen.<br />
In Grundriss, Höhe und Fassade orientiert<br />
sich der Neu<strong>bau</strong> am Bestand.<br />
Mit den vier Baukörpern werden insgesamt<br />
6.219 m² für Büros, Labore,<br />
Werkstätten sowie Hörsäle und Seminarräume<br />
neu geschaffen.<br />
Mit der Unterbringung des Hörsaal-<br />
und Seminarbereiches im westlichen<br />
Bauteil können diese - wie die<br />
Seminarbereiche im Bestand und im<br />
neuen Hörsaalgebäude - vom inneren<br />
Grünzug des Campus erreicht werden.<br />
In den beiden östlichen Baukörpern<br />
konzentrieren sich die Labor- und<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Technik (Visualisierung)<br />
Werkstattflächen, sowie eine Halle<br />
der Bauingenieure mit Versuchsständen.<br />
Die Anlieferung und Entsorgung<br />
erfolgt über einen Betriebshof im Osten.<br />
Im darunterliegenden Geschoss<br />
wird eine Tiefgarage mit 58 Stellplätzen<br />
realisiert.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> wird ebenso wie der<br />
Neu<strong>bau</strong> Informatik und Mathematik<br />
an die liegenschaftseigene Fernwärme<br />
aus Kraft-Wärme-Kopplung angeschlossen.<br />
Zur CO 2<br />
-Reduktion und Nutzung<br />
regenerativer Energien wird bei beiden<br />
Bauvorhaben der Standard der<br />
EnEV 2009 um mehr als 30 Prozent<br />
bei der thermischen Hülle unterschritten<br />
und auf den Dächern eine Photovoltaikanlage<br />
errichtet.<br />
Die Gesamt<strong>bau</strong>kosten betragen<br />
33,7 Mio. Euro. Mit vorbereitenden<br />
Maßnahmen wird Mitte 2012 begonnen,<br />
die Fertigstellung des Gebäudes<br />
soll bis Mitte 2016 erfolgen.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Regensburg<br />
Architekt<br />
Blasch, Regensburg<br />
Nutzfläche 1-6 6.219 m²<br />
Brutto-Grundfläche 15.341 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 63.772 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
33,7 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2010<br />
Baubeginn September 2012<br />
Übergabe Juli 2016<br />
Neu<strong>bau</strong> Hörsaalgebäude<br />
Karl Stock<br />
Das zum Sommersemester 2011 in<br />
Betrieb genommene Hörsaalgebäude<br />
fügt sich als dreigliedriger Baukörper<br />
mit seinen Hörsälen und Seminarräumen<br />
auf 2.100 m² Nutzfläche südlich<br />
an das bestehende Gebäude der Fakultät<br />
Maschinen<strong>bau</strong> an.<br />
Der dreigeschossige Neu<strong>bau</strong> kann<br />
somit alle notwendigen infrastrukturellen<br />
Funktionen wie Treppenhäuser,<br />
Aufzüge, Sanitäranlagen, Installations-<br />
und Technikräume aus dem<br />
Bestand sinnvoll mitnutzen.<br />
Durch das Abrücken des westlichen<br />
Neu<strong>bau</strong>körpers nach Süden<br />
entsteht eine zentrale, dreigeschossige<br />
Eingangshalle mit Zugang von<br />
der zentralen Campusgrünachse.<br />
Diese bildet mit ihren beiden Stegen<br />
das optische Bindeglied zwischen Bestand<br />
und Neu<strong>bau</strong> und bietet eine ein-<br />
Hörsaal<br />
ladende Kommunikationszone für Studierende<br />
und Lehrende an.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> konnte in nur 35 Monaten<br />
Planungs- und Bauzeit und innerhalb<br />
des Kostenrahmens von 8,25<br />
Mio. Euro realisiert werden.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Regensburg<br />
Architekt<br />
Blasch, Regensburg<br />
Nutzfläche 1-6 2.125 m²<br />
Brutto-Grundfläche 4.558 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 21.562 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
8,25 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2008<br />
Baubeginn Juni 2009<br />
Übergabe <strong>März</strong> 2011<br />
32 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Südgelände<br />
A<br />
C<br />
C<br />
A Chemikum<br />
B Mathematik und Informatik<br />
C Exzellenzclustergebäude<br />
D Sanierung Mensa<br />
D<br />
B<br />
Tamara Stengel<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik<br />
und Informatik<br />
Der Institutsneu<strong>bau</strong> befindet sich an<br />
der Cauerstraße, unmittelbar am Gebäudekomplex<br />
Mensa-Hörsaal-Bibliothek<br />
(MHB). Durch den <strong>bau</strong>lichen Verbund<br />
mit dem MHB-Gebäude ist ein<br />
Hörsaalcluster entstanden, das auch<br />
eine Nutzung als Kongresszentrum ermöglicht.<br />
Die Errichtung an diesem Standort<br />
einschließlich der zugehörigen<br />
umfangreichen Erschließungsmaßnahmen<br />
bewirkt sowohl eine neue<br />
Adressbildung der Technischen Fakultät<br />
als auch eine städte<strong>bau</strong>liche Arrondierung<br />
und Neugestaltung dieses<br />
Bereichs.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> besteht aus zwei<br />
strukturgleichen Instituts-Baukörpern,<br />
verbunden durch einen Zwischen<strong>bau</strong>,<br />
in welchem die zentralen Nutzungen<br />
Foyer, Hörsäle, Seminar- und Übungsräume<br />
untergebracht sind. Über diesen<br />
Bauteil erfolgt auch die <strong>bau</strong>liche<br />
wie funktionale Anbindung an den Bestand<br />
des MHB-Gebäudes.<br />
Auf 8.000 m² Nutzfläche bietet das<br />
Institut Platz für insgesamt 12 Lehrstühle.<br />
Der Baukörper der Informatik<br />
weist drei jener der Mathematik fünf<br />
und der des Hörsaaltraktes zwei Geschosse<br />
auf.<br />
Die Klarheit des Entwurfs wird im<br />
Inneren durch die Organisation der<br />
Grundrisse weiter geführt.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />
Architekt<br />
Fritsch + Tschaidse, München<br />
Nutzfläche 1-6 8.000 m²<br />
Brutto-Grundfläche 17.823 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 72.400 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
46,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Februar 2008<br />
Baubeginn September 2009<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Flur- und Treppenbereich<br />
Großer Hörsaal<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 33
Exzellenzcluster „Engineering of<br />
Advanced Materials“<br />
Errichtung Forschungsgebäude<br />
für Partikelsynthese und Optik<br />
Auf dem Erlanger Südgelände entstand<br />
ein Forschungsgebäude, bestehend<br />
aus einer mehrgeschossigen<br />
Versuchshalle, Laborbereichen<br />
für Chemie, Physik und Optik sowie<br />
Büros. Der Neu<strong>bau</strong> wurde an die bestehende<br />
Halle der Verfahrenstechnik<br />
ange<strong>bau</strong>t. Die im Neu<strong>bau</strong> vorgesehenen<br />
Nutzungen sind eng mit den<br />
Einrichtungen im bestehenden Gebäude<br />
verknüpft.<br />
Sehr erschütterungsempfindliche<br />
Labore für die Optik wurden möglichst<br />
weit entfernt von den Kompressorenräumen<br />
für die Großversuche in<br />
der Halle konzipiert.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> nimmt die städte<strong>bau</strong>liche<br />
Struktur der benachbarten Institutsgebäude<br />
auf und wird als weiterer<br />
„Finger“ in den parkähnlichen Grünraum<br />
gesetzt.<br />
Der orthogonale kubische Baukörper<br />
schließt an den Bestand über<br />
eine niedrigere und zur Hauptfassade<br />
zurückgesetzte Fuge an. Er stellt sich<br />
so als eigenständiges Gebäude und<br />
nicht als An<strong>bau</strong> dar.<br />
Die vorgehängte, hinterlüftete<br />
Fassade unterstützt dies durch eine<br />
klare Formensprache. Die Fenster<br />
sind als Einzelöffnungen auf den<br />
Stirnfassaden und als Fensterbänder<br />
auf den Längsfassaden ausgeführt.<br />
Die Stirnfassaden bilden einen Rahmen<br />
um die Längsfassaden und geben<br />
dem Gebäude dadurch Prägnanz<br />
und Struktur.<br />
Neu<strong>bau</strong> und Bestand erhalten einen<br />
gemeinsamen neuen Eingang<br />
in der <strong>bau</strong>lichen Fuge. Bestand und<br />
Versuchslabor<br />
Halle für Großversuche<br />
Neu<strong>bau</strong> sind im Erdgeschoss und<br />
im ersten Obergeschoss miteinander<br />
verbunden. Ein T-förmiges Flursystem<br />
teilt die Ebenen in drei Bereiche<br />
und erschließt alle Nutzräume.<br />
Zwei notwendige Treppenhäuser an<br />
den jeweiligen Stirnseiten erschließen<br />
alle Regelgeschosse.<br />
Das Erschließungssystem gliedert<br />
das Gebäude in die drei Bereiche: Halle,<br />
Büros und Labore. Die Technikflächen<br />
befinden sich im Untergeschoss<br />
und in einer vom Dachrand zurückgesetzten<br />
Technikzentrale.<br />
Die Installationen werden in allen<br />
Ebenen in einer Installationsspange<br />
zusammengefasst, die neben den<br />
Schächten auch die Toiletten und den<br />
notwendigen Personen- und Lastenaufzug<br />
beinhaltet.<br />
Die Andienung der Halle erfolgt<br />
analog zu den bestehenden Hallen<br />
entlang der Haberstraße.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />
Architekt<br />
Grabow + Hoffmann, Nürnberg<br />
Nutzfläche 1-6 1.539 m²<br />
Brutto-Grundfläche 2.859 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 12.447 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
8 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Januar 2008<br />
Baubeginn Juni 2010<br />
Übergabe Juni 2012<br />
34 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Exzellenzcluster „Engineering of<br />
Advanced Materials“<br />
Neu<strong>bau</strong> Technische Chemie und<br />
<strong>bau</strong>l. Anpassungsmaßnahmen<br />
Um den Wissenschaftsstandort<br />
Deutschland im <strong>intern</strong>ationalen Wettbewerb<br />
nachhaltig zu stärken, wurde<br />
2005 die Exzellenzinitiative des<br />
Bundes und der Länder zur Förderung<br />
von Wissenschaft und Forschung an<br />
deutschen Hochschulen ins Leben gerufen.<br />
Die Universität Erlangen-Nürnberg<br />
hat hierbei in der zweiten Runde<br />
des Exzellenzwettbewerbs 2007 den<br />
Zuschlag zur Errichtung des Exzellenzclusters<br />
„Engineering of Advanced<br />
Materials“ bekommen.<br />
Da die Bestandsgebäude der Technischen<br />
Chemie nicht die notwendigen<br />
Labor- und Büroräume für die Forschungstätigkeit<br />
aufwiesen, wurde<br />
sowohl ein Um<strong>bau</strong> des Bestandes,<br />
wie auch eine Erweiterung durch einen<br />
Neu<strong>bau</strong> geplant. Die neuen Laborbereiche<br />
werden im Neu<strong>bau</strong> untergebracht.<br />
Im Bestand ist dagegen<br />
hauptsächlich eine Büronutzung vorgesehen.<br />
Der bestehende Gebäudekomplex<br />
der Technischen Chemie befindet sich<br />
auf dem Südgelände der Universität,<br />
außerhalb des Stadtkerns von Erlangen.<br />
Die Baustruktur des Südgeländes<br />
ist geprägt vom typischen Campus-Charakter<br />
der 70er Jahre. Der<br />
Baukörper der technischen Chemie<br />
gliedert sich in drei Riegel mit Verbindungs<strong>bau</strong>teilen,<br />
entstanden Ende<br />
der 60er Jahre. Die äußeren Bauteile<br />
A und B sind sechsgeschossig, der<br />
mittlere C-Bau ist dreigeschossig.<br />
Das Gebäude liegt zwischen der Egerlandstraße<br />
und dem zentralen „Roten<br />
Platz“ des Campus.<br />
Der zweigeschossige Laborneu<strong>bau</strong><br />
entstand westlich des Bestandsgebäudes<br />
als kompakter solitärer<br />
Baukörper, der nur durch einen offenen<br />
Verbindungsgang im ersten Obergeschoss<br />
mit dem Bestand verbunden<br />
ist.<br />
Es handelt sich um eine 3-spännige<br />
Anlage, aufgebrochen durch einen<br />
Innenhof zur Belichtung und Belüftung<br />
der angrenzenden Büro- und<br />
Seminarräume. Während der Alt<strong>bau</strong><br />
auf einem Achsraster von 1,20 m<br />
aufge<strong>bau</strong>t wurde, ist das Modul des<br />
Neu<strong>bau</strong>s mit 1,15 m wirtschaftlicher.<br />
Die Geschosshöhe beträgt im Lichten<br />
Technische Chemie - Exzellenzcluster Labor<br />
3,65 m. Die Laborräume befinden sich<br />
in den beiden äußeren Spangen mit<br />
Ost-West-Orientierung. Die Büroräume<br />
und der Seminarraum sind in der<br />
mittleren Spange angeordnet, ebenso<br />
wie die Nebenräume und der Erschließungskern.<br />
Hierdurch sind kurze<br />
Wege gewährleistet.<br />
Die zentralen Versorgungsschächte<br />
liegen mittig in den Laborbereichen<br />
und bieten eine optimierte Medienversorgung.<br />
Eine einfache Nachinstallation<br />
ist durch die offene Leitungsverlegung<br />
in den Laboren sichergestellt.<br />
Im Kellergeschoss sind die Technikräume<br />
untergebracht, die durch einen<br />
unterirdischen Versorgungsgang<br />
an den Bestand angebunden sind. Als<br />
Reservefläche für ein später nachzurüstendes<br />
Notstromaggregat wird ein<br />
Raum vorgehalten.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />
Architekt<br />
Willi Bayer, Fürth<br />
Nutzfläche 1-6 2.430 m²<br />
Brutto-Grundfläche 4.781 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 26.435 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
13,85 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Mai 2008<br />
Baubeginn Februar 2010<br />
Übergabe Juni 2012<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 35
