Starget 01 | 2011 - Straumann
Starget 01 | 2011 - Straumann
Starget 01 | 2011 - Straumann
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ZEITSCHRIFT FÜR KUNDEN UND PARTNER VON STRAUMANN 1 | 2<strong>01</strong>1
Impressum STARGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des Hauses <strong>Straumann</strong> I © Institut <strong>Straumann</strong> AG I Peter Merian-Weg 12 I CH-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I<br />
Fax +41 (0)61 965 11 <strong>01</strong> I Redaktion Roberto González I Mildred Loewen I E-Mail starget@straumann.com I Internet www.straumann.ch/starget I Grafik Feren von Wyl I<br />
Satz EMS & P Kommunikation GmbH, www.ems-p.com I Druck Dietschi AG I Hauptstrasse 22 I CH-4437 Waldenburg<br />
Rechtliche Hinweise Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Herausgeberin von<br />
STARGET (der Institut <strong>Straumann</strong> AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. Diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden<br />
Urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufig mit der Meinung der Herausgeberin decken. Auch gibt die Herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder<br />
Genauigkeit und Richtigkeit der in STARGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. Die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen<br />
können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifizierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in<br />
STARGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/Zahntechnikers. Die in STARGET veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich<br />
geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der Herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei<br />
Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln,<br />
wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines<br />
derartigen Namens frei möglich wäre.<br />
Produkteverfügbarkeit Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar<br />
oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen <strong>Straumann</strong>-Partner, um Informationen zur Produkteverfügbarkeit zu erhalten (siehe<br />
Adressen von <strong>Straumann</strong>-Niederlassungen auf der letzten Seite).
EDITORIAL<br />
STARGET1I11<br />
3<br />
MORE THAN IMPLANTS: der nächste<br />
Schritt von „SIMPLY DOING MORE“<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
stetige Weiterentwicklung und Verbesserung – sowohl für uns wie auch für Sie, unsere<br />
Kunden–sinddieVoraussetzungen,umlangfristigerfolgreichamMarktbestehenzu<br />
können. Unser Unternehmen hat seine Reputation in der Branche mit klinisch fundierten<br />
und hochwertigen Produkten aufgebaut. Für Sie wiederum stellt Fachkompetenz<br />
die berufliche Grundlage dar. Gute Produkte und handwerkliches Können sind somit<br />
die technischen „Basics“, die Sie von uns erwarten bzw. Ihre Patienten von Ihnen. In<br />
Zukunft wird es sowohl für uns wie auch für Sie aber immer wichtiger werden, sich<br />
mit Alleinstellungsmerkmalen abzuheben, die über das Technische hinausgehen.<br />
Für Dentalfachleute, die eine Praxis oder ein Labor betreiben, bedeutet dies, dass –<br />
unter den sich verändernden Rahmenbedingungen des Marktes – vermehrt Kenntnisse<br />
Wolfgang Becker<br />
Senior Vice President<br />
Central Europe<br />
in moderner Betriebsführung und im Marketing erarbeitet und umgesetzt werden<br />
müssen,umsichzudifferenzierenundneueKundenoderPartnerzugewinnen.<br />
<strong>Straumann</strong> wiederum hat sich in den letzten Jahren konsequent vom Premiumanbieter<br />
in der Implantologie zum ganzheitlichen, service- und lösungsorientierten Dentalunternehmen<br />
mit einem breit abgestützten Produkt- und Dienstleistungsportfolio entwickelt.<br />
Mit unserem Kundenprogramm MORE THAN IMPLANTS unterstützen wir Sie<br />
aktiv bei Ihrer beruflichen Positionierung und Differenzierung. Es umfasst zahlreiche<br />
Dienstleistungen aus allen Bereichen und für alle Phasen Ihrer Karriere. MORE<br />
THAN IMPLANTS ist somit eine konsequente, evolutionäre Weiterentwicklung unseresUnternehmensmottos„CommittedtoSimplyDoingMoreforDentalProfessionals“.<br />
DennIhrZielistauchimmerunserZiel:mehrErfolgamMarktundlangfristige<br />
Zufriedenheit Ihrer Patienten und Partner.<br />
Mehr darüber in diesem Magazin – neu übrigens auch auf dem iPad (siehe S. 83).<br />
IchwünscheIhneneineinteressanteLektüre.<br />
Herzliche Grüße<br />
Wolfgang Becker
4 STARGET 1 I 11<br />
ÜBERBLICK<br />
ÜBERBLICK<br />
STARGET <strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>1<br />
6<br />
Die vielfältigen Leistungen von MORE<br />
THAN IMPLANTS sindoptimalaufdie<br />
Abläufe in Ihrer Praxis oder Ihrem Labor<br />
abgestimmt und bieten maßgeschneiderte<br />
MORE THAN IMPLANTS<br />
Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen.<br />
50<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNG<br />
Der Erfolg einer Implantattherapie wird<br />
maßgeblich von den prothetischen Elementen<br />
mitbestimmt. Die Eigenschaften<br />
einer hochwertigen Implantat-Sekundärteil-Verbindung<br />
sind in diesem Zusammenhang<br />
von großer Bedeutung.<br />
64<br />
STRAUMANN ®<br />
EMDOGAIN<br />
Im Fallbuch „Wachstum in der Rezession“<br />
werden Resultate präsentiert, die<br />
durch die Verwendung von <strong>Straumann</strong> ®<br />
Emdogain in Kombination mit bekannten<br />
chirurgischen Verfahren erreicht werden<br />
können.
INHALT<br />
STARGET1I11<br />
5<br />
Inhalt<br />
MORE THAN IMPLANTS 6 Das Kundenprogramm von <strong>Straumann</strong><br />
18 Interview mit Stephan Hauk<br />
20 Interview mit Gerhard F. Riegl<br />
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM 28 Morphing-Algorithmen im Einsatz<br />
32 Interview mit Sandro Matter<br />
KLINISCHE FÄLLE 38 Keramikversorgungen (Arne Boeckler/Michael Seitz)<br />
44 Geführte Chirurgie (Stefano Storelli et. al.)<br />
PROTHETIK 50 Implantat-Sekundärteil-Verbindungen von <strong>Straumann</strong><br />
60 Interview mit Rolf Held<br />
STRAUMANN ® EMDOGAIN 64 „Wachstum in die Rezession“ – neues Fallbuch zu <strong>Straumann</strong> ® Emdogain<br />
70 Regenerative Veranstaltungsreihe mit Giovanni Zucchelli<br />
INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY 72 ITInet – soziales und fachliches Networking für Dental Professionals<br />
75 Nationale Kongresse 2<strong>01</strong>1: USA und Libanon<br />
SIMPLY DOING MORE 78 Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften<br />
83 STARGET auf dem iPad<br />
EVENTS 84 Vorschau: IDS in Köln<br />
» Internationale Dentalveranstaltungen 2<strong>01</strong>1 (Einleger)
6 STARGET1I11 MORE THAN IMPLANTS<br />
SCHWERPUNKT<br />
MORE THAN IMPLANTS – im Mittelpunkt stehen Sie<br />
Das <strong>Straumann</strong>-Kundenprogramm MORE THAN IMPLANTS bietet Ihnen Wissenstransfer und außergewöhnliche<br />
Zusatzleistungen, die auf Ihre individuellen Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten<br />
sind. Mit viel persönlichem Engagement werden Sie dabei von den <strong>Straumann</strong>-Mitarbeitern unterstützt.<br />
So bekommen Sie von <strong>Straumann</strong> genau das, was Sie für Ihren Erfolg brauchen und profitieren<br />
von unserer jahrzehntelangen internationalen Erfahrung, unseren Kontakten und unserer herausragenden<br />
Stellung in Forschung und Entwicklung.<br />
Drei Bausteine für Ihren Erfolg<br />
Wererfolgreichseinwill,brauchterfolgreichePartner.DennnurgemeinsamkannmanamMarkteine<br />
Spitzenposition erreichen und sich von Wettbewerbern dauerhaft differenzieren. <strong>Straumann</strong> bietet seinen<br />
Kunden ein Leistungspaket, das auf drei Bausteinen basiert.<br />
3. MORE THAN IMPLANTS SERVICELEISTUNGEN<br />
Leistungspaket für Ihren Praxis-/Laborerfolg<br />
2. PRODUKTBEZOGENE SERVICELEISTUNGEN<br />
Professionelle Unterstützung bei der Arbeit<br />
mit <strong>Straumann</strong>-Produkten<br />
1. PRODUKTE UND LÖSUNGEN<br />
» Geweberegeneration » Implantologie<br />
» CADCAM » Digitale Zahnmedizin
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
7<br />
1. PRODUKTE UND LÖSUNGEN<br />
Mit innovativen Produkten in den Bereichen Implantologie,<br />
CADCAM, digitale Zahnmedizin und Geweberegeneration le-<br />
genwirfürunsereKundendenGrundsteinfürihrenKompetenz-<br />
Vorsprung:DasbedeutetQualitätundPräzisionvoneinem<br />
der weltweit führenden Unternehmen in diesem Bereich –<br />
wissenschaftliche und klinische Fundierung sowie einfache<br />
Handhabung inklusive.<br />
2. PRODUKTBEZOGENE SERVICELEISTUNGEN<br />
Kein Produkt ohne professionelle Unterstützung: unsere Außendienstmitarbeiter<br />
betreuen Sie individuell und direkt vor Ort.<br />
Auch unsere System-, Regenerations- und Guided Surgery-<br />
Experten unterstützen Sie jederzeit gerne bei anspruchsvollen<br />
Fragestellungenzum<strong>Straumann</strong>-Portfolio.UnsereSpezialisten<br />
im Innendienst können Sie als geschultes Fachpersonal immer<br />
kompetenttelefonischberaten.WeiterespezifischeLeistungen<br />
in den Bereichen Logistik, Lagerhaltung und Bestellannahme<br />
sorgen für stabile und verlässliche Abläufe bei der Arbeit mit<br />
<strong>Straumann</strong>-Produkten.<br />
3. MORE THAN IMPLANTS<br />
Diese Leistungen setzen den Leitgedanken von <strong>Straumann</strong> –<br />
„SIMPLYDOINGMORE“–miteinemeffizienten,praxisorientierten<br />
Leistungspaket für <strong>Straumann</strong>-Kunden konsequent fort.<br />
DarinstecktunserBeitragfürIhrPlusanEffizienz,Fachwissen<br />
und zukunftsorientierter Betriebsführung. Ihr Ziel ist auch unser<br />
Ziel:mehrErfolgamMarktundlangfristigeZufriedenheitIhrer<br />
Patienten und Partner. Um dies zu erreichen, ist zunehmend<br />
Management- und Marketing-Know how von Praxis- und Laborbetreibern<br />
gefragt – MORE THAN IMPLANTS liefert Ihnen<br />
das Fachwissen und die Dienstleistungen dazu.
8 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />
MORE THAN IMPLANTS begleitet Sie in jeder Phase Ihrer beruflichen Laufbahn<br />
IhrErfolgistauchunserErfolg.EinekontinuierlicheWeiterentwicklung,geradeimGesundheitsbereich,<br />
ist ein Ausdruck unserer modernen Gesellschaft – sei es ein steigendes Bewusstsein für das eigene<br />
Wohlbefinden oder neue technologische Entwicklungen. Um diese Aspekte stets aktuell in die eigene<br />
Praxisarbeit zu integrieren, braucht es einen verlässlichen, kompetenten Partner. Und ein Programm, das<br />
viele Möglichkeiten bietet, die eigene berufliche Zukunft so flexibel wie möglich zu gestalten.<br />
Unternehmerische Fähigkeiten werden zunehmend wichtiger<br />
Mit Ihrer fachlichen Ausbildung haben Sie sich die Grundlage für Ihre berufliche Entwicklung erarbeitet.<br />
Für den Erfolg Ihres eigenen Unternehmens sind aber neben solidem handwerklichen Können zunehmend<br />
auch unternehmerische Fähigkeiten sowie ein funktionierendes Praxismanagement gefragt (siehe dazu<br />
auch das Interview mit Professor Gerhard Riegl auf S. 20). Dieses „Mehr“ an Praxiswissen bieten wir Ihnen<br />
mit MORE THAN IMPLANTS. Damit können wir Sie bei jeder Phase Ihrer beruflichen und unternehmerischen<br />
Entwicklung mit Leistungen begleiten, die Schritt für Schritt mit Ihnen wachsen. So erhalten Sie<br />
genau die Unterstützung, die Ihnen im jeweiligen Karriereabschnitt weiterhilft.<br />
Partnerschaft schon ab dem ersten <strong>Straumann</strong>-Produkt<br />
Mit <strong>Straumann</strong> haben Sie jederzeit einen verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner an Ihrer Seite.<br />
Bereits mit dem Einsatz Ihres ersten <strong>Straumann</strong>-Produkts können Sie als MORE THAN INPLANTS Partner<br />
die Vorzüge unseres Kundenprogramms nutzen. Je nach Grad der Zusammenarbeit stehen Ihnen 3 Segmente<br />
zur Verfügung: MORE THAN IMPLANTS, MORE THAN IMPLANTS Gold und MORE THAN<br />
IMPLANTS Platinum.
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
9<br />
MORE THAN IMPLANTS: Für jeden das Richtige
10 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />
Die vier Leistungsbereiche auf einen Blick<br />
JedePraxis,jedesLaboristandersaufgestellt.UmgezieltaufIhreBedürfnisseeingehenzukönnen,haben<br />
wir unser MORE THAN IMPLANTS Leistungsangebot speziell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten<br />
undinvierBereicheunterteilt.<br />
Innerhalb dieser vier Bereiche bieten wir modulare Leistungen für Sie an, die aufgrund Ihrer individuellen<br />
Situationausgewähltundeingesetztwerdenkönnen.DieGesamtheitderLeistungenvonMORETHAN<br />
IMPLANTS ist dabei optimal auf die Abläufe in Praxis und Labor abgestimmt und bietet maßgeschneiderte<br />
Lösungen für spezifische Anforderungen. Welche Bausteine zu welchem Zeitpunkt Ihrer beruflichen<br />
Laufbahn sinnvoll sind, besprechen wir gerne individuell mit Ihnen.<br />
SIE ALS<br />
BEHANDLER<br />
IHR TEAM /<br />
IHRE ORGANISATION<br />
PRAXIS /<br />
LABOR<br />
IHRE ZUWEISER /<br />
IHRE PARTNER<br />
IHRE<br />
PATIENTEN<br />
Hier passt alles zusammen: Die vier Leistungsbereiche<br />
im MORE THAN IMPLANTS - Kundenprogramm<br />
sind exakt aufeinander abgestimmt und<br />
lassensichdurchdieVielzahldereinzelnenLeistungen<br />
und Themen optimal auf die Anforderungen der<br />
jeweiligen Praxis/des jeweiligen Labors anpassen.
