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5/2013 (Mai) Schüßler Salze – Die 12 Basis-Mineralsalze

5/2013 (Mai) Schüßler Salze – Die 12 Basis-Mineralsalze

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PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT<br />

Apothekerin Margareta Asam<br />

Schüßler <strong>Salze</strong> –<br />

<strong>Die</strong> <strong>12</strong> <strong>Basis</strong>-<strong>Mineralsalze</strong> (Teil 1)<br />

Als <strong>Basis</strong>-Mineralstoffe bezeichnet man die von Dr. Schüßler verwendeten Mineralstoffe.<br />

Im Laufe der Jahre wurden weitere 15 Mineralstoffe von Nachfolgern, wie Deters, Schöpwinkel<br />

und Feichtinger in die Biochemie nach Dr. Schüßler aufgenommen.<br />

Dadurch konnten die Möglichkeiten der Anwendungen wesentlich erweitert werden.<br />

8<br />

<strong>Die</strong> <strong>Basis</strong>-Funktionsmittel werden ihrer Bezeichnung völlig gerecht,<br />

da sie die Grundlage aller Anwendungen sind, die im Großen und<br />

Ganzen auf die Beobachtungen von Dr. Schüßler zurückgehen. Manche<br />

Anwendungen sind später dazu gekommen, weil sie durch langjährige<br />

Erfahrung verifiziert werden konnten.<br />

Einnahme und Anwendung<br />

Innerlich: <strong>Die</strong> Tagesdosis aller empfohlenen <strong>Salze</strong> wird abgezählt,<br />

gemischt und über den Tag verteilt eingenommen. Genaue Empfehlungen<br />

finden Sie in meinem Artikel: „Grundlagen der Biochemie<br />

nach Dr. Schüßler“ im APOTHEKEN-MAGAZIN vom Oktober 20<strong>12</strong>.<br />

Äußerlich: Für die äußerliche Anwendung gibt es bei Bedarf eine<br />

Fülle an Cremegelen, Salben, Lotionen und anderen Zubereitungen<br />

(sog. Topics), in denen Schüßler-<strong>Salze</strong> eingearbeitet sind. Schüßler<br />

selbst hat in der ersten Auflage seiner „Abgekürzten Therapie“ bereits<br />

die äußere Anwendung empfohlen.<br />

Mikro-Makro-Modell<br />

Nach Schüßler unterscheidet man zwei Bereiche bei den Mineralstoffen,<br />

die Betriebsstoffe (Funktionsmittel) und die Baustoffe zum Aufbau<br />

des Körpers. Das Innere der Zelle wird als Mikro- und alles außerhalb<br />

als Makrobereich bezeichnet. <strong>Die</strong> Schüßler-<strong>Salze</strong> gleichen<br />

einen Mangel innerhalb der Zelle aus, wirken also im Mikrobereich.<br />

Der Makrobereich wird aus Ernährung, Nahrungsergänzung etc. aufgefüllt.<br />

Aus diesem „Pool“ können sich die Zellen bedarfsgerecht<br />

versorgen. <strong>Die</strong> Mineralstoffe innerhalb und außerhalb der Zellen stehen<br />

in einem festgelegten Konzentrationsverhältnis, welches vom<br />

Organismus immer wieder hergestellt wird. Das Mikro-Makro-Modell<br />

ist ein in langer Praxis erprobtes und über Erfolge verifiziertes Modell<br />

vom Verständnis der Wirkungsweise der Schüßler-<strong>Salze</strong>. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen oder Studien dazu gibt es keine. Wirkungen<br />

der Funktionsmittel lassen sich über diese physiologische Aussteuerung<br />

z.B. bei den Nummern 2 – 3 – 7 – 8 – 11 sehr gut erklären.<br />

Eine genaue Beschreibung mit vielen Beispielen finden Sie im „Handbuch<br />

der Biochemie“ (siehe Literaturliste).<br />

Wenn im Folgenden von „Biochemie“ die Rede ist, ist grundsätzlich<br />

die „Biochemie nach Dr. Schüßler“ gemeint.<br />

Nr.1 Calcium fluoratum, CaF2<br />

Empfohlene Potenzierung: D <strong>12</strong><br />

Biochemischer Zusammenhang und Auswirkung von Mängeln:<br />

Nr. 1 Calcium fluoratum ist überall dort anzutreffen, wo es um schützende<br />

Hüllen des Körpers geht. <strong>Die</strong> größte Hülle ist unsere Oberhaut,<br />

die großenteils aus Hornstoff (Keratin) besteht. Auch die Oberfläche<br />

der Knochen, der Zahnschmelz und die Aderwände zählen zu den<br />

Hüllen. Der Mineralstoff ist für Elastizität und Festigkeit aller elastischen<br />

Fasern (Elastin, Kollagen, etc.) im Körper zuständig.<br />

Hüllen und Elastizität: Calcium fluoratum bildet das Funktionsmittel<br />

aller „Hüllen“ und dient damit als Schutz aller Körperteile in seiner<br />

Härte, aber auch Elastizität. Es ist bedeutend für die Aushärtung der<br />

Knochenhüllen im Wachstum oder nach Brüchen und des Zahnschmelzes.<br />

Mangel führt zu Karies oder weißen Flecken am Zahnschmelz.<br />

Es ist aber auch für die Elastizität von Aderwänden, Organhäuten,<br />

der Epithelien des Körpers bis in die Elastizitätsanforderungen<br />

der Zellmembranen bedeutsam.<br />

Elastizität: Calcium fluoratum ist das Funktionsmittel zum Erhalt der<br />

Elastizität der Haut, der Bänder und Sehnen. Lässt die Elastizität<br />

dieser Fasern nach, können Organsenkungen, z.B. der Gebärmutter<br />

oder Blase die Folge sein. Gedehnte Zahnbänder haben lockere<br />

Zähne zur Folge. Verhärtete Sehnen können zu Dupuytren‘scher Kontraktur<br />

oder Karpaltunnelsyndrom führen, gedehnte Bänder zu Hypermobilität<br />

von Gelenken, Senk- oder Plattfüßen oder häufig umknickenden<br />

Knöcheln. Einen Mangel in der Oberhaut erkennt man an der<br />

sog. welken Haut. Elastizitätsprobleme an den Aderwänden finden<br />

wir bei Krampfadern und Hämorrhoiden. Hier ist auch immer an eine<br />

äußere Anwendung mit Cremen/Salben zu denken. Auch die Phimose<br />

bei den Buben spricht sehr gut darauf an, wenn man sie innerlich<br />

und äußerlich (cremen + baden) anwendet.<br />

Keratin: <strong>Die</strong>ser Mineralstoff bindet das Keratin im Körper. Ein hochpolymeres<br />