Neu<strong>bau</strong> eines Chemikums,<br />
1. Bauabschnitt<br />
Christof Präg<br />
Südseite Labortrakt<br />
Südfassade Verwaltungstrakt<br />
Städte<strong>bau</strong>liches Ziel war es, im Südgelände<br />
der Universität ein neues<br />
Zentrum der naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät zu schaffen, das eine Achsen-<br />
und Wegebeziehung vom Röthelheimcampus<br />
bis zur Technischen Fakultät<br />
ermöglicht und gleichzeitig ein<br />
gemeinsames Forum der Naturwissenschaftlichen<br />
Fächer abbildet.<br />
Es galt möglichst viele Einrichtungen<br />
zentral für alle angrenzenden<br />
Institutsbereiche zur gemeinsamen<br />
Nutzung erreichbar zu machen, andererseits<br />
aber auch die sehr unterschiedlichen<br />
Funktionsbereiche individuell<br />
ablesbar zu gestalten.<br />
Die Laborzonen sind in gleich tiefen,<br />
jedoch unterschiedlich langen<br />
dreigeschossigen Kuben im Achsraster<br />
von 3,50 m und einer Geschosshöhe<br />
von 4,10 m untergebracht. Durch<br />
eine Modularisierung konnten sowohl<br />
großflächige Praktikalabore wie auch<br />
variable Forschungslaboreinheiten flexibel<br />
zusammengefügt werden.<br />
Über jeweils zwei dieser Laborkuben<br />
spannt ein Verbindungs<strong>bau</strong>, in<br />
dem Seminar- und Büroräume untergebracht<br />
sind. So ist es möglich, eine<br />
Geschoßhöhe von nur 3,60 m auszubilden<br />
und trotzdem direkte Anbindungen<br />
an die Laborebenen zu erreichen.<br />
Im ersten Bauabschnitt werden<br />
die Laborkuben der Organischen, der<br />
Pharmazeutischen und der Lebensmittelchemie<br />
mit dem ersten Büroriegel<br />
sowie dem zentralen Platz über<br />
einem abgesenkten Wirtschaftshof<br />
geschaffen. Spiegelbildlich dazu soll<br />
später im zweiten Bauabschnitt das<br />
Ensemble für die Anorganische und<br />
die Physikalisch-Technische Chemie<br />
entstehen.<br />
Die Lage des neuen Chemikums<br />
wird durch hochstämmigen Kiefernwald<br />
geprägt. Die vier großen Laborkuben<br />
werden daher mit einer Fassade<br />
aus vorpatinierten Blechpaneelen<br />
versehen. Der sich darüber spannende<br />
Büroriegel erhält eine hinterlüftete<br />
Vorsatzschale aus Sichtmauerwerk<br />
im komplementären Farbton.<br />
Die dazwischen liegenden Erschließungsbereiche<br />
werden als transparente<br />
Stahl-Glas-Konstruktionen ausgeführt,<br />
um Sichtbeziehungen durch<br />
den großen Baukomplex hindurch zu<br />
ermöglichen.<br />
Entwurf<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />
AFU-Bau und Bauleitung<br />
Haid und Partner, Nürnberg<br />
Nutzfläche 1-6 9.967 m²<br />
Brutto-Grundfläche 27.321 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 119.831 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
80 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag April 2007<br />
Baubeginn September 2009<br />
Übergabe Sommersemester 2014<br />
Einfahrt Wirtschaftshof<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
36 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Sanierung der Orangerie für die<br />
Institute für Kirchenmusik und<br />
Kunstgeschichte am Schlossgarten<br />
Dieter Maußner<br />
Zum 300. Geburtstag der Orangerie,<br />
vor genau sechs Jahren, gelang mit<br />
Hilfe einer gemeinschaftlichen Spendenaktion<br />
die Anschubfinanzierung<br />
für die Rettung dieser Erlanger Schönheit.<br />
Rechtzeitig zum Schlossgartenfest<br />
im Juni 2012 präsentierte sie sich<br />
generalsaniert im neuen Glanz.<br />
Trotz gründlicher Voruntersuchungen<br />
der maroden Statik und der<br />
Fassadenschäden wurde das ganze<br />
Ausmaß des Befalls mit „Echtem<br />
Hausschwamm“ erst nach und nach<br />
erkennbar. Die Myezele des Holz und<br />
Stein zerstörenden Pilzes hatten sich<br />
in den verdeckten Deckenfeldern und<br />
dem zweischaligen Mauerwerk unsichtbar<br />
und großflächig ausgebreitet.<br />
Insofern konnte dieses einmalige,<br />
barocke Kleinod nur über eine umfassende<br />
Generalsanierung nachhaltig<br />
gerettet werden. Die Bauzeit verlängerte<br />
sich infolge zusätzlicher Leistungen<br />
um drei Monate auf drei Jahre.<br />
Unter der denkmalpflegerischen Prämisse<br />
maximaler Substanzerhaltung<br />
wurde mit Hilfe modernster Untersuchungsmethoden,<br />
hochspezialisierten<br />
Gutachtern und mit hohem handwerklichen<br />
Geschick in vielen Bereichen der<br />
urzeitliche Zustand wiederhergestellt.<br />
Dabei vermittelten die Bauzwischenzustände<br />
oft den Eindruck der<br />
Filetierung des Baukörpers. Dies war<br />
Ausdruck des behutsamen Umgangs<br />
mit der Baugeschichte des Gebäudes,<br />
das seit seinem Übergang an<br />
die Universität im Jahr 1818 u.a. als<br />
Anatomisches und Pharmazeutisches<br />
Institut gedient hatte. Etwa 15 Fachplaner<br />
und Gutachter, sowie 30 überwiegend<br />
aus der Region stammende<br />
Fachfirmen haben unter der Gesamtleitung<br />
des Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg<br />
die gesamte Gebäudetechnik<br />
einschließlich Brandschutz<br />
erneuert.<br />
Insbesondere die Zugangssituation<br />
zu den Instituten und dem öffentlichen<br />
Bereich des Wassersaals<br />
mit den beiden Flügelräumen (Foyer)<br />
konnte neu geordnet und mit einer<br />
unterirdischen Erweiterung (WC, Garderobe)<br />
funktional wesentlich verbessert<br />
werden.<br />
Die wichtigen Außen<strong>bau</strong>teile wie<br />
Dach, Fassaden und Fenster wurden<br />
erneuert, trocken gelegt, <strong>bau</strong>physikalisch<br />
und<br />
soweit möglich<br />
auch energetisch<br />
auf den neuesten<br />
Stand gebracht.<br />
Der genehmigte<br />
Gesamtkostenrahmen<br />
von 9,9<br />
Mio. Euro konnte<br />
eingehalten<br />
werden. Der ur-<br />
Dachstuhl<br />
sprüngliche Zweck des Gebäudes,<br />
festlicher Rahmen für gesellschaftliche<br />
Ereignisse zu sein, ist nun zeitgemäß<br />
wieder hergestellt. Die Institute<br />
erhalten attraktive Räume zurück,<br />
die Universität erhielt einen repräsentativen<br />
Veranstaltungsort.<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />
AFU-Bau und Bauleitung Windisch,<br />
Uttenreuth<br />
Nutzfläche 1-6 973 m²<br />
Brutto-Grundfläche 3.000 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 12.289 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
9,9 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Juni 2006<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />
Übergabe Juni 2012<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 37
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Ansbach<br />
Neu<strong>bau</strong> Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />
Volckmar Bruhn<br />
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Ansbach entstand als<br />
Konversion einer ehemaligen US-Kaserne.<br />
Anstatt der Sanierung eines bestehenden<br />
Gebäudes bot sich durch<br />
den Neu<strong>bau</strong> die Chance einer städte<strong>bau</strong>lichen<br />
Neudefinition des Standorts<br />
und die Herstellung optimaler Bedingungen<br />
für zukünftige Erweiterungen.<br />
Das Gebäude nimmt die östliche Gebäudeflucht<br />
der Südbe<strong>bau</strong>ung auf und<br />
bildet in deren Verlängerung den Abschluss<br />
des Südgeländes und den<br />
Auftakt des neu zu erschließenden<br />
Nordgeländes. Auf diese Weise wird<br />
eine Verknüpfung zwischen den beiden<br />
getrennten Campushälften hergestellt.<br />
Der Zugang befindet sich in Verlängerung<br />
zum Stammgelände. Ein<br />
kleiner Vorplatz bildet den Auftakt<br />
zum Nordgelände und das Gegenüber<br />
zum Südgelände. Im Dialog zum<br />
historischen Gebäudebestand erhält<br />
die Stahlbeton-Lochfassade eine hinterlüftete<br />
Ziegel-Vorsatzschale. Die<br />
Plastizität wird durch innen bündige<br />
Fenster und tiefe Laibungen aus eloxiertem<br />
Aluminium unterstützt. Auf<br />
diese Weise entsteht ein Baukörper<br />
mit einer kräftig-massiven Außenwirkung.<br />
Im Gegensatz dazu entwickelt<br />
der zentrale Innenhof mit der flächigtransparenten<br />
Structural-Glacing-Fassade<br />
als Einschnitt in den Baukörper<br />
eine große Leichtigkeit.<br />
Innenhof<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
Der kompakte dreigeschossige<br />
Baukörper mit quadratischem Grundriss<br />
wird durch einen außermittig sitzenden<br />
Innenhof in zwei Bereiche gegliedert:<br />
Westlich befindet sich die<br />
Verwaltung, östlich die Unterrichtsräume.<br />
An den Stirnseiten des Innenhofes<br />
sind jeweils die Aufent-<br />
halts- bzw. Sozialräume der beiden<br />
Funktionseinheiten wechselseitig angeordnet.<br />
Den Aufenthaltsräumen der<br />
Hörsäle ist jeweils eine kleine Außenterrasse<br />
vorgelagert.<br />
Die Erschließung erfolgt entlang<br />
der Innenhoffassaden. Auf der Hörsaalseite<br />
ist eine Erschließungs- und<br />
Installationsspur angeordnet, die eine<br />
einläufige Haupttreppe, alle erforderlichen<br />
Schächte, den Aufzug, den<br />
Serverraum und den erforderlichen<br />
zweiten Fluchtweg aus den Unterrichtsräumen<br />
aufnimmt.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Ansbach<br />
Architekt Staab Architekten GmbH, Berlin<br />
Nutzfläche 1-6 1.284 m²<br />
Brutto-Grundfläche 2.886 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 11.482 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
7,74 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag August 2009<br />
Baubeginn April 2011<br />
Übergabe August 2012<br />
38 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Otto-Friedrich Universität<br />
Bamberg<br />
Neu<strong>bau</strong> auf dem Markusgelände<br />
Hubert Wagner<br />
Zur Behebung des erheblichen Flächendefizits<br />
der Universität Bamberg<br />
wurden auf dem staatseigenen „Markusgelände“<br />
ein Verfügungsgebäude<br />
mit großem Hörsaal (ca. 400 Sitzplätze)<br />
und ein Institutsgebäude im Rahmen<br />
der Initiative „Zukunft Bayern<br />
2020“ bzw. des Konjunkturpakets II<br />
errichtet. Die mit Planung und Durchführung<br />
beauftragte Architektengemeinschaft<br />
Gatz mit Kuntz + Manz<br />
entwickelte das städte<strong>bau</strong>liche Konzept<br />
entlang einer sogenannte Passarelle,<br />
an die künftig die bereits vorhandenen<br />
Gebäude des Areals, das<br />
Forum und die noch zu errichtende<br />
Cafeteria angebunden sind.<br />
Die beiden viergeschossigen Massiv<strong>bau</strong>körper<br />
mit Hörsaal (ca. 400 Sitzplätze),<br />
Seminar- und Büroräumen<br />
bieten Platz für mehr als 1.200 Studierende<br />
und etwa 60 Mitarbeiter der<br />
Hochschule. Sie verfügen, in Anlehnung<br />
an die Umgebungsbe<strong>bau</strong>ung,<br />
über vier Vollgeschosse und sind im<br />
ersten Obergeschoss mit einem Zwischen<strong>bau</strong><br />
verbunden. Dank der kompakten<br />
Bauform, des effizienten Wärmedämmverbundsystems<br />
und des<br />
Anschlusses an das Fernwärmenetz<br />
der Stadt Bamberg konnten die Forderungen<br />
der Energieeinsparungsverordnung<br />
deutlich unterschritten werden.<br />
Aus Gründen des Denkmalschutzes<br />
musste auf eine Photovoltaikanlage<br />
verzichtet werden. Als regenerativer<br />
Energieansatz wird daher<br />
Foyer<br />
Hörsaal<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Bamberg<br />
Architektengemeinschaft<br />
Gatz, Bamberg mit Kunz-Manz, Würzburg<br />
Nutzfläche 1-6<br />
Brutto-Grundfläche<br />
Brutto-Rauminhalt<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
Planungsauftrag<br />
2.694 m² (inkl. TG)<br />
7.485 m² (inkl. TG)<br />
24.559 m³ (inkl. TG)<br />
14,9 Mio. Euro<br />
Januar 2008 (1. BA)<br />
<strong>März</strong> 2009 (2. BA)<br />
Baubeginn September 2009<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Detailansicht<br />
sowohl zur sommerlichen Kühlung als<br />
auch zur unterstützenden Wärmeversorgung<br />
im Winter, eine durch Grundwasser<br />
gespeiste Wärmepumpe genutzt.<br />
Im Untergeschoß befindet sich neben<br />
den Technikzentralen eine Tiefgarage<br />
mit 80 Pkw-Stellplätzen.<br />
Den Planern ist es nicht zuletzt<br />
durch die Materialwahl und die Farbgebung<br />
gelungen, eine innen- und außenräumliche<br />
Qualität auf dem Areal<br />
zu erzeugen, die die Studenten dazu<br />
animiert, über den Vorlesungsbetrieb<br />
hinaus, das „Markusgelände“ als<br />
Kommunikationsplattform zu nutzen.<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 39
Universität Bayreuth<br />
C<br />
B<br />
A<br />
A Neu<strong>bau</strong> Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
B Neu<strong>bau</strong> Polymer Nanostructures<br />
C Neu<strong>bau</strong> Labor- und Praktikumsgebäude<br />
Reinhard Schatke<br />
Erweiterung Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
Der Erweiterungs<strong>bau</strong> für die Rechtsund<br />
