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Starget 01 | 2011 - Straumann

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ZEITSCHRIFT FÜR KUNDEN UND PARTNER VON STRAUMANN 1 | 2<strong>01</strong>1


Impressum STARGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des Hauses <strong>Straumann</strong> I © Institut <strong>Straumann</strong> AG I Peter Merian-Weg 12 I CH-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I<br />

Fax +41 (0)61 965 11 <strong>01</strong> I Redaktion Roberto González I Mildred Loewen I E-Mail starget@straumann.com I Internet www.straumann.ch/starget I Grafik Feren von Wyl I<br />

Satz EMS & P Kommunikation GmbH, www.ems-p.com I Druck Dietschi AG I Hauptstrasse 22 I CH-4437 Waldenburg<br />

Rechtliche Hinweise Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Herausgeberin von<br />

STARGET (der Institut <strong>Straumann</strong> AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. Diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden<br />

Urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufig mit der Meinung der Herausgeberin decken. Auch gibt die Herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder<br />

Genauigkeit und Richtigkeit der in STARGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. Die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen<br />

können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifizierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in<br />

STARGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/Zahntechnikers. Die in STARGET veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich<br />

geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der Herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei<br />

Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln,<br />

wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines<br />

derartigen Namens frei möglich wäre.<br />

Produkteverfügbarkeit Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar<br />

oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen <strong>Straumann</strong>-Partner, um Informationen zur Produkteverfügbarkeit zu erhalten (siehe<br />

Adressen von <strong>Straumann</strong>-Niederlassungen auf der letzten Seite).


EDITORIAL<br />

STARGET1I11<br />

3<br />

MORE THAN IMPLANTS: der nächste<br />

Schritt von „SIMPLY DOING MORE“<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

stetige Weiterentwicklung und Verbesserung – sowohl für uns wie auch für Sie, unsere<br />

Kunden–sinddieVoraussetzungen,umlangfristigerfolgreichamMarktbestehenzu<br />

können. Unser Unternehmen hat seine Reputation in der Branche mit klinisch fundierten<br />

und hochwertigen Produkten aufgebaut. Für Sie wiederum stellt Fachkompetenz<br />

die berufliche Grundlage dar. Gute Produkte und handwerkliches Können sind somit<br />

die technischen „Basics“, die Sie von uns erwarten bzw. Ihre Patienten von Ihnen. In<br />

Zukunft wird es sowohl für uns wie auch für Sie aber immer wichtiger werden, sich<br />

mit Alleinstellungsmerkmalen abzuheben, die über das Technische hinausgehen.<br />

Für Dentalfachleute, die eine Praxis oder ein Labor betreiben, bedeutet dies, dass –<br />

unter den sich verändernden Rahmenbedingungen des Marktes – vermehrt Kenntnisse<br />

Wolfgang Becker<br />

Senior Vice President<br />

Central Europe<br />

in moderner Betriebsführung und im Marketing erarbeitet und umgesetzt werden<br />

müssen,umsichzudifferenzierenundneueKundenoderPartnerzugewinnen.<br />

<strong>Straumann</strong> wiederum hat sich in den letzten Jahren konsequent vom Premiumanbieter<br />

in der Implantologie zum ganzheitlichen, service- und lösungsorientierten Dentalunternehmen<br />

mit einem breit abgestützten Produkt- und Dienstleistungsportfolio entwickelt.<br />

Mit unserem Kundenprogramm MORE THAN IMPLANTS unterstützen wir Sie<br />

aktiv bei Ihrer beruflichen Positionierung und Differenzierung. Es umfasst zahlreiche<br />

Dienstleistungen aus allen Bereichen und für alle Phasen Ihrer Karriere. MORE<br />

THAN IMPLANTS ist somit eine konsequente, evolutionäre Weiterentwicklung unseresUnternehmensmottos„CommittedtoSimplyDoingMoreforDentalProfessionals“.<br />

DennIhrZielistauchimmerunserZiel:mehrErfolgamMarktundlangfristige<br />

Zufriedenheit Ihrer Patienten und Partner.<br />

Mehr darüber in diesem Magazin – neu übrigens auch auf dem iPad (siehe S. 83).<br />

IchwünscheIhneneineinteressanteLektüre.<br />

Herzliche Grüße<br />

Wolfgang Becker


4 STARGET 1 I 11<br />

ÜBERBLICK<br />

ÜBERBLICK<br />

STARGET <strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>1<br />

6<br />

Die vielfältigen Leistungen von MORE<br />

THAN IMPLANTS sindoptimalaufdie<br />

Abläufe in Ihrer Praxis oder Ihrem Labor<br />

abgestimmt und bieten maßgeschneiderte<br />

MORE THAN IMPLANTS<br />

Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen.<br />

50<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNG<br />

Der Erfolg einer Implantattherapie wird<br />

maßgeblich von den prothetischen Elementen<br />

mitbestimmt. Die Eigenschaften<br />

einer hochwertigen Implantat-Sekundärteil-Verbindung<br />

sind in diesem Zusammenhang<br />

von großer Bedeutung.<br />

64<br />

STRAUMANN ®<br />

EMDOGAIN<br />

Im Fallbuch „Wachstum in der Rezession“<br />

werden Resultate präsentiert, die<br />

durch die Verwendung von <strong>Straumann</strong> ®<br />

Emdogain in Kombination mit bekannten<br />

chirurgischen Verfahren erreicht werden<br />

können.


INHALT<br />

STARGET1I11<br />

5<br />

Inhalt<br />

MORE THAN IMPLANTS 6 Das Kundenprogramm von <strong>Straumann</strong><br />

18 Interview mit Stephan Hauk<br />

20 Interview mit Gerhard F. Riegl<br />

STRAUMANN ® CARES ® CADCAM 28 Morphing-Algorithmen im Einsatz<br />

32 Interview mit Sandro Matter<br />

KLINISCHE FÄLLE 38 Keramikversorgungen (Arne Boeckler/Michael Seitz)<br />

44 Geführte Chirurgie (Stefano Storelli et. al.)<br />

PROTHETIK 50 Implantat-Sekundärteil-Verbindungen von <strong>Straumann</strong><br />

60 Interview mit Rolf Held<br />

STRAUMANN ® EMDOGAIN 64 „Wachstum in die Rezession“ – neues Fallbuch zu <strong>Straumann</strong> ® Emdogain<br />

70 Regenerative Veranstaltungsreihe mit Giovanni Zucchelli<br />

INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY 72 ITInet – soziales und fachliches Networking für Dental Professionals<br />

75 Nationale Kongresse 2<strong>01</strong>1: USA und Libanon<br />

SIMPLY DOING MORE 78 Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften<br />

83 STARGET auf dem iPad<br />

EVENTS 84 Vorschau: IDS in Köln<br />

» Internationale Dentalveranstaltungen 2<strong>01</strong>1 (Einleger)


6 STARGET1I11 MORE THAN IMPLANTS<br />

SCHWERPUNKT<br />

MORE THAN IMPLANTS – im Mittelpunkt stehen Sie<br />

Das <strong>Straumann</strong>-Kundenprogramm MORE THAN IMPLANTS bietet Ihnen Wissenstransfer und außergewöhnliche<br />

Zusatzleistungen, die auf Ihre individuellen Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten<br />

sind. Mit viel persönlichem Engagement werden Sie dabei von den <strong>Straumann</strong>-Mitarbeitern unterstützt.<br />

So bekommen Sie von <strong>Straumann</strong> genau das, was Sie für Ihren Erfolg brauchen und profitieren<br />

von unserer jahrzehntelangen internationalen Erfahrung, unseren Kontakten und unserer herausragenden<br />

Stellung in Forschung und Entwicklung.<br />

Drei Bausteine für Ihren Erfolg<br />

Wererfolgreichseinwill,brauchterfolgreichePartner.DennnurgemeinsamkannmanamMarkteine<br />

Spitzenposition erreichen und sich von Wettbewerbern dauerhaft differenzieren. <strong>Straumann</strong> bietet seinen<br />

Kunden ein Leistungspaket, das auf drei Bausteinen basiert.<br />

3. MORE THAN IMPLANTS SERVICELEISTUNGEN<br />

Leistungspaket für Ihren Praxis-/Laborerfolg<br />

2. PRODUKTBEZOGENE SERVICELEISTUNGEN<br />

Professionelle Unterstützung bei der Arbeit<br />

mit <strong>Straumann</strong>-Produkten<br />

1. PRODUKTE UND LÖSUNGEN<br />

» Geweberegeneration » Implantologie<br />

» CADCAM » Digitale Zahnmedizin


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

7<br />

1. PRODUKTE UND LÖSUNGEN<br />

Mit innovativen Produkten in den Bereichen Implantologie,<br />

CADCAM, digitale Zahnmedizin und Geweberegeneration le-<br />

genwirfürunsereKundendenGrundsteinfürihrenKompetenz-<br />

Vorsprung:DasbedeutetQualitätundPräzisionvoneinem<br />

der weltweit führenden Unternehmen in diesem Bereich –<br />

wissenschaftliche und klinische Fundierung sowie einfache<br />

Handhabung inklusive.<br />

2. PRODUKTBEZOGENE SERVICELEISTUNGEN<br />

Kein Produkt ohne professionelle Unterstützung: unsere Außendienstmitarbeiter<br />

betreuen Sie individuell und direkt vor Ort.<br />

Auch unsere System-, Regenerations- und Guided Surgery-<br />

Experten unterstützen Sie jederzeit gerne bei anspruchsvollen<br />

Fragestellungenzum<strong>Straumann</strong>-Portfolio.UnsereSpezialisten<br />

im Innendienst können Sie als geschultes Fachpersonal immer<br />

kompetenttelefonischberaten.WeiterespezifischeLeistungen<br />

in den Bereichen Logistik, Lagerhaltung und Bestellannahme<br />

sorgen für stabile und verlässliche Abläufe bei der Arbeit mit<br />

<strong>Straumann</strong>-Produkten.<br />

3. MORE THAN IMPLANTS<br />

Diese Leistungen setzen den Leitgedanken von <strong>Straumann</strong> –<br />

„SIMPLYDOINGMORE“–miteinemeffizienten,praxisorientierten<br />

Leistungspaket für <strong>Straumann</strong>-Kunden konsequent fort.<br />

DarinstecktunserBeitragfürIhrPlusanEffizienz,Fachwissen<br />

und zukunftsorientierter Betriebsführung. Ihr Ziel ist auch unser<br />

Ziel:mehrErfolgamMarktundlangfristigeZufriedenheitIhrer<br />

Patienten und Partner. Um dies zu erreichen, ist zunehmend<br />

Management- und Marketing-Know how von Praxis- und Laborbetreibern<br />

gefragt – MORE THAN IMPLANTS liefert Ihnen<br />

das Fachwissen und die Dienstleistungen dazu.


8 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />

MORE THAN IMPLANTS begleitet Sie in jeder Phase Ihrer beruflichen Laufbahn<br />

IhrErfolgistauchunserErfolg.EinekontinuierlicheWeiterentwicklung,geradeimGesundheitsbereich,<br />

ist ein Ausdruck unserer modernen Gesellschaft – sei es ein steigendes Bewusstsein für das eigene<br />

Wohlbefinden oder neue technologische Entwicklungen. Um diese Aspekte stets aktuell in die eigene<br />

Praxisarbeit zu integrieren, braucht es einen verlässlichen, kompetenten Partner. Und ein Programm, das<br />

viele Möglichkeiten bietet, die eigene berufliche Zukunft so flexibel wie möglich zu gestalten.<br />

Unternehmerische Fähigkeiten werden zunehmend wichtiger<br />

Mit Ihrer fachlichen Ausbildung haben Sie sich die Grundlage für Ihre berufliche Entwicklung erarbeitet.<br />

Für den Erfolg Ihres eigenen Unternehmens sind aber neben solidem handwerklichen Können zunehmend<br />

auch unternehmerische Fähigkeiten sowie ein funktionierendes Praxismanagement gefragt (siehe dazu<br />

auch das Interview mit Professor Gerhard Riegl auf S. 20). Dieses „Mehr“ an Praxiswissen bieten wir Ihnen<br />

mit MORE THAN IMPLANTS. Damit können wir Sie bei jeder Phase Ihrer beruflichen und unternehmerischen<br />

Entwicklung mit Leistungen begleiten, die Schritt für Schritt mit Ihnen wachsen. So erhalten Sie<br />

genau die Unterstützung, die Ihnen im jeweiligen Karriereabschnitt weiterhilft.<br />

Partnerschaft schon ab dem ersten <strong>Straumann</strong>-Produkt<br />

Mit <strong>Straumann</strong> haben Sie jederzeit einen verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner an Ihrer Seite.<br />

Bereits mit dem Einsatz Ihres ersten <strong>Straumann</strong>-Produkts können Sie als MORE THAN INPLANTS Partner<br />

die Vorzüge unseres Kundenprogramms nutzen. Je nach Grad der Zusammenarbeit stehen Ihnen 3 Segmente<br />

zur Verfügung: MORE THAN IMPLANTS, MORE THAN IMPLANTS Gold und MORE THAN<br />

IMPLANTS Platinum.


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

9<br />

MORE THAN IMPLANTS: Für jeden das Richtige


10 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />

Die vier Leistungsbereiche auf einen Blick<br />

JedePraxis,jedesLaboristandersaufgestellt.UmgezieltaufIhreBedürfnisseeingehenzukönnen,haben<br />

wir unser MORE THAN IMPLANTS Leistungsangebot speziell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten<br />

undinvierBereicheunterteilt.<br />

Innerhalb dieser vier Bereiche bieten wir modulare Leistungen für Sie an, die aufgrund Ihrer individuellen<br />

Situationausgewähltundeingesetztwerdenkönnen.DieGesamtheitderLeistungenvonMORETHAN<br />

IMPLANTS ist dabei optimal auf die Abläufe in Praxis und Labor abgestimmt und bietet maßgeschneiderte<br />

Lösungen für spezifische Anforderungen. Welche Bausteine zu welchem Zeitpunkt Ihrer beruflichen<br />

Laufbahn sinnvoll sind, besprechen wir gerne individuell mit Ihnen.<br />

SIE ALS<br />

BEHANDLER<br />

IHR TEAM /<br />

IHRE ORGANISATION<br />

PRAXIS /<br />

LABOR<br />

IHRE ZUWEISER /<br />

IHRE PARTNER<br />

IHRE<br />

PATIENTEN<br />

Hier passt alles zusammen: Die vier Leistungsbereiche<br />

im MORE THAN IMPLANTS - Kundenprogramm<br />

sind exakt aufeinander abgestimmt und<br />

lassensichdurchdieVielzahldereinzelnenLeistungen<br />

und Themen optimal auf die Anforderungen der<br />

jeweiligen Praxis/des jeweiligen Labors anpassen.


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

11<br />

FÜR SIE ALS BEHANDLER<br />

Direkte Unterstützung für Behandler und Dentaltechniker. Weiterbildung<br />

und persönliche Reputation stehen hier im Vordergrund –<br />

mit einem umfangreichen Fortbildungsangebot, gezieltem Informationstransfer<br />

oder Zugang zu exklusiven Fachkreisen der<br />

Dentalbranche.<br />

FÜR IHR TEAM/IHRE ORGANISATION<br />

EinLeistungsangebotfürIhreMitarbeiterundihreOrganisation.<br />

Mit spezifischen Weiterbildungsangeboten und Marketing-<br />

Maßnahmen verbessern Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern<br />

Positionierung und Außendarstellung Ihrer Praxis oder Ihres<br />

Dentallabors.<br />

FÜR IHRE ZUWEISER/PARTNER<br />

Hier schließt sich der Kreis der Einflussbereiche, die direkt auf<br />

denErfolgIhrerPraxisbzw.IhresLaborseinwirken.DiePflege<br />

und Gewinnung von Geschäftspartnern bzw. Zuweisern steht<br />

hier im Zentrum. Zielgruppengerechte Kommunikation und<br />

zeitgemäßes Marketing sind von maßgeblicher Bedeutung.<br />

FÜR IHRE PATIENTEN<br />

Patienten und deren erfolgreiche Bindung an Ihre Praxis: das<br />

ist die geschäftliche Grundlage für den Erfolg Ihres zahnärztlichen<br />

Unternehmens. Hier bieten wir Leistungen rund um<br />

Patientenpflege, -akquise und -aufklärung. Sie profitieren von<br />

unserer Erfahrung und unserem Know-how in Patienten-Marketing<br />

und -Kommunikation.


12 STARGET1I11<br />

MORE THAN IMPLANTS<br />

Ausgewählte Service-Beispiele aus den 4 Leistungsbereichen<br />

DieimFolgendenaufgeführtenBeispiele aus jeweils einem der 4 Leistungsbereiche veranschaulichen den<br />

Mehrwert, von dem Sie profitieren, wenn Sie das MORE THAN IMPLANTS Kundenprogramm aktiv nutzen. 1<br />

LEISTUNGSBEREICH 1: FÜR BEHANDLER<br />

SERVICE-BEISPIEL: EXPERTENMEETINGS<br />

Expertenmeetings – Fortbildung und Erfahrungsaustausch auf höchstem Niveau<br />

Mit den exklusiven Expertenmeetings macht <strong>Straumann</strong> Fortbildung zu etwas Besonderem. Die ausgesuchten<br />

Veranstaltungen verwandeln Fortbildung in ein besonderes Erlebnis mit hoher Fachkompetenz.<br />

Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Fachleuten – intensiver und erlebnisreicher können Sie Ihr Know-how<br />

nichterweitern.DiesesForumistdieidealePlattformfüraktuellesFachwissenausersterHandundbietet<br />

einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch unter Kollegen und Referenten. Im Fokus stehen klassische<br />

Fachgebiete wie Implantologie, restaurative Zahnheilkunde, orale Geweberegeneration, aber auch<br />

zunehmendwichtigeBereichewie3D-Planung,geführteChirurgieoderPraxismarketing.Zusätzlichsind<br />

die Expertenmeetings die ideale Basis für ein aktives Netzwerk, in dem ein reger Austausch zwischen<br />

Experten und erfahrenen Praktikern stattfindet.<br />

1<br />

DerBezugeinzelnerLeistungenistvomjeweiligenSegment(MORETHANIMPLANTS,MORETHANIMPLANTSGoldoder<br />

MORETHANIMPLANTSPlatinum)abhängig.NichtalleLeistungenvonMORETHANIMPLANTSsindinallenLändernverfügbar<br />

oder beinhalten denselben Leistungsumfang. Bitte kontaktieren Sie ihren <strong>Straumann</strong>-Verkaufsrepräsentaten für eine individuelle Beratung.


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

13<br />

LEISTUNGSBEREICH 2: FÜR IHR TEAM/IHRE ORGANISATION<br />

SERVICE-BEISPIEL: INTERNETBASIERTER MARKETINGSUPPORT<br />

Mit DENTALPILOT in nur 4 Schritten zur eigenen Website<br />

Zunehmend fungiert das Internet als erster Kontaktpunkt von potenziellen Patienten mit Ihrer Praxis oder<br />

Ihrem Labor. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich auch im Web professionell präsentieren. Speziell für<br />

Zahnärzte, MKG- und Oral-Chirurgen sowie Dentallabore hat <strong>Straumann</strong> einen Webkonfigurator entwickelt.<br />

Auf äußerst bedienerfreundliche Weise und ohne großen Aufwand in nur vier Schritten können Ihre<br />

Mitarbeiter damit eine Website aufbauen. Nach der Registrierung wählen Sie Ihr Wunsch-Design aus<br />

undlegendieInhalteundBilderfest,dieSieverwendenmöchten.DafürfindenSieeinegroßeAuswahl<br />

an Text-, Bild-, Grafik- und Filmmaterial. Selbstverständlich können Sie auch Ihre eigenen Logos, Texte<br />

undBilderintegrieren.AmEndemüssenSiedannnurnocheinestun:dieneueWebsiteunterIhrer<br />

Wunsch-Domain freischalten.


14 STARGET 1 I 11<br />

MORE THAN IMPLANTS<br />

LEISTUNGSBEREICH 3: FÜR IHRE PATIENTEN<br />

SERVICE-BEISPIEL: MODELLE ZUR PATIENTENAUFKLÄRUNG<br />

So überzeugen Sie Ihre Patienten von den Vorteilen der Implantologie<br />

Am besten, Sie geben Ihren Patienten überzeugende Argumente direkt in die Hand – zum Beispiel mit<br />

einem Patientenaufklärungsmodell von <strong>Straumann</strong> im Maßstab 3:1. Denn was Ihre Patienten direkt sehen<br />

undselbstanfassenkönnen,lässtsichaucheinfacherklärenundüberzeugenddarstellen.DasModell<br />

ermöglicht eine optimale Demonstration der Vorteile einer implantatgetragenen Versorgung gegenüber<br />

konventionellen Methoden. Das unterstützt Sie beim Thema Implantologie anschaulich und im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „begreifbar“ für eine weniger zeitintensive Patientenaufklärung und erleichtert gleichzeitig<br />

die Entscheidungsfindung auf Patientenseite.


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

15<br />

LEISTUNGSBEREICH 4: FÜR IHRE ZUWEISER/IHRE PARTNER<br />

SERVICE-BEISPIEL: PRAXISANANALYSE<br />

Ihre Praxis aus Sicht Ihrer Zuweiser: objektiv und im Wettbewerbsvergleich<br />

WasdenkenIhreZuweiserüberSiebzw.IhrePraxis?ProfitierenSievoneinerindividuellenZuweiserbefragung<br />

durch das Augsburger „Institut für Management im Gesundheitsdienst“ von Prof. Gerhard Riegl<br />

(sieheInterviewaufSeite20).SoerhaltenSiedirektesundobjektivesFeedbackIhrerZuweiser–und<br />

damit eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgsorientierte Strategie Ihrer Praxis. Im Rahmen der Studie<br />

erhalten Sie Antworten auf die Fragen, warum Ihre Zuweiser Ihre Praxis besonders schätzen und wo Sie<br />

nochbesserwerdenkönnen.BesondersinteressantistdabeidieBeurteilungIhrerPraxisimVergleichzuIhren<br />

KollegeninderRegion.MitdemInstitutfürManagementimGesundheitsdienststehteinrenommierterund<br />

kompetenter Partner zur Verfügung, der Ihnen handfeste Fakten liefert, auf die Sie gezielt reagieren und<br />

eine langfristig erfolgreiche Praxis-Strategie aufbauen können. Zusätzlicher Vorteil: Die Studienergebnisse<br />

sind auch eine gute Grundlage dafür, wenn Sie an zusätzliche Zertifizierungen für Ihre Praxis denken.


16 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />

Das MORE THAN IMPLANTS Kundenprogramm im Einsatz bei <strong>Straumann</strong><br />

Deutschland: Ein Partner mit Auszeichnung<br />

ZufriedeneundloyaleKundensindzweiderzentralenIndikatorenfürdielangfristigen<br />

Erfolgsaussichten eines Dienstleisters. Das Beispiel unserer deutschen Tochtergesellschaft<br />

zeigt, wie MORE THAN IMPLANTS von Kunden und unabhängigen<br />

Marktforschungsinstituten wahrgenommen wird.<br />

Wolfgang Becker<br />

Geschäftsführer <strong>Straumann</strong><br />

Deutschland<br />

„<strong>Straumann</strong> Deutschland konnte mit der Teilnahme<br />

an diesem Wettbewerb seit 2007 unter Beweis<br />

stellen, dass sich sein Serviceangebot und seine<br />

Dienstleistungsqualität von der Konkurrenz abhebt<br />

und sogar branchenübergreifend mit zur Spitze<br />

gehört. Die Ergebnisse der Untersuchung sind für uns<br />

Auszeichnung und Ansporn gleichermaßen.<br />

Wir sind uns bewusst, dass es für uns weiterhin<br />

eine Aufgabe ist, unsere Servicequalität noch stärker<br />

zu intensivieren und unseren Partnern neue Leistungen<br />

zur Verfügung zu stellen.“<br />

Vier Teilnahmen seit 2007, viermal ausgezeichnet<br />

Das Handelsblatt, die größte Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache,<br />

kürt in Verbindung mit der renommierten Universität St. Gallen/Schweiz, der Ratingagentur<br />

ServiceRating (Köln/Deutschland) und der Unternehmensberatung Steria<br />

Mummert Consulting (Hamburg/Deutschland) jedes Jahr die besten Dienstleister<br />

Deutschlands. In dem Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“<br />

(www.bestedienstleister.de, nur auf Deutsch verfügbar) analysieren Wissenschaftler<br />

der Universität St. Gallen, wie gut deutsche Unternehmen darin sind, Zufriedenheit<br />

und Loyalität bei ihren Kunden zu erzeugen und langfristig zu sichern. Diesem<br />

Wettbewerb stellen sich jeweils mehr als 100 Unternehmen, darunter Versicherungskonzerne,<br />

Banken, Krankenkassen, Versandhäuser, Energieversorger, Personaldienstleiser,<br />

aber auch kleinere, mittelständische Handelsunternehmen. <strong>Straumann</strong><br />

Deutschland gehört 2<strong>01</strong>0 wiederum zu den Top 25 der kundenorientiertesten<br />

Dienstleistungsunternehmen und wurde, zum zweiten Mal in Folge, zusätzlich mit<br />

dem Sonderpreis im Bereich „Medizintechnik“ ausgezeichnet.


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

17<br />

INTERESSIERT? Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem <strong>Straumann</strong>-Kundenberater auf.<br />

DerBezugeinzelnerLeistungenistvomjeweiligenSegment(MORETHANIM-<br />

PLANTS, MORE THAN IMPLANTS Gold oder MORE THAN IMPLANTS<br />

Platinum) abhängig. Die hier vorgestellten Leistungen sind nur ein kleiner Ausschnitt<br />

ausdemGesamtprogramm.JenachLandkanndasMORETHANIMPLANTS<br />

Serviceportfolio in Inhalt und Umfang variieren. Gerne steht Ihnen Ihr <strong>Straumann</strong>-<br />

Kundenberater für weitere Informationen und Abklärungen zur Verfügung.


