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bau intern - Sonderheft Hochschulbau März 2013 - Bayerisches ...

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Zeitschrift der Bayerischen<br />

Staats<strong>bau</strong>verwaltung für Hoch<strong>bau</strong>, Städte<strong>bau</strong>,<br />

Wohnungs<strong>bau</strong>, Straßen- und Brücken<strong>bau</strong><br />

B 20 769 E<br />

<strong>Sonderheft</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong><strong>bau</strong> <strong>intern</strong>


Inhalt<br />

4 Staatsminister Joachim Herrmann<br />

Staatssekretär Gerhard Eck<br />

Bayern war gut vorbereitet<br />

5 Ministerialdirektor Josef Poxleitner<br />

Qualität zählt<br />

6 Dr. Wolfgang Zeitler<br />

Aus<strong>bau</strong>programm für die bayerischen<br />

Hochschulen<br />

7 Friedrich Geiger<br />

Bayerischer Hochschul<strong>bau</strong> im staatlichen<br />

Hoch<strong>bau</strong><br />

8 Prof. Peter Pfab<br />

Hochschul<strong>bau</strong><br />

10 Hochschule für Fernsehen und Film München<br />

Dr. Martin Lackner<br />

12 Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Christian Weiß<br />

Neu<strong>bau</strong> Biomedizinisches Zentrum (BMC)<br />

auf dem High-Tech-Campus Martinsried<br />

14 Markus Andris, Sabine Koch<br />

Zentrum für Schlaganfall- und Demenzforschung<br />

15 Heike Mantel<br />

Zentrales Hörsaalgebäude<br />

16 Technische Universität München<br />

Stammgelände<br />

Fee Groß-Blotekamp<br />

Generalsanierung des Gebäudes 0505,<br />

1. Bauabschnitt<br />

17 Anja Hagemoser<br />

Neugestaltung des Haupteingangs im Zuge<br />

der Brandschutzsanierung des Institutsgebäudes,<br />

1. Bauabschnitt<br />

18 Technische Universität München<br />

Hochschul- und Forschungsgelände Garching<br />

Reinhard Dombrowski<br />

Interimshörsäle<br />

19 Neu<strong>bau</strong> für Katalyseforschung und Sanierung<br />

Alt<strong>bau</strong><br />

20 Zentrum für Nanotechnologie und Nanomaterialien<br />

(ZNN)<br />

21 Bayerische Akademie der Wissenschaften<br />

Barbara Thiel-Lintner<br />

Leibniz-Rechenzentrum<br />

Erweiterung zum Zentrum für Supercomputing<br />

22 Universität Augsburg<br />

Annette Bubmann<br />

Städe<strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />

23 Neu<strong>bau</strong> Kunst und Musik<br />

24 Neu<strong>bau</strong> Finanzwirtschaftsinformatik (WI-IF), Zentrum<br />

für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) und<br />

Neu<strong>bau</strong> Zentrum für IT-basierte technische<br />

Dienstleistungen (ZITDL)<br />

2 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


26 Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg<br />

Christine Dietrich-Rechner<br />

Annette Bubmann<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Maschinen<strong>bau</strong><br />

27 Karlheinz Heckel<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Wirtschaft und Informatik<br />

28 Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten<br />

Dr. Monika Schill-Fendl<br />

Neu<strong>bau</strong> für Technik und Sozialwesen<br />

29 Hochschulcampus Regensburg<br />

Karl Stock<br />

30 Universität Regensburg<br />

Andrea Bergner<br />

Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />

31 Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg<br />

Peter Krauße<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Informatik und Mathematik<br />

32 Leif-Peter Krause<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Technik<br />

33 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Tamara Stengel<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik und Informatik<br />

34 Exzellenzcluster „Engeneering of Advanced Materials“<br />

Errichtung Forschungsgebäude für Partikelsynthese<br />

und Optik<br />

35 Exzellenzcluster „Engeneering of Advanced Materials“<br />

Neu<strong>bau</strong> Technische Chemie und <strong>bau</strong>liche Anpassungsmaßnahmen<br />

36 Christof Präg<br />

Neu<strong>bau</strong> eines Chemikums, 1. Bauabschnitt<br />

37 Dieter Maußner<br />

Sanierung der Orangerie für die Institute für Kirchenmusik<br />

und Kunstgeschichte am Schlossgarten<br />

38 Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach<br />

Volckmar Bruhn<br />

Neu<strong>bau</strong> Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />

39 Otto-Friedrich Universität Bamberg<br />

Hubert Wagner<br />

Neu<strong>bau</strong> auf dem Markusgelände<br />

40 Universität Bayreuth<br />

Reinhard Schatke<br />

Erweiterung Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

41 Neu<strong>bau</strong> Polymer Nanostructures<br />

42 Neu<strong>bau</strong> Labor- und Praktikumsgebäude<br />

43 Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg<br />

Ulrich Delles<br />

Generalsanierung Gebäude 1 und An<strong>bau</strong> für zwei<br />

Hörsäle<br />

44 Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />

Peter Mack<br />

Erweiterungsflächen Hubland Nord<br />

45 Neu<strong>bau</strong> zentrales Hörsaal- und Seminargebäude<br />

46 Neu<strong>bau</strong> naturwissenschaftliches Praktikumsgebäude<br />

47 Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-<br />

Schweinfurt<br />

Grit Lie<strong>bau</strong><br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Gestaltung, Informatik und<br />

Wirtschaftsinformatik in Würzburg<br />

48 Gerald Neller<br />

Neu<strong>bau</strong> und Sanierung für das Kompetenzzentrum<br />

Mainfranken am Standort Schweinfurt<br />

49 Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Aschaffenburg<br />

Gerhard Gerber<br />

Neu<strong>bau</strong> und Sanierung Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

50 Mensen in Bayern<br />

Prof. Peter Pfab<br />

Neu<strong>bau</strong>, Sanierung und Erweiterung<br />

51 Christian Weiß<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Neu<strong>bau</strong> für Mensa und Kinderbetreuung auf dem<br />

Campus Martinsried<br />

52 Hubert Wagner<br />

Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

Neu<strong>bau</strong> einer Mensa an der Feldkirchenstraße 21<br />

53 Elisabeth Bücherl-Beer<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften Amberg-<br />

Weiden - Neu<strong>bau</strong> der Mensa am Standort Weiden<br />

54 Annette Bubmann<br />

Universität Augsburg - Sanierung der Zentralmensa<br />

56 Stefan Krabatsch<br />

Universität Regensburg - Sanierung der Mensa<br />

57 Tamara Stengel<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Sanierung der Mensa und Cafeteria im Südgelände<br />

58 Gerald Escherich<br />

Universität Passau - Sanierung der Mensa<br />

59 Studentisches Wohnen<br />

Gottfried Weiß, Stefanie Moyses<br />

Generalsanierung des studentischen Wohnhochhauses<br />

im Olympischen Dorf München<br />

60 Neu<strong>bau</strong> des Studentenwohnheims „Vesteblick“ in<br />

Coburg<br />

61 Autorenverzeichnis<br />

62 Abbildungsnachweis<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 3


Bayern war gut vorbereitet<br />

Zukunft Bauen<br />

Der Hochschul<strong>bau</strong> stand 2011 ganz im<br />

Zeichen des Aus<strong>bau</strong>programms zur<br />

Bewältigung des doppelten Abiturjahrgangs.<br />

Sowohl die letzten Schüler<br />

des 9-klassigen Gymnasiums als auch<br />

die Schüler des 8-klassigen Gymnasiums<br />

beendeten ihre Schulzeit mit<br />

dem Abitur. Statt 64.749 im Jahr 2010<br />

begannen 2011 85.758 Absolventen<br />

ihr Studium an den bayerischen Universitäten<br />

und Hochschulen.<br />

Bayern war gut vorbereitet. Der<br />

Ministerrat beschloss im Juni und Juli<br />

2007, dass bis 2011 38.000 Studienplätze<br />

und 130.000 Quadratmeter Flächen<br />

geschaffen werden sollen. Hinzu<br />

kamen mit Ministerratsbeschluss<br />

vom Juli 2008 weitere Maßnahmen<br />

zur Abdeckung des langfristig benötigten<br />

zusätzlichen Flächenbedarfs.<br />

Für die Bauverwaltung bedeutete<br />

dies, dass 16 Hörsaal-, Lehr- und Praktikagebäude<br />

mit einer Gesamtfläche<br />

von rd. 64.000 m² und einem Investitionsvolumen<br />

von rd. 320 Millionen<br />

Euro aus dem Programm „Zukunft<br />

Bayern 2020“ bis zum Wintersemester<br />

2011/2012 errichtet bzw. saniert<br />

werden mussten. Wichtige Infrastrukturmaßnahmen<br />

wie eine neue Mensa<br />

in Weiden, Mensaerweiterungen<br />

in Kempten, Ansbach und Aschaffenburg,<br />

Mensasanierungen in Passau,<br />

Regensburg, Erlangen und Augsburg<br />

sowie Bibliothekserweiterungen ergänzten<br />

das umfangreiche Bauprogramm.<br />

Zusammen mit weiteren Sonderprogrammen<br />

- dem Nord- und Ostbayernprogramm<br />

und Zukunft Bayern<br />

2020 plus -, dem Konjunkturpaket II<br />

und weiteren Maßnahmen des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst<br />

wurden im Jahr 2011 über 50 große<br />

Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen<br />

von 765 Millionen Euro termingerecht<br />

an die Hochschulen übergeben.<br />

Im Vergleich mit früheren Jahren<br />

ist das eine absolute Spitzenleistung.<br />

Mit dem gewaltigen Aus<strong>bau</strong>programm<br />

stiegen die durchschnittlichen<br />

Ausgaben für große Baumaßnahmen<br />

im Hochschulbereich seit 2008 von<br />

durchschnittlich 170 Millionen Euro in<br />

den Vorjahren kontinuierlich auf über<br />

385 Millionen Euro an. Diese erheblichen<br />

Investitionen in den Hochschul<strong>bau</strong><br />

haben auch einen wertvollen Beitrag<br />

zur Belebung der Konjunktur in<br />

der Baubranche geleistet.<br />

Die Zahlen belegen eindrucksvoll<br />

die hohe Leistungsfähigkeit der<br />

Staats<strong>bau</strong>verwaltung in Partnerschaft<br />

mit Architekten und Ingenieuren. Dabei<br />

sind für unsere Arbeit nicht nur<br />

die Wirtschaftlichkeit und die Termintreue<br />

wichtig. Auch die Nachhaltigkeit<br />

unserer Bauten hat höchste Priorität.<br />

Vor allem beim Bauen für Lehre<br />

und Forschung sind Innovation, Flexibilität<br />

und Kommunikation im nationalen<br />

und <strong>intern</strong>ationalen Vergleich<br />

zu sehen. Aufgabe der Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />

ist das hohe Niveau der bayerischen<br />

Universitäten und Hochschulen<br />

für angewandte Wissenschaften<br />

auch <strong>bau</strong>lich zu betonen. Bayern ist<br />

ein Kulturstaat. Diesem hohen Anspruch<br />

gerecht zu werden, ist für die<br />

Staats<strong>bau</strong>verwaltung Verantwortung<br />

und Ansporn.<br />

Joachim Herrmann, MdL<br />

Bayerischer Staatsminister des Innern<br />

Gerhard Eck, MdL<br />

Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern<br />

4 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Qualität zählt<br />

Josef Poxleitner<br />

Leiter der Obersten Baubehörde im<br />

Bayerischen Staatsministerium des<br />

Innern<br />

Die Bayerische Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />

hat mit dem Aus<strong>bau</strong>programm für den<br />

doppelten Abiturjahrgang 2011 wieder<br />

einmal ihre große Leistungsfähigkeit<br />

bewiesen. Die Staatlichen Bauämter<br />

und die beteiligten Architekten und<br />

Ingenieure können mit Stolz auf die<br />

Jahre 2008 bis 2011 und die termingerechte<br />

Fertigstellung von zahlreichen<br />

Maßnahmen zurückblicken. Nicht nur,<br />

dass die Projekte in einem äußerst engem<br />

Zeitrahmen von rund dreieinhalb<br />

Jahren von der ersten Beauftragung,<br />

über die Durchführung von Architekturwettbewerben<br />

und die Planungsund<br />

Realisierungsphase fertig gestellt<br />

werden konnten. Es freut mich umso<br />

mehr, dass zwei Projekte aus dem<br />

Sonderprogramm für den doppelten<br />

Abiturjahrgang „Zukunft Bayern 2020“<br />

trotz der engen Zeitvorgaben mit einer<br />

so hohen Qualität ausgeführt wurden,<br />

dass sie mit dem erstmals von<br />

der Deutschen Universitätsstiftung<br />

unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung ausgelobten Deutschen<br />

Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012 ausgezeichnet<br />

wurden. Ein hervorragendes<br />

Ergebnis für den Hochschul<strong>bau</strong> und<br />

ein Beweis für die hohe Qualität staatlichen<br />

Bauens in Bayern.<br />

Mit dem Hochschul<strong>bau</strong>preis werden<br />

beispielhafte Hochschulgebäude<br />

oder Ensembles ausgezeichnet, die<br />

eine besondere <strong>bau</strong>kulturelle Qualität<br />

aufweisen. Neben ästhetischen und<br />

funktionalen Gesichtspunkten sollten<br />

die Bauwerke dem nachhaltigen Bauen<br />

in ökologischer, ökonomischer und<br />

soziokultureller Hinsicht verpflichtet<br />

sein und positiv zur Gestaltung des<br />

öffentlichen Raumes beitragen. Die<br />

Entscheidung der Jury wurde am 19.<br />

<strong>März</strong> 2012 auf der Gala der Wissenschaft<br />

in Hannover bekannt gegeben.<br />

Den Deutschen Hochschul<strong>bau</strong>preis<br />

2012 erhielt das neue interdisziplinäre<br />

Hörsaal- und Institutsgebäude<br />

der Universität Regensburg, das<br />

unter der Projektleitung des Staatlichen<br />

Bauamts Regensburg nach den<br />

Entwürfen des Architekturbüros Ferdinand<br />

Heide, Frankfurt/Main, realisiert<br />

wurde. Neben dem Hauptpreis<br />

wurden noch zwei Auszeichnungen<br />

vergeben. Eine davon ging an die Generalsanierung<br />

eines Gebäudetrakts<br />

auf dem Stammgelände der Technischen<br />

Universität München. Das<br />

Projekt wurde unter der Leitung des<br />

Staatlichen Bauamts München 2 nach<br />

den Entwürfen des Architekturbüros<br />

Hild und K. Architekten, München,<br />

ausgeführt.<br />

Das <strong>Sonderheft</strong> zeigt nicht nur<br />

Projekte, die im Rahmen des Hochschulaus<strong>bau</strong>s<br />

realisiert wurden, sondern<br />

auch Labor<strong>bau</strong>ten - einen weiteren<br />

Schwerpunkt des langfristigen<br />

Aus<strong>bau</strong>programms -, die derzeit noch<br />

in Ausführung sind und bis 2014 fertig<br />

gestellt werden. Ebenfalls hinweisen<br />

möchte ich auf das große Engagement<br />

der Obersten Baubehörde im<br />

Studentenwohnheim<strong>bau</strong>.<br />

Die Studierenden an den bayerischen<br />

Hochschulen brauchen nicht<br />

nur moderne und gut ausgestattete<br />

Hochschulgebäude, genauso wichtig<br />

ist es, dass gerade Studentinnen<br />

und Studenten mit schma lem Budget<br />

oder Studierende aus dem Ausland<br />

preiswerte Unterkünfte an den<br />

Hochschulorten vorfinden. Deshalb<br />

investiert der Freistaat Bayern beträchtliche<br />

Mittel in den Bau von Studentenwohnheimen.<br />

So hat die Oberste<br />

Baubehörde seit 2006 bis heute<br />

den Neu<strong>bau</strong> und die Sanierung von<br />

insgesamt 5.641 Wohnheimplätzen<br />

mit rund 133 Millionen Euro gefördert.<br />

Weitere 8,4 Millionen Euro wurden<br />

für notwendige Instandsetzungsmaßnahmen<br />

an staatlich geförderten<br />

Wohnheimen, die vor 1972 ge<strong>bau</strong>t<br />

worden sind, bewilligt.<br />

Als markantes Beispiel können<br />

die Studentenwohnanlagen im Olympischen<br />

Dorf in München genannt<br />

werden. Nach dem Wiederauf<strong>bau</strong><br />

von 1.052 Bungalows und der Sanierung<br />

der Gemeinschaftsräume in<br />

der „Alten Mensa“ wurde auch das<br />

Hochhaus mit insgesamt 801 Wohnheimplätzen<br />

von Grund auf saniert.<br />

Die Sanierung des Hochhauses wird<br />

in diesem Heft vorgestellt. Der Freistaat<br />

Bayern hat die Baumaßnahmen<br />

im Olympischen Dorf mit Fördermitteln<br />

von insgesamt 47,4 Millionen<br />

Euro unterstützt.<br />

Im Haushalt stehen der Obersten<br />

Baubehörde jährlich 17,5 Millionen<br />

Euro an Fördermitteln zur Verfügung,<br />

so auch im Doppelhaushalt<br />

<strong>2013</strong>/2014. Dieses Kontingent kann<br />

im Bedarfsfall noch durch zusätzliche<br />

Mittel aus dem Bayerischen Wohnungs<strong>bau</strong>programm<br />

verstärkt werden.<br />

Die finanzielle Förderung für<br />

Studentenwohnheime in Bayern wird<br />

auch in den kommenden Jahren -<br />

über 2014 hinaus - auf hohem Niveau<br />

fortgesetzt werden.<br />

Deutscher Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012 für den Neu<strong>bau</strong> des Hörsaal- und Verfügungsgebäudes der Universität<br />

Regensburg<br />

Ich danke allen sehr herzlich, die zu<br />

diesem großartigen Ergebnis beigetragen<br />

haben.<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 5


Aus<strong>bau</strong>programm für<br />

die bayerischen Hochschulen<br />

Dr. Wolfgang Zeitler<br />

Leiter der Abteilung Universitäten<br />

und Hochschulen für angewandte<br />

Wissenschaften im Bay erischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst<br />

Der Freistaat Bayern hat sich in den<br />

vergangenen Jahren durch frühzeitiges,<br />

vorausschauendes Vorbereiten<br />

und planmäßiges Umsetzen des Aus<strong>bau</strong>programms<br />

einer gewaltigen Herausforderung<br />

gestellt: der Bewältigung<br />

des doppelten Abiturjahrgangs.<br />

Das Studienjahr 2011 war weithin in<br />

vielerlei Hinsicht herausragend. Mit<br />

fast 86.000 Erst-Immatrikulationen<br />

hatte der Freistaat Bayern den höchsten<br />

prozentualen Zuwachs aller Bundesländer<br />

zu verzeichnen. Bis 2020<br />

wird die Zahl der Studienanfänger pro<br />

Jahr in Bayern nicht unter 60.000 sinken.<br />

Neben den Bereitstellungen personeller<br />

Ressourcen für die Hochschulen<br />

zum Auf<strong>bau</strong> zusätzlicher<br />

38.000 Studienplätze bis 2011, denen<br />

weitere Ressourcen zum Auf<strong>bau</strong><br />

weiterer 10.000 Studienplätze folgen,<br />

spielt gerade der Hochschul<strong>bau</strong> zur<br />

Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Freistaats Bayern eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Um die für das Aus<strong>bau</strong>konzept erforderlichen<br />

Räumlichkeiten zu schaffen,<br />

wurden vom Ministerrat in einem<br />

ersten Schritt Baumaßnahmen für zusätzliche<br />

Flächen in einer Größenordnung<br />

von rund 130.000 Quadratmeter<br />

beschlossen. Neben Sondermitteln<br />

für Anmietungen wurden für Kleine<br />

Baumaßnahmen, d.h. Baumaßnahmen,<br />

die im Einzelfall bis zu einer Million<br />

Euro kosten, in den Jahren 2008<br />

bis 2011 insgesamt 38,5 Millionen<br />

Euro zur Verfügung gestellt. Für Große<br />

Baumaßnahmen sind in den Jahren<br />

2008 bis 2011 alleine rund 327 Millionen<br />

Euro ausgegeben worden - ein<br />

Wert, der im Ländervergleich konkurrenzlos<br />

ist. Die durch den Bayerischen<br />

Landtag für die Haushaltsunterlagen<br />

Bau festgesetzten Kosten für diese<br />

Baumaßnahmen belaufen sich auf<br />

rund 543 Millionen Euro. Mit diesen<br />

Geldern, die die Bayerische Staatsregierung<br />

vor allem über die Sonderbzw.<br />

Innovationsprogramme „Zukunft<br />

Bayern 2020“ und „BayernFIT - Forschung,<br />

Innovation, Technologie“ zur<br />

Verfügung gestellt hat, konnten alle<br />

staatlichen Hochschulen in Bayern<br />

ausge<strong>bau</strong>t werden, gerade auch außerhalb<br />

Münchens und überproportional<br />

die Hochschulen für angewandte<br />

Wissenschaften in der Region.<br />

So wurden z.B. für die Universität<br />

Würzburg rd. 39 Hektar Konversionsflächen<br />

auf dem Gelände der<br />

ehemaligen US-Kaserne „Leighton-<br />

Barracks“ erworben und bestehende<br />

Gebäude für den doppelten Abiturjahrgang<br />

hergerichtet. Auf dem Markusgelände<br />

in Bamberg wurde für die<br />

Universität ein Instituts- und Verfügungsgebäude<br />

neu errichtet. Für die<br />

Universität Bayreuth entstand u.a.<br />

ein Erweiterungs<strong>bau</strong> für die Rechtsund<br />

Wirtschaftswissenschaften, für<br />

die Universität Erlangen-Nürnberg<br />

ein Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik<br />

und Informatik. An der Universität<br />

Augsburg wurde ein neues Gebäude<br />

für Kunst und Musik errichtet,<br />

während an der LMU München ein<br />

Universität Würzburg - Hörsaalgebäude<br />

Theo logicum neu entstand. Auch die<br />

Hochschulen für angewandte Wissenschaften<br />

in Ansbach, Coburg, Würzburg<br />

und Amberg erhielten neue bzw.<br />

sanierte Unterrichts- und Büroräume,<br />

während in Augsburg, Regensburg<br />

und Weihenstephan Anpassungs- und<br />

Aus<strong>bau</strong>maßnahmen für Fakultätsgebäude<br />

durchgeführt wurden, um nur<br />

Einiges beispielhaft zu nennen.<br />

Damit hat das Wissenschaftsministerium<br />

gemeinsam mit den<br />

Hochschulen frühzeitig die Voraussetzungen<br />

für eine bedarfsgerechte<br />

Erweiterung der Ausbildungskapazitäten<br />

geschaffen und die Weichen gestellt,<br />

um das aktuelle Studierendenhoch<br />

als große Chance zu nutzen und<br />

noch mehr jungen Menschen eine<br />

hochwertige Ausbildung an den Hochschulen<br />

in Bayern zu ermöglichen.<br />

Heute können wir gemeinsam feststellen,<br />

dass nahezu alle Hochschul<strong>bau</strong>vorhaben<br />

aus dem Aus<strong>bau</strong>programm<br />

fristgerecht zur Nutzung für<br />

den doppelten Abiturjahrgang 2011<br />

fertig gestellt worden sind. Das war<br />

eine gewaltige Kraftanstrengung für<br />

die staatliche Bauverwaltung, die den<br />

räumlichen Aus<strong>bau</strong> umsetzen musste<br />

und mit der der Wissenschaftsbereich<br />

seit vielen Jahrzehnten in bewährter<br />

und vertrauensvoller Art und<br />

Weise eng zusammenarbeitet. Den<br />

Kollegen in der Obersten Baubehörde<br />

im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern, den Regierungen und den<br />

Staatlichen Bauämtern gebührt hierbei<br />

unser ganz besonderer Dank.<br />

Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der bayerischen Hochschulen<br />

ist und bleibt ein zentrales Anliegen,<br />

das mit der Umsetzung des räumlichen<br />

Aus<strong>bau</strong>programms noch lange<br />

nicht abgeschlossen ist. Die gezielte<br />

Verbesserung der räumlichen<br />

Infrastruktur der Hochschulen, deren<br />

Gebäudebestand eine Hauptnutzfläche<br />

von ca. 3 Mio. Quadratmeter umfasst,<br />

ist eine Daueraufgabe. Im Koalitionsvertrag<br />

ist hierfür unter anderem<br />

ein umfangreiches <strong>bau</strong>liches Modernisierungsprogramm<br />

vereinbart. Danach<br />

werden über die nächsten zehn<br />

Jahre hinweg 4 Mrd. Euro zum Erhalt<br />

und der Anpassung des Gebäudebestands<br />

im Wissenschaftsressort investiert.<br />

Zwar ist es besonders attraktiv,<br />

neue Gebäude einzuweihen. Dennoch<br />

müssen gleichzeitig dringend notwendige<br />

Sanierungen im Altbestand angegangen<br />

werden. Auch müssen wir auf<br />

Erfordernisse der demographischen<br />

Entwicklung und der Energiewende<br />

eingehen. Hierfür hat der Freistaat<br />

Bayern den Aktionsplan Demographischer<br />

Wandel und ein Energieforschungskonzept<br />

aufgelegt, in dem<br />

erneut Mittel für Baumaßnahmen an<br />

unseren Hochschulen, mit Schwerpunkt<br />

in den Regionen, enthalten sind.<br />

6 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Bayerischer Hochschul<strong>bau</strong><br />

im staatlichen<br />

Hoch<strong>bau</strong><br />

Friedrich Geiger<br />

Leiter der Abteilung Staatlicher Hoch<strong>bau</strong><br />

in der Obersten Baubehörde im<br />

Bayerischen Staatsministerium des<br />

Innern<br />

Der Staatliche Hoch<strong>bau</strong> betreut die<br />

Gebäude des Freistaats und des Bundes<br />

in Bayern sowie anderer Bauherren<br />

wie Kirchen und Stiftungen. In<br />

den vergangenen fünf Jahren lag ein<br />

besonderer Schwerpunkt des staatlichen<br />

Baugeschehens auf dem Bereich<br />

Bauen für Forschung und Bildung.<br />

Der Studentenansturm zum<br />

Wintersemester 2011/2012 wurde<br />

dank umfangreicher Programme der<br />

Staatsregierung zum räumlichen Aus<strong>bau</strong><br />

der Hochschulen erfolgreich gemeistert.<br />

Für die Staatliche Hoch<strong>bau</strong>verwaltung<br />

bedeutete dieses<br />

Aus<strong>bau</strong>programm fünf Jahre höchste<br />

Ansprüche an Planung, Baudurchführung<br />

und Management sowie an effizientem<br />

Personaleinsatz. Neben den<br />

regulären Aufgaben wurde in kürzester<br />

Zeit eine einmalige große Zahl<br />

an Hochschul<strong>bau</strong>maßnahmen realisiert.<br />

Im Jahr 2011 erreichte das Bauvolumen<br />

für Universitäten, Universitätskliniken<br />

und Hochschulen für<br />

Hochschule für Fernsehen und Film München, Haupteingang<br />

angewandte Wissenschaften das Rekordvolumen<br />

von rd. 600 Mio. Euro.<br />

Damit wurden mehr als 50% der Bauausgaben<br />

des Landes für Forschung<br />

und Bildung ausgegeben. Eine gewaltige<br />

Herausforderung für uns als<br />

Staats<strong>bau</strong>verwaltung. Nur durch die<br />

Leistungsbereitschaft aller Beteiligten,<br />

der Straffung von Verwaltungsabläufen<br />

und die Optimierung von Verfahren<br />

war eine termingerechte Umsetzung<br />

der Baumaßnahmen bis zum Wintersemester<br />

2011/2012 möglich.<br />

Staatliches Bauen ist eine Verpflichtung<br />

unsere Umwelt bewusst<br />

und verantwortungsvoll zu gestalten.<br />

Neben dem Aus<strong>bau</strong>programm standen<br />

mit Sondermitteln aus dem Klimaprogramm<br />

Bayern 2020 zusätzlich<br />

150 Mio. Euro zur energetischen Sanierung<br />

staatlicher Gebäude zur Verfügung.<br />

Über 63 Mio. Euro wurden<br />

davon in 88 Einzelprojekte zur energetischen<br />

Sanierung von Hochschulgebäuden<br />

investiert. Eine sinnvolle<br />

Investition in die Zukunft, mit der jährlich<br />

CO 2<br />

-Einsparungen in Höhe von rd.<br />

12.000 Tonnen erzielt werden.<br />

Bauen für Forschung und Bildung<br />

umspannt ein breites und komplexes<br />

Aufgabenfeld. Die Bandbreite reicht<br />

von Bibliotheken über Kantinen, Hörsäle,<br />

Instituts- und Laborgebäude. Unser<br />

Leistungsspektrum aus einer Hand<br />

beginnt oft schon bei der städte<strong>bau</strong>lichen<br />

Masterplanung, der ersten Beratung<br />

zum Bauprogramm eines konkreten<br />

Bauvorhabens und führt bis zur<br />

Anpassung des Gebäudebestandes<br />

oder zur schlüsselfertigen Erstellung<br />

von Neu<strong>bau</strong>ten.<br />

Vielfalt ist ein Aspekt des Hochschul<strong>bau</strong>s.<br />

Um Forschung und Lehre<br />

auf exzellentem Niveau ermöglichen<br />

zu können, werden hohe Anforderungen<br />

an die Ausführung gestellt.<br />

Es geht darum Wissenschafts<strong>bau</strong>ten<br />

nicht nur als Zweck<strong>bau</strong>ten zu begreifen<br />

sondern als Werke der Baukultur<br />

der kulturellen Identität der Gesellschaft.<br />

Nicht nur Funktionalität,<br />

sondern auch Architekturqualität, Energieeffizienz,<br />

Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit<br />

und Wirtschaftlichkeit sind<br />

entscheidende Faktoren, die es zu erfüllen<br />

gilt. Wir sehen unsere Projekte<br />

im Hochschul<strong>bau</strong> als Entwicklungsträger<br />

für neue Ideen und ressourcenschonende<br />

Verfahren. Herausragend<br />

ist hier sicher der neue Interimshörsaal<br />

in Garching, der mit dem BDA<br />

Preis Bayern <strong>2013</strong> in der Kategorie<br />

Preis und Leistung ausgezeichnet<br />

wurde. Dank einer innovativen Holzmodul<strong>bau</strong>weise<br />

konnte das Gebäude<br />

in nur zehn Monaten Bauzeit kostengünstig<br />

errichtet werden.<br />

Eindrucksvoll belegen die Bauwerke<br />

in diesem <strong>Sonderheft</strong> und der<br />

bayerische Erfolg beim Deutschen<br />

Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012, dass wir<br />

unser Ziel vorbildliche, qualitätvolle<br />

Hochschulgebäude zu errichten, erreicht<br />

haben. Die Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />

setzt dabei konsequent auf Wettbewerbe,<br />

um aus einer Vielzahl von<br />

Entwürfen die in jeder Hinsicht beste<br />

Lösung auswählen zu können. Allein<br />

für die Baumaßnahmen der Sonderprogramme<br />

wurden mehr als 20 Architekturwettbewerbe<br />

durchgeführt.<br />

Die erfolgreiche Realisierung dieses<br />

großen Spektrums an unterschiedlichsten<br />

Bauprojekten für den<br />

Aus<strong>bau</strong> der bayerischen Hochschullandschaft<br />

war nur aufgrund einer<br />

äußerst konstruktiven und partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst,<br />