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
11<br />
FÜR SIE ALS BEHANDLER<br />
Direkte Unterstützung für Behandler und Dentaltechniker. Weiterbildung<br />
und persönliche Reputation stehen hier im Vordergrund –<br />
mit einem umfangreichen Fortbildungsangebot, gezieltem Informationstransfer<br />
oder Zugang zu exklusiven Fachkreisen der<br />
Dentalbranche.<br />
FÜR IHR TEAM/IHRE ORGANISATION<br />
EinLeistungsangebotfürIhreMitarbeiterundihreOrganisation.<br />
Mit spezifischen Weiterbildungsangeboten und Marketing-<br />
Maßnahmen verbessern Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern<br />
Positionierung und Außendarstellung Ihrer Praxis oder Ihres<br />
Dentallabors.<br />
FÜR IHRE ZUWEISER/PARTNER<br />
Hier schließt sich der Kreis der Einflussbereiche, die direkt auf<br />
denErfolgIhrerPraxisbzw.IhresLaborseinwirken.DiePflege<br />
und Gewinnung von Geschäftspartnern bzw. Zuweisern steht<br />
hier im Zentrum. Zielgruppengerechte Kommunikation und<br />
zeitgemäßes Marketing sind von maßgeblicher Bedeutung.<br />
FÜR IHRE PATIENTEN<br />
Patienten und deren erfolgreiche Bindung an Ihre Praxis: das<br />
ist die geschäftliche Grundlage für den Erfolg Ihres zahnärztlichen<br />
Unternehmens. Hier bieten wir Leistungen rund um<br />
Patientenpflege, -akquise und -aufklärung. Sie profitieren von<br />
unserer Erfahrung und unserem Know-how in Patienten-Marketing<br />
und -Kommunikation.
12 STARGET1I11<br />
MORE THAN IMPLANTS<br />
Ausgewählte Service-Beispiele aus den 4 Leistungsbereichen<br />
DieimFolgendenaufgeführtenBeispiele aus jeweils einem der 4 Leistungsbereiche veranschaulichen den<br />
Mehrwert, von dem Sie profitieren, wenn Sie das MORE THAN IMPLANTS Kundenprogramm aktiv nutzen. 1<br />
LEISTUNGSBEREICH 1: FÜR BEHANDLER<br />
SERVICE-BEISPIEL: EXPERTENMEETINGS<br />
Expertenmeetings – Fortbildung und Erfahrungsaustausch auf höchstem Niveau<br />
Mit den exklusiven Expertenmeetings macht <strong>Straumann</strong> Fortbildung zu etwas Besonderem. Die ausgesuchten<br />
Veranstaltungen verwandeln Fortbildung in ein besonderes Erlebnis mit hoher Fachkompetenz.<br />
Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Fachleuten – intensiver und erlebnisreicher können Sie Ihr Know-how<br />
nichterweitern.DiesesForumistdieidealePlattformfüraktuellesFachwissenausersterHandundbietet<br />
einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch unter Kollegen und Referenten. Im Fokus stehen klassische<br />
Fachgebiete wie Implantologie, restaurative Zahnheilkunde, orale Geweberegeneration, aber auch<br />
zunehmendwichtigeBereichewie3D-Planung,geführteChirurgieoderPraxismarketing.Zusätzlichsind<br />
die Expertenmeetings die ideale Basis für ein aktives Netzwerk, in dem ein reger Austausch zwischen<br />
Experten und erfahrenen Praktikern stattfindet.<br />
1<br />
DerBezugeinzelnerLeistungenistvomjeweiligenSegment(MORETHANIMPLANTS,MORETHANIMPLANTSGoldoder<br />
MORETHANIMPLANTSPlatinum)abhängig.NichtalleLeistungenvonMORETHANIMPLANTSsindinallenLändernverfügbar<br />
oder beinhalten denselben Leistungsumfang. Bitte kontaktieren Sie ihren <strong>Straumann</strong>-Verkaufsrepräsentaten für eine individuelle Beratung.
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
13<br />
LEISTUNGSBEREICH 2: FÜR IHR TEAM/IHRE ORGANISATION<br />
SERVICE-BEISPIEL: INTERNETBASIERTER MARKETINGSUPPORT<br />
Mit DENTALPILOT in nur 4 Schritten zur eigenen Website<br />
Zunehmend fungiert das Internet als erster Kontaktpunkt von potenziellen Patienten mit Ihrer Praxis oder<br />
Ihrem Labor. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich auch im Web professionell präsentieren. Speziell für<br />
Zahnärzte, MKG- und Oral-Chirurgen sowie Dentallabore hat <strong>Straumann</strong> einen Webkonfigurator entwickelt.<br />
Auf äußerst bedienerfreundliche Weise und ohne großen Aufwand in nur vier Schritten können Ihre<br />
Mitarbeiter damit eine Website aufbauen. Nach der Registrierung wählen Sie Ihr Wunsch-Design aus<br />
undlegendieInhalteundBilderfest,dieSieverwendenmöchten.DafürfindenSieeinegroßeAuswahl<br />
an Text-, Bild-, Grafik- und Filmmaterial. Selbstverständlich können Sie auch Ihre eigenen Logos, Texte<br />
undBilderintegrieren.AmEndemüssenSiedannnurnocheinestun:dieneueWebsiteunterIhrer<br />
Wunsch-Domain freischalten.
14 STARGET 1 I 11<br />
MORE THAN IMPLANTS<br />
LEISTUNGSBEREICH 3: FÜR IHRE PATIENTEN<br />
SERVICE-BEISPIEL: MODELLE ZUR PATIENTENAUFKLÄRUNG<br />
So überzeugen Sie Ihre Patienten von den Vorteilen der Implantologie<br />
Am besten, Sie geben Ihren Patienten überzeugende Argumente direkt in die Hand – zum Beispiel mit<br />
einem Patientenaufklärungsmodell von <strong>Straumann</strong> im Maßstab 3:1. Denn was Ihre Patienten direkt sehen<br />
undselbstanfassenkönnen,lässtsichaucheinfacherklärenundüberzeugenddarstellen.DasModell<br />
ermöglicht eine optimale Demonstration der Vorteile einer implantatgetragenen Versorgung gegenüber<br />
konventionellen Methoden. Das unterstützt Sie beim Thema Implantologie anschaulich und im wahrsten<br />
Sinne des Wortes „begreifbar“ für eine weniger zeitintensive Patientenaufklärung und erleichtert gleichzeitig<br />
die Entscheidungsfindung auf Patientenseite.
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
15<br />
LEISTUNGSBEREICH 4: FÜR IHRE ZUWEISER/IHRE PARTNER<br />
SERVICE-BEISPIEL: PRAXISANANALYSE<br />
Ihre Praxis aus Sicht Ihrer Zuweiser: objektiv und im Wettbewerbsvergleich<br />
WasdenkenIhreZuweiserüberSiebzw.IhrePraxis?ProfitierenSievoneinerindividuellenZuweiserbefragung<br />
durch das Augsburger „Institut für Management im Gesundheitsdienst“ von Prof. Gerhard Riegl<br />
(sieheInterviewaufSeite20).SoerhaltenSiedirektesundobjektivesFeedbackIhrerZuweiser–und<br />
damit eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgsorientierte Strategie Ihrer Praxis. Im Rahmen der Studie<br />
erhalten Sie Antworten auf die Fragen, warum Ihre Zuweiser Ihre Praxis besonders schätzen und wo Sie<br />
nochbesserwerdenkönnen.BesondersinteressantistdabeidieBeurteilungIhrerPraxisimVergleichzuIhren<br />
KollegeninderRegion.MitdemInstitutfürManagementimGesundheitsdienststehteinrenommierterund<br />
kompetenter Partner zur Verfügung, der Ihnen handfeste Fakten liefert, auf die Sie gezielt reagieren und<br />
eine langfristig erfolgreiche Praxis-Strategie aufbauen können. Zusätzlicher Vorteil: Die Studienergebnisse<br />
sind auch eine gute Grundlage dafür, wenn Sie an zusätzliche Zertifizierungen für Ihre Praxis denken.
16 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />
Das MORE THAN IMPLANTS Kundenprogramm im Einsatz bei <strong>Straumann</strong><br />
Deutschland: Ein Partner mit Auszeichnung<br />
ZufriedeneundloyaleKundensindzweiderzentralenIndikatorenfürdielangfristigen<br />
Erfolgsaussichten eines Dienstleisters. Das Beispiel unserer deutschen Tochtergesellschaft<br />
zeigt, wie MORE THAN IMPLANTS von Kunden und unabhängigen<br />
Marktforschungsinstituten wahrgenommen wird.<br />
Wolfgang Becker<br />
Geschäftsführer <strong>Straumann</strong><br />
Deutschland<br />
„<strong>Straumann</strong> Deutschland konnte mit der Teilnahme<br />
an diesem Wettbewerb seit 2007 unter Beweis<br />
stellen, dass sich sein Serviceangebot und seine<br />
Dienstleistungsqualität von der Konkurrenz abhebt<br />
und sogar branchenübergreifend mit zur Spitze<br />
gehört. Die Ergebnisse der Untersuchung sind für uns<br />
Auszeichnung und Ansporn gleichermaßen.<br />
Wir sind uns bewusst, dass es für uns weiterhin<br />
eine Aufgabe ist, unsere Servicequalität noch stärker<br />
zu intensivieren und unseren Partnern neue Leistungen<br />
zur Verfügung zu stellen.“<br />
Vier Teilnahmen seit 2007, viermal ausgezeichnet<br />
Das Handelsblatt, die größte Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache,<br />
kürt in Verbindung mit der renommierten Universität St. Gallen/Schweiz, der Ratingagentur<br />
ServiceRating (Köln/Deutschland) und der Unternehmensberatung Steria<br />
Mummert Consulting (Hamburg/Deutschland) jedes Jahr die besten Dienstleister<br />
Deutschlands. In dem Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“<br />
(www.bestedienstleister.de, nur auf Deutsch verfügbar) analysieren Wissenschaftler<br />
der Universität St. Gallen, wie gut deutsche Unternehmen darin sind, Zufriedenheit<br />
und Loyalität bei ihren Kunden zu erzeugen und langfristig zu sichern. Diesem<br />
Wettbewerb stellen sich jeweils mehr als 100 Unternehmen, darunter Versicherungskonzerne,<br />
Banken, Krankenkassen, Versandhäuser, Energieversorger, Personaldienstleiser,<br />
aber auch kleinere, mittelständische Handelsunternehmen. <strong>Straumann</strong><br />
Deutschland gehört 2<strong>01</strong>0 wiederum zu den Top 25 der kundenorientiertesten<br />
Dienstleistungsunternehmen und wurde, zum zweiten Mal in Folge, zusätzlich mit<br />
dem Sonderpreis im Bereich „Medizintechnik“ ausgezeichnet.
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
17<br />
INTERESSIERT? Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem <strong>Straumann</strong>-Kundenberater auf.<br />
DerBezugeinzelnerLeistungenistvomjeweiligenSegment(MORETHANIM-<br />
PLANTS, MORE THAN IMPLANTS Gold oder MORE THAN IMPLANTS<br />
Platinum) abhängig. Die hier vorgestellten Leistungen sind nur ein kleiner Ausschnitt<br />
ausdemGesamtprogramm.JenachLandkanndasMORETHANIMPLANTS<br />
Serviceportfolio in Inhalt und Umfang variieren. Gerne steht Ihnen Ihr <strong>Straumann</strong>-<br />
Kundenberater für weitere Informationen und Abklärungen zur Verfügung.