Wirtschaftswissenschaften an<br />
der Universität Bayreuth war lange<br />
ersehnt und längst überfällig. Bereits<br />
zum Wintersemester 1984/85 war das<br />
1980 errichtete Fakultätsgebäude aufgrund<br />
der zwischenzeitlich stark gestiegenen<br />
Studierendenzahlen wieder<br />
an seine räumlichen Grenzen gelangt.<br />
Mit dem Erweiterungs<strong>bau</strong>, der im<br />
Rahmen des Investitionsprogramms<br />
„Zukunft Bayern 2020“ errichtet und<br />
zum Wintersemester 2011/12 übergeben<br />
wurde, konnte diese akute Raumnot<br />
gemildert werden.<br />
Mit einem eigenständigen, dreigeschossigen<br />
Baukörper in Form eines<br />
100 Meter langen und etwa 20 Meter<br />
breiten „Gebäuderiegels“ wird sowohl<br />
die geforderte Hauptnutzfläche<br />
als auch der Wunsch nach einer großzügig<br />
ausgebildeten Foyerzone nachgewiesen.<br />
Angenehm gegliedert wird<br />
die Längenwirkung dieses Baukörpers<br />
durch einen vorgestellten Hörsaaltrakt.<br />
Ein kubischer, vollständig verglaster<br />
und zweigeschossig an die Bestandsbibliothek<br />
angesetzter Erweiterungsblock<br />
ist ebenfalls Bestandteil<br />
des Gesamtkonzeptes.<br />
Innenansicht großer Hörsaal mit Medienkabine<br />
Der klar positionierte, barrierefreie<br />
Haupteingang, und die breite Erschließungs-<br />
und Foyerzone, die im Anbindungsbereich<br />
zum Bestandsgebäude<br />
eine Cafélounge aufnimmt, tragen<br />
zu einer klaren Orientierung im Gesamtkomplex<br />
bei. Großzügig breite<br />
Treppen in schlanker Stahlkonstruktion<br />
erschließen die Geschossebenen<br />
untereinander und schaffen in Verbindung<br />
mit Deckenöffnungen eine<br />
beeindruckende Transparenz. Diese<br />
wird durch Dach-Oberlichtbänder und<br />
geschoßübergreifende Verglasungen<br />
der Foyerfassade zusätzlich unterstützt.<br />
Einen angenehmen, beinahe futuristisch<br />
anmutenden Kontrapunkt zur<br />
stringenten Linienführung des Haupttraktes<br />
bildet der Hörsaaltrakt: Die Außenwände<br />
sind trichterförmig geneigt,<br />
dazu im Grundriss schräg gestellt und<br />
kragen über einer steil ansteigenden<br />
Sockelzone weit aus - insgesamt auch<br />
eine enorme Herausforderung an<br />
Schalungstechnik und Know-how des<br />
Roh<strong>bau</strong>unternehmens.<br />
Die Farbgestaltung der Außenhaut<br />
wurde durch einen dezent hellgrauen<br />
Putz in Spachteloptik zurückhaltend<br />
gewählt. Farbige, nur scheinbar<br />
wahllos angeordnete Glaspaneele der<br />
Fensterbänder spiegeln die Farbvariationen<br />
des Sichtziegelmauerwerks<br />
am Bestandsgebäude wider. Diese<br />
Ziegelrottöne waren auch Grundlage<br />
des Farbkonzepts von Prof. Bechinger,<br />
der mit einer Wandmalerei auf<br />
der zweigeschossigen Foyerwand die<br />
Bestandsfarbe weit in den Innenraum<br />
führt.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Bayreuth<br />
Architekt<br />
Grabow + Hofmann<br />
Nutzfläche 1-6 4.691 m²<br />
Brutto-Grundfläche 9.093 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 37.276 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
20,04 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2007<br />
Baubeginn Mai 2009<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
40 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Neu<strong>bau</strong> Polymer Nanostructures<br />
Im Herbst 2012 wurde an der Universität<br />
Bayreuth ein Forschungsgebäude<br />
fertiggestellt, das es in dieser<br />
Form bisher am Bayreuther Campus<br />
noch nicht gab und möglicherweise<br />
Modellcharakter für vergleichbare<br />
Forschungseinrichtungen haben wird:<br />
Mit dem Forschungsgebäude „Polymer<br />
Nanostructures“, das der Freistaat<br />
Bayern im Rahmen des Programms<br />
„BayernFIT - Forschung Innovation<br />
Technologie“ errichtet hat, werden<br />
fünf sogenannte „Key-Labs“, verteilt<br />
auf drei Stockwerke, für die Polymerforschung<br />
eingerichtet.<br />
Die Polymerforschung ist bereits<br />
eine der Stärken der Universität<br />
Bayreuth. Bereits 25 Bayreuther<br />
Forschergruppen bearbeiten intensiv<br />
dieses zukunftsträchtige Forschungsfeld<br />
und durch den Neu<strong>bau</strong> sollen die<br />
Rahmenbedingungen für eine hochkarätige<br />
und <strong>intern</strong>ational konkurrenzfähige<br />
Forschung weiter verbessert und<br />
ausge<strong>bau</strong>t werden.<br />
„Vom Autoteil bis hin zu Pharmaka<br />
- wir leben im Zeitalter der Polymere,<br />
im Zeitalter der Kunststoffe“ so<br />
Prof. Dr. Schmidt, Vizepräsident der<br />
Universität Bayreuth und führender<br />
Polymerforscher. Und er konstatiert,<br />
dass die enge Zusammenarbeit der<br />
Disziplinen den Fortschritt nachweisbar<br />
beschleunigt. Diese Key-Laboratorien<br />
dienen der fachübergreifenden<br />
Forschung in den Disziplinen Physik,<br />
Chemie und Ingenieurwissenschaften<br />
und sollen optimale Bedingungen für<br />
interdisziplinäres Arbeiten bieten. Als<br />
<strong>bau</strong>technische Besonderheit gelten<br />
zwei vom Baukörper vollständig abgekoppelte,<br />
separat gegründete und nahezu<br />
schwingungsfreie Fundamente<br />
für Rasterelektronenmikroskope.<br />
Geplant von Worschech Architekten<br />
aus Erfurt, wird dieses Gebäude<br />
genau auf das vorgenannte Anforderungsprofil<br />
zugeschnitten sein.<br />
Neben Besprechungs- und Vortragsräumen<br />
bieten Kommunikationsflächen<br />
in Flurzonen und Galeriebereichen,<br />
die an die dreigeschossige<br />
Eingangshalle angegliedert sind, beste<br />
Möglichkeiten für Erfahrungs- und<br />
Gedankenaustausch. Nach außen hin<br />
wird diese Innovationskraft durch einen<br />
Baukörper repräsentiert, der sich<br />
von den bisherigen Gebäuden am<br />
Campus abgrenzt. Durch eine offene,<br />
zweigeschossige Stahlbetonbrücke<br />
Ostansicht mit Haupteingang<br />
wird die Verbindung zum Laborgebäude<br />
der 80er Jahre hergestellt. Durch<br />
die großflächigen Fassadenöffnungen<br />
an der Zugangsseite wirkt das Gebäude<br />
einladend. Der effektvolle Kontrast<br />
einer dunklen, anthrazitfarbenen<br />
Putzoberfläche zu limettenfarbenen<br />
Akzenten in den Gebäuderücksprüngen<br />
wirkt spannungsgeladen, „öffnet“<br />
das Gebäude und wird viele Gäste<br />
neugierig auf das Innere machen.<br />
Foyerbereich mit Galerie<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Bayreuth<br />
Architekt<br />
Worschech Architekten, Erfurt<br />
Nutzfläche 1-6 1.113 m²<br />
Brutto-Grundfläche 2.580 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 10.486 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
9,1 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Juni 2009<br />
Baubeginn September 2010<br />
Übergabe Oktober 2012<br />
Besprechungsraum<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 41
Neu<strong>bau</strong><br />
Labor- und Praktikumsgebäude<br />
Visualisierung Ostansicht mit Haupteingang und Hörsaalkubus<br />
Grundriss 1. Obergeschoss Ebene Laborräume<br />
Grundriss Erdgeschoss Ebene Haupteingang<br />
Mit dem Neu<strong>bau</strong> des Gebäudes kann<br />
auf dem Campus der Universität Bayreuth<br />
der dringende Raumbedarf für<br />
Labor- und Praktikumsflächen abgedeckt<br />
werden, der insbesondere im<br />
Bereich der Biochemie und Ingenieurwissenschaften<br />
besteht. Hier sollen<br />
entsprechend der Aus<strong>bau</strong>planung<br />
der Universität die Studiengänge zahlenmäßig<br />
ausgeweitet werden.<br />
Platziert in direkter Nachbarschaft<br />
zu der bestehenden Gebäudegruppe<br />
der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften<br />
(FAN), wird die bestehende<br />
städte<strong>bau</strong>liche Struktur um<br />
einen zusätzlichen, fünften Gebäuderiegel<br />
erweitert. Dabei fügt sich der<br />
dreigeschossige Baukörper durch seine<br />
gestaffelte Höhenausbildung ideal<br />
in die vorhandene Hanglage ein. Eine<br />
bestehende, sämtliche FAN-Gebäude<br />
durchdringende Magistrale findet unter<br />
dem weit ausladenden Vordach einen<br />
neuen und markanten Ausgangspunkt.<br />
Hier befindet sich auch der<br />
Hauptzugang des Gebäudes. Der nahezu<br />
eigenständige, zum Teil unter<br />
das Vordach „geschobene“ Hörsaal<br />
ist für 140 Personen ausgelegt und erhebt<br />
mit seinem kräftigen Rotton Anspruch<br />
auf den „primus inter pares“<br />
der Gebäuderiegel.<br />
Nach Planungen von Brechens<strong>bau</strong>er<br />
Weihnhart + Partner Architekten<br />
aus München, die den Auftrag<br />
als Preisträger im Rahmen eines Architektenwettbewerbes<br />
erhielten,<br />
bietet der rund 100 Meter lange und<br />
ca. 25 Meter breite Gebäuderiegel<br />
auf drei Ebenen ca. 3.100 m² Nutzfläche.<br />
Im Erdgeschoß befindet sich,<br />
neben Hörsaal und Seminarräumen,<br />
der neue Lehrstuhl für Mechatronik,<br />
der in den Bereichen Energietechnik,<br />
Antriebstechnik und Elektromobilität<br />
forscht und mit der FAN eng vernetzt<br />
ist. Das erste Obergeschoß wird mit<br />
drei Professuren der Biochemie nebst<br />
großzügigen Praktikumsräumen belegt<br />
und im zweiten Obergeschoss<br />
wird ein ebenfalls neuer Lehrstuhl für<br />
Material- und Prozesssimulation integriert.<br />
Um die Hüllflächen zu reduzieren<br />
ist das Bauwerk kompakt geplant<br />
und bietet somit ein gutes Verhältnis<br />
zwischen Außenfläche und Volumen.<br />
Als Stahlbetonmassiv<strong>bau</strong> mit<br />
außenliegender, hocheffizienter Wärmedämmung<br />
unter Putzoberflächen<br />
bzw. hinter Metallverkleidungen unterschreitet<br />
der Neu<strong>bau</strong> die Zielvorgaben<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
2009. Eine großflächige Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach unterstützt die<br />
ökologische Energiegewinnung. Zur<br />
Beheizung ist das Gebäude an das<br />
Niedertemperaturnetz der Universität<br />
Bayreuth angeschlossen.<br />
Der Neu<strong>bau</strong> leistet einen hervorragenden<br />
Beitrag die Studienbedingungen<br />
an der Universität Bayreuth<br />
weiter auf hohem Niveau zu halten.<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Bayreuth<br />
Brechens<strong>bau</strong>er Weinhart + Partner,<br />
München<br />
Nutzfläche 1-6 3.100 m²<br />
Brutto-Grundfläche 7.160 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 31.245 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
19,6 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Feburar 2009<br />
Baubeginn Oktober 2010<br />
Übergabe April <strong>2013</strong><br />
42 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Coburg<br />
Ansicht von Osten: Aula mit neuem Foyer und Hörsaalan<strong>bau</strong><br />
Generalsanierung Gebäude 1 und<br />
An<strong>bau</strong> für zwei Hörsäle<br />
Ulrich Delles<br />
Der Ausblick ist großartig vom neuen<br />
An<strong>bau</strong> der Hochschule hinüber auf<br />
die Veste Coburg. Sicherlich war dies<br />
bereits 1959 der Grund, auf diesem<br />
Bergsporn mit der Errichtung der damaligen<br />
Staats<strong>bau</strong>schule zu beginnen:<br />
einem kubischen Gebäude mit<br />
zwei Innenhöfen zur Beherbergung<br />
von Seminarräumen, Büros, einer<br />
Pausenhalle, sowie einer Aula mit<br />
Galerie und einem mit Lichtkuppeln<br />
versehenen Flur. Dabei entstand ein<br />
klar strukturierter, heller und großzügiger<br />
Baukörper, der in seiner zeitlos-modernen<br />
Grundhaltung bis in<br />
die Detail-ausbildung eine hohe Qualität<br />
erfuhr.<br />
So verblieb er 50 Jahre nahezu unverändert.<br />
Die Roh<strong>bau</strong>substanz aus<br />
verputztem Ziegelmauerwerk und<br />
Stahlbetonrippendecken war solide<br />
ausgeführt, in der Gebäudeausrüstung,<br />
sowie hinsichtlich Brandschutz<br />
und Wärmeenergieverbrauch zeigten<br />
sich jedoch schwere Mängel. Auch erforderte<br />
die neue Belegung mit dem<br />
Studiengang „Soziale Arbeit“ eine<br />
Anpassung der Raumstruktur.<br />
Die nun durchgeführte Sanierung<br />
behob die technischen Unzulänglichkeiten,<br />
das Gebäude ist nun<br />
barrierefrei und der Energiebedarf<br />
auf Neu<strong>bau</strong>niveau. Der Charme der<br />
Raumgestaltung im Stile der späten<br />
50er Jahre blieb dabei durch einen<br />
sehr behutsamen Umgang erhalten.<br />
Zusätzlich wurden in Zusammenarbeit<br />
mit Architekturstudentinnen durch<br />
Neugestaltung des Innenhofs sowie<br />
eines neuen Senatsaals eindrucksvolle<br />
moderne Akzente gesetzt.<br />
Erfreulicherweise konnte die<br />
Hochschule gleichzeitig um einen An<strong>bau</strong><br />
erweitert werden. Er beherbergt<br />
zwei übereinander gestapelte Hörsäle<br />
und wurde über ein neues Foyer an<br />
den Alt<strong>bau</strong> angebunden.<br />
Die Konstruktion des Foyers wurde<br />
innen in Sichtbeton ausgeführt, das<br />
Hörsaalgebäude außen mit zementgebundenen<br />