Skleroprotein, das am Aufbau von Haaren, Nägeln und<br />

Epidermis beteiligt ist. Bei einem Mangel sind die Fingernägel sehr<br />

biegsam oder splitternd wie Glas. Es entstehen Schwielen, Schrunden<br />

und Hornhaut (besonders an den Fersen), raue Hände, Risse auf<br />

Lippen und im Mundwinkel. Sehr schuppige Unterschenkel oder gar<br />

Ichthyosis zeigen schwerste Mängel an.<br />

Zeichen im Gesicht: Karofalten, Fächerfalten, welke Haut; bräunlichschwärzliche<br />

Farbe auf dem Ober- und/oder Unterlid. Abgesenkter<br />

Speicher als Furche unter dem Auge.<br />

Mangelursache/Mangelverstärkung: Hohe Elastizitätsleistung z.B.<br />

im Sport (Sehnen/Bänder), aber auch der Haut bei großen Temperaturunterschieden.<br />

Wenn sich im Winter bei Kälte die oberflächlichen<br />

Muskeln und Gefäße zusammenziehen und bei Wärme wieder dehnen,<br />

führt das bei einem Mangel zu der häufig auftretenden rauen,<br />

rissigen oder schrundigen Haut an Händen, Fingern oder Lippen.<br />

Speicher im Körper: Knochen, Zahnschmelz, Sehnen, Haut, Nägel<br />

Wirkung: Eingenommen wirkt die Nr. 1 langsam, eine konsequente<br />

Einnahme oft monate- bis jahrelang ist wichtig und umstimmend. Als<br />

Cremegel oder Salbe wirkt es überraschend schnell. Bei diesem Mineralstoff<br />

ist die äußere Anwendung von großer Bedeutung.<br />

Reaktion: In Gelenken und Geweben können Schmerzen auftreten,<br />

wenn Verhärtungen oder Versteifungen wieder an Elastizität gewinnen.<br />

Kluge Eingangsdosierung wählen!<br />

Alle Abbildungen © Thomas Feichtingert


Zertifizierte Fortbildung<br />

Abb. 1a: Karofalten mit Fächerfalten vom<br />

inneren Augenwinkel ausgehend.<br />

Abb. 1b: Abgesenkter Speicher als Furche<br />

unter dem Auge mit schwarz-brauner<br />

Färbung.<br />

Abb. 1c: Schwarz-braune Färbung um das<br />

Auge.<br />

Nr. 2 Calcium phosphoricum, CaHPO4x2H2O<br />

Empfohlene Dosierung: D 6<br />

Biochemischer Zusammenhang und Auswirkung von Mängeln:<br />

Calcium phosphoricum ist das wichtigste Gewebe-, Knochen- und<br />

Blutaufbaumittel. Es ist ein Funktionsmittel für den Zellaufbau – im<br />

weitesten Sinne für die „Fülle“ und der Betriebsstoff für die willkürliche<br />

Muskulatur. Kalzium wird zur Verarbeitung des Nahrungseiweißes<br />

benötigt und unterstützt den körpereigenen Eiweißaufbau in<br />

jeder Hinsicht.<br />

Funktionsmittel der „Fülle“: Calcium phosphoricum bildet und beeinflusst<br />

das Gewebe und die Flüssigkeiten innerhalb der durch Calcium<br />

fluoratum gebildeten schützenden Hüllen.<br />

Eiweißaufbau, Blutaufbau, Rekonvaleszenz: Als intrazelluläres Kalzium<br />

steuert es wichtige Zellfunktionen, ist am Aufbau von Proteinstrukturen,<br />

Membranbestandteilen, Peptid- und Steroidhormonen<br />

beteiligt. Bei einem Mangel wird Nahrungseiweiß schlecht oder ungenügend<br />

verarbeitet, es kommt langfristig zu Eiweißanlagerungen,<br />

was zu starker Gewichtszunahme führt. Auch die Entwicklung einer<br />

Eiweiß- oder Milchallergie ist möglich. Es steuert den Aufbau aller<br />

Blutproteine und gilt deshalb in der Biochemie als Blutaufbaumittel.<br />

Blasse, wächsern aussehende Kinder haben einen Mangel an diesem<br />

Funktionsmittel. Auch zur Rekonvaleszenz (Zellaufbau) nach schweren<br />

Erkrankungen oder Operationen mit starkem Blutverlust empfiehlt<br />

sich dieses Mittel. Als <strong>Basis</strong>mittel findet es sich in jeder „Hormonmischung“<br />

und sein Einfluss auf die Blutgerinnung macht es zu<br />

einem schnell wirksamen Mittel bei Nasenbluten.<br />

Knochenaufbau/Zähne: Nr.2 ist zusammen mit Nr.1 CaF2 und anderen<br />

Mineralstoffen das wichtigste Knochen- und Zahnaufbaumittel. Es<br />

dient dem Aufbau des inneren Gewebes der Knochen und Zähne und<br />

wird angewendet bei Karies, durchsichtigen Zahnspitzen, Knochenbrüchen,<br />

Osteoporose und im Wachstum, wo es besonders bei<br />

Wachstumsschmerzen schnell und gut wirkt. Eine vermehrte Kalziumzufuhr<br />

in der Wachstumsphase ist deshalb empfehlenswert. Wegen<br />

des hohen Bedarfs ist es sinnvoll das „Funktionsmittel“ Nr. 2 zusammen<br />

mit dem “Baustoff“ in Form eines normalen Kalzium-Präparates<br />

einzunehmen. Vor allem im Sinne der Regulierung und Steuerung<br />

(Mikro-Makro-Modell) wird auf diese Weise der Kalziumeinbau besonders<br />

gefördert. <strong>Die</strong>ses Vorgehen empfiehlt sich ebenfalls im Rahmen<br />