18 STARGET1I11 MORE THAN IMPLANTS<br />
INTERVIEW<br />
„Es ist sehr wertvoll, mit Hilfe Dritter mögliche<br />
Schwachstellen, aber auch individuelle Praxisstärken<br />
auf objektive Weise identifizieren zu können“<br />
Ein Interview mit Dr. Dr. Stephan Hauk, FacharztfürMKG-<br />
Chirurgie in Bad Soden am Taunus/Deutschland, über seine<br />
Erfahrungen mit MORE THAN IMPLANTS.<br />
HerrDr.Hauk,wieerlebenSieimAllgemeinendieZusammenarbeit<br />
mit <strong>Straumann</strong> in Ihrer Praxis?<br />
IcherlebedieseZusammenarbeitalssehrpositiv.<strong>Straumann</strong><br />
ist für mich ein leistungsstarkes Unternehmen mit einem über<br />
Jahrzehnte gewachsenen, bewährten Produktportfolio und einem<br />
hervorragenden Kundenservice. Im Zusammenspiel dieser<br />
Merkmale mit unserer eigenen medizinischen Expertise können<br />
so Kompetenzen gebündelt und Synergieeffekte erzielt werden.<br />
Für uns bedeutet dies, dass wir die Effizienz unserer Praxis<br />
steigern können. Das stellt für uns die Basis dar, um für unsere<br />
Patienten und Zuweiser beste Leistung erbringen zu können.<br />
Als Praxisbetreiber sind Sie nicht nur dentalmedizinischer<br />
Fachmann, sondern nehmen auch unternehmerische Verantwortung<br />
wahr. Gibt es hier Bereiche, in denen Sie auf<br />
externe Unterstützung zurückgreifen?<br />
Wir sind sehr offen für externe Hilfe, die uns über unser Kerngeschäft<br />
hinaus unterstützt. In oralchirurgischen Praxen wie<br />
unserer herrscht eine enorme Arbeitsdichte, so dass es uns<br />
nicht möglich ist, uns um alle Belange im Detail selbst zu<br />
kümmern und alle wichtigen Informationen in unsere Überweiserpraxen<br />
zu tragen. Zu dieser Unterstützung zähle ich<br />
Werkzeuge wie Bestellformulare und SOP sowie Leistungen im<br />
BereichQualitätsmanagement.Damitkönnenwirindiesen<br />
Bereichen ein hohes Niveau an Standardisierung erreichen,<br />
was uns sehr dabei hilft, Fehler zu erkennen, zu reduzieren<br />
und auszumerzen. Neben diesen operativen Herausforderungen<br />
stelle ich fest, dass auch unternehmerische Aspekte,<br />
besonders im Marketing- und Kommunikationsbereich, zunehmend<br />
wichtiger werden. Als Mund-, Kiefer- und Gesicht-<br />
schirurgen erbringen wir wichtige und hochspezialisierte Leistungen<br />
im zahnärztlichen Bereich. Hier gilt es, der eigenen<br />
PraxisgegenüberZuweisernundPatienteneinklaresProfilzu<br />
geben. Da ist externe Unterstützung gefragt, denn das dazu<br />
notwendige Know-how gehört naturgemäß nicht zu den direkten<br />
Kernkompetenzen einer fachärztlichen Praxis, es wird<br />
aber wie bereits gesagt zunehmend wichtiger für uns.<br />
<strong>Straumann</strong> bietet mit seinem Kundenprogramm MORE<br />
THAN IMPLANTS Serviceleistungen in den von Ihnen angesprochenen<br />
Bereichen an. Ist Ihre Praxis schon damit in<br />
Berührung gekommen?<br />
Ja, und in diesem Zusammenhang möchte ich ganz besonders<br />
die Zuweiserveranstaltungen hervorheben, bei denen<br />
wir von <strong>Straumann</strong> unterstützt werden. Eine MKG-Praxis lebt<br />
von ihren Zuweisern. Viele fachliche Probleme und Fragestellungen<br />
können durch gemeinsames Lernen im Kollegenkreis,<br />
wie es an Universitäten üblich ist, am Effizientesten gelöst<br />
werden. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen mit unserenZuweisernhabensichindiesemZusammenhangetabliert<br />
und erfreuen sich großer Beliebtheit. Hier schätzen es die<br />
Kollegen, einen Ansprechpartner von <strong>Straumann</strong> zur Seite<br />
zu haben.<br />
MORE THAN IMPLANTS umfasst nicht nur direkte Service-Leistungen<br />
für den Behandler, sondern auch für seine<br />
Bezugs-undZielgruppen–alsoauchMitarbeiter,Zuweiser,<br />
PartnerundPatienten.KonnteIhrePraxisauchschondavon<br />
profitieren?<br />
Meine Mitarbeiter profitieren stets von all diesen Maßnahmen,direktundindirekt.IchbinzwarderPraxisinhaber,aber<br />
die Handlungsanweisungen und Verbesserungsmaßnahmen,<br />
die sich beispielsweise aus Qualitätsmanagement und Praxisanalyse<br />
ergeben, müssen letztendlich von meinen Mitarbei-
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
19<br />
tern mitgetragen und umgesetzt werden. Somit sind sie ganz zentral darin involviert.<br />
Dieserlaubtmirauch,Kompetenzenzudelegieren.AmSchlussistesdannderPatient,<br />
der von all diesen Anstrengungen indirekt profitiert. Es gibt für den Patienten<br />
aber auch direkten Nutzen, denn aus der mündlichen, schriftlichen und visuellen<br />
Standardisierung des Patientenaufklärungsmaterials konnten wir gemeinsam großenNutzenziehen.<br />
Sie haben im Rahmen von MORE THAN IMPLANTS an der Praxisanalyse durch<br />
dasAugsburger„InstitutfürManagementimGesundheitsdienst“teilgenommen.<br />
Was hat Sie dazu bewogen?<br />
AlsMKG-chirurgischePraxishatmanimmereinenEinzelkämpferstatusundimLaufe<br />
derZeitwirdmanetwasbetriebsblind.DasseheichalsProbleman.Darumistes<br />
sehr wertvoll, mit Hilfe Dritter mögliche Schwachstellen, aber auch individuelle PraxisstärkenaufobjektiveWeiseidentifizierenzukönnen.EinesolcheSituationsanalyseistfürmichdieGrundlage,umalsnotwendigundwichtigerkannteMaßnahmen<br />
strukturiert umsetzen zu können. Das Feststellen nicht nur der Schwächen, sondern<br />
gerade auch der individuellen Praxisstärken ist sehr wichtig, weil diese Schwerpunkte<br />
so zielgerichtet vertieft und präzisiert werden können. Die Empfindungen<br />
Dr. Dr. Stephan Hauk<br />
Stephan Hauk hat Medizin und Zahnmedizin<br />
studiert. 1991 erfolgte die Anerkennung als Mund-,<br />
Kiefer- und Gesichtschirurg, 1992 die Promotion zum<br />
Doktor der Zahnheilkunde. Seit 1995 führt er als<br />
niedergelassener Mund-, Kiefer-, Gesichtchirurg eine<br />
eigene Praxis in Bad Soden am Taunus/Deutschland.<br />
Dr. Hauk hat an verschiedenen wissenschaftlichen<br />
Studien und Forschungsprojekten teilgenommen und als<br />
Autor und Koautor von wissenschaftlichen Lehrbüchern,<br />
Artikeln und Vorträgen gewirkt.<br />
und die Wahrnehmung der Patienten kamen durch die Analyse ebenfalls sehr gut<br />
zum Ausdruck und haben dazu beigetragen, Schwachstellen aufzudecken. In dieser<br />
HinsichtstelltdiePraxisanalyseetwassehrNachhaltigesfürmichdar.<br />
Können Sie konkrete Resultate nennen, die sich für Sie aus dieser Praxisanalyse<br />
ergebenhaben,bzw.welcheMaßnahmenSiedaraufbasierendergreifenkonnten?<br />
ImoperativenBereichisteineweitereOptimierungnurschwerrealisierbar–die<br />
Effizienz und Ergonomie der chirurgischen Abläufe ist weitgehend ausgereizt. Ich<br />
konnte zum Beispiel zusammen mit meinen Angestellten die Terminkoordination,<br />
das Zeitmanagement und die damit zusammenhängenden Abläufe optimieren,<br />
was für mich zu einer Entzerrung der alltäglichen Aufgabenbelastung und damit<br />
einer nicht unerheblichen Qualitätsverbesserung geführt hat. Des Weiteren hat sich<br />
die interne und externe Kommunikation – im Team, mit unseren Zuweisern und mit<br />
denPatienten–weiterstandardisiertundverbessert.<br />
Herr Dr. Hauk, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
20 STARGET 1 I 11<br />
MORE THAN IMPLANTS<br />
EIN INTERVIEW MIT PROFESSOR GERHARD F. RIEGL<br />
„Intelligente Marktforschung macht Spezialisten,<br />
Patienten und Zuweiser zu Gewinnern“<br />
STRAUMANN-FORSCHUNGSPROJEKTE FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTE<br />
PRAXISSTRATEGIEN<br />
Bei Implantatversorgungen gibt es zwei zukunftsbedeutsame Entscheidungspartner für Behandler:<br />
die zuweisenden Hauszahnärzte und die betroffenen Patienten. Mit Fokus auf diese beiden<br />
Zielgruppen hat <strong>Straumann</strong> 2008 die Initiativen „Center of Excellence Implantologie“ (Patienten)<br />
und „Im Spezialistenteam zum Erfolg“ (Zuweiser) initiiert. Beide Projekte haben zum Ziel, den teilnehmenden<br />
<strong>Straumann</strong>-Kunden neue Erkenntnisse und einen Wissensvorsprung über ungenutzte<br />
Potenziale zu eröffnen, sowie Strategien für ein zukunftsorientiertes Praxismanagement zu vermitteln.<br />
Dreh- und Angelpunkt der Initiativen sind die Messung und Bewertung der Kooperation<br />
der Implantologen mit ihren Zuweisern, sowie die Qualitätsmerkmale der Praxen, wie sie von<br />
den Patienten wahrgenommen werden. Entwickelt, betreut und ausgewertet werden diese praxisindividuellen<br />
Analysen (inklusive schriftlichem Consulting) vom namhaften „Institut für Management<br />
im Gesundheitsdienst“ in Augsburg unter Prof. Dr. Gerhard F. Riegl (siehe Seite 27).<br />
Das wissenschaftliche Institut von Professor Riegl bürgt bei den Umfragen für die Wahrung des<br />
Datenschutzes und die professionelle Auswertung der Daten.<br />
Herr Professor Riegl, die Zusammensetzung der Zahnärzteschaft wird sich in Zukunft verändern. Welche<br />
Tendenzen und Perspektiven sind aus Ihrer Sicht zu erkennen?<br />
Schonheutewirddeutlich,dassdieZahlderZahnarztpraxensichauchindennächstenJahrenschneller<br />
vermehrenwirdalsdieZahlderPatienten.Dasbedeutet,dassimLeistungswettbewerbdieGewinnung<br />
und Bindung von Patienten oder Zuweisern immer wichtiger wird. Zwar konnten die Zahnärzte in den<br />
letzten 11 Jahren bei den regelmäßigen Besuchern – vor allem den Patienten in der Prophylaxe, die<br />
zweimalundöfterproJahrdenZahnarztansteuern–dieBesuchsfrequenzum13%steigern.Aberdies<br />
ändert nichts an der künftigen Herausforderung, die Stammklientel mehr an sich zu binden. Unsere<br />
Messungenhabengezeigt,dassjüngerePatientenwenigerpraxistreusind.Insgesamtsind45%der<br />
Patienten noch bei ihrem ersten Zahnarzt, während bei den unter 30-Jährigen es nur noch 23 % sind.<br />
Die Studentenzahlen in der Zahnmedizin weisen auch darauf hin, dass der Anteil der Zahnärztinnen<br />
stetig ansteigen wird.
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
21<br />
Welche Auswirkungen wird die Zunahme weiblicher Zahnärzte<br />
haben?<br />
Mehr Zahnärztinnen im Beruf und in der Praxis führen zu<br />
Veränderungen in der Organisationsstruktur der ambulanten<br />
Versorgung und in der unternehmerischen Erwerbstätigkeit<br />
von Zahnmedizinern. Der Verkauf von Praxen im Rahmen der<br />
Nachfolge könnte schwieriger werden, wenn mehr angestellte<br />
Zahnärztinnen in den Praxen arbeiten. Kooperative Formen<br />
der Praxisführung und der Bedarf an Teilzeitarbeits-Modellen<br />
sowie die Arbeitsplatzattraktivität von Zahnkliniken werden<br />
beiZahnärztinnenzunehmen.ImJahr2021werdenwirin<br />
Deutschland voraussichtlich zum ersten Mal mehr praktizierende<br />
Zahnärztinnen als Zahnärzte haben.<br />
Wird es genug Zahnärzte geben, um den steigenden Bedarf<br />
an implantatgestützter Versorgung zu decken?<br />
Die implantatgestützte Versorgung ist unseren Patienten- und<br />
Zuweiserforschungsergebnissen zufolge auf dem Weg, zur<br />
Therapie der ersten Wahl zu werden. Immer mehr Hauszahnärzte<br />
greifen diese Versorgung auf; 19 % der Zahnärzte unter<br />
40 Jahren planen den Einstieg in die Implantologie. Unsere<br />
StudienweisenindiesemZusammenhangaufeinigebemerkenswerte<br />
Trends hin: Weniger komplexe Implantatversorgungen<br />
verlagern sich aus diversen Gründen immer mehr von<br />
der implantologischen Spezialistenpraxis zum Hauszahnarzt.<br />
Jüngere Hauszahnärzte unter 40 Jahren sind mit 39 % deutlich<br />
stärker daran interessiert, Implantatversorgungen in der eigenen<br />
PraxisdurchzuführenalsältereKollegenab50Jahren(mitnur<br />
20 %). Die Patienten drängen zu 46 % ihre Hauszahnärzte<br />
zur Implantatversorgung vor Ort. Nur 15 % wünschen einen<br />
implantologischen Spezialisten neben ihrem Hauszahnarzt.<br />
Und je mehr ein Hauszahnarzt selbst implantiert, desto mehr<br />
einschlägige Bedarfsfälle, die für Implantattherapie in Frage<br />
kommen, wird er unter seiner Patientenschaft ausfindig machen.<br />
„Selbst für Implantologen mit höchster fachlicher<br />
Reputation wird ein gutes, kollegiales Zuweisermarketing<br />
zunehmend wichtig.“<br />
Für die hoch spezialisierten Implantologen kommt es unter<br />
diesen Bedingungen zu einer Art Paradigmenwechsel. SowohldieandenImplantologenüberwiesenenFällewerden<br />
anspruchsvoller, als auch die Zuweiser selber. Denn Hauszahnärzte,<br />
die selbst auch implantieren, sind nach unseren<br />
Zuweiserforschungen im Durchschnitt um 26 % kritischer eingestellt<br />
gegenüber Implantologenleistungen als nicht selbst<br />
Implantierende. Das hat zur Folge, dass selbst für Implantologen<br />
mit höchster fachlicher Reputation ein gutes, kollegiales<br />
Zuweisermarketing zunehmend wichtig wird.<br />
Wie können sich Implantologen unter diesen veränderten<br />
Rahmenbedingungen eine tragfähige und langfristige Basis<br />
mit zuweisenden Praxen aufbauen?<br />
Aus der Zuweiserforschung, die mit rund 3 000 Hauszahnärzten<br />
durchgeführt worden ist, wissen wir: Fachliche Beurteilungskriterien,<br />
wie Zufriedenheit mit chirurgischen Leistungen,<br />
Kompetenz bei Fallkomplikationen oder geringe Komplikationsraten<br />
bei Implantaten sind das Wichtigste für eine kollegiale<br />
Kooperation. Aber wie so oft wird auch hier das<br />
Wichtigste und Unverzichtbarste leider als Selbstverständlich-
22 STARGET1I11<br />
MORE THAN IMPLANTS<br />
keit angesehen, erwartet oder sogar gefordert. Es führt dann<br />
eben nicht zu positiven Überraschungen, wenn genau diese<br />
erwarteten Kernkompetenzen erlebt werden – sie werden einfach<br />
vorausgesetzt. Umgekehrt wird eine zu geringe Leistung<br />
aufdiesemGebietalsuntragbarangesehenundkannsich<br />
rasch sehr schädlich auswirken. Langfristig tragfähige Beziehungen<br />
zwischen Zuweisern und Spezialisten leben also davon,<br />
dass die Erwartungen der Zuweiser übertroffen werden.<br />
Hier spielen beeindruckende Kollegialität und Kooperation<br />
einegroßeRolle.UmesmiteinerSport-Analogiezusagen:<br />
DiefachlicheKompetenzbedeutetfürImplantologenquasi<br />
die „Olympiaqualifikation“, während erst Sozialkompetenz<br />
die Goldmedaille für exzellente Kooperation ermöglicht.<br />
Zum Erarbeiten der fachlichen Reputation im Kollegenkreis<br />
gehören Publikationen, Einladungen oder Rundschreiben.<br />
Auch über Umfragen unter den Zuweisern werden Kooperationsvorteile<br />
bewusstgemacht. Die gemeinsame Philosophie<br />
und die Chemie zwischen Spezialist und Zuweiser müssen<br />
stimmen. Dieser wesentliche Faktor für Zuweisungen wird von<br />
vielen Spezialisten unterschätzt.<br />
„Der Bedarf an Informationen und Aufklärungsmaterial<br />