Fassadenplatten versehen.<br />
Die gestufte Decke zwischen<br />
den Hörsälen enthält dabei die Hohlräume<br />
für die Druckbodenbelüftung<br />
des oberen Hörsaals. Die Aus<strong>bau</strong>materialien<br />
nehmen zum Alt<strong>bau</strong> Bezug:<br />
Linoleum in den Hörsälen, Holztüren,<br />
dunkle Fliesen. So gliedert sich das<br />
neue Hörsaalgebäude in Materialität,<br />
Proportionen und Gestaltung in die<br />
Architektur des Bestandes ein, wird<br />
jedoch den heutigen Anforderungen<br />
an einen modernen Hörsaalbetrieb in<br />
technischer, akustischer und raumklimatischer<br />
Hinsicht gerecht.<br />
Unter dem Foyer wurde ein Tiefgeschoss<br />
zur Aufnahme der zentralen<br />
Lüftungstechnik errichtet, von<br />
welchem neben dem neuen Hörsaalgebäude<br />
auch einzelne Räume im Bestand<br />
versorgt werden.<br />
Ergänzt wurde die Baumaßnahme<br />
um eine den Gesamtcampus versorgende<br />
Heizanlage. Sie besteht aus<br />
einem 900 kW leistenden Hackschnitzelkessel,<br />
ergänzt um zwei Ölkessel<br />
für den Spitzenbedarf sowie die sommerliche<br />
Warmwasserbereitstellung.<br />
Mit der zum Wintersemester<br />
2011/12 übergebenen Baumaßnahme<br />
ist ein Anfang in ein umfassendes<br />
„Update“ des Hochschulcampus gemacht,<br />
weitere Projekte befinden sich<br />
schon in der Vorbereitung, ein guter<br />
Ausblick für die sehr innovative Coburger<br />
Hochschule.<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Bamberg<br />
StBA Bamberg und<br />
Architekturbüro Gatz, Bamberg<br />
Nutzfläche 1-6 4.242 m²<br />
Brutto-Grundfläche 3.455 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 42.133 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
16,64 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2007<br />
Baubeginn September 2009<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Großer Hörsaal<br />
Neues Foyer<br />
Sanierter Flur mit Lichtkuppeln<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 43
Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg<br />
Campus Hubland<br />
Peter Mack<br />
Erweiterungsfläche Hubland Nord<br />
Mit Abzug und Übergabe des so genannten<br />
Leighton-Areals von den<br />
amerikanischen Streitkräften an die<br />
Bundesrepublik Deutschland im Januar<br />
2009 bot sich für die Stadt Würzburg<br />
die Chance einer innerstädtischen<br />
Konversionsfläche mit rund<br />
134,5 Hektar Gemeinsam erarbeiteten<br />
Stadt und Freistaat Bayern eine<br />
städte<strong>bau</strong>liche Rahmenplanung auf<br />
Basis eines Ideenwettbewerbs als<br />
Grundlage für die anstehende Bauleitplanung.<br />
Im Jahr 2009 erfolgten bereits für<br />
eine Teilfläche von rund 39 Hektar die<br />
Autarkstellung der Infrastruktur und<br />
der Kauf durch den Freistaat Bayern<br />
als Erweiterungsfläche für die Universität<br />
Würzburg.<br />
Im Januar 2010 haben die Bauarbeiten<br />
im Rahmen zweier großer<br />
Baumaßnahmen begonnen: Die Erschließung<br />
und der Um<strong>bau</strong> von neun<br />
bestehenden Gebäuden auf dem Areal<br />
- sieben ehemalige Wohngebäude<br />
und Teilbereiche zweier ehemaliger<br />
Schulen.<br />
Die Nutzung dieser neun Gebäude<br />
wurde zum Sommersemester 2011<br />
aufgenommen. In nur rund 2 Jahren<br />
und 3 Monaten ist somit die Konversion<br />
von der ehemaligen Wohnsiedlung<br />
der US-Streitkräfte zum Universitätscampus<br />
„Hubland Nord“ erfolgt.<br />
Die Erschließung (rd. 8 Mio. Euro) umfasst<br />
die unabdingbar notwendige infrastrukturelle<br />
Versorgung der Gebäude.<br />
Der Um<strong>bau</strong> der Gebäude (rd.<br />
20,5 Mio. Euro) schafft ca. 10.000 m²<br />
Nutzfläche in Form von büroartig genutzten<br />
Institutsgebäuden, Seminarräumen<br />
und Praktikabereichen für die<br />
Bauamt<br />
Architekten<br />
Staatliches Bauamt Würzburg<br />
Dörfler Hirt Architekten, Bamberg<br />
Bruckner Berger Partner, Würzburg<br />
Nutzfläche 1-6 10.319 m²<br />
Brutto-Grundfläche 22.843 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 79.402 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
28,54 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag November 2008<br />
Baubeginn Januar 2010<br />
Übergabe/Inbetriebnahme <strong>März</strong> 2011<br />
Fakultäten Biologie, Chemie, Physik,<br />
Mathematik, Philosophie I und II und<br />
das Zentrum für Sprachen. Parallel<br />
erfolgen derzeit Planungen zur Nachnutzung<br />
weiterer Gebäude mit reduziertem<br />
Aus<strong>bau</strong>standard.<br />
Fuß- und Radwegbrücke<br />
Lageplan und Ansicht Brücke<br />
Seit der Eröffnung des Universitätscampus<br />
Hubland Nord im April<br />
2011 herrscht eine intensive Fußgänger-<br />
und Radfahrbeziehung zwischen<br />
dem Altcampus Hubland Süd und<br />
dem Neucampus, die aufgrund der<br />
steigenden Studienanfängerzahlen<br />
und des weiteren Aus<strong>bau</strong>s des Campus<br />
Nord weiter ansteigen wird.<br />
Die beiden Campusbereiche sind<br />
durch die vielbefahrene Straße „Am<br />
Erweiterungsfläche<br />
Hubland Nord<br />
A Neu<strong>bau</strong> Brücke<br />
B Neu<strong>bau</strong> Hörsaalgebäude<br />
C Neu<strong>bau</strong> Praktikumsgebäude<br />
D HaW Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten<br />
Gestaltung, Informatik und<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Galgenberg“ getrennt. Die geplante<br />
Fußgänger- und Radwegbrücke soll<br />
eine barrierefreie Verbindung zur sicheren<br />
Querung der Straße herstellen.<br />
Zum Jahreswechsel 2011/2012<br />
wurde diesbezüglich ein Wettbewerb<br />
für Architekten und Bauingenieure<br />
ausgelobt. Der erste Preisträger,<br />
dessen Entwurf demnächst realisiert<br />
werden soll, sieht eine 3,5 m breite,<br />
leicht geschwungene Brücke vor, die<br />
sich sehr gut in die Landschaft einbindet.<br />
Es sind sowohl barrierefreie<br />
Rampen als auch Treppen an beiden<br />
Straßenseiten vorgesehen, die eine<br />
kurze Anbindung zu Bushaltestellen<br />
gewährleisten.<br />
Dem Gewinner des Wettbewerbes<br />
gelang es, die funktionalen Anforderungen<br />
der Barrierefreiheit und der<br />
kurzen Anbindung optimal umzusetzen,<br />
indem eine statisch tragende Bogenkonstruktion<br />
gewählt wurde, auf<br />
deren Rücken sich die Treppen anschmiegen<br />
und die den Rampen als<br />
Auflager dient. In Bogenmitte treffen<br />
sich Treppen und Rampen und ergeben<br />
somit eine Platzaufweitung.<br />
Der Stahlbetonbogen- und Rampenkonstruktion<br />
werden filigrane<br />
Stahlstabgeländer entgegengesetzt.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Würzburg<br />
Planung ARGE Dr. Schütz Ingenieure, Kempten<br />
Kolb Ripke Architekten, Berlin<br />
geschätzte Gesamt<strong>bau</strong>kosten 2,7 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag April 2011<br />
Baubeginn <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
Übergabe Dezember <strong>2013</strong><br />
44 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Neu<strong>bau</strong> zentrales Hörsaal- und<br />
Seminargebäude<br />
Als Teil des Programms „Zukunft Bayern<br />
2020“ wurde an der Schnittstelle<br />
zwischen dem bestehenden Campus<br />
Hubland Süd und dem neuen Campus<br />
Hubland Nord das neue Zentrale Hörsaal-<br />
und Seminargebäude realisiert.<br />
Seit dem Sommersemester 2011 wird<br />
es fakultätsübergreifend für Vorlesungen<br />
und Seminare genutzt.<br />
Alle Ebenen werden über die zentrale<br />
dreigeschossige Halle erschlossen<br />
und sind barrierefrei nutzbar. Im<br />
Erdgeschoss befinden sich drei natürlich<br />
belichtete Hörsäle mit insgesamt<br />
ca. 1.000 Plätzen. Ein Selbstbedienungsbereich<br />
mit direktem Ausgang<br />
ins Freie ergänzt das Raumprogramm.<br />
In den beiden Obergeschossen stehen<br />
weitere ca. 1.000 Sitzplätze in 23<br />
Seminarräumen zur Verfügung, die<br />
sich um die zentrale Halle und einen<br />
in das Gebäudevolumen eingeschnittenen<br />
Innenhof anordnen. Wechselnde<br />
Ausblicke ins Freie sichern eine<br />
klare Orientierung und erhöhen die<br />
Aufenthaltsqualität.<br />
Das zweite Obergeschoss öffnet<br />
sich mit einer Terrasse nach Westen.<br />
Von hier aus bieten sich weite Ausblicke<br />
auf die Stadt, das Maintal und<br />
die Festung Marienberg.<br />
Prägend für das Erscheinungsbild<br />
des zentralen Hörsaal- und Seminargebäudes<br />
ist die kräftige, außen liegende<br />
Struktur aus sandgestrahlten<br />
Stahlbetonfertigteilen, die zugleich<br />
die Fluchtbalkone aufnimmt.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Würzburg<br />
Architekten ARGE Architekten BDA, Grellmann<br />
Kriebel Teichmann, Würzburg, Hetterich, Würzburg<br />
Nutzfläche 1-6 3.187 m²<br />
Brutto-Grundfläche 8.045 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 39.572 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
16,7 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2007<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />
Übergabe/Inbetriebnahme April 2011<br />
Treppenhaus und Foyer<br />
Wartebereich<br />
Hörsaal<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 45
Neu<strong>bau</strong> naturwissenschaftliches<br />
Praktikumsgebäude<br />
Das innovative Grundkonzept des<br />
zentralen Praktikumsgebäudes für<br />
die Naturwissenschaften sah nicht<br />
nur eine fakultätsübergreifende Nutzung<br />
des Gebäudes vor, sondern<br />
auch eine möglichst flexible Nutzbarkeit<br />
der einzelnen Laborbereiche. Auf<br />
1.740 m² Nutzfläche entstanden hier<br />
unterschiedliche Laborbereiche für<br />
die Praktika der Fakultäten Chemie,<br />
Biologie und Physik. Auf zwei Nutzgeschossen<br />
wurden somit mehr als<br />
270 studentische Arbeitsplätze geschaffen.<br />
An der Westseite des Gebäudes<br />
befinden sich die Labore, die<br />
große Raumtiefen aufweisen und denen<br />
Nebenzonen für die notwendigen<br />
Peripherieräume zugeordnet sind.<br />
Der hier realisierte Labortypus<br />
spiegelt den aktuellen Stand des<br />
wissenschaftlichen experimentellen<br />
Arbeitens und Forschens wider. Als<br />
Besonderheit befindet sich in der Laborlandschaft<br />
ein voll ausgestatteter<br />
barrierefreier Arbeitsplatz.<br />
An der Ostseite dominiert die Erschließungsachse<br />
mit vorgelagerten<br />
Büro- und Aufenthaltsbereichen, die<br />
als offene, natürlich belichtete Kommunikationszonen<br />
in Form von auskragenden<br />
Boxen ausgebildet sind.<br />
Im Norden befindet sich das Foyer<br />
als vertikale Erschließungszone über<br />
alle Geschosse. Die direkte Anbindung<br />
an den bestehenden Zentral<strong>bau</strong><br />
des Chemiekomplexes bietet infrastrukturelle<br />
Vorteile und inhaltliche<br />
Synergieeffekte. Das Bauwerk ist in<br />
Stahlbetonskelett<strong>bau</strong>weise mit vorgehängter<br />
Aluminium-Glasfassade - mit<br />
integriertem Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum<br />
- bzw. großformatigen<br />
Stahlbetonfertigteilen errichtet<br />
worden.<br />
Haupteingang<br />
Laborbereich<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Würzburg<br />
Architekt<br />
Grabow + Hofmann, Nürnberg<br />
Nutzfläche 1-6 1.740 m²<br />
Brutto-Grundfläche 4.312 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 17.706 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
11,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2007<br />
Baubeginn Mai 2009<br />
Übergabe/Inbetriebnahme Dezember 2011<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
46 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Würzburg-Schweinfurt<br />
Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Gestaltung,<br />
Informatik und Wirtschaftsinformatik<br />
in Würzburg<br />
Grit Lie<strong>bau</strong><br />
2004 gewannen Gerber Architekten<br />
aus Dortmund den europaweit ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb. Die exponierte<br />
Hanglage des Grundstückes<br />
ließ die Architekten Freiräume um<strong>bau</strong>en,<br />
Ausblicksituationen in die offene<br />
Landschaft inszenieren und die<br />
Wege freiraumübergreifend durch die<br />
Gebäudeanlage führen. Der überzeugende<br />
architektonische Entwurf trug<br />
dazu bei, dass ein zweiter Bürgerentscheid<br />
zu einem Hochschulneu<strong>bau</strong><br />
in Würzburg mit großer Mehrheit im<br />
Juli 2008 zugunsten des gewählten<br />
Standortes in der Nähe des Universitätscampus<br />
Hubland Süd ausfiel.<br />
Zwei gegenüberstehende, voneinander<br />
getrennte Gebäudewinkel<br />
umschließen einen Freiraum: ein diagonaler<br />
Weg quert den Innenhof über<br />
großzügige Treppenanlagen. Es entstehen<br />
ein zur Hälfte aufgeständerter<br />
zweigeschossiger Bau mit sieben<br />
Hörsälen und ein viergeschossiger<br />
Winkel für alle übrigen Räume der beiden<br />