einer Osteoporose-Prävention.<br />

Muskulatur: Nr. 2 Calcium phosphoricum ist der Betriebsstoff für die<br />

willkürliche Muskulatur (Skelettmuskulatur). Es steuert die Kontraktion<br />

des Muskels in den Myofibrillen. Deshalb ist es das Mittel der<br />

Wahl bei Muskelkrämpfen (Wadenkrämpfen!). Vor allem Schwangere,<br />

die ja einen hohen Bedarf an Kalzium haben, profitieren davon<br />

schnell und zuverlässig. Auch Verspannungen im Nacken-/Schulterbereich,<br />

daraus entstehender Spannungskopfschmerz oder Taubheits-<br />

kribbeln sprechen gut auf dieses Mittel an. Neben der Einnahme<br />

empfiehlt sich hier wieder die äußere Anwendung, am besten in der<br />

Kombination mit anderen Mineralstoffen als Cremegel. Verspannte<br />

Muskulatur führt auf Grund verminderter Durchblutung auch oft zu<br />

Kältegefühl in den Extremitäten. Kalte Hände und Füße gibt es auch<br />

bei der Nr. 8 Natrium chloratum, das Sie im Teil 2 des Artikels kennen<br />

lernen. Eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur finden wir<br />

bei bellendem Husten, v.a. der Kinder.<br />

Herz: Am Herzen stärkt es die Kontraktionskraft. Man wendet es zur<br />

Beruhigung bei zu schnellem Pulsschlag und Herzklopfen,oder bei<br />

nächtlichem Aufwachen mit zu schnellem Herzschlag an. Oft zeigt<br />

sich dies als Folge vom abendlichen Genuss zu saurer Getränke<br />

(Wein/Kaffee) oder säurebildener Speisen (Zucker).<br />

Abb. 2a<br />

Abb. 2a: Wächserne Nasenunterkante<br />

Abb. 2b: Wächsernes Ohr<br />

Abb. 2b<br />

9


PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT<br />

10<br />

Abb. 3a<br />

Abb. 3a: Blau-schwarzer Schatten an der Nasenwurzel innen<br />

Abb. 3b: Einbuchtung als Zeichen für chronischen Mangel<br />

Übersäuerung: Der Organismus neutralisiert mit diesem Mineralstoff<br />

überschüssige Säure in der Zelle. Dabei wird Kalzium außerhalb der<br />

Zelle freigesetzt, was zu Kalzium-Steinbildungen (z.B. Niere/Galle)<br />

oder Ablagerungen (z.B. Kalkschulter) führen kann. Im Umkehrschluss<br />

kann die Einnahme als Funktionsmittel dazu beitragen, diese Steine<br />

oder Ablagerungen wieder aufzulösen. <strong>Die</strong> Erklärung dafür ist im<br />

Micro-Macro-Modell zu finden.<br />

Zeichen im Gesicht: <strong>Die</strong> zuständige Farbe ist „wächsern“, ein gelblich<br />

gebrochenes Weiß, wie eine Altarkerze. <strong>Die</strong>se Färbung findet<br />

man v.a. an der Nasenunterkante bis zur Nasenspitze, als „wächsern“<br />

unterlegte Augenbrauen und als „wächserne“ Ohren.<br />

Mangelursache/Mangelverstärkung: Bei schwerer körperlicher Arbeit,<br />

intensivem Sport, aber auch bei Kindern und Jugendlichen in<br />

der Wachstumsphase steigt der Bedarf. Bei chronischer Übersäuerung,<br />

sowie Verspannungen durch psychosomatisch bedingten<br />

Stress, wie Existenzangst oder Überarbeitung (bis zum Burnout) wird<br />

dieser Mineralstoff vermehrt verbraucht.<br />

Speicher im Körper: Das Innere von Knochen und Zähnen (Zahnbein),<br />

Muskeln, Blut<br />

Wirkung: Relativ rasch bei Muskelkrämpfen oder nächtlichem Herzklopfen.<br />

Zur Umstimmung des Eiweißstoffwechsels oder zum Knochen-<br />

/Zahnaufbau ist eine langfristige Einnahme notwendig.<br />

Reaktion: Manchmal beginnen chronisch verkrampfte, verhärtete<br />

Muskeln bei ihrer Lockerung zu schmerzen.<br />

Nr. 3 Ferrum phosphoricum, FePO4 x 4 H2O<br />

Empfohlene Potenzierung: D <strong>12</strong><br />

Abb. 3b<br />

Biochemischer Zusammenhang und Auswirkung von Mängeln: Ferrum<br />

phosphoricum ist ein wichtiger Funktionsstoff für das Blut. Eisen<br />

ist in der Biochemie nicht nur ein Transportmittel für Sauerstoff, sondern<br />

grundsätzlich für die Transportqualität des Blutes zuständig.<br />

Ebenso für den Energiehaushalt und das Immunfeld. Es ist das Mittel<br />

für die „Erste Hilfe“, auch bei Verletzungen, Schmerzen und Entzündungen.<br />

Es ist das Mittel für das erste Stadium im Verlauf einer<br />

Krankheit und das wichtigste Antioxidans der Biochemie.<br />

Eisenhaushalt, Blutaufbau: <strong>Die</strong>ses Funktionsmittel steuert den gesamten<br />