unter Hauszahnärzten wird von Spezialisten<br />
unterschätzt.“<br />
Wie könnte sich ein Spezialist am besten ins Gespräch bringen?<br />
MankannKollegennurnachhaltigüberzeugen,indemman<br />
ihnenhilft,sichselbstzuüberzeugen.Ambestensindimmer<br />
noch direkt für die Zuweiser Nutzen stiftende Informationen<br />
und Aufklärungsmaterial. Der Bedarf an solchem Informationsmaterial<br />
unter Hauszahnärzten wird von Spezialisten<br />
unterschätzt. So sind es gerade diese schriftlichen Informationsmaterialien<br />
der Spezialisten, die von den Zuweisern die<br />
schlechtesten Noten erhalten haben. Eine diplomatische und<br />
klugeArt,sichinsGesprächzubringen,sindzumBeispielZuweiserumfragen.<br />
Dies sind regelmäßige schriftliche Dialoge mit<br />
von uns garantiertem Datenschutz. So erfährt man beispielsweise,<br />
welche Kriterien bei einer Überweisungsentscheidung<br />
wichtig sind. Dabei können schon einmal „kalte“ Adressen<br />
dazwischensein,dieebenfallszurKooperationbefragtwerden.<br />
Erfahrungsgemäß braucht der Mensch fünf Impulse, um eine<br />
Handlung auszulösen. Die Zuweiserbefragung bewirkt mindestenseinbiszweiImpulse.<br />
„Entscheidend für den Profilierungs- und Differenzierungswettbewerb<br />
ist bei einer Dienstleistung<br />
die menschliche Karte.“<br />
WassinddiewichtigstenAspektefüreinenZahnarzt,sich<br />
beiderZuweisungfüreinenbestimmtenSpezialistenzuentscheiden?<br />
Zuweiser denken bei der Wahl eines Implantologen zu 81 %<br />
an erster Stelle an eigene Interessen. Das ist: der gute persönliche<br />
Kontakt zum Spezialisten. An zweiter Stelle mit 72 %<br />
folgen die „Insgesamtvorteile“ des Implantologen für den<br />
Patienten – beispielsweise Terminflexibilität, Entfernung und<br />
Patientenfreundlichkeit. Im Schnitt hat jeder Zuweiser 3,4 von<br />
12 Vorteilen seines Implantologen im Sinn. Ausschließlich<br />
fachliche Präferenzen ohne Berücksichtigung aller anderen<br />
Kriterien bei der Spezialistenauswahl haben nur 7% der<br />
Hauszahnärzte genannt. Die Sicherheit, dass der anvertraute<br />
Patient zurückkommt, zählt für 38 % der Hauszahnärzte zu den
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
23
24 STARGET 1 I 11<br />
MORE THAN IMPLANTS<br />
bemerkenswerten Kooperationsvorteilen. Patienten wiederum<br />
legengroßenWertdarauf,dassderZahnarztsympathisch<br />
ist und sie sich geborgen fühlen können. Das fachliche,<br />
handwerkliche Können des Arztes ist für den Patienten eher<br />
schwierig einzuschätzen und hat in diesem Zusammenhang<br />
einen nachgeordneten Stellenwert.<br />
Welche Differenzierungen sind für Spezialisten nötig, um<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben?<br />
Bei Fluggesellschaften im Wettbewerb gilt: Kein Flugzeug<br />
darf abstürzen. Aber keine Gesellschaft kann damit werben,<br />
sie habe keine Abstürze. Obwohl alle Fluggesellschaften<br />
keine Abstürze haben dürfen, gibt es von Airline zu Airline<br />
gravierende Unterschiede bei der Zufriedenheit der Passagiere.<br />
Auch bei Spezialisten muss die fachliche Kernleistung<br />
spitzenmäßigsein.DieDifferenzierungspieltsichdannmehr<br />
beim Standort, in der Organisation, in der Kommunikation<br />
undbeimServiceab.EntscheidendfürdenProfilierungs-und<br />
Differenzierungswettbewerb ist bei einer Dienstleistung die<br />
menschlicheKarte.„DasGesicht“derSpezialistenpraxisist<br />
wichtig, aber ausschlaggebend sind das Team und die Behandler<br />
als Markenkerne für alle implantologischen Leistungsfähigkeiten,<br />
gerade auch in der relativ emotionalen Beziehung<br />
mit zuweisenden Kollegen.<br />
Wie gut sind Zahnärzte und Spezialisten in diesem von Ihnen<br />
angesprochenen Beziehungsmanagement?<br />
ZahnärzteundChirurgensindtypischeExpertenmitleidenschaftlicher<br />
Fachorientierung und Neigung zum Perfektionismus.<br />
Das Problem: Selbst die besten Fachexperten können zwar in<br />
ihrerDisziplinalleFertigkeitenbeherrschen,abersiekönnen<br />
niemals für alle Menschen die Besten sein. Man kann es rein<br />
psychologisch nicht allen recht machen, und man darf es nicht<br />
allen recht machen wollen. Das wäre eine Verleugnung oder<br />
einAufgebendeseigenenProfils.ZahnärzteundChirurgen<br />
sollten deshalb künftig noch mehr Spezialisten für Menschen<br />
werden,nichtnurfürZähneundImplantate.Erfolgreichsind<br />
Ärzte,dierechtzeitigundrealistischerkennen,werihreidealen<br />
Klienten sind. Bei diesem Beziehungsmanagement gibt<br />
esnochauffälligeMissverständnisse.SoistfürZuweiserdie<br />
stimmige Philosophie zwischen beiden Kooperationspartnern<br />
tatsächlich 15 % bedeutsamer, als die Implantologen denken.<br />
Spezialisten vermuten dagegen irrtümlich eine viermal höhere<br />
Wichtigkeit ihrer Zertifizierung bei den Entscheidungen der<br />
Zuweiser, als in der Realität wahrgenommen wird.<br />
„Zahnärzte und Chirurgen sollten in Zukunft noch<br />
mehr Spezialisten für Menschen werden, nicht nur<br />
für Zähne und Implantate.“<br />
Sind für Patienten und Zuweiser somit „weiche“ Faktoren maßgebliche<br />
Einflussgrößen?<br />
Daskannmansonichtsagen.DiehartenFaktorenderfachlichen<br />
Kernkompetenzen haben nach unseren Messungen immernochdiehöchstePriorität.WerdiefachlicheKompetenz<br />
nicht beherrscht und einhält, kann beruflich nicht überleben.<br />
Allerdings haben die meisten Klienten – sowohl Zuweiser wie<br />
auch Patienten – keine eindeutigen Möglichkeiten, sofort und<br />
zeitnahalleLeistungenobjektiv,korrektundabschließendzu<br />
bewerten.DiePartnerschließenvonäußerlichen,erstenEindrückenaufdieQualitätderKernleistungen.Gehirnforscher<br />
sagensogar,wirfühlen,bevorwirdenken.Somitsindaufder<br />
Basis guter fachlicher Voraussetzungen die sogenannten außerfachlichen<br />
Faktoren besonders wichtig als Assoziationen,<br />
Orientierungshilfen, Bestätigungen und wegen ihrer selbsterfüllenden<br />
Prophezeiungen. Das Schöne an den sogenannten
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
25<br />
„weichen“ Fakten: Sie lassen sich noch schneller und kostengünstiger<br />
steigern als die häufig schon stark ausgereizten<br />
fachlichen Erfolgsindikatoren.<br />
unternehmerisch scheitert, liegt es weniger am fachlichen Fehlverhalten<br />
als vielmehr an den Defiziten beim Umgang mit<br />
Zuweisern oder Patienten.<br />
„Zahnärzte sind in der Regel beruflich stark introvertiert<br />
auf ihre Praxis fixiert und verkennen allzu<br />
leichtfertig die externen Chancen und Potenziale,<br />
diesichausihrerKlienteloderihremPraxisumfeld<br />
ergeben.“<br />
Anhand welcher nachvollziehbaren Kriterien können sich<br />
PraxisleitermitihrenKollegenvergleichen?<br />
Wir haben mit wissenschaftlichem Beirat und auf der Grundlage<br />
von langjährigen Praxisforschungen zwei idealtypische<br />
Prozessmodelle für die Beurteilungen entwickelt. Einmal geht<br />
es aus der Sicht von Zuweisern um den Kooperationsprozess<br />
mit Implantologen. Das andere Mal geht es um den Ablauf<br />
des Praxisbesuchs und das Zahnbehandlungserlebnis aus der<br />
Sicht der Patienten. Diese Best-Practice-Modelle reihen wie<br />
bei einer „Perlenkette“ die tatsächlich erlebbaren, wichtigen<br />
Augenblicke der Wahrheit als beurteilbare Erfolgsindikatoren<br />
undBenchmarksaneinander.SosiehtjederPraxisleiter,der<br />
an unserem Konsortial-Benchmarking mit Vergleichstests zu<br />
Nachbarpraxenteilnimmt,aufeinenBlick,beiwelchenentscheidungsrelevanten<br />
Qualitätsmerkmalen seine Praxis aus<br />
Sicht der Klientel schon Spitzenklasse ist, wie man aus den<br />
Fehlernderanderenlernenkannundwomannochetwas<br />
von Kollegen übernehmen kann oder sollte. Alle Anregungen<br />
sollenjedochstetsaufdeneigenenStilderPraxisunddes<br />
Praxisinhabers zugeschnitten sein. Externe Zufriedenheitsmessungen<br />
an Hand von idealen Abläufen werden für Praxisverantwortliche<br />
zunehmend wichtig. Denn wenn heute eine Praxis<br />
WiesetzenZahnärzteImpulseaussichveränderndenRahmenbedingungen<br />
um?<br />
Zahnärzte sind im Gesundheitssektor schon seit vielen Jahrzehnten<br />
die Pioniere und Trendsetter bei patientenorientierten<br />
Systemveränderungen. Sie haben auf vielen Gebieten im Praxismanagement<br />
auf vorbildliche Weise Veränderungs- und<br />
Anpassungsbereitschaft bewiesen. Bei Zahnärzten gibt es<br />
mittlerweile die kürzesten Praxiswartezeiten von durchschnittlich<br />
nurnoch11,7MinutenimDurchschnitt.43%derPatienten<br />
verabreden bereits von Besuch zu Besuch ihre Termine und<br />
zeigen damit wünschenswerte Zustimmung zu Prophylaxe und<br />
Praxis. Patienten erwarten beim Zahnarzt heute deutlich mehr<br />
finanzielle Informationen oder Kostenaufklärung als fachliche<br />
Beratungen. Dies ist die nächste Veränderung, die sie bewältigen<br />
müssten.<br />
GibtesfürZahnärzteHürden,diesieandererfolgreichenErweiterung<br />
ihres Tätigkeitsgebiets hindern könnten?<br />
ZahnärztesindinderRegelwieeinsameBohreraufeiner<br />
Behandlungsinsel in ihrer Praxis. Es fehlt der echte Dialog<br />
mit der Klientel, obwohl die Behandler quasi „auf Atemnähe“<br />
am Patienten stehen. Zahnärzte könnten nun irrtümlicherweise<br />
glauben, sie wüssten genau, was ihre Patienten oder ihre<br />
Zuweiser wollen, weil sie mit ihnen ständig in Berührung sind.<br />
DasistjedocheinTrugschluss.ZahnärztesindinderRegel<br />
beruflichstarkintrovertiertaufihrePraxisfixiertundverkennen<br />
allzu leichtfertig die externen Chancen und Potenziale, die<br />
sich aus ihrer Klientel oder ihrem Praxisumfeld ergeben. Aus<br />
diesen Gründen sind gut durchdachte und valide schriftliche<br />
Befragungen mit externen Praxisvergleichstests – möglichst
26 STARGET 1 I 11 MORE THAN IMPLANTS<br />
mit neutraler externer Hilfe – wertvolle Instrumente, um diese Aspekte aufzuzeigen, sowie Motivationswerkzeuge<br />
mit individuellem Ortsbezug. Auf diese Weise bekommen Praxisteams Erkenntnisse und<br />
Vergleichsergebnisse, die es nirgendwo zu kaufen gibt und die unbezahlbar wertvoll sind und den<br />
Vorsprung sichern helfen.<br />
GabesÜberraschungeninIhrerForschungsarbeit?<br />
Ja, mehrere! Eine davon war, dass zahnärztliche Teams zu wenig Empfehlungen aussprechen. Und<br />
eine weitere Überraschung: Aus unseren langjährigen Trendforschungen können wir herauslesen, dass<br />
zahnärztliche Praxen für Patienten zwar immer besser und komfortabler geworden sind, aber besonders<br />
frappierend war, dass die Ansprüche der Patienten noch schneller gestiegen sind, als die Praxen bei<br />
ihrer Patientenorientierung aufrüsten konnten. Tatsächlich gibt es gesunkene Zufriedenheitswerte trotz<br />
Verbesserungen,zumBeispielminus29%beimService–trotzkürzererWartezeiten–oderminus5%<br />
bei der Technikausstattung sowie minus 9 % bei der Beurteilung der zahnärztlichen Untersuchungen.<br />
Das ist fast wie eine Olympiade; auch dort gibt es für wiederholt gute Leistungen nach vier Jahren nicht<br />
unbedingt wieder Goldmedaillen.<br />
Konnten Sie in Ihren Studien auch Erkenntnisse darüber sammeln, wie Zahnärzte Premium- und Billiganbieter<br />
wahrnehmen?<br />
Auch für Implantatanbieter gibt es so etwas wie Naturgesetze der Wirtschaftlichkeit. Premiumanbieter<br />
haben danach mehr Möglichkeiten zu herausragendem Service als Billiganbieter. Auch unsere Zuweiserforschungsergebnisse<br />
belegen die Überlegenheit von Qualitätsangeboten gegenüber Preisangeboten im<br />
Verhältnis8:2.Esistbesonderswirkungsvollundintelligent,wenngeradeinnovativeAnbieterneben<br />
ihren qualitativ hochwertigen Produkten auch die außerfachlichen Praxisprogramme zur Kundenunterstützung<br />
und zur Erfolgsveredelung einsetzen.<br />
Wie schätzen Sie die Umsetzung der in Ihren Benchmark-Initiativen gewonnenen Erkenntnisse durch<br />
die Implantatanbieter ein?<br />
Erfolgreiche Unternehmen haben ein gemeinsames Erfolgsgeheimnis. Sie wissen mehr über ihre KundenalsandereundsieverstehendiesebesseralsihreWettbewerber.Außerdemgelingtesdiesen<br />
Champions, im Leben ihrer Kunden einzigartig, unverzichtbar und unaustauschbar zu sein. Bei unseren<br />
Benchmarking-Initiativen für <strong>Straumann</strong>-Kunden machen wir Chirurgen und Zahnärzte zu Mitmachern<br />
und Gewinnern in einem gemeinsamen Marktforschungsprojekt. Die außergewöhnliche Leistung dieser
MORE THAN IMPLANTS<br />
STARGET1I11<br />
27<br />
Analysen und Praxisberatungen liegt in der Unterstützung der <strong>Straumann</strong>-Kunden bei<br />
ihrer eigenen Klientel durch schriftliche Dialogfragebögen, Qualitätsfeedbacks und<br />
Vergleichstests. Besonders intelligent ist Marktforschung, die bei den Befragten<br />
zusätzliche Qualitätslerneffekte und Begehrlichkeiten rund um Implantate auslöst.<br />
DasmachtalleBeteiligten,einschließlichPatientenundZuweiser,zuGewinnern.<br />
Herr Professor Riegl, wir danken Ihnen für dieses Interview.<br />
Das „Institut für Management im Gesundheitsdienst“<br />
von Prof. Dr. rer. pol. Gerhard F. Riegl<br />
LITERATUR<br />
Das Augsburger „Institut für Management im<br />
Gesundheitsdienst“ von Professor Gerhard Riegl verfügt<br />
Riegl, Gerhard F.: Erfolgsfaktoren für die zahnärztliche<br />
Praxis. Innovatives Praxismarketing in der<br />
Zahnmedizin mit Patienten- & Zuweiserforschung,<br />
Zahnarzt-Imagestudie & Qualitäts-Management,<br />
PR.&P TM . Institut für Management im Gesundheitsdienst<br />
Augsburg, 2<strong>01</strong>0. ISBN: 978-926047-18-2.<br />
über die Expertise von über einer Million Patientenbefragungen<br />
in über 10 000 Praxen. Allein im<br />
zahnmedizinischen Bereich wurden bereits in über<br />
1 600 Praxen mehr als 60 000 Patienten befragt.<br />
Damit ist das Institut von Prof. Riegl führend im<br />
Bereich der Befragung von Zahnarztpatienten und<br />
für <strong>Straumann</strong> der optimale Partner. Prof. Riegl gilt in<br />
Deutschland als der Fachmann für Qualitätssicherung<br />
in der Medizin. Er ist Herausgeber und Autor<br />
mehrerer großer Image- und Marketingstudien für<br />
Zahnärzte und Dentallabors im deutschsprachigen<br />
Raum: “Zahnarztpraxis als Center of Excellence“<br />
(2003) und aktuell „Erfolgsfaktoren für die zahnärztliche<br />
Praxis“ (2<strong>01</strong>0).<br />
www.prof-riegl.de
28 STARGET1I11 STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
MORPHING – ALGORITHMEN IM EINSATZ<br />
Wie ein französischer Mathematiker des 18. Jahrhunderts<br />
die moderne CADCAM-Zahnheilkunde inspiriert<br />
Pierre-Simon, Marquis de Laplace<br />
(1749 – 1827),<br />
französischer Mathematiker und Astronom.