Universitäten, Hochschulen, Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />

auf der einen Seite<br />

und mit der Bauwirtschaft, freischaffenden<br />

Architekten und Ingenieuren<br />

auf der anderen Seite möglich. Für<br />

das gute Miteinander in der Vergangenheit<br />

und auch in der Zukunft bedanke<br />

ich mich ganz herzlich.<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 7


RW<br />

AV<br />

A<br />

TR<br />

-80°C<br />

BS<br />

LF<br />

P<br />

P<br />

-80°C<br />

LF<br />

LF<br />

-80°C<br />

BS<br />

KS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

HFK<br />

-80°C<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

KS<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

KS<br />

KS<br />

A<br />

EIS<br />

-80°C<br />

KS TKS VA<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

VA<br />

TKS<br />

TKS<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

TKS<br />

KS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS KS<br />

RC<br />

CO2<br />

VA<br />

TKS<br />

VA<br />

A<br />

Filterschrank<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

VA<br />

VA<br />

VA<br />

xsm0.75;Schaltschrank<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

RA<br />

RA<br />

CO2<br />

Wäschesammler<br />

Laborkittel<br />

Regal Frischwäsche<br />

EIS<br />

Regal<br />

0,4 * 1,0<br />

Stellfläche Müllgitterwagen<br />

1,0 * 1,2<br />

Reinigungswagen<br />

0,9 * 1,3<br />

TKS<br />

TKS<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

hinzuweisen. Von der vorausschauenden<br />

Grundstückspolitik der bayerischen<br />

Staatsregierung in den 50er<br />

Jahren profitieren die Hochschulen<br />

noch heute. Städte<strong>bau</strong>liche Konzepte<br />

müssen vielfältige Baustrukturen ermöglichen<br />

ohne das Gesamtkonzept<br />

zu verlassen. Es müssen auch Etappenlösungen<br />

möglich sein. Ein herausragendes<br />

Beispiel ist der Hochschulcampus<br />

Regensburg, dessen<br />

Leitidee auch nach 40 Jahren noch<br />

besteht und die Entwicklungen in den<br />

nächsten 40 Jahren ohne Abstriche<br />

ermöglichen wird.<br />

Die Wissenschaftsfelder werden<br />

immer stärker vernetzt, neue Lehrund<br />

Forschungsgebiete entstehen,<br />

aus Forschungsvorhaben resultierende<br />

<strong>bau</strong>liche Anforderungen nehmen<br />

erheblich zu und die Zeitläufe für Forschungs<strong>bau</strong>ten<br />

nach Art. 91b GG werden<br />

deutlich kürzer.<br />

Unsere Antworten hierfür sind Gebäudestrukturen<br />

und Grundrisskonzepte,<br />

die eine möglichst große Nutzungsvielfalt<br />

erlauben. Es müssen<br />

kleine und große Arbeitsgruppen auch<br />

lehrstuhlübergreifend genauso möglich<br />

sein, wie die Organisation von<br />

Drittmittelprojekten. Die heute oftmals<br />

sinnvollen Laborlandschaften mit<br />

abgeschlossenen Auswerteeinheiten,<br />

die konzentriertes Arbeiten unterstützen<br />

und eine gewisse Privatheit des<br />

Einzelnen ermöglichen, dürfen nicht<br />

die einzige Antwort eines Entwurfskonzeptes<br />

sein, sondern es müssen<br />

auch Einzel-, und Speziallabore innerhalb<br />

der <strong>bau</strong>lichen Struktur möglich<br />

sein. Die Gebäudetechnik mit ihrer In-<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

TKS<br />

TKS<br />

KS<br />

KS<br />

SP SP<br />

Transporttonne<br />

0,6 * 0,6<br />

Reinigungsautomat<br />

0,9 * 1,6<br />

TKS<br />

VA<br />

VA<br />

VA<br />

BS<br />

LF<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

TKS<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

TKS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS TKS<br />

TKS<br />

BS<br />

KS<br />

VA<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

KS<br />

VA<br />

KS TKS<br />

LF<br />

KS<br />

BS<br />

LF LF<br />

BS<br />

LF LF<br />

KS TKS<br />

KS TKS<br />

Einscheiber<br />

Staubsauger<br />

Ausgussbecken<br />

CO2<br />

VA<br />

KS<br />

KS<br />

BS<br />

LF<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

A<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

A<br />

N2 N2 N2<br />

KS<br />

KS TKS<br />

RA<br />

RA<br />

xsm0.75;Schaltschrank<br />

VA<br />

RC<br />

CO2<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

KS<br />

Hochschul<strong>bau</strong><br />

Prof. Peter Pfab<br />

Leiter des Sachgebietes Hochschul<strong>bau</strong><br />

in der Obersten Baubehörde im<br />

Bayerischen Staatsministerium des<br />

Innern<br />

Bauen für die Bildung, Bauen für die<br />

Hochschulen, ist eine der Kernaufgaben<br />

der Staats<strong>bau</strong>verwaltung. Wir<br />

<strong>bau</strong>en aktuell für ca. 217.000 Studenten<br />

an 9 Bayerischen Universitäten<br />

und ca. 108.000 Studenten an<br />

17 Bayerischen Hochschulen für angewandte<br />

Wissenschaften. Hinzu kommen<br />

ca. 3.500 Studenten an Kunsthochschulen.<br />

Aufgrund des Doppelabiturjahrgangs<br />

2011, durch die Aussetzung<br />

der allgemeinen Wehrpflicht und die<br />

demographische Entwicklung mussten<br />

innerhalb kürzester Zeit 38.000<br />

neue Studienplätze geschaffen werden.<br />

Die von der Bundesregierung<br />

erstmals 1995 ausgeschriebene Exzellenzinitiative<br />

und die Beteiligung<br />

des Bundes nur noch bei Forschungs<strong>bau</strong>ten<br />

von überregionaler Bedeutung<br />

nach Art. 91b GG verstärken den<br />

Wettbewerb der Hochschulen untereinander.<br />

Welche Konsequenzen haben diese<br />

Vorgaben und Anforderungen auf den<br />

Hochschul<strong>bau</strong>.<br />

• Errichtung von Gebäuden für Lehre<br />

und Forschung in kürzester Zeit<br />

ohne Qualitätsverlust.<br />

• Entwicklung von Gebäudetypologien,<br />

die den zunehmenden Vernetzungen<br />

der Wissenschaftsbereiche<br />

und der rasanten Entwicklung in<br />

der <strong>intern</strong>ationalen Forschungslandschaft<br />

entsprechen.<br />

• Neue Hörsaal-, Seminar- und Praktikagebäude,<br />

die sowohl den Forderungen<br />

der neuen Medienwelt als<br />

auch bereits bewährten Unterrichtsmethoden<br />

gerecht werden.<br />

• Alle Bauvorhaben müssen ein optimales<br />

Kosten-Leistungsverhältnis<br />

auch unter den Gesichtspunkten<br />

von Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

aufweisen.<br />

Bauen für Lehre und Forschung erfordert<br />

eine große Systematik. Beginnend<br />

bei der Auseinandersetzung<br />

über verfügbare oder erforderliche Investkosten<br />

und dem sich daraus ergebenden<br />

Raumprogramm, folgen die<br />

ersten städte<strong>bau</strong>lichen Studien, die in<br />

Grundrissstrukturen mit funktionalen,<br />

konstruktiven, gebäudetechnischen<br />

und ersten gestalterischen Aussagen<br />

münden. Dieser Entwicklungsprozess<br />

wird nach und nach optimiert und mit<br />

dem vorgegebenen Kostenrahmen<br />

abgeglichen. Dabei darf die Entwurfsidee<br />

nicht verloren gehen.<br />

Hochschul<strong>bau</strong>ten müssen immer<br />

Makro- und Mikroerweiterungen zulassen.<br />

Deshalb muss für jede Universität<br />

und Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften ein Masterplan vorhanden<br />

sein, der die <strong>bau</strong>lichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzeigt,<br />

um jederzeit schnell auf neue Anforderungen<br />

<strong>bau</strong>lich reagieren zu können.<br />

Dies beinhaltet auch, auf mögliche<br />

Grunderwerbe für die Zukunft<br />

Anschlußmaße s.<br />

Detailzeichnung<br />

A<br />

Dachausstieg<br />

Dachausstieg<br />

BS<br />

LF LF<br />

Zentrum für Schlaganfall und Demenzforschung, Auswerteplätze (Visualisierung)<br />

Zentrum für Schlaganfall und Demenzforschung, Laborgeschoss<br />

8 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


frastruktur muss auf Änderungen im<br />

Forschungsprofil z.B. Biologie zu Biochemie<br />

nach dem Gentechnikgesetz<br />

oder organische zu anorganischer<br />

Chemie reagieren können (Raumhöhen,<br />

Schachtsysteme, Technikflächen<br />

etc.). Beispiele hierfür sind die Neu<strong>bau</strong>ten<br />

für Chemie (Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg),<br />

für Katalyseforschung (Technische<br />

Universität München), für Biomedizin<br />

und Zellforschung (Ludwig-Maximilians-Universität)<br />

oder für Schlaganfallund<br />

Demenzforschung (Helmholtz,<br />

Ludwig-Maximilians-Universität).<br />

Hörsaal- und Seminargebäude als<br />

Orte der Lehre und des Lernens sind<br />

immer auch Orte der Kommunikation.<br />

Dabei sind Möblierung, Sicht zum<br />

Vortragenden und zeitgemäße Medienausstattung<br />

die Planungsgrundlage.<br />

Die Raumgestaltung mit Blickbeziehungen<br />

nach außen sowie die<br />

Anordnung der Vortragsräume zueinander<br />

mit Verknüpfungen zu den angrenzenden<br />

Fluren und Hallen entscheiden<br />

über die Gesamtqualität. So<br />

orientiert sich z.B. das große Fenster<br />

in der Aula des neuen Hörsaalgebäudes<br />

der Universität Regensburg auf<br />

den Dom, der in der Blickachse des<br />

Hochschulcampus liegt. Auch aus den<br />

Hörsälen des Lehrturms im Stammgelände<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

eröffnet sich ein grandioser<br />

Blick auf die Ludwigsstraße.<br />

In die Planung ist immer auch die<br />

Wirtschaftlichkeit mit einzubeziehen.<br />

Bereits bei der Aufstellung des Raumprogramms<br />

zwischen Hochschule,<br />

Wissenschaftsministerium und Oberster<br />

Baubehörde ist festzulegen, was<br />

mit welchem Budget möglich und<br />

was unbedingt erforderlich ist.<br />

Hier muss der Grundsatz gelten:<br />

Je höher die Investitionskosten pro<br />

Quadratmeter Nutzfläche sind und je<br />

spezieller die Anforderungen sind, desto<br />

intensiver ist zu hinterfragen, wie<br />

diese Forderungen auf das unabdingbar<br />

Notwendige beschränkt werden<br />

können. Speziallabore sollen für einen<br />

größeren Benutzerkreis zusammengefasst<br />

werden. Es ist zu hinterfragen,<br />

ob alles in jedem Labor möglich<br />

sein muss. Um Großforschungseinrichtungen<br />

maximal auszulasten, müssen<br />

auch Kooperationen zwischen<br />

den Hochschulen untersucht werden.<br />

Die Baukosten können nur in der<br />

Raumprogramm- und Vorentwurfsphase<br />

deutlich beeinflusst werden.<br />

Nach der genehmigten Entwurfsplanung<br />

können die Baukosten nur noch<br />

in einem sehr kleinen Korridor gesteuert<br />

werden.<br />

Ziel der Bauverwaltung ist Gebäudekonzepte<br />

zu verwirklichen, die<br />

eine Reduzierung der Betriebskosten<br />

ermöglichen (z.B. durch bedarfsgerechte<br />

Zonierung der Funktionsbereiche<br />

oder durch Reduzierung der<br />

erforderlichen Luftmengen in Laboren<br />

durch abgetrennte Auswertebereiche).<br />

Betriebskostenreduzierungen führen<br />

nicht nur zu Einsparungen in der<br />

Gebäudebewirtschaftung, sondern<br />

vor allem auch zu weniger Energieverbrauch.<br />

Dem stetigen Anstieg des<br />

Energiebedarfs kann und muss durch<br />

eine erhöhte Eigenverantwortung der<br />

Blick aus dem Hörsaal des Lehrturms<br />

Nutzer, z.B. bei der Gefährdungsbeurteilung<br />

begegnet werden.<br />

Neben den Grundparametern Wirtschaftlichkeit,<br />

Ökologie, Funktionalität<br />

und Gestaltung gelten im Forschungs<strong>bau</strong><br />

die Prämissen Kommunikation,<br />

Erweiterbarkeit und Veränderbarkeit.<br />

Die exzellente Entwicklung der Bayerischen<br />

Hochschullandschaft und die<br />

nationale und <strong>intern</strong>ationale Reputation<br />

auf hohem und höchstem Niveau<br />

sind für die Staats<strong>bau</strong>verwaltung der<br />

Maßstab für die weitere <strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />

der Universitäten und Hochschulen<br />

für angewandte Wissenschaften.<br />

Neu<strong>bau</strong> Katalysezentrum, Grundriss 1. Obergeschoss<br />

Neu<strong>bau</strong> Katalysezentrum, Auswertezone<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 9


Hochschule für<br />

Fernsehen und Film in<br />

München<br />

Dr. Martin Lackner<br />

Lediglich sieben Filmhochschulen gibt<br />

es in ganz Deutschland. Die Staatliche<br />

Hochschule für Fernsehen und Film in<br />

München ist eine davon. Sie ist, neben<br />

der Deutschen Film- und Fernsehakademie<br />

Berlin, eine der ältesten<br />

Hochschulen in diesem Segment und<br />

kann auf eine sehr lange und bewegte<br />

Geschichte zurückblicken.<br />

Nach der Gründung 1967 war der<br />

Hochschulbetrieb räumlich zunächst<br />

noch sehr improvisiert organisiert.<br />

An fünf unterschiedlichen Standorten<br />

im Stadtgebiet entwickelte sich die<br />

„Münchner Schule“, die Absolventen<br />

wie Wim Wenders oder Doris Dörrie<br />

hervorbrachte. Das Raumangebot verbesserte<br />

sich deutlich, als Ende der<br />

1980er Jahre die Hochschule in einer<br />

aufgelassenen Giesinger Bettenfedernfabrik<br />

ein neues Zuhause fand.<br />

Namen wie Caroline Link oder Florian<br />

Henckel von Donnersmark stehen<br />

für diese zweite Epoche der „Münchner<br />

Schule“. Zwei wesentliche Gründe<br />

forcierten zur Jahrtausendwende<br />

die Bemühungen, Giesing wieder<br />

zu verlassen und eine zeitgemäße,<br />

hochmoderne Hochschule für Fernsehen<br />

und Film zu errichten. Zum einen<br />

stieß man bereits nach 10 Jahren<br />

an die Grenzen der räumlichen Kapazitäten,<br />

die auch durch einen Umoder<br />

Aus<strong>bau</strong> nicht nachhaltig hätten<br />

gelöst werden können. Zudem wuchs<br />

die nationale wie <strong>intern</strong>ationale Konkurrenz,<br />

die in adäquaten Neu<strong>bau</strong>ten<br />

mit bester Infrastruktur Lehr- und Forschungsbedingungen<br />

schufen, hinter<br />

denen München nicht zurück bleiben<br />

konnte und wollte.<br />

Als neuer Standort wurde das sogenannte<br />

„Süd-Ost-Gelände“ der<br />

Technischen Universität München<br />

auserkoren. Das Grundstück mit seinen<br />

von Prof. Hart in den 1960er Jahren<br />

errichteten Instituts<strong>bau</strong>ten liegt<br />

südlich der Gabelsbergerstraße, unmittelbar<br />

gegenüber der Alten Pinakothek<br />

Leo von Klenzes und somit<br />

mitten im Kunstareal München, in bester<br />

Nachbarschaft zur Technischen<br />

Universität München und zur Musikhochschule<br />

sowie zu zahlreichen<br />

Museen. Schnell war klar, dass der<br />

Bestand strukturell nicht in angemessener<br />

Weise auf die räumlichen Erfordernisse<br />

einer Filmhochschule anzupassen<br />

war. Dies galt im gleichen<br />

Maße für das Staatliche Museum<br />

Ägyptischer Kunst, das auf dem gleichen<br />

Grundstück unterzubringen war.<br />

Den 2004/2005 durchgeführten<br />

Wettbewerb für den Neu<strong>bau</strong> gewann<br />

das Büro Böhm Architekten, Köln.<br />

Der Entwurfsansatz basiert auf der<br />

Idee eines lang gestreckten Baukörpers,<br />

der sich in seiner Lage und Dimension<br />

eng an die Proportionen der<br />

Alten Pinakothek anlehnt. Er schließt,<br />

deutlich vom Straßenraum zurückgesetzt,<br />

die Be<strong>bau</strong>ung des Grundstücks<br />

nach Norden hin ab und wird durch<br />

untergeordnete An<strong>bau</strong>ten an der Südseite<br />

ergänzt. Die beiden Nutzungen<br />

Hochschule und Museum sind in diesem<br />

Konzept eng miteinander verwoben,<br />

sodass schwer eine klare Trennung<br />

nach außen hin ablesbar bzw.<br />

im Innenraum zu ziehen ist. Dennoch<br />

wird dem Besucher die Doppelfunktion<br />

des Gebäudes durch zwei räumlich<br />

signifikante Eingangssituationen<br />

schnell klar. Links das dreigeschossige<br />

Foyer der HFF, dessen verglaste,<br />

leicht schräg verlaufende Nordfassade<br />

den Haupteingang der Hochschule<br />

definiert. Rechts die mächtige Portalwand<br />

des Museums, das man über<br />

eine weitläufige Freitreppe im ersten<br />

Untergeschoss betritt. Von dort gelangt<br />

man in imposante Ausstellungsbereiche<br />

mit einer Gesamtfläche von<br />

rund 1.800 m², in denen in Zukunft<br />

eine der weltweit bedeutendsten<br />

Ostansicht<br />

10 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Foyer<br />

Kino<br />

Sammlungen altägyptischer Kunst zu<br />

sehen sein wird.<br />

Die Filmhochschule, die mit rund<br />

zwei Drittel der Fläche den Löwenanteil<br />

des Neu<strong>bau</strong>s einnimmt, gliedert<br />

sich funktional in zwei wesentliche<br />

Zonen. Das mehrgeschossige Sockelgeschoss<br />

beherbergt vor allem öffentliche<br />

und großzügige Raumvolumina<br />

wie Foyer, Audimax, Kinos, Studios,<br />

Seminarräume und Cafeteria. In den<br />

drei Obergeschossen befinden sich<br />

Büro- und Besprechungsräume sowie<br />

kleinere Raumeinheiten des Lehr- und<br />

Forschungsbetriebs wie Schnitt- oder<br />

Tonmischräume. Im Fassadenauf<strong>bau</strong><br />

lassen sich die beiden Bereiche gut<br />

erkennen. Der betonierte Sockel mit<br />

seiner rauen, felsartigen Oberflächenbehandlung<br />

kontrastiert mit der gläsernen<br />

Doppelfassade der drei Bürogeschosse.<br />

Im Innenbereich fällt dem<br />

Besucher die als „Himmelsleiter“ titulierte<br />

Treppenanlage ins Auge, die<br />

im Foyer startet und in einem Zug<br />

sämtliche Geschosse des Gebäudes<br />

miteinander funktional wie räumlich<br />

verbindet.<br />

Neben den hohen gestalterischen<br />

Ansprüchen forderte vor allem die<br />

Komplexität der gebäude- wie medientechnischen<br />

Ausstattung alle Beteiligte.<br />

Hochinstallierte Kinosäle, die<br />

zugleich die Bedürfnisse von Filmvorführung<br />

und Hörsaalbetrieb befriedigen<br />

sollen oder akustisch wie<br />

lichttechnisch anspruchsvolle Studiobereiche<br />

sind keine alltäglichen Aufgaben<br />

im Hochschul<strong>bau</strong>.<br />

Die Münchner Hochschule für<br />

Fernsehen und Film kann in ihrem<br />

neuen Zuhause gut gerüstet in ihre<br />

„dritte Epoche“ starten. Die Stadt<br />

München sowie der Hochschulstandort<br />

Bayern haben mit dem repräsentativen<br />

Neu<strong>bau</strong> eine neue und zukunftsweisende<br />

Bildungseinrichtung<br />

bekommen.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt<br />

Böhm Architekten, Köln<br />

Nutzfläche 1-6 8.950 m²<br />

Nutzfläche 1-6 (SMÄK) 4.290 m²<br />

Brutto-Grundfläche 28.200 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 135.000 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

106,9 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag November 2005<br />

Baubeginn November 2007<br />

Übergabe September 2011<br />

Blick auf die Alte Pinakothek<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 11


Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München<br />

Neu<strong>bau</strong> Biomedizinisches Centrum<br />

(BMC) auf dem High-Tech-<br />

Campus Martinsried<br />

C<br />

Christian Weiß<br />

A<br />

B<br />

A Neu<strong>bau</strong> BMC<br />

B Mensa<br />

C Neu<strong>bau</strong> CSD, DZNE<br />

Innenhof (Visualisierung)<br />

Fassade Labortrakt (Visualisierung)<br />

Noch bis in das Frühjahr 2011 prägten<br />

Erdbeerfelder den Ort - seitdem setzen<br />

sechs Baukräne, ein über 20 Meter<br />

hoher Aushubhügel und die entstehenden<br />

Baukörper ein deutliches<br />

Zeichen: Die Bauarbeiten für das Biomedizinische<br />

Centrum (BMC) auf dem<br />

High-Tech-Campus Martinsried haben<br />

begonnen. Im Juli 2012 konnte das<br />

Richtfest gefeiert werden, die Übergabe<br />

und Inbetriebnahme ist für das<br />

Jahr 2014 vorgesehen.<br />

Die Einrichtung des BMC bildet die<br />

Schnittstelle zwischen medizinischtheoretischer<br />

Forschung, klinischer<br />

Forschung und medizinorientierter naturwissenschaftlicher<br />

Forschung. Zudem<br />

wird die vorklinische Lehre für<br />

alle Studenten der Humanmedizin an<br />

der LMU künftig großteils am BMC<br />

stattfinden. Dementsprechend ist<br />

es auch <strong>bau</strong>lich aus zwei Teilen konzipiert:<br />

Dem so genannten Zellzentrum,<br />

das der Forschung gewidmet<br />

ist, und dem Lehr- und Zentralgebäude.<br />

Aufgrund der überregionalen Bedeutung<br />

des Forschungsansatzes, der<br />

im BMC verfolgt wird, wird der Teilbereich<br />

Zellzentrum gemäß Art. 91 b<br />

Abs. 1 Nr. 3 Grundgesetz mit Mitteln<br />

des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung finanziell gefördert.<br />

Es ist der größte Forschungs<strong>bau</strong>, den<br />

der Bund bisher gefördert hat.<br />

Von Martinsried aus soll die Spitzenposition<br />

Deutschlands unter den<br />

führenden Standorten für biomedizinische<br />

Forschung in Europa weiter<br />

ausge<strong>bau</strong>t werden. Und die Voraussetzungen<br />

sind gut. Der Neu<strong>bau</strong> ist<br />

in eine herausragende Forschungsinfrastruktur<br />

eingebunden. In direkter<br />

Nachbarschaft befinden sich die Fakultäten<br />

für Chemie, Pharmazie und<br />

Biologie, das Klinikum der Universität<br />

München am Standort Großhadern,<br />

die Max-Planck-Institute für Biochemie<br />

und Neurobiologie sowie das Innovations-<br />

und Gründerzentrum Biotechnologie.<br />

Der Standort gehört<br />

schon heute zu den weltweit ersten<br />

Adressen in der Erforschung der Lebenswissenschaften.<br />

Das BMC ist<br />

ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung<br />

des High-Tech-Campus<br />

Martinsried. Die enge Verzahnung<br />

von naturwissenschaftlicher und medizinischer<br />

Forschung lässt exzellente<br />

Ergebnisse erwarten.<br />

Das städte<strong>bau</strong>lich und gestalterisch<br />

überzeugende Gebäude wurde<br />

von K9 Architekten aus Freiburg entworfen,<br />

die im <strong>März</strong> 2009 als 1. Preisträger<br />

aus einem mehrstufigen Wettbewerb<br />

hervorgegangen sind. Das<br />

BMC bildet durch die Stellung der<br />

einzelnen Baukörper, die ringförmig<br />

erschlossen werden, einen zentralen,<br />

begrünten Innenhof aus. In diesem<br />

Innenhof liegt die Sonderform des<br />

Audimax für ca. 1.000 Zuhörer. Der<br />

langgestreckte Baukörper im Süden<br />

12 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


einhaltet die sonstigen Räumlichkeiten<br />

für die Lehre, wie etwa Bibliothek,<br />

Seminar- und Praktikumsräume<br />

und einen weiteren Hörsaal. Laborund<br />

Büroflächen für die Forschung,<br />

für das eigentliche Zellzentrum, befinden<br />

sich in den beiden Baukörpern im<br />

Osten und Norden des Gesamtkomplexes.<br />

Diese verfügen jeweils über<br />

einen eigenen kleinen Innenhof, an<br />

dem Kommunikationsflächen, Seminarräume<br />

und Teeküchen angeordnet<br />

sind. Die eigentlichen Laborflächen<br />

waren im Wettbewerb als konventionelle<br />

Laborräume vorgesehen. Im<br />

Zuge der weiteren Planung wurde ein<br />

Mix aus konventionellen Laborräumen<br />

und großflächigen Kombilaborzonen<br />

mit abgegrenzten Auswertebereichen<br />

entlang der Fassaden entwickelt. Der<br />

westliche von insgesamt vier Baukörpern<br />

ist zunächst zurückgestellt und<br />

wird in einem zweiten Bauabschnitt<br />

realisiert. Entsprechend dem Mate-<br />

rialkonzept des Campus Martinsried<br />

erhält das BMC eine Keramikfassade.<br />

Zu den Außenseiten wird diese<br />

hellgrün changierend glasiert, zum Innenhof<br />

hin in Rotbrauntönen gehalten.<br />

Eine Metallfassade wird dem Audimax<br />

im Innenhof ein angemessenes<br />

Kleid bieten.<br />

Die Dämmung der Fassade unterschreitet<br />

die Anforderungen der für<br />

das BMC maßgeblichen Energieeinsparverordnung<br />

2009 um etwa 30%.<br />

Das örtliche Grundwasser wird ganzjährig<br />

für Laborkühlwasser und Betonkernaktivierung<br />

genutzt. Das BMC<br />

wird zudem mit Fernwärme versorgt<br />

und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.<br />

Durch die Maßnahmen zur<br />

Energieoptimierung ergibt sich eine<br />

Einsparung von insgesamt 4.840 Tonnen<br />

CO 2<br />

im Jahr gegenüber einer lediglich<br />

den Mindestanforderungen<br />

entsprechenden Ausführung.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt<br />

K9 Architekten, Freiburg<br />

Nutzfläche 1-6 18.204 m²<br />

Brutto-Grundfläche 43.293 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 179.904 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

125 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2009<br />

Baubeginn Dezember 2010<br />

Übergabe Juli 2014<br />

Baustelle im Juni 2012<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 13


Zentrum für Schlaganfall- und<br />

Demenzforschung<br />

Markus Andris, Sabine Koch<br />

Visualisierung des Neu<strong>bau</strong>s mit Klinikum Großhadern im Hintergrund<br />