Eisenhaushalt. Nr. 3 unterstützt den Einbau von Eisenionen<br />

ins Hämoglobin und ist damit ebenfalls am Blutaufbau beteiligt. Bei<br />

starkem Mangel empfiehlt sich die Kombination mit einem Eisenpräparat.<br />

Bekanntlich hält der durch ein medizinisches Eisenpräparat<br />

erhöhte Blutspiegel oft nicht langfristig. Das biochemische Funktionsmittel<br />

steuert und fördert die Aufnahme des Eisens aus höher dosierten<br />

Arzneimitteln (Mikro-Makro-Modell). Eine weitere Verbesserung<br />

der Eisenaufnahme erreicht man mit einer zusätzlichen Gabe der Nr.<br />

17 Manganum sulfuricum und Nr. 19 Cuprum arsenicosum.<br />

Sauerstofftransport: Gebunden an Hämoglobin wird der Sauerstoff<br />

im Blut zu den Zellen transportiert. Daher wird in der Biochemie das<br />

Ferrum phosphoricum als Transportmittel betrachtet und ist damit<br />

ein bedeutsames Mittel für den Stoffwechsel. Es fördert die Durchblutung<br />

im gesamten Organismus und wird bei allen Durchblutungsstörungen<br />

eingesetzt. Dazu gehören z.B. auch ein Gehörsturz (hohe Dosierung<br />

notwendig) oder brummende Ohrgeräusche. Ein Defizit führt<br />

auch zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung im Gehirn und in<br />

Folge zu verminderter Konzentrationsfähigkeit und/oder Gedächtnisproblemen.<br />

Sehr bewährt hat sich die „Lernmischung“.<br />

Niederes Fieber bis 38,50 C: Das Eisenphosphat möglichst schnell<br />

gleich zu Beginn und in kurzen Abständen geben. Es ist das Mittel<br />

der Wahl bei beginnenden Kinderkrankheiten.<br />

Mittel „des ersten Stadiums einer Krankheit“: „Erste Hilfe“, entzündungshemmend,<br />

einsetzbar bei allen „–itis“ Krankheiten (Gastritis,<br />

Sinusitis, Rhinitis, etc.)<br />

Schmerzen: Einsatz bei allen pochenden, klopfenden und pulsierenden<br />

Schmerzen, wie z.B. Kopf- und Ohrenschmerzen, Mittelohrentzündung.<br />

Bei Angina hat sich eine Kombination mit der Nr. <strong>12</strong> bewährt.<br />

Verletzungen: Als „Erste Hilfe-Mittel“ wird es bei allen Verletzungen<br />

eingesetzt. Neben der Einnahme in kurzen Abständen legt man einen<br />

Brei aus den Tabletten auf, der schmerz- und blutstillend wirkt. Auch<br />

bei Zerrungen und Verstauchungen hilft der Brei als Erstversorgung.<br />

Breiauflage: Je nach Größe der zu behandelnden Fläche wird die<br />

entsprechende Anzahl von Tabletten mit wenig Wasser zu einem dicken<br />

Brei verrührt. <strong>Die</strong>sen Brei gut messerrückendick auf die Wunde<br />

oder schmerzende Stelle auftragen und mit einer Frischhaltefolie<br />

(wichtig!) abdecken. Den Brei etwa eine halbe bis eine Stunde einwirken<br />

lassen und dann mit warmem Wasser abwaschen. Sind die<br />

Beschwerden noch nicht besser, die Anwendung, nötigenfalls auch<br />

mehrfach, wiederholen. Bei Wunden verwendet man nur die Nr. 3, bei<br />

schmerzenden Blutergüssen gibt man Nr. 11 Silicea dazu und bei<br />

Verbrennungen mischt man 1/3 Nr. 3 und 2/3 Nr. 8 Natrium chloratum.<br />

Wundheilung: Nr. 3 fördert die Wundheilung und stillt Blutungen<br />

sehr rasch (evtl. mit Nr. 2 kombinieren). Nach der Erstversorgung<br />

empfiehlt sich die Weiterbehandlung mit Cremegel Nr. 3 (Nr. 3<br />

+ 8 bei Verbrennungen) oder einem Wundgel mit diversen Mineralstoffen,<br />

das für eine praktisch narbenfreie Heilung der Haut sorgt.<br />

Immunfeldstärkung: <strong>Die</strong> Nr. 3 ist d e r Abwehr stärkende Mineralstoff.<br />

7 – 10 Stück täglich, wenn alle um einen herum erkältet sind<br />

zur Prophylaxe oder über einen längeren Zeitraum, wenn man „ständig“<br />

krank ist. Ein wunderbares Mittel auch für Kinder, die „alles<br />

auffangen“ und jede Krankheit aus Kiga oder Schule nach Hause<br />

schleppen.<br />

Zeichen im Gesicht: bläulich-schwärzliche Färbung/Schatten links<br />

und rechts der Nasenwurzel innen. Starker bzw. chronischer Eisenmangel<br />

zeigt sich als zusätzliche Einbuchtung an dieser Stelle. <strong>Die</strong>se<br />

ist das Zeichen für einen abgesenkten Speicher! Warme rote Wangen<br />

und Ohren zeigen einen akuten Mangel an.<br />

Mangelursache/Mangelverstärkung: Kaffee, schwarzer Tee und<br />

Kakao verbrauchen sehr viel Eisen. Ebenso intensive körperliche Anstrengung<br />

oder Sport.<br />

Speicher im Körper: Blut, Darm, Knochenmark, Leber, Muskelgewebe<br />

Wirkung: Rasch als Erste-Hilfe-Mittel, langsam zum Aufbau des Eisenhaushaltes<br />