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
STARGET1I11<br />
29<br />
Die moderne Software für Computer Aided Design (CAD) von <strong>Straumann</strong> (<strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
Visual) nutzt einen multidisziplinären Ansatz für Lösungen in der digitalen Zahnheilkunde. Dieser<br />
Artikel beschreibt, wie die theoretischen Überlegungen eines französischen Mathematikers aus<br />
dem 18. Jahrhundert heute einen Beitrag zu moderner zahnärztlicher Software leisten.<br />
EineLösungsstrategiefüreinekomplexeAufgabe<br />
Die Herausforderung der computergestützten Zahnkonstruktion liegt in der Berechnung einer funktionell<br />
korrekten Zahnmorphologie – insbesondere im Hinblick auf die fehlende Kaufläche. In diesem Arbeitsgebiet<br />
ist ein detailliertes zahnmedizinisches Fachwissen, kombiniert mit fundierten Kenntnissen in Informatik,<br />
eine unverzichtbare Voraussetzung. Das Hauptproblem in diesem Zusammenhang besteht darin,<br />
den richtigen Algorithmus zu finden – die Lösungsstrategie ist sozusagen eine Liste sauber definierter,<br />
schrittweiserInstruktionenzurErledigungderAufgabe.WenndieseListesteht,wirddieLösungdannin<br />
die Sprache der Computersoftware übersetzt, wobei auf Anwenderfreundlichkeit und Praxistauglichkeit<br />
in der modernen Zahnheilkunde geachtet wird.<br />
CAD beginnt mit einer mathematischen Darstellung des Zahns<br />
SehenwirunsdieandiesemVerfahrenbeteiligtenpraktischenSchrittenunetwasgenaueran.Nach<br />
Durchführung der Vorarbeiten an der Zahnkavität in der Zahnarztpraxis, z. B. Inlay- oder Teilkronenpräparation,<br />
wird die Arbeit im Dentallabor fortgesetzt. Als erstes wird vom Zahntechniker ein Gipsmodell<br />
hergestellt und gescannt. Der gesunde Restzahn und die Kavität sind durch eine Präparationsgrenze<br />
sauber getrennt (Abb. 1). Im folgenden Schritt erfolgt eine mathematische Darstellung des Zahns mittels<br />
CAD-Software. Die erforderlichen Daten werden normalerweise aus einer Zahn-Datenbank anhand<br />
statistischerAnalyseberechnet.JegrößerdieDatenbank,destopräziseristdasErgebnis.Andiesem<br />
Punktverfolgt<strong>Straumann</strong>einenanderen,innovativenAnsatz.<br />
Die neue Morphing-Funktion der <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual Software entwickelt die fehlende Kaufläche<br />
aus einem einzigen Zahntemplate. Es wird lediglich der Restzahn benötigt, um die Verformungsrichtung<br />
derSchabloneunddieFormzuerhalten,andiedieSchabloneangepasstwerdenmuss.DieseTechnologie<br />
kann für eine breite Palette von Anwendungen genutzt werden, wie etwa Inlays, Onlays, Veneers<br />
und Teilkronen.
30 STARGET1I11<br />
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
Der Grundstein wurde im 18. Jahrhundert in Frankreich gelegt<br />
Eine wichtige Vorbedingung für diese erstaunlichen Möglichkeiten wurde von Pierre-Simon Laplace<br />
geliefert, einem französischen Mathematiker (1749–1827), dessen Arbeit ausschlaggebend für die<br />
EntwicklungdermathematischenAstronomieundStatistikwar.ErformuliertedieLaplace-Gleichungund<br />
entdeckte die Laplace-Transformation, die in vielen Bereichen der mathematischen Physik relevant ist,<br />
einemFachgebiet,indemereineführendeRollespielte.<br />
Morphing führt zu einer realistischeren Zahnrestauration<br />
Die Oberflächenverformung nach Laplace hat den Vorteil, dass sie direkt an einer Oberfläche arbeitet –<br />
eine Tatsache, die in der Zahnheilkunde entscheidend ist. Wie wird dies beim tatsächlichen zahnärztlichen<br />
Verfahren erreicht? Auf der Grundlage der gewählten Restauration schlägt die <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
VisualSoftwareeingeeignetesTemplatevor,dieentwederaufeinemvorgefertigtenSetanSchablonen<br />
basiertoderausdemgespiegeltenScaneinesgesundenZahnserstelltwird.Dabeiistzubeachten,<br />
dass das lediglich zwei Beispiele aus den insgesamt verfügbaren Möglichkeiten sind. Der Nutzer kann<br />
das Template austauschen. Beim Austausch des Templates hat der User die Option, entweder ihre<br />
Größe zu ändern oder sie neu zu positionieren. Ausgehend von einer automatischen und angenäherten<br />
Anfangsposition, -größe und -orientierung (Abb. 2) verformtdieSoftwaredasZahntemplateso,dass<br />
die Kavität abgedeckt und der Übergang zwischen der Kaufläche des Restzahns und der Schablone so<br />
glatt wie möglich ist (Abb. 3). Dieses Morphing ist somit eine neue Spezialfunktionalität der <strong>Straumann</strong> ®<br />
CARES ® Visual Designsoftware. Sie transformiert (“morpht” oder verwandelt) das Ausgangstemplate<br />
übereinenkontinuierlichenÜbergangsprozessineinanderesTemplate.DieSoftwarewurdeentwickelt,<br />
um ein realistischeres Resultat zu schaffen, als es mit einfacheren Überlagerungen oder Überblendungstechniken<br />
erreicht wird. Praktische Studien haben den Nachweis erbracht, dass sich Morphing für eine<br />
breite Palette von Anwendungen eignet. Die einzige Voraussetzung ist, dass eine ausreichende Menge<br />
an Rest-Zahnsubstanz verfügbar ist, um die Informationen über die Richtung, in die sich das Template<br />
verformen muss, und über die Form zu liefern, an die sie sich anpassen muss. Der User kann problemlos<br />
die Kaufläche der endgültigen Restauration remodellieren. Mit der integrierten Fehlertoleranz der Software<br />
werden Fehler sowohl vermieden als auch automatisch korrigiert, z. B. Mindestwandstärken oder geglättete<br />
Grenzlinien (Abb.4und5). Der Anwender kann weiterhin nachträgliche Korrekturen vornehmen.<br />
Die Resultate sind Zeitersparnis, verbesserte Restaurationen und eine CAM-fertige Konstruktion.<br />
Vielen Dank, Monsieur Laplace!
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
STARGET1I11<br />
31<br />
Morphing – Schritt für Schritt<br />
Abb. 1 Restzahn mit Kavität (weißer Bereich). Abb. 2 Ausgangs-Zahnschablone. Abb. 3 Resultat der Schablonenverformung.<br />
Abb. 4 Kaufläche korrigiert, unter Berücksichtigung<br />
der Mindestwandstärke (interessante Region<br />
in Rot).<br />
Abb. 5 Endgültige Restauration mit geglätteter<br />
Grenzlinie.<br />
Abb. 6 Morphing einer Teilkrone <strong>Straumann</strong> ®<br />
CARES ® Visual (im laufenden Prozess)
32 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
INTERVIEW<br />
„CADCAM bedeutet Wettbewerbsfähigkeit und<br />
somit Zukunftssicherung“<br />
Ende 2<strong>01</strong>0 hat <strong>Straumann</strong> mit <strong>Straumann</strong> ® CARES ® CAD-<br />
CAM die umfangreichsten Erweiterungen seit dem Markteintritt<br />
eingeführt. CADCAM Lösungen bilden das Herzstück<br />
in <strong>Straumann</strong>s Portfolio innovativer Produkte im Bereich<br />
der digitalen Zahnmedizin, die unter der Dachmarke<br />
„<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions“ geführt werden.<br />
Dr. Sandro Matter, ExecutiveVicePresidentundHeadof<br />
Global Products bei <strong>Straumann</strong>, erläutert im folgenden<br />
Interview, warum er in CADCAM die Technologie der Zukunft<br />
sieht.<br />
Herr Dr. Matter, wie fällt Ihr Fazit nach der Einführung des<br />
neuenCADCAMSystemsvon<strong>Straumann</strong>aus?<br />
DasneueCADCAMSystemistbeiunserenKundenerfolgreich.Insgesamtkannichfeststellen,dassunsereErwartungen<br />
deutlich übertroffen worden sind. Die hohen Anstrengungen<br />
in Forschung und Entwicklung, die <strong>Straumann</strong> hier unternommen<br />
hat, haben sich ausgezahlt – nicht zuletzt dank der engen<br />
Kooperation mit unseren Kunden in diesem Bereich.<br />
„Durch Hochleistungsmaterialien ergeben sich bedeutende<br />
Vorteile bei der Belastbarkeit und Funktionalität.<br />
In Sachen Ästhetik werden erstklassige<br />
Lösungen möglich. Solche Hightech-Dentalprodukte<br />
inspirieren den Markt und treiben Innovationen<br />
voran.“<br />
Was schätzen die Anwender am meisten an <strong>Straumann</strong>s<br />
CADCAM Lösung?<br />
WirhabeninderTatsehrvielpositivesFeedbackausdem<br />
Markterhalten.SowarderersteScannervon<strong>Straumann</strong>,<br />
das Modell es1, bei seiner Einführung vor einigen Jahren<br />
einer der ersten dentalen Laserscanner auf dem Markt. Er ist<br />
auch heute noch in vielen Dentallabors im Einsatz. Dennoch<br />
gibt es in diesem Bereich mittlerweile natürlich andere und<br />
neue Anforderungen und Möglichkeiten. Diese spiegeln sich<br />
in den neuen Funktionalitäten unseres neuen Systems wider.<br />
Letztlich richtet sich die Entscheidung für ein CADCAM System<br />
in der Praxis nach den nachgefragten Versorgungen – Inlays,<br />
Veneers, Kronen, usw. – und Werkstoffen. Hier überzeugt das<br />
neue Angebot von <strong>Straumann</strong> und das kommt beim Zahnarzt<br />
und Zahntechniker gut an.<br />
Welche Werkstoffe würden Sie besonders hervorheben?<br />
Ganz klar die Hochleistungsmaterialien, also insbesondere die<br />
Zirkoniumdioxid- und Glaskeramiken. So wie Roxolid ® in der<br />
Implantologie neue Maßstäbe setzt, tun dies Hochleistungsmaterialien<br />
in der Prothetik. Es ergeben sich klare Vorteile<br />
fürZahnärzteundPatienten.Nehmenwirbeispielsweisedie<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® CADCAM Versorgungen aus IPS e.max ®<br />
CADoderIPSEmpress ® CAD 1 . Diese Restaurationen überzeugen<br />
durch hohe Festigkeit und Transluzenz. Dadurch ergeben<br />
sich bedeutende Vorteile bei der Belastbarkeit, Funktionalität<br />
undVerarbeitung.InSachenÄsthetikwerdenerstklassigeLösungen<br />
möglich. Solche Hightech-Dentalprodukte inspirieren<br />
denMarktundtreibenInnovationenvoran.<br />
Diese CADCAM Hochleistungsmaterialien eröffnen also neue<br />
restaurative Anwendungsbereiche?<br />
So ist es. Neue Materialien eröffnen Möglichkeiten für neue<br />