Demenzerkrankungen und Schlaganfälle<br />

gehören heute zu den großen<br />

Volkskrankheiten und dies mit steigenden<br />

Fallzahlen. In Europa wurden<br />

im Jahre 2000 1,1 Mio. Schlaganfälle<br />

registriert; 2025 könnten es<br />

bereits 1,5 Mio. sein. Der Freistaat<br />

Bayern stellt sich dieser Herausforderung<br />

und investiert 57,52 Mio. Euro<br />

in ein Forschungsgebäude zur Schlaganfall-<br />

und Demenzforschung. Die Finanzierung<br />

erfolgt aus Mitteln des<br />

Stifterverbandes für die Deutsche<br />

Wissenschaft und dem Sonderprogramm<br />

Bay ern 2020 Plus.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> dient der Verwirklichung<br />

eines integrativen Forschungsansatzes<br />

durch direkten Austausch<br />

von grundlagen- und anwendungsorientierter<br />

Forschung.<br />

Der Entwurf der Architekten Nickl<br />

& Partner fügt sich in das städte<strong>bau</strong>liche<br />

Entwicklungskonzept des LMU<br />

Campus Großhadern ein. Zwischen<br />

dem Universitätsklinikum und dem<br />

Forschungsgebäude der Fakultät für<br />

Chemie und Pharmazie (FCP) entsteht<br />

ein fünfgeschossiger, kubischer<br />

Baukörper mit den Außenmaßen von<br />

53 x 53 m.<br />

Über eine landschaftlich modellierte<br />

Rampe wird das ca. 3 m höher<br />

gelegene Klinikareal barrierefrei mit<br />

dem Forschungsgelände verbunden.<br />

Das Gebäude mit einer Nutzfläche<br />

von 8.500 m² ist um einen großzügigen<br />

Innenhof mit 21 x 21 m organisiert.<br />

Die großräumigen, offenen Laborbereiche<br />

für biochemische und molekularbiologische<br />

Forschung sowie<br />

für Isotopen- und Zellkulturforschung<br />

sind nach Osten und Westen ausgerichtet.<br />

Büros, Kommunikations- und<br />

zentrale Funktionsflächen sind in den<br />

Nord- und Südspangen zusammengefasst.<br />

Die Funktionsbereiche der offenen<br />

Labore sind über 3 Zonen organisiert.<br />

Entlang der Fensterflächen sind<br />

die Schreib- und Auswerteplätze angeordnet.<br />

Daran angeschlossen und<br />

mit einer Glasschiebetür abgetrennt<br />

liegen die sogenannten „Benches“,<br />

an denen die analytische Forschungsarbeit<br />

stattfindet.<br />

Nebenräume mit Spezialfunktionen<br />

wie Kühl- und Lagerräume sowie<br />

kleinräumige Sondernutzungen<br />

sind als dritte, unbelichtete Zone parallel<br />

geführt.<br />

Der Haupteingang des Gebäudes<br />

liegt ebenerdig an der Feodor-Lynen-<br />

Straße. Von hier wird über die Eingangshalle,<br />

an der zentrale Unterrichts-<br />

und Konferenzräume liegen,<br />

der Forschungs- und Institutsteil des<br />

Gebäudes erschlossen.<br />

Im ersten Obergeschoss verbindet<br />

ein Steg im Süden die zum Klinikum<br />

ausgerichtete Patientenambulanz<br />

ebenengleich mit der Marchioninistraße.<br />

In den darüberliegenden Ebenen<br />

ist der Regelgrundriss für die Labornutzung<br />

umgesetzt.<br />

Die im ersten Untergeschoss befindliche<br />

Tierhaltung wird über den<br />

Lieferhof erschlossen und ist in vier<br />

separate und streng getrennte Hygienezonen<br />

unterteilt.<br />

Die Gebäudetechnik befindet sich<br />

im zurückgesetzten Dachgeschoss<br />

und im teilunterkellerten zweiten Untergeschoss.<br />

Über vier große Zentralschächte<br />

erfolgt die vertikale Medienversorgung<br />

des Gebäudes.<br />

Eine transparente Hülle aus Streckmetallpaneelen<br />

umspannt netzartig<br />

den Baukörper. Diese zweite Haut ist<br />

zu den Fensterflächen hin beweglich<br />

und kann weit geöffnet werden und<br />

bleibt auch bei starkem Wind nutzbar.<br />

Elektrisch betriebene Klappelemente<br />

ermöglichen die flexible Steuerung<br />

des direkten Lichteinfalls, wodurch<br />

eine deutliche Verbesserung des<br />

sommerlichen Wärmeschutzes erreicht<br />

wird.<br />

Das Fassadenbild des schlichten,<br />

weißen Kubus variiert nutzungs- und<br />

klimaabhängig.<br />

Die Herausforderungen bei der<br />

Eingangsbereich<br />

Planung eines energetisch optimierten<br />

Laborgebäudes liegen besonders<br />

im Umgang mit den inneren Wärmelasten.<br />

Der hohe Kühlbedarf wird<br />

neben der Nachtauskühlung vorrangig<br />

aus der thermischen Grundwassernutzung<br />

gedeckt. Mit den neuen<br />

Kühlaggregaten und der Nutzung vorhandener<br />

Kühlanlagen im benachbarten<br />

Institutskomplex des FCP wurde<br />

ein Modulsystem entwickelt, um die<br />

Kühlung ökologisch und ökonomisch<br />

zu optimieren.<br />

Die gesamte Gebäudehülle wird<br />

hoch wärmegedämmt ausgeführt,<br />

so dass in Verbindung mit der eingesetzten<br />

Heizungs- und Lüftungstechnik<br />

die gesetzlichen Forderungen<br />

zur Energiebilanz um mehr als 30 %<br />

unterschritten werden kann und der<br />

Ausstoß an CO 2<br />

sich um rund 12,7<br />

Tonnen verringert.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt<br />

Nickl & Partner Architekten AG<br />

Nutzfläche 1-6 8.544 m²<br />

Brutto-Grundfläche 18.525 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 68.750 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

57,52 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Juni 2009<br />

Baubeginn August 2012<br />

Übergabe voraus. Frühjahr 2014<br />

14 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Zentrales Hörsaalgebäude<br />

Heike Mantel<br />

Die Universitätshauptgebäude, die<br />

Friedrich von Gärtner bis 1840 im<br />

Auftrag von König Ludwig I. in ihrer<br />

Grundkonzeption an der Ludwigstraße<br />

errichtet hat, werden für die neuen<br />

Anforderungen umge<strong>bau</strong>t und ertüchtigt.<br />

So wurde auch der östliche<br />

Eckturm am Professor-Huber-Platz<br />

neu strukturiert und zu einem Seminar-<br />

und Hörsaalzentrum ausge<strong>bau</strong>t.<br />

Er erhält damit die Nutzung, die seiner<br />

stadtbildprägenden Bedeutung<br />

zukommt.<br />

Durch den Auszug des ansässigen<br />

Lehrstuhles und aufgrund erheblicher<br />

Brandschutzmängel hat sich die Gelegenheit<br />

geboten, durch eine komplette<br />

Entkernung das Missverhältnis<br />

von Verkehrs- zu Hauptnutzflächen zu<br />

optimieren und die unübersichtliche<br />

und unklare Erschließung neu zu organisieren.<br />

Im ersten und zweiten Obergeschoss<br />

wurde je ein Hörsaal mit ansteigendem<br />

Gestühl und ca. 180 Plätzen<br />

geschaffen. Die beiden Räume<br />

werden über sieben Fenster von drei<br />

Seiten belichtet und lassen den einmaligen<br />

städte<strong>bau</strong>lichen Ort von innen<br />

heraus erleben: Der Blick nach<br />

Süden entspricht der Sichtachse der<br />

Ludwigstraße bis zur Feldherrnhalle<br />

am Odeonsplatz; in nördlicher Blickrichtung<br />

ist das Siegestor und nach<br />

Westen die Ansicht des Turm<strong>bau</strong>s<br />

West auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite zu sehen. Die historische<br />

Fassadengestaltung und die<br />

vorgegebenen Geschosshöhen verleihen<br />

den Hörsälen mit ca 5.5 m<br />

Höhe ein angemessenes Raumvolumen.<br />

Im bisher nicht ausge<strong>bau</strong>ten Dachgeschoss<br />

wird ein Multifunktionsraum<br />

mit einer Größe von ca. 160 m²<br />

realisiert. Dieser kann sowohl als Unterrichtsraum<br />

als auch als Repräsentationsraum<br />

der Universität genutzt<br />

werden.<br />

Entkerntes Gebäude<br />

Treppenhaus<br />

Die Erschließung aller Ebenen erfolgt<br />

über ein neu definiertes Treppenhaus,<br />

das in durchgängiger, klarer<br />

Art organisiert ist. Aus der Notwendigkeit,<br />

jeden Hörsaal an zwei Fluchttreppenhäuser<br />

anzubinden, entsteht<br />

eine symmetrisch gespiegelte Treppenanlage,<br />

die sich über die gesamte<br />

Tiefe und Höhe des Turmes erstreckt.<br />

Somit ergibt sich ein architektonisch<br />

äußerst spannender Raum.<br />

Trotz umfangreicher, erst während<br />

der Bauzeit erkennbarer Ertüchtigungen<br />

von Fundamenten und<br />

Bestandswänden, konnte die ursprünglich<br />

angesetzte Bauzeit von<br />

22 Monaten eingehalten werden.<br />

Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme<br />

ist der hohe Bedarf der Universität<br />

München an Hörsaalflächen<br />

in zentraler Lage gesichert.<br />

Architekt Staatliches Bauamt München 2<br />

und Koller+Singhof Architekten<br />

Nutzfläche 1-6 926 m²<br />

Brutto-Grundfläche 2.052 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 10.130 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

4,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Oktober 2007<br />

Baubeginn Dezember 2009<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Siegestor Ludwigstraße Ludwigstraße Odeonsplatz<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 15


Technische Universität<br />

München<br />

Stammgelände<br />

A<br />

B<br />

A Sanierung Gebäude 0505<br />

B Haupteingang und Vorhölzerzentrum<br />

Generalsanierung des Gebäudes<br />

0505, 1. Bauabschnitt<br />

Fee Groß-Blotekamp<br />

Die Technische Universität München<br />

gehört zu den renommiertesten Universitäten<br />

Deutschlands mit den drei<br />

wichtigen Standorten Garching, Weihenstephan<br />

und dem Stammgelände<br />

der Münchner Innenstadt. In den letzten<br />

Jahren konnten mehrere große<br />

Baumaßnahmen angestoßen und<br />

auch realisiert werden.<br />

Fassade Luisenstraße<br />

Foyer<br />

Das Gebäude 0505 liegt an der<br />

Ecke Luisenstraße/Theresienstraße<br />

und ist Teil der Blockrandbe<strong>bau</strong>ung<br />

im Stammgelände der TUM. Es wurde<br />

Anfang der sechziger Jahre von Franz<br />

Hart als Stahlbetonskelett<strong>bau</strong> entworfen.<br />

Für die Werk- und Versuchshallen<br />

des Maschinen<strong>bau</strong>s entwickelte<br />

Franz Hart eine Tragkonstruktion aus<br />

zwei übereinander gestapelten Stahlbetonrahmensystemen,<br />

die große<br />

stützenfreie Räume ermöglichte.<br />

Nach der Verlegung der Fakultät<br />

für Maschinenwesen auf den Campus<br />

nach Garching, entschied man sich,<br />

das Gebäude in zwei Bauabschnitten<br />

umfassend zu sanieren.<br />

Die Neuplanung sieht eine Vergrößerung<br />

der Nutzfläche auf sechs Vollgeschosse<br />

vor, auf der vier verschiedene<br />

Nutzer untergebracht sind: die<br />

Fakultäten Wirtschaftswissenschaften,<br />

Bauingenieur-, und Vermessungswesen<br />

und das Center für Digital<br />

Management.<br />

Aus einem Gutachterverfahren<br />

ging das Büro Hild und K Architekten<br />

als Sieger hervor. Ihr Fassadenentwurf<br />

verleiht dem Hart<strong>bau</strong> ein neues<br />

Gesicht. Im Gegensatz zur ursprünglich<br />

gerasterten Skelettfassade prägt<br />

nun eine einheitlich silbergraue Ziegelfassade<br />

das Straßenbild. Aus der<br />

flächigen Fassade treten weich geschwungene<br />

Pfeilervorlagen hervor<br />

mit der Funktion, den Rücksprung<br />

des oberen Rahmensystems elegant<br />

zu überwinden.<br />

Ein neuer zentraler Eingang von<br />

der Luisenstraße erschließt die größeren<br />

Hörsäle und Seminarräume<br />

im Erd- und Zwischengeschoss. Im<br />

zweigeschossigen Foyer wird das<br />

ursprüngliche Rahmensystem sichtbar.<br />

Die neue Zwischendecke und die<br />

Treppe sind aus Sichtbeton geplant,<br />

nur ihre geschwungenen Formen setzen<br />

sich subtil von der alten Struktur<br />

ab. Die goldfarbene Decke im Foyer<br />

ist der einzige Luxus, den sich die Architekten<br />

im Inneren leisten. Der Innenaus<strong>bau</strong><br />

ist mit offen verlegten<br />

Leitungen, Linoleumböden und einfachen<br />

Neonröhren als Beleuchtung<br />

sehr kostengünstig geplant.<br />

Zwei Preise durften die Architekten<br />

schon entgegennehmen: den<br />

Heinze Architekten AWARD und eine<br />

Auszeichnung zum Deutschen Hochschul<strong>bau</strong>preis<br />

2012. In der schriftlichen<br />

Beurteilung des Preisgerichts<br />

heißt es: „Die Architekten lassen einen<br />

im Unklaren, was an diesem Um<strong>bau</strong><br />

nun tatsächlich alt und was neu<br />

ist: Die hohe architektonische Qualität<br />

liegt eben im Umstand, dass diese<br />

Frage obsolet wird.“<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt<br />

Hild und K Architekten<br />

Nutzfläche 1-6 8.269 m²<br />

Brutto-Grundfläche 15.773 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 59.785 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

32,9 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag November 2007<br />

Baubeginn 1. BA Juni 2009, 2. BA September 2011<br />

Übergabe 1. BA Juli 2011, 2. BA April <strong>2013</strong><br />

16 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Neugestaltung des Haupteingangs<br />

im Zuge der Brandschutzsanierung<br />

des Institutsgebäudes<br />

Anja Hagemoser<br />

Das Institutsgebäude am Stammgelände<br />

der Technischen Universität<br />

München wurde in den Jahren 1949<br />

bis 1954 nach den Plänen von Robert<br />

Vorhoelzer errichtet. Das langgestreckte,<br />

sechsgeschossige Gebäude<br />

mit zurückgesetztem Dachgeschoss<br />

steht unter Denkmalschutz.<br />

Nach über 50-jähriger Nutzung<br />

sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />

notwendig geworden.<br />

Durch Haushaltsmittel aus dem<br />

Konjunkturpaket II in Höhe von 4,8<br />

Mio. Euro sowie Sondermitteln der<br />

Universität in Höhe von 2,1 Mio.<br />

Euro konnten im 1. Bauabschnitt<br />

die Flucht- und Rettungswege durch<br />

brandschutztechnische Ertüchtigungen<br />

verbessert und die Toilettenund<br />

Aufzugsanlagen saniert werden.<br />

Ein wichtiger Baustein der<br />

Baumaßnahme bildete die Neugestaltung<br />

des Eingangsbereichs einschließlich<br />

neuer Pforte sowie behindertengerechter<br />

Rampe. Die<br />

Wahrnehmung der Hochschule im<br />

öffentlichen Raum und die Zugänglichkeit<br />

mussten dringend verbessert<br />

werden. Das ca. 30 m lange Vordach<br />

ist daher als wichtiger Markierungspunkt<br />

und Erkennungsmerkmal konzipiert.<br />

Bei der Planung wurde vor allem<br />

im Hinblick auf die Höhe und Lage,<br />

Proportion und Dimension darauf<br />

geachtet, dass die Maßstäblichkeit<br />

in Bezug auf das gesamte Erscheinungsbild<br />

der Gebäude in der Arcisstraße<br />

gewahrt bleibt.<br />

Haupteingang<br />

Das Vordach besteht aus sandgestrahltem<br />

Edelstahl mit seitlich gestanzten<br />

hinterleuchteten TUM-Lettern.<br />

Die historische Beschriftung an<br />

der Fassade wird in Szene gesetzt,<br />

der blaue Kubus auf den Stufen markiert<br />

die Adresse der TUM „Arcisstraße<br />

21“. Die Besucher und Studenten<br />

werden von der Straße durch einen<br />

hellen, freundlichen Bodenbelag empfangen.<br />

Durch weiße Paneele, die<br />

dem neuen Leit- und Beschriftungssystem<br />

dienen, und ein dezent gehaltenes<br />

Beleuchtungskonzept, jeweils<br />

entlang der Stützenreihen, werden<br />

die Besucher in den Campus hineingeleitet.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Planung Horden Cherry Lee Architects, London<br />

Bauleitung Sitzberger, Hoyos Architekten<br />

Nutzfläche 1-6 17.711 m²<br />

Brutto-Grundfläche 27.855 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 132.800 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

6,9 Mio. Euro<br />

Weiterführungsauftrag Januar 2010<br />

Baubeginn Juli 2010<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Vorhölzer Forum<br />

Das fünfte Obergeschoss des Institutsgebäudes<br />

wurde zum Vorhoelzer<br />

Forum umge<strong>bau</strong>t und dient seitdem<br />

der Fakultät für Architektur als Fakultätszentrum.<br />

Darüber hinaus bietet es<br />

der Hochschulleitung attraktive Räumlichkeiten<br />

für Veranstaltungen. Das<br />

Vorhoelzer Forum besteht aus einem<br />

zusammenhängenden großen Raumbereich,<br />

der durch große Öffnungsflügel<br />

separiert werden kann. Die Hauptattraktion<br />

aber ist die große Terrasse,<br />

die einen Rundblick über die Stadt bis<br />

zu den Alpen erlaubt. Im Süden bietet<br />

sie mit einer Breite von ca. 8 Metern<br />

Platz für das von den Studenten und<br />

Mitarbeitern gern besuchte Fakultätscafe.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Planung<br />

TUM Fakultät für Architektur<br />

Bauleitung<br />

Sitzberger, Hoyos Architekten<br />

Nutzfläche 1-6 380 m²<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

0,6 Mio. Euro<br />

Baubeginn August 2009<br />

Übergabe April 2010<br />

Dachterrasse Vorhölzer Forum<br />

5. Obergeschoss - Vorhölzer Forum<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 17


Technische Universität<br />

München<br />

Hochschul- und Forschungsgelände<br />

Garching<br />

A<br />

C<br />

B<br />

D<br />

E<br />

A Neu<strong>bau</strong> Katalyseforschung<br />

B Neu<strong>bau</strong> für Nanotechnologie<br />

C Projekt Neu<strong>bau</strong> Mensa<br />

D Interimshörsäle<br />

E Erweiterung Leibniz Rechenzentrum<br />

Reinhard Dombrowski<br />

Interimshörsäle<br />

Pünktlich zum Semesterbeginn im<br />

Oktober 2011 übergab das Bauamt<br />

die neuen Interimshörsäle der Technischen<br />

Universität München zur<br />

Nutzung. Aus Mitteln des Konjunkturpakets<br />

II des Bundes und dem Aus<strong>bau</strong>programm<br />

des Landes, entstand<br />

in extrem kurzer Bauzeit ab Ende<br />

2010 ein innovativer Holzskelett<strong>bau</strong>,<br />

der Platz für über 700 Studierende in<br />

2 Hörsälen bietet.<br />

Das von den Architekten Deubzer,<br />

König + Rimmel, München entworfene<br />

kompakte, fast quadratische Gebäude<br />

basiert auf einem Grundraster<br />

von 62,5 cm. Die gewählte Holzkonstruktion<br />

besteht aus einem Holzskelett,<br />

das mit Holzrahmenwänden<br />

ausgefacht wird. Eine zweischalige<br />

Trennwand zwischen den beiden Hörsälen<br />

erlaubt einen barrierefreien Zugang<br />

zum Podium. Die sparsamst gestalteten<br />

Hörsäle sind in technischer<br />

Hinsicht für die Studierenden voll ausgestattet.<br />

Eine Kühlung sorgt auch im<br />

Hörsaal 1<br />

Sommer für ein behagliches Raumklima.<br />

Akustische Deckenplatten sorgen<br />

für die notwendige Schallabsorption.<br />

Beamer übertragen Vorlesungen aus<br />

anderen Hörsälen und modernste Tafelanlagen<br />

erlauben den Professoren<br />

wieder mit Kreide ihre Gedanken zu<br />

visualisieren.<br />

WLAN und Steckdosen ermöglichen<br />

den Studierenden interaktiv an<br />

den Vorlesungen teilzunehmen. Highlight<br />

des Gebäudes ist die in schwarz<br />

gehaltene Fassade - in einfachster<br />

Bauweise realisiert - die mit ihrer<br />

Wellenstruktur die gestalterische Absicht<br />

der Architekten ausdrucksvoll<br />

darstellt.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt Deubzer, König + Rimmel Architekten<br />

München<br />

Nutzfläche 1-6 889 m²<br />

Brutto-Grundfläche 693 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 8.500 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

3,6 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2009<br />

Baubeginn November 2010<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

18 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Neu<strong>bau</strong> für Katalyseforschung<br />

und Sanierung Alt<strong>bau</strong><br />

Die „Garchinger Chemie“ nimmt in<br />

Deutschland den Spitzenplatz im nationalen<br />

Ranking ein. So war die Genehmigung<br />

des Forschungs<strong>bau</strong>antrages<br />

beim Wissenschaftsrat des<br />

Bundes für die Garchinger Professoren<br />

mit ihrem Präsidenten Prof. Dr.<br />

Wolfgang A. Herrmann an der Spitze,<br />

die Bestätigung einer lang anhaltenden<br />

Erfolgsgeschichte. Innerhalb<br />

der Gesamtmaßnahme mit Gesamtkosten<br />

von 84,4 Mio. Euro wird der<br />

Alt<strong>bau</strong> saniert und ein Neu<strong>bau</strong> mit<br />

unterschiedlich großen Forschungslaborlandschaften<br />

errichtet. Die dazugehörenden,<br />

notwendigen Büro räume<br />

werden innerhalb der Sanierung des<br />

Gebäudebestands realisiert. Verbindungen<br />

in mehreren Ebenen verknüpfen<br />

beide Bauteile.<br />

Die überzeugende Idee der<br />

Münchner Architekten Klein & Sänger,<br />

die Funktionen um einen für Begegnungen<br />

und wissenschaftlichen<br />

Austausch zu nutzenden Innenhof zu<br />

gruppieren, traf ins Herz der Chemiker.<br />

Für sie bedeutet Chemie Teamarbeit.<br />

Heutige Chemiker arbeiten mit<br />

vielen Fachleuten zusammen. Die Katalyseforschung<br />

bringt die Forscher<br />

zusammen, sie „katalysiert“ die Prozesse.<br />

So galt der Entwurfsschwerpunkt<br />

der Entwicklung innovativer<br />

Spitzenlabore.<br />

Die TUM selbst verabschiedete<br />

sich vom Modell einzelner, abgeschlossener<br />

Laboratorien und favorisierte<br />

zusammenhängende, größere<br />

Laborlandschaften. Für alle Planer<br />

bedeutete dies innovativ denken, eine<br />

komplexe Lüftungstechnik zu planen<br />

und neue Konzepte zu realisieren. Es<br />

entstand ein viergeschossiger Baukörper<br />

mit rd. 6.100 m² Hauptnutzfläche.<br />

Labor im sanierten Alt<strong>bau</strong><br />

Im Erdgeschoss, an der Schnittstelle<br />

zum Innenhof, erwartet die Forscher<br />

ein kleines Cafe. Wesentliche Merkmale<br />

der Grundrissstruktur sind zwei<br />

Laborspangen. Um die technischen<br />

und nutzungsspezifischen Anforderungen<br />

zu vereinen gliedern sich die<br />

Laborlandschaften in drei Zonen, der<br />

Labor-, der Service- und der Auswertezone.<br />

Schwerpunkt ist die Laborzone.<br />

Auf einer Seite umschlossen von<br />

der Servicezone, die der Aufstellung<br />

zusätzlicher wissenschaftlicher Geräte<br />

dient, auf der anderen Seite von<br />

der Auswertezone, die den Forschern<br />

zur Ergebnissauswertung in unmittelbarer<br />

Nähe ihrer Experimente dient.<br />

Während in der Servicezone Probleme<br />

wie z.B. Schall gelöst wurden, bietet<br />

die Auswertezone einen ruhigeren Bereich<br />

an der Fassade an. Vier vertikale<br />

Technikschächte verbinden die Laborlandschaften<br />

mit den Technikzentralen<br />

im Keller und auf dem Dach. Die Ingenieurbüros<br />

IEP Elektro und CLP, München<br />

sowie das Ingenieurbüro IPN,<br />

Dresden lösten bislang souverän alle<br />

Aufgaben. Die Bauarbeiten werden<br />

Mitte <strong>2013</strong> beendet und das Gebäude<br />

zur Einrichtung und Nutzung übergeben.<br />

Bei einem Projekt dieser Spezifikation<br />

erwartet das gesamte Team<br />

die Inbetriebnahme mit großer Spannung.<br />

Der technische Betriebsdienst<br />

der TUM übernimmt ein höchst anspruchsvolles<br />

Gebäude.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt<br />

Klein & Sänger, München<br />

Nutzfläche 1-6 (Neu<strong>bau</strong>) 6.200 m²<br />

Brutto-Grundfläche (Nutzung) 15.923 m²<br />

Brutto-Rauminhalt (Neu<strong>bau</strong>) 66.298 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

84,4 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2008<br />

Baubeginn April 2009<br />

Übergabe Mai <strong>2013</strong><br />

Projektansicht (Visualisierung)<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 19


Zentrum für Nanotechnologie und<br />

Nanomaterialien (ZNN)<br />

Das neue Zentrum für Nanotechnologie<br />

und Nanomaterialien auf dem<br />

Campus der Technischen Universität<br />

München in Garching ist den Forschern<br />

des Walter Schottky Instituts<br />

und seinem Leiter, Herrn Prof. Abstreiter<br />

zu verdanken. Im Rahmen des<br />

Exzellenzclusters Nanosystems Initiative<br />

Munich ist es durch ihre Leistungen<br />

gelungen, Mittel für weitere Forschungen<br />

und für dieses Gebäude zu<br />

erhalten. Der Neu<strong>bau</strong> soll den Auf<strong>bau</strong><br />

der neuen Fachrichtung Bioelektronik<br />

an der Schnittstelle zwischen Biophysik,<br />

Biochemie und Halbleitertechnologie<br />

fördern. Gleichzeitig bietet er<br />

die Voraussetzungen zur Stärkung<br />

und zum Aus<strong>bau</strong> der Konkurrenzfähigkeit<br />

auf dem Zukunftsgebiet der<br />

Nanowissenschaften. Rund 2.000 m²<br />

Nutzfläche stehen den Forschern zur<br />

Verfügung, davon allein 1.400 m² Laborfläche.<br />

Dem Architekturbüro Henn aus<br />

München gelang es mit den Fachplanern<br />

für Elektro, dem Ingenieurbüro<br />

Rücker + Schindele und dem Haustechnik-<br />

und Laborplaner Ingenieurbüro<br />

Kuzyl + Sander, München für rd.<br />

11,6 Mio. Euro ein innovatives, bedarfsgerechtes<br />

Gebäude innerhalb<br />

des Zeit- und Kostenrahmens zu planen<br />

und zu errichten. Die Übergabe<br />

des Gebäudes erfolgte im Mai 2010<br />

nach nur 14 Monaten Bauzeit.<br />

Süd-Ost-Ansicht<br />

Haupteingang mit Foyer<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Planung<br />

Henn Architekten, München<br />

Nutzfläche 1-6 2.075 m²<br />

Brutto-Grundfläche 4.046 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 17.575 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

11,6 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2008<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />

Übergabe Mai 2010<br />

Reinraumlabor<br />

20 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Bayerische Akademie<br />

der Wissenschaften<br />

Leibniz-Rechenzentrum<br />

Erweiterung zum Zentrum für<br />

Supercomputing<br />

Barbara Thiel-Lintner<br />

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der<br />

Bayerischen Akademie der Wissenschaften<br />

in Garching dient als Zentrum<br />

für wissenschaftliches und technisches<br />

Hochleistungsrechnen allen<br />

bayerischen Universitäten und Hochschulen.<br />

Der neue Erweiterungs<strong>bau</strong><br />

schafft nun Raum für einen Höchstleistungsrechner,<br />

den so genannten<br />

„SuperMUC“, der zu den leistungsfähigsten<br />

Rechnern weltweit zählen<br />

wird.<br />

Bereits mit dem Neu<strong>bau</strong> des LRZ<br />

(2003) hatte das Büro Thomas Herzog<br />

ein Gebäude errichtet, das als<br />

signifikanter „Rechnerwürfel“ den<br />

Eingang zum High-Tech-Campus Garching<br />

markiert. Mit dem zweiten Bauabschnitt<br />

realisierte der Architekt eine<br />

Erweiterung in drei Bereichen:<br />

Die Erweiterung des Rechnerwürfels<br />

um annähernd 100% zum<br />

„Doppelwürfel“ bildet nach wie vor<br />

den architektonischen Auftakt zum<br />

Garchinger Forschungsgelände bei.<br />

Schon im Hinblick auf eine künftige<br />

Erweiterbarkeit war der erste Würfel<br />

in der Westfassade als Stahlkonstruktion<br />

mit demontierbarer äußerer Verkleidung<br />

ausgebildet worden.<br />

Die Erweiterung der Institutsräume<br />

um ca. 40% bildet einen eigenständigen<br />

neuen Instituts<strong>bau</strong>, der<br />

parallel zu dem bestehenden Institutsgebäude<br />

angeordnet ist. Damit<br />

entsteht ein ruhiger Innenhof, der den<br />

Mitarbeitern des Institutes als Grünraum<br />

zugute kommt. Der Erweiterungs<strong>bau</strong><br />

wir unterirdisch an den Bestand<br />

angebunden.<br />

Ein Labor für große dreidimensionale,<br />

virtuelle Visualisierungen wurde<br />

als <strong>bau</strong>liches Gegenstück zum Rechnerwürfel<br />

neu errichtet - geometrisch<br />

verwandt, doch in deutlich geringerem<br />

Volumen.<br />

Die Abwärme von bis zu 8.000 kW<br />

aus dem Höchstleistungsrechner wird<br />

u.a. zur Beheizung der Institutsgebäude<br />

genutzt. Der Kältebedarf wird durch<br />

einen modularen Kälteverbund aus<br />

Grundwassernutzung, Dunstturm und<br />

Erweiterung Rechnerwürfel<br />

Ansicht Innenhof<br />

Kältemaschinen mit Turboverdichtern<br />

intelligent kombiniert. Die innovative<br />

„Warmwasserkühlung“ bringt einen<br />

erheblichen ökologischen und ökonomischen<br />

Vorteil gegenüber einer konventionellen<br />

Kaltwasserkühlung.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt<br />

Herzog und Partner<br />

Nutzfläche 1-6 (Institut) 3.201 m²<br />

Brutto-Grundfläche (Institut) 9.013 m²<br />

Brutto-Rauminhalt (Institut) 44.750 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

49,2 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag September 2008<br />

Baubeginn Oktober 2009<br />

Übergabe Juli 2010<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 21


Universität Augsburg<br />

Annette Bubmann<br />

Städte<strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />

Zur Stärkung des Standortes Augsburg<br />

im Bereich Hochtechnologie und<br />

zur Sicherung einer wirksamen Vernetzung<br />

zwischen Universität, Forschungseinrichtungen<br />

und Unternehmen<br />

wurde von der Stadt Augsburg<br />

die Errichtung eines innovativen und<br />

hochwertigen Areals des sogenannten<br />

„AUGSBURG Innovationspark“ in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität<br />