Fakultäten. Im Hofgeschoss sind<br />
beide Gebäude funktional und barrierefrei<br />
verbunden. Das auskragende<br />
Dach des Hauptgebäudes signalisiert<br />
den Haupteingang.<br />
Die Topographie erlaubt eine offene<br />
Garagenebene mit 163 Stellplätzen<br />
unter dem Gebäude, die Einheit<br />
von Gebäude und Landschaft wird<br />
nicht durch parkende Autos gestört.<br />
Die Fassaden entwickeln sich als geschlossenes<br />
Band. Stirnseiten, Flachdächer<br />
und abschließende Decken<br />
sind in weißem Sichtbeton ausgebildet.<br />
Die offenen Längsseiten der Fassade<br />
sind verglast.<br />
Foyer<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Würzburg<br />
Architekt<br />
Gerber Architekten, Dortmund<br />
Nutzfläche 1-6 5.405 m²<br />
Brutto-Grundfläche 18.283 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 74.963 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
33 Mio. Euro<br />
Erschließungsstraße<br />
2,6 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag September 2007<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />
Übergabe September 2011<br />
Innenhof-Süd-Westansicht<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 47
Neu<strong>bau</strong> und Sanierung für das<br />
Kompetenzzentrum Mainfranken<br />
am Standort Schweinfurt<br />
Gerald Neller<br />
Sanierter Bereich, Ansicht vom Innenhof<br />
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Würzburg-Schweinfurt<br />
wurde als Ergebnis eines Wettbewerbes<br />
durch das Architekturbüro<br />
Fred Angerer in den Jahren 1961 bis<br />
1963 er<strong>bau</strong>t. Gut vier Jahrzehnte danach<br />
waren Modernisierungsmaßnahmen<br />
an den Gebäuden unausweichlich<br />
notwendig geworden. Die<br />
Generalsanierung des gesamten Gebäudekomplexes<br />
ist in vier Bauabschnitte<br />
gegliedert.<br />
Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts<br />
erfolgte im April 2008.<br />
Bei der Instandsetzung des hyperbolischen<br />
Paraboloiddaches kam erstmals<br />
in Deutschland carbonfaserverstärkter<br />
Beton zum Einsatz.<br />
Die Konzeption des Kompetenzzentrums<br />
Mainfranken mit seinen beiden<br />
Zentren für Energie- und Medizintechnik<br />
stellt den vorgezogenen dritten<br />
Bauabschnitt der Gesamtsanierung<br />
dar.<br />
Beginnend mit einer umfassenden<br />
Beton- und Brandschutzsanierung des<br />
Roh<strong>bau</strong>s erfolgte eine fast vollständige<br />
Erneuerung des Innenaus<strong>bau</strong>s.<br />
Die Grundrisstypologie wurde durch<br />
das Einstellen neuer Raumkuben angepasst<br />
und damit auch das Verhältnis<br />
von Funktions- und Verkehrsflächen<br />
verbessert. Die Kapazität eines<br />
ehemals innen liegenden Hörsaals<br />
wurde um 50 Plätze erweitert und<br />
mittels direkter Außenbelichtung und<br />
kontrollierter Belüftung in seiner Aufenthaltsqualität<br />
erheblich verbessert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die energetische<br />
Optimierung des Gebäudes.<br />
Die raumlufttechnischen Anlagen<br />
sind mit Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
ausgestattet. In den Hörsälen,<br />
den Seminarräumen sowie in Teilbereichen<br />
der Laboratorien werden die<br />
notwendigen Luftvolumenströme<br />
über Qualitätsfühler und Anwesenheitssensoren<br />
geregelt. Die Fassade<br />
unterschreitet die heute gültigen Anforderungen<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
um 30 %. Ziel war es auch,<br />
die zwar in die Jahre gekommene,<br />
aber dennoch sehr feinfühlig strukturierte<br />
Fassade des Alt<strong>bau</strong>s bei der<br />
Sanierung als grundlegendes Gestaltungsmerkmal<br />
zu übernehmen. Die<br />
prägnanten, neu entwickelten Betonfertigteile<br />
wurden als neue geometrische<br />
Ebene auf die bestehende<br />
Tragkonstruktion aufgesetzt. Hierdurch<br />
konnte eine entsprechend schmale<br />
Profilierung erzielt werden, die<br />
den gestalterischen Anspruch des<br />
<strong>bau</strong>zeitlichen Entwurfes von Fred<br />
Angerer adaptiert und auf heutige<br />
Rahmenbedingungen transformiert.<br />
Das Kompetenzzentrum Mainfranken<br />
wurde termingerecht im Herbst<br />
2011 zur Nutzung übergeben. Die Realisierung<br />
des zweiten und vierten<br />
Bauabschnitts und damit der Abschluss<br />
der Gesamtsanierung steht<br />
unmittelbar bevor.<br />
Bauamt<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Schweinfurt<br />
StBA Schweinfurt und<br />
Architekturbüro Hetterich<br />
Nutzfläche 1-6 3.312 m²<br />
Brutto-Grundfläche 6.464 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 26.750 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
13,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Juni 2009<br />
Baubeginn Mai 2010<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Kommunikationszone<br />
Hörsaal<br />
Besprechung<br />
48 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Aschaffenburg<br />
B<br />
A<br />
Neu<strong>bau</strong>, Ansicht vom Innenhof<br />
A Neu<strong>bau</strong><br />
B Sanierung<br />
Neu<strong>bau</strong> und Sanierung Mechatronik<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Gerhard Gerber<br />
Die Hochschule Aschaffenburg befindet<br />
sich auf dem Gelände der ehemaligen<br />
Jägerkaserne, die Ende des<br />
19. Jahrhunderts für das königlich<br />
bay erische Jägerbataillon geschaffen<br />
wurde. Nach der Nutzung durch die<br />
deutsche Wehrmacht und die amerikanischen<br />
Streitkräfte begann der<br />
Freistaat Bayern Mitte der 90er Jahre<br />
die Liegenschaft abschnittsweise zur<br />
Fachhochschule Aschaffenburg umzu<strong>bau</strong>en.<br />
Für den neuen Studiengang Mechatronik<br />
konnte im Jahr 2004 der<br />
erste Teil des dritten Bauabschnittes,<br />
eine zum Hörsaal- und Laborgebäude<br />
umge<strong>bau</strong>te Reithalle in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Im Herbst 2011 wurde der dritte<br />
Bauabschnitt mit dem Neu<strong>bau</strong> des<br />
Hörsaal- und Laborgebäudes für die<br />
Studiengänge Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sowie mit<br />
Um<strong>bau</strong>- und Sanierungsmaßnahmen<br />
auf dem Hochschulgelände vollendet.<br />
In den neuen Hörsälen können<br />
bis zu 420 Studenten an Lehrveranstaltungen<br />
teilnehmen. Die Labore<br />
für Lehre und Forschung bieten 186<br />
Sanierter Alt<strong>bau</strong>, Ansicht vom Innenhof<br />
Arbeitsplätze. Es war das architektonische<br />
Ziel des Staatlichen Bauamtes<br />
einen Neu<strong>bau</strong> zu entwerfen, der sich<br />
in Höhe und Dachform in die denkmalgeschützte<br />
Liegenschaft einfügt,<br />
aber auch gleichzeitig mit einer zeitgemäßen<br />
Formensprache seine architektonische<br />
Eigenständigkeit definiert.<br />
Die technische Ausstattung des<br />
Neu<strong>bau</strong>s entspricht den Anforderungen<br />
an ein modernes Hochschulgebäude.<br />
Durch ein hocheffizientes<br />
Wärmerückgewinnungssystem und<br />
der Nutzung der Fortluftkühlung werden<br />
die Betriebskosten auf ein Minimum<br />
reduziert.<br />
Dem Aspekt des energieeffizienten<br />
Bauens wurde sowohl mit der<br />
Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />
Rechnung getragen, als auch bei der<br />
Fassadenplanung, die sich durch einen<br />
gering gehaltenen Glasanteil<br />
auszeichnet. Im Untergeschoss des<br />
Neu<strong>bau</strong>es befindet sich eine Regenwassernutzungsanlage<br />
für die Außenanlagenbewässerung.<br />
Die Um<strong>bau</strong>maßnahmen in den ensemblegeschützten<br />
Klinker<strong>bau</strong>ten<br />
dienen zur Schaffung von angemessenen<br />
Arbeitsräumen für die Verwaltung,<br />
Professoren und für den technischen<br />
Betriebsdienst.<br />
Eine besondere Aufgabe bestand<br />
in der Restaurierung des historischen,<br />
zweigeschossigen Saales im Gebäude<br />
der Hochschulleitung, dessen Wände<br />
Gemälde des Aschaffenburger Malers<br />
Adalbert Hock (1866-1949) zieren.<br />
Um dem Campus auch im Außenbereich<br />
ein geschlossenes Erscheinungsbild<br />
zu geben wurde die bestehende<br />
Gestaltung der Straßen und<br />
Wege sowie der Grünanlagen fortgeführt<br />
und für den ruhenden Verkehr<br />
126 neue Stellplätze errichtet.<br />
Neu<strong>bau</strong><br />
Architekt Staatliches Bauamt Aschaffenburg<br />
Nutzfläche 1-6 2.096 m²<br />
Brutto-Grundfläche 4.569 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 20.031 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
13,25 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag <strong>März</strong> 2006<br />
Baubeginn September 2008<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
Sanierung<br />
Architekt Staatliches Bauamt Aschaffenburg<br />
und Architekt C. Agdas<br />
Nutzfläche 1-6 1.522 m²<br />
Brutto-Grundfläche 3.292 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 15.119 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
9,05 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag <strong>März</strong> 2006<br />
Baubeginn September 2008<br />
Übergabe Oktober 2011<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 49
Mensen in Bayern<br />
Neu<strong>bau</strong>, Sanierung und<br />
Erweiterung<br />
Prof. Peter Pfab<br />
Seit der Jahrtausendwende bis zum<br />
Wintersemester 2011/12 stieg die<br />
Zahl der Studierenden in Bayern um<br />
45% auf 320.000 an. Neben Hörsälen,<br />
Seminarräumen, Praktikums- und<br />
Forschungslaboren sind Gebäude der<br />
Infrastruktur wie Mensen unverzichtbarer<br />
Teil eines Hochschulcampus. Die<br />
Studentenwerke geben aktuell 11,7<br />
Mio. Essen in Bayern pro Jahr aus.<br />
Hierfür sind einladende und kommunikative<br />
Orte erforderlich. Zeitgleich<br />
mit dem Doppelabitur 2011 mussten<br />
und müssen neue Mensen errichtet,<br />
erweitert oder generalsaniert werden,<br />
um diesen Bedarf auch künftig<br />
auf einem hohen Niveau der Ernährungslehre<br />
decken zu können. Die in<br />
den 60er und 70er Jahren errichteten<br />
Mensen erreichen ihre technische Lebensdauer.<br />
Die Gebäudetechnik, die<br />
Küchengeräte und die Spülmaschinen<br />
sind sehr störanfällig, teils irreparabel<br />
und unwirtschaftlich im Energieverbrauch.<br />
Die Brandschutzkonzepte<br />
und statischen Anforderungen dieser<br />
Gebäude genügen oft nicht mehr<br />
den heutigen allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik. Der hohe Qualitätsanspruch<br />
und die Vielseitigkeit der<br />
Speisenangebote stellen neue Anforderungen<br />
an die Küchenorganisation.<br />
Es ist heute selbstverständlich, dass<br />
alle Produkte frisch und aus biologischem<br />
An<strong>bau</strong> auf dem Tisch kommen<br />
und dass auch Veganer genauso<br />
berücksichtigt werden können wie<br />
Kinder. Neben den Linienausgaben<br />
werden heute Freeflow Bereiche und<br />
Frontcooking Stationen erwartet. Damit<br />
verbunden ist natürlich auch eine<br />
Umstellung vom Portioniertablett zum<br />
Geschirr.<br />
Mensen sind heute ein wesentliches<br />
Element im Hochschulranking.<br />
Zwischen den Studentenwerken ist<br />
ein Wettbewerb entstanden. „Mit<br />
dieser schönen neuen Mensa haben<br />
wir nun den Aufstieg in die Erste<br />
Liga unter den Hochschulmensen geschafft<br />
und um den Klassenerhalt zu<br />
sichern, werden wir unser Bestes geben“<br />
(Studentenwerk Augsburg). Von<br />
der Bauverwaltung wird erwartet,<br />
dass wir hierfür die <strong>bau</strong>lichen Voraussetzungen<br />
bieten. Nachfolgend werden<br />
drei Neu<strong>bau</strong>maßnahmen (Universitäten<br />
München, Bamberg und<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
am Standort Weiden) und<br />
vier Sanierungsmaßnahmen (Universitäten<br />
Regensburg, Erlangen, Augsburg<br />
und Passau) vorgestellt. Aktuell<br />
sind in Bayern 17 Mensen im Bau<br />
bzw. in Planung (Neu<strong>bau</strong>, Sanierung<br />
oder Erweiterung). Die bisher gesammelten<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
sollen für künftige Projekte<br />
weitergegeben werden.<br />
Die Mensa ist der zentrale Kommunikationsort<br />
eines Hochschulcampus.<br />
Eine Nutzung der Räume<br />
außerhalb der Essenszeiten für den<br />
Aufenthalt von Studenten und für Veranstaltungen<br />
ist in die Planungen mit<br />
einzubeziehen.<br />
Bei der Raumprogrammplanung ist<br />
von einem 3-4-fachen Wechsel während<br />
der Mittagsessenszeit im Speisesaal<br />
auszugehen. Dies kann in der Praxis<br />
nur dann umgesetzt werden, wenn<br />
eine Cafeteria außerhalb des Speisesaals<br />
angeboten wird, da die „Kaffeezonen“<br />
auch zur Vor- und Nachbereitung<br />
der Vorlesungen von den<br />
Studenten genutzt werden und damit<br />
zum längeren Verweilen einladen.<br />
Der Zugangsbereich zu den Essensausgaben<br />
ist möglichst strikt von<br />