Applikationen, zum Beispiel die Herstellung verschraubter Brücken<br />
mit CADCAM, die in dieser Form so noch nicht möglich<br />
waren. Die Herstellung von zahn- oder implantatgetragenen<br />
Brückenversorgungen im Seitenzahnbereich gelangt dank
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
STARGET1I11<br />
33
34 STARGET1I11<br />
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
<strong>Straumann</strong> CADCAM GmbH<br />
in Leipzig/Markkleeberg, Deutschland
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
STARGET1I11<br />
35<br />
CADCAM auf ein höheres Effizienz- und Produktivitätsniveau.<br />
InBezugaufWirtschaftlichkeit,FestigkeitundÄsthetikgibtes<br />
kaum Techniken, die ein vergleichbares Niveau erreichen.<br />
Entscheidend ist aber auch die klare Ausrichtung auf den Praxis-<br />
und Laboralltag. Die Material- und Applikationsvielfalt,<br />
die<strong>Straumann</strong>imCADCAMBereichbietet,bedeutet,dass<br />
Anwender ihr Portfolio vollumfänglich an den Bedürfnissen<br />
des Marktes angleichen können – so antizipiert <strong>Straumann</strong><br />
Kundenwünsche.<br />
„Gemäß internen Untersuchungen können mit moderner<br />
Glaskeramik die geringen Mehrkosten des<br />
Materials durch die Reduktion der zu investierenden<br />
Arbeitszeit kompensiert werden.“<br />
Haben Keramiken hier ein besonderes Potential?<br />
Eindeutig–obwohlsieimMarktnochnichtganzangekommen<br />
sind. Wir sehen einerseits einen großen Trend hin zur Keramik.<br />
GleichzeitigerfreuensichimMomentetwaNichtedelmetalle<br />
großer Beliebtheit. Letztendlich ist das Ziel immer, eine möglichst<br />
effiziente und kostengünstige Methode anzubieten. Das<br />
ist mit Keramik möglich. Nehmen wir moderne Glaskeramiken.<br />
Diesekostenzwaretwasmehr,dasGrundproblemscheint<br />
mirabereinandereszusein.ArbeitskraftkostetGeld,Materialien<br />
machen dabei nur einen geringen Teil der Gesamtkostenaus.MitdemEinsatzvonCADCAMkannArbeitszeit<br />
eingespart werden; interne Untersuchungen zeigen hier eine<br />
möglicheZeitersparnisvonbiszu30Prozent,wenndieses<br />
Material eingesetzt wird. Die Mehrkosten werden also durch<br />
eine Reduktion der zu investierenden Arbeitszeit kompensiert.<br />
HinzukommendieästhetischenVorteile.Dabeiwächstdas<br />
Interesse an hochwertigem Zahnersatz in allen Bevölkerungsgruppen<br />
– und damit auch die Bereitschaft, für solche Qualität<br />
zu zahlen. Der Trend zeigt also auf vollkeramische Hochleistungsmaterialien.<br />
Welchen Stellenwert nimmt CADCAM im Bereich der digitalen<br />
Zahnmedizin ein?<br />
CADCAM bedeutet nicht einfach „Scanner mit Software“ und<br />
ein automatisch perfektes Ergebnis. Ein Hochleistungsscanner<br />
mit einer durchschnittlichen Software kann das Potenzial der<br />
Hardware nicht ausschöpfen. Und „Digitale Zahnmedizin“<br />
bedeutet heute tatsächlich mehr als CADCAM allein. Denken<br />
wirandasintra-oraleScannenmitiTero 2 oder an geführte<br />
Chirurgie mit coDiagnostiX. In allen diesen Bereichen müssen<br />
Hard-undSoftwaregenauaufeinanderabgestimmtsein,mit<br />
hundertprozentig passenden Schnittstellen. Alle diese Technologien<br />
im Zusammenspiel bezeichnen wir als “Digital Solutions“.<br />
Das Ziel ist klar: Am Ende soll ein Produkt stehen, das<br />
ohne jegliche Abstriche perfekt in den Mund des Patienten<br />
passt und eine lange Lebenszeit hat. An diesem Endergebnis<br />
wirdletztlichdieQualitätdesDentallaborsunddesBehandlers<br />
gemessen.<br />
<strong>Straumann</strong>produziertdenZahnersatzzentral.WelcheVorteile<br />
bieteteinsolchesKonzeptdemAnwender?<br />
Die Vorteile der zentralen Produktion widerspiegeln genau<br />
die Nachteile und Risiken einer dezentralen Produktion. Dezentral,alsoinderPraxisoderdemLaborvorOrt,heißt:hohe<br />
Investitionskosten,diesichamortisierenmüssen.Gleichzeitig<br />
schreitet dabei die Technologie rasant voran, was wiederum<br />
neue Investitionen nach sich zieht. Hinzu kommen hohe<br />
Wartungs- und Unterhaltskosten. Problematisch ist dabei auch<br />
immer die Auslastung. Viele Labore, die sich Fräsmaschinen
36 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
anschaffen,produzierendeshalboftfürKollegenmit.Was<br />
oftnichtbekanntist:FürdenGesetzgebergeltendieseLabore<br />
als Hersteller von Medizinprodukten – und müssen damit<br />
unter anderem ein Qualitätssystem vorweisen können. Bei<br />
zentralen Fräszentren stehen solche Qualitätssysteme und die<br />
damit garantierte Qualität stets im Fokus. Neue Anforderungenlassensichvielleichtererfüllen.Zudemachtet<strong>Straumann</strong><br />
darauf,dassjedeInvestitiondesAnwendersin<strong>Straumann</strong> ®<br />
CARES ® CADCAM werthaltig ist.<br />
Wie gestalten sich die Qualitäts- und Dokumentationsprozesse<br />
in der Produktion bei <strong>Straumann</strong>?<br />
Wir haben ein komplett zertifiziertes Qualitätssystem, das<br />
z. B. die Rückverfolgbarkeit von Produktionslosen und – im Falle<br />
von patientenspezifischen Restaurationen – sogar einzelner<br />
Versorgungen ermöglicht. Darüber hinaus führen wir regelmäßig<br />
weiter eigene qualitative Untersuchungen durch. Wir<br />
unterscheiden klar zwischen zahn- und implantatgetragenen<br />
Versorgungen. Gerade im Hinblick auf implantatgetragene<br />
Strukturen, die wesentlich weniger Fertigungstoleranzen zulassen<br />
und hohe Präzision erfordern, ist dies wichtig. Alle<br />
Abläufe und Prozesse sind ausgiebig validiert und kontrolliert.<br />
Vergleichen wir zwei Produktionsverfahren direkt miteinander:<br />
Fräsen versus Pressen. Was spricht aus Ihrer Sicht für das eine<br />
oder andere?<br />
Im Pressen wird vorwiegend der Vorteil geringerer Anschaffungskosten<br />
gesehen. Prinzipiell reicht ja ein Ofen aus. Darüber<br />
hinaus entspricht die Presstechnik dem bisherigen, gewohnten<br />
Arbeitsablauf des Zahntechnikers am meisten – die manuellen<br />
Tätigkeiten vom Wachsmodell bis zum Pressvorgang.<br />
DabeibleibtallerdingsdieArbeitszeitfürdieErstellungder<br />
Wachsmodelle, die bei der digitalen Konstruktion im CADCAM<br />
System überflüssig werden, unberücksichtigt. Zudem lassen<br />
sich Patienten-Dateien gut archivieren und als Vorlage für<br />
Folgekonstruktionen problemlos nutzen. Pressen kann dann<br />
effizient sein, wenn die Durchlaufrate gering ist und etwa<br />
bei einer Arbeit am Tag liegt. Bei größeren Versorgungen<br />
gelangt die Presstechnik allerdings schnell an ihre Grenzen.<br />
Letztendlich muss eingestanden werden, dass Presskeramiken<br />
nur für Einzelzähne gedacht sind. Im Gegensatz dazu nutzt<br />
<strong>Straumann</strong> in der zentralen Produktion große, tonnenschwere<br />
Fräsmaschinen, die sich für die hochpräzise Fertigung verschiedenster<br />
Versorgungen in der Zahnmedizin bewährt haben.<br />
„CADCAM ermöglicht es dem Zahntechniker, sich<br />
vermehrt auf seine Kernkompetenz ‚Prothetik‘ zu<br />
konzentrieren und ist zugleich Schlüsselkomponente<br />
im Netzwerk von Kollegen und Kundenbeziehungen.“<br />
Wie sehen Sie die Bilanz für CADCAM heute?<br />
CADCAM ist ein globaler Trend und für moderne Prothetik<br />
derlogischeWeg.ZahnersatzstelltheutehöchsteAnforderungen<br />
an Qualität, Präzision und Ästhetik. CADCAM bietet<br />
hinsichtlich der Effizienz einen enormen Vorteil. Ein direktes<br />
Design am Computer macht das Wachsmodell überflüssig.<br />
Hohe Wiederholraten gibt es bei CADCAM nicht mehr. Die<br />
heutigen Fräsprozesse erreichen eine sehr hohe Präzision,<br />
wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. So demons-
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM<br />
STARGET1I11<br />
37<br />
trieren Untersuchungen von Prof. Edelhoff aus München, dass eine sehr gute Passgenauigkeitgegebenist.Esistfürmichklar,dassCADCAMunterdiesenUmständen<br />
als die Technologie der Zukunft bezeichnet werden muss.<br />
„Die Vorteile der zentralen Produktion von Zahnersatz widerspiegeln<br />
genau die Nachteile und Risiken einer dezentralen Produktion.“<br />
Dr. Sandro Matter<br />
Executive Vice President & Head of Global Products<br />
CADCAM somit auch als Zukunftssicherung?<br />
Ja.DasGefühl:„DieStundeamAbend,dieichdanocheinmaletwasnacharbeite,<br />
kostet ja nichts“, wird sich langfristig nicht rentieren. Hier sollte ein Umdenken stattfinden.<br />
CADCAM bedeutet Wettbewerbsfähigkeit und somit Zukunftssicherung.<br />
Die Frage ist heute deshalb meiner Meinung nach nicht, ob CADCAM, sondern wann.<br />
Esisteffizienterbeireproduzierbarer,gleichbleibenderoderbessererQualität.Es<br />
ermöglicht, mehr Zeit für Kunden aufzuwenden und sie mit qualitativen Produkten<br />
konstant zuverlässig zu versorgen. CADCAM ermöglicht es dem Zahntechniker,<br />
sich vermehrt auf seine Kernkompetenz „Prothetik“ zu konzentrieren und ist zugleich<br />
Schlüsselkomponente im Netzwerk von Kollegen und Kundenbeziehungen.<br />
Dr. Sandro Matter, Geschäftsleitungsmitglied der<br />
Institut <strong>Straumann</strong> AG in Basel, hat einen<br />
Masterabschluss in Chemie der ETH Zürich/Schweiz<br />
und promovierte dort in Werkstoffwissenschaften.<br />
Seine unternehmerische Laufbahn begann 1997 bei<br />
Synthes-Stratec. Hier war er u.a. für die Entwicklung<br />
des Bereichs „Biomaterialien“ verantwortlich. Er war<br />
Mitgründer des Unternehmens Kuros Therapeutics.<br />
2002 trat er bei <strong>Straumann</strong> seine Stelle als Leiter<br />
der Division „Biologics and Research“ an und ist seit<br />
2005 Leiter der Produktdivision von <strong>Straumann</strong>.<br />
1<br />
IPS e.max ® und IPS Empress ® sind eingetragene Warenzeichen von Ivoclar Vivadent AG, Liechtenstein.<br />
2<br />
iTero ® ist eine eingetragene Marke von Cadent Ltd Corporation, Israel.