Augsburg beschlossen.<br />

Aufgrund der sowohl regional als<br />

auch überregional hohen Bedeutung<br />

des Vorhabens wurde von Seiten der<br />

Stadt das im Bereich von Campusarealen<br />

renommierte Büro von Prof.<br />

Kees Christiaanse, KCAP - Architects<br />

& Planners 2009 mit der Ausarbeitung<br />

eines Masterplans beauftragt. Dieser<br />

bildet die Grundlage für alle weiteren<br />

Planungen und stellt die Basis für die<br />

erforderlichen Bauleitpläne (Flächennutzungsplanänderung,<br />

Be<strong>bau</strong>ungsplan)<br />

dar. Der Masterplan definiert<br />

klare Qualitätsvorgaben für die Umsetzung,<br />

bietet gleichzeitig aber auch<br />

eine möglichst große Flexibilität für<br />

dessen Realisierung. Mit einer Mischung<br />

aus Hochschule, Forschung<br />

und Entwicklung, wissenschaftsnaher<br />

Dienstleistung und Produktion soll<br />

ein innovatives, hochwertiges Gelände<br />

entstehen, dessen Nutzungsspektrum<br />

noch durch temporäres Wohnen,<br />

Gastronomie, Sportanlagen,<br />

Angebote zur Kinderbetreuung etc.<br />

abgerundet wird.<br />

Parallel wurde vom Staatlichen<br />

Bauamt Augsburg das gleiche Büro<br />

KCAP mit einer Masterplanung für die<br />

Verdichtung, Anpassung und Weiterentwicklung<br />

der Universität Augsburg<br />

beauftragt, die als Grundlage für anstehende<br />

Bauvorhaben und eine langfristige<br />

Entwicklung der Universität<br />

dienen soll. Das Universitätsgelände<br />

ist als Campus angelegt und in diesem<br />

Sinne über die Jahre ständig weiterentwickelt<br />

worden. Heute werden<br />

an sieben Fakultäten und diversen Instituten<br />

etwa 16.000 Studierende unterrichtet.<br />

Die Änderung des Flächennutzungsplans<br />

im Bereich des „AUGS-<br />

BURG Innovationspark“ als Grundlage<br />

des Be<strong>bau</strong>ungsplans Nr. 900<br />

Masterplan Innovationspark<br />

ist bereits durchgeführt und abgeschlossen,<br />

der Be<strong>bau</strong>ungsplan ist<br />

zwischenzeitlich rechtskräftig. Der<br />

Innovationspark ist im Westen als<br />

„Sondergebiet mit der Zweckbestimmung<br />

Forschung, Entwicklung, Universität<br />

(FEU)“ und östlich der künftigen<br />

Haupterschließungsachse sowie<br />

im Südosten (Wettbewerbsgebiet)<br />

als „Sondergebiet mit der Zweckbestimmung<br />

Hochschule (HS)“ dargestellt.<br />

Aufgrund der sich ändernden<br />

Grundbesitzverhältnisse läuft derzeit<br />

für das Gebiet das notwendige Umlegungsverfahren.<br />

Die Universität soll<br />

dabei Entwicklungsflächen östlich der<br />

neuen Erschließungsstraße des Innovationsparks<br />

und südlich der universitären<br />

Sportflächen erhalten um eine<br />

organische und sinnvolle Erweiterung<br />

der Universität zu ermöglichen.<br />

Die Realisierung des Innovationsparks,<br />

die einen Zeitraum von einigen<br />

Jahren in Anspruch nehmen wird, ist<br />

in verschiedenen Phasen vorgesehen.<br />

Dabei soll zunächst der auf der Niederterrasse<br />

liegende südöstliche Planbereich<br />

realisiert werden, in dem derzeit<br />

bereits Gebäude des Fraunhofer<br />

Institutes und des Deutschen Zentrums<br />

für Luft- und Raumfahrt im Entstehen<br />

sind. Als nächstes Teilprojekt<br />

soll hier in unmittelbarer Nähe zu den<br />

beiden o.g. Instituten ein Technologiezentrum<br />

für Faserverbundtechnologie<br />

und Mechatronik entstehen.<br />

Das Staatliche Bauamt hat außerdem<br />

einen Architektenwettbewerb für ein<br />

Gebäude für Materials Ressource Management<br />

(MRM) für die Universität<br />

Augsburg durchgeführt. Der Bau soll<br />

im Süden des Universitäts-Campus in<br />

unmittelbarer Nähe zum Innovationspark<br />

der Stadt Augsburg auf Vorhalteflächen<br />

des Freistaates Bay ern errichtet<br />

werden. Das Gebäude wird<br />

auch Räume der Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften Augsburg<br />

beherbergen.<br />

22 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

A Neu<strong>bau</strong> Kunst und Musik<br />

B Neu<strong>bau</strong> WI-IF, ZWW mit ZITDL<br />

C Sanierung Mensa<br />

D Standort Neu<strong>bau</strong> Materials Resource Management<br />

Neu<strong>bau</strong> Kunst und Musik<br />

Mit dem Neu<strong>bau</strong> eines Institutsgebäudes<br />

für Kunst und Musik sind ab<br />

2012 alle Einrichtungen der Universität<br />

auf dem Campus an der Universitätsstraße<br />

vereint. Die Lehrstühle<br />

der Kunst- und Musikwissenschaften<br />

werden zukünftig am Universitätssee,<br />

nördlich der Gebäude der juristischen<br />

Fakultät auf 3.600 m² Nutzfläche sehr<br />

gute Voraussetzungen für ihre Arbeit<br />

finden.<br />

Das im Grundriss ca. 60 x 60 m<br />

große quadratische Gebäude liegt<br />

wie selbstverständlich im Gelände,<br />

ist eingebunden in das vorhandene<br />

Fußwegenetz und nimmt das Gefälle<br />

des Grundstückes in sich auf. Der<br />

Baukörper wird geprägt durch drei<br />

eingeschnittene Innenhöfe, die sich<br />

jeweils auf unterschiedlichen Höhenniveaus<br />

befinden und den Kontakt mit<br />

der Umgebung ermöglichen. So orientiert<br />

sich der Eingangshof auf dem<br />

untersten Niveau nach Südosten und<br />

bindet an die Haupterschließungsrichtungen<br />

an. Die Dachterrasse auf dem<br />

oberen Niveau blickt als „Seeterrasse“<br />

nach Osten zum See, während<br />

sich der für die Bildhauer geschaffene<br />

Skulpturenhof auf dem mittleren Niveau<br />

nach Westen orientiert und eine<br />

direkte Andienung ermöglicht.<br />

Das Gebäude ist gekennzeichnet<br />

durch seine klare architektonische<br />

Foyer<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

Haltung mit einer hellen, horizontal<br />

gegliederten Außenfassade, die in<br />

den beiden Obergeschossen gleichmäßige,<br />

geschossweise versetzte<br />

Fensteröffnungen aufweist. Die farblich<br />

und im Material abgesetzten Fassadeneinschnitte<br />

an den nach außen<br />

orientierten Höfen und die bewegte<br />

Dachlandschaft vermeiden dabei,<br />

dass die schnörkellose Grundfigur und<br />

die langen Fassadenabwicklungen als<br />

abweisend empfunden werden. Entstanden<br />

ist ein Baukörper, der dem<br />

künstlerisch, kreativen Charakter der<br />

Fächer Musik- und Kunsterziehung,<br />

deren Offenheit und Kommunikationsbestreben<br />

in weitem Maße entgegenkommt,<br />

ohne die Ausbildungsinhalte<br />

durch <strong>bau</strong>liche Festlegungen<br />

zu sehr festzulegen.<br />

Eine zentrale Bedeutung als Bereich<br />

für externes Publikum hat das<br />

Auditorium, das direkt am Haupteingang<br />

im Sockelgeschoß angeordnet<br />

ist. Ein geschützter Vorbereich<br />

und ein großzügiges Foyer empfangen<br />

den Besucher. Die als Vertikalerschließung<br />

dienende Haupttreppe im<br />

durchgehenden Luftraum des zentralen<br />

Foyers erlaubt Blickbeziehungen<br />

innerhalb des Gebäudes und lädt ein,<br />

dieses in allen Ebenen zu entdecken.<br />

Die Anordnung der Räume für die<br />

Fächer Kunst und Musik ergibt sinnvolle<br />

Nachbarschaften und vermeidet<br />

gegenseitige Störungen. Die Übergänge<br />

sind fließend und die gegenseitige<br />

Bereicherung wird durch ein<br />

hierarchieloses Wegesystem, durch<br />

Fluraufweitungen und Nischen sowie<br />

durch unterschiedlich belichtete Ausstellungs-<br />

und Präsentationsmöglichkeiten<br />

gefördert.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Augsburg<br />

Architekt Knoche Architekten BDA, Leipzig<br />

Nutzfläche 1-6 3.693 m²<br />

Brutto-Grundfläche 9.978 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 45.185 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

21,86 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2007<br />

Baubeginn April 2009<br />

Übergabe Dezember 2011<br />

Auditorium Mai <strong>2013</strong><br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 23


Neu<strong>bau</strong> Finanzwirtschaftsinformatik<br />

(WI-IF), Zentrum für Weiterbildung<br />

und Wissenstransfer<br />

(ZWW) und Neu<strong>bau</strong> Zentrum für<br />

IT-basierte technische Dienstleistungen<br />

(ZITDL)<br />

Im parkartigen Universitätsgelände<br />

entstand in zwei Bauabschnitten ein<br />

Ensemble aus drei sehr unterschiedlichen<br />

universitären Einrichtungen, mit<br />

unterschiedlichen Nutzungen und Arbeitszeiten.<br />

Die kammartige Gliederung<br />

macht Eingänge und unterschiedliche<br />

Nutzungen deutlich, schafft eine<br />

Verzahnung mit den Freiflächen und<br />

ermöglicht attraktive Durchblicke.<br />

Der erste Bauabschnitt (WI-IF/<br />

ZWW) beherbergt zwei Nutzer mit<br />

unterschiedlichen Zielsetzungen und<br />

Aktivitäten. Während sich die Finanzwirtschaftsinformatik<br />

an der Schnittstelle<br />

zwischen Finanzwirtschaft und<br />

Wirtschaftsinformatik positioniert und<br />

angewandte Forschung mit der Praxis<br />

und der Lehre verknüpft, widmet sich<br />

das ZWW schwerpunktmäßig der bezahlten<br />

Fort- und Weiterbildung von<br />

Führungskräften.<br />

Der zweigeschossige Neu<strong>bau</strong> entstand<br />

südlich des bestehenden Hörsaalzentrums<br />

der Wirtschaftswissenschaften.<br />

Ein nach außen in zwei Teile<br />

gegliederter Baukörper wahrt die Eigenständigkeit<br />

der jeweiligen Nutzer.<br />

Eine gemeinsame Erschließungsachse<br />

verbindet die beiden Gebäudeteile.<br />

Hier befindet sich im Westen des Gebäudes<br />

der Haupteingang, erreichbar<br />

über eine Freitreppe sowie eine barrierefreie<br />

Rampe. Der nun realisierte<br />

Entwurf erzielt damit sinnvolle Synergie-<br />

und damit auch Einsparungseffekte<br />

durch die Anordnung gemeinsam<br />

genutzter Erschließungs-,<br />

Garderoben- und Sanitärbereiche.<br />

Die mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten<br />

verkleideten Fassaden<br />

des WI-IF/ZWW fügen sich unauffällig<br />

in den Grünbereich ein und bilden<br />

einen zurückhaltenden Hintergrund<br />

für die <strong>bau</strong>mbestandenen Ränder.<br />

Kontrastierend dazu wurden die Profile<br />

der Holz-Alu-Fenster bänder und<br />

Pfosten-Riegel-Fassaden wie auch<br />

die einfassenden Bleche in naturfarbenem<br />

Aluminium ausgeführt.<br />

Von den Gesamtkosten in Höhe<br />

von 6,74 Mio. Euro wurden rund 35 %<br />

aus dem Haushalt des Freistaats Bayern<br />

gedeckt. Der Rest wurde in einem<br />

einzigartigen Finanzierungskonzept<br />

Neu<strong>bau</strong> Wirtschaftsinformatik (WI-IF) und Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW)<br />

Luftraum Foyer Wirtschaftsinformatik<br />

Auditorium Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer<br />

24 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Kunst am Bau Neu<strong>bau</strong> WI-IF, ZWW<br />

Zentrum für IT-basierte technische Dienstleistungen (ZITDL)<br />

von den Nutzern selbst aufgebracht.<br />

Das im Rahmen des Konjunkturpakets<br />

II in einem zweiten Bauabschnitt<br />

entstandene Zentrum für<br />

IT-basierte, technische Dienstleistung<br />

(ZIDTL) ist ein der Universität<br />

bzw. dem Gebäudekomplex der<br />

Wirtschaftswissenschaften angegliedertes<br />

aber nicht direkt der Universitätsnutzung<br />

zugehöriges Gebäude,<br />

in welchem die Zusammenarbeit<br />

von Lehrstühlen der Wirtschaftsinformatik<br />

mit der freien Wirtschaft in<br />

einzelnen Arbeitsgruppen bzw. Projekten<br />

gefördert werden soll. Das<br />

Gebäude versteht sich sowohl funktional<br />

als auch visuell als Ergänzung<br />

zu dem mit einer gläsernen Brü-<br />

cke angeschlossenen erste Bauabschnitt.<br />

Äußerlich gleicht das ZITDL<br />

dem ersten Bau, wurde jedoch mit<br />

hellen Fassadentafeln und dunklen<br />

Fensterbändern invers gestaltet. Zudem<br />

konnte die Energieeinsparverordnung<br />

2009 durch einen hohen energetischen<br />

Standard um mehr als<br />

30 % unterschritten werden. Hierzu<br />

kam ein hochwertiger Wärme- und<br />

Sonnenschutz zur Ausführung. Die<br />

Konferenz- und Serverräume werden<br />

durch den Einsatz von Grundwasser<br />

gekühlt. Die Büroräume sind mit<br />

Heiz- und Kühldecken ausgestattet,<br />

die mit Grundwasser, in Verbindung<br />

mit einer Wärmepumpe, gespeist<br />

werden.<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Augsburg<br />

ARGE Hugues + Seifert-Hugues<br />

Architekten, München<br />

Nutzfläche 1-6 1.370 m²<br />

Brutto-Grundfläche 3.465 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 12.500 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

6,74 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Januar 2007<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2008<br />

Übergabe Oktober 2009<br />

Architekt Seifert-Hugues Architekten GmbH,<br />

München<br />

Nutzfläche 1-6 866 m²<br />

Brutto-Grundfläche 1.650 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 5.700 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

4,0 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2009<br />

Baubeginn November 2009<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Grundriss Erdgeschoss ZWW Grundriss Erdgeschoss WI-IF Grundriss Erdgeschoss ZITDL<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 25


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Augsburg<br />

B<br />

A Neu<strong>bau</strong> Maschinen<strong>bau</strong><br />

B Neu<strong>bau</strong> Wirtschaft und Informatik<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Maschinen<strong>bau</strong><br />

Christine Dietrich-Rechner<br />

Annette Bubmann<br />

Der Neu<strong>bau</strong> des Institutsgebäudes<br />

für Maschinen<strong>bau</strong> liegt im Zentrum<br />

des Campus am Brunnenlech. Dieser<br />

ersetzt den erdgeschossigen Vorgänger<strong>bau</strong><br />

aus dem Jahre 1953, der<br />

durch die Neuorganisation der Fakultät<br />

Maschinen<strong>bau</strong> und der damit verbundenen<br />

räumlichen Veränderungen<br />

unzureichend war. Der in den annähernden<br />

Abmessungen des Vorgänger<strong>bau</strong>s<br />

errichtete Neu<strong>bau</strong> schließt<br />

den durch die bestehenden Gebäude<br />

gebildeten Innenhof nach Süden hin<br />

ab. Mittels einer 3,60 m breiten transparenten<br />

Gebäudefuge wird der Neu<strong>bau</strong><br />

vom Alt<strong>bau</strong> getrennt und versteht<br />

sich als eigenständiger Bestandteil im<br />

Hochschulgefüge.<br />

Der von den Architekten Nickl und<br />

Partner aus München geplante Neu<strong>bau</strong><br />

mit 2.302 m² Nutzfläche nimmt<br />

die Labore Fahrzeugtechnik, Faserverbund,<br />

Schweißtechnik, Werkstoffprüfung,<br />

Hydraulik, Messtechnik, Akustik<br />

und Mechatronik sowie das Härtelabor<br />

auf. Der 68 m lange kompakte<br />

Baukörper ist 21 m breit, sodass sowohl<br />

große Laborräume als auch Büroräume<br />

mit geringen Raumtiefen<br />

A<br />

Treppenhaus<br />

Schweißlabor<br />

wirtschaftlich organisiert werden können.<br />

Eine in der mittleren Längsachse<br />

befindliche Kernzone beinhaltet die<br />

vertikale Erschließung sowie Service-,<br />

Installations- und Sanitärbereiche. Im<br />

Erdgeschoss befinden sich werkstattähnliche<br />

Räume, die durch ihre<br />

Größe, benötigte Bodenlasten, technischen<br />

Versorgungsanspruch und<br />

eine direkte Anfahrbarkeit von außen<br />

charakterisiert sind. Im ersten Obergeschoss<br />

gibt es kleinteiligere Raumstrukturen<br />

wie Besprechungs- und<br />

Rechnerschulungsräume sowie eine<br />

offene Experimentierfläche auf einem<br />

dreispännigen Grundriss. Zum durchgängigen<br />

Organisationsmerkmal gehört<br />

auch, dass sämtliche Professorenbüros<br />

im zweiten Obergeschoss<br />

des Neu<strong>bau</strong>s konzentriert werden.<br />

Die Innenraumgestaltung entspricht<br />

in der Materialwahl der<br />

Schichtung der Nutzung. So ist das<br />

Erdgeschoss durch eine Sichtbetonkonstruktion<br />

mit Betonsteinausfachungen<br />

aus hellgrauen Modulsteinen<br />

charakterisiert. Die Wahl der<br />

Oberflächen verfeinert sich in den<br />

Obergeschossen, so dass im zweiten<br />

Obergeschoss eine freundliche Bürozone<br />

entsteht.<br />

Die Fassade wird aus einer hinterlüfteten<br />

Metallelementkonstruktion<br />

und gläsernen Fensterbändern gebildet.<br />

Die Sonnenschutzlamellen sind<br />

aus dem gleichen Material wie die<br />

Fassadenteile nur in geschlitzter Form<br />

und mit einem Klappmechanismus<br />

ausgebildet. Je nach Sonnenstand<br />

verwandeln die beweglichen Lamellen<br />

das Gebäude in einen homogen<br />

geschlossenen Kubus bzw. in eine dynamische<br />

horizontale Gebäudeoptik.<br />

Der nördliche Innenhof wird<br />

durch die bestehenden Kastanienund<br />

Schwarznussbäume geprägt.<br />

Zur Steigerung der Verweil- und Aufenthaltsqualität<br />

hat der Augsburger<br />

Landschaftsarchitekt Eger eine erhöht<br />

angelegte Fläche aus einem<br />

strapazierfähigen, wasserdurchlässigen<br />

Kunstrasenteppich wellenförmig<br />

unter den Baumbestand eingefügt.<br />

Die mit Cortenstahlscheiben<br />

und einem unsichtbar angebrachten<br />

umlaufenden Lichtband aus energiesparenden<br />

LED-Leuchten eingefasste<br />

Fläche scheint zu schweben und trägt<br />

inzwischen bereits den Namen „fliegender<br />

Teppich“.<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Augsburg<br />

Nickl und Partner Architekten AG,<br />

München<br />

Nutzfläche 1-6 2.302 m²<br />

Brutto-Grundfläche 5.489 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 22.064 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

17,73 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Januar 2008<br />

Baubeginn Dezember 2006<br />

Übergabe April 2011<br />

26 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Wirtschaft<br />

und Informatik<br />

Karlheinz Heckel<br />

Mit dem Hörsaalgebäude für 1.400<br />

Studenten wurden Labor- und Seminarräume,<br />

Lehr- und Hörsäle und<br />

die zugehörigen Servicebereiche für<br />

Organisation und wissenschaftliche<br />

Leitung sowie ein Parkdeck mit insgesamt<br />

105 Stellplätzen auf zwei Ebenen<br />

realisiert.<br />

Im Gegensatz zu dem Wettbewerbsentwurf<br />

aus dem Jahre 1999<br />

hat sich die Hauptnutzfläche um<br />

knapp 50 % erhöht, was im Zusammenhang<br />

mit dem denkmalgeschützten<br />

Schüle<strong>bau</strong> eine Herausforderung<br />

an den städte<strong>bau</strong>lichen Entwurf für<br />

alle an der Planung Beteiligten darstellte.<br />

Im Ergebnis wirkt der kompakte<br />

Baukörper zur massiven Bauweise<br />

der Umgebung mit Wohn- und<br />

Gewerbe<strong>bau</strong>ten kraftvoll und antwortet<br />

durch seine ausgeprägte Form auf<br />

die streng geometrischen Glasfassaden<br />

der Flügel<strong>bau</strong>ten des ersten<br />

Bauabschnitts. Die Gebäude auf dem<br />

Campus bilden nun durch die Farbund<br />

Formgebung eine städte<strong>bau</strong>liche<br />

Einheit und lassen durch ihre Leichtigkeit<br />

und Offenheit einen Ort des Studierens<br />

erkennen.<br />

Über den Haupteingang betritt<br />

man die viergeschossige Eingangshalle,<br />

welche den Mittelpunkt des<br />

Gebäudes darstellt und mit einem<br />

großen Glasdach überdeckt ist. Die<br />

großzügigen Flure wurden mit reichlich<br />

Sitzmöglichkeiten ausgestattet<br />

und sollen als Ort der Kommunikation<br />

vor den Servicebereichen und Hörsälen<br />

dienen.<br />

Für die Vermittlung der Lehre wurden<br />

modernste Studienbedingungen<br />

geschaffen. Chipkarten ermöglichen<br />

den Studenten Zugang zum Gebäude<br />

und den Hörsälen. Fast jeder Sitzplatz<br />

verfügt über einen EDV- und Stromanschluss.<br />

Die Professoren können über<br />

die ausgefeilte Medienanlage nicht<br />

nur Beamer, Lautsprecher und Smartboards<br />

bedienen, sondern auch Vorlesungen<br />

in andere Hörsäle übertragen.<br />

Bei der Planung des Gebäudes<br />

wurde bereits ein um 30 % erhöhter<br />

Standard der Anforderungen<br />

der EnEV 2009 berücksichtigt. Um<br />

einen wirtschaftlichen Betrieb des<br />

Gebäudes zu gewährleisten, wurde<br />

unter Berücksichtigung der Personenzahlen<br />

und den inneren Wärmelasten<br />

die Zwangsbe- und -entlüftung auf ein<br />

Mindestmaß reduziert. Die Nutzung<br />

des Grundwassers zur Kühlung stellt<br />

auf dem Campus den Standard dar.<br />

Eine innovative Gebäudeleittechnik<br />

vermindert den Energiebedarf zusätzlich.<br />

Unter ökologischen Gesichtspunkten<br />

ist auch die Photovoltaikanlage<br />

auf den komplett begrünten<br />

Dachflächen nicht zu vergessen.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Augsburg<br />

Architekt Fritsch und Tschaidse, München<br />

Nutzfläche 1-6 3,422 m 2<br />

Brutto-Grundfläche 8.051 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 32.556 m 3<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

18,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Januar 2008<br />

Baubeginn Februar 2009<br />

Übergabe Juli 2011<br />

Eingangshalle<br />

Hörsaal<br />

Flurbereich<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 27


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Kempten<br />

Neu<strong>bau</strong> für Technik und Sozialwesen<br />

Dr. Monika Schill-Fendl<br />

Mit dem Neu<strong>bau</strong> für die Studiengänge<br />

Technik und Sozialwesen wurde<br />

der fünfte und letzte Bauabschnitt der<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Kempten 2011 fertig gestellt.<br />

An der Hochschule sind derzeit über<br />

3.000 Studierende immatrikuliert.<br />

Auf 4.100 m² Nutzfläche entstanden<br />

10 Vorlesungssäle, 16 Laboratorien,<br />

9 Seminarräume und 45 Büros. Die<br />

Räumlichkeiten werden für die bereits<br />

bestehende Ausbildungsrichtung<br />

Technik und für die neue Ausbildungsrichtung<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

mit insgesamt 460 Studierenden<br />

genutzt.<br />

Der viergeschossige Kopf<strong>bau</strong> Süd<br />

und der zweigeschossige Kopf<strong>bau</strong><br />

Nord werden durch einen eingeschossigen<br />

Hörsaaltrakt mit vorgelagertem<br />

Innenhof Süd<strong>bau</strong><br />

Flur verbunden. Die drei Baukörper<br />

Kopf<strong>bau</strong> Nord, Hörsaaltrakt und Kopf<strong>bau</strong><br />

Süd greifen den kubischen Charakter<br />

der nördlich liegenden Hochschulgebäude<br />

auf und schließen<br />

den Campus zur Bahnhofsstraße mit<br />

einem den Lärm puffernden Flur ab.<br />

Ein Innenhof und ein großes Oberlicht<br />

dienen zur Belichtung innen liegender<br />

Zonen. Das Foyer mit Cafeteria<br />

und Sitzstufenanlage verbindet Erdgeschoss<br />

und erstes Untergeschoss<br />

ebenerdig mit dem Freibereich. Diesen<br />

Weg begleiten Kunstobjekte,<br />

zwölf Leucht-Skulpturen in den Farben<br />

Gelb, Grün und Magenta. Westlich<br />

des Hörsaaltraktes wurde im Kontrast<br />

zum steinernen Forum südlich<br />

der im Jahr 2010 erweiterten Mensa,<br />

ein grüner Gartenhof mit einem orthogonalen<br />

Wegesystem, Sitzgelegenheiten<br />

und zwei mit Wasser gefüllten<br />

Betonbecken angeordnet. Aufgrund<br />

der beengten Grundstücksverhält-<br />

nisse mussten die wegen des ländlichen<br />

Eingzugsgebietes notwendigen<br />

220 Stellplätze auf zwei Tiefgaragenebenen<br />

unter dem Gebäude untergebracht<br />

werden.<br />

Die innere vertikale Erschließung<br />

erfolgt über vier notwendige Treppenräume<br />

und einen Treppenraum<br />

aus der Tiefgarage im zweiten Untergeschoss.<br />

Rollstuhlgerechte Zugänge<br />

zum Gebäude, barrierefreie WC-Anlagen,<br />

Aufzüge sowie Induktionsschleifen<br />

in Seminarräumen bzw. Hörsälen<br />

ermöglichen Studierenden und Mitarbeitern<br />

mit körperlichen Einschränkungen<br />

den Besuch der Hochschule.<br />

Bei der Realisierung des Bauvorhabens<br />

spielte das Thema energieeffizientes<br />

Bauen eine große Rolle. Eine<br />

hoch gedämmte Gebäudehülle und<br />

effiziente Haustechnik mit Fernwärmeversorgung,<br />

Kühlkonzept, Präsenzsteuerung,<br />

Einzelraumregelung, kombinierte<br />

Heiz-Kühl-Decken und eine<br />

CO 2<br />

-gesteuerte Lüftung der Hörsäle<br />

und Seminarräume sind Teil des nachhaltigen<br />

Energiekonzepts.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Kempten<br />

Architekt<br />

Karl + Probst, München<br />

Nutzfläche 1-6 4.100 m²<br />

Brutto-Grundfläche 15.200 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 16.860 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

25,8 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Oktober 2007<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />

Übergabe Juni 2011<br />

Foyer mit Kunst am Bau<br />

Hörsaalflur<br />

28 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Hochschulcampus<br />

Regensburg<br />

Karl Stock<br />

A<br />

B<br />

D<br />

A Neu<strong>bau</strong> Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />

B Neu<strong>bau</strong> Hörsaalgebäude<br />

C Neu<strong>bau</strong> für die Technik<br />

D Neu<strong>bau</strong> Mathematik und Informatik<br />

C<br />

Die Gebäudekomplexe von Universität<br />

und Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften Regensburg wurden<br />

in ihren wesentlichen Teilen zwischen<br />

1966 und 1978 er<strong>bau</strong>t. Der letztere<br />

wurde in den Jahren 2000 bis 2006<br />

um die großzügige Mensa- und Bibliotheksanlage<br />

sowie das Maschinen<strong>bau</strong>gebäude<br />

erweitert.<br />

Bei der Konzeption der vernetzten<br />

Standorte wurde von Anfang an auf<br />

eine großzügige Durchwegung geachtet.<br />

Diese parkartig gestaltete Anlage<br />

bildet die fußläufige Verbindung<br />

zwischen der Altstadt im Norden und<br />

dem im Süden gelegenen Universitätsklinikum<br />

und dient gleichzeitig<br />

der <strong>intern</strong>en Erschließung der Campuseinrichtungen.<br />

Neben der laufenden Generalüberholung<br />

des Gebäudebestandes ist ein<br />

weiterer Schwerpunkt der aktuellen<br />

Bau- und Planungstätigkeit die Definition<br />

<strong>bau</strong>licher Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für beide Einrichtungen. Ziel ist<br />

es dabei, Aus<strong>bau</strong>szenarien aufzuzeigen<br />

und konkrete Bauräume festzulegen.<br />

Dabei soll der zentrale Grünzug<br />

auch weiterhin als innere Erschlie-<br />

ßungsachse erhalten bleiben und in<br />

Teilbereichen weiter ausge<strong>bau</strong>t bzw.<br />

gestärkt werden. Als Hilfestellung für<br />

die zukünftige Entwicklung wurde in<br />

Abstimmung mit der Stadt Regensburg<br />

ein Campusentwicklungskonzept<br />

erarbeitet, welches planerisch<br />

die Aus<strong>bau</strong>strategien definiert und<br />

<strong>bau</strong>liche Entwicklungsflächen aufzeigt.<br />

Mit den seit 2011 in Planung befindlichen<br />

Baumaßnahmen - Neu<strong>bau</strong><br />

Informatik und Mathematik und Gebäude<br />

für die Technik - sowie dem<br />

fertig gestellten Neu<strong>bau</strong> „Hörsaalgebäude“<br />

wurde ein wichtiger Baustein<br />

in der Entwicklung des Hochschulstandortes<br />

Regensburg begonnen,<br />

die über die Stadt hinweg verstreuten<br />

Fakultäten an einem Standort zusammenzuführen.<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 29