Reaktion: Es kann anfänglich zu einer leichten Verstärkung der Be-<br />

Alle Abbildungen © Thomas Feichtingert


Zertifizierte Fortbildung<br />

Abb. 4a: Milchige Färbung um das Auge;<br />

milchig-rötlich auf dem Oberlid.<br />

Abb. 4b: Hautgrieß<br />

Abb. 4c: Couperose<br />

ein spezifisches Mangelzeichen.<br />

Mittel „des zweiten Stadiums einer Krankheit“: Wenn eine Krankheit<br />

sich festzusetzen und chronisch zu werden droht, kommt dieser<br />

Mineralstoff zum Einsatz. Weiche Schwellungen aller Art, z.B. mit<br />

Beteiligung der Lymphknoten in der Leistengegend oder im Halsbereich<br />

zeigen, dass Körperabfallstoffe aus der Auseinandersetzung mit<br />

der Krankheit zu bewältigen sind. Das eigentliche Ausscheiden muss<br />

über die Nr. 10 Natrium sulfuricum besorgt werden.<br />

Entgiftung: Außerdem ist die Nr. 4 ein wichtiges Entgiftungsmittel<br />

vor allem auch für „chemische Gifte“. Dazu gehören Medikamente,<br />

Impfstoffe, Narkosemittel, Dämpfe von Farben und Lacken, Umweltgifte,<br />

Quecksilber aus Amalgamplomben etc. Besonders bewährt hat<br />

sich die Impfmischung, die man etwa eine Woche vor und ca. ein bis<br />

zwei Wochen danach einsetzt, um die spezifische Immunabwehr und<br />

damit die bessere Verträglichkeit zu stärken.<br />

Zeichen im Gesicht: Eine milchig-rötliche bis milchig-bläuliche Färbung<br />

der Haut auf dem Ober- und Unterlid zeigt den Mangel. Weitere<br />

Zeichen sind die sog. Milchbrille (weiße Hautfarbe) rund um die<br />

Augen, “Milchbart“ zwischen Lippen und Nase, Hautgrieß und Coupetriebsstörungen<br />

kommen, besonders wenn zu wenig Nr. 3 eingenommen<br />

wird.<br />

Nr. 4 Kalium chloratum, KCl<br />

Empfohlene Potenzierung: D 6<br />

Biochemischer Zusammenhang und Auswirkung von Mängeln:<br />

Kalium chloratum ist das Funktionsmittel für den Faserstoff. <strong>Die</strong> Eiweißverbindungen,<br />

die mit Hilfe von Nr. 2 Calcium phosphoricum<br />

gebildet wurden, werden unter Mitwirkung des Kalium chloratum zu<br />

langkettigen Molekülen (Fasern) verknüpft. Es ist der Betriebsstoff<br />

für alle Drüsen im Körper und bindet chemische Gifte. Es ist das<br />

Mittel für das zweite Stadium einer Krankheit, wenn Gefahr besteht,<br />

dass sie sich im Körper festsetzt.<br />

Drüsenbetriebsstoff: Jeder erhöhte Drüsenumsatz verbraucht vermehrt<br />

diesen Mineralstoff und führt über längere Zeit, wenn nicht für<br />

Nachschub gesorgt wird, zu einem Mangel mit vielfältigen Störungen.<br />

Bei Fastenkuren zeigt sich z. B. die Belastung der Verdauungsdrüsen<br />

am weißen Zungenbelag und bei stillenden Müttern sind die Milchdrüsen<br />

gefordert. Selbst unser Gefühlshaushalt wird durch aus Drüsen<br />

freigesetzten Stoffen gesteuert. Besonders gefühlsbetonte Menschen<br />

haben daher einen dauerhaft erhöhten Verbrauch. <strong>Die</strong> Speicher<br />

an KCl werden vermehrt abgebaut durch Verkühlungen, Impfungen,<br />

übermäßiges Milch trinken, elektromagnetische Felder (PC, Handy,<br />

Stand by von Geräten, Stromleitungen, Funkmasten).<br />

Faserstoffe und Bindegewebe: Nur bei Anwesenheit von genügend<br />

KCl kann die Kollagensynthese oder der Aufbau von fibrillären Makromolekülen<br />

optimal funktionieren. Aus den Faserstoffen, wird die<br />

extra- und intrazelluläre Matrix (Bindegewebe) gebildet. Bindegewebsschwäche<br />

oder BG-erkrankungen erfordern deshalb diesen Mineralstoff.<br />

Hat der Organismus bei starkem Mangel in einer „Notregulation“<br />

seinen Bedarf an KCl durch Zerlegung der Faserstoffe gestillt,<br />

können die Abbauprodukte als Hautgrieß (Milien) in der Haut abgelagert<br />

werden.<br />

Blutviskosität: KCl hält den Faserstoff im Blut in Lösung, bei einem<br />

Mangel „flockt“ dieser aus, was zu einer „Verdickung“ des Bluts<br />

führt. Wird der Bedarf gedeckt, kann der Organismus den Faserstoff<br />

wieder binden und das Blut erhält seine Fließfähigkeit zurück. Deshalb<br />

wird die Nr. 4 zur Thrombosevorsorge eingesetzt oder eine<br />

Therapie mit Antikoagulantien wirkungsvoll unterstützt. Zu viskoses<br />

Blut führt unter Umständen zu Couperose, Besenreisern, Krampfadern<br />

und Hämorrhoiden, leichter Schwerhörigkeit. Denken Sie hier<br />

unbedingt an die konsequente äußere Anwendung in Form einer Mineralstoffkombination<br />

als Cremegel.<br />

Bronchien: Der Hauptspeicher für Nr. 4 sind die Bronchialschleimhäute.<br />

Bei erhöhten Belastungen werden die benötigten Ionen herausgelöst,<br />

dadurch fällt Faserstoff an und verklumpt. <strong>Die</strong> Folge ist<br />

weißlich schleimiger Husten. <strong>Die</strong> intensive Gabe der Nr. 4 sorgt dafür,<br />