38 STARGET 1 I 11<br />
KERAMIKVERSORGUNGEN<br />
ARNE F. BOECKLER UND MICHAEL SEITZ<br />
Keramik auf Implantaten – festsitzende Restaurationen<br />
aus Zirkoniumdioxid bei der Rehabilitation des<br />
zahnlosen Oberkiefers<br />
Einleitung<br />
Der Einsatz von festsitzenden Restaurationen mit einem oxidkeramischen<br />
Gerüst ist nicht nur auf natürlichen Zähnen,<br />
sondern auch auf Implantaten eine zunehmend akzeptierte<br />
individualisierten, industriell vorgefertigten, einteiligen Zirkoniumdioxidaufbauten<br />
am Beispiel der implantatprothetischen<br />
Gesamtrehabilitation eines zahnlosen Oberkiefers demonstriert<br />
werden.<br />
Therapieoption. 1–3 Die Zementierung derartiger Restaurationen<br />
Anamnese<br />
auf Titanaufbauten kann dabei als etablierter Standard angesehen<br />
werden. 4–7<br />
Durch die Einführung von Sekundärteilen<br />
Die zu Behandlungsbeginn 39-jährige Patientin stellte sich<br />
aus hochfestem Zirkoniumdioxid steht seit einigen Jahren sowohl<br />
aus Sicht der Ästhetik 8–12 als auch der Biokompatibilität<br />
nach erfolgter parodontaler Initialtherapie mit dem Wunsch<br />
nach einer Gesamtrehabilitation ihres Oberkiefers vor. Im Zuge<br />
und Stabilität der periimplantären Weichgewebe 13–16<br />
eine<br />
der Vorbehandlung waren die Zähne 16,17 und 26 vor ca. 4<br />
interessante Alternative zur Verfügung. Die Herstellung dieser<br />
Keramikaufbauten erfordert in der Regel die Anwendung<br />
von speziellen CADCAM-Technologien. 17–19 Seit einiger Zeit<br />
stehen allerdings auch industriell vorgefertigte, einteilige und<br />
individualisierbare Zirkoniumdioxidaufbauten als Alternative<br />
zur Verfügung.<br />
Monaten extrahiert worden. Die Zähne 11, 21 und 23 waren<br />
als Brückenpfeilerzähne der Lücke 22 überkront und verblockt.<br />
Zahn 12 trug eine metallkeramische Krone. Die Prämolaren 14,<br />
15 und 25 waren mit insuffizienten Amalgamfüllungen versorgt<br />
(Abb. 1). Die Mundhygiene hatte sich im Zuge der parodontalen<br />
Vorbehandlung verbessert und die Patientin hatte<br />
das Rauchen aufgegeben. Die Sondierungstiefen der Zähne<br />
betrugen 5 mm bis 9 mm (Abb. 2). Die Sondierung der Taschen<br />
Verschiedene Studien attestieren Sekundärteilen aus Zirkoniumdioxid<br />
ein hohes klinisches Potential. 20–25<br />
Daraus ergab<br />
provozierte teilweise Blutungen (BOP positiv). Bis auf den<br />
sich bisher die Empfehlung zum Einsatz dieser Sekundärteile<br />
für den Frontzahnbereich. 8,9,23,26–28<br />
Die Ergebnisse aktueller<br />
Zahn 13 (LG II) wiesen alle Zähne bei subjektiver Beschwerdefreiheit<br />
und trotz teilweiser Verblockung Lockerungsgrade<br />
Untersuchungen unterstützen nunmehr auch den Versuch eines<br />
EinsatzesoxidkeramischerAufbautenimSeitenzahnbereich. 7,29<br />
In dem folgenden Bericht soll die klinische Anwendung von<br />
von III auf. Röntgenologisch zeigte sich ein generalisierter,<br />
vor allem vertikaler Knochenabbau. Die Wurzeln der verbliebenen<br />
Oberkieferzähne erschienen kurz und konisch. Es<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3
KERAMIKVERSORGUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
39<br />
konnten keine funktionellen Probleme oder kranio-mandibulären<br />
Dysfunktionen diagnostiziert werden.<br />
Behandlungsplanung<br />
Die Patientin strebte eine definitive Versorgung mit festsitzenden<br />
Brücken an. Entsprechend der SAC-Klassifikation musste<br />
der Fall als komplex eingeordnet werden. 30 Nach intensiver<br />
Diskussion und Abwägung aller alternativen Therapieansätze<br />
wurden die Oberkieferzähne als unsicher und daher nichtdauerhaft<br />
erhaltungswürdig bzw. als nicht sinnvoll in ein festsitzendes<br />
Konzept integrierbar eingestuft. Analog eines etablierten<br />
Konzeptes für den zahnlosen Oberkiefer sollten nach<br />
derExtraktionachtImplantateindenPositionen1,3,4und6<br />
inseriert werden. 31 Da die Patientin aus beruflichen Gründen<br />
für die gesamte Dauer der Therapie eine festsitzende therapeutische<br />
Brückenversorgung benötigte, wurde in diesem<br />
Falle eine Sofortimplantation und bei einer ausreichenden<br />
Primärstabilität der Implantate die provisorische Sofortversorgung<br />
geplant. 32 Grundsätzlich besteht in derartigen Fällen<br />
dasRisikoeinerpostoperativen,langsamenResorptionder<br />
vestibulärenKnochenanteile,welchezueinemVerlustanGewebsvolumenundästhetischenKomplikationenführenkann.<br />
Allerdings ergaben in dem vorliegenden Fall sowohl die diagnostische<br />
Sondierung des vestibülären Knochens, als auch<br />
FormundVerlaufdesWeichgewebesdieDiagnoseeinesdicken<br />
parodontalen Phänotypus mit relativ breiter vestibulärer<br />
Restknochenlamelle und somit nur geringer zu erwartender<br />
Rezessionstendenz. 33<br />
Chirurgisches Vorgehen<br />
Es wurde ein prothetisches Set-up und eine entsprechende<br />
vertikale Orientierungsschablone erstellt. Aufgrund der fehlenden<br />
vertikalen Knochenhöhe in den Regionen 16 und 26<br />
erfolgte zuerst die Insertion von zwei primärstabilen Implantaten<br />
(<strong>Straumann</strong> ® BoneLevelImplantRC,Ø4,8mm,10mm<br />
SLActive ® ) mittels interner Sinuselevation und Augmentation<br />
mit xenogenem, partikulärem Knochenersatzmaterial (Abb. 3).<br />
Nach vier Monaten komplikationsloser Einheilung wurden die<br />
Implantate freigelegt (Abb. 4). Auf Grundlage der prothetischen<br />
Planung erfolgte auf einem radierten Modell die Herstellung<br />
einer Bohrschablone. Am Operationstag wurden die Zähne<br />
schonendmittelsPeriotomentfernt.Dienochintaktevestibuläre<br />
Kochenlamelle wurde ohne Elevation eines Lappens exploriert.<br />
Die Alveolen wurden sorgfältig kürettiert, gespült und mittels<br />
Sonde vermessen. Entsprechend der Bohrschablone (Abb. 5)<br />
wurden die Implantatstollen präpariert und die Implantate<br />
primärstabil inseriert (<strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implant RC,<br />
Ø4,1mm,10mmSLActive ® ). Mittels der vertikalen Orien-<br />
Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6
40 STARGET 1 I 11<br />
KERAMIKVERSORGUNGEN<br />
tierungsschablone wurde entsprechend eines harmonischen<br />
Gingivaverlaufs auf einen zahnspezifischen Vertikalabstand<br />
zwischen dem geplanten marginalen Kronenrand und der<br />
Implantatschulter geachtet (Abb. 6). Die leeren Alveolen wurden<br />
mit einer Kollagen-Hydroxylapatit-Matrix verschlossen.<br />
Spalträume zwischen vestibulärer Knochenlamelle und Implantat<br />
wurden in Abhängigkeit von ihrer Breite mittels xenogenem,<br />
partikulärem Knochenersatzmaterial aufgefüllt.<br />
Sofortversorgung mittels therapeutischer Restauration<br />
Aufgrund ihrer axialen Ausrichtung und des Drehmomentes<br />
beiderInsertioneignetensichnichtalleImplantatefürdie<br />
Integration in den provisorischen Brückenverbund. Nach dem<br />
AufsetzenvonAbformpfostenerfolgteeinegeschlosseneAbformung<br />
mittels Polyether. Die Implantate wurden anschließend<br />
mit Gingivaformern verschlossen und die Kieferrelation<br />
mittels der adjustierten Vertikalschablone registriert. Auf der<br />
Grundlage des präoperativen Set-ups erfolgte auf einem Modell<br />
die Anpassung der provisorischen Kunststoffsekundärteile<br />
(PEEK,<strong>Straumann</strong>)aufdenImplantateninZahnposition1,4<br />
und 6. Anschließend wurde die temporäre Brücke aus PMMA-<br />
Kunststoff hergestellt und ausgearbeitet. Zwölf Stunden nach<br />
der Operation wurden die Aufbauten bei der Patientin eingeschraubt<br />
(Abb. 7), verschlossenunddieokklusaladjustierte<br />
Kunststoffbrücke reversibel zementiert (Abb. 8). Umeinerestaurativ<br />
günstige Weichgewebskontur zu erzielen, wurde die<br />
Brücke nach acht Wochen erstmals abgenommen und während<br />
der anschließenden sechswöchigen Konturierungsphase<br />
mehrfach basal mittels Kunststoff nachgearbeitet.<br />
Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9<br />
Abb. 10 Abb. 11<br />
Abb. 12
KERAMIKVERSORGUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
41<br />
Definitive Versorgung<br />
Über einen Situationsabdruck erfolgte im Labor die Herstellung<br />
eines individuellen Abformlöffels. Nachdem die therapeutische<br />
Brücke abgenommen wurde (Abb. 9), erfolgte nacheinander<br />
die Individualisierung von acht verschraubten Abformpfosten<br />
durch Kopie der provisorischen Aufbauten mittels eines<br />
autopolymerisierenden PMMA-Kunststoffs (Abb. 10). Nachdem<br />
alle Abformpfosten auf den osseointegrierten Implantaten<br />
verschraubt waren, erfolgte der finale Abdruck mittels<br />
Polyethermasse. Nach der Herstellung des Meistermodells<br />
wurdendieAufbautenaufdiesemverschraubtunddietemporäre<br />
Brücke aufgesetzt. Das so mit dem Unterkiefermodell<br />
verschlüsselte Meistermodell wurde schädelbezüglich einartikuliert.<br />
Ein Modell der provisorischen Brücke konnte ebenfalls<br />
gegen den Unterkiefer kreuzartikuliert werden. Der Patientin<br />
wurden Aufbauten und Brücke eingesetzt. Im Labor erfolgte<br />
nun die Anpassung und Individualisierung der Zirkoniumdioxidaufbauten<br />
(Abb. 11). Dabeikonntezwischengeradenund<br />
15°-abgewinkelten Aufbauten in weiß oder einer dentinähnlichen<br />
Einfärbung gewählt werden (<strong>Straumann</strong> ® Anatomisches<br />
IPS e.max ® Sekundärteil). Die laborseitige Ausarbeitung erfolgte<br />
mittels Turbine und Wasserkühlung. Bei den nur mittels<br />
Schleifern angepassten Aufbauten wurden durch einen<br />
15-minütigen Regenerationsbrand bei 1 050 °C die durch das<br />
Beschleifen entstandenen Oberflächenspannungen entfernt.<br />
Wo notwendig, wurden die Aufbauten durch Aufwachsen an<br />
das individuelle Durchtrittsprofil angepasst und anschließend<br />
mittels einer geeigneten Lithiumdisilikatkeramik (IPS e.max ®<br />
ZirPress) überpresst. Die Aufbauten wurden klinisch einprobiert<br />
(Abb. 12) und zur Darstellung der endgültigen Weichgewebs-<br />
Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15<br />
Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18
42 STARGET1I11 KERAMIKVERSORGUNGEN<br />
Dr. Arne F. Boeckler<br />
arne.boeckler@medizin.uni-halle.de<br />
Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/<br />
Deutschland (Direktor: Prof. Dr. J. Setz). Qualifiziert<br />
fortgebildeter Spezialist für Prothetik der Deutschen<br />
Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und<br />
Biomaterialien e.V. (DGPro). Tätigkeitsschwerpunkt<br />
Implantologie. ITI Fellow. Verschiedene nationale<br />
und internationale Veröffentlichungen und Vorträge<br />
zu den Themen Implantologie, Implantatprothetik,<br />
vollkeramische Restaurationen und CADCAM-<br />
Technologien.<br />
konturen eine Überabformung durchgeführt. Nun erfolgte die computergestützte<br />
Konstruktion und Fertigung der vier dreigliedrigen Brücken aus Zirkoniumdioxid<br />
(zerion ® von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® CADCAM). Nach der erfolgreichen Einprobe<br />
(Abb. 13) wurden die beiden anterioren Gerüste in Schichttechnik verblendet (IPS<br />
e.max ® Ceram),wohingegendieposteriorenGerüstezurErzielungeinermechanisch<br />
hochfesten Verblendung wiederum mittels IPS e.max ® ZirPress überpresst<br />
wurden (Abb. 14). Die fertigen Sekundärteile wurden mittels eines individuellen Einbringschlüssels<br />
platziert und mit 35 Ncm auf den Implantaten verschraubt. Danach<br />
zeigte sich eine günstige Unterstützung der periimplantären Weichgewebe (Abb. 15).<br />
Nach dem Verschluss der Schraubkanäle wurden die Brücken provisorisch mit einem<br />
silikonhaltigen Material reversibel zementiert, okklusal minimal adjustiert und<br />
regelmäßigkontrolliert.NachvierWochenzeigtesicheingesundesundreizfreies<br />
periimplantäres Weichgewebe (Abb. 16, 17). Aufgrund der ausgiebigen Probephase<br />
mittels der therapeutischen Brücke waren nur noch minimale Korrekturen<br />
notwendig.DieSekundärteilewurdennocheinmalaufihrenstabilenundfesten<br />
Sitz hin kontrolliert. Nach dem Verschluss der Kanäle und der internen Reinigung<br />
derPfeilerkronenmittelsSandstrahlererfolgtediedefinitiveZementierungmiteinemadhäsivenKompositzement(Abb.<br />
18, 19). In den kommenden Tagen wurden<br />
Nachkontrollen durchgeführt (Abb. 20). Aufgrund von weiteren Behandlungen im<br />
UnterkieferbliebdiePatientininregelmäßigerKontrolle.Nach12Monatenzeigte<br />
sich ein stabiles periimplantäres Weichgewebe (Abb. 21). Alle vollkeramischen<br />
Sekundärteile und Restaurationen waren komplikationsfrei. Röntgenologisch ergab<br />
Abb. 19 Abb. 20<br />
Abb. 21
KERAMIKVERSORGUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
43<br />
sich kein Anhalt auf Veränderungen des periimplantären Knochenniveaus (Abb.<br />
22). Die Patientin war mit Ästhetik und Funktion sehr zufrieden (Abb. 23).<br />
Schlussfolgerung<br />
Der Einsatz von keramischen Implantataufbauten, insbesondere in der Kombination<br />
mit vollkeramischen Restaurationen eröffnet die Möglichkeit hochästhetischer<br />
und biokompatibler Versorgungen. Studien der letzten Jahre konnten derartige<br />
ZTM Michael Seitz<br />
seitz@dentaltechnik-seitz.de<br />
Inhaber von Dentaltechnik Michael Seitz<br />
in München/Deutschland. Tätigkeitsschwerpunkt<br />
DGI: Implantatprothetik. Referententätigkeit:<br />
Implantologie und digitale Fotografie.<br />
Vorzüge für den Frontzahnbereich auch klinisch-wissenschaftlich untermauern.<br />
Langzeiterfahrungen für die Anwendung derartiger Aufbauten im Seitenzahnbereich<br />
bestehen momentan noch nicht. Erste Erfahrungen erscheinen allerdings viel<br />
versprechend. Die Herstellung von einteiligen Zirkoniumdioxidaufbauten verlangt<br />
inderRegeldenEinsatzkomplexerCADCAM-Technologien.ImvorgestelltenFall<br />
wurden die Anwendung industriell präfabrizierter und anschließend individualisierter<br />
Keramikaufbauten im Front und Seitenzahnbereich exemplarisch demonstriert.<br />
Danksagung<br />