18 STARGET1I11 MORE THAN IMPLANTS<br />

INTERVIEW<br />

„Es ist sehr wertvoll, mit Hilfe Dritter mögliche<br />

Schwachstellen, aber auch individuelle Praxisstärken<br />

auf objektive Weise identifizieren zu können“<br />

Ein Interview mit Dr. Dr. Stephan Hauk, FacharztfürMKG-<br />

Chirurgie in Bad Soden am Taunus/Deutschland, über seine<br />

Erfahrungen mit MORE THAN IMPLANTS.<br />

HerrDr.Hauk,wieerlebenSieimAllgemeinendieZusammenarbeit<br />

mit <strong>Straumann</strong> in Ihrer Praxis?<br />

IcherlebedieseZusammenarbeitalssehrpositiv.<strong>Straumann</strong><br />

ist für mich ein leistungsstarkes Unternehmen mit einem über<br />

Jahrzehnte gewachsenen, bewährten Produktportfolio und einem<br />

hervorragenden Kundenservice. Im Zusammenspiel dieser<br />

Merkmale mit unserer eigenen medizinischen Expertise können<br />

so Kompetenzen gebündelt und Synergieeffekte erzielt werden.<br />

Für uns bedeutet dies, dass wir die Effizienz unserer Praxis<br />

steigern können. Das stellt für uns die Basis dar, um für unsere<br />

Patienten und Zuweiser beste Leistung erbringen zu können.<br />

Als Praxisbetreiber sind Sie nicht nur dentalmedizinischer<br />

Fachmann, sondern nehmen auch unternehmerische Verantwortung<br />

wahr. Gibt es hier Bereiche, in denen Sie auf<br />

externe Unterstützung zurückgreifen?<br />

Wir sind sehr offen für externe Hilfe, die uns über unser Kerngeschäft<br />

hinaus unterstützt. In oralchirurgischen Praxen wie<br />

unserer herrscht eine enorme Arbeitsdichte, so dass es uns<br />

nicht möglich ist, uns um alle Belange im Detail selbst zu<br />

kümmern und alle wichtigen Informationen in unsere Überweiserpraxen<br />

zu tragen. Zu dieser Unterstützung zähle ich<br />

Werkzeuge wie Bestellformulare und SOP sowie Leistungen im<br />

BereichQualitätsmanagement.Damitkönnenwirindiesen<br />

Bereichen ein hohes Niveau an Standardisierung erreichen,<br />

was uns sehr dabei hilft, Fehler zu erkennen, zu reduzieren<br />

und auszumerzen. Neben diesen operativen Herausforderungen<br />

stelle ich fest, dass auch unternehmerische Aspekte,<br />

besonders im Marketing- und Kommunikationsbereich, zunehmend<br />

wichtiger werden. Als Mund-, Kiefer- und Gesicht-<br />

schirurgen erbringen wir wichtige und hochspezialisierte Leistungen<br />

im zahnärztlichen Bereich. Hier gilt es, der eigenen<br />

PraxisgegenüberZuweisernundPatienteneinklaresProfilzu<br />

geben. Da ist externe Unterstützung gefragt, denn das dazu<br />

notwendige Know-how gehört naturgemäß nicht zu den direkten<br />

Kernkompetenzen einer fachärztlichen Praxis, es wird<br />

aber wie bereits gesagt zunehmend wichtiger für uns.<br />

<strong>Straumann</strong> bietet mit seinem Kundenprogramm MORE<br />

THAN IMPLANTS Serviceleistungen in den von Ihnen angesprochenen<br />

Bereichen an. Ist Ihre Praxis schon damit in<br />

Berührung gekommen?<br />

Ja, und in diesem Zusammenhang möchte ich ganz besonders<br />

die Zuweiserveranstaltungen hervorheben, bei denen<br />

wir von <strong>Straumann</strong> unterstützt werden. Eine MKG-Praxis lebt<br />

von ihren Zuweisern. Viele fachliche Probleme und Fragestellungen<br />

können durch gemeinsames Lernen im Kollegenkreis,<br />

wie es an Universitäten üblich ist, am Effizientesten gelöst<br />

werden. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen mit unserenZuweisernhabensichindiesemZusammenhangetabliert<br />

und erfreuen sich großer Beliebtheit. Hier schätzen es die<br />

Kollegen, einen Ansprechpartner von <strong>Straumann</strong> zur Seite<br />

zu haben.<br />

MORE THAN IMPLANTS umfasst nicht nur direkte Service-Leistungen<br />

für den Behandler, sondern auch für seine<br />

Bezugs-undZielgruppen–alsoauchMitarbeiter,Zuweiser,<br />

PartnerundPatienten.KonnteIhrePraxisauchschondavon<br />

profitieren?<br />

Meine Mitarbeiter profitieren stets von all diesen Maßnahmen,direktundindirekt.IchbinzwarderPraxisinhaber,aber<br />

die Handlungsanweisungen und Verbesserungsmaßnahmen,<br />

die sich beispielsweise aus Qualitätsmanagement und Praxisanalyse<br />

ergeben, müssen letztendlich von meinen Mitarbei-


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

19<br />

tern mitgetragen und umgesetzt werden. Somit sind sie ganz zentral darin involviert.<br />

Dieserlaubtmirauch,Kompetenzenzudelegieren.AmSchlussistesdannderPatient,<br />

der von all diesen Anstrengungen indirekt profitiert. Es gibt für den Patienten<br />

aber auch direkten Nutzen, denn aus der mündlichen, schriftlichen und visuellen<br />

Standardisierung des Patientenaufklärungsmaterials konnten wir gemeinsam großenNutzenziehen.<br />

Sie haben im Rahmen von MORE THAN IMPLANTS an der Praxisanalyse durch<br />

dasAugsburger„InstitutfürManagementimGesundheitsdienst“teilgenommen.<br />

Was hat Sie dazu bewogen?<br />

AlsMKG-chirurgischePraxishatmanimmereinenEinzelkämpferstatusundimLaufe<br />

derZeitwirdmanetwasbetriebsblind.DasseheichalsProbleman.Darumistes<br />

sehr wertvoll, mit Hilfe Dritter mögliche Schwachstellen, aber auch individuelle PraxisstärkenaufobjektiveWeiseidentifizierenzukönnen.EinesolcheSituationsanalyseistfürmichdieGrundlage,umalsnotwendigundwichtigerkannteMaßnahmen<br />

strukturiert umsetzen zu können. Das Feststellen nicht nur der Schwächen, sondern<br />

gerade auch der individuellen Praxisstärken ist sehr wichtig, weil diese Schwerpunkte<br />

so zielgerichtet vertieft und präzisiert werden können. Die Empfindungen<br />

Dr. Dr. Stephan Hauk<br />

Stephan Hauk hat Medizin und Zahnmedizin<br />

studiert. 1991 erfolgte die Anerkennung als Mund-,<br />

Kiefer- und Gesichtschirurg, 1992 die Promotion zum<br />

Doktor der Zahnheilkunde. Seit 1995 führt er als<br />

niedergelassener Mund-, Kiefer-, Gesichtchirurg eine<br />

eigene Praxis in Bad Soden am Taunus/Deutschland.<br />

Dr. Hauk hat an verschiedenen wissenschaftlichen<br />

Studien und Forschungsprojekten teilgenommen und als<br />

Autor und Koautor von wissenschaftlichen Lehrbüchern,<br />

Artikeln und Vorträgen gewirkt.<br />

und die Wahrnehmung der Patienten kamen durch die Analyse ebenfalls sehr gut<br />

zum Ausdruck und haben dazu beigetragen, Schwachstellen aufzudecken. In dieser<br />

HinsichtstelltdiePraxisanalyseetwassehrNachhaltigesfürmichdar.<br />

Können Sie konkrete Resultate nennen, die sich für Sie aus dieser Praxisanalyse<br />

ergebenhaben,bzw.welcheMaßnahmenSiedaraufbasierendergreifenkonnten?<br />

ImoperativenBereichisteineweitereOptimierungnurschwerrealisierbar–die<br />

Effizienz und Ergonomie der chirurgischen Abläufe ist weitgehend ausgereizt. Ich<br />

konnte zum Beispiel zusammen mit meinen Angestellten die Terminkoordination,<br />

das Zeitmanagement und die damit zusammenhängenden Abläufe optimieren,<br />

was für mich zu einer Entzerrung der alltäglichen Aufgabenbelastung und damit<br />

einer nicht unerheblichen Qualitätsverbesserung geführt hat. Des Weiteren hat sich<br />

die interne und externe Kommunikation – im Team, mit unseren Zuweisern und mit<br />

denPatienten–weiterstandardisiertundverbessert.<br />

Herr Dr. Hauk, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.


20 STARGET 1 I 11<br />

MORE THAN IMPLANTS<br />

EIN INTERVIEW MIT PROFESSOR GERHARD F. RIEGL<br />

„Intelligente Marktforschung macht Spezialisten,<br />

Patienten und Zuweiser zu Gewinnern“<br />

STRAUMANN-FORSCHUNGSPROJEKTE FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTE<br />

PRAXISSTRATEGIEN<br />

Bei Implantatversorgungen gibt es zwei zukunftsbedeutsame Entscheidungspartner für Behandler:<br />

die zuweisenden Hauszahnärzte und die betroffenen Patienten. Mit Fokus auf diese beiden<br />

Zielgruppen hat <strong>Straumann</strong> 2008 die Initiativen „Center of Excellence Implantologie“ (Patienten)<br />

und „Im Spezialistenteam zum Erfolg“ (Zuweiser) initiiert. Beide Projekte haben zum Ziel, den teilnehmenden<br />

<strong>Straumann</strong>-Kunden neue Erkenntnisse und einen Wissensvorsprung über ungenutzte<br />

Potenziale zu eröffnen, sowie Strategien für ein zukunftsorientiertes Praxismanagement zu vermitteln.<br />

Dreh- und Angelpunkt der Initiativen sind die Messung und Bewertung der Kooperation<br />

der Implantologen mit ihren Zuweisern, sowie die Qualitätsmerkmale der Praxen, wie sie von<br />

den Patienten wahrgenommen werden. Entwickelt, betreut und ausgewertet werden diese praxisindividuellen<br />

Analysen (inklusive schriftlichem Consulting) vom namhaften „Institut für Management<br />

im Gesundheitsdienst“ in Augsburg unter Prof. Dr. Gerhard F. Riegl (siehe Seite 27).<br />

Das wissenschaftliche Institut von Professor Riegl bürgt bei den Umfragen für die Wahrung des<br />

Datenschutzes und die professionelle Auswertung der Daten.<br />

Herr Professor Riegl, die Zusammensetzung der Zahnärzteschaft wird sich in Zukunft verändern. Welche<br />

Tendenzen und Perspektiven sind aus Ihrer Sicht zu erkennen?<br />

Schonheutewirddeutlich,dassdieZahlderZahnarztpraxensichauchindennächstenJahrenschneller<br />

vermehrenwirdalsdieZahlderPatienten.Dasbedeutet,dassimLeistungswettbewerbdieGewinnung<br />

und Bindung von Patienten oder Zuweisern immer wichtiger wird. Zwar konnten die Zahnärzte in den<br />

letzten 11 Jahren bei den regelmäßigen Besuchern – vor allem den Patienten in der Prophylaxe, die<br />

zweimalundöfterproJahrdenZahnarztansteuern–dieBesuchsfrequenzum13%steigern.Aberdies<br />

ändert nichts an der künftigen Herausforderung, die Stammklientel mehr an sich zu binden. Unsere<br />

Messungenhabengezeigt,dassjüngerePatientenwenigerpraxistreusind.Insgesamtsind45%der<br />

Patienten noch bei ihrem ersten Zahnarzt, während bei den unter 30-Jährigen es nur noch 23 % sind.<br />

Die Studentenzahlen in der Zahnmedizin weisen auch darauf hin, dass der Anteil der Zahnärztinnen<br />

stetig ansteigen wird.


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

21<br />

Welche Auswirkungen wird die Zunahme weiblicher Zahnärzte<br />

haben?<br />

Mehr Zahnärztinnen im Beruf und in der Praxis führen zu<br />

Veränderungen in der Organisationsstruktur der ambulanten<br />

Versorgung und in der unternehmerischen Erwerbstätigkeit<br />

von Zahnmedizinern. Der Verkauf von Praxen im Rahmen der<br />

Nachfolge könnte schwieriger werden, wenn mehr angestellte<br />

Zahnärztinnen in den Praxen arbeiten. Kooperative Formen<br />

der Praxisführung und der Bedarf an Teilzeitarbeits-Modellen<br />

sowie die Arbeitsplatzattraktivität von Zahnkliniken werden<br />

beiZahnärztinnenzunehmen.ImJahr2021werdenwirin<br />

Deutschland voraussichtlich zum ersten Mal mehr praktizierende<br />

Zahnärztinnen als Zahnärzte haben.<br />

Wird es genug Zahnärzte geben, um den steigenden Bedarf<br />

an implantatgestützter Versorgung zu decken?<br />

Die implantatgestützte Versorgung ist unseren Patienten- und<br />

Zuweiserforschungsergebnissen zufolge auf dem Weg, zur<br />

Therapie der ersten Wahl zu werden. Immer mehr Hauszahnärzte<br />

greifen diese Versorgung auf; 19 % der Zahnärzte unter<br />

40 Jahren planen den Einstieg in die Implantologie. Unsere<br />

StudienweisenindiesemZusammenhangaufeinigebemerkenswerte<br />

Trends hin: Weniger komplexe Implantatversorgungen<br />

verlagern sich aus diversen Gründen immer mehr von<br />

der implantologischen Spezialistenpraxis zum Hauszahnarzt.<br />

Jüngere Hauszahnärzte unter 40 Jahren sind mit 39 % deutlich<br />

stärker daran interessiert, Implantatversorgungen in der eigenen<br />

PraxisdurchzuführenalsältereKollegenab50Jahren(mitnur<br />

20 %). Die Patienten drängen zu 46 % ihre Hauszahnärzte<br />

zur Implantatversorgung vor Ort. Nur 15 % wünschen einen<br />

implantologischen Spezialisten neben ihrem Hauszahnarzt.<br />

Und je mehr ein Hauszahnarzt selbst implantiert, desto mehr<br />

einschlägige Bedarfsfälle, die für Implantattherapie in Frage<br />

kommen, wird er unter seiner Patientenschaft ausfindig machen.<br />

„Selbst für Implantologen mit höchster fachlicher<br />

Reputation wird ein gutes, kollegiales Zuweisermarketing<br />

zunehmend wichtig.“<br />

Für die hoch spezialisierten Implantologen kommt es unter<br />

diesen Bedingungen zu einer Art Paradigmenwechsel. SowohldieandenImplantologenüberwiesenenFällewerden<br />

anspruchsvoller, als auch die Zuweiser selber. Denn Hauszahnärzte,<br />

die selbst auch implantieren, sind nach unseren<br />

Zuweiserforschungen im Durchschnitt um 26 % kritischer eingestellt<br />

gegenüber Implantologenleistungen als nicht selbst<br />

Implantierende. Das hat zur Folge, dass selbst für Implantologen<br />

mit höchster fachlicher Reputation ein gutes, kollegiales<br />

Zuweisermarketing zunehmend wichtig wird.<br />

Wie können sich Implantologen unter diesen veränderten<br />

Rahmenbedingungen eine tragfähige und langfristige Basis<br />

mit zuweisenden Praxen aufbauen?<br />

Aus der Zuweiserforschung, die mit rund 3 000 Hauszahnärzten<br />

durchgeführt worden ist, wissen wir: Fachliche Beurteilungskriterien,<br />

wie Zufriedenheit mit chirurgischen Leistungen,<br />

Kompetenz bei Fallkomplikationen oder geringe Komplikationsraten<br />

bei Implantaten sind das Wichtigste für eine kollegiale<br />

Kooperation. Aber wie so oft wird auch hier das<br />

Wichtigste und Unverzichtbarste leider als Selbstverständlich-


22 STARGET1I11<br />

MORE THAN IMPLANTS<br />

keit angesehen, erwartet oder sogar gefordert. Es führt dann<br />

eben nicht zu positiven Überraschungen, wenn genau diese<br />

erwarteten Kernkompetenzen erlebt werden – sie werden einfach<br />

vorausgesetzt. Umgekehrt wird eine zu geringe Leistung<br />

aufdiesemGebietalsuntragbarangesehenundkannsich<br />

rasch sehr schädlich auswirken. Langfristig tragfähige Beziehungen<br />

zwischen Zuweisern und Spezialisten leben also davon,<br />

dass die Erwartungen der Zuweiser übertroffen werden.<br />

Hier spielen beeindruckende Kollegialität und Kooperation<br />

einegroßeRolle.UmesmiteinerSport-Analogiezusagen:<br />

DiefachlicheKompetenzbedeutetfürImplantologenquasi<br />

die „Olympiaqualifikation“, während erst Sozialkompetenz<br />

die Goldmedaille für exzellente Kooperation ermöglicht.<br />

Zum Erarbeiten der fachlichen Reputation im Kollegenkreis<br />

gehören Publikationen, Einladungen oder Rundschreiben.<br />

Auch über Umfragen unter den Zuweisern werden Kooperationsvorteile<br />

bewusstgemacht. Die gemeinsame Philosophie<br />

und die Chemie zwischen Spezialist und Zuweiser müssen<br />

stimmen. Dieser wesentliche Faktor für Zuweisungen wird von<br />

vielen Spezialisten unterschätzt.<br />

„Der Bedarf an Informationen und Aufklärungsmaterial<br />

unter Hauszahnärzten wird von Spezialisten<br />

unterschätzt.“<br />

Wie könnte sich ein Spezialist am besten ins Gespräch bringen?<br />

MankannKollegennurnachhaltigüberzeugen,indemman<br />

ihnenhilft,sichselbstzuüberzeugen.Ambestensindimmer<br />

noch direkt für die Zuweiser Nutzen stiftende Informationen<br />

und Aufklärungsmaterial. Der Bedarf an solchem Informationsmaterial<br />

unter Hauszahnärzten wird von Spezialisten<br />

unterschätzt. So sind es gerade diese schriftlichen Informationsmaterialien<br />

der Spezialisten, die von den Zuweisern die<br />

schlechtesten Noten erhalten haben. Eine diplomatische und<br />

klugeArt,sichinsGesprächzubringen,sindzumBeispielZuweiserumfragen.<br />

Dies sind regelmäßige schriftliche Dialoge mit<br />

von uns garantiertem Datenschutz. So erfährt man beispielsweise,<br />

welche Kriterien bei einer Überweisungsentscheidung<br />

wichtig sind. Dabei können schon einmal „kalte“ Adressen<br />

dazwischensein,dieebenfallszurKooperationbefragtwerden.<br />

Erfahrungsgemäß braucht der Mensch fünf Impulse, um eine<br />

Handlung auszulösen. Die Zuweiserbefragung bewirkt mindestenseinbiszweiImpulse.<br />

„Entscheidend für den Profilierungs- und Differenzierungswettbewerb<br />

ist bei einer Dienstleistung<br />

die menschliche Karte.“<br />

WassinddiewichtigstenAspektefüreinenZahnarzt,sich<br />

beiderZuweisungfüreinenbestimmtenSpezialistenzuentscheiden?<br />

Zuweiser denken bei der Wahl eines Implantologen zu 81 %<br />

an erster Stelle an eigene Interessen. Das ist: der gute persönliche<br />

Kontakt zum Spezialisten. An zweiter Stelle mit 72 %<br />

folgen die „Insgesamtvorteile“ des Implantologen für den<br />

Patienten – beispielsweise Terminflexibilität, Entfernung und<br />

Patientenfreundlichkeit. Im Schnitt hat jeder Zuweiser 3,4 von<br />

12 Vorteilen seines Implantologen im Sinn. Ausschließlich<br />

fachliche Präferenzen ohne Berücksichtigung aller anderen<br />

Kriterien bei der Spezialistenauswahl haben nur 7% der<br />

Hauszahnärzte genannt. Die Sicherheit, dass der anvertraute<br />

Patient zurückkommt, zählt für 38 % der Hauszahnärzte zu den


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

23


24 STARGET 1 I 11<br />

MORE THAN IMPLANTS<br />

bemerkenswerten Kooperationsvorteilen. Patienten wiederum<br />

legengroßenWertdarauf,dassderZahnarztsympathisch<br />

ist und sie sich geborgen fühlen können. Das fachliche,<br />

handwerkliche Können des Arztes ist für den Patienten eher<br />

schwierig einzuschätzen und hat in diesem Zusammenhang<br />

einen nachgeordneten Stellenwert.<br />

Welche Differenzierungen sind für Spezialisten nötig, um<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben?<br />

Bei Fluggesellschaften im Wettbewerb gilt: Kein Flugzeug<br />

darf abstürzen. Aber keine Gesellschaft kann damit werben,<br />

sie habe keine Abstürze. Obwohl alle Fluggesellschaften<br />

keine Abstürze haben dürfen, gibt es von Airline zu Airline<br />

gravierende Unterschiede bei der Zufriedenheit der Passagiere.<br />

Auch bei Spezialisten muss die fachliche Kernleistung<br />

spitzenmäßigsein.DieDifferenzierungspieltsichdannmehr<br />

beim Standort, in der Organisation, in der Kommunikation<br />

undbeimServiceab.EntscheidendfürdenProfilierungs-und<br />

Differenzierungswettbewerb ist bei einer Dienstleistung die<br />

menschlicheKarte.„DasGesicht“derSpezialistenpraxisist<br />

wichtig, aber ausschlaggebend sind das Team und die Behandler<br />

als Markenkerne für alle implantologischen Leistungsfähigkeiten,<br />

gerade auch in der relativ emotionalen Beziehung<br />

mit zuweisenden Kollegen.<br />

Wie gut sind Zahnärzte und Spezialisten in diesem von Ihnen<br />

angesprochenen Beziehungsmanagement?<br />

ZahnärzteundChirurgensindtypischeExpertenmitleidenschaftlicher<br />

Fachorientierung und Neigung zum Perfektionismus.<br />

Das Problem: Selbst die besten Fachexperten können zwar in<br />

ihrerDisziplinalleFertigkeitenbeherrschen,abersiekönnen<br />

niemals für alle Menschen die Besten sein. Man kann es rein<br />

psychologisch nicht allen recht machen, und man darf es nicht<br />

allen recht machen wollen. Das wäre eine Verleugnung oder<br />

einAufgebendeseigenenProfils.ZahnärzteundChirurgen<br />

sollten deshalb künftig noch mehr Spezialisten für Menschen<br />

werden,nichtnurfürZähneundImplantate.Erfolgreichsind<br />

Ärzte,dierechtzeitigundrealistischerkennen,werihreidealen<br />

Klienten sind. Bei diesem Beziehungsmanagement gibt<br />

esnochauffälligeMissverständnisse.SoistfürZuweiserdie<br />

stimmige Philosophie zwischen beiden Kooperationspartnern<br />

tatsächlich 15 % bedeutsamer, als die Implantologen denken.<br />

Spezialisten vermuten dagegen irrtümlich eine viermal höhere<br />

Wichtigkeit ihrer Zertifizierung bei den Entscheidungen der<br />

Zuweiser, als in der Realität wahrgenommen wird.<br />

„Zahnärzte und Chirurgen sollten in Zukunft noch<br />

mehr Spezialisten für Menschen werden, nicht nur<br />

für Zähne und Implantate.“<br />

Sind für Patienten und Zuweiser somit „weiche“ Faktoren maßgebliche<br />

Einflussgrößen?<br />

Daskannmansonichtsagen.DiehartenFaktorenderfachlichen<br />

Kernkompetenzen haben nach unseren Messungen immernochdiehöchstePriorität.WerdiefachlicheKompetenz<br />

nicht beherrscht und einhält, kann beruflich nicht überleben.<br />

Allerdings haben die meisten Klienten – sowohl Zuweiser wie<br />

auch Patienten – keine eindeutigen Möglichkeiten, sofort und<br />

zeitnahalleLeistungenobjektiv,korrektundabschließendzu<br />

bewerten.DiePartnerschließenvonäußerlichen,erstenEindrückenaufdieQualitätderKernleistungen.Gehirnforscher<br />

sagensogar,wirfühlen,bevorwirdenken.Somitsindaufder<br />

Basis guter fachlicher Voraussetzungen die sogenannten außerfachlichen<br />

Faktoren besonders wichtig als Assoziationen,<br />

Orientierungshilfen, Bestätigungen und wegen ihrer selbsterfüllenden<br />

Prophezeiungen. Das Schöne an den sogenannten


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

25<br />

„weichen“ Fakten: Sie lassen sich noch schneller und kostengünstiger<br />

steigern als die häufig schon stark ausgereizten<br />

fachlichen Erfolgsindikatoren.<br />

unternehmerisch scheitert, liegt es weniger am fachlichen Fehlverhalten<br />

als vielmehr an den Defiziten beim Umgang mit<br />

Zuweisern oder Patienten.<br />

„Zahnärzte sind in der Regel beruflich stark introvertiert<br />

auf ihre Praxis fixiert und verkennen allzu<br />

leichtfertig die externen Chancen und Potenziale,<br />

diesichausihrerKlienteloderihremPraxisumfeld<br />

ergeben.“<br />

Anhand welcher nachvollziehbaren Kriterien können sich<br />

PraxisleitermitihrenKollegenvergleichen?<br />

Wir haben mit wissenschaftlichem Beirat und auf der Grundlage<br />

von langjährigen Praxisforschungen zwei idealtypische<br />

Prozessmodelle für die Beurteilungen entwickelt. Einmal geht<br />

es aus der Sicht von Zuweisern um den Kooperationsprozess<br />

mit Implantologen. Das andere Mal geht es um den Ablauf<br />

des Praxisbesuchs und das Zahnbehandlungserlebnis aus der<br />

Sicht der Patienten. Diese Best-Practice-Modelle reihen wie<br />

bei einer „Perlenkette“ die tatsächlich erlebbaren, wichtigen<br />

Augenblicke der Wahrheit als beurteilbare Erfolgsindikatoren<br />

undBenchmarksaneinander.SosiehtjederPraxisleiter,der<br />

an unserem Konsortial-Benchmarking mit Vergleichstests zu<br />

Nachbarpraxenteilnimmt,aufeinenBlick,beiwelchenentscheidungsrelevanten<br />

Qualitätsmerkmalen seine Praxis aus<br />

Sicht der Klientel schon Spitzenklasse ist, wie man aus den<br />

Fehlernderanderenlernenkannundwomannochetwas<br />

von Kollegen übernehmen kann oder sollte. Alle Anregungen<br />

sollenjedochstetsaufdeneigenenStilderPraxisunddes<br />

Praxisinhabers zugeschnitten sein. Externe Zufriedenheitsmessungen<br />

an Hand von idealen Abläufen werden für Praxisverantwortliche<br />

zunehmend wichtig. Denn wenn heute eine Praxis<br />

WiesetzenZahnärzteImpulseaussichveränderndenRahmenbedingungen<br />

um?<br />

Zahnärzte sind im Gesundheitssektor schon seit vielen Jahrzehnten<br />

die Pioniere und Trendsetter bei patientenorientierten<br />

Systemveränderungen. Sie haben auf vielen Gebieten im Praxismanagement<br />

auf vorbildliche Weise Veränderungs- und<br />

Anpassungsbereitschaft bewiesen. Bei Zahnärzten gibt es<br />

mittlerweile die kürzesten Praxiswartezeiten von durchschnittlich<br />

nurnoch11,7MinutenimDurchschnitt.43%derPatienten<br />

verabreden bereits von Besuch zu Besuch ihre Termine und<br />

zeigen damit wünschenswerte Zustimmung zu Prophylaxe und<br />

Praxis. Patienten erwarten beim Zahnarzt heute deutlich mehr<br />

finanzielle Informationen oder Kostenaufklärung als fachliche<br />

Beratungen. Dies ist die nächste Veränderung, die sie bewältigen<br />

müssten.<br />

GibtesfürZahnärzteHürden,diesieandererfolgreichenErweiterung<br />

ihres Tätigkeitsgebiets hindern könnten?<br />

ZahnärztesindinderRegelwieeinsameBohreraufeiner<br />

Behandlungsinsel in ihrer Praxis. Es fehlt der echte Dialog<br />

mit der Klientel, obwohl die Behandler quasi „auf Atemnähe“<br />

am Patienten stehen. Zahnärzte könnten nun irrtümlicherweise<br />

glauben, sie wüssten genau, was ihre Patienten oder ihre<br />

Zuweiser wollen, weil sie mit ihnen ständig in Berührung sind.<br />

DasistjedocheinTrugschluss.ZahnärztesindinderRegel<br />

beruflichstarkintrovertiertaufihrePraxisfixiertundverkennen<br />

allzu leichtfertig die externen Chancen und Potenziale, die<br />

sich aus ihrer Klientel oder ihrem Praxisumfeld ergeben. Aus<br />

diesen Gründen sind gut durchdachte und valide schriftliche<br />

Befragungen mit externen Praxisvergleichstests – möglichst


26 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />

mit neutraler externer Hilfe – wertvolle Instrumente, um diese Aspekte aufzuzeigen, sowie Motivationswerkzeuge<br />

mit individuellem Ortsbezug. Auf diese Weise bekommen Praxisteams Erkenntnisse und<br />