Universität Regensburg<br />

Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />

Andrea Bergner<br />

Das vor Beginn des Sommersemesters<br />

2011 übergebene neue Hörsaalund<br />

Verfügungsgebäude bildet die<br />

erste größere Erweiterung der Universität<br />

Regensburg seit ihrem Bestehen.<br />

Es umfasst neben Hörsälen, Seminarräumen<br />

und Verfügungsflächen<br />

für universitäre Einrichtungen das Institut<br />

für Immobilienwirtschaft. Der<br />

Gebäudeentwurf basiert auf der prämierten<br />

Wettbewerbsarbeit des Architekturbüros<br />

Ferdinand Heide aus<br />

Frankfurt am Main.<br />

Das Zentrum des Neu<strong>bau</strong>s bildet<br />

eine zweigeschossige Aula mit 400<br />

Plätzen, die über zwei dreigeschossige<br />

Foyers erschlossen wird. In den<br />

oberen Geschossen befinden sich -<br />

an Lichthöfen angeordnet - Institutsbüros<br />

und Seminarräume.<br />

Der solitäre Baukörper passt sich<br />

städte<strong>bau</strong>lich und gestalterisch in die<br />

universitäre Gebäudelandschaft ein.<br />

Die bestehende zentrale Grünachse<br />

wird durch den Neu<strong>bau</strong> nicht nur freigehalten,<br />

sondern auch in Form eines<br />

Studentenweges durch das Gebäude<br />

hindurchgeführt. Gleichzeitig schafft<br />

der Neu<strong>bau</strong> in Richtung Universitätsstraße<br />

ein repräsentatives Entrée. Die<br />

Gestaltungsprinzipien der 60er und<br />

70er Jahre wurden beim Neu<strong>bau</strong> in<br />

eine zeitgemäße Architektursprache<br />

umgesetzt. Das Gebäude mit seinen<br />

4.000 m 2 Nutzfläche wurde innerhalb<br />

von 22 Monaten errichtet und wurde<br />

anteilig vom Freistaat mit 12,9 Mio.<br />

Euro und der Universitätsstiftung (Dr.<br />

Vielberth) mit 3,0 Mio. Euro finanziert.<br />

Für den Neu<strong>bau</strong> wurde das Zertifizierungsverfahren<br />

nach dem Bewertungssystem<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

(BNB) für Unterrichtsgebäude als<br />

eines von bundesweit sieben Pilotprojekten<br />

durchgeführt. Das Ergebnis<br />

der Konformitätsprüfung bescheinigt<br />

der Maßnahme mit einem Gesamterfüllungsgrad<br />

von 70,6 % eine Silbermedaille.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> hat den erstmals von<br />

der deutschen Universitätsstiftung<br />

verliehenen bundesweiten „Deutschen<br />

Hochschul<strong>bau</strong>preis 2012“ gewonnen.<br />

Ansicht Haupteingang<br />

Aula<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Regensburg<br />

Architekt Ferdinand Heide, Franfurt am Main<br />

Nutzfläche 1-6 4.050 m²<br />

Brutto-Grundfläche 7.649 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 29.531 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

15,9 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2007<br />

Baubeginn Juni 2009<br />

Übergabe April 2011<br />

Foyer West<br />

30 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Regensburg<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultät Informatik<br />

und Mathematik<br />

Peter Krauße<br />

Der Entwurfsplanung für den Neu<strong>bau</strong><br />

Informatik und Mathematik vorausgegangen<br />

war ein im Oktober 2011<br />

durchgeführter nichtoffener Realisierungswettbewerb<br />

mit vorgeschaltetem<br />

Bewerbungsverfahren. Aus 30<br />

Beiträgen wurde die Arbeit des Architekturbüros<br />

Atelier 30 aus Kassel prämiert.<br />

Die Erschließung des Neu<strong>bau</strong>s erfolgt<br />

über die zentrale Grünachse des<br />

Hochschulcampus durch ein breites<br />

Zugangsband in der Westfassade. Der<br />

in Baumassen und Höhenentwicklung<br />

gestufte Baukörper antwortet auf das<br />

Ensemble der umgebenden Hochschulbe<strong>bau</strong>ung.<br />

In Richtung Osten<br />

lässt der Neu<strong>bau</strong> eine Erweiterung zu.<br />

Im Erdgeschoss befinden sich die<br />

Seminarräume sowie ein großer Hörsaal.<br />

Erschlossen werden die Räume<br />

durch ein zentrales Foyer, an dem<br />

sich zwei Innenhöfe anschließen. Die<br />

Obergeschosse beinhalten die Arbeits-<br />

und Büroräume der Fakultät.<br />

Die sich zu den Innenhöfen öffnenden<br />

Flure schaffen für die Studierenden<br />

erforderliche Kommunikationszonen<br />

und Orientierungsmöglichkeit im Gebäude.<br />

Die Fassade wird mit einer Sichtbetonvorsatzschale<br />

verblendet, die<br />

Fensteröffnungen erhalten einen außen<br />

liegenden Sonnenschutz.<br />

Die Kosten für den Neu<strong>bau</strong> wurden<br />

mit 26,3 Mio. Euro festgesetzt.<br />

Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr<br />

<strong>2013</strong>, die Fertigstellung des Gebäudes<br />

soll Mitte 2016 erfolgen.<br />

Nord-West-Ansicht (Visualisierung)<br />

Lageplan<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Regensburg<br />

Architekt<br />

Atelier 30, Kassel<br />

Nutzfläche 1-6 5.144 m²<br />

Brutto-Grundfläche 10.740 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 43.949 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

26,3 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2011<br />

Baubeginn April <strong>2013</strong><br />

Übergabe April 2016<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 31


Neu<strong>bau</strong> für die Technik<br />

Leif-Peter Krause<br />

Der Neu<strong>bau</strong> für die Technik dient der<br />

Unterbringung der bestehenden Fakultäten<br />

Bauingenieurwesen, Allgemeinwissenschaften<br />

und Mikrosystemtechnik<br />

(Physik/Chemie) sowie<br />

den neuen Studiengängen „Regenerative<br />

Energien und Energieeffizienz“,<br />

„Gebäudeklimatik“ und „Biomedical<br />

Engineering“.<br />

Der dreigeschossige Neu<strong>bau</strong> des<br />

Regensburger Architekturbüros Blasch<br />

Architekten teilt sich in vier Baukörper,<br />

die an das bestehende Gebäude<br />

der Fakultät Maschinen<strong>bau</strong> von Norden<br />

anschließen und so die Infrastruktur<br />

des Bestandsgebäudes mitnutzen.<br />

In Grundriss, Höhe und Fassade orientiert<br />

sich der Neu<strong>bau</strong> am Bestand.<br />

Mit den vier Baukörpern werden insgesamt<br />

6.219 m² für Büros, Labore,<br />

Werkstätten sowie Hörsäle und Seminarräume<br />

neu geschaffen.<br />

Mit der Unterbringung des Hörsaal-<br />

und Seminarbereiches im westlichen<br />

Bauteil können diese - wie die<br />

Seminarbereiche im Bestand und im<br />

neuen Hörsaalgebäude - vom inneren<br />

Grünzug des Campus erreicht werden.<br />

In den beiden östlichen Baukörpern<br />

konzentrieren sich die Labor- und<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Technik (Visualisierung)<br />

Werkstattflächen, sowie eine Halle<br />

der Bauingenieure mit Versuchsständen.<br />

Die Anlieferung und Entsorgung<br />

erfolgt über einen Betriebshof im Osten.<br />

Im darunterliegenden Geschoss<br />

wird eine Tiefgarage mit 58 Stellplätzen<br />

realisiert.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> wird ebenso wie der<br />

Neu<strong>bau</strong> Informatik und Mathematik<br />

an die liegenschaftseigene Fernwärme<br />

aus Kraft-Wärme-Kopplung angeschlossen.<br />

Zur CO 2<br />

-Reduktion und Nutzung<br />

regenerativer Energien wird bei beiden<br />

Bauvorhaben der Standard der<br />

EnEV 2009 um mehr als 30 Prozent<br />

bei der thermischen Hülle unterschritten<br />

und auf den Dächern eine Photovoltaikanlage<br />

errichtet.<br />

Die Gesamt<strong>bau</strong>kosten betragen<br />

33,7 Mio. Euro. Mit vorbereitenden<br />

Maßnahmen wird Mitte 2012 begonnen,<br />

die Fertigstellung des Gebäudes<br />

soll bis Mitte 2016 erfolgen.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Regensburg<br />

Architekt<br />

Blasch, Regensburg<br />

Nutzfläche 1-6 6.219 m²<br />

Brutto-Grundfläche 15.341 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 63.772 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

33,7 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2010<br />

Baubeginn September 2012<br />

Übergabe Juli 2016<br />

Neu<strong>bau</strong> Hörsaalgebäude<br />

Karl Stock<br />

Das zum Sommersemester 2011 in<br />

Betrieb genommene Hörsaalgebäude<br />

fügt sich als dreigliedriger Baukörper<br />

mit seinen Hörsälen und Seminarräumen<br />

auf 2.100 m² Nutzfläche südlich<br />

an das bestehende Gebäude der Fakultät<br />

Maschinen<strong>bau</strong> an.<br />

Der dreigeschossige Neu<strong>bau</strong> kann<br />

somit alle notwendigen infrastrukturellen<br />

Funktionen wie Treppenhäuser,<br />

Aufzüge, Sanitäranlagen, Installations-<br />

und Technikräume aus dem<br />

Bestand sinnvoll mitnutzen.<br />

Durch das Abrücken des westlichen<br />

Neu<strong>bau</strong>körpers nach Süden<br />

entsteht eine zentrale, dreigeschossige<br />

Eingangshalle mit Zugang von<br />

der zentralen Campusgrünachse.<br />

Diese bildet mit ihren beiden Stegen<br />

das optische Bindeglied zwischen Bestand<br />

und Neu<strong>bau</strong> und bietet eine ein-<br />

Hörsaal<br />

ladende Kommunikationszone für Studierende<br />

und Lehrende an.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> konnte in nur 35 Monaten<br />

Planungs- und Bauzeit und innerhalb<br />

des Kostenrahmens von 8,25<br />

Mio. Euro realisiert werden.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Regensburg<br />

Architekt<br />

Blasch, Regensburg<br />

Nutzfläche 1-6 2.125 m²<br />

Brutto-Grundfläche 4.558 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 21.562 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

8,25 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2008<br />

Baubeginn Juni 2009<br />

Übergabe <strong>März</strong> 2011<br />

32 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Friedrich-Alexander-<br />

Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Südgelände<br />

A<br />

C<br />

C<br />

A Chemikum<br />

B Mathematik und Informatik<br />

C Exzellenzclustergebäude<br />

D Sanierung Mensa<br />

D<br />

B<br />

Tamara Stengel<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fächer Mathematik<br />

und Informatik<br />

Der Institutsneu<strong>bau</strong> befindet sich an<br />

der Cauerstraße, unmittelbar am Gebäudekomplex<br />

Mensa-Hörsaal-Bibliothek<br />

(MHB). Durch den <strong>bau</strong>lichen Verbund<br />

mit dem MHB-Gebäude ist ein<br />

Hörsaalcluster entstanden, das auch<br />

eine Nutzung als Kongresszentrum ermöglicht.<br />

Die Errichtung an diesem Standort<br />

einschließlich der zugehörigen<br />

umfangreichen Erschließungsmaßnahmen<br />

bewirkt sowohl eine neue<br />

Adressbildung der Technischen Fakultät<br />

als auch eine städte<strong>bau</strong>liche Arrondierung<br />

und Neugestaltung dieses<br />

Bereichs.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> besteht aus zwei<br />

strukturgleichen Instituts-Baukörpern,<br />

verbunden durch einen Zwischen<strong>bau</strong>,<br />

in welchem die zentralen Nutzungen<br />

Foyer, Hörsäle, Seminar- und Übungsräume<br />

untergebracht sind. Über diesen<br />

Bauteil erfolgt auch die <strong>bau</strong>liche<br />

wie funktionale Anbindung an den Bestand<br />

des MHB-Gebäudes.<br />

Auf 8.000 m² Nutzfläche bietet das<br />

Institut Platz für insgesamt 12 Lehrstühle.<br />

Der Baukörper der Informatik<br />

weist drei jener der Mathematik fünf<br />

und der des Hörsaaltraktes zwei Geschosse<br />

auf.<br />

Die Klarheit des Entwurfs wird im<br />

Inneren durch die Organisation der<br />

Grundrisse weiter geführt.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />

Architekt<br />

Fritsch + Tschaidse, München<br />

Nutzfläche 1-6 8.000 m²<br />

Brutto-Grundfläche 17.823 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 72.400 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

46,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Februar 2008<br />

Baubeginn September 2009<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Flur- und Treppenbereich<br />

Großer Hörsaal<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 33


Exzellenzcluster „Engineering of<br />

Advanced Materials“<br />

Errichtung Forschungsgebäude<br />

für Partikelsynthese und Optik<br />

Auf dem Erlanger Südgelände entstand<br />

ein Forschungsgebäude, bestehend<br />

aus einer mehrgeschossigen<br />

Versuchshalle, Laborbereichen<br />

für Chemie, Physik und Optik sowie<br />

Büros. Der Neu<strong>bau</strong> wurde an die bestehende<br />

Halle der Verfahrenstechnik<br />

ange<strong>bau</strong>t. Die im Neu<strong>bau</strong> vorgesehenen<br />

Nutzungen sind eng mit den<br />

Einrichtungen im bestehenden Gebäude<br />

verknüpft.<br />

Sehr erschütterungsempfindliche<br />

Labore für die Optik wurden möglichst<br />

weit entfernt von den Kompressorenräumen<br />

für die Großversuche in<br />

der Halle konzipiert.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> nimmt die städte<strong>bau</strong>liche<br />

Struktur der benachbarten Institutsgebäude<br />

auf und wird als weiterer<br />

„Finger“ in den parkähnlichen Grünraum<br />

gesetzt.<br />

Der orthogonale kubische Baukörper<br />

schließt an den Bestand über<br />

eine niedrigere und zur Hauptfassade<br />

zurückgesetzte Fuge an. Er stellt sich<br />

so als eigenständiges Gebäude und<br />

nicht als An<strong>bau</strong> dar.<br />

Die vorgehängte, hinterlüftete<br />

Fassade unterstützt dies durch eine<br />

klare Formensprache. Die Fenster<br />

sind als Einzelöffnungen auf den<br />

Stirnfassaden und als Fensterbänder<br />

auf den Längsfassaden ausgeführt.<br />

Die Stirnfassaden bilden einen Rahmen<br />

um die Längsfassaden und geben<br />

dem Gebäude dadurch Prägnanz<br />

und Struktur.<br />

Neu<strong>bau</strong> und Bestand erhalten einen<br />

gemeinsamen neuen Eingang<br />

in der <strong>bau</strong>lichen Fuge. Bestand und<br />

Versuchslabor<br />

Halle für Großversuche<br />

Neu<strong>bau</strong> sind im Erdgeschoss und<br />

im ersten Obergeschoss miteinander<br />

verbunden. Ein T-förmiges Flursystem<br />

teilt die Ebenen in drei Bereiche<br />

und erschließt alle Nutzräume.<br />

Zwei notwendige Treppenhäuser an<br />

den jeweiligen Stirnseiten erschließen<br />

alle Regelgeschosse.<br />

Das Erschließungssystem gliedert<br />

das Gebäude in die drei Bereiche: Halle,<br />

Büros und Labore. Die Technikflächen<br />

befinden sich im Untergeschoss<br />

und in einer vom Dachrand zurückgesetzten<br />

Technikzentrale.<br />

Die Installationen werden in allen<br />

Ebenen in einer Installationsspange<br />

zusammengefasst, die neben den<br />

Schächten auch die Toiletten und den<br />

notwendigen Personen- und Lastenaufzug<br />

beinhaltet.<br />

Die Andienung der Halle erfolgt<br />

analog zu den bestehenden Hallen<br />

entlang der Haberstraße.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />

Architekt<br />

Grabow + Hoffmann, Nürnberg<br />

Nutzfläche 1-6 1.539 m²<br />

Brutto-Grundfläche 2.859 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 12.447 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

8 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Januar 2008<br />

Baubeginn Juni 2010<br />

Übergabe Juni 2012<br />

34 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Exzellenzcluster „Engineering of<br />

Advanced Materials“<br />

Neu<strong>bau</strong> Technische Chemie und<br />

<strong>bau</strong>l. Anpassungsmaßnahmen<br />

Um den Wissenschaftsstandort<br />

Deutschland im <strong>intern</strong>ationalen Wettbewerb<br />

nachhaltig zu stärken, wurde<br />

2005 die Exzellenzinitiative des<br />

Bundes und der Länder zur Förderung<br />

von Wissenschaft und Forschung an<br />

deutschen Hochschulen ins Leben gerufen.<br />

Die Universität Erlangen-Nürnberg<br />

hat hierbei in der zweiten Runde<br />

des Exzellenzwettbewerbs 2007 den<br />

Zuschlag zur Errichtung des Exzellenzclusters<br />

„Engineering of Advanced<br />

Materials“ bekommen.<br />

Da die Bestandsgebäude der Technischen<br />

Chemie nicht die notwendigen<br />

Labor- und Büroräume für die Forschungstätigkeit<br />

aufwiesen, wurde<br />

sowohl ein Um<strong>bau</strong> des Bestandes,<br />

wie auch eine Erweiterung durch einen<br />

Neu<strong>bau</strong> geplant. Die neuen Laborbereiche<br />

werden im Neu<strong>bau</strong> untergebracht.<br />

Im Bestand ist dagegen<br />

hauptsächlich eine Büronutzung vorgesehen.<br />

Der bestehende Gebäudekomplex<br />

der Technischen Chemie befindet sich<br />

auf dem Südgelände der Universität,<br />

außerhalb des Stadtkerns von Erlangen.<br />

Die Baustruktur des Südgeländes<br />

ist geprägt vom typischen Campus-Charakter<br />

der 70er Jahre. Der<br />

Baukörper der technischen Chemie<br />

gliedert sich in drei Riegel mit Verbindungs<strong>bau</strong>teilen,<br />

entstanden Ende<br />

der 60er Jahre. Die äußeren Bauteile<br />

A und B sind sechsgeschossig, der<br />

mittlere C-Bau ist dreigeschossig.<br />

Das Gebäude liegt zwischen der Egerlandstraße<br />

und dem zentralen „Roten<br />

Platz“ des Campus.<br />

Der zweigeschossige Laborneu<strong>bau</strong><br />

entstand westlich des Bestandsgebäudes<br />

als kompakter solitärer<br />

Baukörper, der nur durch einen offenen<br />

Verbindungsgang im ersten Obergeschoss<br />

mit dem Bestand verbunden<br />

ist.<br />

Es handelt sich um eine 3-spännige<br />

Anlage, aufgebrochen durch einen<br />

Innenhof zur Belichtung und Belüftung<br />

der angrenzenden Büro- und<br />

Seminarräume. Während der Alt<strong>bau</strong><br />

auf einem Achsraster von 1,20 m<br />

aufge<strong>bau</strong>t wurde, ist das Modul des<br />

Neu<strong>bau</strong>s mit 1,15 m wirtschaftlicher.<br />

Die Geschosshöhe beträgt im Lichten<br />

Technische Chemie - Exzellenzcluster Labor<br />

3,65 m. Die Laborräume befinden sich<br />

in den beiden äußeren Spangen mit<br />

Ost-West-Orientierung. Die Büroräume<br />

und der Seminarraum sind in der<br />

mittleren Spange angeordnet, ebenso<br />

wie die Nebenräume und der Erschließungskern.<br />

Hierdurch sind kurze<br />

Wege gewährleistet.<br />

Die zentralen Versorgungsschächte<br />

liegen mittig in den Laborbereichen<br />

und bieten eine optimierte Medienversorgung.<br />

Eine einfache Nachinstallation<br />

ist durch die offene Leitungsverlegung<br />

in den Laboren sichergestellt.<br />

Im Kellergeschoss sind die Technikräume<br />

untergebracht, die durch einen<br />

unterirdischen Versorgungsgang<br />

an den Bestand angebunden sind. Als<br />

Reservefläche für ein später nachzurüstendes<br />

Notstromaggregat wird ein<br />

Raum vorgehalten.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />

Architekt<br />

Willi Bayer, Fürth<br />

Nutzfläche 1-6 2.430 m²<br />

Brutto-Grundfläche 4.781 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 26.435 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

13,85 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Mai 2008<br />

Baubeginn Februar 2010<br />

Übergabe Juni 2012<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 35


Neu<strong>bau</strong> eines Chemikums,<br />

1. Bauabschnitt<br />

Christof Präg<br />

Südseite Labortrakt<br />

Südfassade Verwaltungstrakt<br />

Städte<strong>bau</strong>liches Ziel war es, im Südgelände<br />

der Universität ein neues<br />

Zentrum der naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät zu schaffen, das eine Achsen-<br />

und Wegebeziehung vom Röthelheimcampus<br />

bis zur Technischen Fakultät<br />

ermöglicht und gleichzeitig ein<br />

gemeinsames Forum der Naturwissenschaftlichen<br />

Fächer abbildet.<br />

Es galt möglichst viele Einrichtungen<br />

zentral für alle angrenzenden<br />

Institutsbereiche zur gemeinsamen<br />

Nutzung erreichbar zu machen, andererseits<br />

aber auch die sehr unterschiedlichen<br />

Funktionsbereiche individuell<br />

ablesbar zu gestalten.<br />

Die Laborzonen sind in gleich tiefen,<br />

jedoch unterschiedlich langen<br />

dreigeschossigen Kuben im Achsraster<br />

von 3,50 m und einer Geschosshöhe<br />

von 4,10 m untergebracht. Durch<br />

eine Modularisierung konnten sowohl<br />

großflächige Praktikalabore wie auch<br />

variable Forschungslaboreinheiten flexibel<br />

zusammengefügt werden.<br />

Über jeweils zwei dieser Laborkuben<br />

spannt ein Verbindungs<strong>bau</strong>, in<br />

dem Seminar- und Büroräume untergebracht<br />

sind. So ist es möglich, eine<br />

Geschoßhöhe von nur 3,60 m auszubilden<br />

und trotzdem direkte Anbindungen<br />

an die Laborebenen zu erreichen.<br />

Im ersten Bauabschnitt werden<br />

die Laborkuben der Organischen, der<br />

Pharmazeutischen und der Lebensmittelchemie<br />

mit dem ersten Büroriegel<br />

sowie dem zentralen Platz über<br />

einem abgesenkten Wirtschaftshof<br />

geschaffen. Spiegelbildlich dazu soll<br />

später im zweiten Bauabschnitt das<br />

Ensemble für die Anorganische und<br />

die Physikalisch-Technische Chemie<br />

entstehen.<br />

Die Lage des neuen Chemikums<br />

wird durch hochstämmigen Kiefernwald<br />

geprägt. Die vier großen Laborkuben<br />

werden daher mit einer Fassade<br />

aus vorpatinierten Blechpaneelen<br />

versehen. Der sich darüber spannende<br />

Büroriegel erhält eine hinterlüftete<br />

Vorsatzschale aus Sichtmauerwerk<br />

im komplementären Farbton.<br />

Die dazwischen liegenden Erschließungsbereiche<br />

werden als transparente<br />

Stahl-Glas-Konstruktionen ausgeführt,<br />

um Sichtbeziehungen durch<br />

den großen Baukomplex hindurch zu<br />

ermöglichen.<br />

Entwurf<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />

AFU-Bau und Bauleitung<br />

Haid und Partner, Nürnberg<br />

Nutzfläche 1-6 9.967 m²<br />

Brutto-Grundfläche 27.321 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 119.831 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

80 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag April 2007<br />

Baubeginn September 2009<br />

Übergabe Sommersemester 2014<br />

Einfahrt Wirtschaftshof<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

36 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Sanierung der Orangerie für die<br />

Institute für Kirchenmusik und<br />

Kunstgeschichte am Schlossgarten<br />

Dieter Maußner<br />

Zum 300. Geburtstag der Orangerie,<br />

vor genau sechs Jahren, gelang mit<br />

Hilfe einer gemeinschaftlichen Spendenaktion<br />

die Anschubfinanzierung<br />

für die Rettung dieser Erlanger Schönheit.<br />

Rechtzeitig zum Schlossgartenfest<br />

im Juni 2012 präsentierte sie sich<br />

generalsaniert im neuen Glanz.<br />

Trotz gründlicher Voruntersuchungen<br />

der maroden Statik und der<br />

Fassadenschäden wurde das ganze<br />

Ausmaß des Befalls mit „Echtem<br />

Hausschwamm“ erst nach und nach<br />

erkennbar. Die Myezele des Holz und<br />

Stein zerstörenden Pilzes hatten sich<br />

in den verdeckten Deckenfeldern und<br />

dem zweischaligen Mauerwerk unsichtbar<br />

und großflächig ausgebreitet.<br />

Insofern konnte dieses einmalige,<br />

barocke Kleinod nur über eine umfassende<br />

Generalsanierung nachhaltig<br />

gerettet werden. Die Bauzeit verlängerte<br />

sich infolge zusätzlicher Leistungen<br />

um drei Monate auf drei Jahre.<br />

Unter der denkmalpflegerischen Prämisse<br />

maximaler Substanzerhaltung<br />

wurde mit Hilfe modernster Untersuchungsmethoden,<br />

hochspezialisierten<br />

Gutachtern und mit hohem handwerklichen<br />

Geschick in vielen Bereichen der<br />

urzeitliche Zustand wiederhergestellt.<br />

Dabei vermittelten die Bauzwischenzustände<br />

oft den Eindruck der<br />

Filetierung des Baukörpers. Dies war<br />

Ausdruck des behutsamen Umgangs<br />

mit der Baugeschichte des Gebäudes,<br />

das seit seinem Übergang an<br />

die Universität im Jahr 1818 u.a. als<br />

Anatomisches und Pharmazeutisches<br />

Institut gedient hatte. Etwa 15 Fachplaner<br />

und Gutachter, sowie 30 überwiegend<br />

aus der Region stammende<br />

Fachfirmen haben unter der Gesamtleitung<br />

des Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg<br />

die gesamte Gebäudetechnik<br />

einschließlich Brandschutz<br />

erneuert.<br />

Insbesondere die Zugangssituation<br />

zu den Instituten und dem öffentlichen<br />

Bereich des Wassersaals<br />

mit den beiden Flügelräumen (Foyer)<br />

konnte neu geordnet und mit einer<br />

unterirdischen Erweiterung (WC, Garderobe)<br />

funktional wesentlich verbessert<br />

werden.<br />

Die wichtigen Außen<strong>bau</strong>teile wie<br />

Dach, Fassaden und Fenster wurden<br />

erneuert, trocken gelegt, <strong>bau</strong>physikalisch<br />

und<br />

soweit möglich<br />

auch energetisch<br />

auf den neuesten<br />

Stand gebracht.<br />

Der genehmigte<br />

Gesamtkostenrahmen<br />

von 9,9<br />

Mio. Euro konnte<br />

eingehalten<br />

werden. Der ur-<br />

Dachstuhl<br />

sprüngliche Zweck des Gebäudes,<br />

festlicher Rahmen für gesellschaftliche<br />

Ereignisse zu sein, ist nun zeitgemäß<br />

wieder hergestellt. Die Institute<br />

erhalten attraktive Räume zurück,<br />

die Universität erhielt einen repräsentativen<br />

Veranstaltungsort.<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />

AFU-Bau und Bauleitung Windisch,<br />

Uttenreuth<br />

Nutzfläche 1-6 973 m²<br />

Brutto-Grundfläche 3.000 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 12.289 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

9,9 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Juni 2006<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />

Übergabe Juni 2012<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 37


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Ansbach<br />

Neu<strong>bau</strong> Hörsaal- und Verfügungsgebäude<br />

Volckmar Bruhn<br />

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Ansbach entstand als<br />

Konversion einer ehemaligen US-Kaserne.<br />

Anstatt der Sanierung eines bestehenden<br />

Gebäudes bot sich durch<br />

den Neu<strong>bau</strong> die Chance einer städte<strong>bau</strong>lichen<br />

Neudefinition des Standorts<br />

und die Herstellung optimaler Bedingungen<br />

für zukünftige Erweiterungen.<br />

Das Gebäude nimmt die östliche Gebäudeflucht<br />

der Südbe<strong>bau</strong>ung auf und<br />

bildet in deren Verlängerung den Abschluss<br />

des Südgeländes und den<br />

Auftakt des neu zu erschließenden<br />

Nordgeländes. Auf diese Weise wird<br />

eine Verknüpfung zwischen den beiden<br />

getrennten Campushälften hergestellt.<br />

Der Zugang befindet sich in Verlängerung<br />

zum Stammgelände. Ein<br />

kleiner Vorplatz bildet den Auftakt<br />

zum Nordgelände und das Gegenüber<br />

zum Südgelände. Im Dialog zum<br />

historischen Gebäudebestand erhält<br />

die Stahlbeton-Lochfassade eine hinterlüftete<br />

Ziegel-Vorsatzschale. Die<br />

Plastizität wird durch innen bündige<br />

Fenster und tiefe Laibungen aus eloxiertem<br />

Aluminium unterstützt. Auf<br />

diese Weise entsteht ein Baukörper<br />

mit einer kräftig-massiven Außenwirkung.<br />

Im Gegensatz dazu entwickelt<br />

der zentrale Innenhof mit der flächigtransparenten<br />

Structural-Glacing-Fassade<br />

als Einschnitt in den Baukörper<br />

eine große Leichtigkeit.<br />

Innenhof<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

Der kompakte dreigeschossige<br />

Baukörper mit quadratischem Grundriss<br />

wird durch einen außermittig sitzenden<br />

Innenhof in zwei Bereiche gegliedert:<br />

Westlich befindet sich die<br />

Verwaltung, östlich die Unterrichtsräume.<br />

An den Stirnseiten des Innenhofes<br />

sind jeweils die Aufent-<br />

halts- bzw. Sozialräume der beiden<br />

Funktionseinheiten wechselseitig angeordnet.<br />

Den Aufenthaltsräumen der<br />

Hörsäle ist jeweils eine kleine Außenterrasse<br />

vorgelagert.<br />

Die Erschließung erfolgt entlang<br />

der Innenhoffassaden. Auf der Hörsaalseite<br />

ist eine Erschließungs- und<br />

Installationsspur angeordnet, die eine<br />

einläufige Haupttreppe, alle erforderlichen<br />

Schächte, den Aufzug, den<br />

Serverraum und den erforderlichen<br />

zweiten Fluchtweg aus den Unterrichtsräumen<br />

aufnimmt.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Ansbach<br />

Architekt Staab Architekten GmbH, Berlin<br />

Nutzfläche 1-6 1.284 m²<br />

Brutto-Grundfläche 2.886 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 11.482 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