dass der Organismus seine „Notregulation Faserzerlegung“ beenden<br />

kann und kein weiterer Schleim entsteht. Jede Absonderung von weißem<br />

Schleim, auch Fäden ziehender Speichel oder Fluor albicans, ist<br />

Abb. 5a<br />

Abb. 5a: Grau ums Kinn<br />

Abb. 5b: Eingefallene Schläfen mit grau als Zeichen für<br />

chronischen Mangel<br />

Abb. 5b<br />

11


PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT<br />

<strong>12</strong><br />

Abb. 6a<br />

Abb. 6a: Ocker ums Kinn<br />

Abb. 6b: Pigmentflecken<br />

rose.<br />

Mangelursache/Mangelverstärkung: Alkohol, Milchprodukte und<br />

Strombelastung (v.a. am Schlafplatz) verbrauchen sehr viel von diesem<br />

Mineralstoff.<br />

Speicher im Körper: Bronchien, Bindegewebe, Schleimhäute, Drüsen<br />

Wirkung: Rasch wirksam bei schleimigem Husten und Hautgrieß (Einnahme<br />

plus äußere Anwendung), Bindegewebsaufbau und Blutviskosität<br />

brauchen langfristige Einnahme.<br />

Reaktion: Als Zeichen von schnellem Ansprechen ist eine kurzfristige<br />

Verstärkung der Symptome möglich.<br />

Nr. 5 Kalium phosphoricum, KH2PO4<br />

Empfohlene Potenzierung: D 6<br />

Abb. 6b<br />

Biochemischer Zusammenhang und Auswirkung von Mängeln:<br />

Kalium phosphoricum ist der Mineralstoff des Energiehaushaltes. Als<br />

Generalmittel für Energie hat er bei allen Erschöpfungszuständen<br />

seelischer und körperlicher Natur zentrale Bedeutung. Er kommt in<br />

allen Gehirn- und Nervenzellen, im Blut und in den Muskeln vor. In<br />

Verbindung mit Nr. 8 Natrium chloratum ist er für den Aufbau von<br />

Gewebe zuständig. In der Biochemie gilt er als das Antiseptikum.<br />

Biochemisches Mittel für Energie und Nervensubstanz: Im Körper ist<br />

Kaliumphosphat an Lecithin und andere Phospholipide gebunden,<br />

die z.B. Bestandteile von Biomembranen sind. Übermäßige Anstrengungen,<br />

die sehr viel Energie verbrauchen, schwere, chronische<br />

Krankheiten, ein Übermaß an Stress führen zu einem erhöhten Verbrauch.<br />

Als Folge eines Mangels werden angegriffene Nerven, Erschöpfung<br />

bis zum Burnout, Mutlosigkeit, Weinerlichkeit und Agoraphobie<br />

(Platzangst – Angst quer über einen großen freien Platz zu<br />

gehen) beobachtet. Des Weiteren zeigt sich oft ein großes Verlangen<br />

nach Nüssen (Lecithin-haltig!)oder Nussschokolade. Bei allen Lähmungserscheinungen<br />

benötigt der Organismus hohe Dosen Nr.5 für<br />

die Regenerationskraft.<br />

Gewebeaufbau: Gemeinsam mit Nr. 8 Natrium chloratum ermöglicht<br />

das Energiesalz den Aufbau von Gewebe und ist deshalb wichtig für<br />

die Regeneration nach Verletzungen, Operationen, Knochenbrüchen<br />

etc. Auch Zahnfleischbluten, Paradentose und Mundgeruch sind deutliche<br />

Mangelzeichen. Besonders viel Nr. 5 + 8 benötigen Schwangere<br />

zum Gewebeaufbau ihres Kindes. Viele leiden unter „unerklärlichem“<br />

Mundgeruch und Brennen in der Speiseröhre bis zum Kehlkopf hinauf,<br />

was in der Biochemie als „Schlundbrennen“ bezeichnet wird<br />

und ein Mangelzeichen der Nr. 8 ist.<br />

Mundgeruch: Um bei erhöhtem Bedarf oder Mangel an freie Kaliumund<br />

Phosphationen zu kommen, zerlegt der Organismus in seiner Not<br />

Gewebe, z.B. Teile der Mundschleimhaut. <strong>Die</strong>ses wird in Fäulnisprozessen<br />

weiter abgebaut und äußert sich in diesem „nicht erklärbaren“<br />

üblen Mundgeruch. Wenn er auch mit bester Mundhygiene<br />

nicht verschwindet, sollte man einige Zeit jede Stunde 1 Tablette<br />

lutschen. Meist ist das Problem nach einigen Tagen behoben. Wenn<br />

nicht, kommt man nicht umhin, seinen Energieverbrauch unter die<br />

Lupe zu nehmen.<br />

Hohes Fieber, Antiseptikum: <strong>Die</strong>ser Mineralstoff ist das Antiseptikum<br />

der Biochemie. Müssen eindringende Krankheitserreger unschädlich<br />

gemacht werden, braucht der Organismus ihn dringend. Er<br />

wird aus Geweben herausgelöst und die Temperatur drastisch erhöht,<br />

um ihn schneller an den Ort des Geschehens zu bringen.<br />

Hohes Fieber über 38,5° C ist entstanden. Gaben von Nr. 5 beenden<br />

die Not des Körpers, das Fieber sinkt. Auch bei Fäulnisprozessen<br />

(z.B. Mundfäule) ist Nr. 5 zusammen mit anderen das richtige Mittel.<br />

Zeichen im Gesicht: <strong>Die</strong> Farbe der Nr. 5 ist aschgrau, grau ums Kinn<br />