Vergleichsergebnisse, die es nirgendwo zu kaufen gibt und die unbezahlbar wertvoll sind und den<br />

Vorsprung sichern helfen.<br />

GabesÜberraschungeninIhrerForschungsarbeit?<br />

Ja, mehrere! Eine davon war, dass zahnärztliche Teams zu wenig Empfehlungen aussprechen. Und<br />

eine weitere Überraschung: Aus unseren langjährigen Trendforschungen können wir herauslesen, dass<br />

zahnärztliche Praxen für Patienten zwar immer besser und komfortabler geworden sind, aber besonders<br />

frappierend war, dass die Ansprüche der Patienten noch schneller gestiegen sind, als die Praxen bei<br />

ihrer Patientenorientierung aufrüsten konnten. Tatsächlich gibt es gesunkene Zufriedenheitswerte trotz<br />

Verbesserungen,zumBeispielminus29%beimService–trotzkürzererWartezeiten–oderminus5%<br />

bei der Technikausstattung sowie minus 9 % bei der Beurteilung der zahnärztlichen Untersuchungen.<br />

Das ist fast wie eine Olympiade; auch dort gibt es für wiederholt gute Leistungen nach vier Jahren nicht<br />

unbedingt wieder Goldmedaillen.<br />

Konnten Sie in Ihren Studien auch Erkenntnisse darüber sammeln, wie Zahnärzte Premium- und Billiganbieter<br />

wahrnehmen?<br />

Auch für Implantatanbieter gibt es so etwas wie Naturgesetze der Wirtschaftlichkeit. Premiumanbieter<br />

haben danach mehr Möglichkeiten zu herausragendem Service als Billiganbieter. Auch unsere Zuweiserforschungsergebnisse<br />

belegen die Überlegenheit von Qualitätsangeboten gegenüber Preisangeboten im<br />

Verhältnis8:2.Esistbesonderswirkungsvollundintelligent,wenngeradeinnovativeAnbieterneben<br />

ihren qualitativ hochwertigen Produkten auch die außerfachlichen Praxisprogramme zur Kundenunterstützung<br />

und zur Erfolgsveredelung einsetzen.<br />

Wie schätzen Sie die Umsetzung der in Ihren Benchmark-Initiativen gewonnenen Erkenntnisse durch<br />

die Implantatanbieter ein?<br />

Erfolgreiche Unternehmen haben ein gemeinsames Erfolgsgeheimnis. Sie wissen mehr über ihre KundenalsandereundsieverstehendiesebesseralsihreWettbewerber.Außerdemgelingtesdiesen<br />

Champions, im Leben ihrer Kunden einzigartig, unverzichtbar und unaustauschbar zu sein. Bei unseren<br />

Benchmarking-Initiativen für <strong>Straumann</strong>-Kunden machen wir Chirurgen und Zahnärzte zu Mitmachern<br />

und Gewinnern in einem gemeinsamen Marktforschungsprojekt. Die außergewöhnliche Leistung dieser


MORE THAN IMPLANTS<br />

STARGET1I11<br />

27<br />

Analysen und Praxisberatungen liegt in der Unterstützung der <strong>Straumann</strong>-Kunden bei<br />

ihrer eigenen Klientel durch schriftliche Dialogfragebögen, Qualitätsfeedbacks und<br />

Vergleichstests. Besonders intelligent ist Marktforschung, die bei den Befragten<br />

zusätzliche Qualitätslerneffekte und Begehrlichkeiten rund um Implantate auslöst.<br />

DasmachtalleBeteiligten,einschließlichPatientenundZuweiser,zuGewinnern.<br />

Herr Professor Riegl, wir danken Ihnen für dieses Interview.<br />

Das „Institut für Management im Gesundheitsdienst“<br />

von Prof. Dr. rer. pol. Gerhard F. Riegl<br />

LITERATUR<br />

Das Augsburger „Institut für Management im<br />

Gesundheitsdienst“ von Professor Gerhard Riegl verfügt<br />

Riegl, Gerhard F.: Erfolgsfaktoren für die zahnärztliche<br />

Praxis. Innovatives Praxismarketing in der<br />

Zahnmedizin mit Patienten- & Zuweiserforschung,<br />

Zahnarzt-Imagestudie & Qualitäts-Management,<br />

PR.&P TM . Institut für Management im Gesundheitsdienst<br />

Augsburg, 2<strong>01</strong>0. ISBN: 978-926047-18-2.<br />

über die Expertise von über einer Million Patientenbefragungen<br />

in über 10 000 Praxen. Allein im<br />

zahnmedizinischen Bereich wurden bereits in über<br />

1 600 Praxen mehr als 60 000 Patienten befragt.<br />

Damit ist das Institut von Prof. Riegl führend im<br />

Bereich der Befragung von Zahnarztpatienten und<br />

für <strong>Straumann</strong> der optimale Partner. Prof. Riegl gilt in<br />

Deutschland als der Fachmann für Qualitätssicherung<br />

in der Medizin. Er ist Herausgeber und Autor<br />

mehrerer großer Image- und Marketingstudien für<br />

Zahnärzte und Dentallabors im deutschsprachigen<br />

Raum: “Zahnarztpraxis als Center of Excellence“<br />

(2003) und aktuell „Erfolgsfaktoren für die zahnärztliche<br />

Praxis“ (2<strong>01</strong>0).<br />

www.prof-riegl.de


28 STARGET1I11 STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

MORPHING – ALGORITHMEN IM EINSATZ<br />

Wie ein französischer Mathematiker des 18. Jahrhunderts<br />

die moderne CADCAM-Zahnheilkunde inspiriert<br />

Pierre-Simon, Marquis de Laplace<br />

(1749 – 1827),<br />

französischer Mathematiker und Astronom.


STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

STARGET1I11<br />

29<br />

Die moderne Software für Computer Aided Design (CAD) von <strong>Straumann</strong> (<strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

Visual) nutzt einen multidisziplinären Ansatz für Lösungen in der digitalen Zahnheilkunde. Dieser<br />

Artikel beschreibt, wie die theoretischen Überlegungen eines französischen Mathematikers aus<br />

dem 18. Jahrhundert heute einen Beitrag zu moderner zahnärztlicher Software leisten.<br />

EineLösungsstrategiefüreinekomplexeAufgabe<br />

Die Herausforderung der computergestützten Zahnkonstruktion liegt in der Berechnung einer funktionell<br />

korrekten Zahnmorphologie – insbesondere im Hinblick auf die fehlende Kaufläche. In diesem Arbeitsgebiet<br />

ist ein detailliertes zahnmedizinisches Fachwissen, kombiniert mit fundierten Kenntnissen in Informatik,<br />

eine unverzichtbare Voraussetzung. Das Hauptproblem in diesem Zusammenhang besteht darin,<br />

den richtigen Algorithmus zu finden – die Lösungsstrategie ist sozusagen eine Liste sauber definierter,<br />

schrittweiserInstruktionenzurErledigungderAufgabe.WenndieseListesteht,wirddieLösungdannin<br />

die Sprache der Computersoftware übersetzt, wobei auf Anwenderfreundlichkeit und Praxistauglichkeit<br />

in der modernen Zahnheilkunde geachtet wird.<br />

CAD beginnt mit einer mathematischen Darstellung des Zahns<br />

SehenwirunsdieandiesemVerfahrenbeteiligtenpraktischenSchrittenunetwasgenaueran.Nach<br />

Durchführung der Vorarbeiten an der Zahnkavität in der Zahnarztpraxis, z. B. Inlay- oder Teilkronenpräparation,<br />

wird die Arbeit im Dentallabor fortgesetzt. Als erstes wird vom Zahntechniker ein Gipsmodell<br />

hergestellt und gescannt. Der gesunde Restzahn und die Kavität sind durch eine Präparationsgrenze<br />

sauber getrennt (Abb. 1). Im folgenden Schritt erfolgt eine mathematische Darstellung des Zahns mittels<br />

CAD-Software. Die erforderlichen Daten werden normalerweise aus einer Zahn-Datenbank anhand<br />

statistischerAnalyseberechnet.JegrößerdieDatenbank,destopräziseristdasErgebnis.Andiesem<br />

Punktverfolgt<strong>Straumann</strong>einenanderen,innovativenAnsatz.<br />

Die neue Morphing-Funktion der <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual Software entwickelt die fehlende Kaufläche<br />

aus einem einzigen Zahntemplate. Es wird lediglich der Restzahn benötigt, um die Verformungsrichtung<br />

derSchabloneunddieFormzuerhalten,andiedieSchabloneangepasstwerdenmuss.DieseTechnologie<br />

kann für eine breite Palette von Anwendungen genutzt werden, wie etwa Inlays, Onlays, Veneers<br />

und Teilkronen.


30 STARGET1I11<br />

STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

Der Grundstein wurde im 18. Jahrhundert in Frankreich gelegt<br />

Eine wichtige Vorbedingung für diese erstaunlichen Möglichkeiten wurde von Pierre-Simon Laplace<br />

geliefert, einem französischen Mathematiker (1749–1827), dessen Arbeit ausschlaggebend für die<br />

EntwicklungdermathematischenAstronomieundStatistikwar.ErformuliertedieLaplace-Gleichungund<br />

entdeckte die Laplace-Transformation, die in vielen Bereichen der mathematischen Physik relevant ist,<br />

einemFachgebiet,indemereineführendeRollespielte.<br />

Morphing führt zu einer realistischeren Zahnrestauration<br />

Die Oberflächenverformung nach Laplace hat den Vorteil, dass sie direkt an einer Oberfläche arbeitet –<br />

eine Tatsache, die in der Zahnheilkunde entscheidend ist. Wie wird dies beim tatsächlichen zahnärztlichen<br />

Verfahren erreicht? Auf der Grundlage der gewählten Restauration schlägt die <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

VisualSoftwareeingeeignetesTemplatevor,dieentwederaufeinemvorgefertigtenSetanSchablonen<br />

basiertoderausdemgespiegeltenScaneinesgesundenZahnserstelltwird.Dabeiistzubeachten,<br />

dass das lediglich zwei Beispiele aus den insgesamt verfügbaren Möglichkeiten sind. Der Nutzer kann<br />

das Template austauschen. Beim Austausch des Templates hat der User die Option, entweder ihre<br />

Größe zu ändern oder sie neu zu positionieren. Ausgehend von einer automatischen und angenäherten<br />

Anfangsposition, -größe und -orientierung (Abb. 2) verformtdieSoftwaredasZahntemplateso,dass<br />

die Kavität abgedeckt und der Übergang zwischen der Kaufläche des Restzahns und der Schablone so<br />

glatt wie möglich ist (Abb. 3). Dieses Morphing ist somit eine neue Spezialfunktionalität der <strong>Straumann</strong> ®<br />

CARES ® Visual Designsoftware. Sie transformiert (“morpht” oder verwandelt) das Ausgangstemplate<br />

übereinenkontinuierlichenÜbergangsprozessineinanderesTemplate.DieSoftwarewurdeentwickelt,<br />

um ein realistischeres Resultat zu schaffen, als es mit einfacheren Überlagerungen oder Überblendungstechniken<br />

erreicht wird. Praktische Studien haben den Nachweis erbracht, dass sich Morphing für eine<br />

breite Palette von Anwendungen eignet. Die einzige Voraussetzung ist, dass eine ausreichende Menge<br />

an Rest-Zahnsubstanz verfügbar ist, um die Informationen über die Richtung, in die sich das Template<br />

verformen muss, und über die Form zu liefern, an die sie sich anpassen muss. Der User kann problemlos<br />

die Kaufläche der endgültigen Restauration remodellieren. Mit der integrierten Fehlertoleranz der Software<br />

werden Fehler sowohl vermieden als auch automatisch korrigiert, z. B. Mindestwandstärken oder geglättete<br />

Grenzlinien (Abb.4und5). Der Anwender kann weiterhin nachträgliche Korrekturen vornehmen.<br />

Die Resultate sind Zeitersparnis, verbesserte Restaurationen und eine CAM-fertige Konstruktion.<br />

Vielen Dank, Monsieur Laplace!


STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

STARGET1I11<br />

31<br />

Morphing – Schritt für Schritt<br />

Abb. 1 Restzahn mit Kavität (weißer Bereich). Abb. 2 Ausgangs-Zahnschablone. Abb. 3 Resultat der Schablonenverformung.<br />

Abb. 4 Kaufläche korrigiert, unter Berücksichtigung<br />

der Mindestwandstärke (interessante Region<br />

in Rot).<br />

Abb. 5 Endgültige Restauration mit geglätteter<br />

Grenzlinie.<br />

Abb. 6 Morphing einer Teilkrone <strong>Straumann</strong> ®<br />

CARES ® Visual (im laufenden Prozess)


32 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

INTERVIEW<br />

„CADCAM bedeutet Wettbewerbsfähigkeit und<br />

somit Zukunftssicherung“<br />

Ende 2<strong>01</strong>0 hat <strong>Straumann</strong> mit <strong>Straumann</strong> ® CARES ® CAD-<br />

CAM die umfangreichsten Erweiterungen seit dem Markteintritt<br />

eingeführt. CADCAM Lösungen bilden das Herzstück<br />

in <strong>Straumann</strong>s Portfolio innovativer Produkte im Bereich<br />

der digitalen Zahnmedizin, die unter der Dachmarke<br />

„<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions“ geführt werden.<br />

Dr. Sandro Matter, ExecutiveVicePresidentundHeadof<br />

Global Products bei <strong>Straumann</strong>, erläutert im folgenden<br />

Interview, warum er in CADCAM die Technologie der Zukunft<br />

sieht.<br />

Herr Dr. Matter, wie fällt Ihr Fazit nach der Einführung des<br />

neuenCADCAMSystemsvon<strong>Straumann</strong>aus?<br />

DasneueCADCAMSystemistbeiunserenKundenerfolgreich.Insgesamtkannichfeststellen,dassunsereErwartungen<br />

deutlich übertroffen worden sind. Die hohen Anstrengungen<br />

in Forschung und Entwicklung, die <strong>Straumann</strong> hier unternommen<br />

hat, haben sich ausgezahlt – nicht zuletzt dank der engen<br />

Kooperation mit unseren Kunden in diesem Bereich.<br />

„Durch Hochleistungsmaterialien ergeben sich bedeutende<br />

Vorteile bei der Belastbarkeit und Funktionalität.<br />

In Sachen Ästhetik werden erstklassige<br />

Lösungen möglich. Solche Hightech-Dentalprodukte<br />

inspirieren den Markt und treiben Innovationen<br />

voran.“<br />

Was schätzen die Anwender am meisten an <strong>Straumann</strong>s<br />

CADCAM Lösung?<br />

WirhabeninderTatsehrvielpositivesFeedbackausdem<br />

Markterhalten.SowarderersteScannervon<strong>Straumann</strong>,<br />

das Modell es1, bei seiner Einführung vor einigen Jahren<br />

einer der ersten dentalen Laserscanner auf dem Markt. Er ist<br />

auch heute noch in vielen Dentallabors im Einsatz. Dennoch<br />

gibt es in diesem Bereich mittlerweile natürlich andere und<br />

neue Anforderungen und Möglichkeiten. Diese spiegeln sich<br />

in den neuen Funktionalitäten unseres neuen Systems wider.<br />

Letztlich richtet sich die Entscheidung für ein CADCAM System<br />

in der Praxis nach den nachgefragten Versorgungen – Inlays,<br />

Veneers, Kronen, usw. – und Werkstoffen. Hier überzeugt das<br />

neue Angebot von <strong>Straumann</strong> und das kommt beim Zahnarzt<br />

und Zahntechniker gut an.<br />

Welche Werkstoffe würden Sie besonders hervorheben?<br />

Ganz klar die Hochleistungsmaterialien, also insbesondere die<br />

Zirkoniumdioxid- und Glaskeramiken. So wie Roxolid ® in der<br />

Implantologie neue Maßstäbe setzt, tun dies Hochleistungsmaterialien<br />

in der Prothetik. Es ergeben sich klare Vorteile<br />

fürZahnärzteundPatienten.Nehmenwirbeispielsweisedie<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® CADCAM Versorgungen aus IPS e.max ®<br />

CADoderIPSEmpress ® CAD 1 . Diese Restaurationen überzeugen<br />

durch hohe Festigkeit und Transluzenz. Dadurch ergeben<br />

sich bedeutende Vorteile bei der Belastbarkeit, Funktionalität<br />

undVerarbeitung.InSachenÄsthetikwerdenerstklassigeLösungen<br />

möglich. Solche Hightech-Dentalprodukte inspirieren<br />

denMarktundtreibenInnovationenvoran.<br />

Diese CADCAM Hochleistungsmaterialien eröffnen also neue<br />

restaurative Anwendungsbereiche?<br />

So ist es. Neue Materialien eröffnen Möglichkeiten für neue<br />

Applikationen, zum Beispiel die Herstellung verschraubter Brücken<br />

mit CADCAM, die in dieser Form so noch nicht möglich<br />

waren. Die Herstellung von zahn- oder implantatgetragenen<br />

Brückenversorgungen im Seitenzahnbereich gelangt dank


STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

STARGET1I11<br />

33


34 STARGET1I11<br />

STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

<strong>Straumann</strong> CADCAM GmbH<br />

in Leipzig/Markkleeberg, Deutschland


STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

STARGET1I11<br />

35<br />

CADCAM auf ein höheres Effizienz- und Produktivitätsniveau.<br />

InBezugaufWirtschaftlichkeit,FestigkeitundÄsthetikgibtes<br />

kaum Techniken, die ein vergleichbares Niveau erreichen.<br />

Entscheidend ist aber auch die klare Ausrichtung auf den Praxis-<br />

und Laboralltag. Die Material- und Applikationsvielfalt,<br />

die<strong>Straumann</strong>imCADCAMBereichbietet,bedeutet,dass<br />

Anwender ihr Portfolio vollumfänglich an den Bedürfnissen<br />

des Marktes angleichen können – so antizipiert <strong>Straumann</strong><br />

Kundenwünsche.<br />

„Gemäß internen Untersuchungen können mit moderner<br />

Glaskeramik die geringen Mehrkosten des<br />

Materials durch die Reduktion der zu investierenden<br />

Arbeitszeit kompensiert werden.“<br />

Haben Keramiken hier ein besonderes Potential?<br />

Eindeutig–obwohlsieimMarktnochnichtganzangekommen<br />

sind. Wir sehen einerseits einen großen Trend hin zur Keramik.<br />

GleichzeitigerfreuensichimMomentetwaNichtedelmetalle<br />

großer Beliebtheit. Letztendlich ist das Ziel immer, eine möglichst<br />

effiziente und kostengünstige Methode anzubieten. Das<br />

ist mit Keramik möglich. Nehmen wir moderne Glaskeramiken.<br />

Diesekostenzwaretwasmehr,dasGrundproblemscheint<br />

mirabereinandereszusein.ArbeitskraftkostetGeld,Materialien<br />

machen dabei nur einen geringen Teil der Gesamtkostenaus.MitdemEinsatzvonCADCAMkannArbeitszeit<br />

eingespart werden; interne Untersuchungen zeigen hier eine<br />

möglicheZeitersparnisvonbiszu30Prozent,wenndieses<br />

Material eingesetzt wird. Die Mehrkosten werden also durch<br />

eine Reduktion der zu investierenden Arbeitszeit kompensiert.<br />

HinzukommendieästhetischenVorteile.Dabeiwächstdas<br />

Interesse an hochwertigem Zahnersatz in allen Bevölkerungsgruppen<br />

– und damit auch die Bereitschaft, für solche Qualität<br />

zu zahlen. Der Trend zeigt also auf vollkeramische Hochleistungsmaterialien.<br />

Welchen Stellenwert nimmt CADCAM im Bereich der digitalen<br />

Zahnmedizin ein?<br />

CADCAM bedeutet nicht einfach „Scanner mit Software“ und<br />

ein automatisch perfektes Ergebnis. Ein Hochleistungsscanner<br />

mit einer durchschnittlichen Software kann das Potenzial der<br />

Hardware nicht ausschöpfen. Und „Digitale Zahnmedizin“<br />

bedeutet heute tatsächlich mehr als CADCAM allein. Denken<br />

wirandasintra-oraleScannenmitiTero 2 oder an geführte<br />

Chirurgie mit coDiagnostiX. In allen diesen Bereichen müssen<br />

Hard-undSoftwaregenauaufeinanderabgestimmtsein,mit<br />

hundertprozentig passenden Schnittstellen. Alle diese Technologien<br />

im Zusammenspiel bezeichnen wir als “Digital Solutions“.<br />

Das Ziel ist klar: Am Ende soll ein Produkt stehen, das<br />

ohne jegliche Abstriche perfekt in den Mund des Patienten<br />

passt und eine lange Lebenszeit hat. An diesem Endergebnis<br />

wirdletztlichdieQualitätdesDentallaborsunddesBehandlers<br />

gemessen.<br />

<strong>Straumann</strong>produziertdenZahnersatzzentral.WelcheVorteile<br />

bieteteinsolchesKonzeptdemAnwender?<br />

Die Vorteile der zentralen Produktion widerspiegeln genau<br />

die Nachteile und Risiken einer dezentralen Produktion. Dezentral,alsoinderPraxisoderdemLaborvorOrt,heißt:hohe<br />