der Geschirrrückgabe zu trennen. Es<br />
darf nicht zu „Kollisionen“ bei der Tablettrückgabe<br />
mit den vor der Ausgabe<br />
wartenden bzw. den die Kasse<br />
Verlassenden kommen. Das Geschirr<br />
sollte möglichst direkt ohne vertikalen<br />
Transport zu den Spülmaschinen befördert<br />
werden. Wenn sich Küche,<br />
Speisesaal und Spüle auf einer Ebene<br />
befinden, ist das die optimale funktionelle<br />
Anordnung für eine Mensa.<br />
Denkbar sind auch kleine Relaisküchen<br />
bei der Ausgabe, wenn sich die<br />
LMU - Mensa und zentrale Einrichtungen Campus Martinsried<br />
Küche auf einer anderen Ebene befindet<br />
oder die Anordnung des Speisesaals<br />
auf verschiedenen Ebenen. Geschirrtransporte<br />
mittels Förderbänder,<br />
die auch senkrechte Strecken überwinden<br />
müssen, sind störanfällig.<br />
Bei der Küchenplanung sind Flächen<br />
für mögliche zusätzliche Geräte<br />
einzuplanen. Daher sind zunächst nur<br />
die Küchengeräte zu veranschlagen,<br />
die auch tatsächlich gebraucht werden.<br />
Bei der Auslegung der Lüftungsanlagen<br />
ist nach Bereichen zu zonieren.<br />
Die hohen Luftwechselzahlen sind nur<br />
über den Kochgruppen erforderlich,<br />
wohingegen in den Vorbereitungsräumen<br />
oder Ausgabebereichen die Luftwechselzahlen<br />
deutlich geringer sind.<br />
Der Ausbildung des Fußbodens im<br />
Küchen- und Spülbereich ist höchste<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. Bodendurchführungen<br />
sind auf ein Minimum<br />
zu reduzieren, im Detail zu<br />
planen und die Ausführung zu überwachen.<br />
Bewegliche Küchengeräte<br />
sind eine sinnvolle Alternative (Universität<br />
Passau).<br />
Neben der Funktionalität sind<br />
natürlich die Raumgestaltung, das<br />
Raumerlebnis, die Lichtführung ganz<br />
wesentliche Gestaltungsparameter,<br />
die den Genuss beim Essen nachhaltig<br />
bestimmen.<br />
Bei den Generalsanierungsmaßnahmen<br />
wurden während der Bauzeit<br />
Mensaprovisorien aufgestellt, um<br />
Baustelle und Mensabetrieb zu trennen.<br />
Die anfängliche Skeptik für diese<br />
Maßnahme hat sich nicht bewahrheitet.<br />
Die Mehrkosten wurden bei weitem<br />
durch geringere Baukosten aufgewogen.<br />
Ein paralleler Betrieb Mensa<br />
und Baustelle ist auf Ausnahmen zu<br />
beschränken, wie bei der Sanierung<br />
der Mensa Passau, die neun Bauphasen<br />
erforderte.<br />
50 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München - Neu<strong>bau</strong> für Mensa und<br />
Kinderbetreuung auf dem Campus<br />
in Martinsried<br />
Christian Weiß<br />
Speisesaal Mensa Campus Martinsried<br />
Eingangsbereich Kinderbetreuung<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Die zentralen Einrichtungen auf dem<br />
Campus Martinsried der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München beinhalten<br />
neben einer Mensa auch eine<br />
Kinderbetreuungseinrichtung und Verwaltungsräume<br />
für die Universität.<br />
Das Gebäude verfügt über zwei oberirdische<br />
Geschosse und eine aufgesetzte<br />
Technikzentrale auf dem Dach.<br />
Es ist im Grundriss 42 x 42 m groß<br />
und teilweise unterkellert. Ausgelegt<br />
ist der Speisesaal der Mensa für ungefähr<br />
350 Gäste zur gleichen Zeit.<br />
Die Essensausgabe erfolgt über eine<br />
Freeflowzone mit Frontcooking.<br />
Ein zentraler Entwurfsgedanke der<br />
Architekten war es, ein Gebäude mit<br />
der lichten Atmosphäre einer Gartenlaube<br />
zu schaffen. Dies wird mittels<br />
einer spalierartigen Konstruktion aus<br />
Lärchenholz erreicht, die das ganze Gebäude<br />
mit einem Abstand von 60 cm<br />
umhüllt. Diese engmaschige Hülle gewährleistet<br />
zudem den notwendigen<br />
Sonnenschutz. Die eigentliche Fassade<br />
hinter dieser vorgelagerten Ebene<br />
konnte sehr einfach als Pfosten-Riegelfassade<br />
im Bereich des Speisesaals<br />
sowie als Wärmedämmverbund-Fassade<br />
in den Büro-, Küchen- und Funktionsbereichen<br />
ausgeführt werden. Die<br />
gesamte innenliegende Fassade ist dabei<br />
in dunklen Anthrazit-Tönen gehalten,<br />
um das helle Lärchenholzspalier<br />
bestmöglich zur Geltung kommen zu<br />
lassen.<br />
Vom Hauptzugang erreicht man<br />
zunächst ein gemeinsames Foyer. Im<br />
Erdgeschoss liegen die Verwaltungsräume<br />
der LMU sowie die Kinderkrippe<br />
und der Kindergarten mit 51 Plätzen.<br />
Im ersten Obergeschoss befindet<br />
sich die Küche und der Speisesaal mit<br />
drei eingeschnittenen Dachterrassen.<br />
Die Raumwirkung des Speisesaals<br />
wird geprägt durch die differenzierte<br />
Grundrissgestaltung, den Bodenbelag<br />
aus Schiefer sowie die großzügig<br />
verglasten Fassaden mit dem vorgelagerten<br />
Holzspalier, das ein reizvolles<br />
Licht- und Schattenspiel im Innenraum<br />
erzeugt.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />
Architekt Auer+ Weber + Assoziierte Architekten<br />
Nutzfläche 1-6 2.169 m 2<br />
Brutto-Grundfläche 4.535 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 19.707 m 3<br />
Sitzplätze 350<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
11,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Dezember 2004<br />
Baubeginn September 2007<br />
Übergabe Juli 2009<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 51
Otto-Friedrich-Universität<br />
Bamberg<br />
Neu<strong>bau</strong> einer Mensa an der<br />
Feldkirchenstrasse 21<br />
Hubert Wagner<br />
Am Standort Feldkirchenstraße werden<br />
derzeit täglich ca. 1.200 Essen<br />
ausgegeben und ca. 600 Essen für<br />
eine Relaismensa in der Innenstadt<br />
vorbereitet.<br />
Die Idee einer „Gartenmensa“ wird<br />
durch eine strikte Südorientierung des<br />
Gebäudes in Richtung Grünfläche und<br />
ein großes ruhiges Dach aus Dickholzelementen,<br />
das loggiaartig den<br />
Gastbereich überspannt, konsequent<br />
umgesetzt. Das eingeschossige Mensagebäude<br />
ist in zwei Bereiche gegliedert.<br />
Der Funktionsbereich mit Küche,<br />
Lager- und Technikräumen liegt als linearer<br />
Baukörper entlang der Südfassade<br />
des bestehenden Hauptgebäudes.<br />
Dem Funktionstrakt vorgelagert<br />
liegt der Freeflow- und Speisebereich<br />
mit einem zentralen, offenen Foyer,<br />
das den Mensa- und Cafeteriabereich<br />
verbindet.<br />
Den Planern ist es mit dem realisierten<br />
Entwurf, nicht zuletzt dank der<br />
filigranen Dachkonstruktion gelungen,<br />
den Bamberger Hochschulstandort an<br />
der Feldkirchenstraße architektonisch<br />
zu bereichern und das studentische<br />
Leben in Bamberg um eine Facette<br />
bunter zu machen.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Bamberg<br />
Architekt<br />
Herrmann + Bosch, Stuttgart<br />
Nutzfläche 1-6 1.261 m²<br />
Sitzplätze 350<br />
Brutto-Grundfläche 2.161 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 10.730 m³<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
7,64 Mio. Euro<br />
Free-Flow-Bereich<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
52 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften Amberg-Weiden<br />
Neu<strong>bau</strong> der Mensa am Standort<br />
Weiden<br />
Elisabeth Bücherl-Beer<br />
Der 2008 durchgeführte Architektenwettbewerb<br />
legte das städte<strong>bau</strong>liche<br />
Konzept für die weitere <strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />
fest. Hauptziel war eine für<br />
die Zukunft nachhaltige und tragende<br />
Gesamtlösung für das Gelände zu realisieren.<br />
Das neue Mensagebäude bildet<br />
als zweigeschossiger Baukörper einen<br />
räumlichen Abschluss an der Süd-<br />
West-Ecke des Campusgeländes. Der<br />
Grundriss mit einer Abmessung von<br />
33 m auf 25 m ergibt einen kubischen<br />
Baukörper, der durch eine zentrale<br />
Treppenanlage gegliedert wird. Die eigentlichen<br />
Bereiche der Mensa - der<br />
Speisesaal, zwei Ausgabelinien, die<br />
Küche und die Spüle - sind im Obergeschoss<br />
angeordnet. Der Speisesaal<br />
öffnet sich in einem großen Fensterband<br />
nach Norden und nach Westen.<br />
Zusätzlich erhält er Tageslicht über ein<br />
Oberlicht im Bereich der Treppenanlage.<br />
Im Erdgeschoss befindet sich neben<br />
dem Foyer, dem Konferenzbereich<br />
und der rückwärtig angelegten<br />
Nebenraum- bzw. Anlieferzone eine<br />
dem Campus zugewandte Cafeteria.<br />
In der etwas ruhigeren Spange zwischen<br />
der Ostfassade der Mensa und<br />
der Westfassade der neuen Bibliothek<br />
ist an der Cafeteria eine Freisitzzone<br />
mit Blick auf den Campus eingerichtet.<br />
Ein kleiner Konferenzbereich<br />
liegt an der ruhigen Westseite.<br />
Das Gebäude ist in Massiv<strong>bau</strong>weise<br />
mit Thermohaut und glatter<br />
Putzfassade hergestellt. Bei dem homogenen<br />
Kubus liegen Putz, Metallfenster<br />
und Türelemente flächig in<br />
der Fassade. In ihrer Farbigkeit ist<br />
Speisesaal<br />
sie die logische Fortsetzung des für<br />
die Gesamtanlage bestimmten Konzepts:<br />
das benachbarte Hörsaalgebäude<br />
in dunklem Anthrazit, Mensa in<br />
metallischem Silbergrau, Bibliothek in<br />
Weiß. Ziel ist ein farblich abgestimmtes<br />
Bild aller Campusgebäude von<br />
dunkel nach hell bzw. weiß.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt Amberg-Weiden<br />
Architekt Brückner und Brückner, Tirschenreuth<br />
Nutzfläche 1-6 943 m²<br />
Brutto-Grundfläche 834 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 7.754 m³<br />
Sitzplätze 180<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
5,5 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Mai 2009<br />
Baubeginn April 2010<br />
Übergabe Dezember 2011<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 53
Universität Augsburg<br />
Sanierung der Zentralmensa<br />
Annette Bubmann<br />
Ostansicht mit Haupteingang<br />
Speisesaal<br />
Im <strong>März</strong> 2010 schloss die Mensa der<br />
Universität Augsburg nach 33 Jahren<br />
ihre Pforten und zog für 24 Monate in<br />
Interimsverpflegungsstätten auf dem<br />
Campus um. Nach der Wiedereröffnung<br />
im Frühjahr 2012 präsentiert sich<br />
die sanierte Mensa sowohl hinsichtlich<br />
der kulinarischen Angebote als<br />
auch der optischen Gegebenheiten<br />
grundlegend neu.<br />
Die Planung der Mensa aus dem<br />
Jahr 1977 sah im Erdgeschoss eine<br />
Cafeteria und Lagerflächen vor. Im<br />
Obergeschoss waren der Koch- und<br />
Spülbereich sowie ein großer Speisesaal<br />
mit 1.200 Sitzplätzen untergebracht.<br />
Die Küche wurde zunächst in<br />
einer ersten Aus<strong>bau</strong>stufe für 2.500<br />
Essensteilnehmer ausge<strong>bau</strong>t, räumlich<br />
aber bereits für eine spätere Aus<strong>bau</strong>stufe<br />
mit 4.500 Essen pro Tag dimensioniert.<br />
Bei der Eröffnung im Jahr 1983<br />
zeigte sich die Mensa als dreiseitig<br />
freistehendes Gebäude mit polygonalem<br />
Grundriss. Die Tragkonstruktion<br />
aus Betonrundstützen schließt nach<br />
oben im Speisesaalbereich durch eine<br />
Dachkonstruktion in Mero-System<strong>bau</strong>weise<br />
ab. Die Ansicht ist rhythmisiert<br />
durch Vor- und Rücksprünge und<br />
einen zurückversetzten Erdgeschossbereich.<br />
Nach der Wiedereröffnung wirkt<br />
die Mensa zwar äußerlich weitgehend<br />
unverändert, zeigt sich aber im<br />
Innenraum von einer erfrischend neuen<br />
Seite. Insbesondere ein ausgeklügeltes<br />
neues Lichtkonzept im Speisesaal<br />
versorgt durch eine Kombination<br />
aus Tages- und Kunstlicht den großen<br />
Raum mit angenehmer Helligkeit.<br />
Ziel war dabei, dass während der<br />
Hauptnutzungszeiten weitgehend auf<br />
Kunstlicht verzichtet werden kann.<br />
Das frische Farbkonzept <strong>bau</strong>t auf den<br />
ursprünglichen Farben auf und gibt<br />
der Mensa eine moderne, einladende<br />
Wirkung.<br />
Neben der optischen Erneuerung<br />
der Innenräume wurden in erster Linie<br />
die technischen Einrichtungen und<br />
hier vor allem die Küchenausstattung<br />
und der Spülbereich neu strukturiert<br />
und mit modernsten Geräten ausgestattet.<br />
Parallel dazu wurden wesentliche<br />
energetische Sanierungsmaßnahmen<br />
an Fassade und Dach und<br />
den technischen Einrichtungen durchgeführt.<br />
Verbunden mit der <strong>bau</strong>lichen Sanierung<br />
war eine Umstellung auf ein<br />
komplett neues Angebotssystem. Die<br />
Gäste können nun wählen zwischen<br />
verschiedenen „Themen-Stationen“,<br />
die Gerichte aus den Bereichen Pasta<br />
und Pizza, Bayerisch-Schwäbische-<br />
Spezialitäten, Asia-Wok Gerichte sowie<br />
weitere Menüs vom Grill und<br />
vegetarischen Speisen anbieten. Dabei<br />
kann an allen Stationen ein komplettes<br />
Menü zusammengestellt werden,<br />
wodurch Mehrfachwartezeiten<br />
an verschiedenen Ausgabetheken<br />