und auch an den Schläfen. Ein chronischer Mangel wird durch eingefallene<br />

Schläfen sichtbar.<br />

Mangelursache/Mangelverstärkung: (Dauer-) Stress, stetig hoher<br />

Energieaufwand (körperliche Schwerarbeit, Nachtschicht, Extremsport),<br />

chronische Krankheiten verursachen oder verstärken einen<br />

Mangel dieses Funktionsmittels.<br />

Speicher im Körper: Nerven, Schläfen, Milz<br />

Wirkung: Rasch bei akutem Energiebedarf, lang andauernde Einnahme<br />

bei Stress oder chronischen Krankheiten.<br />

Reaktion: Vorübergehend kann ein vermehrtes Hungergefühl und/<br />

oder das Bedürfnis nach Nüssen auftreten.<br />

Nr. 6 Kalium sulfuricum, K2SO4<br />

Empfohlene Potenzierung: D 6<br />

Biochemischer Zusammenhang und Auswirkung von Mängeln:<br />

Aus Sicht des biochemischen Zusammenhangs gibt es für diesen Mineralstoff<br />

vier große Aufgaben:<br />

Betriebsstoff der Bauchspeicheldrüse: <strong>Die</strong>ses Funktionsmittel wird<br />

bei allen Störungen die mit der Bauchspeicheldrüse in Zusammenhang<br />

stehen gegeben. Bei stressbedingter Übelkeit, bei Völlegefühl<br />

nach dem Essen kann dieser Mineralstoff helfen. Er wird unterstützend<br />

eingesetzt bei Diabetes Typ 1, gemeinsam mit Nr. 21 Zincum<br />

chloratum und anderen Funktionsmitteln.<br />

Sauerstoffübermittlung in die Zellen: Kalium sulfuricum ist der Mineralstoff,<br />

der den Übertritt von Sauerstoff aus dem Blut in die Zelle<br />

ermöglicht. Bei einem Mangel an der Nr. 6 entsteht ein übergroßer<br />

Bedarf an frischer Luft, scheinbar um den Sauerstoffbedarf zu decken.<br />

Wer einen Mangel an Nr. 6 hat, meidet Menschenmengen, enge<br />

Räume(Klaustrophobie), benutzt weder Lift noch Seilbahnen und hat<br />

das Gefühl in Tunneln zu wenig Luft zu bekommen und schläft selbst<br />

bei niedrigen Temperaturen mit offenem Fenster. Auch bei Asthma<br />

wird dieser Mineralstoff unterstützend eingesetzt. <strong>Die</strong> Einnahme der<br />

Nr. 6 hilft rasch wenn durch Überlastung der Muskulatur im Sport<br />

Muskelkater auftritt. Fehlender Sauerstoff führt zur anaeroben Energiegewinnung<br />

in den Muskelzellen, bei der zu viele Lactate entstehen.<br />

Vorbeugend sollte Nr. 3 genommen werden.<br />

Mittel des „dritten Stadiums im Verlauf einer Krankheit“: <strong>Die</strong>ser<br />

Mineralstoff wird eingesetzt, wenn der Stoffwechsel behindert oder<br />

träge geworden ist, besonders bei chronischen Erkrankungen. Wenn<br />

sich eine Krankheit im Körper bis in die Zellen festgesetzt hat, besteht<br />

ein Bedarf an Kalium sulfuricum. Es wird eingesetzt z.B. bei<br />

Alle Abbildungen © Thomas Feichtingert


Zertifizierte Fortbildung<br />

Mineralstoffe (Stück/Tag)<br />

Bindegewebe Aufbau Nr. 1 (7) – Nr. 2 (10) – Nr. 4 (10) – Nr. 9 (7) – Nr. 11 (7)<br />

Wachstumsschmerzen Nr. 2 (10-20) – Nr. 3 (10) – Nr. 5 (10) – Nr. 22 (7)<br />

Biochem. Dentinox Nr. 1 (5) – Nr. 3 (10) – Nr. 5 (7) – Nr. 8 (7)<br />

Rekonvaleszenz Nr. 2 (7) – Nr. 3 (7) – Nr. 5 (7) - Nr. 8 (7)<br />

Erkältung Nr. 3 (10-20) – Nr.4 (7) – Nr.5 (5) – Nr.8 (10) – Nr.9 (7) – Nr.10 (10)<br />

Abwehrkraft stärken Nr. 3 / Nr. 5 / Nr. 6 / Nr. 8 / Nr. 9 (je 10) – Nr.10 /Nr.21 (je 7)<br />

Wundheilung Nr. 1 (7) – Nr. 3 (10) – Nr. 5 (10) – Nr. 8 (10) – Nr. 11 (7) – Nr. 21 (7)<br />

Verletzung, Zerrungen Nr. 1 (10) – Nr.2 (20) – Nr.3 (20) – Nr.5 / Nr.8 / Nr.9 / Nr.11 (je 10)<br />

Bronchitis akut Nr. 3 (20) – Nr. 4 (30) – Nr.7 (10) – Nr.8 (10) – Nr.10 (10) – Nr.<strong>12</strong> (7)<br />

Krampfadern Nr. 1 (7) – Nr. 4 (7) – Nr. 9 (10) – Nr. 11 (7)<br />

Impfungen Nr. 2 (7) – Nr. 3 (10) – Nr. 4 (7) – Nr. 8 (7) – Nr. 20 (7)<br />

Thrombosevorsorge Nr. 3 (10) – Nr. 4 (20) – Nr. 8 (7) – Nr. 17 (10) – Nr. 26 (10)<br />

Power Nr. 3 (10) – Nr. 5 (10) – Nr. 8 (10)<br />

Lernen Nr. 3 (10) – Nr. 5 (10) – Nr. 6 (10) – Nr. 8 (10) – Nr. 10 (10)<br />

Diabetes Nr. 6 (10) – Nr. 10 (15) – Nr. 17 (10) – Nr. 21 (10) – Nr. 27 (10)<br />

Tabelle 1: Tabelle ausgewählter Einnahmeempfehlungen<br />

<strong>Die</strong> Hauptmittel sind fettgedruckt und können in einer ersten Stufe ohne die weiteren Mittel gegeben werden.<br />

chronischen Hauterkrankungen wie Psoriasis, Neurodermitis oder<br />

chronischen Ekzemen. <strong>Die</strong>ser Mineralstoff reinigt die Zellen von<br />