Investitionskosten,diesichamortisierenmüssen.Gleichzeitig<br />

schreitet dabei die Technologie rasant voran, was wiederum<br />

neue Investitionen nach sich zieht. Hinzu kommen hohe<br />

Wartungs- und Unterhaltskosten. Problematisch ist dabei auch<br />

immer die Auslastung. Viele Labore, die sich Fräsmaschinen


36 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

anschaffen,produzierendeshalboftfürKollegenmit.Was<br />

oftnichtbekanntist:FürdenGesetzgebergeltendieseLabore<br />

als Hersteller von Medizinprodukten – und müssen damit<br />

unter anderem ein Qualitätssystem vorweisen können. Bei<br />

zentralen Fräszentren stehen solche Qualitätssysteme und die<br />

damit garantierte Qualität stets im Fokus. Neue Anforderungenlassensichvielleichtererfüllen.Zudemachtet<strong>Straumann</strong><br />

darauf,dassjedeInvestitiondesAnwendersin<strong>Straumann</strong> ®<br />

CARES ® CADCAM werthaltig ist.<br />

Wie gestalten sich die Qualitäts- und Dokumentationsprozesse<br />

in der Produktion bei <strong>Straumann</strong>?<br />

Wir haben ein komplett zertifiziertes Qualitätssystem, das<br />

z. B. die Rückverfolgbarkeit von Produktionslosen und – im Falle<br />

von patientenspezifischen Restaurationen – sogar einzelner<br />

Versorgungen ermöglicht. Darüber hinaus führen wir regelmäßig<br />

weiter eigene qualitative Untersuchungen durch. Wir<br />

unterscheiden klar zwischen zahn- und implantatgetragenen<br />

Versorgungen. Gerade im Hinblick auf implantatgetragene<br />

Strukturen, die wesentlich weniger Fertigungstoleranzen zulassen<br />

und hohe Präzision erfordern, ist dies wichtig. Alle<br />

Abläufe und Prozesse sind ausgiebig validiert und kontrolliert.<br />

Vergleichen wir zwei Produktionsverfahren direkt miteinander:<br />

Fräsen versus Pressen. Was spricht aus Ihrer Sicht für das eine<br />

oder andere?<br />

Im Pressen wird vorwiegend der Vorteil geringerer Anschaffungskosten<br />

gesehen. Prinzipiell reicht ja ein Ofen aus. Darüber<br />

hinaus entspricht die Presstechnik dem bisherigen, gewohnten<br />

Arbeitsablauf des Zahntechnikers am meisten – die manuellen<br />

Tätigkeiten vom Wachsmodell bis zum Pressvorgang.<br />

DabeibleibtallerdingsdieArbeitszeitfürdieErstellungder<br />

Wachsmodelle, die bei der digitalen Konstruktion im CADCAM<br />

System überflüssig werden, unberücksichtigt. Zudem lassen<br />

sich Patienten-Dateien gut archivieren und als Vorlage für<br />

Folgekonstruktionen problemlos nutzen. Pressen kann dann<br />

effizient sein, wenn die Durchlaufrate gering ist und etwa<br />

bei einer Arbeit am Tag liegt. Bei größeren Versorgungen<br />

gelangt die Presstechnik allerdings schnell an ihre Grenzen.<br />

Letztendlich muss eingestanden werden, dass Presskeramiken<br />

nur für Einzelzähne gedacht sind. Im Gegensatz dazu nutzt<br />

<strong>Straumann</strong> in der zentralen Produktion große, tonnenschwere<br />

Fräsmaschinen, die sich für die hochpräzise Fertigung verschiedenster<br />

Versorgungen in der Zahnmedizin bewährt haben.<br />

„CADCAM ermöglicht es dem Zahntechniker, sich<br />

vermehrt auf seine Kernkompetenz ‚Prothetik‘ zu<br />

konzentrieren und ist zugleich Schlüsselkomponente<br />

im Netzwerk von Kollegen und Kundenbeziehungen.“<br />

Wie sehen Sie die Bilanz für CADCAM heute?<br />

CADCAM ist ein globaler Trend und für moderne Prothetik<br />

derlogischeWeg.ZahnersatzstelltheutehöchsteAnforderungen<br />

an Qualität, Präzision und Ästhetik. CADCAM bietet<br />

hinsichtlich der Effizienz einen enormen Vorteil. Ein direktes<br />

Design am Computer macht das Wachsmodell überflüssig.<br />

Hohe Wiederholraten gibt es bei CADCAM nicht mehr. Die<br />

heutigen Fräsprozesse erreichen eine sehr hohe Präzision,<br />

wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. So demons-


STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />

STARGET1I11<br />

37<br />

trieren Untersuchungen von Prof. Edelhoff aus München, dass eine sehr gute Passgenauigkeitgegebenist.Esistfürmichklar,dassCADCAMunterdiesenUmständen<br />

als die Technologie der Zukunft bezeichnet werden muss.<br />

„Die Vorteile der zentralen Produktion von Zahnersatz widerspiegeln<br />

genau die Nachteile und Risiken einer dezentralen Produktion.“<br />

Dr. Sandro Matter<br />

Executive Vice President & Head of Global Products<br />

CADCAM somit auch als Zukunftssicherung?<br />

Ja.DasGefühl:„DieStundeamAbend,dieichdanocheinmaletwasnacharbeite,<br />

kostet ja nichts“, wird sich langfristig nicht rentieren. Hier sollte ein Umdenken stattfinden.<br />

CADCAM bedeutet Wettbewerbsfähigkeit und somit Zukunftssicherung.<br />

Die Frage ist heute deshalb meiner Meinung nach nicht, ob CADCAM, sondern wann.<br />

Esisteffizienterbeireproduzierbarer,gleichbleibenderoderbessererQualität.Es<br />

ermöglicht, mehr Zeit für Kunden aufzuwenden und sie mit qualitativen Produkten<br />

konstant zuverlässig zu versorgen. CADCAM ermöglicht es dem Zahntechniker,<br />

sich vermehrt auf seine Kernkompetenz „Prothetik“ zu konzentrieren und ist zugleich<br />

Schlüsselkomponente im Netzwerk von Kollegen und Kundenbeziehungen.<br />

Dr. Sandro Matter, Geschäftsleitungsmitglied der<br />

Institut <strong>Straumann</strong> AG in Basel, hat einen<br />

Masterabschluss in Chemie der ETH Zürich/Schweiz<br />

und promovierte dort in Werkstoffwissenschaften.<br />

Seine unternehmerische Laufbahn begann 1997 bei<br />

Synthes-Stratec. Hier war er u.a. für die Entwicklung<br />

des Bereichs „Biomaterialien“ verantwortlich. Er war<br />

Mitgründer des Unternehmens Kuros Therapeutics.<br />

2002 trat er bei <strong>Straumann</strong> seine Stelle als Leiter<br />

der Division „Biologics and Research“ an und ist seit<br />

2005 Leiter der Produktdivision von <strong>Straumann</strong>.<br />

1<br />

IPS e.max ® und IPS Empress ® sind eingetragene Warenzeichen von Ivoclar Vivadent AG, Liechtenstein.<br />

2<br />

iTero ® ist eine eingetragene Marke von Cadent Ltd Corporation, Israel.


38 STARGET 1 I 11<br />

KERAMIKVERSORGUNGEN<br />

ARNE F. BOECKLER UND MICHAEL SEITZ<br />

Keramik auf Implantaten – festsitzende Restaurationen<br />

aus Zirkoniumdioxid bei der Rehabilitation des<br />

zahnlosen Oberkiefers<br />

Einleitung<br />

Der Einsatz von festsitzenden Restaurationen mit einem oxidkeramischen<br />

Gerüst ist nicht nur auf natürlichen Zähnen,<br />

sondern auch auf Implantaten eine zunehmend akzeptierte<br />

individualisierten, industriell vorgefertigten, einteiligen Zirkoniumdioxidaufbauten<br />

am Beispiel der implantatprothetischen<br />

Gesamtrehabilitation eines zahnlosen Oberkiefers demonstriert<br />

werden.<br />

Therapieoption. 1–3 Die Zementierung derartiger Restaurationen<br />

Anamnese<br />

auf Titanaufbauten kann dabei als etablierter Standard angesehen<br />

werden. 4–7<br />

Durch die Einführung von Sekundärteilen<br />

Die zu Behandlungsbeginn 39-jährige Patientin stellte sich<br />

aus hochfestem Zirkoniumdioxid steht seit einigen Jahren sowohl<br />

aus Sicht der Ästhetik 8–12 als auch der Biokompatibilität<br />

nach erfolgter parodontaler Initialtherapie mit dem Wunsch<br />

nach einer Gesamtrehabilitation ihres Oberkiefers vor. Im Zuge<br />

und Stabilität der periimplantären Weichgewebe 13–16<br />

eine<br />

der Vorbehandlung waren die Zähne 16,17 und 26 vor ca. 4<br />

interessante Alternative zur Verfügung. Die Herstellung dieser<br />

Keramikaufbauten erfordert in der Regel die Anwendung<br />

von speziellen CADCAM-Technologien. 17–19 Seit einiger Zeit<br />

stehen allerdings auch industriell vorgefertigte, einteilige und<br />

individualisierbare Zirkoniumdioxidaufbauten als Alternative<br />

zur Verfügung.<br />

Monaten extrahiert worden. Die Zähne 11, 21 und 23 waren<br />

als Brückenpfeilerzähne der Lücke 22 überkront und verblockt.<br />

Zahn 12 trug eine metallkeramische Krone. Die Prämolaren 14,<br />

15 und 25 waren mit insuffizienten Amalgamfüllungen versorgt<br />

(Abb. 1). Die Mundhygiene hatte sich im Zuge der parodontalen<br />

Vorbehandlung verbessert und die Patientin hatte<br />

das Rauchen aufgegeben. Die Sondierungstiefen der Zähne<br />

betrugen 5 mm bis 9 mm (Abb. 2). Die Sondierung der Taschen<br />

Verschiedene Studien attestieren Sekundärteilen aus Zirkoniumdioxid<br />

ein hohes klinisches Potential. 20–25<br />

Daraus ergab<br />

provozierte teilweise Blutungen (BOP positiv). Bis auf den<br />

sich bisher die Empfehlung zum Einsatz dieser Sekundärteile<br />

für den Frontzahnbereich. 8,9,23,26–28<br />

Die Ergebnisse aktueller<br />

Zahn 13 (LG II) wiesen alle Zähne bei subjektiver Beschwerdefreiheit<br />

und trotz teilweiser Verblockung Lockerungsgrade<br />

Untersuchungen unterstützen nunmehr auch den Versuch eines<br />

EinsatzesoxidkeramischerAufbautenimSeitenzahnbereich. 7,29<br />

In dem folgenden Bericht soll die klinische Anwendung von<br />

von III auf. Röntgenologisch zeigte sich ein generalisierter,<br />

vor allem vertikaler Knochenabbau. Die Wurzeln der verbliebenen<br />

Oberkieferzähne erschienen kurz und konisch. Es<br />

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3


KERAMIKVERSORGUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

39<br />

konnten keine funktionellen Probleme oder kranio-mandibulären<br />

Dysfunktionen diagnostiziert werden.<br />

Behandlungsplanung<br />

Die Patientin strebte eine definitive Versorgung mit festsitzenden<br />

Brücken an. Entsprechend der SAC-Klassifikation musste<br />

der Fall als komplex eingeordnet werden. 30 Nach intensiver<br />

Diskussion und Abwägung aller alternativen Therapieansätze<br />

wurden die Oberkieferzähne als unsicher und daher nichtdauerhaft<br />

erhaltungswürdig bzw. als nicht sinnvoll in ein festsitzendes<br />

Konzept integrierbar eingestuft. Analog eines etablierten<br />

Konzeptes für den zahnlosen Oberkiefer sollten nach<br />

derExtraktionachtImplantateindenPositionen1,3,4und6<br />

inseriert werden. 31 Da die Patientin aus beruflichen Gründen<br />

für die gesamte Dauer der Therapie eine festsitzende therapeutische<br />

Brückenversorgung benötigte, wurde in diesem<br />

Falle eine Sofortimplantation und bei einer ausreichenden<br />

Primärstabilität der Implantate die provisorische Sofortversorgung<br />

geplant. 32 Grundsätzlich besteht in derartigen Fällen<br />

dasRisikoeinerpostoperativen,langsamenResorptionder<br />

vestibulärenKnochenanteile,welchezueinemVerlustanGewebsvolumenundästhetischenKomplikationenführenkann.<br />

Allerdings ergaben in dem vorliegenden Fall sowohl die diagnostische<br />

Sondierung des vestibülären Knochens, als auch<br />

FormundVerlaufdesWeichgewebesdieDiagnoseeinesdicken<br />

parodontalen Phänotypus mit relativ breiter vestibulärer<br />

Restknochenlamelle und somit nur geringer zu erwartender<br />

Rezessionstendenz. 33<br />

Chirurgisches Vorgehen<br />

Es wurde ein prothetisches Set-up und eine entsprechende<br />

vertikale Orientierungsschablone erstellt. Aufgrund der fehlenden<br />

vertikalen Knochenhöhe in den Regionen 16 und 26<br />

erfolgte zuerst die Insertion von zwei primärstabilen Implantaten<br />

(<strong>Straumann</strong> ® BoneLevelImplantRC,Ø4,8mm,10mm<br />

SLActive ® ) mittels interner Sinuselevation und Augmentation<br />

mit xenogenem, partikulärem Knochenersatzmaterial (Abb. 3).<br />

Nach vier Monaten komplikationsloser Einheilung wurden die<br />

Implantate freigelegt (Abb. 4). Auf Grundlage der prothetischen<br />

Planung erfolgte auf einem radierten Modell die Herstellung<br />

einer Bohrschablone. Am Operationstag wurden die Zähne<br />

schonendmittelsPeriotomentfernt.Dienochintaktevestibuläre<br />

Kochenlamelle wurde ohne Elevation eines Lappens exploriert.<br />

Die Alveolen wurden sorgfältig kürettiert, gespült und mittels<br />

Sonde vermessen. Entsprechend der Bohrschablone (Abb. 5)<br />

wurden die Implantatstollen präpariert und die Implantate<br />

primärstabil inseriert (<strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implant RC,<br />

Ø4,1mm,10mmSLActive ® ). Mittels der vertikalen Orien-<br />

Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6


40 STARGET 1 I 11<br />

KERAMIKVERSORGUNGEN<br />

tierungsschablone wurde entsprechend eines harmonischen<br />

Gingivaverlaufs auf einen zahnspezifischen Vertikalabstand<br />

zwischen dem geplanten marginalen Kronenrand und der<br />

Implantatschulter geachtet (Abb. 6). Die leeren Alveolen wurden<br />

mit einer Kollagen-Hydroxylapatit-Matrix verschlossen.<br />

Spalträume zwischen vestibulärer Knochenlamelle und Implantat<br />

wurden in Abhängigkeit von ihrer Breite mittels xenogenem,<br />

partikulärem Knochenersatzmaterial aufgefüllt.<br />

Sofortversorgung mittels therapeutischer Restauration<br />

Aufgrund ihrer axialen Ausrichtung und des Drehmomentes<br />

beiderInsertioneignetensichnichtalleImplantatefürdie<br />

Integration in den provisorischen Brückenverbund. Nach dem<br />

AufsetzenvonAbformpfostenerfolgteeinegeschlosseneAbformung<br />

mittels Polyether. Die Implantate wurden anschließend<br />

mit Gingivaformern verschlossen und die Kieferrelation<br />

mittels der adjustierten Vertikalschablone registriert. Auf der<br />

Grundlage des präoperativen Set-ups erfolgte auf einem Modell<br />

die Anpassung der provisorischen Kunststoffsekundärteile<br />

(PEEK,<strong>Straumann</strong>)aufdenImplantateninZahnposition1,4<br />

und 6. Anschließend wurde die temporäre Brücke aus PMMA-<br />

Kunststoff hergestellt und ausgearbeitet. Zwölf Stunden nach<br />

der Operation wurden die Aufbauten bei der Patientin eingeschraubt<br />

(Abb. 7), verschlossenunddieokklusaladjustierte<br />

Kunststoffbrücke reversibel zementiert (Abb. 8). Umeinerestaurativ<br />

günstige Weichgewebskontur zu erzielen, wurde die<br />

Brücke nach acht Wochen erstmals abgenommen und während<br />

der anschließenden sechswöchigen Konturierungsphase<br />

mehrfach basal mittels Kunststoff nachgearbeitet.<br />

Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9<br />

Abb. 10 Abb. 11<br />

Abb. 12


KERAMIKVERSORGUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

41<br />

Definitive Versorgung<br />

Über einen Situationsabdruck erfolgte im Labor die Herstellung<br />

eines individuellen Abformlöffels. Nachdem die therapeutische<br />

Brücke abgenommen wurde (Abb. 9), erfolgte nacheinander<br />

die Individualisierung von acht verschraubten Abformpfosten<br />

durch Kopie der provisorischen Aufbauten mittels eines<br />

autopolymerisierenden PMMA-Kunststoffs (Abb. 10). Nachdem<br />

alle Abformpfosten auf den osseointegrierten Implantaten<br />

verschraubt waren, erfolgte der finale Abdruck mittels<br />

Polyethermasse. Nach der Herstellung des Meistermodells<br />

wurdendieAufbautenaufdiesemverschraubtunddietemporäre<br />

Brücke aufgesetzt. Das so mit dem Unterkiefermodell<br />

verschlüsselte Meistermodell wurde schädelbezüglich einartikuliert.<br />

Ein Modell der provisorischen Brücke konnte ebenfalls<br />

gegen den Unterkiefer kreuzartikuliert werden. Der Patientin<br />

wurden Aufbauten und Brücke eingesetzt. Im Labor erfolgte<br />

nun die Anpassung und Individualisierung der Zirkoniumdioxidaufbauten<br />

(Abb. 11). Dabeikonntezwischengeradenund<br />

15°-abgewinkelten Aufbauten in weiß oder einer dentinähnlichen<br />

Einfärbung gewählt werden (<strong>Straumann</strong> ® Anatomisches<br />

IPS e.max ® Sekundärteil). Die laborseitige Ausarbeitung erfolgte<br />

mittels Turbine und Wasserkühlung. Bei den nur mittels<br />

Schleifern angepassten Aufbauten wurden durch einen<br />

15-minütigen Regenerationsbrand bei 1 050 °C die durch das<br />

Beschleifen entstandenen Oberflächenspannungen entfernt.<br />

Wo notwendig, wurden die Aufbauten durch Aufwachsen an<br />

das individuelle Durchtrittsprofil angepasst und anschließend<br />

mittels einer geeigneten Lithiumdisilikatkeramik (IPS e.max ®<br />

ZirPress) überpresst. Die Aufbauten wurden klinisch einprobiert<br />

(Abb. 12) und zur Darstellung der endgültigen Weichgewebs-<br />

Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15<br />

Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18


42 STARGET1I11 KERAMIKVERSORGUNGEN<br />

Dr. Arne F. Boeckler<br />

arne.boeckler@medizin.uni-halle.de<br />

Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/<br />

Deutschland (Direktor: Prof. Dr. J. Setz). Qualifiziert<br />

fortgebildeter Spezialist für Prothetik der Deutschen<br />

Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und<br />

Biomaterialien e.V. (DGPro). Tätigkeitsschwerpunkt<br />

Implantologie. ITI Fellow. Verschiedene nationale<br />

und internationale Veröffentlichungen und Vorträge<br />

zu den Themen Implantologie, Implantatprothetik,<br />

vollkeramische Restaurationen und CADCAM-<br />

Technologien.<br />

konturen eine Überabformung durchgeführt. Nun erfolgte die computergestützte<br />

Konstruktion und Fertigung der vier dreigliedrigen Brücken aus Zirkoniumdioxid<br />

(zerion ® von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® CADCAM). Nach der erfolgreichen Einprobe<br />

(Abb. 13) wurden die beiden anterioren Gerüste in Schichttechnik verblendet (IPS<br />

e.max ® Ceram),wohingegendieposteriorenGerüstezurErzielungeinermechanisch<br />

hochfesten Verblendung wiederum mittels IPS e.max ® ZirPress überpresst<br />

wurden (Abb. 14). Die fertigen Sekundärteile wurden mittels eines individuellen Einbringschlüssels<br />

platziert und mit 35 Ncm auf den Implantaten verschraubt. Danach<br />

zeigte sich eine günstige Unterstützung der periimplantären Weichgewebe (Abb. 15).<br />

Nach dem Verschluss der Schraubkanäle wurden die Brücken provisorisch mit einem<br />

silikonhaltigen Material reversibel zementiert, okklusal minimal adjustiert und<br />

regelmäßigkontrolliert.NachvierWochenzeigtesicheingesundesundreizfreies<br />

periimplantäres Weichgewebe (Abb. 16, 17). Aufgrund der ausgiebigen Probephase<br />

mittels der therapeutischen Brücke waren nur noch minimale Korrekturen<br />

notwendig.DieSekundärteilewurdennocheinmalaufihrenstabilenundfesten<br />

Sitz hin kontrolliert. Nach dem Verschluss der Kanäle und der internen Reinigung<br />

derPfeilerkronenmittelsSandstrahlererfolgtediedefinitiveZementierungmiteinemadhäsivenKompositzement(Abb.<br />

18, 19). In den kommenden Tagen wurden<br />

Nachkontrollen durchgeführt (Abb. 20). Aufgrund von weiteren Behandlungen im<br />

UnterkieferbliebdiePatientininregelmäßigerKontrolle.Nach12Monatenzeigte<br />

sich ein stabiles periimplantäres Weichgewebe (Abb. 21). Alle vollkeramischen<br />

Sekundärteile und Restaurationen waren komplikationsfrei. Röntgenologisch ergab<br />

Abb. 19 Abb. 20<br />

Abb. 21


KERAMIKVERSORGUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

43<br />

sich kein Anhalt auf Veränderungen des periimplantären Knochenniveaus (Abb.<br />

22). Die Patientin war mit Ästhetik und Funktion sehr zufrieden (Abb. 23).<br />

Schlussfolgerung<br />

Der Einsatz von keramischen Implantataufbauten, insbesondere in der Kombination<br />

mit vollkeramischen Restaurationen eröffnet die Möglichkeit hochästhetischer<br />

und biokompatibler Versorgungen. Studien der letzten Jahre konnten derartige<br />

ZTM Michael Seitz<br />

seitz@dentaltechnik-seitz.de<br />

Inhaber von Dentaltechnik Michael Seitz<br />

in München/Deutschland. Tätigkeitsschwerpunkt<br />

DGI: Implantatprothetik. Referententätigkeit:<br />

Implantologie und digitale Fotografie.<br />

Vorzüge für den Frontzahnbereich auch klinisch-wissenschaftlich untermauern.<br />

Langzeiterfahrungen für die Anwendung derartiger Aufbauten im Seitenzahnbereich<br />

bestehen momentan noch nicht. Erste Erfahrungen erscheinen allerdings viel<br />

versprechend. Die Herstellung von einteiligen Zirkoniumdioxidaufbauten verlangt<br />

inderRegeldenEinsatzkomplexerCADCAM-Technologien.ImvorgestelltenFall<br />

wurden die Anwendung industriell präfabrizierter und anschließend individualisierter<br />

Keramikaufbauten im Front und Seitenzahnbereich exemplarisch demonstriert.<br />

Danksagung<br />

DerAutordanktDr.WilliamMartin,Dr.DeanMortonundDr.JamesRuskinfürdie<br />

Inspiration zur klinischen Umsetzung dieses Falles.<br />

Die Literaturreferenzen können unter www.straumann.com/boeckler.pdf heruntergeladen werden.<br />

IPS e.max ® ,ZirPressundCeramsindeingetrageneMarkenderIvoclarVivadentAG,Liechtenstein.<br />

Abb. 22 Abb. 23


44 STARGET1I11 STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />

STEFANO STORELLI, LEONARDO AMORFINI, MAURIZIO CAMANDONA UND EUGENIO ROMEO<br />

Beurteilung der Präzision von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Guided<br />

Surgery anhand eines klinischen Falls<br />

Einführung<br />

Die Anwendung von geführter Chirurgie bereitet den Weg<br />

fürdieZukunftderImplantatchirurgie.Softwarebasiertepräoperative<br />

Planung unterscheidet sich beträchtlich von der herkömmlichen<br />

Planung mit Modellen und Röntgenaufnahmen in<br />

FormvonFilmenoderAusdrucken.DerfolgendeFallbericht<br />

befasst sich mit der Versorgung einer teilbezahnten Patientin mit<br />

einem festsitzenden Zahnersatz, nach vorheriger präoperativer<br />

Planung mit dem <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Guided Surgery System<br />

unter Verwendung von coDiagnostiX (Software) und gonyX<br />

(Gerät zur Herstellung von Scan- und Bohrschablonen).<br />

Patientenvorgeschichte<br />

Eine an unsere Praxis überwiesene 87-jährige Frau bat um<br />

eine Lösung für ihre schadhafte festsitzende Brücke, die ihr<br />

Schmerzen und Schwierigkeiten beim Essen bereitete. Sie<br />

hatte noch nie einen herausnehmbaren Zahnersatz getragen<br />

und war zu allem bereit, um ihre natürliche Bezahnung zu<br />

erhalten. Die Patientin litt an einer unspezifischen Chorea<br />

Huntington (Veitstanz) mit symptomatischen ungewollten Bewegungen<br />

und stand wegen ihres hohen Blutdrucks unter<br />

Aspirin-Medikation.AbgesehenvondiesenEinschränkungen<br />

war sie in guter körperlicher und geistiger Verfassung. Klinisch<br />

wurde folgende Situation diagnostiziert: (1) eine schadhafte<br />

festsitzende Brücke (12 bis 24), die auf der linken Seite noch<br />

mit einem alten Implantat verankert war, (2) zwei verbliebene<br />

Zähne(11und23),diefrakturiertwaren,und(3) auf dem<br />

OPG eine Knochenresorption in regio 11, eine Fraktur von<br />

23 sowie die Inklination des in regio 24 platzierten distalen<br />

Implantats (Abb. 1–3).<br />

Abb. 1<br />

Abb. 2<br />

Abb. 3<br />

Abb. 4<br />

Abb. 5<br />

Abb. 6


STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />

STARGET1I11<br />

45<br />

Unter diesen Umständen entschied der behandelnde Zahnarzt,<br />

die Brücke zu entfernen und die Patientin mit einem herausnehmbaren<br />

Zahnersatz zu versorgen. Nach ein paar Wochen<br />

gabdiePatientinan,dassdasTragendertemporärenProthese<br />

fürsieunmöglichwar,undkammehrmalswegenFrakturen<br />

derProtheseindieZahnarztpraxis.Eswurdeoffensichtlich,<br />

dass eine herausnehmbare Versorgung für diese Patientin nicht<br />

geeignet war und eine Implantatlösung in Betracht gezogen<br />

werden musste. Da eine minimal-invasive Operation vorgesehenwar,entschiedsichderZahnarztfüreinegeführteImplantatinsertion<br />

in die Extraktionsalveolen.<br />

Behandlungsplanung<br />

Eine Aufstellung der künftigen Zähne wurde evaluiert und an-<br />

gonyXGerätvorbereitet.DiePlattewurdeandenBariumzähnen<br />

befestigt und die drei Titanstifte entsprechend den<br />

Herstelleranweisungen platziert (Abb. 4, 5). Die diagnostische<br />

Schablone wurde vor Durchführung des Cone-Beam-CT-Scans<br />

imMundderPatientinaufstabilenSitzüberprüft(Abb. 6).<br />

Das CT zeigte eine beträchtliche Resorption in regio 11 und<br />

bestätigte die Inklination des in regio 24 gesetzten Implantats.<br />

Deshalb wurde das zur Sofortinsertion an Stelle 11 vorgesehene<br />

Implantatzu12verschobenundeinMinilappenabgeklappt.<br />

DasImplantatanStelle23musstediePositiondesanderen<br />

Implantats berücksichtigen. Die festgelegte definitive Versorgung<br />

war ein festsitzender implantatgestützter Zahnersatz auf<br />

3ImplantatenandenPositionen12-23-24.<br />

schließend die diagnostische Schablone mit dem <strong>Straumann</strong> ®<br />