entfallen. So kann die nun für 5.000<br />
Essensteilnehmer ausgelegte Mensa<br />
ihren Gästen jeden Tag eine vielfältige<br />
Auswahl an verschiedenen Gerichten<br />
anbieten.<br />
Das Fachmagazin für Gemeinschaftsverpflegung<br />
GV-kompakt kürte<br />
die sanierte Mensa Augsburg unter<br />
Wertung der Kriterien Umsetzung<br />
und Gestaltung, Glaubwürdigkeit und<br />
Sympathie, technische Ausstattung<br />
und Optik (Atmosphäre, Farbe, Licht)<br />
zur „Küche des Jahres <strong>2013</strong>“.<br />
Bauamt<br />
Staatliches Bauamt Augsburg<br />
Architekt Schrammel Architekten, Augsburg<br />
Nutzfläche 1-6 5.574 m²<br />
Brutto-Grundfläche 9.775 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 46.237 m³<br />
Sitzplätze 1.200<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
20,6 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag November 2007<br />
Baubeginn April 2010<br />
Übergabe <strong>März</strong> 2012<br />
54 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Pavillon Speisenausgabe<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 55
Universität Regensburg<br />
Sanierung der Mensa<br />
Stefan Krabatsch<br />
Im Zuge der Sanierung der Universität<br />
Regensburg stellt die Mensa von<br />
1967/68 einen der ersten Bausteine<br />
dar. Dabei sollte einerseits die charakteristische<br />
Sichtbetonoptik und die expressive<br />
Dachform des Bestandes bewahrt<br />
bleiben, andererseits aber eine<br />
Anpassung an geänderte Betriebsabläufe,<br />
eine Steigerung der Energieeffizienz<br />
und eine Verbesserung des Wärmeschutzes<br />
ermöglicht werden. Das<br />
Gebäude wurde unter Erhaltung der<br />
Außenfassaden bis auf seine Grundstruktur<br />
entkernt.<br />
Im Untergeschoss wurden neue<br />
Kühl- und Lagerräume mit einem<br />
westlichen Anlieferhof und einem östlichen<br />
Entsorgungsbereich geschaffen.<br />
Die Spülräume wurden aus dem<br />
Untergeschoss in das Erdgeschoss<br />
verlegt, wobei ein sichtbar unter der<br />
Decke verlaufendes Förderband rasche<br />
Eingriffsmöglichkeiten bei einer<br />
Störung erlaubt.<br />
Der Zuschnitt der Speiseräume<br />
blieb weitgehend unverändert. Als<br />
Kontrast zum Stahlbeton wurde ein<br />
Eichenholz Stäbchenparkettboden<br />
verlegt.<br />
Zur Neuausstattung der Küche gehörten<br />
eine selbstreinigende Decke<br />
sowie die Schaffung dreier vollautomatischer<br />
Bratstraßen mit eigenen<br />
Löscheinrichtungen. Im großen und<br />
im kleinen Mensasaal ist die Ausgabe<br />
von täglich insgesamt 7.000 Essen<br />
möglich.<br />
Küche (links) und großer Speisesaal<br />
Planung<br />
Staatliches Bauamt Regensburg<br />
Bauleitung<br />
Dömges AG, Regensburg<br />
Nutzfläche 1-6 5.888 m²<br />
Brutto-Grundfläche 8.898 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 39.881 m³<br />
Sitzplätze 1.558<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
20,8 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag <strong>März</strong> 2005<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2008<br />
Übergabe <strong>März</strong> 2010<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
56 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
Sanierung der Mensa und Cafeteria<br />
im Südgelände<br />
Tamara Stengel<br />
Die Mensa mit Cafeteria der Technischen<br />
Fakultät im Südgelände der<br />
Universität Erlangen-Nürnberg wurde<br />
zwischen 1973 und 1976 als Teil des<br />
Gebäudekomplexes Mensa, Hörsäle,<br />
Bibliothek (MHB) errichtet. Nach<br />
30 Jahren Betrieb bestand für die in<br />
die Jahre gekommene Mensa dringender<br />
Sanierungsbedarf. Als erste<br />
Teil<strong>bau</strong>maßnahme wurde die Erneuerung<br />
der Spülküche und Spülmaschine<br />
im ersten Obergeschoss des Gebäudes<br />
vorweggenommen, denn für die<br />
veraltete Spülmaschine waren keine<br />
Ersatzteile mehr zu bekommen.<br />
Nordansicht Mensa<br />
Speisesaal mit Kunst am Bau<br />
Die zweite Teil<strong>bau</strong>maßnahme beinhaltete<br />
die Generalsanierung des<br />
dreigeschossigen Gebäudes mit aufgesetztem<br />
Technikgeschoss. Die Gebäudestruktur<br />
wurde beibehalten. So<br />
befinden sich im Erdgeschoss weiterhin<br />
Eingangsbereich, Foyer, Cafeteria,<br />
Toiletten, Kasse und Übergang<br />
zum Hörsaalgebäude. Zur maximalen<br />
Flächennutzung und Optimierung<br />
der thermischen Gebäudehülle wurde<br />
der Fassadenrücksprung der Cafeteria<br />
im Erdgeschoss aufgegeben<br />
und eine Fläche für rd. 300 Sitzplätze,<br />
eine Freeflowanlage, eine Kaffeebar<br />
und ein flexibel zuschaltbarer Multifunktionsraum<br />
mit ca. 130 Plätzen geschaffen.<br />
Im ersten Obergeschoss sind<br />
die Essensausgabe, der Speisesaal<br />
mit 850 Plätzen sowie die Spülküche<br />
untergebracht. Die Essenskapazität<br />
konnte von 2.500 Essen auf<br />
über 4.000 Essen täglich erhöht werden.<br />
Die Lagerhaltung, Vorbereitung<br />
und Produktion im Untergeschoss<br />
wurden neu organisiert. Um für bestimmte<br />
Speisen und Stoßzeiten eine<br />
größere Nähe zwischen Produktion<br />
und Ausgaben sicher zu stellen, wurde<br />
zwischen Spülküche und Ausgabe<br />
im ersten Obergeschoss eine kleine,<br />
zusätzliche Produktionseinheit nachgerüstet.<br />
Die nicht mehr zeitgemäße<br />
Linienausgabe mit Mengentabletts<br />
wurde durch ein modernes Freeflowsystem<br />
mit Porzellangeschirr ersetzt.<br />
Während der gesamten Bauzeit<br />
von rd. 24 Monaten wurde die Essensverpflegung<br />
in einem externen<br />
Provisorium mit 480 Plätzen, der sogenannten<br />
„Tentoria“, sichergestellt.<br />
Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />
Architekt<br />
Dömges AG, Regensburg<br />
Nutzfläche 1-6 4.227 m²<br />
Brutto-Grundfläche 8.081 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 25.266 m³<br />
Sitzplätze 1.280<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten 19,645 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Januar 2008<br />
Baubeginn April 2010<br />
Übergabe Februar 2012<br />
Grundriss 1. Obergeschoss<br />
Küche<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 57
Universität Passau<br />
Sanierung der Mensa<br />
Gerald Escherich<br />
Nach 25-jähriger intensiver Nutzung<br />
der Mensa war eine grundlegende Sanierung<br />
der Küche und der haustechnischen<br />
Anlagen erforderlich. Hierbei<br />
wurden die Küche und die Spülküche<br />
mit neuen Geräten bestückt, die Großspülmaschine<br />
erneuert sowie Kühllagerhaltung<br />
und Lagerhaltung umge<strong>bau</strong>t<br />
und modernisiert. Neben einer<br />
kompletten Erneuerung der Lüftungsanlagen<br />
sowie der Sanitäranlagen für<br />
die Studenten und das Personal wurden<br />
die haustechnischen Anlagen<br />
dem aktuellen Stand der Technik angepasst.<br />
Die Sanierung der schadhaften<br />
Bausubstanz erstreckte sich<br />
bis hin zum Austausch der Böden und<br />
der darunter liegenden Dämmungen,<br />
die in weiten Bereichen durchfeuchtet<br />
und somit unbrauchbar waren.<br />
Neben den <strong>bau</strong>technischen Verbesserungen<br />
wurden auch die Abläufe<br />
des Mensabetriebes neu organisiert,<br />
um die langen Warteschlangen<br />
und Wartezeiten zu verringern. Die<br />
Fläche für die Essensausgabe wurde<br />
vergrößert, so dass der Zugang nun<br />
in zwei Ausgabelinien möglich ist. Zudem<br />
wurde ein großzügiges Tresenfenster<br />
von der Küche direkt in den<br />
Speisesaal geschaffen, hinter dem<br />
eine sogenannte Frontcookingeinheit<br />
einge<strong>bau</strong>t wurde.<br />
In der Mensaküche selbst sind<br />
nahezu alle Kochgeräte mobile Einheiten.<br />
Durch die neue Küchentechnik<br />
und die Neuorganisation der Ausgabe<br />
wurde die Essensausgabekapazität<br />
von einst 1.200 auf jetzt 2.800 Verpflegungsteilnehmer<br />
erweitert. Die<br />
gesamte Um<strong>bau</strong>maßnahme erfolgte<br />
unter erschwerten terminlichen und<br />
hygienischen Bedingungen bei vollem<br />
Betrieb der Küche und des Speisesaals<br />
in neun Bauphasen.<br />
Speisenausgabe erweitert auf zwei Ausgabelinien<br />
Großspülmaschine mit Bestecksortieranlage und Tellerstapeleinrichtung<br />
Architekt<br />
Staatliches Bauamt Passau<br />
Nutzfläche 1-6 1.952 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 16.162 m³<br />
Sitzplätze 650<br />
gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
9,24 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag September 2008<br />
Baubeginn <strong>März</strong> 2010<br />
Übergabe Januar 2012<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
58 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Studentisches Wohnen<br />
Generalsanierung des studentischen<br />
Wohnhochhauses im<br />
Olympischen Dorf<br />
Gottfried Weiß, Stefanie Moyses<br />
Sanierte Südfassade<br />
Apartment<br />
Grundriss Apartment<br />
Als 1972 nach den Olympischen Spielen<br />
die Sportler auszogen, zogen die<br />
Studenten in das Olympische Dorf ein.<br />
Die Anlage mit dem Studentenwohnhochhaus<br />
und den einzigartigen Bungalows<br />
wurde zu einem Wahrzeichen<br />
für das besondere studentische Wohnen<br />
in München. Nach dem Wiederauf<strong>bau</strong><br />
der Bungalows im Jahr 2009<br />
und der Sanierung der alten Mensa<br />
wurde nun auch das studentische<br />
Wohnhochhaus am Helene-Mayer-<br />
Ring 7 auf dem Oberwiesenfeld generalsaniert.<br />
Mit den 801 modernen<br />
Apartments leistet das Studentenwerk<br />
München einen wichtigen Beitrag<br />
zum Wohnungsangebot für den<br />
Hochschulstandort München.<br />
Das Wohnhochhaus wurde im Zeitraum<br />
von 1969 bis 1971 nach den Plänen<br />
des Architekten Günther Eckert<br />
als Teil des Olympischen Dorfes errichtet.<br />
Das Gebäude mit einer Länge<br />
von über 117 Metern ist in zwei<br />
Gebäudeteile gegliedert, Haus A<br />
mit 19 Geschossen und Haus B<br />
mit 15 Geschossen. Zur Reduzierung<br />
der Bauzeit wurde das Hochhaus<br />
im Bausatzverfahren mit vorgefertigten<br />
Betonelementen erstellt.<br />
Im Zuge der Generalsanierung war<br />
die Komplexität der Anlage für alle<br />
Beteiligten eine besondere Herausforderung.<br />
Da das Olympische Dorf<br />
unter Ensembleschutz steht, war<br />
bei der Sanierung besondere Sensibilität,<br />
vor allem im Hinblick auf das<br />
äußere Erscheinungsbild, gefragt.<br />
Die charakteristischen Entwurfsmerkmale<br />
der Elementfassade mit<br />
ihrer starken Plastizität blieben erhalten,<br />
wurden jedoch unter Beachtung<br />
der heutigen <strong>bau</strong>physikalischen<br />
und brandschutztechnischen<br />
Anforderungen neu interpretiert.<br />
Im Inneren des Hochhauses mussten<br />
die Geschosse bis auf den Roh<strong>bau</strong><br />
zurückgeführt und die Trennwän-<br />
de der Apartments im vorhandenen<br />
Achsraster neu erstellt werden.<br />
Jedes Apartment besitzt nach der<br />
Sanierung eine Wohnfläche von 18,55<br />
m². Die vorher kaum genutzte Loggia<br />
wurde in die Gebäudehülle einbezogen<br />
und ist nun Teil des Apartments.<br />
Durch den Flächengewinn konnte der<br />
Grundriss besser organisiert werden.<br />
So wurde im vergrößerten Eingangsbereich<br />
eine Garderobe integriert und<br />
die kleine Küchenzeile erhielt mehr<br />
Bewegungsfreiheit. Ein offen gestalteter<br />
Raumteiler zwischen Küche und<br />
Schlafbereich zoniert das Zimmer und<br />
bietet zusätzliche Stauflächen und einen<br />
ausklappbaren Esstisch. Zur optimalen<br />
Platzausnutzung wurde das<br />
Bad wie im Bestand aus vorgefertigten<br />
glasfaserverstärktem Kunststoff<br />
(GFK) als Fertigzelle ausgeführt.<br />
Architekten<br />
Bestand<br />
Günter Eckert, München<br />
Um<strong>bau</strong> knerer + lang Architekten GmbH, Dresden<br />
Anzahl der Wohnplätze 801 Einzelapartements<br />
Wohnfläche 19.443 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 79.241 m³<br />
Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
46,3 Mio. Euro<br />
Staatliche Fördersumme<br />
18,9 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Oktober 2009<br />
Baubeginn Oktober 2010<br />
Übergabe April 2012<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 59
Neu<strong>bau</strong> des Studentenwohnheims<br />
„Vesteblick“ in Coburg<br />
Pünktlich zum Sommersemester<br />
2012 konnte das Studentenwerk<br />
Oberfranken das Wohnheim „Vesteblick“<br />
eröffnen. Mit dem Neu<strong>bau</strong> leistet<br />
das Studentenwerk einen wichtigen<br />
Beitrag, finanziell tragbaren<br />
und angemessenen Wohnraum für<br />
Studierende in Coburg zu schaffen.<br />
Gleich nebenan am Hochschulcampus<br />
befindet sich das frisch sanierte<br />
Gebäude 1 und der neue Hörsaaltrakt.<br />
Mit dem Bau des Studentenwohnheims<br />
erhält der Campus Coburg<br />
im Westen einen neuen Impuls.<br />