Schadstoffen, besonders von oxidativ bedingten Abbauprodukten<br />

und bringt diese ins Bindegewebe. Es ist von großer Bedeutung,<br />

dass gleichzeitig die Einnahme von Nr. 10 Natrium sulfuricum erfolgt,<br />

um belastenden Reaktionen vorzubeugen bzw. diese abzufangen! Es<br />

ist auf eine kluge Eingangsdosierung zu achten!<br />

Pigmentierung der Haut: Bei Pigmentstörungen oder auch Pigmentierungsausfall,<br />

wie Vitiligo, kann durch konsequentes Verwenden<br />

der äußeren Anwendung, in Mischung mit anderen Mineralstoffen,<br />

eine wesentliche Verbesserung erreicht werden.<br />

Zeichen im Gesicht: Gelblich-bräunliche, ockerfarbene Verfärbung<br />

der Haut. <strong>Die</strong>se Farbe kann um die Augen, auf den Wangen, auf der<br />

Stirn, vor allem aber im Bereich des Kinns auftreten. Pigmentflecken,<br />

Altersflecken, „Hormonflecken“ in der Schwangerschaft.<br />

Mangelursache/Mangelverstärkung: Röststoffe von Kaffee und Tee,<br />

sowie gegrilltes Fleisch oder Zigarettenkonsum verstärken einen<br />

Mangel an Kalium sulfuricum. <strong>Die</strong> Natur vermindert am Nachmittag<br />

die Sauerstoffproduktion. Empfindliche Menschen mit Mangel dieses<br />

Mineralstoffs spüren das und entwickeln eine gewisse Schwermütigkeit<br />

(„Spätnachmittags-Depression“)<br />

Speicher im Körper: Bauchspeicheldrüse, Epithel der Haut<br />

Wirkung: Rasch bei Völlegefühl, sonst bedarf es einer langfristigen<br />

Umstimmung<br />

Reaktion: <strong>Die</strong> Einnahme der Nr. 6 Kalium sulfuricum bewirkt, dass<br />

Schadstoffe aus der Zelle freigesetzt werden, die durch zusätzliche<br />

Gabe von Nr. 10 Natrium sulfuricum mit Hilfe der Leber abgebaut und<br />

über den Dickdarm ausgeschieden werden müssen. Wird das nicht<br />

beachtet, können starke Reaktionen auftreten, die sich in geschwollenen<br />

Beinen/Fingern, stark juckenden Ekzemen, Durchfällen usw.<br />

äußern können.<br />

Schlussbemerkung<br />

<strong>Die</strong>ser Artikel bietet eine einführende Darstellung der biochemischen<br />

Zusammenhänge und ganzkörperlichen Funktionen der ersten sechs<br />

Mineralstoffe nach Dr. Schüßler. Kurze Hinweise und Tipps für die<br />

Anwendung der Mineralstoffe in der Praxis sind enthalten. Eine riesige<br />

Menge ausführlicher Empfehlungen finden Sie z.B. in der angegebenen<br />

Literatur. Bitte beachten Sie unbedingt die Hinweise zu den<br />

Reaktionen. Allgemeine Angaben dazu finden Sie im erwähnten Artikel<br />

über die „Grundlagen der Biochemie“. <strong>Die</strong> Antlitzanalysezeichen<br />

sind kurz beschrieben. Ausführliche Beschreibungen aller 27 Mineralstoffe<br />

und viele Bilder bietet der Bildatlas: „Antlitzanalyse in der<br />

Biochemie nach Dr. Schüßler“.<br />

Danksagung<br />

<strong>Die</strong> Autorin dankt Mag. Susana Niedan-Feichtinger und Thomas<br />

Feichtinger für die Erlaubnis Texte und Empfehlungen aus ihren Büchern,<br />

der Kursunterlage „Ausbildung zum Mineralstoffberater der<br />

GBA“, Seminar-Skripten und überlassene private Aufzeichnungen für<br />

diesen Artikel zu verwenden.<br />

Literaturliste<br />

(1) Feichtinger Thomas: Kursunterlage(2010) “Ausbildung zum Mineralstoffberater<br />

der GBA“ Gesellschaft für Biochemie nach Dr. Schüßler<br />

und Antlitzanalyse www.gba.at<br />

(2) Feichtinger Thomas, Elisabeth Mandl, Susana Niedan-Feichtinger:<br />

Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler, 5. Auflage Karl F. Haug<br />

Verlag Stuttgart 2011,<br />

(3) Feichtinger Thomas: Antlitzanalyse in der Biochemie nach Dr.<br />

Schüßler, Der Bildatlas 4. Aufl. Karl F. Haug Verlag Stuttgart 20<strong>12</strong>,<br />

(4) Eva Maria Feichtinger, Barbara Niedan: <strong>Die</strong> Schüßler-Welt von A<br />

– Z, 3. Auflage 2010 im FST-Verlag, A-5700 Zell am See<br />

<strong>Die</strong> Autorin<br />

Apothekerin Margareta Asam<br />

studierte in München. Von Beginn ihrer Berufstätigkeit an galt<br />

ihr besonderes Interesse der Naturheilkunde.<br />

<strong>Die</strong> eigene Apotheke machte es möglich, hierin Beratungsschwerpunkte<br />

zu setzen.<br />

Ab 1999 arbeitet sie mit Schüßler-<strong>Salze</strong>n.<br />

Eine Zusatzausbildung 2004 zur „Mineralstoffberaterin nach<br />

Dr. Schüßler“ der GBA, Gesellschaft für Biochemie nach<br />

Dr. Schüßler und Antlitzanalyse, Zell am See, intensivierte diese<br />

Arbeit.<br />

Nach Aufgabe der Selbständigkeit 2008 wird sie selbst Ausbilderin<br />

der GBA. Seitdem hält sie Vorträge, gibt Seminare und<br />

Kurse über Schüßler-<strong>Salze</strong> für Apothekenmitarbeiter, Heilpraktiker,<br />

Ärzte und auch Laien in ganz Deutschland.<br />

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