Abb. 7<br />

Abb. 8<br />

Abb. 9<br />

Abb. 10<br />

Abb. 11<br />

Abb. 12


46 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />

ZurPlanungderBehandlungwurdedie<strong>Straumann</strong> ® coDiagnostiX Software verwendet<br />

(Abb.7,8).DieImplantatpositionenwurdeninderSoftwaredefiniertund<br />

der daraus resultierende Schablonenplan an das Labor geschickt. An Position<br />

12 war ein Roxolid ® Implantat mit kleinem Durchmesser (<strong>Straumann</strong> ® Bone Level<br />

Implantat,NCØ3,3mm,SLActive12mm)geplant;für23wurdeein<strong>Straumann</strong> ®<br />

BoneLevelImplantat(RCØ4,1mm,SLActive12mm)gewählt.DasImplantatan<br />

Stelle 24 konnte als ein CoreVent 1 Ø 4,0 mm Implantat identifiziert werden, das<br />

Dr. Stefano Storelli<br />

Abschluss in Zahnheilkunde und Zahnärztlicher<br />

Prothetik an der Universität Mailand/Italien.<br />

etwa15Jahrezuvorgesetztwordenwar.NacheinigenNachforschungenfand<br />

sich eine Prothetikkomponente des betreffenden Implantatherstellers, die mit der<br />

internen Verbindung zu diesem Implantat kompatibel war.<br />

Promotion in Implantatzahnheilkunde.<br />

Postgraduiertenfortbildung in Oralchirurgie<br />

(Kursabschluss 2<strong>01</strong>2). Dozent an der Abteilung<br />

Nach Bohren der Löcher in die Scanschablone gemäß dem Schablonenplan lieferte<br />

das Labor die Bohrschablone (Abb. 9–11).<br />

Implantatprothetik an der Universität Mailand.<br />

Autor zahlreicher nationaler und internationaler<br />

Publikationen und Mitarbeit an verschiedenen<br />

Manuskripten. Mitglied von ITI und SIO.<br />

Privatpraxis in Mailand.<br />

Abb. 13 (Video still)<br />

Abb. 14 (Video still)<br />

Abb. 15 (Video still)<br />

Abb. 16 (Video still)


STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />

STARGET1I11<br />

47<br />

Chirurgisches Verfahren<br />

Die beiden Zähne wurden unter Lokalanästhesie zusammen mit dem Granulationsgewebe<br />

um die Wurzel von Zahn 11 entfernt. Die beträchtliche Resorption musste<br />

mit regenerativem Material (bovines Knochenersatzmaterial, abgedeckt mit einer<br />

resorbierbaren Kollagenmembran) behandelt werden, um größere Veränderungen<br />

derKonturzuvermeiden.DieBohrschablonewurdeaufdieverbliebenenZähne<br />

und die Einheilkappe des distalen Implantats gesetzt (Abb. 12). Das chirurgische<br />

Verfahren wurde gemäß Operationsplan durchgeführt. Das Implantat an Position<br />

12 wurde nach Abklappen eines Minilappens und unter Verwendung des extralangen<br />

Bohrers (Ø 2,8 mm) durch die Ø 2,8 mm Bohrhülse hindurch gesetzt (Abb.<br />

13, 14). DasImplantatwurdenachEntfernenderSchabloneeingebracht,daes<br />

mit einem Durchmesser von 3,3 mm nicht durch die Ø 2,8 mm Bohrhülse hindurch<br />

inseriert werden kann.<br />

Dr. Leonardo Amorfini<br />

Abschluss in Zahnheilkunde und Zahnärztlicher<br />

Prothetik an der Universität Mailand/Italien. Autor<br />

zahlreicher nationaler und internationaler Publikationen<br />

und Mitarbeit an verschiedenen Manuskripten.<br />

Mitglied von ITI, AO, SICOI und SIO. Privatpraxis<br />

in Gallarate (VA).<br />

Abb. 17<br />

Abb. 18<br />

Abb. 19<br />

Abb. 20


48 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />

Das Implantat an Position 23 wurde nach Verwendung der Serie extralanger Bohrer<br />

(Ø 2,2/2,8/3,5 mm) mit dem 1 mm Reduktionshandgriff durch die Bohrhülse mit<br />

Ø 5 mm hindurch gesetzt (Abb. 15, 16). Die Implantatinsertion erfolgte durch die<br />

Bohrschablone hindurch. Es wurden transmukosale Einheilkappen aufgesetzt und<br />

das Knochenersatzmaterial in die Extraktionsalveolen eingebracht. Beide Stellen<br />

wurden mit der resorbierbaren Kollagenmembran abgedeckt.<br />

ZT Maurizio Camandona<br />

Dozent bei Postgraduiertenkursen in zahnärztlichen<br />

Implantattechnologien an der Universität Mailand.<br />

Autor und Mitautor von Fachartikeln und Lehrbüchern.<br />

Dentallabor in Lomazzo (Como)/Italien, spezialisiert<br />

auf Implantatprothetik, Keramik und moderne<br />

Technologien (CADCAM etc.). Referent bei nationalen<br />

Kongressen zu den oben genannten Themen.<br />

Definitiver Zahnersatz und Nachsorge<br />

Nach 6 Wochen zeigte das OPG eine korrekte Einheilung (Abb. 17). Klinisch<br />

klangen die Implantate korrekt und waren stabil (Abb. 18). Die Einheilsekundärteile<br />

wurden entfernt und verschraubte Übertragungspfosten für die Abdrucknahme eingesetzt.<br />

Die drei Abdruckkappen wurden mit einer Schiene aus Acrylat verblockt,<br />

die ein paar Tage zuvor angefertigt worden war (Abb. 21, 22). Die drei Sekundärteile<br />

wurden eingesetzt (Abb. 23) und der Metallkeramik-Zahnersatz (Abb. 25) mit<br />

provisorischem Zement zementiert (Abb. 24). NacheinemMonatBelastungwurden<br />

keine Komplikationen festgestellt oder von der Patientin angegeben (Abb. 26). Durch<br />

Vergleich der aus der Computerplanung erhaltenen Werte mit den nach der Implantatinsertion<br />

aufgenommenen Röntgenbildern (Abb. 19, 20) wurde die Präzision<br />

desSystemssichtbar,wobeidasPostextraktions-Implantatetwa1mmtiefersaßals<br />

geplant und keine großen Abweichungen in den anderen Dimensionen zeigte.<br />

Schlussfolgerung<br />

Durch die Verwendung computergeführter Implantologie konnte ich meine BehandlungsoptionenerweiternundeinePatientin,diekeinelängerenEingriffeüberstand,<br />

Abb. 21 Abb. 22


STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />

STARGET1I11<br />

49<br />

miteinerschnellen,minimal-invasivenOperationversorgen.DieHerstellungder<br />

Schablone auf diese Weise ist effizient, und sie sitzt gut auf den natürlichen Zähnen,<br />

da sie auf dem Abdruck bzw. Modell des Patienten individuell angepasst wurde.<br />

DieimvorliegendenFallberichteteImplantatinsertiondemonstriertdieZuverlässigkeit<br />

des <strong>Straumann</strong> ® Guided Surgery Systems. Nachdem ich die Lernkurve der softwarebasiertenBehandlungsplanunggemeisterthatte,konnteichmeineImplantateauf<br />

diegleicheArtundWeisesetzenwiezuvor–jedochmithöhererPräzisionund<br />

ruhigeremGewissen.DieseerwähnteLernkurvesollteallerdingsnichtunterschätzt<br />

werden: Abgesehen davon, sich mit der Software vertraut zu machen, müssen neue<br />

chirurgischeTechnikenangewandtwerden,undderChirurgmusssichdarangewöhnen,sichdaschirurgischeVorgehenmitHilfederSoftwarebildlichvorzustellen.<br />

Prof. Eugenio Romeo<br />

Abschluss in Medizin und Chirurgie 1984 an der<br />

Universität Mailand/Italien. Leiter der Abteilung<br />

Implantatprothetik an der Universität Mailand seit<br />

1992. Außerordentlicher Professor seit 2005.<br />

Autor zahlreicher Lehrbücher sowie nationaler und<br />

internationaler Publikationen. Vorsitzender des Kurses<br />

1<br />

Core-Vent ® isteineeingetrageneMarkevonZimmerDental,Inc.,Carlsbad,CA.<br />

Advanced Oral Implantology (Fortgeschrittene orale<br />

Implantologie) an der Universität Mailand. ITI-Fellow.<br />

Abb. 23<br />

Abb. 24<br />

Abb. 25 Abb. 26


50 STARGET1I11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

GRUNDLAGEN<br />

Die Wichtigkeit der Implantat-Sekundärteil-Verbindung für<br />

den Erfolg implantatgestützter Restaurationen<br />

MATERIALIEN<br />

UND<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

EVIDENZ<br />

TOLERANZEN<br />

KLINISCHER<br />

ERFOLG<br />

BIOLOGIE<br />

DESIGN<br />

HANDHABUNG<br />

OBERFLÄCHE<br />

Klinischer Erfolg ist nicht nur eine Frage der Osseointegration<br />

Erfolgreiche Implantattherapie ist nicht nur das Resultat eines<br />

gut osseointegrierten Implantats, das sich vorteilhaft auf den<br />

Knochen und das Weichgewebe auswirkt. In hohem Maß<br />

hängt der Erfolg – insbesondere hinsichtlich Ästhetik, LebensqualitätundPatientenzufriedenheit–vondenprothetischen<br />

Elementen ab 1 . Vor allem die Verbindung zwischen dem Implantat<br />

und dem Sekundärteil kann von großer Bedeutung<br />

sein,wennesumlangfristigeStabilitätunddaserfolgreiche<br />

Ergebnis einer Restauration geht 2,3 .<br />

DerfolgendeArtikelbefasstsichmitdenEigenschafteneiner<br />

Implantat-Sekundärteil-Verbindung im Hinblick auf Handhabung,<br />

Stabilität,Festigkeit,biologischeundklinischeAspektesowie<br />

Erfolg einer Restauration. Das richtige Gleichgewicht zwischen<br />

Verbindungsdesign, verwendeten Materialien, präziser<br />

und hochmoderner Fertigung, strengen Qualitätskontrollen sowie<br />

langjähriger Erfahrung von <strong>Straumann</strong> liefert Prothetikkomponenten<br />

mit hoher Verlässlichkeit und schafft Vertrauen<br />

für den Patienten und den Zahnarzt.


IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

51<br />

1. DIE RICHTIGEN MATERIALIEN UND EIGENSCHAFTEN, EINE GRUNDVORAUSSETZUNG<br />

FÜR OPTIMALE LEISTUNG<br />

Die in prothetischen Komponenten verwendeten Materialien spielen eine wichtige Rolle. Der Einsatz modernster<br />

Materialien für Sekundärteil, Schraube und Implantat führen zu einer angemessenen Bruch- und<br />

Dauerfestigkeit der Prothetikkomponenten. Deshalb ist die richtige Auswahl von Materialien entscheidend<br />

für Teile mit optimalen Materialeigenschaften. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Verwendung<br />

qualitativhochwertigerMaterialien.<strong>Straumann</strong>hateinQualitätssystemmitsehrhohemStandardundführt<br />

damit gründliche Inspektionen aller Rohmaterialien durch, bevor sie in den Fertigungsprozess gelangen.<br />

max.<br />

min.<br />

max.<br />

min.<br />

min.<br />

max.<br />

2. INTELLIGENTE TOLERANZEN SIND ENTSCHEIDEND FÜR DAS INEINANDERGREIFEN UND<br />

DIE FUNKTIONSTÜCHTIGKEIT DER TEILE<br />

Ergänzend zum Design spielen die Toleranzen von Sekundärteil, Schraube und Implantat ebenfalls eine<br />

wichtige Rolle bei einer Implantat-Sekundärteil-Verbindung. Toleranz bedeutet den zulässigen Bereich<br />

oder die Grenzwerte der Schwankungen bei einer physikalischen Dimension, die von einer nominellen<br />

Dimension abweicht. Dimensionstoleranzen definieren beispielsweise den möglichen Zwischenraum<br />

zwischen zwei ineinandergreifenden Komponenten (z. B. dem äußeren Durchmesser eines Sekundärteils<br />

und dem inneren Durchmesser eines Implantats, wie es die Abbildung oben zeigt). Geometrische Toleranzen<br />

definieren die Form eines Merkmals innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs.


52 STARGET 1 I 11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

IntelligenteToleranzenbeimDesignsowieHochpräzisionsfertigung<br />

sind entscheidend für das Ineinandergreifen und<br />

die Funktionstüchtigkeit der Teile. Die exakte Passform von<br />

Sekundärteil, Schraube und Implantat wird durch aufeinander<br />

abgestimmte Toleranzen für die Leistungsfähigkeit<br />

derTeileerreicht.Dabeiisteserforderlich,geeignete<br />

Toleranzen festzulegen, um eine korrekte Funktionsweise<br />

aufrecht zu erhalten. <strong>Straumann</strong> ® -Sekundärteile<br />

und Schrauben an <strong>Straumann</strong> ® -Implantaten sind für<br />

eine gemeinsame Langzeitfunktion konzipiert, die<br />

durch einen kontrollierten Produktions- und Inspektionsprozess<br />

gewährleistet wird.<br />

Aufeinander abgestimmte Toleranzen minimieren die<br />

Möglichkeit einer Verschiebung von Sekundärteilen in Implantaten<br />

mit und ohne Einfluss von Kräften, was zu einer<br />

Verbindung mit minimaler Abnutzung und maximaler Stabilität<br />

führt. Toleranzen, die nicht auf eine Implantat-Sekundärteil-<br />

Verbindung in ihrer vorgesehenen Verwendung ausgerichtet<br />

sind, können einen negativen Einfluss auf die Stabilität<br />

und Haltbarkeit der Restauration haben. Deshalb empfiehlt<br />

<strong>Straumann</strong> die ausschließliche Verwendung von Original-<br />

<strong>Straumann</strong>-Komponenten für alle ineinandergreifende Teile,<br />

da Mitbewerber die Toleranzen von <strong>Straumann</strong> nicht kennen.<br />

Die Kombination von <strong>Straumann</strong>-Produkten mit Teilen anderer<br />

Hersteller führt zum Erlöschen der <strong>Straumann</strong> ® -Garantie.<br />

konische Grenzfläche<br />

3. DESIGN IST WICHTIG<br />

Ein angepasstes VERBINDUNGSDESIGN sichert eine enge<br />

Verbindung und hervorragende Lastverteilung<br />

Die Form der lasttragenden Oberfläche ist von großer Wichtigkeit<br />

4–7 .Sieistsogestaltet,dasseindichterVerschlussder


IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

53<br />

Verbindung ermöglicht 15 und die Empfindlichkeit gegenüber<br />

lateralenKräftenreduziertwird.EinekonischeFormsorgtfür<br />

ausgezeichnete Lastübertragung von Sekundärteilen auf Implantate<br />

6, 7, gute Verschlusseigenschaften sowie eine definierte<br />

Einsetzposition des Sekundärteils und ist so gestaltet, dass<br />

Mikrospalten vermieden werden 15 .<br />

Die konische Form der Verbindung ermöglicht eine gleichmäßige<br />

Lastverteilung und verhindert das Auftreten von Spannungsspitzen<br />

innerhalb von Implantat, Sekundärteil und zugehöriger<br />

Schraube 6, 7 .<br />

Nicht nur die Form der lasttragenden Oberfläche, sondern<br />

auch das Greifen des Teils im Implantat spielt eine bedeutsame<br />

Rolle 3 .<br />

Bei den <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantaten, als Beispiel,<br />

wurde die CrossFit ® -Verbindung (Abbildung unten) so gestaltet,<br />

dass sie für eine Führung während des Einsetzens sorgt und<br />

Belastungskräfte auf das Implantat verteilt.<br />

Bei den <strong>Straumann</strong> ® SoftTissueLevelImplantatenwurdedas<br />

synOcta ® Sekundärteil so konzipiert, dass es Führung während<br />

des Einsetzens bietet und Belastungskräfte absorbiert,<br />

um Bewegungen des Käppchens zu minimieren.<br />

Eine Angleichung des Designs von ineinandergreifenden Teilen<br />

ist äußerst wichtig. Eine Restauration ist nur so stabil wie ihr<br />

schwächstes Glied; deshalb ist es sehr wichtig, Merkmale<br />

undDimensionenimHinblickaufdieRestaurationalsGanzes<br />

zugestaltenundnichtnureineeinzelneKomponentezuberücksichtigen,<br />

z. B. nur das Implantat oder nur das Sekundärteil.<br />

Aufeinander abgestimmte Designs von Sekundärteil, Schraube<br />

undImplantatfolgendemBestreben,optimaleFestigkeitund<br />

6, 7,<br />

Lastverteilung der Gesamtkonstruktion zu erreichen und<br />

sorgen für eine starke und zuverlässige Verbindung mit hoher<br />

Stabilität und langer Haltbarkeit. Für präzise Passung und<br />

ideale Lastverteilung hergestellte Komponenten tragen dazu<br />

bei, die Erhaltung von krestalem Knochen und langfristige<br />

Ästhetik zu gewährleisten 2 . Deshalb empfiehlt <strong>Straumann</strong> die<br />

ausschließliche Verwendung von Original-<strong>Straumann</strong>-KomponentenfüralleineinandergreifendenTeile,daMitbewerber<br />

dieDimensionenundMerkmalevon<strong>Straumann</strong>nichtkennen.<br />

Das DESIGN DER BASIS- UND OKKLUSALSCHRAUBEN ist<br />

entscheidend für Stabilität und langfristige Zuverlässigkeit<br />

DasDesignderSchraubespielteineentscheidendeRollebei<br />

der Stabilität und langfristigen Zuverlässigkeit einer Verbindung 9 .<br />

Ein Design mit einem konischen Abschnitt am Schraubenkopf<br />

und Sekundärteil vergrößert die Oberfläche, um eine Rotation<br />

derSchraubezuverhindern,undminimiertsodieGefahreiner<br />

Schraubenlockerung 9,10 . Außerdem sind der Konus an der<br />

Schraube und der Konus an der Verbindung (nur bei Titan-<br />

CrossFit ® -Verbindung<br />

Sekundärteilen)zwischenImplantatundSekundärteilparallel


54 STARGET 1 I 11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

gestaltet, um eine optimale Klemmkraft zwischen den ineinandergreifendenTeilenzugewährleisten.<br />

5. PROBLEMLOSE HANDHABUNG FÜR ZAHNÄRZTE<br />

UND ZAHNTECHNIKER<br />

Die Schraube muss auch axiale Belastungen tragen, die durch<br />

den Anziehvorgang auftreten; demnach ist ein ausgewogenes<br />

VerhältniszwischenDesignmerkmalenundDimensionenwichtig,<br />

um Lockerung und Bruch von Schrauben zu vermeiden.<br />

4. EINE HOHE OBERFLÄCHENQUALITÄT HILFT, AB-<br />

Die Handhabungseigenschaften sind ein weiterer wichtiger<br />

Faktor,sowohlfürdenZahnarzt(inBezugaufdasZusammenfügen<br />

der Prothetikkomponenten auf dem Implantat) als<br />

auchfürdenZahntechniker(inBezugaufdenAufbauder<br />

Restauration auf dem Meistermodell).<br />

NUTZUNG ZU MINIMIEREN<br />

Glatte Oberflächen an Komponenten in Kontakt verschließen die<br />

ineinandergreifenden Flächen und reduzieren die Abnutzung 11 .<br />

Dies führt zu einer Verbindung mit minimaler Abnutzung und<br />

demzufolge guter Stabilität. Eine glatte Oberfläche kann auch<br />

das Auftreten von Abriebpartikeln reduzieren oder minimieren 11 .<br />

ZUSAMMENSETZEN: gute Führung und taktiles Feedback<br />

Während des Zusammensetzens sind eine gute Führung und<br />

taktiles Feedback (wenn das Zusammensetzen abgeschlossen<br />

ist) wichtig. Das Resultat ist ein problemloses Einsetzverfahren,<br />

das hilft, Zeit zu sparen, schlechte Sichtverhältnisse<br />

kompensiert und keine Röntgenaufnahmen benötigt, um das<br />

korrekte Einsetzen der Prothetikkomponenten zu bestätigen.<br />

parallele Oberflächen<br />

konische Grenzfläche


IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

55<br />

Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Zahnarzt,<br />

da die Sichtverhältnisse im Mund eines Patienten eingeschränkt<br />

sein können.<br />

GEOMETRIE: verbindende Oberflächen<br />

Ein Aspekt des Designs ist die Geometrie der Verbindung.<br />

Verbindende Oberflächen (in der Abbildung unten grün hervorgehoben)<br />

verhindern eine Rotation des Sekundärteils im Implantat<br />

und können demnach nur in ihrer korrekten Orientierung<br />

zusammengesetzt werden. Dieses Merkmal sorgt für präzise<br />

Orientierung, präzises wiederholtes Einsetzen des Sekundärteils<br />

und eine stabile Verbindung des Zahnersatzes zum Implantat.<br />

6. BIOLOGISCHE ASPEKTE<br />

Kontrolle von KNOCHEN- und WEICHGEWEBEWACHSTUM:<br />

der Einfluss der Implantat-Sekundärteil-Grenzfläche<br />

Die individuelle Mundhygiene des Patienten ist ein relevanter<br />

biologischerAspekt,derdaserfolgreicheErgebnisvonRestaurationen<br />

beeinflussen kann 16 .WiedieImplantat-Sekundärteil-<br />

Grenzfläche das Wachstum des Knochens und des umgebendenWeichgewebesbeeinflusst,isteinwichtigerErfolgsfaktor<br />

bei Restaurationen 14 . Ein Spalt zwischen Sekundärteil und<br />

Implantat, verursacht beispielsweise durch Dimensionen und<br />

Toleranzen, die nicht aufeinander abgestimmt sind, kann zu<br />

Infiltration und Ansammlung von Bakterien führen und nachfolgend<br />

den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen 12 .<br />

BIOLOGISCHEBREITE:sogroßwiemöglich<br />

Ein intelligentes Design der Verbindung, wie es weiter vorne<br />

in diesem Artikel beschrieben wurde, reduziert die bakterielle<br />

Infiltration in Mikrospalten, den Ausgangspunkt der bakteriellen<br />

Kontamination 8 . In diesem Zusammenhang spielt die<br />

Berücksichtigung der biologischen Breite – des Abstands von<br />

der Knochenkante zum Mikrospalt (Punkt auf der Oberfläche<br />

an der Implantat-Sekundärteil-Verbindung) – eine entscheidendeRollebeiderGestaltungvonSekundärteilenundImplantaten<br />

8 .DiebiologischeBreitesolltesogroßwiemöglich<br />

sein 12,13 ; deshalb sollte die Verbindung so weit wie möglich<br />

vom Knochen entfernt liegen. Dies kann mit einem Implantatdesign<br />

mit Durchtritt auf Höhe des Weichgewebes (vertikaler<br />

Offset)odermiteinemImplantatdesignmitDurchtrittaufHöhe<br />

der Knochenkante mit so genanntem “Platform Switching”<br />

(horizontale Verschiebung durch interne Verbindung) erreicht<br />

werden.<br />

Ein Design entsprechend diesen Anforderungen verhindert<br />

die Infiltration von Bakterien, was wichtig ist, da es bakterielle<br />

Kontamination und damit zusammenhängende Entzündung<br />

sowie Knochenverlust vermeidet 14,15 .<br />

Verbindende Oberfläche<br />

der CrossFit ® -Verbindung


56 STARGET1I11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

<strong>Straumann</strong> gestaltet Sekundärteile und Implantate mit spezifischen Toleranzen<br />

am konischen Abschnitt (lasttragende und verschließende Oberflächen zwischen<br />

Horizontale Verschiebung<br />

(Platform Switching)<br />

Sekundärteil und Implantat), um sicherzustellen, dass die Verbindung dicht verschlossen<br />

ist, damit kein Mikrospalt entsteht 15 .<br />

MATERIAL-BIOKOMPATIBILITÄT: nicht zu vernachlässigen<br />

<strong>Straumann</strong> ® verwendet nur Materialien, deren Biokompatibilität beurteilt<br />

wurde. Biokompatibilität des Materials und Kompatibilität mit<br />

anderen Materialien sind ebenfalls sehr wichtig. Bio-Inkompatibilität<br />

von restaurativen Teilen kann zu unerwünschten Gewebereaktionen<br />

sowie Entzündungen von Knochen und Weichgewebe bei Patienten<br />

führen.<br />

Die Materialkompatibilität ist wichtig für Komponenten, die in Kontakt<br />

miteinander kommen, wie etwa Sekundärteil, Schraube und Implantat. Ineinandergreifende<br />