Das Wohnheim ist ein Erweiterungs<strong>bau</strong><br />
und stellt eine Verbindung der<br />
bestehenden Wohnheime „Haus Coburg“<br />
im Norden und „Haus Sachsen“<br />
im Süden her. Insgesamt stehen<br />
den Studenten 73 öffentlich geförderte<br />
Wohnplätze zur Verfügung, davon<br />
44 moderne Einzelapartments,<br />
eine Mutter-Kind-Wohnung sowie 28<br />
Wohnplätze in sieben Wohngruppen.<br />
Alle Apartments sind nach Osten oder<br />
Westen orientiert mit Blick in Richtung<br />
Veste Coburg oder in die weiträumig<br />
offene Landschaft. Gemeinschaftsbereiche<br />
in Form von Studier- und Aufenthaltszimmern<br />
sowie Terrassen<br />
sind zentral am Treppenhaus angeordnet<br />
und über einen Balkon bzw. Laubengang<br />
mit dem Haus Coburg verbunden.<br />
So können die Bewohner die<br />
Infrastruktur im Bestand mit nutzen.<br />
Der neue Baukörper verbindet die<br />
Richtungen aus den angrenzenden<br />
Bestandsgebäuden und vollzieht den<br />
Lückenschluss. Durch die versetzte<br />
Anordnung entsteht eine Fuge zum<br />
öffentlichen Campus und Mensa,<br />
die den Höhenunterschied auf dem<br />
Grundstück mit einer Freitreppe überwindet.<br />
Diese Durchgangssituation ist<br />
„Tor zur Landschaft“ und bietet einen<br />
Ausblick zum benachbarten Forst.<br />
Westansicht Neu<strong>bau</strong> mit Bestandsgebäuden<br />
Über einen vorgelagerten Platz betritt<br />
man die Eingangsebene mit<br />
dem großen Gemeinschaftsraum<br />
und den offen gestalteten Stellplätzen<br />
für die Fahrräder. Im darunter<br />
liegenden Geschoss befinden sich<br />
die separat erschlossenen Räume<br />
für die Wohnheimverwaltung und<br />
die Hausmeisterwohnung. Die Studentenapartments<br />
verteilen sich<br />
auf insgesamt sieben Stockwerke.<br />
Das Erscheinungsbild des in Ebenen<br />
strukturierten Gebäudes bildet einen<br />
deutlichen Kontrast zu den angrenzenden<br />
Bestandsgebäuden. Die Fassade<br />
ist großzügig verglast. Außen<br />
liegende, farbig gehaltene Schiebeläden<br />
bieten Sicht- und Sonnenschutz.<br />
Das Haupttragsystem des Neu<strong>bau</strong>s<br />
besteht aus einer Stahlbetonschotten<strong>bau</strong>weise.<br />
Für den Bau des Wohnheims hat die<br />
Oberste Baubehörde Fördermittel in<br />
Höhe von 1,875 Millionen Euro als<br />
zins- und tilgungsfreies Baudarlehen<br />
bewilligt. Da bei bestimmungsgemäßer<br />
Belegung jährlich ein Kapitalnachlass<br />
von 2,2 Prozent gewährt<br />
wird, wirkt sich die Förderung praktisch<br />
wie ein Zuschuss aus.<br />
Architekten<br />
Entwurf Schleifenheimer Architekten, Coburg<br />
Ausführung scherzer kalau architekten, Erlangen<br />
Anzahl der Wohnplätze 73<br />
Wohnfläche 1.979 m²<br />
Brutto-Rauminhalt 8.284 m³<br />
Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />
5,7 Mio. Euro<br />
Staatliche Fördersumme 1,875 Mio. Euro<br />
Planungsauftrag Oktober 2009<br />
Baubeginn Juni 2010<br />
Fertigstellung <strong>März</strong> 2012<br />
Küche in Wohngruppe<br />
Ostansicht Neu<strong>bau</strong><br />
60 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
Abbildungsnachweis<br />
S. 1-1 Titelfoto: Michael Heinrich,<br />
München, Eingangshalle Gebäude 0505<br />
der Technischen Universität München<br />
S 5-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 6-1 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />
S 7-1 Foto: Engelhardt/Sellin<br />
S 8-1 Visualisierung: Nickl & Partner,<br />
München<br />
S 8-2 Grundriss Nickl & Partner,<br />
München<br />
S 9-1 Foto: Stefan Müller-Naumann,<br />
München<br />
S 9-2 Grundriss: Klein & Sänger,<br />
München<br />
S 9-3 Foto: OBB<br />
S 10-1 Lageplan: StBA München 2<br />
S 10-2 Foto: Engelhardt/Sellin, München<br />
S 11-1 Foto: Engelhardt/Sellin,<br />
München<br />
S 11-2 Foto: Engelhardt/Sellin,<br />
München<br />
S 11-3 Foto: Engelhardt/Sellin,<br />
München<br />
S 12-1 Lageplan: StBA München 2<br />
S 12-2 Visualisierung K9 Architekten,<br />
Freiburg<br />
S 12-3 Visualisierung K9 Architekten,<br />
Freiburg<br />
S 13-1 Foto: StBA München 2<br />
S 13-2 Grundriss: StBA München 2<br />
S 14-1 Visualisierung: Nickl & Partner,<br />
München<br />
S 14-2 Visualisierung: Nickl & Partner,<br />
München<br />
S 15-1 Foto: Stefan Müller-Naumann,<br />
München<br />
S 15-2 Foto: Koller + Singhof,<br />
München<br />
S 15-3 Foto: Stefan Müller-Naumann,<br />
München<br />
S 15-4 Lageplan: Koller + Singhof,<br />
München<br />
S 16-1 Lageplan: StBA München 2<br />
S 16-2 Foto: Michael Heinrich,<br />
München<br />
S 16-3 Foto: Michael Heinrich,<br />
München<br />
S 17-1 Foto: Anton Brandl, München<br />
S 17-2 Foto: StBA München 2<br />
S 17-3 Foto: Anton Brandl, München<br />
S 18-1 Lagplan: StBA München 2<br />
S 18-2 Foto: Henning Koepke, München<br />
S 18-3 Foto: Henning Koepke,<br />
München<br />
S 19-1 Foto: OBB<br />
S 19-2 Visualisierung: Klein & Sänger,<br />
München<br />
S 20-1 Foto: Henn Architekten,<br />
München<br />
S 20-2 Foto: Henn Architekten,<br />
München<br />
S 20-3 Foto: Henn Architekten,<br />
München<br />
S 21-1 Foto: Christoph Rehbach, Fuchstal<br />
S 21-2 Foto: Christoph Rehbach, Fuchstal<br />
S 22-1 Masterplan: KCAP Architects &<br />
Planners, Zürich<br />
S 23-1 Lageplan: StBA Augsburg<br />
S 23-2 Foto: StBA Augsburg<br />
S 23-3 Foto: OBB<br />
S 23-4 Grundriss: Knoche Architekten<br />
BDA, Leipzig<br />
S 24-1 Foto: StBA Augsburg<br />
S 24-2 Foto: Anne Hugues, München<br />
S 24-3 Foto: Anne Hugues, München<br />
S 25-1 Foto: Robert Kessler, Andechs<br />
S 25-2 Foto: Anne Hugues, München<br />
S 25-3 Grundriss: Anne Hugues,<br />
München<br />
S 26-1 Lageplan: StBA Augsburg<br />
S 26-2 Foto: Eckhart Matthäus,<br />
Augsburg<br />
S 26-3 Foto: Eckhart Matthäus,<br />
Augsburg<br />
S 26-4 Foto: Eckhart Matthäus,<br />
Augsburg<br />
S 27-1 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />
S 27-2 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />
S 27-3 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />
S 27-4 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />
S 28-1 Lageplan: StBA Kempten<br />
S 28-2 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />
S 28-3 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />
S 28-4 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />
S 28-5 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />
S 29-1 Lageplan: StBA Regensburg<br />
S 29-2 Luftbild: Herbert Stolz,<br />
Regensburg<br />
S 30-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 30-2 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 30-3 Staatliches Bauamt Regensburg<br />
S 31-1 Visualisierung: Atelier 30<br />
Architekten, Kassel<br />
S 31-2 Lageplan: Atelier 30 Architekten,<br />
Kassel<br />
S 31-3 Grundriss: Atelier 30 Architekten,<br />
Kassel<br />
S 32-1 Visualisierung: Blasch Architekten,<br />
Regensburg<br />
S 32-2 Foto: StBA Regensburg<br />
S 33-1 Lageplan: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 33-2 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen<br />
S 33-3 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen<br />
S 33-4 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen<br />
S 33-5 Grundriss: Fritsch + Tschaidse,<br />
München<br />
S 34-1 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />
Erlangen<br />
S 34-2 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />
Erlangen<br />
S 34-3 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />
Erlangen<br />
S 35-1 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />
Erlangen<br />
S 35-2 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />
Erlangen<br />
S 36-1 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 36-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 36-3 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 36-4 Grundriss: Haid + Partner,<br />
Nürnberg<br />
S 37-1 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 37-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 37-3 Grundriss: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 38-1 Lageplan: Staab Architekten,<br />
Berlin<br />
S 38-2 Foto: Marcus Ebener, Berlin<br />
S 38-3 Foto: Marcus Ebener, Berlin<br />
S 38-4 Grundriss: Staab Architekten,<br />
Berlin<br />
S 39-1 Lageplan: StBA Bamberg<br />
S 39-2 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />
Bamberg<br />
S 39-3 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />
Bamberg<br />
S 39-4 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />
Bamberg<br />
S 39-5 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />
Bamberg<br />
S 40-1 Lageplan: StBA Bayreuth<br />
S 40-2 Foto: Grabow + Hofmann,<br />
Nürnberg<br />
S 40-3 Foto: StBA Bayreuth<br />
S 41-1 Foto: ABD Nordbayern<br />
S 41-2 Grundriss StBA Bayreuth<br />
S 41-3 Foto: ABD Nordbayern<br />
S 41-4 Foto: ABD Nordbayern<br />
S 42-1 Visualisierung: Brechens<strong>bau</strong>er<br />
Weinhart + Partner, München<br />
S 42-2 Grundriss: StBA Bayreuth<br />
S 42-3 Grundriss: StBA Bayreuth<br />
S 43-1 Lageplan: StBA Bamberg<br />
S 43-2 Foto: StBA Bamberg<br />
S 43-3 Gerhard Hagen, Bamberg<br />
S 43-4 Gerhard Hagen, Bamberg<br />
S 43-5 Gerhard Hagen, Bamberg<br />
S 44-1 Lageplan: StBA Würzburg<br />
S 44-2 Rahmenplan Ausschnitt: Arge Kolb<br />
Ripke, Berlin mit Dr. Schütz Ingenieure,<br />
Kempten<br />
S 44-3 Ansicht Brücke: Arge Kolb Ripke,<br />
Berlin mit Dr. Schütz Ingenieure,<br />
Kempten<br />
S 45-1 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />
S 45-2 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />
S 45-3 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />
S 45-4 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />
62 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>
S 46-1 Foto: Johannes Marburg, Genf<br />
S 46-2 Foto: Johannes Marburg, Genf<br />
S 46-3 Grundriss: StBA Würzburg<br />
S 47-1 Foto: Prof. Dieter Leistner,<br />
Würzburg<br />
S 47-2 Foto: Prof. Dieter Leistner,<br />
Würzburg<br />
S 48-1 Lageplan: StBA Schweinfurt<br />
S 48-2 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />
S 48-3 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />
S 48-4 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />
S 48-5 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />
S 49-1 Lageplan: StBA Aschaffenburg<br />
S 49-2 Foto: Stefan Marquardt,<br />
Oberursel<br />
S 49-3 Foto: Stefan Marquardt,<br />
Oberursel<br />
S 50-1 Foto: Roland Halbe, Stuttgart<br />
S 51-1 Grundriss: StBA München 2<br />
S 51-2 Grundriss: StBA München 2<br />
S 51-3 Foto: Roland Halbe, Stuttgart<br />
S 51-4 Foto: Roland Halbe, Stuttgart<br />
S 52-1 Foto: Uwe Gaasch, Bamberg<br />
S 52-2 Foto: Uwe Gaasch, Bamberg<br />
S 52-3 Grundriss: StBA Bamberg<br />
S 53-1 Lageplan: StBA Amberg-<br />
Weiden<br />
S 53-2 Foto: StBA Amberg-Weiden<br />
S 53-3 Foto: StBA Amberg-Weiden<br />
S 54-1 Foto: Julia Schambeck,<br />
München<br />
S 54-2 Foto: Julia Schambeck,<br />
München<br />
S 55-1 Foto: Julia Schambeck,<br />
München<br />
S 55-2 Grundriss: StBA Augsburg<br />
S 56-1 Foto: StBA Regensburg<br />
S 56-2 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 56-3 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 56-4 Grundriss: StBA Regensburg<br />
S 57-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 57-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 57-3 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />
S 57-4 Grundriss: StBA Erlangen-Nürnberg<br />
S 58-1 Foto: Nicole Schaller, Passau<br />
S 58-2 Foto: Nicole Schaller, Passau<br />
S 58-3 Grundriss: StBA Passau<br />
S 59-1 Foto: Jens Weber, München<br />
S 59-2 Foto: Jens Weber, München<br />
S 59-3 Grundriss: knerer + lang Architekten,<br />
Dresden<br />
S 60-1 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht<br />
S 60-2 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht<br />
S 60-3 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht<br />
Rückseite Foto: Andreas Heddergott,<br />
München<br />
Zeitschrift der Bayerischen Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />
für Hoch<strong>bau</strong>, Wohnungs<strong>bau</strong>,<br />
Straßen- und Brücken<strong>bau</strong><br />
Herausgeber<br />
Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern<br />
Für den redaktionellen Inhalt verantwortlich<br />
Attila Karpati M.A., Oberste Baubehörde im<br />
Bayerischen Staatsministerium des Innern,<br />
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Thomas Kaßner, Oberste Baubehörde<br />
Heike Mantel, Oberste Baubehörde<br />
Prof. Peter Pfab, Oberste Baubehörde<br />
Alexander Piehl, Oberste Baubehörde<br />
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Elfriede Sander, Oberste Baubehörde<br />
Druck<br />
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81477 München.<br />
<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 63