7,74 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag August 2009<br />

Baubeginn April 2011<br />

Übergabe August 2012<br />

38 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Otto-Friedrich Universität<br />

Bamberg<br />

Neu<strong>bau</strong> auf dem Markusgelände<br />

Hubert Wagner<br />

Zur Behebung des erheblichen Flächendefizits<br />

der Universität Bamberg<br />

wurden auf dem staatseigenen „Markusgelände“<br />

ein Verfügungsgebäude<br />

mit großem Hörsaal (ca. 400 Sitzplätze)<br />

und ein Institutsgebäude im Rahmen<br />

der Initiative „Zukunft Bayern<br />

2020“ bzw. des Konjunkturpakets II<br />

errichtet. Die mit Planung und Durchführung<br />

beauftragte Architektengemeinschaft<br />

Gatz mit Kuntz + Manz<br />

entwickelte das städte<strong>bau</strong>liche Konzept<br />

entlang einer sogenannte Passarelle,<br />

an die künftig die bereits vorhandenen<br />

Gebäude des Areals, das<br />

Forum und die noch zu errichtende<br />

Cafeteria angebunden sind.<br />

Die beiden viergeschossigen Massiv<strong>bau</strong>körper<br />

mit Hörsaal (ca. 400 Sitzplätze),<br />

Seminar- und Büroräumen<br />

bieten Platz für mehr als 1.200 Studierende<br />

und etwa 60 Mitarbeiter der<br />

Hochschule. Sie verfügen, in Anlehnung<br />

an die Umgebungsbe<strong>bau</strong>ung,<br />

über vier Vollgeschosse und sind im<br />

ersten Obergeschoss mit einem Zwischen<strong>bau</strong><br />

verbunden. Dank der kompakten<br />

Bauform, des effizienten Wärmedämmverbundsystems<br />

und des<br />

Anschlusses an das Fernwärmenetz<br />

der Stadt Bamberg konnten die Forderungen<br />

der Energieeinsparungsverordnung<br />

deutlich unterschritten werden.<br />

Aus Gründen des Denkmalschutzes<br />

musste auf eine Photovoltaikanlage<br />

verzichtet werden. Als regenerativer<br />

Energieansatz wird daher<br />

Foyer<br />

Hörsaal<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Bamberg<br />

Architektengemeinschaft<br />

Gatz, Bamberg mit Kunz-Manz, Würzburg<br />

Nutzfläche 1-6<br />

Brutto-Grundfläche<br />

Brutto-Rauminhalt<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

Planungsauftrag<br />

2.694 m² (inkl. TG)<br />

7.485 m² (inkl. TG)<br />

24.559 m³ (inkl. TG)<br />

14,9 Mio. Euro<br />

Januar 2008 (1. BA)<br />

<strong>März</strong> 2009 (2. BA)<br />

Baubeginn September 2009<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Detailansicht<br />

sowohl zur sommerlichen Kühlung als<br />

auch zur unterstützenden Wärmeversorgung<br />

im Winter, eine durch Grundwasser<br />

gespeiste Wärmepumpe genutzt.<br />

Im Untergeschoß befindet sich neben<br />

den Technikzentralen eine Tiefgarage<br />

mit 80 Pkw-Stellplätzen.<br />

Den Planern ist es nicht zuletzt<br />

durch die Materialwahl und die Farbgebung<br />

gelungen, eine innen- und außenräumliche<br />

Qualität auf dem Areal<br />

zu erzeugen, die die Studenten dazu<br />

animiert, über den Vorlesungsbetrieb<br />

hinaus, das „Markusgelände“ als<br />

Kommunikationsplattform zu nutzen.<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 39


Universität Bayreuth<br />

C<br />

B<br />

A<br />

A Neu<strong>bau</strong> Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

B Neu<strong>bau</strong> Polymer Nanostructures<br />

C Neu<strong>bau</strong> Labor- und Praktikumsgebäude<br />

Reinhard Schatke<br />

Erweiterung Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

Der Erweiterungs<strong>bau</strong> für die Rechtsund<br />

Wirtschaftswissenschaften an<br />

der Universität Bayreuth war lange<br />

ersehnt und längst überfällig. Bereits<br />

zum Wintersemester 1984/85 war das<br />

1980 errichtete Fakultätsgebäude aufgrund<br />

der zwischenzeitlich stark gestiegenen<br />

Studierendenzahlen wieder<br />

an seine räumlichen Grenzen gelangt.<br />

Mit dem Erweiterungs<strong>bau</strong>, der im<br />

Rahmen des Investitionsprogramms<br />

„Zukunft Bayern 2020“ errichtet und<br />

zum Wintersemester 2011/12 übergeben<br />

wurde, konnte diese akute Raumnot<br />

gemildert werden.<br />

Mit einem eigenständigen, dreigeschossigen<br />

Baukörper in Form eines<br />

100 Meter langen und etwa 20 Meter<br />

breiten „Gebäuderiegels“ wird sowohl<br />

die geforderte Hauptnutzfläche<br />

als auch der Wunsch nach einer großzügig<br />

ausgebildeten Foyerzone nachgewiesen.<br />

Angenehm gegliedert wird<br />

die Längenwirkung dieses Baukörpers<br />

durch einen vorgestellten Hörsaaltrakt.<br />

Ein kubischer, vollständig verglaster<br />

und zweigeschossig an die Bestandsbibliothek<br />

angesetzter Erweiterungsblock<br />

ist ebenfalls Bestandteil<br />

des Gesamtkonzeptes.<br />

Innenansicht großer Hörsaal mit Medienkabine<br />

Der klar positionierte, barrierefreie<br />

Haupteingang, und die breite Erschließungs-<br />

und Foyerzone, die im Anbindungsbereich<br />

zum Bestandsgebäude<br />

eine Cafélounge aufnimmt, tragen<br />

zu einer klaren Orientierung im Gesamtkomplex<br />

bei. Großzügig breite<br />

Treppen in schlanker Stahlkonstruktion<br />

erschließen die Geschossebenen<br />

untereinander und schaffen in Verbindung<br />

mit Deckenöffnungen eine<br />

beeindruckende Transparenz. Diese<br />

wird durch Dach-Oberlichtbänder und<br />

geschoßübergreifende Verglasungen<br />

der Foyerfassade zusätzlich unterstützt.<br />

Einen angenehmen, beinahe futuristisch<br />

anmutenden Kontrapunkt zur<br />

stringenten Linienführung des Haupttraktes<br />

bildet der Hörsaaltrakt: Die Außenwände<br />

sind trichterförmig geneigt,<br />

dazu im Grundriss schräg gestellt und<br />

kragen über einer steil ansteigenden<br />

Sockelzone weit aus - insgesamt auch<br />

eine enorme Herausforderung an<br />

Schalungstechnik und Know-how des<br />

Roh<strong>bau</strong>unternehmens.<br />

Die Farbgestaltung der Außenhaut<br />

wurde durch einen dezent hellgrauen<br />

Putz in Spachteloptik zurückhaltend<br />

gewählt. Farbige, nur scheinbar<br />

wahllos angeordnete Glaspaneele der<br />

Fensterbänder spiegeln die Farbvariationen<br />

des Sichtziegelmauerwerks<br />

am Bestandsgebäude wider. Diese<br />

Ziegelrottöne waren auch Grundlage<br />

des Farbkonzepts von Prof. Bechinger,<br />

der mit einer Wandmalerei auf<br />

der zweigeschossigen Foyerwand die<br />

Bestandsfarbe weit in den Innenraum<br />

führt.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Bayreuth<br />

Architekt<br />

Grabow + Hofmann<br />

Nutzfläche 1-6 4.691 m²<br />

Brutto-Grundfläche 9.093 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 37.276 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

20,04 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2007<br />

Baubeginn Mai 2009<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

40 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Neu<strong>bau</strong> Polymer Nanostructures<br />

Im Herbst 2012 wurde an der Universität<br />

Bayreuth ein Forschungsgebäude<br />

fertiggestellt, das es in dieser<br />

Form bisher am Bayreuther Campus<br />

noch nicht gab und möglicherweise<br />

Modellcharakter für vergleichbare<br />

Forschungseinrichtungen haben wird:<br />

Mit dem Forschungsgebäude „Polymer<br />

Nanostructures“, das der Freistaat<br />

Bayern im Rahmen des Programms<br />

„BayernFIT - Forschung Innovation<br />

Technologie“ errichtet hat, werden<br />

fünf sogenannte „Key-Labs“, verteilt<br />

auf drei Stockwerke, für die Polymerforschung<br />

eingerichtet.<br />

Die Polymerforschung ist bereits<br />

eine der Stärken der Universität<br />

Bayreuth. Bereits 25 Bayreuther<br />

Forschergruppen bearbeiten intensiv<br />

dieses zukunftsträchtige Forschungsfeld<br />

und durch den Neu<strong>bau</strong> sollen die<br />

Rahmenbedingungen für eine hochkarätige<br />

und <strong>intern</strong>ational konkurrenzfähige<br />

Forschung weiter verbessert und<br />

ausge<strong>bau</strong>t werden.<br />

„Vom Autoteil bis hin zu Pharmaka<br />

- wir leben im Zeitalter der Polymere,<br />

im Zeitalter der Kunststoffe“ so<br />

Prof. Dr. Schmidt, Vizepräsident der<br />

Universität Bayreuth und führender<br />

Polymerforscher. Und er konstatiert,<br />

dass die enge Zusammenarbeit der<br />

Disziplinen den Fortschritt nachweisbar<br />

beschleunigt. Diese Key-Laboratorien<br />

dienen der fachübergreifenden<br />

Forschung in den Disziplinen Physik,<br />

Chemie und Ingenieurwissenschaften<br />

und sollen optimale Bedingungen für<br />

interdisziplinäres Arbeiten bieten. Als<br />

<strong>bau</strong>technische Besonderheit gelten<br />

zwei vom Baukörper vollständig abgekoppelte,<br />

separat gegründete und nahezu<br />

schwingungsfreie Fundamente<br />

für Rasterelektronenmikroskope.<br />

Geplant von Worschech Architekten<br />

aus Erfurt, wird dieses Gebäude<br />

genau auf das vorgenannte Anforderungsprofil<br />

zugeschnitten sein.<br />

Neben Besprechungs- und Vortragsräumen<br />

bieten Kommunikationsflächen<br />

in Flurzonen und Galeriebereichen,<br />

die an die dreigeschossige<br />

Eingangshalle angegliedert sind, beste<br />

Möglichkeiten für Erfahrungs- und<br />

Gedankenaustausch. Nach außen hin<br />

wird diese Innovationskraft durch einen<br />

Baukörper repräsentiert, der sich<br />

von den bisherigen Gebäuden am<br />

Campus abgrenzt. Durch eine offene,<br />

zweigeschossige Stahlbetonbrücke<br />

Ostansicht mit Haupteingang<br />

wird die Verbindung zum Laborgebäude<br />

der 80er Jahre hergestellt. Durch<br />

die großflächigen Fassadenöffnungen<br />

an der Zugangsseite wirkt das Gebäude<br />

einladend. Der effektvolle Kontrast<br />

einer dunklen, anthrazitfarbenen<br />

Putzoberfläche zu limettenfarbenen<br />

Akzenten in den Gebäuderücksprüngen<br />

wirkt spannungsgeladen, „öffnet“<br />

das Gebäude und wird viele Gäste<br />

neugierig auf das Innere machen.<br />

Foyerbereich mit Galerie<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Bayreuth<br />

Architekt<br />

Worschech Architekten, Erfurt<br />

Nutzfläche 1-6 1.113 m²<br />

Brutto-Grundfläche 2.580 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 10.486 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

9,1 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Juni 2009<br />

Baubeginn September 2010<br />

Übergabe Oktober 2012<br />

Besprechungsraum<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 41


Neu<strong>bau</strong><br />

Labor- und Praktikumsgebäude<br />

Visualisierung Ostansicht mit Haupteingang und Hörsaalkubus<br />

Grundriss 1. Obergeschoss Ebene Laborräume<br />

Grundriss Erdgeschoss Ebene Haupteingang<br />

Mit dem Neu<strong>bau</strong> des Gebäudes kann<br />

auf dem Campus der Universität Bayreuth<br />

der dringende Raumbedarf für<br />

Labor- und Praktikumsflächen abgedeckt<br />

werden, der insbesondere im<br />

Bereich der Biochemie und Ingenieurwissenschaften<br />

besteht. Hier sollen<br />

entsprechend der Aus<strong>bau</strong>planung<br />

der Universität die Studiengänge zahlenmäßig<br />

ausgeweitet werden.<br />

Platziert in direkter Nachbarschaft<br />

zu der bestehenden Gebäudegruppe<br />

der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften<br />

(FAN), wird die bestehende<br />

städte<strong>bau</strong>liche Struktur um<br />

einen zusätzlichen, fünften Gebäuderiegel<br />

erweitert. Dabei fügt sich der<br />

dreigeschossige Baukörper durch seine<br />

gestaffelte Höhenausbildung ideal<br />

in die vorhandene Hanglage ein. Eine<br />

bestehende, sämtliche FAN-Gebäude<br />

durchdringende Magistrale findet unter<br />

dem weit ausladenden Vordach einen<br />

neuen und markanten Ausgangspunkt.<br />

Hier befindet sich auch der<br />

Hauptzugang des Gebäudes. Der nahezu<br />

eigenständige, zum Teil unter<br />

das Vordach „geschobene“ Hörsaal<br />

ist für 140 Personen ausgelegt und erhebt<br />

mit seinem kräftigen Rotton Anspruch<br />

auf den „primus inter pares“<br />

der Gebäuderiegel.<br />

Nach Planungen von Brechens<strong>bau</strong>er<br />

Weihnhart + Partner Architekten<br />

aus München, die den Auftrag<br />

als Preisträger im Rahmen eines Architektenwettbewerbes<br />

erhielten,<br />

bietet der rund 100 Meter lange und<br />

ca. 25 Meter breite Gebäuderiegel<br />

auf drei Ebenen ca. 3.100 m² Nutzfläche.<br />

Im Erdgeschoß befindet sich,<br />

neben Hörsaal und Seminarräumen,<br />

der neue Lehrstuhl für Mechatronik,<br />

der in den Bereichen Energietechnik,<br />

Antriebstechnik und Elektromobilität<br />

forscht und mit der FAN eng vernetzt<br />

ist. Das erste Obergeschoß wird mit<br />

drei Professuren der Biochemie nebst<br />

großzügigen Praktikumsräumen belegt<br />

und im zweiten Obergeschoss<br />

wird ein ebenfalls neuer Lehrstuhl für<br />

Material- und Prozesssimulation integriert.<br />

Um die Hüllflächen zu reduzieren<br />

ist das Bauwerk kompakt geplant<br />

und bietet somit ein gutes Verhältnis<br />

zwischen Außenfläche und Volumen.<br />

Als Stahlbetonmassiv<strong>bau</strong> mit<br />

außenliegender, hocheffizienter Wärmedämmung<br />

unter Putzoberflächen<br />

bzw. hinter Metallverkleidungen unterschreitet<br />

der Neu<strong>bau</strong> die Zielvorgaben<br />

der Energieeinsparverordnung<br />

2009. Eine großflächige Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach unterstützt die<br />

ökologische Energiegewinnung. Zur<br />

Beheizung ist das Gebäude an das<br />

Niedertemperaturnetz der Universität<br />

Bayreuth angeschlossen.<br />

Der Neu<strong>bau</strong> leistet einen hervorragenden<br />

Beitrag die Studienbedingungen<br />

an der Universität Bayreuth<br />

weiter auf hohem Niveau zu halten.<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Bayreuth<br />

Brechens<strong>bau</strong>er Weinhart + Partner,<br />

München<br />

Nutzfläche 1-6 3.100 m²<br />

Brutto-Grundfläche 7.160 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 31.245 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

19,6 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Feburar 2009<br />

Baubeginn Oktober 2010<br />

Übergabe April <strong>2013</strong><br />

42 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Coburg<br />

Ansicht von Osten: Aula mit neuem Foyer und Hörsaalan<strong>bau</strong><br />

Generalsanierung Gebäude 1 und<br />

An<strong>bau</strong> für zwei Hörsäle<br />

Ulrich Delles<br />

Der Ausblick ist großartig vom neuen<br />

An<strong>bau</strong> der Hochschule hinüber auf<br />

die Veste Coburg. Sicherlich war dies<br />

bereits 1959 der Grund, auf diesem<br />

Bergsporn mit der Errichtung der damaligen<br />

Staats<strong>bau</strong>schule zu beginnen:<br />

einem kubischen Gebäude mit<br />

zwei Innenhöfen zur Beherbergung<br />

von Seminarräumen, Büros, einer<br />

Pausenhalle, sowie einer Aula mit<br />

Galerie und einem mit Lichtkuppeln<br />

versehenen Flur. Dabei entstand ein<br />

klar strukturierter, heller und großzügiger<br />

Baukörper, der in seiner zeitlos-modernen<br />

Grundhaltung bis in<br />

die Detail-ausbildung eine hohe Qualität<br />

erfuhr.<br />

So verblieb er 50 Jahre nahezu unverändert.<br />

Die Roh<strong>bau</strong>substanz aus<br />

verputztem Ziegelmauerwerk und<br />

Stahlbetonrippendecken war solide<br />

ausgeführt, in der Gebäudeausrüstung,<br />

sowie hinsichtlich Brandschutz<br />

und Wärmeenergieverbrauch zeigten<br />

sich jedoch schwere Mängel. Auch erforderte<br />

die neue Belegung mit dem<br />

Studiengang „Soziale Arbeit“ eine<br />

Anpassung der Raumstruktur.<br />

Die nun durchgeführte Sanierung<br />

behob die technischen Unzulänglichkeiten,<br />

das Gebäude ist nun<br />

barrierefrei und der Energiebedarf<br />

auf Neu<strong>bau</strong>niveau. Der Charme der<br />

Raumgestaltung im Stile der späten<br />

50er Jahre blieb dabei durch einen<br />

sehr behutsamen Umgang erhalten.<br />

Zusätzlich wurden in Zusammenarbeit<br />

mit Architekturstudentinnen durch<br />

Neugestaltung des Innenhofs sowie<br />

eines neuen Senatsaals eindrucksvolle<br />

moderne Akzente gesetzt.<br />

Erfreulicherweise konnte die<br />

Hochschule gleichzeitig um einen An<strong>bau</strong><br />

erweitert werden. Er beherbergt<br />

zwei übereinander gestapelte Hörsäle<br />

und wurde über ein neues Foyer an<br />

den Alt<strong>bau</strong> angebunden.<br />

Die Konstruktion des Foyers wurde<br />

innen in Sichtbeton ausgeführt, das<br />

Hörsaalgebäude außen mit zementgebundenen<br />

Fassadenplatten versehen.<br />

Die gestufte Decke zwischen<br />

den Hörsälen enthält dabei die Hohlräume<br />

für die Druckbodenbelüftung<br />

des oberen Hörsaals. Die Aus<strong>bau</strong>materialien<br />

nehmen zum Alt<strong>bau</strong> Bezug:<br />

Linoleum in den Hörsälen, Holztüren,<br />

dunkle Fliesen. So gliedert sich das<br />

neue Hörsaalgebäude in Materialität,<br />

Proportionen und Gestaltung in die<br />

Architektur des Bestandes ein, wird<br />

jedoch den heutigen Anforderungen<br />

an einen modernen Hörsaalbetrieb in<br />

technischer, akustischer und raumklimatischer<br />

Hinsicht gerecht.<br />

Unter dem Foyer wurde ein Tiefgeschoss<br />

zur Aufnahme der zentralen<br />

Lüftungstechnik errichtet, von<br />

welchem neben dem neuen Hörsaalgebäude<br />

auch einzelne Räume im Bestand<br />

versorgt werden.<br />

Ergänzt wurde die Baumaßnahme<br />

um eine den Gesamtcampus versorgende<br />

Heizanlage. Sie besteht aus<br />

einem 900 kW leistenden Hackschnitzelkessel,<br />

ergänzt um zwei Ölkessel<br />

für den Spitzenbedarf sowie die sommerliche<br />

Warmwasserbereitstellung.<br />

Mit der zum Wintersemester<br />

2011/12 übergebenen Baumaßnahme<br />

ist ein Anfang in ein umfassendes<br />

„Update“ des Hochschulcampus gemacht,<br />

weitere Projekte befinden sich<br />

schon in der Vorbereitung, ein guter<br />

Ausblick für die sehr innovative Coburger<br />

Hochschule.<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Bamberg<br />

StBA Bamberg und<br />

Architekturbüro Gatz, Bamberg<br />

Nutzfläche 1-6 4.242 m²<br />

Brutto-Grundfläche 3.455 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 42.133 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

16,64 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2007<br />

Baubeginn September 2009<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Großer Hörsaal<br />

Neues Foyer<br />

Sanierter Flur mit Lichtkuppeln<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 43


Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg<br />

Campus Hubland<br />

Peter Mack<br />

Erweiterungsfläche Hubland Nord<br />

Mit Abzug und Übergabe des so genannten<br />

Leighton-Areals von den<br />

amerikanischen Streitkräften an die<br />

Bundesrepublik Deutschland im Januar<br />

2009 bot sich für die Stadt Würzburg<br />

die Chance einer innerstädtischen<br />

Konversionsfläche mit rund<br />

134,5 Hektar Gemeinsam erarbeiteten<br />

Stadt und Freistaat Bayern eine<br />

städte<strong>bau</strong>liche Rahmenplanung auf<br />

Basis eines Ideenwettbewerbs als<br />

Grundlage für die anstehende Bauleitplanung.<br />

Im Jahr 2009 erfolgten bereits für<br />

eine Teilfläche von rund 39 Hektar die<br />

Autarkstellung der Infrastruktur und<br />

der Kauf durch den Freistaat Bayern<br />

als Erweiterungsfläche für die Universität<br />

Würzburg.<br />

Im Januar 2010 haben die Bauarbeiten<br />

im Rahmen zweier großer<br />

Baumaßnahmen begonnen: Die Erschließung<br />

und der Um<strong>bau</strong> von neun<br />

bestehenden Gebäuden auf dem Areal<br />

- sieben ehemalige Wohngebäude<br />

und Teilbereiche zweier ehemaliger<br />

Schulen.<br />

Die Nutzung dieser neun Gebäude<br />

wurde zum Sommersemester 2011<br />

aufgenommen. In nur rund 2 Jahren<br />

und 3 Monaten ist somit die Konversion<br />

von der ehemaligen Wohnsiedlung<br />

der US-Streitkräfte zum Universitätscampus<br />

„Hubland Nord“ erfolgt.<br />

Die Erschließung (rd. 8 Mio. Euro) umfasst<br />

die unabdingbar notwendige infrastrukturelle<br />

Versorgung der Gebäude.<br />

Der Um<strong>bau</strong> der Gebäude (rd.<br />

20,5 Mio. Euro) schafft ca. 10.000 m²<br />

Nutzfläche in Form von büroartig genutzten<br />

Institutsgebäuden, Seminarräumen<br />

und Praktikabereichen für die<br />

Bauamt<br />

Architekten<br />

Staatliches Bauamt Würzburg<br />

Dörfler Hirt Architekten, Bamberg<br />

Bruckner Berger Partner, Würzburg<br />

Nutzfläche 1-6 10.319 m²<br />

Brutto-Grundfläche 22.843 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 79.402 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

28,54 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag November 2008<br />

Baubeginn Januar 2010<br />

Übergabe/Inbetriebnahme <strong>März</strong> 2011<br />

Fakultäten Biologie, Chemie, Physik,<br />

Mathematik, Philosophie I und II und<br />

das Zentrum für Sprachen. Parallel<br />

erfolgen derzeit Planungen zur Nachnutzung<br />

weiterer Gebäude mit reduziertem<br />

Aus<strong>bau</strong>standard.<br />

Fuß- und Radwegbrücke<br />

Lageplan und Ansicht Brücke<br />

Seit der Eröffnung des Universitätscampus<br />

Hubland Nord im April<br />

2011 herrscht eine intensive Fußgänger-<br />

und Radfahrbeziehung zwischen<br />

dem Altcampus Hubland Süd und<br />

dem Neucampus, die aufgrund der<br />

steigenden Studienanfängerzahlen<br />

und des weiteren Aus<strong>bau</strong>s des Campus<br />

Nord weiter ansteigen wird.<br />

Die beiden Campusbereiche sind<br />

durch die vielbefahrene Straße „Am<br />

Erweiterungsfläche<br />

Hubland Nord<br />

A Neu<strong>bau</strong> Brücke<br />

B Neu<strong>bau</strong> Hörsaalgebäude<br />

C Neu<strong>bau</strong> Praktikumsgebäude<br />

D HaW Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten<br />

Gestaltung, Informatik und<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

Galgenberg“ getrennt. Die geplante<br />

Fußgänger- und Radwegbrücke soll<br />

eine barrierefreie Verbindung zur sicheren<br />

Querung der Straße herstellen.<br />

Zum Jahreswechsel 2011/2012<br />

wurde diesbezüglich ein Wettbewerb<br />

für Architekten und Bauingenieure<br />

ausgelobt. Der erste Preisträger,<br />

dessen Entwurf demnächst realisiert<br />

werden soll, sieht eine 3,5 m breite,<br />

leicht geschwungene Brücke vor, die<br />

sich sehr gut in die Landschaft einbindet.<br />

Es sind sowohl barrierefreie<br />

Rampen als auch Treppen an beiden<br />

Straßenseiten vorgesehen, die eine<br />

kurze Anbindung zu Bushaltestellen<br />

gewährleisten.<br />

Dem Gewinner des Wettbewerbes<br />

gelang es, die funktionalen Anforderungen<br />

der Barrierefreiheit und der<br />

kurzen Anbindung optimal umzusetzen,<br />

indem eine statisch tragende Bogenkonstruktion<br />

gewählt wurde, auf<br />

deren Rücken sich die Treppen anschmiegen<br />

und die den Rampen als<br />

Auflager dient. In Bogenmitte treffen<br />

sich Treppen und Rampen und ergeben<br />

somit eine Platzaufweitung.<br />

Der Stahlbetonbogen- und Rampenkonstruktion<br />

werden filigrane<br />

Stahlstabgeländer entgegengesetzt.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Würzburg<br />

Planung ARGE Dr. Schütz Ingenieure, Kempten<br />

Kolb Ripke Architekten, Berlin<br />

geschätzte Gesamt<strong>bau</strong>kosten 2,7 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag April 2011<br />

Baubeginn <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

Übergabe Dezember <strong>2013</strong><br />

44 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Neu<strong>bau</strong> zentrales Hörsaal- und<br />

Seminargebäude<br />

Als Teil des Programms „Zukunft Bayern<br />

2020“ wurde an der Schnittstelle<br />

zwischen dem bestehenden Campus<br />

Hubland Süd und dem neuen Campus<br />

Hubland Nord das neue Zentrale Hörsaal-<br />

und Seminargebäude realisiert.<br />

Seit dem Sommersemester 2011 wird<br />

es fakultätsübergreifend für Vorlesungen<br />

und Seminare genutzt.<br />

Alle Ebenen werden über die zentrale<br />

dreigeschossige Halle erschlossen<br />

und sind barrierefrei nutzbar. Im<br />

Erdgeschoss befinden sich drei natürlich<br />

belichtete Hörsäle mit insgesamt<br />

ca. 1.000 Plätzen. Ein Selbstbedienungsbereich<br />

mit direktem Ausgang<br />

ins Freie ergänzt das Raumprogramm.<br />

In den beiden Obergeschossen stehen<br />

weitere ca. 1.000 Sitzplätze in 23<br />

Seminarräumen zur Verfügung, die<br />

sich um die zentrale Halle und einen<br />

in das Gebäudevolumen eingeschnittenen<br />

Innenhof anordnen. Wechselnde<br />

Ausblicke ins Freie sichern eine<br />

klare Orientierung und erhöhen die<br />

Aufenthaltsqualität.<br />

Das zweite Obergeschoss öffnet<br />

sich mit einer Terrasse nach Westen.<br />

Von hier aus bieten sich weite Ausblicke<br />

auf die Stadt, das Maintal und<br />

die Festung Marienberg.<br />

Prägend für das Erscheinungsbild<br />

des zentralen Hörsaal- und Seminargebäudes<br />

ist die kräftige, außen liegende<br />

Struktur aus sandgestrahlten<br />

Stahlbetonfertigteilen, die zugleich<br />

die Fluchtbalkone aufnimmt.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Würzburg<br />

Architekten ARGE Architekten BDA, Grellmann<br />

Kriebel Teichmann, Würzburg, Hetterich, Würzburg<br />

Nutzfläche 1-6 3.187 m²<br />

Brutto-Grundfläche 8.045 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 39.572 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

16,7 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2007<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />

Übergabe/Inbetriebnahme April 2011<br />

Treppenhaus und Foyer<br />

Wartebereich<br />

Hörsaal<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 45


Neu<strong>bau</strong> naturwissenschaftliches<br />

Praktikumsgebäude<br />

Das innovative Grundkonzept des<br />

zentralen Praktikumsgebäudes für<br />

die Naturwissenschaften sah nicht<br />

nur eine fakultätsübergreifende Nutzung<br />

des Gebäudes vor, sondern<br />

auch eine möglichst flexible Nutzbarkeit<br />

der einzelnen Laborbereiche. Auf<br />

1.740 m² Nutzfläche entstanden hier<br />

unterschiedliche Laborbereiche für<br />

die Praktika der Fakultäten Chemie,<br />

Biologie und Physik. Auf zwei Nutzgeschossen<br />

wurden somit mehr als<br />

270 studentische Arbeitsplätze geschaffen.<br />

An der Westseite des Gebäudes<br />

befinden sich die Labore, die<br />

große Raumtiefen aufweisen und denen<br />

Nebenzonen für die notwendigen<br />

Peripherieräume zugeordnet sind.<br />

Der hier realisierte Labortypus<br />

spiegelt den aktuellen Stand des<br />

wissenschaftlichen experimentellen<br />

Arbeitens und Forschens wider. Als<br />

Besonderheit befindet sich in der Laborlandschaft<br />

ein voll ausgestatteter<br />

barrierefreier Arbeitsplatz.<br />

An der Ostseite dominiert die Erschließungsachse<br />

mit vorgelagerten<br />

Büro- und Aufenthaltsbereichen, die<br />

als offene, natürlich belichtete Kommunikationszonen<br />

in Form von auskragenden<br />

Boxen ausgebildet sind.<br />

Im Norden befindet sich das Foyer<br />

als vertikale Erschließungszone über<br />

alle Geschosse. Die direkte Anbindung<br />

an den bestehenden Zentral<strong>bau</strong><br />

des Chemiekomplexes bietet infrastrukturelle<br />

Vorteile und inhaltliche<br />

Synergieeffekte. Das Bauwerk ist in<br />

Stahlbetonskelett<strong>bau</strong>weise mit vorgehängter<br />

Aluminium-Glasfassade - mit<br />

integriertem Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum<br />

- bzw. großformatigen<br />

Stahlbetonfertigteilen errichtet<br />

worden.<br />

Haupteingang<br />

Laborbereich<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Würzburg<br />

Architekt<br />

Grabow + Hofmann, Nürnberg<br />

Nutzfläche 1-6 1.740 m²<br />

Brutto-Grundfläche 4.312 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 17.706 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