Teile aus unterschiedlichen Materialien können eine Kontaktkorrosion<br />

auslösen 17 ,einenProzess,derinGanggesetztwerdenkann,<br />

wennzweiodermehrereverschiedeneArtenvonMetallinGegenwarteines<br />

Elektrolyten (z. B. Speichel) in Kontakt miteinander kommen. Die entstehenden<br />

Korrosionsprodukte aus den Oberflächen der beteiligten Metalle können<br />

den umgebenden Knochen und das Weichgewebe kontaminieren und in die<br />

Mundhöhle des Patienten gelangen 17 .<br />

7. EIN RUHIGES GEWISSEN DURCH KLINISCHE EVIDENZ<br />

DiebestmöglichelangfristigeZuverlässigkeitvonimplantatbasiertenRestaurationen<br />

kann durch klinische Daten nachgewiesen werden. Klinische Evidenz<br />

sorgt für unerschütterliches Vertrauen beim Patienten wie auch beim Zahnarzt und<br />

bestätigt,dassDesign,ToleranzenundMaterialienvon<strong>Straumann</strong>-Produkten<br />

zur bestmöglichen Langzeitversorgung für den Patienten beitragen.<br />

Implantat auf Knochenniveau


IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

57<br />

Schlussfolgerung: Nur <strong>Straumann</strong> auf <strong>Straumann</strong> sichert die bestmögliche Leistungsfähigkeit<br />

Die Kombination von <strong>Straumann</strong> ® -Sekundärteilen auf <strong>Straumann</strong> ® -Implantaten wurde entwickelt, um die bestmögliche<br />

Leistungsfähigkeit der Implantat-Sekundärteil-Verbindung und somit der gesamten Restauration<br />

zu erreichen 2,3 . <strong>Straumann</strong> ® -Sekundärteile mit Schrauben und <strong>Straumann</strong> ® -Implantate wurden füreinander<br />

entwickelt, um die Übereinstimmung von Design (Formen und Merkmalen), Toleranzen, Oberflächenqualitäten<br />

und verwendeten Materialien sicherzustellen*.<br />

DIE IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN VON STRAUMANN WURDEN<br />

ENTWICKELT, UM:<br />

» eine optimale Lastverteilung sicherzustellen, die Spannungsspitzen reduziert 6,7<br />

» die Infiltration von Bakterien und Kontamination in Mikrospalten zu minimieren 15<br />

» eine Design-Übereinstimmung von Sekundärteil, Schraube und Implantat zu haben, die für optimale<br />

mechanische Leistungsfähigkeit und langfristige Stabilität einer Restauration sorgt 2<br />

» eine gute Handhabung von Sekundärteilen und Schrauben während des Zusammensetzens<br />

zu sichern; so erhält der Anwender z. B. mit echten <strong>Straumann</strong> ® -Teilen taktiles Feedback, wenn<br />

ein Sekundärteil korrekt platziert und wenn eine Schraube fest angezogen ist<br />

<strong>Straumann</strong> ® liefert Produkte auf der Basis von Innovation, Präzision, Zuverlässigkeit und Einfachheit.<br />

<strong>Straumann</strong> ® -Teile wurden einer mechanischen Testung unterzogen und mit hoher Präzision gefertigt,<br />

damit sie in einer bestimmten mechanischen Konfiguration funktionieren.<br />

*DurchdieKombinationvonTeilenverschiedenerHerstellererlischtdie<strong>Straumann</strong> ® -Garantie. Im Falle von Komplikationen aufgrund<br />

der Kombination von Teilen verschiedener Hersteller lehnt <strong>Straumann</strong> ® jegliche Verantwortung ab.<br />

Literatur<br />

1<br />

Carr AB. Successful long-term treatment outcomes in the field of osseointegrated implants: prosthodontic determinants. Int J Prosthodont<br />

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Nomura S, Miyakawa O. Fatigue resistance of two implant/abutment joint designs. J Prosthet Dent 2002; 88: 604-610<br />

5 Maeda<br />

Y, Satoh T, Sogo M. In vitro differences of stress concentrations for internal and external-hex implant-abutment connections: a short<br />

communication. J Oral Rehab 2006; 33: 75-78<br />

6 Merz BR, Hunenbart S, Belser UC. Mechanics of the implant-abutment connection:


58 STARGET 1 I 11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

an 8-degree taper compared to a butt joint connection. Int J Oral Maxillofac Implants. 2000;15(4):519-26<br />

7<br />

Norton MR. An<br />

in vitro evaluation of the strength of an internal conical interface compared to a butt joint interface in implant design. Clin Oral<br />

Impl Res 1997: 8: 290-298<br />

8<br />

Broggini N, McManus LM, Hermann JS, Medina R, Schenk RK, Buser D, Cochran DL. Peri-implant<br />

inflammation defined by the implant-abutment interface.J Dent Res. 2006 May;85(5):473-8 9<br />

Kitagawa T, Tanimoto Y, Odaki M,<br />

Nemoto K, Aida M. Influence of implant/abutment joint designs on abutment screw loosening in a dental implant system. J Biomed<br />

Mater Res B Appl Biomater 2005; 75B: 457-463<br />

10<br />

Norton MR. Assessment of cold-welding properties of the conical interface<br />

of two commercially available implant systems. J Prosthet Dent 1999;81(2):159-166<br />

11<br />

http://www.school-for-champions.com/<br />

science/friction_causes.htm, Surface roughness, downloaded on October 1st 2<strong>01</strong>0<br />

12<br />

Piattelli A, Vrespa G, Petrone G, Iezzi<br />

G, Annibali S, Scarano S. Role of the microgap between implant and abutment: a retrospective histologic evaluation in monkeys. J<br />

Periodontol 2003; 74: 346-352<br />

13<br />

Gardner DM. Platoform switching as a means to achieving imlant esthetics. N.Y.State Dent.J.;<br />

71, 3: 34-37<br />

14<br />

Lazzara RJ, Porter SS. Platform switching: a new concept in implant dentistry for controlling postrestorative crestal<br />

bone levels. Int J Periodont Res Dent 2006; 26: 9-17<br />

15<br />

Dibart S, Warbington M, Fan Su M, Skobe Z. In vitro evaluation of the<br />

implant-abutment bacterial seal: the locking taper system. Int J Oral Maxillofac Implants 2005; 20: 732-737<br />

16<br />

Giannopoulou C,<br />

Effect of intracrevicular restoration margins on peri-implant health: Clinical, biochemical, and microbiologic findings around esthetic<br />

implants up to 9 years, JOMI, 2003 18 173-181<br />

17<br />

Bundy KJ. Corrosion and Other Electrochemical Aspects of Biomaterials.<br />

Critical Reviews in Biomedical Engineering, 1994, 22(3/4):139-251


STARGET1I11<br />

59<br />

PERFEKTE PASSUNG<br />

DURCH DESIGN<br />

Durch die Kombination von Implantaten auf Weichgewebe- und Knochenniveau mit einem umfassenden Prothetikportfolio<br />

hat<strong>Straumann</strong>einSystemfüralleIndikationengeschaffen.Das<strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System –<br />

ausgezeichnete Produktqualität für überzeugende, natürlich ästhetische Ergebnisse.<br />

Mit SLActive ®<br />

Oberfläche!<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.straumann.com


60 STARGET 1 I 11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

INTERVIEW<br />

„Wenn ich dem Patienten die Details erkläre, ist die<br />

Preisdifferenz kein Thema mehr”


IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

61<br />

Ein Interview mit Zahntechniker und Laborinhaber Rolf<br />

Held ausGossau/SchweizüberdieVorteileunddieSicherheit<br />

von <strong>Straumann</strong>-Originalkomponenten.<br />

Herr Held, wer entscheidet über die verwendeten Prothetik-<br />

Komponenten bei einem Patienten, der mit <strong>Straumann</strong>-Implantaten<br />

versorgt wird?<br />

Die Entscheidung erfolgt in Absprache mit dem Zahnarzt. Der<br />

Zahnarzt kennt in der Regel die vielen verschiedenen prothetischenTeilenichtalleundesisteinfacher,aufdemModell<br />

mit Hilfe einer Aufstellung oder eines Wax-Ups die optimalen<br />

Komponenten zu eruieren.<br />

Welches Material verwenden oder benötigen Sie, um die Argumentation<br />

für originale <strong>Straumann</strong>-Prothetikteile zu unterstützen?<br />

Esistwichtig,Informationsmaterialzuhaben,dasdieQualität<br />

des Materials und die Funktionsweise der originalen <strong>Straumann</strong>-<br />

Komponentenplausibelaufzeigt.SokönnenwirdenZahnärzten<br />

vermitteln, was diese Qualität ausmacht und welche<br />

Kriterien und Ansprüche bei der Produktentwicklung zugrunde<br />

liegen. Zahnärzte sehen meistens keine großen Unterschiede<br />

zwischen den verschiedenen Implantat-Sekundärteil-Verbindungen,<br />

und man muss sie auf die manchmal „mikroskopisch“<br />

kleinen Qualitätsmerkmale aufmerksam machen.<br />

„Esistwichtig,dieZahnärzteaufdie–manchmal<br />

‚mikroskopisch’ – kleinen Konstruktionsunterschiede<br />

aufmerksam zu machen.“<br />

Wenn ein Zahnarzt verlangen würde, dass ein nicht originales<br />

Sekundärteil verwendet werden soll: Wie argumentieren Sie<br />

in einer solchen Situation?<br />

Zunächst würde ich dem Grund dieser Forderung nachgehen.Ichratedavonab,geradewennesderPreisist,derfür<br />

denZahnarztausschlaggebendwar.Esistfürmichwichtig,zu<br />

verdeutlichen, dass die Preisdifferenz zwischen einem Original-<br />

Sekundärteil von <strong>Straumann</strong> und dem eines Fremdanbieters<br />

nur einen sehr kleinen Unterschied auf die Gesamtkosten der<br />

Behandlung ausmacht. Weiter würde ich die Garantie für<br />

meineArbeitunddieVerantwortungfürFolgeneineseventuellen<br />

Problems wegen der Kombination von Produkten verschiedener<br />

Hersteller ablehnen.<br />

Wie können diese Qualitätsmerkmale sichtbar gemacht<br />

werden?<br />

EinSchliffbildkannaufzeigen,dassTeileaufdenerstenBlick<br />

identisch aussehen können, es aber nicht sind. Es zeigt zum<br />

Beispiel die Details der Konusverbindung und die Position<br />

der Schrauben und wie die verschiedenen Teile ineinander<br />

greifen.<br />

Was sind für Sie die relevanten Aspekte für die Präferenz<br />

von originalen <strong>Straumann</strong>-Prothetikteilen?<br />

TechnischsindfürmichStabilitätundeinebreitePalettevon<br />

verschiedenen Sekundärteilformen für eine möglichst optimale<br />

prothetische Lösung wichtig. Daneben gibt es für mich<br />

noch weitere wichtige Aspekte. Da ist zum einen die Systemtreue<br />

in meinem Betrieb, welche die Abläufe in meinem<br />

BetriebvereinfachtundmirdieGewissheitgibt,dassichbei<br />

Komplikationen oder Problemen stets einen Ansprechpartner<br />

bei <strong>Straumann</strong> habe und Unterstützung erhalte, wenn ich Hilfe<br />

benötige.


62 STARGET1I11<br />

IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

Sie haben das Thema „Preis“ als mögliches Entscheidungskriterium erwähnt. Um<br />

wievielgünstigerwürdeeineVersorgungausfallen,wennanstellevonOriginalkomponenten<br />

Produkte eines anderen Herstellers verwendet werden?<br />

Beim prothetischen Material kann die Einsparung meiner Erfahrung nach etwa<br />

15–25% betragen, was bei Materialkosten von 140 bis 280 Euro (180–350<br />

Schweizer Franken) für Einzelkronen etwa 35 bis 75 Euro (45 – 95 Schweizer Franken)<br />

ausmacht. Beim Betrachten der gesamten Versorgung, die etwa 2 400 bis 3 600 Euro<br />

Rolf Held<br />

führt ein Dentallabor in Gossau/Schweiz mit neun<br />

Mitarbeitern und den Schwerpunkten Implantologie<br />

und Prothetik.<br />

(3000–4500 Schweizer Franken) kostet, wäre, alles zusammengerechnet, der Preisunterschied<br />

sehr gering. Wenn ein Zahnarzt meinen Kostenvoranschlag als zu hoch<br />

empfindet, bevorzuge ich persönlich es in einem solchen Fall, eine günstigere Goldlegierung<br />

oder auch eine metallfreie Lösung anstelle eines Fremdprodukts zu verwenden.<br />

HatdieVerwendungvonteurerenOriginalkomponenteneinenEinflussaufdie<br />

Wirtschaftlichkeit Ihres Labors?<br />

IchverrechnedieMaterialpreiseimmer1:1andenZahnarzt,insofernhateskeinen<br />

Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit meines Unternehmens. Einen Einfluss hätte es<br />

aber dann, wenn Komplikationen oder Probleme auftauchen und auf Herstellerseite<br />

niemanddaist,derkontaktiertwerdenundentsprechendeHilfeleistenkann.<br />

HabenSieschonZahnärztealsKundenverloren,weilSiedurchdieVerwendung<br />

vonOriginalkomponentenalszuteuerempfundenwurden?<br />

Nein.AberichmussmeineKundenvermehrtaufdieUnterschiedeaufmerksam<br />

machen, da die Preissensibilität stark gestiegen ist.<br />

Haben Sie schon Erfahrungen damit gemacht, wie die Patienten selber die Thematik<br />

von Originalkomponenten beurteilen?<br />

Meine Erfahrungen zeigen, dass die Verwendung von Originalkomponenten für<br />

Patienten wichtig ist. Aufgrund der geringen Preisdifferenz hat sich bei mir noch<br />

kein Patient gegen Originalkomponenten entschieden. Ich erlebe direktes Kundenfeedback<br />

selber, wenn Patienten für die Farbwahl ins Dentallabor kommen. Wenn<br />

ich dem Patienten die Details erkläre, ist die Preisdifferenz kein Thema mehr.<br />

Herr Held, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.


IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />

STARGET1I11<br />

63


64 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

NEUES ÄSTHETIK-FALLBUCH<br />

<strong>Straumann</strong> ®<br />

Emdogain: Mehr als nur funktionelle Behandlung<br />

Im Fokus der Parodontologie steht nicht mehr nur der funktionelle Erfolg der chirurgischen Therapie. Das<br />

ästhetische Ergebnis ist zunehmend wichtiger geworden und heute einer der häufigsten Gründe für die<br />

Behandlung von Rezessionen. Der Patient möchte nicht nur gesunde Zähne, sondern auch ein attraktives<br />

Aussehen, einschließlich eines harmonischen Gingivaverlaufs. Das ultimative Ziel der Wurzeldeckung<br />

istdeshalbdievollständigeAbdeckungdesRezessionsdefektsundeinnatürlichesAussehendesumliegenden<br />

Weichgewebes 1 .<br />

<strong>Straumann</strong> ® Emdogain wurde erfolgreich in Verbindung mit der koronalen Verschiebelappen-Technik<br />

verwendet, um das klinische Ergebnis, einschließlich Wurzeldeckung, sowie die Qualität und Quantität<br />

der Gewebe (z. B. des keratinisierten Gewebes) zu verbessern 2 . Verschiedene Studien zeigen auch die<br />

langfristige Stabilität nach Verfahren zur Rezessionsdeckung 2,3 .<br />

STRAUMANN ® EMDOGAIN: DER REGENERATIVE ANSATZ<br />

<strong>Straumann</strong> ® Emdogain ist eine wissenschaftlich dokumentierte Lösung zur Förderung der vorhersagbaren<br />

Regeneration von verloren gegangenem parodontalem Hart- und Weichgewebe. Auf diese Weise<br />

hilft <strong>Straumann</strong> ® Emdogain, Zähne zu erhalten und zu stabilisieren 4 .<br />

Die Entwicklung von <strong>Straumann</strong> ® Emdogain basiert auf einer bahnbrechenden Entdeckung in der<br />

grundlegenden Biologie der Zahnentwicklung. <strong>Straumann</strong> ® Emdogain hilft, die Regeneration des Parodontiums<br />

– bestehend aus Zement, parodontalem Ligament und Alveolarknochen – zu stimulieren.<br />

Dies liefert die Grundlage für alle Gewebe, die für ein echtes funktionelles Attachment benötigt werden.<br />

<strong>Straumann</strong> ® Emdogain bietet eine einzigartige Lösung für eine Parodontalbehandlung mit dem Ziel,<br />

die stützenden Strukturen der Zähne Ihres Patienten wiederherzustellen.


STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

STARGET1I11<br />

65<br />

„GrowthinRecession:AnEstheticCaseSelection“<br />

2009hat<strong>Straumann</strong>einenweltweitenWettbewerbunterdemTitel„GrowthinRecession–anEsthetic<br />

CaseSelection“(WachstuminderRezession–eineAuswahlästhetischerFälle)organisiert.DasErgebnis<br />

ist ein Fallbuch mit den ästhetischen Resultaten, die durch die Verwendung von <strong>Straumann</strong> ® Emdogain<br />

in Kombination mit bekannten chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Gingivarezessionen erreicht<br />

werden können. Die Fallauswahl erfolgte anhand einer strengen Beurteilung durch eine internationale<br />

Jury aus sieben anerkannten Experten aus dem Fachgebiet parodontale Chirurgie.<br />

Die Fallbeurteilung wurde anhand einer Wertungsliste durchgeführt, die Prof. Giovanni Zucchelli auf<br />

der Grundlage seiner früheren wissenschaftlichen Arbeiten 5 undseinerlangjährigenwissenschaftlichen<br />

und praktischen Erfahrung in der ästhetischen Parodontologie entwickelt und freundlicherweise zur<br />

Verfügung gestellt hat. Diese Wertungsliste stellte sicher, dass alle Experten die gleichen Beurteilungsparameter<br />

anwandten:<br />

» Umgebungssituation<br />

» Farbübereinstimmung<br />

» Kontur<br />

» Ausrichtung der mukogingivalen Grenzlinie<br />

» Menge des keratinisierten Gewebes<br />

» Wurzeldeckung<br />

» Weichgewebsdicke<br />

» Komplexität<br />

» Endsituation<br />

Prä- und postoperative Bilder wurden anhand der vorgestellten Kriterien und quantifizierten Verbesserungen<br />

bewertet. Elf Fälle wurden ausgewählt und zusammen mit der Patientenanamnese, Beschreibung<br />

des chirurgischen Verfahrens und Schritt-für-Schritt-Bildern zum detaillierten Verständnis der beteiligten<br />

chirurgischen Verfahren präsentiert.<br />

Aussagen von Jurymitgliedern<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Erfahrungen der Jurymitglieder bei der Fallbeurteilung.


66 STARGET1I11 STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

VÉRONIQUE BENHAMOU<br />

BSC, D.D.S, CERT. PERIO.<br />

ALAIN BORGHETTI<br />

D.C.D., D.S.O., D.U.O.<br />

Privatdozentin und Leiterin der Abteilung Parodontologie<br />

an der McGill University Dental School, Montreal/Kanada<br />

Professor für Parodontologie an der Abteilung Odontologie,<br />

Universität Aix-Marseille/Frankreich<br />

FürmichalsJurymitgliedwaresinteressant,dieunterschiedlichen<br />

Ansätze, die die Zahnärzte zur Behandlung verschiedener<br />

Rezessionsdefekte gewählt hatten, zu vergleichen. Ich bin<br />

immerdavonausgegangen,dassbeiderBehandlungvon<br />

Rezessionen die korrekte Fallauswahl einen entscheidenden<br />

EinflussaufdasErgebnishat.MeineTeilnahmeandiesem<br />

Wettbewerb hat mich in dieser Überzeugung bestärkt. Die<br />

Zahnärzte, die an diesem Wettbewerb teilnahmen, waren<br />

sehr erfahren und lieferten eine hervorragende Präsentation<br />

der Weichgewebschirurgie und Wurzeldeckung. Es war manchmalwirklichschwierig,dieFällezuvergleichenundzuentscheiden,welcheramerfolgreichstenwar.Ichhabeselbsteinige<br />

sehr gute Resultate bei der Behandlung von RezessionsdefektenderKlasseIundIImitkoronalemVerschiebelappenund<br />

<strong>Straumann</strong> ® Emdogain erzielt. Die Patienten haben nur minimale<br />

postoperativeBeschwerden,unddakeinWeichgewebevom<br />

Gaumen entnommen werden muss, können mehrere Zähne in<br />

einer Sitzung behandelt werden. Die ästhetischen Ergebnisse<br />

waren hervorragend und sehr vorhersagbar. Eine Rezessionsbehandlung<br />

kann wichtig sein, wenn der Gingivarand so<br />

ungleichmäßig verläuft, dass der Patient Schwierigkeiten bei<br />

dertäglichenMundhygienehat.DieNivellierungdesmarginalen<br />

Gewebes erleichtert die Plaquekontrolle. In einigen Fällen<br />

kann eine Wurzeldeckung auch zur Kontrolle von Zahnhals-<br />

Hypersensibilitäten beitragen. Heutzutage haben Patienten<br />

eher ein Bewusstsein für den gesundheitlichen Zustand ihres<br />

MundbereichesundsindsehrhäufigbesorgtüberdieÄsthetik<br />

ihrer Gingiva und ihrer Zähne. Die parodontalplastische<br />

Chirurgie kann dazu beitragen, geschädigte Regionen wiederherzustellen<br />

und natürlichere Ergebnisse zu erhalten.<br />

ZuBeginnhatteichSchwierigkeiten,diekleinenUnterschiede<br />

zwischen all diesen wunderbaren Fällen zu identifizieren. Ich<br />

habeetwasausderArtundWeisegelernt,wieeinigedieser<br />

Fälle behandelt worden waren. Der wichtigste Aspekt, den<br />

ichmitnachHausenehme,istdievonProf.Zucchellientwickelte<br />

Wertungsliste, die ich äußerst interessant fand. Als ich selbst<br />

Gingivarezessionen mit <strong>Straumann</strong> ® Emdogain behandelte,<br />

hatte ich keine persönliche klinische Vergleichsstudie, mit der<br />

ich die tatsächlichen Vorteile von Emdogain für Wurzeldeckungsverfahren<br />

im Vergleich zu konventionellen Techniken mit<br />

der Koronalverschiebung von Lappen hätte messen können.<br />

Doch ich konnte beobachten, wie schnell der Heilungsprozess<br />

ablief und wie überzeugend sich die Resultate darstellten.<br />

Angesichts der ständig steigenden Nachfrage nach ästhetischerBehandlungindenletzten20JahrenistdieTherapie<br />

der Gingivarezession sehr wichtig geworden.


STRAUMANN ®<br />

EMDOGAIN<br />

STARGET1I11<br />

67<br />

MICHAEL K. MCGUIRE<br />

D.D.S.<br />

GIOVANNI ZUCCHELLI<br />

D.D.S., PHD<br />

D.D.S. und Zertifikat in Parodontologie der Emory University<br />

School of Dentistry, Atlanta, Georgia/USA<br />

Professor für Parodontologie an der Universität Bologna/<br />

Italien<br />

Ich war beeindruckt vom Fachwissen und den herausragenden<br />

chirurgischen Fähigkeiten der Kollegen, die sie in den<br />

ausgezeichneten Ergebnissen der von ihnen eingereichten<br />

Fälle demonstrierten. Meine persönliche Erfahrung ist, dass<br />

<strong>Straumann</strong> ® Emdogain bei einem geeigneten Fall die Wurzeldeckung<br />

signifikant verbessert, verglichen mit dem koronalen<br />

Verschiebelappen alleine. Die meisten Verfahren zur Wurzeldeckung<br />

werden zur Behebung patientenbezogener Probleme<br />

wie etwa Ästhetik oder Hypersensibilität durchgeführt.<br />

Die Behandlung mit einem koronalen Verschiebelappen und<br />

Emdogain bietet eine Option, die weniger invasiv und häufig<br />

effektiver ist als das traditionelle Bindegewebstransplantat.<br />

Die Evaluierung war eine lehrreiche Erfahrung, da sie mir<br />

gezeigthat,dasssichaufderganzenWeltdasHauptziel<br />

derBehandlungvonGingivarezessionengeänderthat.Sie<br />

hatsichvonderreinenWurzeldeckungzueinemVerfahren<br />

weiterentwickelt, bei dem die chirurgische behandelte RegionjetztästhetischnichtmehrvomangrenzendenWeichgewebe<br />

zu unterscheiden ist. Die an diesem Wettbewerb<br />

teilnehmenden Zahnärzte haben moderne chirurgische Ansätze<br />

angewandt, um überzeugende ästhetische Resultate zu erzielen.<br />

Die zusätzliche Verwendung von <strong>Straumann</strong> ® Emdogain<br />

vergrößert das keratinisierte Gewebe 6 und verbessert die<br />

Deckung insgesamt sowie das Heilungsergebnis 7 nach koronaler<br />

Verschiebelappenoperation. Ich empfehle auch die<br />

zusätzliche Verwendung von Emdogain bei der Behandlung<br />

vonGingivarezessionenimZusammenhangmiteinerbukkal<br />

verlagerten Wurzel oder dem Verlust von bukko-lingualem Attachment<br />

und Knochen. In der letztgenannten Situation wäre<br />

eine größere Menge von neuem bindegewebigem Attachment<br />

in Bezug auf langes Saumepithel klinisch signifikant. Die Unzufriedenheit<br />

des Patienten mit seiner oralen Ästhetik ist die<br />

Hauptindikation für die Behandlung von Gingivarezessionen.<br />

Um das Ausmaß der Wurzelfreilegung zu begrenzen, sollte<br />

dieBehandlungdeshalbnichthinausgezögertwerden.Esist<br />

entschieden schwieriger, bei tiefen Rezessionsdefekten und<br />

sehr kleinen Mengen an restlichem keratinisiertem Gewebe<br />

wirklich zufriedenstellende ästhetische Resultate zu erzielen –<br />

wenngleich eine Wurzeldeckung immer noch erreicht werden<br />

kann.


68 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ®<br />

EMDOGAIN<br />

ANTON SCULEAN<br />

D.M.D., M.S., PHD<br />

Professor und Leiter der Abteilung Parodontologie, Universität<br />

Bern/Schweiz<br />

Die Evaluierung war eine größere Herausforderung als ich<br />

erwartet hatte. Die Jurymitglieder führten die Beurteilung<br />

mit einem Blindansatz durch (d. h. sie beurteilten zuerst die<br />

Endergebnisse nach der Therapie und verglichen dann die<br />

Bewertungen mit den Ausgangsbildern). Der Ansatz über<br />

die Wertungsliste war sehr detailliert und ermöglichte der<br />

Jury, nicht nur die Rezessionsdeckung selbst, sondern auch<br />

andere wichtige Parameter zu beurteilen, wie etwa Gewebeblutung,<br />

ästhetisches Erscheinungsbild, Menge an keratinisierter<br />

Gingiva etc. Das Verfahren erlaubte uns eine objektive<br />

und reproduzierbare Beurteilung. Ziel des Blindansatzes<br />

war, eine objektive Evaluierung der Ergebnisse zu liefern.<br />

Einige Fälle zeigten erhebliche Verbesserungen im Vergleich<br />

zu Baseline. Ich verwende <strong>Straumann</strong> ® Emdogain seit seiner<br />

Markteinführung. Die Resultate unserer Forschungsgruppe mit<br />

der Rezessionsbehandlung bei Affen und die Evaluierung von<br />

menschlichem histologischem Material lieferten Nachweise<br />

für die parodontale Regeneration an Wurzeloberflächen mit<br />

Gingivarezessionen. Darüber hinaus verbesserte sich nach<br />

meiner Erfahrung die frühe Wundheilung mit Emdogain im<br />

Vergleich zu Kontrollen (ohne Emdogain), was ein wichtiger<br />

Aspekt für das Erreichen vorhersagbarer Resultate ist. Auf der<br />

Basis dieser biologischen Begründung habe ich Emdogain<br />

kontinuierlich verwendet, entweder alleine oder in Kombination<br />

mit Bindegewebstransplantaten. Die Hauptindikation für die<br />

Behandlung von Gingivarezessionen ist die Verbesserung der<br />

so genannten „rosafarbenen Ästhetik“ (d. h. der Unzufriedenheit<br />

von Patienten mit ihren als „überlang“ empfundenen Zähnen).<br />

IneinigenFällenkanneinetiefeRezessiondieMundhygiene<br />

erschweren sowie zu Zahnhals-Hypersensibilität, Gingivaentzündung<br />

oder Karies führen. Meine persönliche Empfehlung<br />

fürdieBehandlungvonGingivarezessionenist,entwedereinen<br />

geeigneten chirurgischen Ansatz zu verfolgen, der eine<br />

spannungsfreie koronale Lappenverschiebung mit der von<br />

Prof. Zucchelli beschriebenen Technik ermöglicht, oder die<br />

Untertunnelungstechnik mit koronaler Verschiebung anzuwenden.<br />

Ich persönlich kombiniere diese Lappentechniken mit<br />

Emdogain (aus den oben genannten Gründen) sowie in den<br />

meisten Fällen mit Bindegewebstransplantaten.<br />

WACHSTUM IN DER REZESSION – EINE AUS-<br />

WAHL ÄSTHETISCHER FÄLLE ZU STRAUMANN ®<br />

EMDOGAIN<br />

Erhältlich in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch,<br />

Spanisch und (brasilianischem) Portugiesisch. Bitte wenden<br />

Sie sich an Ihren örtlichen <strong>Straumann</strong>-Vertriebsmitarbeiter,<br />

wenn Sie ein Exemplar dieses Ästhetik-Fallbuchs möchten<br />

(Adressen der örtlichen Niederlassungen siehe Seite 86).


STRAUMANN ®<br />

EMDOGAIN<br />

STARGET1I11<br />

69<br />

THOMAS G. WILSON JR.<br />

D.D.S.<br />

Privatpraxis für Parodontologie, Dallas, Texas/USA.<br />

IchfandeswegendergroßenZahlsehrinteressanterFälle<br />

schwierig, einen Gewinner aus all den Einsendungen aus<br />

der ganzen Welt auszuwählen. Ich verwende <strong>Straumann</strong> ®<br />

Emdogain in Verbindung mit subepithelialen Bindegewebstransplantaten<br />

seit etwa zwölf Jahren zur Behandlung von<br />

Gingivarezessionen. Ich bin der Meinung, es erhöht die<br />

Wahrscheinlichkeit für eine vollständige Wurzeldeckung im<br />

Vergleich zur Verwendung von Bindegewebstransplantaten<br />

ohne Emdogain. Meiner Meinung nach sollte eine Gingivarezession<br />

in den folgenden Fällen behandelt werden: fortschreitende<br />

Rezession, Verschiebung des Zahns in einen Bereich mit<br />

mangelhafter Keratinisierung, Lage des Rands einer Restauration<br />

auf gleicher Höhe mit dem freien Gingivarand oder leicht apikal<br />

davon, oder wenn der Patient ästhetische Probleme damit hat.<br />

1<br />

RoccuzzoM,BuninoM,NeedlemanIandSanzM:Periodontalplasticsurgeryfortreatmentoflocalizedgingivalrecessions:asystematicreview.JClin<br />

Periodontol 2002; 29(Suppl. 3):178–194<br />

2 Pilloni A, Paolantonio M, Camargo PM. Root coverage with a coronally positioned flap used in combination with<br />

enamel matrix derivative: 18-month clinical evaluation. J Periodontol. 2006 Dec;77(12):2031-9. 3<br />

Spahr A, Haegewald S, Tsoulfidou F, Rompola E, Heijl L,<br />

Bernimoulin JP, Ring C, Sander S, Haller B. Coverage of Miller class I and II recession defects using enamel matrix proteins versus coronally advanced flap<br />

technique: a 2-year report. J Periodontol. 2005 Nov;76(11):1871-80.<br />

4<br />

BosshardtDD,SculeanA,WindischP,PjeturssonBE,LangNP.Effectsofenamelmatrix<br />

proteinsontissueformationalongtherootsofhumanteethJPeriodontalRes.2005Apr;40(2):158-67.<br />

5<br />

G. Zucchelli, M. Mele, C. Mazzotti, M. Marzadori,<br />

L. Montebugnoli, and M. De Sanctis: Coronally Advanced Flap With and Without Vertical Releasing Incisions for the Treatment of Multiple Gingival Recessions:<br />

AComparativeControlledRandomizedClinicalTrialJournalofPeriodontology,July2009,Vol.80,No.7,1083-1094.<br />

6<br />

DelPizzoM,etal.Coronally<br />

advanced flap with or without enamel matrix derivative for root coverage: a 2-year study. J Clin Periodontol. 2005;32:1181–1187.<br />

7<br />

CairoF,PagliaroU,<br />

NieriM.Treatmentofgingivalrecessionwithcoronallyadvancedflapprocedures:asystematicreview.JClinPeriodontol2008;35(Suppl.8):136–162


70 STARGET 1 I 11<br />

STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

REGENERATIVE VERANSTALTUNGSREIHE<br />

„Don’t Believe in Graft, Believe in Biology!“<br />

„SuperiorGingivalEsthetics–TheProtocolforSustainableRecessionTreatment”:<br />

ein Kurs für Fortgeschrittene mit Professor Giovanni Zucchelli (Universität Bologna,<br />

Italien) über moderne Verfahren zur Deckung freiliegender Zahnhälse.<br />

Vom20.bis22.Oktober2<strong>01</strong>0wurdeninDüsseldorf,BerlinundMüncheneintägige<br />

Kurse zum Thema nachhaltige Rezessionsdeckung durchgeführt. Giovanni<br />

Zucchelli, Professor für Parodontologie an der Universität Bologna, vermittelte in<br />

seinen spannenden Vorträgen erstklassiges Expertenwissen zum biologischen<br />

Grundverständnis von Gingivaverlust und gingivalen Heilverläufen und den daraus<br />

resultierenden Therapieansätzen.<br />

Fehler vermeiden und biologisch stimmige Ergebnisse erzielen<br />

Die Vorstellungen des Patienten und das erwartbare Behandlungsergebnis klaffen oft<br />

auseinander.Deshalbisteswichtig,vorderchirurgischenTherapiedaserwartbare<br />

Ausmaß der Wurzeldeckung zu ermitteln. Durch ein standardisiertes Verfahren,<br />

beidem–ausgehendvominterdentalenKontaktpunkt–dieHöhederidealen<br />

Papillegemessenwird,istesmöglich,auchbeiFällenvonVerlustderPapillenspitze<br />

sowie bei rotierten oder extrudierten Zähnen die exakte Position des Gingivarandes<br />

nach Ausheilung vorherzubestimmen. Fehler, wie etwa Deckungsversuche von Abrasionsdefekten<br />

an der Zahnkrone, werden damit vermieden, das Ausmaß einer<br />

zusätzlichen Kunststoffrestauration kann vor dem Eingriff bestimmt werden, und das<br />

Deckungsergebnis ist biologisch stimmig und nachhaltig.<br />

Biologische Überlegungen stehen hinter den chirurgischen Techniken<br />

Auch die chirurgischen Techniken zur Deckung singulärer oder multipler Rezessionen<br />

werden von biologischen Überlegungen geleitet. So ist es wichtig, inserierende<br />

Muskelfasern zu trennen, um Spannungsfreiheit des Lappens zu erreichen.<br />

BeimkoronalverschobenenLappenhatsichdieSplit-Full-Split-Technikbewährt,um<br />

im avaskulären Bereich der freiliegenden Wurzel eine größtmögliche Versorgung<br />

überdasPeriostzuerreichen.BeidenbilaminärenTechnikenisteswichtig,aufdie<br />

QualitätdesTransplantateszuachten.Hierwirdeinkleines,hochwertigesGraft


STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

STARGET1I11<br />

71<br />

der Schaffung einer „pregnant gingiva“ vorgezogen. Beim Einsatz von Schmelzmatrixproteinen<br />

kann man eine Unterstützung bei der Wundheilung beobachten<br />

was zum langfristigen Erhalt des Ergebnisses beiträgt.<br />

Weichgewebsästhetik und regenerative Verfahren werden immer wichtiger<br />

Nach der anschließenden Live-Operation, die die Ausgereiftheit und Praktikabilität<br />

der „Zucchelli-Technik“ eindrucksvoll belegte, wurden im Spezialisten-Kreis ausgewählte<br />

Fälle vorgestellt und diskutiert. Die Lebendigkeit der Diskussion und das<br />

großeInteressederTeilnehmerzeigen,dassnebenparodontalerGesundheitauch<br />

die Weichgewebsästhetik zunehmend im Fokus steht und regenerative Verfahren<br />

dabei eine große Rolle spielen.<br />

Professor Giovanni Zucchelli, D.D.S., PhD<br />

Doktor der Zahnmedizin. PhD in zahnmedizinischer<br />

Biotechnologie. Aktivmitglied der „European<br />

Federation of Periodontology”. Aktives Mitglied<br />

der italienischen Gesellschaft für Parodontologie.<br />

Weitere Kurse zur plastisch-ästhetischen Parodontalchirurgie sind in Planung.<br />

Redaktionsmitglied des „European Journal of<br />

Aesthetic Dentistry”. Autor eines Fachbuchs zur<br />

rekonstruktiven Weichgewebechirurgie. Professor<br />

für Parodontologie an der Universität von<br />

Bologna/Italien.<br />

Koronal verschobener Lappen für multiple Rezessionsdefekte, bei denen <strong>Straumann</strong> ® Emdogain auf der<br />

exponierten Wurzeloberfläche appliziert wird. Die zwei Hauptziele sind: Erhöhung des bukkalen, keratiniserten<br />

Gewebes und Qualität des Attachments zwischen Weichgewebe und der Wurzeloberfläche.


72 STARGET1I11 INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY<br />

SOZIALES UND FACHLICHES NETWORKING FÜR DENTAL PROFESSIONALS<br />

ITInet: Mehrwert für ITI-Fellows und<br />

ITI-Mitglieder<br />

Teilen Sie Ihr Wissen und erweitern Sie dabei Ihr Netzwerk<br />

Das ITInet, Nachfolger des ITI Knowledge Network, ist das neue globale Online-Portal für ITI-Fellows<br />

und -Mitglieder. Es ist eine einzigartige Plattform in der zahnärztlichen Implantologie, die das weltweite<br />

Networking und den Erfahrungsaustausch ermöglicht und darüber hinaus kontinuierlich aktualisierte Inhalte<br />

sowie interaktive Services bietet. Durch die Kombination eines umfassenden Informationsangebots<br />

mit sozialen Networking-Funktionen erlaubt das ITInet den Fellows und Mitgliedern den Austausch und<br />

die Vertiefung ihres Wissens sowie die Erweiterung ihres persönlichen ITI-Kontaktnetzwerks – auf lokaler<br />

wieauchaufglobalerEbene.<br />

Das ITInet erleichtert Networking und Kommunikation unter mehr als 8 000 Kollegen und Freunden auf<br />

der ganzen Welt, beispielsweise durch lokale und globale Diskussionsforen. ITI-Fellows und -Mitglieder<br />

können an klinischen Diskussionen über interessante Themen teilnehmen oder ihre eigenen Fragen<br />

stellen, um wertvolle Informationen von einer weltweiten Gemeinschaft namhafter Experten der oralen<br />

Implantologie zu sammeln. Nationale ITI-Sektionen haben wiederum ihr eigenes Forum, das Gespräche<br />

über Themen von lokalem oder nationalem Interesse in der Landessprache ermöglicht.<br />

Ein Bestandteil der ITI-Mitgliedschaft<br />

Alle ITI-Fellows und -Mitglieder erhalten automatisch ein Login und Passwort für das ITInet als Bestandteil<br />

ihrerITI-Mitgliedschaft,unddasPortalistdirektvonderöffentlichenWebsiteiti.orgauszugänglich.<br />

Alle ITI-Fellows und -Mitglieder haben einen persönlichen Bereich zur individuellen Nutzung. Wie bei<br />

anderen sozialen Plattformen können die Anwender ihr eigenes persönliches Netzwerk erweitern, Kontakt<br />

mit Freunden und Kollegen innerhalb des ITI pflegen und Informationen über die Aktivitäten ihrer Kontakte<br />

erhalten.


INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY<br />

STARGET1I11<br />

73<br />

DREI KOMMUNIKATIONSBEREICHE: GLOBAL, LOKAL, PERSÖNLICH<br />

DasLoginerlaubtsofortigenZugangzudreiindividuellenITInet-Bereichen,dieunterschiedlichenZwecken<br />

dienen:<br />

Der globale Bereich „ITI Network“<br />

Der Bereich „ITI Network” umfasst alle Ressourcen und Services, die von globaler Bedeutung sind:<br />

» Global Contact Search zur Erweiterung Ihres weltweiten Kontaktnetzwerks<br />

» Global Forum für internationale Diskussionen in Englisch<br />

» Real-timeChatfürdiedirekteKommunikationmitIhrenOnline-Kontakten<br />

» Photo Album mit Fotos von Veranstaltungen und Aktivitäten des ITI<br />

» Document Library zur Erkundung einer Fülle von Informationen einschließlich ITI-Publikationen, Literatur-<br />

Updates und Kongressberichten<br />

» SACAssessmentTool(erweiterteVersion):eineVersiondesSACAssessmentToolsmitZusatzfunktionen,<br />

exklusiv verfügbar für ITI-Fellows und -Mitglieder<br />

» GOMI:Onlineversiondes„GlossaryofOralandMaxillofacialImplants“<br />

» Globale ITI Announcements<br />

» NewsFeedsmitNeuigkeitenausderoralenImplantologie,auseinerVielzahlvonQuellen<br />

Der lokale Bereich „Sektion“<br />

Der Sektions-Bereich enthält alle Funktionen und Services von lokaler Bedeutung:<br />

» Section Contact Search zur Erweiterung Ihres lokalen Netzwerks von Kontakten<br />

» Section Calendar mit einem Überblick über alle Sektionsaktivitäten<br />

» Section Forum für Diskussionen von lokalem oder nationalem Interesse in der Landessprache<br />

Der persönliche Bereich „My ITI“<br />

Alles,waszuIhrerpersönlichenAktivitätunddenAktivitätenIhresKontaktnetzwerksgehört,findetsichhier:<br />

» Verwalten Sie Ihr ITInet-Profil und Kontodetails<br />

» „Wall“-Funktion für direkte Kommunikation mit Ihren Kontakten<br />

» Unter Contacts’ activitites erhalten Sie eine Übersicht über die jüngsten Aktivitäten Ihrer Kontakte


74 STARGET1I11 INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY<br />

Cluster-Suchmaschine<br />

Die Plattform besitzt auch eine innovative und leistungsfähige<br />

Cluster-Suchfunktion, die gleichzeitig in verschiedenen Quellen<br />

sucht(PubMed,GoogleScholar,Google,Bingundweitere)<br />

und die Resultate dynamisch in Themengruppen zusammenfasst.<br />

Mit dieser neuen Technologie können Anwender effektiv<br />

und mühelos das ITInet und die externen Quellen nach<br />

gewünschter Information zu Themen ihrer Wahl durchsuchen.<br />

Sie sind nur wenige Klicks entfernt von interessanten<br />

Diskussionen und der Möglichkeit, ihr Wissen mit<br />

mehr als 8 000 Zahnärzten weltweit auszutauschen,<br />

wo immer Sie gerade sind.<br />

Wenn auch Sie vom ITInet profitieren möchten, aber<br />

noch kein ITI-Mitglied sind, besuchen Sie www.iti.org<br />

und klicken Sie auf „Membership“ (Mitgliedschaft),<br />

um Ihre ITI-Anmeldung noch heute auszufüllen!


76 STARGET1I11


78 STARGET1I11 SIMPLY DOING MORE<br />

LITERATURHINWEISE<br />

Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften<br />

STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

Kauvar AS, Thoma DS, Carnes DL, Cochran DL. In vivo<br />

angiogenic activity of enamel matrix derivative. JPeriodontol<br />

2<strong>01</strong>0;81(8):1196-12<strong>01</strong>.<br />

Unterschiedliche Mengen Schmelz-Matrix-Derivat (EMD) wurden<br />

auf die Oberfläche einer Chorioallantoismembran gegeben<br />

und mit rekombinantem humanem Amelogenin und einem<br />

aus EMD gewonnenen gereinigten 5-kDa-Proteinfaktor sowie<br />

bFGF/VEGF als Positivkontrolle verglichen. Die histologische<br />

AnalysezeigteeinemäßigeVaskularitätmitEMD,diesich<br />

im Vergleich mit der von bFGF/VEGF als günstiger erwies.<br />

Die Vaskularität wurde auch durch rekombinantes humanes<br />

Amelogenin gesteigert, doch die negative Kontrolle führte<br />

nur zu einer geringen Vaskularität. EMD stimulierte demnach<br />

indiesemModelldieAngiogenese,waszumindestteilweise<br />

seinepositivenklinischenWirkungenerklärenkönnte.<br />

ListlS,TuY-K,FaggionCMJr.A cost-effectiveness evaluation<br />

of enamel matrix derivatives alone or in conjunction with<br />

regenerative devices in the treatment of periodontal intraosseous<br />

defects. JClinPeriodontol2<strong>01</strong>0;37(10):920-927.<br />

Kosten und klinische Ergebnisse von EMD-Behandlungen wurden<br />

anhand eines Entscheidungsbaum-Modells beurteilt, das auf<br />

Versicherungsbestimmungen basierte. Die EMD-Behandlung<br />

wurdealskosteneffektiverbewertet,wenndieVersicherung<br />

bereit war, mindestens 150–175 Euro pro zusätzlichem<br />

Millimeter Reduktion der Sondierungstiefe oder Zugewinn<br />

an klinischem Attachmentlevel zu bezahlen. Der maximale<br />

Netto-Nutzen von EMD fand sich bei EMD in Verbindung<br />

mit bioaktivem Glas oder bovinen Knochenersatzmaterialien,<br />

und die zusätzliche Verwendung von PRP oder einer resorbierbaren<br />

Membran war nur in Fällen mit höheren finanziellen<br />

Ressourcen gerechtfertigt.<br />

Qu Z, Laky M, Ulm C, Matejka M, Dard M, Andrukhov O,<br />

Rausch-Fan X. Effect of Emdogain on proliferation and<br />

migrationofdifferentperiodontaltissue-associatedcells.<br />

Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod<br />

2<strong>01</strong>0;109(5):924-931.<br />

Die Proliferation, Lebensfähigkeit und Zellmigration von alveolärenOsteoblasten,epithelialenZellenundmenschlichenEndothelzellen<br />

aus der Nabelschnurvene wurden in Gegenwart<br />

von Emdogain evaluiert. Emdogain stimulierte Proliferation<br />

und Lebensfähigkeit signifikant, in einer direkten Abhängigkeit<br />

von der Menge an vorhandenem Emdogain. Die Zellmigration<br />

wurde bei Osteoblasten und endothelialen Zellen<br />

ebenfalls stimuliert, abhängig von der Menge an Emdogain,<br />

doch die Migration bei epithelialen Zellen wurde nur mit<br />

< 50 μg/ml Emdogain angeregt. Die Ergebnisse können einem<br />

zugrunde liegenden Mechanismus für die Förderung der<br />

parodontalen Regeneration entsprechen.


SIMPLY DOING MORE<br />

STARGET1I11<br />

79<br />

STRAUMANN ® DENTAL IMPLANT SYSTEM<br />

Lai HC, Zhuang L-F, Lv X-F, Zhang Z-Y, Zhang Y-X, Zhang<br />

Z-Y. Osteotome sinus floor elevation with or without grafting:<br />

a preliminary clinical trial. Clin Oral Implants Res<br />

2<strong>01</strong>0;21(5):520-526.<br />

Bei 202 Patienten wurden eine Osteotom-Sinusbodenelevation<br />

durchgeführt und 280 <strong>Straumann</strong>-Implantate gesetzt; bei<br />

125 Patienten wurden 191 Implantate ohne Augmentation<br />

inseriert. Die Restknochenhöhe betrug 4,7 ± 2,1 mm bzw.<br />

5,6 ± 2,5 mm in der Gruppe mit bzw. ohne Augmentation.<br />

Die kumulative Implantat-Überlebensrate betrug 95,71 %<br />

und wurde von der Restknochenhöhe nicht signifikant beeinflusst.<br />

Knochengewinn innerhalb des Sinus und krestaler<br />

Knochenverlust nach 9 Monaten betrug 2,66 ± 0,87mm<br />

bzw. 1,2 ± 0,48 mm. Eine vorhersagbare Osseointegration<br />

kann demnach mit Osteotom-Sinusbodenelevation mit oder<br />

ohne Augmentation erreicht werden.<br />

Roccuzzo M, De Angelis N, Bonino L, Aglietta M. Tenyear<br />

results of a prospective cohort study on implants<br />

in periodontally compromised patients. Part 1: implant<br />

loss and radiographic bone loss. Clin Oral Implants Res<br />

2<strong>01</strong>0;21(5):490-496.<br />

Bei112Patienten,alsparodontalgesund,mäßigoderschwer<br />

parodontalgeschädigtklassifiziert,wurden<strong>Straumann</strong>-Implantate<br />

mit TPS-Oberfläche nach Abschluss der Parodontaltherapie<br />

gesetzt. Die Patienten wurden am Ende der Behandlung gebeten,<br />

selbst unterstützende parodontaltherapeutische Maßnahmen<br />

durchzuführen. Die klinische und röntgenologische<br />

Evaluierung erfolgte nach 10 Jahren. Insgesamt 18 Implantate<br />

waren aufgrund biologischer Komplikationen entfernt worden,<br />

und11PatientenstandennichtmehrfürNachkontrollenzur<br />

Verfügung; die Implantat-Überlebensraten betrugen 96,6 %,<br />

92,8% bzw. 90% für parodontal gesunde, mäßig bzw.<br />

schwer parodontal geschädigte Patienten. Der mittlere Knochenverlustbetrug0,75±0,88mm,1,14±1,11mmbzw.<br />

0,98 ± 1,22 mm; es gab keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Gruppen. Der prozentuale Anteil von Stellen<br />

mit≥3mmKnochenverlustwarbeiderschwergeschädigten<br />

Gruppe signifikant größer als in der gesunden Gruppe und<br />

mit der mangelnden Durchführung der unterstützenden parodontalen<br />

Therapie verbunden.<br />

ShabestariGO,ShayestehYS,KhojastehA,AlikhasiM,MoslemiN,AminianA,MazaeliR,EslamiB,TreisterNS.Implant<br />

placementinpatientswithoralbisphosphonatetherapy:a<br />

case series. ClinImplantDentRelatRes2<strong>01</strong>0;12(3):175-180.<br />

Insgesamt 21 Patienten mit Osteoporose und unter Bisphosphonat-Therapie<br />

erhielten 46 <strong>Straumann</strong>-Implantate, die auf<br />

Sondierungstiefe, Mobilität, Gewindefreilegung und Blutung<br />

bei Sondierung evaluiert wurden. Bei keinem der Patienten<br />

wurden Anzeichen einer Peri-implantitis festgestellt. Der


80 STARGET 1 I 11 SIMPLY DOING MORE<br />

Zeitpunkt der Bisphosphonat-Therapie in Bezug auf Implantatinsertion,<br />

Implantatposition, Art des Zahnersatzes und<br />

Antagonistenbezahnung hatte keinen signifikanten Einfluss.<br />

Eine Bisphosphonat-Therapie vor oder nach Implantation<br />

gefährdetedemnachwederdieOsseointegrationnochdie<br />

klinischen oder röntgenologischen Ergebnisse.<br />

Tortamano P, Camargo LOA, Bello-Silva MS, Kanashiro LH.<br />

Immediate implant placement and restoration in the estheticzone:aprospectivestudywith18monthsoffollow-up.<br />