11,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2007<br />

Baubeginn Mai 2009<br />

Übergabe/Inbetriebnahme Dezember 2011<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

46 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Würzburg-Schweinfurt<br />

Neu<strong>bau</strong> für die Fakultäten Gestaltung,<br />

Informatik und Wirtschaftsinformatik<br />

in Würzburg<br />

Grit Lie<strong>bau</strong><br />

2004 gewannen Gerber Architekten<br />

aus Dortmund den europaweit ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb. Die exponierte<br />

Hanglage des Grundstückes<br />

ließ die Architekten Freiräume um<strong>bau</strong>en,<br />

Ausblicksituationen in die offene<br />

Landschaft inszenieren und die<br />

Wege freiraumübergreifend durch die<br />

Gebäudeanlage führen. Der überzeugende<br />

architektonische Entwurf trug<br />

dazu bei, dass ein zweiter Bürgerentscheid<br />

zu einem Hochschulneu<strong>bau</strong><br />

in Würzburg mit großer Mehrheit im<br />

Juli 2008 zugunsten des gewählten<br />

Standortes in der Nähe des Universitätscampus<br />

Hubland Süd ausfiel.<br />

Zwei gegenüberstehende, voneinander<br />

getrennte Gebäudewinkel<br />

umschließen einen Freiraum: ein diagonaler<br />

Weg quert den Innenhof über<br />

großzügige Treppenanlagen. Es entstehen<br />

ein zur Hälfte aufgeständerter<br />

zweigeschossiger Bau mit sieben<br />

Hörsälen und ein viergeschossiger<br />

Winkel für alle übrigen Räume der beiden<br />

Fakultäten. Im Hofgeschoss sind<br />

beide Gebäude funktional und barrierefrei<br />

verbunden. Das auskragende<br />

Dach des Hauptgebäudes signalisiert<br />

den Haupteingang.<br />

Die Topographie erlaubt eine offene<br />

Garagenebene mit 163 Stellplätzen<br />

unter dem Gebäude, die Einheit<br />

von Gebäude und Landschaft wird<br />

nicht durch parkende Autos gestört.<br />

Die Fassaden entwickeln sich als geschlossenes<br />

Band. Stirnseiten, Flachdächer<br />

und abschließende Decken<br />

sind in weißem Sichtbeton ausgebildet.<br />

Die offenen Längsseiten der Fassade<br />

sind verglast.<br />

Foyer<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Würzburg<br />

Architekt<br />

Gerber Architekten, Dortmund<br />

Nutzfläche 1-6 5.405 m²<br />

Brutto-Grundfläche 18.283 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 74.963 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

33 Mio. Euro<br />

Erschließungsstraße<br />

2,6 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag September 2007<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2009<br />

Übergabe September 2011<br />

Innenhof-Süd-Westansicht<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 47


Neu<strong>bau</strong> und Sanierung für das<br />

Kompetenzzentrum Mainfranken<br />

am Standort Schweinfurt<br />

Gerald Neller<br />

Sanierter Bereich, Ansicht vom Innenhof<br />

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Würzburg-Schweinfurt<br />

wurde als Ergebnis eines Wettbewerbes<br />

durch das Architekturbüro<br />

Fred Angerer in den Jahren 1961 bis<br />

1963 er<strong>bau</strong>t. Gut vier Jahrzehnte danach<br />

waren Modernisierungsmaßnahmen<br />

an den Gebäuden unausweichlich<br />

notwendig geworden. Die<br />

Generalsanierung des gesamten Gebäudekomplexes<br />

ist in vier Bauabschnitte<br />

gegliedert.<br />

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts<br />

erfolgte im April 2008.<br />

Bei der Instandsetzung des hyperbolischen<br />

Paraboloiddaches kam erstmals<br />

in Deutschland carbonfaserverstärkter<br />

Beton zum Einsatz.<br />

Die Konzeption des Kompetenzzentrums<br />

Mainfranken mit seinen beiden<br />

Zentren für Energie- und Medizintechnik<br />

stellt den vorgezogenen dritten<br />

Bauabschnitt der Gesamtsanierung<br />

dar.<br />

Beginnend mit einer umfassenden<br />

Beton- und Brandschutzsanierung des<br />

Roh<strong>bau</strong>s erfolgte eine fast vollständige<br />

Erneuerung des Innenaus<strong>bau</strong>s.<br />

Die Grundrisstypologie wurde durch<br />

das Einstellen neuer Raumkuben angepasst<br />

und damit auch das Verhältnis<br />

von Funktions- und Verkehrsflächen<br />

verbessert. Die Kapazität eines<br />

ehemals innen liegenden Hörsaals<br />

wurde um 50 Plätze erweitert und<br />

mittels direkter Außenbelichtung und<br />

kontrollierter Belüftung in seiner Aufenthaltsqualität<br />

erheblich verbessert.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die energetische<br />

Optimierung des Gebäudes.<br />

Die raumlufttechnischen Anlagen<br />

sind mit Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

ausgestattet. In den Hörsälen,<br />

den Seminarräumen sowie in Teilbereichen<br />

der Laboratorien werden die<br />

notwendigen Luftvolumenströme<br />

über Qualitätsfühler und Anwesenheitssensoren<br />

geregelt. Die Fassade<br />

unterschreitet die heute gültigen Anforderungen<br />

der Energieeinsparverordnung<br />

um 30 %. Ziel war es auch,<br />

die zwar in die Jahre gekommene,<br />

aber dennoch sehr feinfühlig strukturierte<br />

Fassade des Alt<strong>bau</strong>s bei der<br />

Sanierung als grundlegendes Gestaltungsmerkmal<br />

zu übernehmen. Die<br />

prägnanten, neu entwickelten Betonfertigteile<br />

wurden als neue geometrische<br />

Ebene auf die bestehende<br />

Tragkonstruktion aufgesetzt. Hierdurch<br />

konnte eine entsprechend schmale<br />

Profilierung erzielt werden, die<br />

den gestalterischen Anspruch des<br />

<strong>bau</strong>zeitlichen Entwurfes von Fred<br />

Angerer adaptiert und auf heutige<br />

Rahmenbedingungen transformiert.<br />

Das Kompetenzzentrum Mainfranken<br />

wurde termingerecht im Herbst<br />

2011 zur Nutzung übergeben. Die Realisierung<br />

des zweiten und vierten<br />

Bauabschnitts und damit der Abschluss<br />

der Gesamtsanierung steht<br />

unmittelbar bevor.<br />

Bauamt<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Schweinfurt<br />

StBA Schweinfurt und<br />

Architekturbüro Hetterich<br />

Nutzfläche 1-6 3.312 m²<br />

Brutto-Grundfläche 6.464 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 26.750 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

13,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Juni 2009<br />

Baubeginn Mai 2010<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Kommunikationszone<br />

Hörsaal<br />

Besprechung<br />

48 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Aschaffenburg<br />

B<br />

A<br />

Neu<strong>bau</strong>, Ansicht vom Innenhof<br />

A Neu<strong>bau</strong><br />

B Sanierung<br />

Neu<strong>bau</strong> und Sanierung Mechatronik<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Gerhard Gerber<br />

Die Hochschule Aschaffenburg befindet<br />

sich auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Jägerkaserne, die Ende des<br />

19. Jahrhunderts für das königlich<br />

bay erische Jägerbataillon geschaffen<br />

wurde. Nach der Nutzung durch die<br />

deutsche Wehrmacht und die amerikanischen<br />

Streitkräfte begann der<br />

Freistaat Bayern Mitte der 90er Jahre<br />

die Liegenschaft abschnittsweise zur<br />

Fachhochschule Aschaffenburg umzu<strong>bau</strong>en.<br />

Für den neuen Studiengang Mechatronik<br />

konnte im Jahr 2004 der<br />

erste Teil des dritten Bauabschnittes,<br />

eine zum Hörsaal- und Laborgebäude<br />

umge<strong>bau</strong>te Reithalle in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Im Herbst 2011 wurde der dritte<br />

Bauabschnitt mit dem Neu<strong>bau</strong> des<br />

Hörsaal- und Laborgebäudes für die<br />

Studiengänge Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

sowie mit<br />

Um<strong>bau</strong>- und Sanierungsmaßnahmen<br />

auf dem Hochschulgelände vollendet.<br />

In den neuen Hörsälen können<br />

bis zu 420 Studenten an Lehrveranstaltungen<br />

teilnehmen. Die Labore<br />

für Lehre und Forschung bieten 186<br />

Sanierter Alt<strong>bau</strong>, Ansicht vom Innenhof<br />

Arbeitsplätze. Es war das architektonische<br />

Ziel des Staatlichen Bauamtes<br />

einen Neu<strong>bau</strong> zu entwerfen, der sich<br />

in Höhe und Dachform in die denkmalgeschützte<br />

Liegenschaft einfügt,<br />

aber auch gleichzeitig mit einer zeitgemäßen<br />

Formensprache seine architektonische<br />

Eigenständigkeit definiert.<br />

Die technische Ausstattung des<br />

Neu<strong>bau</strong>s entspricht den Anforderungen<br />

an ein modernes Hochschulgebäude.<br />

Durch ein hocheffizientes<br />

Wärmerückgewinnungssystem und<br />

der Nutzung der Fortluftkühlung werden<br />

die Betriebskosten auf ein Minimum<br />

reduziert.<br />

Dem Aspekt des energieeffizienten<br />

Bauens wurde sowohl mit der<br />

Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

Rechnung getragen, als auch bei der<br />

Fassadenplanung, die sich durch einen<br />

gering gehaltenen Glasanteil<br />

auszeichnet. Im Untergeschoss des<br />

Neu<strong>bau</strong>es befindet sich eine Regenwassernutzungsanlage<br />

für die Außenanlagenbewässerung.<br />

Die Um<strong>bau</strong>maßnahmen in den ensemblegeschützten<br />

Klinker<strong>bau</strong>ten<br />

dienen zur Schaffung von angemessenen<br />

Arbeitsräumen für die Verwaltung,<br />

Professoren und für den technischen<br />

Betriebsdienst.<br />

Eine besondere Aufgabe bestand<br />

in der Restaurierung des historischen,<br />

zweigeschossigen Saales im Gebäude<br />

der Hochschulleitung, dessen Wände<br />

Gemälde des Aschaffenburger Malers<br />

Adalbert Hock (1866-1949) zieren.<br />

Um dem Campus auch im Außenbereich<br />

ein geschlossenes Erscheinungsbild<br />

zu geben wurde die bestehende<br />

Gestaltung der Straßen und<br />

Wege sowie der Grünanlagen fortgeführt<br />

und für den ruhenden Verkehr<br />

126 neue Stellplätze errichtet.<br />

Neu<strong>bau</strong><br />

Architekt Staatliches Bauamt Aschaffenburg<br />

Nutzfläche 1-6 2.096 m²<br />

Brutto-Grundfläche 4.569 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 20.031 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

13,25 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag <strong>März</strong> 2006<br />

Baubeginn September 2008<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

Sanierung<br />

Architekt Staatliches Bauamt Aschaffenburg<br />

und Architekt C. Agdas<br />

Nutzfläche 1-6 1.522 m²<br />

Brutto-Grundfläche 3.292 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 15.119 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

9,05 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag <strong>März</strong> 2006<br />

Baubeginn September 2008<br />

Übergabe Oktober 2011<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 49


Mensen in Bayern<br />

Neu<strong>bau</strong>, Sanierung und<br />

Erweiterung<br />

Prof. Peter Pfab<br />

Seit der Jahrtausendwende bis zum<br />

Wintersemester 2011/12 stieg die<br />

Zahl der Studierenden in Bayern um<br />

45% auf 320.000 an. Neben Hörsälen,<br />

Seminarräumen, Praktikums- und<br />

Forschungslaboren sind Gebäude der<br />

Infrastruktur wie Mensen unverzichtbarer<br />

Teil eines Hochschulcampus. Die<br />

Studentenwerke geben aktuell 11,7<br />

Mio. Essen in Bayern pro Jahr aus.<br />

Hierfür sind einladende und kommunikative<br />

Orte erforderlich. Zeitgleich<br />

mit dem Doppelabitur 2011 mussten<br />

und müssen neue Mensen errichtet,<br />

erweitert oder generalsaniert werden,<br />

um diesen Bedarf auch künftig<br />

auf einem hohen Niveau der Ernährungslehre<br />

decken zu können. Die in<br />

den 60er und 70er Jahren errichteten<br />

Mensen erreichen ihre technische Lebensdauer.<br />

Die Gebäudetechnik, die<br />

Küchengeräte und die Spülmaschinen<br />

sind sehr störanfällig, teils irreparabel<br />

und unwirtschaftlich im Energieverbrauch.<br />

Die Brandschutzkonzepte<br />

und statischen Anforderungen dieser<br />

Gebäude genügen oft nicht mehr<br />

den heutigen allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik. Der hohe Qualitätsanspruch<br />

und die Vielseitigkeit der<br />

Speisenangebote stellen neue Anforderungen<br />

an die Küchenorganisation.<br />

Es ist heute selbstverständlich, dass<br />

alle Produkte frisch und aus biologischem<br />

An<strong>bau</strong> auf dem Tisch kommen<br />

und dass auch Veganer genauso<br />

berücksichtigt werden können wie<br />

Kinder. Neben den Linienausgaben<br />

werden heute Freeflow Bereiche und<br />

Frontcooking Stationen erwartet. Damit<br />

verbunden ist natürlich auch eine<br />

Umstellung vom Portioniertablett zum<br />

Geschirr.<br />

Mensen sind heute ein wesentliches<br />

Element im Hochschulranking.<br />

Zwischen den Studentenwerken ist<br />

ein Wettbewerb entstanden. „Mit<br />

dieser schönen neuen Mensa haben<br />

wir nun den Aufstieg in die Erste<br />

Liga unter den Hochschulmensen geschafft<br />

und um den Klassenerhalt zu<br />

sichern, werden wir unser Bestes geben“<br />

(Studentenwerk Augsburg). Von<br />

der Bauverwaltung wird erwartet,<br />

dass wir hierfür die <strong>bau</strong>lichen Voraussetzungen<br />

bieten. Nachfolgend werden<br />

drei Neu<strong>bau</strong>maßnahmen (Universitäten<br />

München, Bamberg und<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

am Standort Weiden) und<br />

vier Sanierungsmaßnahmen (Universitäten<br />

Regensburg, Erlangen, Augsburg<br />

und Passau) vorgestellt. Aktuell<br />

sind in Bayern 17 Mensen im Bau<br />

bzw. in Planung (Neu<strong>bau</strong>, Sanierung<br />

oder Erweiterung). Die bisher gesammelten<br />

Kenntnisse und Erfahrungen<br />

sollen für künftige Projekte<br />

weitergegeben werden.<br />

Die Mensa ist der zentrale Kommunikationsort<br />

eines Hochschulcampus.<br />

Eine Nutzung der Räume<br />

außerhalb der Essenszeiten für den<br />

Aufenthalt von Studenten und für Veranstaltungen<br />

ist in die Planungen mit<br />

einzubeziehen.<br />

Bei der Raumprogrammplanung ist<br />

von einem 3-4-fachen Wechsel während<br />

der Mittagsessenszeit im Speisesaal<br />

auszugehen. Dies kann in der Praxis<br />

nur dann umgesetzt werden, wenn<br />

eine Cafeteria außerhalb des Speisesaals<br />

angeboten wird, da die „Kaffeezonen“<br />

auch zur Vor- und Nachbereitung<br />

der Vorlesungen von den<br />

Studenten genutzt werden und damit<br />

zum längeren Verweilen einladen.<br />

Der Zugangsbereich zu den Essensausgaben<br />

ist möglichst strikt von<br />

der Geschirrrückgabe zu trennen. Es<br />

darf nicht zu „Kollisionen“ bei der Tablettrückgabe<br />

mit den vor der Ausgabe<br />

wartenden bzw. den die Kasse<br />

Verlassenden kommen. Das Geschirr<br />

sollte möglichst direkt ohne vertikalen<br />

Transport zu den Spülmaschinen befördert<br />

werden. Wenn sich Küche,<br />

Speisesaal und Spüle auf einer Ebene<br />

befinden, ist das die optimale funktionelle<br />

Anordnung für eine Mensa.<br />

Denkbar sind auch kleine Relaisküchen<br />

bei der Ausgabe, wenn sich die<br />

LMU - Mensa und zentrale Einrichtungen Campus Martinsried<br />

Küche auf einer anderen Ebene befindet<br />

oder die Anordnung des Speisesaals<br />

auf verschiedenen Ebenen. Geschirrtransporte<br />

mittels Förderbänder,<br />

die auch senkrechte Strecken überwinden<br />

müssen, sind störanfällig.<br />

Bei der Küchenplanung sind Flächen<br />

für mögliche zusätzliche Geräte<br />

einzuplanen. Daher sind zunächst nur<br />

die Küchengeräte zu veranschlagen,<br />

die auch tatsächlich gebraucht werden.<br />

Bei der Auslegung der Lüftungsanlagen<br />

ist nach Bereichen zu zonieren.<br />

Die hohen Luftwechselzahlen sind nur<br />

über den Kochgruppen erforderlich,<br />

wohingegen in den Vorbereitungsräumen<br />

oder Ausgabebereichen die Luftwechselzahlen<br />

deutlich geringer sind.<br />

Der Ausbildung des Fußbodens im<br />

Küchen- und Spülbereich ist höchste<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Bodendurchführungen<br />

sind auf ein Minimum<br />

zu reduzieren, im Detail zu<br />

planen und die Ausführung zu überwachen.<br />

Bewegliche Küchengeräte<br />

sind eine sinnvolle Alternative (Universität<br />

Passau).<br />

Neben der Funktionalität sind<br />

natürlich die Raumgestaltung, das<br />

Raumerlebnis, die Lichtführung ganz<br />

wesentliche Gestaltungsparameter,<br />

die den Genuss beim Essen nachhaltig<br />

bestimmen.<br />

Bei den Generalsanierungsmaßnahmen<br />

wurden während der Bauzeit<br />

Mensaprovisorien aufgestellt, um<br />

Baustelle und Mensabetrieb zu trennen.<br />

Die anfängliche Skeptik für diese<br />

Maßnahme hat sich nicht bewahrheitet.<br />

Die Mehrkosten wurden bei weitem<br />

durch geringere Baukosten aufgewogen.<br />

Ein paralleler Betrieb Mensa<br />

und Baustelle ist auf Ausnahmen zu<br />

beschränken, wie bei der Sanierung<br />

der Mensa Passau, die neun Bauphasen<br />

erforderte.<br />

50 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München - Neu<strong>bau</strong> für Mensa und<br />

Kinderbetreuung auf dem Campus<br />

in Martinsried<br />

Christian Weiß<br />

Speisesaal Mensa Campus Martinsried<br />

Eingangsbereich Kinderbetreuung<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

Die zentralen Einrichtungen auf dem<br />

Campus Martinsried der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München beinhalten<br />

neben einer Mensa auch eine<br />

Kinderbetreuungseinrichtung und Verwaltungsräume<br />

für die Universität.<br />

Das Gebäude verfügt über zwei oberirdische<br />

Geschosse und eine aufgesetzte<br />

Technikzentrale auf dem Dach.<br />

Es ist im Grundriss 42 x 42 m groß<br />

und teilweise unterkellert. Ausgelegt<br />

ist der Speisesaal der Mensa für ungefähr<br />

350 Gäste zur gleichen Zeit.<br />

Die Essensausgabe erfolgt über eine<br />

Freeflowzone mit Frontcooking.<br />

Ein zentraler Entwurfsgedanke der<br />

Architekten war es, ein Gebäude mit<br />

der lichten Atmosphäre einer Gartenlaube<br />

zu schaffen. Dies wird mittels<br />

einer spalierartigen Konstruktion aus<br />

Lärchenholz erreicht, die das ganze Gebäude<br />

mit einem Abstand von 60 cm<br />

umhüllt. Diese engmaschige Hülle gewährleistet<br />

zudem den notwendigen<br />

Sonnenschutz. Die eigentliche Fassade<br />

hinter dieser vorgelagerten Ebene<br />

konnte sehr einfach als Pfosten-Riegelfassade<br />

im Bereich des Speisesaals<br />

sowie als Wärmedämmverbund-Fassade<br />

in den Büro-, Küchen- und Funktionsbereichen<br />

ausgeführt werden. Die<br />

gesamte innenliegende Fassade ist dabei<br />

in dunklen Anthrazit-Tönen gehalten,<br />

um das helle Lärchenholzspalier<br />

bestmöglich zur Geltung kommen zu<br />

lassen.<br />

Vom Hauptzugang erreicht man<br />

zunächst ein gemeinsames Foyer. Im<br />

Erdgeschoss liegen die Verwaltungsräume<br />

der LMU sowie die Kinderkrippe<br />

und der Kindergarten mit 51 Plätzen.<br />

Im ersten Obergeschoss befindet<br />

sich die Küche und der Speisesaal mit<br />

drei eingeschnittenen Dachterrassen.<br />

Die Raumwirkung des Speisesaals<br />

wird geprägt durch die differenzierte<br />

Grundrissgestaltung, den Bodenbelag<br />

aus Schiefer sowie die großzügig<br />

verglasten Fassaden mit dem vorgelagerten<br />

Holzspalier, das ein reizvolles<br />

Licht- und Schattenspiel im Innenraum<br />

erzeugt.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt München 2<br />

Architekt Auer+ Weber + Assoziierte Architekten<br />

Nutzfläche 1-6 2.169 m 2<br />

Brutto-Grundfläche 4.535 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 19.707 m 3<br />

Sitzplätze 350<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

11,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Dezember 2004<br />

Baubeginn September 2007<br />

Übergabe Juli 2009<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 51


Otto-Friedrich-Universität<br />

Bamberg<br />

Neu<strong>bau</strong> einer Mensa an der<br />

Feldkirchenstrasse 21<br />

Hubert Wagner<br />

Am Standort Feldkirchenstraße werden<br />

derzeit täglich ca. 1.200 Essen<br />

ausgegeben und ca. 600 Essen für<br />

eine Relaismensa in der Innenstadt<br />

vorbereitet.<br />

Die Idee einer „Gartenmensa“ wird<br />

durch eine strikte Südorientierung des<br />

Gebäudes in Richtung Grünfläche und<br />

ein großes ruhiges Dach aus Dickholzelementen,<br />

das loggiaartig den<br />

Gastbereich überspannt, konsequent<br />

umgesetzt. Das eingeschossige Mensagebäude<br />

ist in zwei Bereiche gegliedert.<br />

Der Funktionsbereich mit Küche,<br />

Lager- und Technikräumen liegt als linearer<br />

Baukörper entlang der Südfassade<br />

des bestehenden Hauptgebäudes.<br />

Dem Funktionstrakt vorgelagert<br />

liegt der Freeflow- und Speisebereich<br />

mit einem zentralen, offenen Foyer,<br />

das den Mensa- und Cafeteriabereich<br />

verbindet.<br />

Den Planern ist es mit dem realisierten<br />

Entwurf, nicht zuletzt dank der<br />

filigranen Dachkonstruktion gelungen,<br />

den Bamberger Hochschulstandort an<br />

der Feldkirchenstraße architektonisch<br />

zu bereichern und das studentische<br />

Leben in Bamberg um eine Facette<br />

bunter zu machen.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Bamberg<br />

Architekt<br />

Herrmann + Bosch, Stuttgart<br />

Nutzfläche 1-6 1.261 m²<br />

Sitzplätze 350<br />

Brutto-Grundfläche 2.161 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 10.730 m³<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

7,64 Mio. Euro<br />

Free-Flow-Bereich<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

52 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften Amberg-Weiden<br />

Neu<strong>bau</strong> der Mensa am Standort<br />

Weiden<br />

Elisabeth Bücherl-Beer<br />

Der 2008 durchgeführte Architektenwettbewerb<br />

legte das städte<strong>bau</strong>liche<br />

Konzept für die weitere <strong>bau</strong>liche Entwicklung<br />

fest. Hauptziel war eine für<br />

die Zukunft nachhaltige und tragende<br />

Gesamtlösung für das Gelände zu realisieren.<br />

Das neue Mensagebäude bildet<br />

als zweigeschossiger Baukörper einen<br />

räumlichen Abschluss an der Süd-<br />

West-Ecke des Campusgeländes. Der<br />

Grundriss mit einer Abmessung von<br />

33 m auf 25 m ergibt einen kubischen<br />

Baukörper, der durch eine zentrale<br />

Treppenanlage gegliedert wird. Die eigentlichen<br />

Bereiche der Mensa - der<br />

Speisesaal, zwei Ausgabelinien, die<br />

Küche und die Spüle - sind im Obergeschoss<br />

angeordnet. Der Speisesaal<br />

öffnet sich in einem großen Fensterband<br />

nach Norden und nach Westen.<br />

Zusätzlich erhält er Tageslicht über ein<br />

Oberlicht im Bereich der Treppenanlage.<br />

Im Erdgeschoss befindet sich neben<br />

dem Foyer, dem Konferenzbereich<br />

und der rückwärtig angelegten<br />

Nebenraum- bzw. Anlieferzone eine<br />

dem Campus zugewandte Cafeteria.<br />

In der etwas ruhigeren Spange zwischen<br />

der Ostfassade der Mensa und<br />

der Westfassade der neuen Bibliothek<br />

ist an der Cafeteria eine Freisitzzone<br />

mit Blick auf den Campus eingerichtet.<br />

Ein kleiner Konferenzbereich<br />

liegt an der ruhigen Westseite.<br />

Das Gebäude ist in Massiv<strong>bau</strong>weise<br />

mit Thermohaut und glatter<br />

Putzfassade hergestellt. Bei dem homogenen<br />

Kubus liegen Putz, Metallfenster<br />

und Türelemente flächig in<br />

der Fassade. In ihrer Farbigkeit ist<br />

Speisesaal<br />

sie die logische Fortsetzung des für<br />

die Gesamtanlage bestimmten Konzepts:<br />

das benachbarte Hörsaalgebäude<br />

in dunklem Anthrazit, Mensa in<br />

metallischem Silbergrau, Bibliothek in<br />

Weiß. Ziel ist ein farblich abgestimmtes<br />

Bild aller Campusgebäude von<br />

dunkel nach hell bzw. weiß.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt Amberg-Weiden<br />

Architekt Brückner und Brückner, Tirschenreuth<br />

Nutzfläche 1-6 943 m²<br />

Brutto-Grundfläche 834 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 7.754 m³<br />

Sitzplätze 180<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

5,5 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Mai 2009<br />

Baubeginn April 2010<br />

Übergabe Dezember 2011<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 53


Universität Augsburg<br />

Sanierung der Zentralmensa<br />

Annette Bubmann<br />

Ostansicht mit Haupteingang<br />

Speisesaal<br />

Im <strong>März</strong> 2010 schloss die Mensa der<br />

Universität Augsburg nach 33 Jahren<br />

ihre Pforten und zog für 24 Monate in<br />

Interimsverpflegungsstätten auf dem<br />

Campus um. Nach der Wiedereröffnung<br />

im Frühjahr 2012 präsentiert sich<br />

die sanierte Mensa sowohl hinsichtlich<br />

der kulinarischen Angebote als<br />

auch der optischen Gegebenheiten<br />

grundlegend neu.<br />

Die Planung der Mensa aus dem<br />

Jahr 1977 sah im Erdgeschoss eine<br />

Cafeteria und Lagerflächen vor. Im<br />

Obergeschoss waren der Koch- und<br />

Spülbereich sowie ein großer Speisesaal<br />

mit 1.200 Sitzplätzen untergebracht.<br />

Die Küche wurde zunächst in<br />

einer ersten Aus<strong>bau</strong>stufe für 2.500<br />

Essensteilnehmer ausge<strong>bau</strong>t, räumlich<br />

aber bereits für eine spätere Aus<strong>bau</strong>stufe<br />

mit 4.500 Essen pro Tag dimensioniert.<br />

Bei der Eröffnung im Jahr 1983<br />

zeigte sich die Mensa als dreiseitig<br />

freistehendes Gebäude mit polygonalem<br />

Grundriss. Die Tragkonstruktion<br />

aus Betonrundstützen schließt nach<br />

oben im Speisesaalbereich durch eine<br />

Dachkonstruktion in Mero-System<strong>bau</strong>weise<br />

ab. Die Ansicht ist rhythmisiert<br />

durch Vor- und Rücksprünge und<br />

einen zurückversetzten Erdgeschossbereich.<br />

Nach der Wiedereröffnung wirkt<br />

die Mensa zwar äußerlich weitgehend<br />

unverändert, zeigt sich aber im<br />

Innenraum von einer erfrischend neuen<br />

Seite. Insbesondere ein ausgeklügeltes<br />

neues Lichtkonzept im Speisesaal<br />

versorgt durch eine Kombination<br />

aus Tages- und Kunstlicht den großen<br />

Raum mit angenehmer Helligkeit.<br />

Ziel war dabei, dass während der<br />

Hauptnutzungszeiten weitgehend auf<br />

Kunstlicht verzichtet werden kann.<br />

Das frische Farbkonzept <strong>bau</strong>t auf den<br />

ursprünglichen Farben auf und gibt<br />

der Mensa eine moderne, einladende<br />

Wirkung.<br />

Neben der optischen Erneuerung<br />

der Innenräume wurden in erster Linie<br />

die technischen Einrichtungen und<br />

hier vor allem die Küchenausstattung<br />

und der Spülbereich neu strukturiert<br />

und mit modernsten Geräten ausgestattet.<br />

Parallel dazu wurden wesentliche<br />

energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

an Fassade und Dach und<br />

den technischen Einrichtungen durchgeführt.<br />

Verbunden mit der <strong>bau</strong>lichen Sanierung<br />

war eine Umstellung auf ein<br />

komplett neues Angebotssystem. Die<br />

Gäste können nun wählen zwischen<br />

verschiedenen „Themen-Stationen“,<br />

die Gerichte aus den Bereichen Pasta<br />

und Pizza, Bayerisch-Schwäbische-<br />

Spezialitäten, Asia-Wok Gerichte sowie<br />

weitere Menüs vom Grill und<br />

vegetarischen Speisen anbieten. Dabei<br />

kann an allen Stationen ein komplettes<br />

Menü zusammengestellt werden,<br />

wodurch Mehrfachwartezeiten<br />

an verschiedenen Ausgabetheken<br />

entfallen. So kann die nun für 5.000<br />

Essensteilnehmer ausgelegte Mensa<br />

ihren Gästen jeden Tag eine vielfältige<br />

Auswahl an verschiedenen Gerichten<br />

anbieten.<br />

Das Fachmagazin für Gemeinschaftsverpflegung<br />

GV-kompakt kürte<br />

die sanierte Mensa Augsburg unter<br />

Wertung der Kriterien Umsetzung<br />

und Gestaltung, Glaubwürdigkeit und<br />

Sympathie, technische Ausstattung<br />

und Optik (Atmosphäre, Farbe, Licht)<br />

zur „Küche des Jahres <strong>2013</strong>“.<br />

Bauamt<br />

Staatliches Bauamt Augsburg<br />

Architekt Schrammel Architekten, Augsburg<br />

Nutzfläche 1-6 5.574 m²<br />

Brutto-Grundfläche 9.775 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 46.237 m³<br />