Int J Oral Maxillofac Implants 2<strong>01</strong>0;25(2):345-350.<br />

Bei 12 Patienten wurde jeweils ein nicht erhaltungsfähiger<br />

oberer Schneidezahn entfernt, sofort durch ein <strong>Straumann</strong><br />

TaperedEffect(TE)Implantatersetztunddiesesmiteinersofortigen<br />

provisorischen Restauration versorgt. Klinische periimplantäre<br />

Messwerte wurden beim Einsetzen des Implantats<br />

und der Restauration sowie nach 6 Wochen und 3, 6, 12<br />

und 18 Monaten aufgezeichnet. Es gab bis zur Kontrolle<br />

nach 18 Monaten keine Implantatmisserfolge, zu keinem Zeitpunkt<br />

signifikante Unterschiede bei den Abständen zwischen<br />

der Schneidekante der benachbarten Zähne und den Spitzen<br />

der mesialen/distalen Papillen und keine Veränderungen der<br />

Kronenabmessungen. Die Sofortimplantation und -restauration<br />

kann deshalb bei bestimmten Patienten eine geeignete Option<br />

darstellen.<br />

van Kesteren CJ, Schoolfield J, West J, Oates T. Aprospective<br />

randomized clinical study of changes in soft tissue<br />

position following immediate and delayed implant placement.<br />

Int J Oral Maxillofac Implants 2<strong>01</strong>0;25(3):562-570.<br />

Bei 24 Patienten wurden <strong>Straumann</strong> SLA-Implantate entweder<br />

sofort gesetzt oder eine “ridge preservation” (Kieferkammerhaltung)<br />

mit Implantatinsertion 3 Monate danach durchgeführt.<br />

Messungen von Weichgewebe, vertikaler und horizontaler<br />

Kieferkammdimension erfolgten nach 6 Monaten. Nach 6 MonatenfandsicheineminimaleRezessiondermediobukkalen<br />

Geweberänder, ohne Unterschiede zwischen den Gruppen.<br />

EsgabeinesignifikanteHöhenabnahmedesapproximalen<br />

Weichgewebes, ohne signifikante Unterschiede zwischen<br />

den Gruppen, aber die Reduktion der Kieferkammbreite war<br />

an den Stellen mit Sofortimplantaten größer. Es war keine signifikante<br />

Beziehung zwischen Gewebebiotyp und Gewebeveränderungen<br />

zu sehen. Deshalb wurden keine Unterschiede<br />

bei Weichgewebeveränderungen zwischen Sofort- und<br />

verzögerten Implantaten festgestellt.<br />

STRAUMANN ® SLActive<br />

Bergkvist G, Koh K-J, Sahlholm S, Klintström E, Lindh C. Bone<br />

density at implant sites and its relationship to assessment of<br />

bone quality and treatment outcome. Int J Oral Maxillofac<br />

Implants 2<strong>01</strong>0;25(2):321-328.<br />

Insgesamt 21 Patienten erhielten 137 <strong>Straumann</strong> SLActive-<br />

Implantate (87 im Oberkiefer und 50 im Unterkiefer), die<br />

sofort mit festsitzendem provisorischem Zahnersatz belastet<br />

wurden. Die mittlere Knochenmineraldichte war signifikant<br />

korreliert mit der Klassifikation der Knochenqualität und den<br />

Stabilitätswerten. Der mittlere Knochenverlust war nach 1 Jahr<br />

nicht signifikant unterschiedlich, ungeachtet der KnochenmineraldichteundStabilitätbeiImplantatinsertion.EinCTkann<br />

deshalb präoperativ zur Beurteilung der Knochendichte vor<br />

derImplantationverwendetwerden,dadieseoffensichtlich<br />

mit der Implantatstabilität zusammenhängt.<br />

Bornstein MM, Wittneben J-G, Brägger U, Buser D. Early<br />

loading at 21 days of non-submerged titanium implants<br />

withachemicallymodifiedsandblastedandacid-etched


SIMPLY DOING MORE<br />

STARGET1I11<br />

81<br />

surface:3-yearresultsofaprospectivestudyintheposterior<br />

mandible. JPeriodontol2<strong>01</strong>0;81(6):809-818.<br />

Bei 39 teilbezahnten Patienten wurden 56 Implantate mit<br />

einer chemisch modifizierten SLA-Oberfläche (<strong>Straumann</strong><br />

SLActive)gesetztundnach21TagenmitprovisorischenKronenbelastet.DiedefinitivenRestaurationenwurdennach6<br />

Monaten eingesetzt und röntgenologische sowie Weichgewebe-Analysen<br />

anschließend für bis zu 36 Monate durchgeführt.EsgabkeineImplantatmisserfolge,aberzweiImplantate<br />

waren nach 21 Tagen nicht osseointegriert, so dass ihnen<br />

einelängereEinheilphaseeingeräumtwurde.AlleImplantate<br />

zeigten nach 36 Monaten günstige klinische und röntgenologischeBefunde,unddieÜberlebens-undErfolgsratebetrug<br />

100%. Im Vergleich mit einer historischen Kontrollgruppe<br />

wurden signifikant niedrigere Sondierungstiefen und klinische<br />

Attachmentlevels beobachtet. Implantate mit einer chemisch<br />

modifizierten SLA-Oberfläche können demnach eine erfolgreiche<br />

Gewebeintegration erreichen und über 3 Jahre hinweg<br />

aufrechterhalten.<br />

Luongo G, Oteri G. A noninterventional study documenting<br />

use and success of implants with a new chemically<br />

modified titanium surface in daily dental practice. JOral<br />

Implantol 2<strong>01</strong>0;36(4):305-314.<br />

Insgesamt 226 Patienten wurden in 30 klinischen Zentren<br />

unter Verwendung von Implantaten mit einer chemisch modifizierten<br />

SLA-Titanoberfläche (<strong>Straumann</strong> SLActive) behandelt,<br />

wobei die Untersuchungszahnärzte die jeweiligen Routineverfahren<br />

aus ihrer täglichen Praxis anwandten. Es waren<br />

auch Probanden mit Risikofaktoren wie etwa Rauchen, Bruxismus<br />

und unbehandelter Gingivitis/Parodontitis beteiligt. Die<br />

meisten Implantate (48 %) wurden mit einem frühen funktionellen<br />

Belastungsprotokoll gesetzt, während eine konventionelle<br />

Belastung bei 34 % der Patienten erfolgte. Acht Patienten<br />

schieden aus der Nachkontrolle aus. Von den 276 gesetzten<br />

Implantaten waren fünf Misserfolge, alle in Verbindung mit<br />

einem Verfahren zur Sinusaugmentation. Die Implantat-Überlebensrate<br />

nach 1 Jahr betrug 98,2 % und zeigt damit ein<br />

ähnliches Resultat wie formale kontrollierte klinische Studien.<br />

Rossi F, Ricci E, Marchetti C, Lang NP, Botticelli D. Early<br />

loading of single crowns supported by 6-mm-long implants<br />

with a moderately rough surface: a prospective<br />

2-year follow-up cohort study. Clin Oral Implants Res<br />

2<strong>01</strong>0;21(9):937-943.<br />

Insgesamt 40 <strong>Straumann</strong> SLActive-Implantate (6 mm lang und<br />

entweder4,1mmoder4,8mmbreit)wurdenbei35Patienten<br />

gesetzt und Messungen von Implantat-Überlebensrate,<br />

marginalem Knochenverlust sowie eine Resonanzfrequenzanalyse<br />

(RFA) durchgeführt. Die Implantat-Überlebensrate<br />

betrug 95 % (Verlust von zwei Implantaten) nach 2 Jahren<br />

unddermittleremarginaleKnochenverlust0,34±0,38mm<br />

vorBelastungsowie0,23±0,33mmbzw.0,21±0,39mm<br />

nach 1 bzw. 2 Jahren. Die Implantatstabilität nahm ab der<br />

Implantatinsertion bis nach 6 Wochen zu und das VerhältnisKrone/Implantatvon1,5beimEinsetzendesZahnersatzesauf1,8nach2Jahrenab.Eswurdendemnachnach2<br />

Jahren eine hohe Implantat-Überlebensrate und ein mäßiger<br />

Knochenverlust beobachtet, aber es sind längerfristige Untersuchungen<br />

erforderlich, um die Zuverlässigkeit kurzer Implantate<br />

zu beurteilen.<br />

Schwarz F, Sager M, Kadelka I, Ferrari D, Becker J. Influence<br />

of titanium implant surface characteristics on bone<br />

regeneration in dehiscence-type defects: an experimental<br />

studyindogs.J Clin Periodontol 2<strong>01</strong>0;37(5):466-473.<br />

In den Ober- und Unterkiefern von 12 Foxhounds wurden<br />

Defekte vom Dehiszenztyp geschaffen und Implantate mit ent-


82 STARGET 1 I 11<br />

SIMPLY DOING MORE<br />

weder einer modifizierten sandgestrahlten und säuregeätzten<br />

(modSLA) oder einer mit Calciumphosphat-Nanometerpartikeln<br />

(DCD/CaP) modifizierten Oberfläche geschlossen<br />

inseriertundnach2und8Wochenuntersucht.Diemittlere<br />

Knochenfüllung und der Bereich mit mineralisiertem Gewebe<br />

warennach2und8WochenbeibeidenGruppenähnlich,<br />

aber die neue Knochenhöhe sowie der Knochen-Implantat-<br />

KontaktbeidenmodSLA-Implantatensignifikantgrößer.Das<br />

Potenzial zur Unterstützung der Osseointegration kann demnach<br />

bei modSLA-Implantaten höher sein.<br />

SchwarzF,JungRE,FienitzT,WielandM,BeckerJ,SagerM.<br />

Impact of guided bone regeneration and defect dimension<br />

on wound healing at chemically modified hydrophilic<br />

titaniumimplantsurfaces:anexperimentalstudyindogs.<br />

J Clin Periodontol 2<strong>01</strong>0;37(5):474-485.<br />

Implantate mit einer chemisch modifizierten Oberfläche<br />

(modSLA) wurden in laterale Kieferkammdefekte unterschiedlicherHöhen(2,4,6und8mm)bei12Hundengesetzt.Die<br />

DefektewurdenentwedernichtodermitGBR(biphasisches<br />

Calciumphosphat und PEG-Membran) behandelt und nach<br />

2und8Wochenevaluiert.DieprozentualelineareFüllung<br />

und der regenerierte Bereich waren bei der GBR- und der<br />

unbehandelten Gruppe nach 8 Wochen vergleichbar, aber<br />

es gab einen signifikanten Unterschied bei der mittleren prozentualen<br />

linearen Füllung an den 2-mm-Defekten. Knochenregeneration<br />

und Osseointegration wurden demnach durch<br />

modSLA-Implantate unterstützt.<br />

SchwarzF,MihatovicI,FerrariD,WielandM,BeckerJ.<br />

Influence of frequent clinical probing during the healing<br />

phase on healthy peri-implant soft tissue formed at different<br />

titanium implant surfaces: a histomorphometrical<br />

studyindogs.JClinPeriodontol2<strong>01</strong>0;37(6):551-562.<br />

An vier verschiedenen transmukosalen Oberflächen (maschiniert,<br />

SLA, modifiziert säuregeätzt [modA] und chemisch<br />

modifizierte SLA [modSLA]) bei 12 Hunden wurden eine klinische<br />

Sondierung 2, 4, 8 und 12 Wochen nach der Implantation<br />

sowie eine Histomorphometrie nach 4, 8, 12 und 24<br />

Wochen durchgeführt. Die modA- und modSLA-Oberflächen<br />

zeigten epitheliale Zellen und Bindegewebe in engem Kontakt<br />

mit der Oberfläche, während bei den zwei anderen<br />

Gruppen eine Spaltbildung zu sehen war. Häufiges Sondieren<br />

zerriss das epitheliale und bindegewebige Attachment<br />

und vergrößerte die mittleren Taschentiefen, die Ausdehnung<br />

des Saumepithels vom Mukosarand nach apikal sowie die<br />

apikale Ausdehnung des Saumepithels zum koronalsten BIC.<br />

Valderrama P, Jones AA, Wilson TG Jr, Higginbottom F,<br />

SchoolfieldJD,JungRE,NoujeimM,CochranDL.Bone<br />

changes around early loaded chemically modified sandblastedandacid-etchedsurfaceimplantswithandwithout<br />

a machined collar: a radiographic and resonance<br />

frequency analysis in the canine mandible. IntJOralMaxillofac<br />

Implants 2<strong>01</strong>0;25(3):548-557.<br />

Insgesamt 72 <strong>Straumann</strong> SLActive-Implantate, 36 mit einem<br />

2,8 mm maschinierten Hals und 36 ohne maschinierten Hals,<br />

wurden bei sechs Hunden gesetzt. Die Implantatstabilität wurde<br />

(durch Resonanzfrequenzanalyse) über 3 Wochen wöchentlich<br />

gemessen, und die Implantate wurden nach 21 Tagen<br />

belastet.PeriapikaleRöntgenbilderwurdennach3Wochen<br />

sowie3,6,9und12Monatenaufgenommen.DieImplantatstabilität<br />

erhöhte sich von der Implantation bis Woche 3<br />

bei Implantaten mit einem maschinierten Hals um 5 ISQs und<br />

bei Implantaten ohne maschinierten Hals um 7 ISQs. Nach<br />

12 Monaten wurde ein mittlerer Knochenverlust von 1,0 mm<br />

bei den Implantaten mit maschiniertem Hals beobachtet, verglichen<br />

mit einem mittleren Knochengewinn von 0,11 mm bei


82 STARGET 1 I 11<br />

SIMPLY DOING MORE<br />

weder einer modifizierten sandgestrahlten und säuregeätzten<br />

(modSLA) oder einer mit Calciumphosphat-Nanometerpartikeln<br />

(DCD/CaP) modifizierten Oberfläche geschlossen<br />

inseriertundnach2und8Wochenuntersucht.Diemittlere<br />

Knochenfüllung und der Bereich mit mineralisiertem Gewebe<br />

warennach2und8WochenbeibeidenGruppenähnlich,<br />

aber die neue Knochenhöhe sowie der Knochen-Implantat-<br />

KontaktbeidenmodSLA-Implantatensignifikantgrößer.Das<br />

Potenzial zur Unterstützung der Osseointegration kann demnach<br />

bei modSLA-Implantaten höher sein.<br />

SchwarzF,JungRE,FienitzT,WielandM,BeckerJ,SagerM.<br />

Impact of guided bone regeneration and defect dimension<br />

on wound healing at chemically modified hydrophilic<br />

titaniumimplantsurfaces:anexperimentalstudyindogs.<br />

J Clin Periodontol 2<strong>01</strong>0;37(5):474-485.<br />

Implantate mit einer chemisch modifizierten Oberfläche<br />

(modSLA) wurden in laterale Kieferkammdefekte unterschiedlicherHöhen(2,4,6und8mm)bei12Hundengesetzt.Die<br />

DefektewurdenentwedernichtodermitGBR(biphasisches<br />

Calciumphosphat und PEG-Membran) behandelt und nach<br />

2und8Wochenevaluiert.DieprozentualelineareFüllung<br />

und der regenerierte Bereich waren bei der GBR- und der<br />

unbehandelten Gruppe nach 8 Wochen vergleichbar, aber<br />

es gab einen signifikanten Unterschied bei der mittleren prozentualen<br />

linearen Füllung an den 2-mm-Defekten. Knochenregeneration<br />

und Osseointegration wurden demnach durch<br />

modSLA-Implantate unterstützt.<br />

SchwarzF,MihatovicI,FerrariD,WielandM,BeckerJ.<br />

Influence of frequent clinical probing during the healing<br />

phase on healthy peri-implant soft tissue formed at different<br />

titanium implant surfaces: a histomorphometrical<br />

studyindogs.JClinPeriodontol2<strong>01</strong>0;37(6):551-562.<br />

An vier verschiedenen transmukosalen Oberflächen (maschiniert,<br />

SLA, modifiziert säuregeätzt [modA] und chemisch<br />

modifizierte SLA [modSLA]) bei 12 Hunden wurden eine klinische<br />

Sondierung 2, 4, 8 und 12 Wochen nach der Implantation<br />

sowie eine Histomorphometrie nach 4, 8, 12 und 24<br />

Wochen durchgeführt. Die modA- und modSLA-Oberflächen<br />

zeigten epitheliale Zellen und Bindegewebe in engem Kontakt<br />

mit der Oberfläche, während bei den zwei anderen<br />

Gruppen eine Spaltbildung zu sehen war. Häufiges Sondieren<br />

zerriss das epitheliale und bindegewebige Attachment<br />

und vergrößerte die mittleren Taschentiefen, die Ausdehnung<br />

des Saumepithels vom Mukosarand nach apikal sowie die<br />

apikale Ausdehnung des Saumepithels zum koronalsten BIC.<br />

Valderrama P, Jones AA, Wilson TG Jr, Higginbottom F,<br />

SchoolfieldJD,JungRE,NoujeimM,CochranDL.Bone<br />

changes around early loaded chemically modified sandblastedandacid-etchedsurfaceimplantswithandwithout<br />

a machined collar: a radiographic and resonance<br />

frequency analysis in the canine mandible. IntJOralMaxillofac<br />

Implants 2<strong>01</strong>0;25(3):548-557.<br />

Insgesamt 72 <strong>Straumann</strong> SLActive-Implantate, 36 mit einem<br />

2,8 mm maschinierten Hals und 36 ohne maschinierten Hals,<br />

wurden bei sechs Hunden gesetzt. Die Implantatstabilität wurde<br />

(durch Resonanzfrequenzanalyse) über 3 Wochen wöchentlich<br />

gemessen, und die Implantate wurden nach 21 Tagen<br />

belastet.PeriapikaleRöntgenbilderwurdennach3Wochen<br />

sowie3,6,9und12Monatenaufgenommen.DieImplantatstabilität<br />

erhöhte sich von der Implantation bis Woche 3<br />

bei Implantaten mit einem maschinierten Hals um 5 ISQs und<br />

bei Implantaten ohne maschinierten Hals um 7 ISQs. Nach<br />

12 Monaten wurde ein mittlerer Knochenverlust von 1,0 mm<br />

bei den Implantaten mit maschiniertem Hals beobachtet, verglichen<br />

mit einem mittleren Knochengewinn von 0,11 mm bei


84 STARGET1I11 EVENTS<br />

VORSCHAU<br />

<strong>Straumann</strong> auf der IDS 2<strong>01</strong>1 in Köln


EVENTS<br />

STARGET1I11<br />

85<br />

22.–26. MÄRZ 2<strong>01</strong>1 IN KÖLN/DEUTSCHLAND AUF<br />

DEM GELÄNDE DER KOELNMESSE<br />

Internationaler Treffpunkt der Dentalbranche<br />

Alle zwei Jahre öffnet die weltweit führende Dental-Leitmesse<br />

in Köln ihre Pforten. Gezeigt werden die neuesten produktund<br />

verfahrenstechnischen Entwicklungen in Zahnmedizin<br />

und Zahntechnik. Auch 2<strong>01</strong>1 wird die Internationale Dental<br />

Schau als Präsentationsplattform und Treffpunkt der Branche<br />

zukunftsweisende Weichen stellen und spannende Impulse<br />

vermitteln. Fachleute aus aller Welt informieren sich hier über<br />

dieaktuellenTechnikenundTrendsundkönnenneueProdukte<br />

und Perspektiven entdecken und diskutieren. Auf der letzten<br />

IDS, im Jahr 2009, stellten sich über 1 800 Firmen aus 57<br />

Ländern den 106 000 Fachbesuchern aus 136 Ländern vor.<br />

BesuchenSieunsinHalle4.2<br />

Wir freuen uns sehr, Ihnen am <strong>Straumann</strong>-Stand auf einer Fläche<br />

von über 500 m 2 unsere innovativen Lösungen aus den<br />

Bereichen Implantologie, Prothetik, orale Geweberegeneration<br />

und digitale Zahnmedizin vorzustellen. Welche Möglichkeiten<br />

die digitale Zahnmedizin für Sie in Ihrer täglichen<br />

Praxis haben könnte, zeigen wir Ihnen gerne am Beispiel von<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions, die computergeführte<br />

Chirurgie, intra-orales Scannen und CADCAM beinhalten.<br />

BisbaldinKöln!<br />

INFORMATIONEN<br />

STAND Halle 4.2 – Stand G80/K89<br />

ZEIT Täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr<br />

WEB www.ids-cologne.de<br />

Eingang West<br />

Entrance West<br />

Eingang Süd<br />

Entrance South<br />

Eingang Ost<br />

Entrance East


86 STARGET1I11<br />

WELTWEIT – KUNDENNAH<br />

Tochtergesellschaften<br />

Vertriebsgesellschaften<br />

Schweiz<br />

Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />

PeterMerian-Weg12<br />

4002 Basel<br />

Tel. +41/619651111<br />

Fax +41/61 965 11 <strong>01</strong><br />

Tochtergesellschaften:<br />

Australien/Neuseeland<br />

<strong>Straumann</strong> Pty. Ltd.<br />

7 Gateway Court<br />

Port Melbourne 3207<br />

Victoria<br />

Tel. +61/39 64 67 060<br />

Fax +61/396467232<br />

Belgien<br />

<strong>Straumann</strong><br />

Belgicastraat 3<br />

1930 Zaventem<br />

Tel. +32/27 90 10 00<br />

Fax +32/279<strong>01</strong>020<br />

Brasilien<br />

<strong>Straumann</strong> Brasil Ltda<br />

Rua Funchal 263<br />

04551-060 São Paulo<br />

Tel. +55/11 30 89 66 83<br />

Fax +55/1130896684<br />

Dänemark<br />

<strong>Straumann</strong> Danmark ApS<br />

Hundige Strandvej 178<br />

2670 Greve<br />

Tel. +45/46 16 06 66<br />

Fax +45/43612581<br />

Deutschland<br />

<strong>Straumann</strong> GmbH<br />

Jechtinger Straße 9<br />

79111 Freiburg<br />

Tel. +49/76 14 50 10<br />

Fax +49/76145<strong>01</strong>149<br />

Finnland<br />

<strong>Straumann</strong> Oy<br />

Fredrikinkatu48A7krs.<br />

0<strong>01</strong>00 Helsinki<br />

Tel. +358/96942877<br />

Fax +358/96 94 06 95<br />

Frankreich<br />

<strong>Straumann</strong> France<br />

3, rue de la Galmy – Chessy<br />

777<strong>01</strong> Marne-la-Vallée cedex 4<br />

Tel. +33/164 17 30 00<br />

Fax +33/164 17 30 10<br />

Großbritannien<br />

<strong>Straumann</strong> Ltd.<br />

3PegasusPlace,GatwickRoad<br />

Crawley RH109AY,<br />

West Sussex<br />

Tel. +44/12 93 65 12 30<br />

Fax +44/1293651239<br />

Italien<br />

<strong>Straumann</strong> Italia s.r.l.<br />

Viale Bodio 37a<br />

2<strong>01</strong>58 Milano<br />

Tel. +39/02 39 32 831<br />

Fax +39/0239328365<br />

Japan<br />

<strong>Straumann</strong> Japan K.K.<br />

Sapia Tower 16F, 1-7-12<br />

Marunouchi, Chiyoda-ku,<br />

Tokyo, 100-0005 Japan<br />

Tel. +81/352182600<br />

Fax +81/352 18 26 <strong>01</strong><br />

Kanada<br />

<strong>Straumann</strong> Canada Ltd.<br />

4145 North Service Road<br />

Suite 303<br />

Burlington/ON-L7L 6A3<br />

Tel. +1/9053192900<br />

Fax +1/905 319 29 11<br />

Mexiko<br />

<strong>Straumann</strong> México SA de CV<br />

RubénDarío#281int.1702<br />

Piso 17<br />

Col. Bosque de Chapultepec<br />

11580 México DF.<br />

Tel. +52/55 5282 6262<br />

Fax +52/5552826289<br />

Niederlande<br />

<strong>Straumann</strong> B.V.<br />

Postbus 338<br />

3400 AH IJsselstein<br />

Tel. +31/30 60 46 611<br />

Fax +31/306046728<br />

Norwegen<br />

<strong>Straumann</strong> AS<br />

P.O.Box1751Vika<br />

<strong>01</strong>22 Oslo<br />

Tel. +47/23 35 44 88<br />

Fax +47/23354480<br />

Österreich/Ungarn<br />

<strong>Straumann</strong> GmbH Austria<br />

Florido Tower<br />

Floridsdorfer Hauptstr. 1<br />

1210 Wien<br />

Tel. +43/12940660<br />

Fax +43/12940666<br />

Schweden<br />

<strong>Straumann</strong> AB<br />

Fabriksgatan 13<br />

41250 Göteborg<br />

Tel. +46/317087500<br />

Fax +46/31 708 75 29<br />

Spanien/Portugal<br />

<strong>Straumann</strong> S.A.<br />

EdificioArroyo-A<br />

Avda. de Bruselas, 38<br />

Planta 1<br />

28108 Alcobendas (Madrid)<br />

Tel. +34/902 400 979<br />

Fax +34/913 449 517<br />

Südkorea<br />

<strong>Straumann</strong> South Korea<br />

(formerly: B.I. Trading Co. Ltd.)<br />

1467-75, Seocho3 -Dong,<br />

Seocho-Gu, Seoul<br />

Tel. +82/72 265 8777<br />

Fax +82/72 265 8797<br />

Tschechische Republik<br />

<strong>Straumann</strong> s.r.o.<br />

Na Žertvách 2196<br />

18000Prague8<br />

Tel. +420/284 094 650<br />

Fax +420/284 094 659<br />

USA<br />

<strong>Straumann</strong> USA, LLC<br />

60 Minuteman Road<br />

Andover, MA <strong>01</strong>810<br />

Tel. +1/800 448 8168<br />

+1/978 747 2500<br />

Fax +1/978 747 2490


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