Sitzplätze 1.200<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

20,6 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag November 2007<br />

Baubeginn April 2010<br />

Übergabe <strong>März</strong> 2012<br />

54 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Pavillon Speisenausgabe<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 55


Universität Regensburg<br />

Sanierung der Mensa<br />

Stefan Krabatsch<br />

Im Zuge der Sanierung der Universität<br />

Regensburg stellt die Mensa von<br />

1967/68 einen der ersten Bausteine<br />

dar. Dabei sollte einerseits die charakteristische<br />

Sichtbetonoptik und die expressive<br />

Dachform des Bestandes bewahrt<br />

bleiben, andererseits aber eine<br />

Anpassung an geänderte Betriebsabläufe,<br />

eine Steigerung der Energieeffizienz<br />

und eine Verbesserung des Wärmeschutzes<br />

ermöglicht werden. Das<br />

Gebäude wurde unter Erhaltung der<br />

Außenfassaden bis auf seine Grundstruktur<br />

entkernt.<br />

Im Untergeschoss wurden neue<br />

Kühl- und Lagerräume mit einem<br />

westlichen Anlieferhof und einem östlichen<br />

Entsorgungsbereich geschaffen.<br />

Die Spülräume wurden aus dem<br />

Untergeschoss in das Erdgeschoss<br />

verlegt, wobei ein sichtbar unter der<br />

Decke verlaufendes Förderband rasche<br />

Eingriffsmöglichkeiten bei einer<br />

Störung erlaubt.<br />

Der Zuschnitt der Speiseräume<br />

blieb weitgehend unverändert. Als<br />

Kontrast zum Stahlbeton wurde ein<br />

Eichenholz Stäbchenparkettboden<br />

verlegt.<br />

Zur Neuausstattung der Küche gehörten<br />

eine selbstreinigende Decke<br />

sowie die Schaffung dreier vollautomatischer<br />

Bratstraßen mit eigenen<br />

Löscheinrichtungen. Im großen und<br />

im kleinen Mensasaal ist die Ausgabe<br />

von täglich insgesamt 7.000 Essen<br />

möglich.<br />

Küche (links) und großer Speisesaal<br />

Planung<br />

Staatliches Bauamt Regensburg<br />

Bauleitung<br />

Dömges AG, Regensburg<br />

Nutzfläche 1-6 5.888 m²<br />

Brutto-Grundfläche 8.898 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 39.881 m³<br />

Sitzplätze 1.558<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

20,8 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag <strong>März</strong> 2005<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2008<br />

Übergabe <strong>März</strong> 2010<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

56 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

Sanierung der Mensa und Cafeteria<br />

im Südgelände<br />

Tamara Stengel<br />

Die Mensa mit Cafeteria der Technischen<br />

Fakultät im Südgelände der<br />

Universität Erlangen-Nürnberg wurde<br />

zwischen 1973 und 1976 als Teil des<br />

Gebäudekomplexes Mensa, Hörsäle,<br />

Bibliothek (MHB) errichtet. Nach<br />

30 Jahren Betrieb bestand für die in<br />

die Jahre gekommene Mensa dringender<br />

Sanierungsbedarf. Als erste<br />

Teil<strong>bau</strong>maßnahme wurde die Erneuerung<br />

der Spülküche und Spülmaschine<br />

im ersten Obergeschoss des Gebäudes<br />

vorweggenommen, denn für die<br />

veraltete Spülmaschine waren keine<br />

Ersatzteile mehr zu bekommen.<br />

Nordansicht Mensa<br />

Speisesaal mit Kunst am Bau<br />

Die zweite Teil<strong>bau</strong>maßnahme beinhaltete<br />

die Generalsanierung des<br />

dreigeschossigen Gebäudes mit aufgesetztem<br />

Technikgeschoss. Die Gebäudestruktur<br />

wurde beibehalten. So<br />

befinden sich im Erdgeschoss weiterhin<br />

Eingangsbereich, Foyer, Cafeteria,<br />

Toiletten, Kasse und Übergang<br />

zum Hörsaalgebäude. Zur maximalen<br />

Flächennutzung und Optimierung<br />

der thermischen Gebäudehülle wurde<br />

der Fassadenrücksprung der Cafeteria<br />

im Erdgeschoss aufgegeben<br />

und eine Fläche für rd. 300 Sitzplätze,<br />

eine Freeflowanlage, eine Kaffeebar<br />

und ein flexibel zuschaltbarer Multifunktionsraum<br />

mit ca. 130 Plätzen geschaffen.<br />

Im ersten Obergeschoss sind<br />

die Essensausgabe, der Speisesaal<br />

mit 850 Plätzen sowie die Spülküche<br />

untergebracht. Die Essenskapazität<br />

konnte von 2.500 Essen auf<br />

über 4.000 Essen täglich erhöht werden.<br />

Die Lagerhaltung, Vorbereitung<br />

und Produktion im Untergeschoss<br />

wurden neu organisiert. Um für bestimmte<br />

Speisen und Stoßzeiten eine<br />

größere Nähe zwischen Produktion<br />

und Ausgaben sicher zu stellen, wurde<br />

zwischen Spülküche und Ausgabe<br />

im ersten Obergeschoss eine kleine,<br />

zusätzliche Produktionseinheit nachgerüstet.<br />

Die nicht mehr zeitgemäße<br />

Linienausgabe mit Mengentabletts<br />

wurde durch ein modernes Freeflowsystem<br />

mit Porzellangeschirr ersetzt.<br />

Während der gesamten Bauzeit<br />

von rd. 24 Monaten wurde die Essensverpflegung<br />

in einem externen<br />

Provisorium mit 480 Plätzen, der sogenannten<br />

„Tentoria“, sichergestellt.<br />

Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg<br />

Architekt<br />

Dömges AG, Regensburg<br />

Nutzfläche 1-6 4.227 m²<br />

Brutto-Grundfläche 8.081 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 25.266 m³<br />

Sitzplätze 1.280<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten 19,645 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Januar 2008<br />

Baubeginn April 2010<br />

Übergabe Februar 2012<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

Küche<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 57


Universität Passau<br />

Sanierung der Mensa<br />

Gerald Escherich<br />

Nach 25-jähriger intensiver Nutzung<br />

der Mensa war eine grundlegende Sanierung<br />

der Küche und der haustechnischen<br />

Anlagen erforderlich. Hierbei<br />

wurden die Küche und die Spülküche<br />

mit neuen Geräten bestückt, die Großspülmaschine<br />

erneuert sowie Kühllagerhaltung<br />

und Lagerhaltung umge<strong>bau</strong>t<br />

und modernisiert. Neben einer<br />

kompletten Erneuerung der Lüftungsanlagen<br />

sowie der Sanitäranlagen für<br />

die Studenten und das Personal wurden<br />

die haustechnischen Anlagen<br />

dem aktuellen Stand der Technik angepasst.<br />

Die Sanierung der schadhaften<br />

Bausubstanz erstreckte sich<br />

bis hin zum Austausch der Böden und<br />

der darunter liegenden Dämmungen,<br />

die in weiten Bereichen durchfeuchtet<br />

und somit unbrauchbar waren.<br />

Neben den <strong>bau</strong>technischen Verbesserungen<br />

wurden auch die Abläufe<br />

des Mensabetriebes neu organisiert,<br />

um die langen Warteschlangen<br />

und Wartezeiten zu verringern. Die<br />

Fläche für die Essensausgabe wurde<br />

vergrößert, so dass der Zugang nun<br />

in zwei Ausgabelinien möglich ist. Zudem<br />

wurde ein großzügiges Tresenfenster<br />

von der Küche direkt in den<br />

Speisesaal geschaffen, hinter dem<br />

eine sogenannte Frontcookingeinheit<br />

einge<strong>bau</strong>t wurde.<br />

In der Mensaküche selbst sind<br />

nahezu alle Kochgeräte mobile Einheiten.<br />

Durch die neue Küchentechnik<br />

und die Neuorganisation der Ausgabe<br />

wurde die Essensausgabekapazität<br />

von einst 1.200 auf jetzt 2.800 Verpflegungsteilnehmer<br />

erweitert. Die<br />

gesamte Um<strong>bau</strong>maßnahme erfolgte<br />

unter erschwerten terminlichen und<br />

hygienischen Bedingungen bei vollem<br />

Betrieb der Küche und des Speisesaals<br />

in neun Bauphasen.<br />

Speisenausgabe erweitert auf zwei Ausgabelinien<br />

Großspülmaschine mit Bestecksortieranlage und Tellerstapeleinrichtung<br />

Architekt<br />

Staatliches Bauamt Passau<br />

Nutzfläche 1-6 1.952 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 16.162 m³<br />

Sitzplätze 650<br />

gen. Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

9,24 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag September 2008<br />

Baubeginn <strong>März</strong> 2010<br />

Übergabe Januar 2012<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

58 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Studentisches Wohnen<br />

Generalsanierung des studentischen<br />

Wohnhochhauses im<br />

Olympischen Dorf<br />

Gottfried Weiß, Stefanie Moyses<br />

Sanierte Südfassade<br />

Apartment<br />

Grundriss Apartment<br />

Als 1972 nach den Olympischen Spielen<br />

die Sportler auszogen, zogen die<br />

Studenten in das Olympische Dorf ein.<br />

Die Anlage mit dem Studentenwohnhochhaus<br />

und den einzigartigen Bungalows<br />

wurde zu einem Wahrzeichen<br />

für das besondere studentische Wohnen<br />

in München. Nach dem Wiederauf<strong>bau</strong><br />

der Bungalows im Jahr 2009<br />

und der Sanierung der alten Mensa<br />

wurde nun auch das studentische<br />

Wohnhochhaus am Helene-Mayer-<br />

Ring 7 auf dem Oberwiesenfeld generalsaniert.<br />

Mit den 801 modernen<br />

Apartments leistet das Studentenwerk<br />

München einen wichtigen Beitrag<br />

zum Wohnungsangebot für den<br />

Hochschulstandort München.<br />

Das Wohnhochhaus wurde im Zeitraum<br />

von 1969 bis 1971 nach den Plänen<br />

des Architekten Günther Eckert<br />

als Teil des Olympischen Dorfes errichtet.<br />

Das Gebäude mit einer Länge<br />

von über 117 Metern ist in zwei<br />

Gebäudeteile gegliedert, Haus A<br />

mit 19 Geschossen und Haus B<br />

mit 15 Geschossen. Zur Reduzierung<br />

der Bauzeit wurde das Hochhaus<br />

im Bausatzverfahren mit vorgefertigten<br />

Betonelementen erstellt.<br />

Im Zuge der Generalsanierung war<br />

die Komplexität der Anlage für alle<br />

Beteiligten eine besondere Herausforderung.<br />

Da das Olympische Dorf<br />

unter Ensembleschutz steht, war<br />

bei der Sanierung besondere Sensibilität,<br />

vor allem im Hinblick auf das<br />

äußere Erscheinungsbild, gefragt.<br />

Die charakteristischen Entwurfsmerkmale<br />

der Elementfassade mit<br />

ihrer starken Plastizität blieben erhalten,<br />

wurden jedoch unter Beachtung<br />

der heutigen <strong>bau</strong>physikalischen<br />

und brandschutztechnischen<br />

Anforderungen neu interpretiert.<br />

Im Inneren des Hochhauses mussten<br />

die Geschosse bis auf den Roh<strong>bau</strong><br />

zurückgeführt und die Trennwän-<br />

de der Apartments im vorhandenen<br />

Achsraster neu erstellt werden.<br />

Jedes Apartment besitzt nach der<br />

Sanierung eine Wohnfläche von 18,55<br />

m². Die vorher kaum genutzte Loggia<br />

wurde in die Gebäudehülle einbezogen<br />

und ist nun Teil des Apartments.<br />

Durch den Flächengewinn konnte der<br />

Grundriss besser organisiert werden.<br />

So wurde im vergrößerten Eingangsbereich<br />

eine Garderobe integriert und<br />

die kleine Küchenzeile erhielt mehr<br />

Bewegungsfreiheit. Ein offen gestalteter<br />

Raumteiler zwischen Küche und<br />

Schlafbereich zoniert das Zimmer und<br />

bietet zusätzliche Stauflächen und einen<br />

ausklappbaren Esstisch. Zur optimalen<br />

Platzausnutzung wurde das<br />

Bad wie im Bestand aus vorgefertigten<br />

glasfaserverstärktem Kunststoff<br />

(GFK) als Fertigzelle ausgeführt.<br />

Architekten<br />

Bestand<br />

Günter Eckert, München<br />

Um<strong>bau</strong> knerer + lang Architekten GmbH, Dresden<br />

Anzahl der Wohnplätze 801 Einzelapartements<br />

Wohnfläche 19.443 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 79.241 m³<br />

Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

46,3 Mio. Euro<br />

Staatliche Fördersumme<br />

18,9 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Oktober 2009<br />

Baubeginn Oktober 2010<br />

Übergabe April 2012<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 59


Neu<strong>bau</strong> des Studentenwohnheims<br />

„Vesteblick“ in Coburg<br />

Pünktlich zum Sommersemester<br />

2012 konnte das Studentenwerk<br />

Oberfranken das Wohnheim „Vesteblick“<br />

eröffnen. Mit dem Neu<strong>bau</strong> leistet<br />

das Studentenwerk einen wichtigen<br />

Beitrag, finanziell tragbaren<br />

und angemessenen Wohnraum für<br />

Studierende in Coburg zu schaffen.<br />

Gleich nebenan am Hochschulcampus<br />

befindet sich das frisch sanierte<br />

Gebäude 1 und der neue Hörsaaltrakt.<br />

Mit dem Bau des Studentenwohnheims<br />

erhält der Campus Coburg<br />

im Westen einen neuen Impuls.<br />

Das Wohnheim ist ein Erweiterungs<strong>bau</strong><br />

und stellt eine Verbindung der<br />

bestehenden Wohnheime „Haus Coburg“<br />

im Norden und „Haus Sachsen“<br />

im Süden her. Insgesamt stehen<br />

den Studenten 73 öffentlich geförderte<br />

Wohnplätze zur Verfügung, davon<br />

44 moderne Einzelapartments,<br />

eine Mutter-Kind-Wohnung sowie 28<br />

Wohnplätze in sieben Wohngruppen.<br />

Alle Apartments sind nach Osten oder<br />

Westen orientiert mit Blick in Richtung<br />

Veste Coburg oder in die weiträumig<br />

offene Landschaft. Gemeinschaftsbereiche<br />

in Form von Studier- und Aufenthaltszimmern<br />

sowie Terrassen<br />

sind zentral am Treppenhaus angeordnet<br />

und über einen Balkon bzw. Laubengang<br />

mit dem Haus Coburg verbunden.<br />

So können die Bewohner die<br />

Infrastruktur im Bestand mit nutzen.<br />

Der neue Baukörper verbindet die<br />

Richtungen aus den angrenzenden<br />

Bestandsgebäuden und vollzieht den<br />

Lückenschluss. Durch die versetzte<br />

Anordnung entsteht eine Fuge zum<br />

öffentlichen Campus und Mensa,<br />

die den Höhenunterschied auf dem<br />

Grundstück mit einer Freitreppe überwindet.<br />

Diese Durchgangssituation ist<br />

„Tor zur Landschaft“ und bietet einen<br />

Ausblick zum benachbarten Forst.<br />

Westansicht Neu<strong>bau</strong> mit Bestandsgebäuden<br />

Über einen vorgelagerten Platz betritt<br />

man die Eingangsebene mit<br />

dem großen Gemeinschaftsraum<br />

und den offen gestalteten Stellplätzen<br />

für die Fahrräder. Im darunter<br />

liegenden Geschoss befinden sich<br />

die separat erschlossenen Räume<br />

für die Wohnheimverwaltung und<br />

die Hausmeisterwohnung. Die Studentenapartments<br />

verteilen sich<br />

auf insgesamt sieben Stockwerke.<br />

Das Erscheinungsbild des in Ebenen<br />

strukturierten Gebäudes bildet einen<br />

deutlichen Kontrast zu den angrenzenden<br />

Bestandsgebäuden. Die Fassade<br />

ist großzügig verglast. Außen<br />

liegende, farbig gehaltene Schiebeläden<br />

bieten Sicht- und Sonnenschutz.<br />

Das Haupttragsystem des Neu<strong>bau</strong>s<br />

besteht aus einer Stahlbetonschotten<strong>bau</strong>weise.<br />

Für den Bau des Wohnheims hat die<br />

Oberste Baubehörde Fördermittel in<br />

Höhe von 1,875 Millionen Euro als<br />

zins- und tilgungsfreies Baudarlehen<br />

bewilligt. Da bei bestimmungsgemäßer<br />

Belegung jährlich ein Kapitalnachlass<br />

von 2,2 Prozent gewährt<br />

wird, wirkt sich die Förderung praktisch<br />

wie ein Zuschuss aus.<br />

Architekten<br />

Entwurf Schleifenheimer Architekten, Coburg<br />

Ausführung scherzer kalau architekten, Erlangen<br />

Anzahl der Wohnplätze 73<br />

Wohnfläche 1.979 m²<br />

Brutto-Rauminhalt 8.284 m³<br />

Gesamt<strong>bau</strong>kosten<br />

5,7 Mio. Euro<br />

Staatliche Fördersumme 1,875 Mio. Euro<br />

Planungsauftrag Oktober 2009<br />

Baubeginn Juni 2010<br />

Fertigstellung <strong>März</strong> 2012<br />

Küche in Wohngruppe<br />

Ostansicht Neu<strong>bau</strong><br />

60 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


Abbildungsnachweis<br />

S. 1-1 Titelfoto: Michael Heinrich,<br />

München, Eingangshalle Gebäude 0505<br />

der Technischen Universität München<br />

S 5-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 6-1 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />

S 7-1 Foto: Engelhardt/Sellin<br />

S 8-1 Visualisierung: Nickl & Partner,<br />

München<br />

S 8-2 Grundriss Nickl & Partner,<br />

München<br />

S 9-1 Foto: Stefan Müller-Naumann,<br />

München<br />

S 9-2 Grundriss: Klein & Sänger,<br />

München<br />

S 9-3 Foto: OBB<br />

S 10-1 Lageplan: StBA München 2<br />

S 10-2 Foto: Engelhardt/Sellin, München<br />

S 11-1 Foto: Engelhardt/Sellin,<br />

München<br />

S 11-2 Foto: Engelhardt/Sellin,<br />

München<br />

S 11-3 Foto: Engelhardt/Sellin,<br />

München<br />

S 12-1 Lageplan: StBA München 2<br />

S 12-2 Visualisierung K9 Architekten,<br />

Freiburg<br />

S 12-3 Visualisierung K9 Architekten,<br />

Freiburg<br />

S 13-1 Foto: StBA München 2<br />

S 13-2 Grundriss: StBA München 2<br />

S 14-1 Visualisierung: Nickl & Partner,<br />

München<br />

S 14-2 Visualisierung: Nickl & Partner,<br />

München<br />

S 15-1 Foto: Stefan Müller-Naumann,<br />

München<br />

S 15-2 Foto: Koller + Singhof,<br />

München<br />

S 15-3 Foto: Stefan Müller-Naumann,<br />

München<br />

S 15-4 Lageplan: Koller + Singhof,<br />

München<br />

S 16-1 Lageplan: StBA München 2<br />

S 16-2 Foto: Michael Heinrich,<br />

München<br />

S 16-3 Foto: Michael Heinrich,<br />

München<br />

S 17-1 Foto: Anton Brandl, München<br />

S 17-2 Foto: StBA München 2<br />

S 17-3 Foto: Anton Brandl, München<br />

S 18-1 Lagplan: StBA München 2<br />

S 18-2 Foto: Henning Koepke, München<br />

S 18-3 Foto: Henning Koepke,<br />

München<br />

S 19-1 Foto: OBB<br />

S 19-2 Visualisierung: Klein & Sänger,<br />

München<br />

S 20-1 Foto: Henn Architekten,<br />

München<br />

S 20-2 Foto: Henn Architekten,<br />

München<br />

S 20-3 Foto: Henn Architekten,<br />

München<br />

S 21-1 Foto: Christoph Rehbach, Fuchstal<br />

S 21-2 Foto: Christoph Rehbach, Fuchstal<br />

S 22-1 Masterplan: KCAP Architects &<br />

Planners, Zürich<br />

S 23-1 Lageplan: StBA Augsburg<br />

S 23-2 Foto: StBA Augsburg<br />

S 23-3 Foto: OBB<br />

S 23-4 Grundriss: Knoche Architekten<br />

BDA, Leipzig<br />

S 24-1 Foto: StBA Augsburg<br />

S 24-2 Foto: Anne Hugues, München<br />

S 24-3 Foto: Anne Hugues, München<br />

S 25-1 Foto: Robert Kessler, Andechs<br />

S 25-2 Foto: Anne Hugues, München<br />

S 25-3 Grundriss: Anne Hugues,<br />

München<br />

S 26-1 Lageplan: StBA Augsburg<br />

S 26-2 Foto: Eckhart Matthäus,<br />

Augsburg<br />

S 26-3 Foto: Eckhart Matthäus,<br />

Augsburg<br />

S 26-4 Foto: Eckhart Matthäus,<br />

Augsburg<br />

S 27-1 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />

S 27-2 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />

S 27-3 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />

S 27-4 Foto: Martin Duckek, Ulm<br />

S 28-1 Lageplan: StBA Kempten<br />

S 28-2 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />

S 28-3 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />

S 28-4 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />

S 28-5 Foto: Hermann Rupp, Kempten<br />

S 29-1 Lageplan: StBA Regensburg<br />

S 29-2 Luftbild: Herbert Stolz,<br />

Regensburg<br />

S 30-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 30-2 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 30-3 Staatliches Bauamt Regensburg<br />

S 31-1 Visualisierung: Atelier 30<br />

Architekten, Kassel<br />

S 31-2 Lageplan: Atelier 30 Architekten,<br />

Kassel<br />

S 31-3 Grundriss: Atelier 30 Architekten,<br />

Kassel<br />

S 32-1 Visualisierung: Blasch Architekten,<br />

Regensburg<br />

S 32-2 Foto: StBA Regensburg<br />

S 33-1 Lageplan: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 33-2 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen<br />

S 33-3 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen<br />

S 33-4 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen<br />

S 33-5 Grundriss: Fritsch + Tschaidse,<br />

München<br />

S 34-1 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />

Erlangen<br />

S 34-2 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />

Erlangen<br />

S 34-3 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />

Erlangen<br />

S 35-1 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />

Erlangen<br />

S 35-2 Foto: Fuchs Foto-Design,<br />

Erlangen<br />

S 36-1 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 36-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 36-3 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 36-4 Grundriss: Haid + Partner,<br />

Nürnberg<br />

S 37-1 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 37-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 37-3 Grundriss: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 38-1 Lageplan: Staab Architekten,<br />

Berlin<br />

S 38-2 Foto: Marcus Ebener, Berlin<br />

S 38-3 Foto: Marcus Ebener, Berlin<br />

S 38-4 Grundriss: Staab Architekten,<br />

Berlin<br />

S 39-1 Lageplan: StBA Bamberg<br />

S 39-2 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />

Bamberg<br />

S 39-3 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />

Bamberg<br />

S 39-4 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />

Bamberg<br />

S 39-5 Foto: Aterliers xpo Michael Aust,<br />

Bamberg<br />

S 40-1 Lageplan: StBA Bayreuth<br />

S 40-2 Foto: Grabow + Hofmann,<br />

Nürnberg<br />

S 40-3 Foto: StBA Bayreuth<br />

S 41-1 Foto: ABD Nordbayern<br />

S 41-2 Grundriss StBA Bayreuth<br />

S 41-3 Foto: ABD Nordbayern<br />

S 41-4 Foto: ABD Nordbayern<br />

S 42-1 Visualisierung: Brechens<strong>bau</strong>er<br />

Weinhart + Partner, München<br />

S 42-2 Grundriss: StBA Bayreuth<br />

S 42-3 Grundriss: StBA Bayreuth<br />

S 43-1 Lageplan: StBA Bamberg<br />

S 43-2 Foto: StBA Bamberg<br />

S 43-3 Gerhard Hagen, Bamberg<br />

S 43-4 Gerhard Hagen, Bamberg<br />

S 43-5 Gerhard Hagen, Bamberg<br />

S 44-1 Lageplan: StBA Würzburg<br />

S 44-2 Rahmenplan Ausschnitt: Arge Kolb<br />

Ripke, Berlin mit Dr. Schütz Ingenieure,<br />

Kempten<br />

S 44-3 Ansicht Brücke: Arge Kolb Ripke,<br />

Berlin mit Dr. Schütz Ingenieure,<br />

Kempten<br />

S 45-1 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />

S 45-2 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />

S 45-3 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />

S 45-4 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg<br />

62 <strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong>


S 46-1 Foto: Johannes Marburg, Genf<br />

S 46-2 Foto: Johannes Marburg, Genf<br />

S 46-3 Grundriss: StBA Würzburg<br />

S 47-1 Foto: Prof. Dieter Leistner,<br />

Würzburg<br />

S 47-2 Foto: Prof. Dieter Leistner,<br />

Würzburg<br />

S 48-1 Lageplan: StBA Schweinfurt<br />

S 48-2 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />

S 48-3 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />

S 48-4 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />

S 48-5 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main<br />

S 49-1 Lageplan: StBA Aschaffenburg<br />

S 49-2 Foto: Stefan Marquardt,<br />

Oberursel<br />

S 49-3 Foto: Stefan Marquardt,<br />

Oberursel<br />

S 50-1 Foto: Roland Halbe, Stuttgart<br />

S 51-1 Grundriss: StBA München 2<br />

S 51-2 Grundriss: StBA München 2<br />

S 51-3 Foto: Roland Halbe, Stuttgart<br />

S 51-4 Foto: Roland Halbe, Stuttgart<br />

S 52-1 Foto: Uwe Gaasch, Bamberg<br />

S 52-2 Foto: Uwe Gaasch, Bamberg<br />

S 52-3 Grundriss: StBA Bamberg<br />

S 53-1 Lageplan: StBA Amberg-<br />

Weiden<br />

S 53-2 Foto: StBA Amberg-Weiden<br />

S 53-3 Foto: StBA Amberg-Weiden<br />

S 54-1 Foto: Julia Schambeck,<br />

München<br />

S 54-2 Foto: Julia Schambeck,<br />

München<br />

S 55-1 Foto: Julia Schambeck,<br />

München<br />

S 55-2 Grundriss: StBA Augsburg<br />

S 56-1 Foto: StBA Regensburg<br />

S 56-2 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 56-3 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 56-4 Grundriss: StBA Regensburg<br />

S 57-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 57-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 57-3 Foto: Stefan Hanke, Sinzing<br />

S 57-4 Grundriss: StBA Erlangen-Nürnberg<br />

S 58-1 Foto: Nicole Schaller, Passau<br />

S 58-2 Foto: Nicole Schaller, Passau<br />

S 58-3 Grundriss: StBA Passau<br />

S 59-1 Foto: Jens Weber, München<br />

S 59-2 Foto: Jens Weber, München<br />

S 59-3 Grundriss: knerer + lang Architekten,<br />

Dresden<br />

S 60-1 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht<br />

S 60-2 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht<br />

S 60-3 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht<br />

Rückseite Foto: Andreas Heddergott,<br />

München<br />

Zeitschrift der Bayerischen Staats<strong>bau</strong>verwaltung<br />

für Hoch<strong>bau</strong>, Wohnungs<strong>bau</strong>,<br />

Straßen- und Brücken<strong>bau</strong><br />

Herausgeber<br />

Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern<br />

Für den redaktionellen Inhalt verantwortlich<br />

Attila Karpati M.A., Oberste Baubehörde im<br />

Bayerischen Staatsministerium des Innern,<br />

Franz-Josef-Strauß-Ring 4, 80539 München,<br />

Tel. 089/2192-3471, Fax 089/2192-13212<br />

E-Mail: attila.karpati@stmi.bayern.de<br />

Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten<br />

Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung<br />

des Herausgebers oder der Schriftleitung dar.<br />

Verlag<br />

Edition Lipp Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Meglingerstraße 60, 81477 München,<br />

Tel. 089/785808-0, Fax 089/78580833<br />

Bearbeitung und Gestaltung<br />

Katrin Jobst, Oberste Baubehörde<br />

Thomas Kaßner, Oberste Baubehörde<br />

Heike Mantel, Oberste Baubehörde<br />

Prof. Peter Pfab, Oberste Baubehörde<br />

Alexander Piehl, Oberste Baubehörde<br />

Eva Ruhland, Oberste Baubehörde<br />

Elfriede Sander, Oberste Baubehörde<br />

Druck<br />

Lipp GmbH, Meglingerstraße 60,<br />

81477 München.<br />

<strong>bau</strong> <strong>intern</strong> Hochschul<strong>bau</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> 63

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