DerAutordanktDr.WilliamMartin,Dr.DeanMortonundDr.JamesRuskinfürdie<br />
Inspiration zur klinischen Umsetzung dieses Falles.<br />
Die Literaturreferenzen können unter www.straumann.com/boeckler.pdf heruntergeladen werden.<br />
IPS e.max ® ,ZirPressundCeramsindeingetrageneMarkenderIvoclarVivadentAG,Liechtenstein.<br />
Abb. 22 Abb. 23
44 STARGET1I11 STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />
STEFANO STORELLI, LEONARDO AMORFINI, MAURIZIO CAMANDONA UND EUGENIO ROMEO<br />
Beurteilung der Präzision von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Guided<br />
Surgery anhand eines klinischen Falls<br />
Einführung<br />
Die Anwendung von geführter Chirurgie bereitet den Weg<br />
fürdieZukunftderImplantatchirurgie.Softwarebasiertepräoperative<br />
Planung unterscheidet sich beträchtlich von der herkömmlichen<br />
Planung mit Modellen und Röntgenaufnahmen in<br />
FormvonFilmenoderAusdrucken.DerfolgendeFallbericht<br />
befasst sich mit der Versorgung einer teilbezahnten Patientin mit<br />
einem festsitzenden Zahnersatz, nach vorheriger präoperativer<br />
Planung mit dem <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Guided Surgery System<br />
unter Verwendung von coDiagnostiX (Software) und gonyX<br />
(Gerät zur Herstellung von Scan- und Bohrschablonen).<br />
Patientenvorgeschichte<br />
Eine an unsere Praxis überwiesene 87-jährige Frau bat um<br />
eine Lösung für ihre schadhafte festsitzende Brücke, die ihr<br />
Schmerzen und Schwierigkeiten beim Essen bereitete. Sie<br />
hatte noch nie einen herausnehmbaren Zahnersatz getragen<br />
und war zu allem bereit, um ihre natürliche Bezahnung zu<br />
erhalten. Die Patientin litt an einer unspezifischen Chorea<br />
Huntington (Veitstanz) mit symptomatischen ungewollten Bewegungen<br />
und stand wegen ihres hohen Blutdrucks unter<br />
Aspirin-Medikation.AbgesehenvondiesenEinschränkungen<br />
war sie in guter körperlicher und geistiger Verfassung. Klinisch<br />
wurde folgende Situation diagnostiziert: (1) eine schadhafte<br />
festsitzende Brücke (12 bis 24), die auf der linken Seite noch<br />
mit einem alten Implantat verankert war, (2) zwei verbliebene<br />
Zähne(11und23),diefrakturiertwaren,und(3) auf dem<br />
OPG eine Knochenresorption in regio 11, eine Fraktur von<br />
23 sowie die Inklination des in regio 24 platzierten distalen<br />
Implantats (Abb. 1–3).<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
Abb. 5<br />
Abb. 6
STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />
STARGET1I11<br />
45<br />
Unter diesen Umständen entschied der behandelnde Zahnarzt,<br />
die Brücke zu entfernen und die Patientin mit einem herausnehmbaren<br />
Zahnersatz zu versorgen. Nach ein paar Wochen<br />
gabdiePatientinan,dassdasTragendertemporärenProthese<br />
fürsieunmöglichwar,undkammehrmalswegenFrakturen<br />
derProtheseindieZahnarztpraxis.Eswurdeoffensichtlich,<br />
dass eine herausnehmbare Versorgung für diese Patientin nicht<br />
geeignet war und eine Implantatlösung in Betracht gezogen<br />
werden musste. Da eine minimal-invasive Operation vorgesehenwar,entschiedsichderZahnarztfüreinegeführteImplantatinsertion<br />
in die Extraktionsalveolen.<br />
Behandlungsplanung<br />
Eine Aufstellung der künftigen Zähne wurde evaluiert und an-<br />
gonyXGerätvorbereitet.DiePlattewurdeandenBariumzähnen<br />
befestigt und die drei Titanstifte entsprechend den<br />
Herstelleranweisungen platziert (Abb. 4, 5). Die diagnostische<br />
Schablone wurde vor Durchführung des Cone-Beam-CT-Scans<br />
imMundderPatientinaufstabilenSitzüberprüft(Abb. 6).<br />
Das CT zeigte eine beträchtliche Resorption in regio 11 und<br />
bestätigte die Inklination des in regio 24 gesetzten Implantats.<br />
Deshalb wurde das zur Sofortinsertion an Stelle 11 vorgesehene<br />
Implantatzu12verschobenundeinMinilappenabgeklappt.<br />
DasImplantatanStelle23musstediePositiondesanderen<br />
Implantats berücksichtigen. Die festgelegte definitive Versorgung<br />
war ein festsitzender implantatgestützter Zahnersatz auf<br />
3ImplantatenandenPositionen12-23-24.<br />
schließend die diagnostische Schablone mit dem <strong>Straumann</strong> ®<br />
Abb. 7<br />
Abb. 8<br />
Abb. 9<br />
Abb. 10<br />
Abb. 11<br />
Abb. 12
46 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />
ZurPlanungderBehandlungwurdedie<strong>Straumann</strong> ® coDiagnostiX Software verwendet<br />
(Abb.7,8).DieImplantatpositionenwurdeninderSoftwaredefiniertund<br />
der daraus resultierende Schablonenplan an das Labor geschickt. An Position<br />
12 war ein Roxolid ® Implantat mit kleinem Durchmesser (<strong>Straumann</strong> ® Bone Level<br />
Implantat,NCØ3,3mm,SLActive12mm)geplant;für23wurdeein<strong>Straumann</strong> ®<br />
BoneLevelImplantat(RCØ4,1mm,SLActive12mm)gewählt.DasImplantatan<br />
Stelle 24 konnte als ein CoreVent 1 Ø 4,0 mm Implantat identifiziert werden, das<br />
Dr. Stefano Storelli<br />
Abschluss in Zahnheilkunde und Zahnärztlicher<br />
Prothetik an der Universität Mailand/Italien.<br />
etwa15Jahrezuvorgesetztwordenwar.NacheinigenNachforschungenfand<br />
sich eine Prothetikkomponente des betreffenden Implantatherstellers, die mit der<br />
internen Verbindung zu diesem Implantat kompatibel war.<br />
Promotion in Implantatzahnheilkunde.<br />
Postgraduiertenfortbildung in Oralchirurgie<br />
(Kursabschluss 2<strong>01</strong>2). Dozent an der Abteilung<br />
Nach Bohren der Löcher in die Scanschablone gemäß dem Schablonenplan lieferte<br />
das Labor die Bohrschablone (Abb. 9–11).<br />
Implantatprothetik an der Universität Mailand.<br />
Autor zahlreicher nationaler und internationaler<br />
Publikationen und Mitarbeit an verschiedenen<br />
Manuskripten. Mitglied von ITI und SIO.<br />
Privatpraxis in Mailand.<br />
Abb. 13 (Video still)<br />
Abb. 14 (Video still)<br />
Abb. 15 (Video still)<br />
Abb. 16 (Video still)
STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />
STARGET1I11<br />
47<br />
Chirurgisches Verfahren<br />
Die beiden Zähne wurden unter Lokalanästhesie zusammen mit dem Granulationsgewebe<br />
um die Wurzel von Zahn 11 entfernt. Die beträchtliche Resorption musste<br />
mit regenerativem Material (bovines Knochenersatzmaterial, abgedeckt mit einer<br />
resorbierbaren Kollagenmembran) behandelt werden, um größere Veränderungen<br />
derKonturzuvermeiden.DieBohrschablonewurdeaufdieverbliebenenZähne<br />
und die Einheilkappe des distalen Implantats gesetzt (Abb. 12). Das chirurgische<br />
Verfahren wurde gemäß Operationsplan durchgeführt. Das Implantat an Position<br />
12 wurde nach Abklappen eines Minilappens und unter Verwendung des extralangen<br />
Bohrers (Ø 2,8 mm) durch die Ø 2,8 mm Bohrhülse hindurch gesetzt (Abb.<br />
13, 14). DasImplantatwurdenachEntfernenderSchabloneeingebracht,daes<br />
mit einem Durchmesser von 3,3 mm nicht durch die Ø 2,8 mm Bohrhülse hindurch<br />
inseriert werden kann.<br />
Dr. Leonardo Amorfini<br />
Abschluss in Zahnheilkunde und Zahnärztlicher<br />
Prothetik an der Universität Mailand/Italien. Autor<br />
zahlreicher nationaler und internationaler Publikationen<br />
und Mitarbeit an verschiedenen Manuskripten.<br />
Mitglied von ITI, AO, SICOI und SIO. Privatpraxis<br />
in Gallarate (VA).<br />
Abb. 17<br />
Abb. 18<br />
Abb. 19<br />
Abb. 20
48 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />
Das Implantat an Position 23 wurde nach Verwendung der Serie extralanger Bohrer<br />
(Ø 2,2/2,8/3,5 mm) mit dem 1 mm Reduktionshandgriff durch die Bohrhülse mit<br />
Ø 5 mm hindurch gesetzt (Abb. 15, 16). Die Implantatinsertion erfolgte durch die<br />
Bohrschablone hindurch. Es wurden transmukosale Einheilkappen aufgesetzt und<br />
das Knochenersatzmaterial in die Extraktionsalveolen eingebracht. Beide Stellen<br />
wurden mit der resorbierbaren Kollagenmembran abgedeckt.<br />
ZT Maurizio Camandona<br />
Dozent bei Postgraduiertenkursen in zahnärztlichen<br />
Implantattechnologien an der Universität Mailand.<br />
Autor und Mitautor von Fachartikeln und Lehrbüchern.<br />
Dentallabor in Lomazzo (Como)/Italien, spezialisiert<br />
auf Implantatprothetik, Keramik und moderne<br />
Technologien (CADCAM etc.). Referent bei nationalen<br />
Kongressen zu den oben genannten Themen.<br />
Definitiver Zahnersatz und Nachsorge<br />
Nach 6 Wochen zeigte das OPG eine korrekte Einheilung (Abb. 17). Klinisch<br />
klangen die Implantate korrekt und waren stabil (Abb. 18). Die Einheilsekundärteile<br />
wurden entfernt und verschraubte Übertragungspfosten für die Abdrucknahme eingesetzt.<br />
Die drei Abdruckkappen wurden mit einer Schiene aus Acrylat verblockt,<br />
die ein paar Tage zuvor angefertigt worden war (Abb. 21, 22). Die drei Sekundärteile<br />
wurden eingesetzt (Abb. 23) und der Metallkeramik-Zahnersatz (Abb. 25) mit<br />
provisorischem Zement zementiert (Abb. 24). NacheinemMonatBelastungwurden<br />
keine Komplikationen festgestellt oder von der Patientin angegeben (Abb. 26). Durch<br />
Vergleich der aus der Computerplanung erhaltenen Werte mit den nach der Implantatinsertion<br />
aufgenommenen Röntgenbildern (Abb. 19, 20) wurde die Präzision<br />
desSystemssichtbar,wobeidasPostextraktions-Implantatetwa1mmtiefersaßals<br />
geplant und keine großen Abweichungen in den anderen Dimensionen zeigte.<br />
Schlussfolgerung<br />
Durch die Verwendung computergeführter Implantologie konnte ich meine BehandlungsoptionenerweiternundeinePatientin,diekeinelängerenEingriffeüberstand,<br />
Abb. 21 Abb. 22
STRAUMANN ® CARES ® GUIDED SURGERY<br />
STARGET1I11<br />
49<br />
miteinerschnellen,minimal-invasivenOperationversorgen.DieHerstellungder<br />
Schablone auf diese Weise ist effizient, und sie sitzt gut auf den natürlichen Zähnen,<br />
da sie auf dem Abdruck bzw. Modell des Patienten individuell angepasst wurde.<br />
DieimvorliegendenFallberichteteImplantatinsertiondemonstriertdieZuverlässigkeit<br />
des <strong>Straumann</strong> ® Guided Surgery Systems. Nachdem ich die Lernkurve der softwarebasiertenBehandlungsplanunggemeisterthatte,konnteichmeineImplantateauf<br />
diegleicheArtundWeisesetzenwiezuvor–jedochmithöhererPräzisionund<br />
ruhigeremGewissen.DieseerwähnteLernkurvesollteallerdingsnichtunterschätzt<br />
werden: Abgesehen davon, sich mit der Software vertraut zu machen, müssen neue<br />
chirurgischeTechnikenangewandtwerden,undderChirurgmusssichdarangewöhnen,sichdaschirurgischeVorgehenmitHilfederSoftwarebildlichvorzustellen.<br />
Prof. Eugenio Romeo<br />
Abschluss in Medizin und Chirurgie 1984 an der<br />
Universität Mailand/Italien. Leiter der Abteilung<br />
Implantatprothetik an der Universität Mailand seit<br />
1992. Außerordentlicher Professor seit 2005.<br />
Autor zahlreicher Lehrbücher sowie nationaler und<br />
internationaler Publikationen. Vorsitzender des Kurses<br />
1<br />
Core-Vent ® isteineeingetrageneMarkevonZimmerDental,Inc.,Carlsbad,CA.<br />
Advanced Oral Implantology (Fortgeschrittene orale<br />
Implantologie) an der Universität Mailand. ITI-Fellow.<br />
Abb. 23<br />
Abb. 24<br />
Abb. 25 Abb. 26
50 STARGET1I11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
GRUNDLAGEN<br />
Die Wichtigkeit der Implantat-Sekundärteil-Verbindung für<br />
den Erfolg implantatgestützter Restaurationen<br />
MATERIALIEN<br />
UND<br />
EIGENSCHAFTEN<br />
EVIDENZ<br />
TOLERANZEN<br />
KLINISCHER<br />
ERFOLG<br />
BIOLOGIE<br />
DESIGN<br />
HANDHABUNG<br />
OBERFLÄCHE<br />
Klinischer Erfolg ist nicht nur eine Frage der Osseointegration<br />
Erfolgreiche Implantattherapie ist nicht nur das Resultat eines<br />
gut osseointegrierten Implantats, das sich vorteilhaft auf den<br />
Knochen und das Weichgewebe auswirkt. In hohem Maß<br />
hängt der Erfolg – insbesondere hinsichtlich Ästhetik, LebensqualitätundPatientenzufriedenheit–vondenprothetischen<br />
Elementen ab 1 . Vor allem die Verbindung zwischen dem Implantat<br />
und dem Sekundärteil kann von großer Bedeutung<br />
sein,wennesumlangfristigeStabilitätunddaserfolgreiche<br />
Ergebnis einer Restauration geht 2,3 .<br />
DerfolgendeArtikelbefasstsichmitdenEigenschafteneiner<br />
Implantat-Sekundärteil-Verbindung im Hinblick auf Handhabung,<br />
Stabilität,Festigkeit,biologischeundklinischeAspektesowie<br />
Erfolg einer Restauration. Das richtige Gleichgewicht zwischen<br />
Verbindungsdesign, verwendeten Materialien, präziser<br />
und hochmoderner Fertigung, strengen Qualitätskontrollen sowie<br />
langjähriger Erfahrung von <strong>Straumann</strong> liefert Prothetikkomponenten<br />
mit hoher Verlässlichkeit und schafft Vertrauen<br />
für den Patienten und den Zahnarzt.
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
51<br />
1. DIE RICHTIGEN MATERIALIEN UND EIGENSCHAFTEN, EINE GRUNDVORAUSSETZUNG<br />
FÜR OPTIMALE LEISTUNG<br />
Die in prothetischen Komponenten verwendeten Materialien spielen eine wichtige Rolle. Der Einsatz modernster<br />
Materialien für Sekundärteil, Schraube und Implantat führen zu einer angemessenen Bruch- und<br />
Dauerfestigkeit der Prothetikkomponenten. Deshalb ist die richtige Auswahl von Materialien entscheidend<br />
für Teile mit optimalen Materialeigenschaften. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Verwendung<br />
qualitativhochwertigerMaterialien.<strong>Straumann</strong>hateinQualitätssystemmitsehrhohemStandardundführt<br />
damit gründliche Inspektionen aller Rohmaterialien durch, bevor sie in den Fertigungsprozess gelangen.<br />
max.<br />
min.<br />
max.<br />
min.<br />
min.<br />
max.<br />
2. INTELLIGENTE TOLERANZEN SIND ENTSCHEIDEND FÜR DAS INEINANDERGREIFEN UND<br />
DIE FUNKTIONSTÜCHTIGKEIT DER TEILE<br />
Ergänzend zum Design spielen die Toleranzen von Sekundärteil, Schraube und Implantat ebenfalls eine<br />
wichtige Rolle bei einer Implantat-Sekundärteil-Verbindung. Toleranz bedeutet den zulässigen Bereich<br />
oder die Grenzwerte der Schwankungen bei einer physikalischen Dimension, die von einer nominellen<br />
Dimension abweicht. Dimensionstoleranzen definieren beispielsweise den möglichen Zwischenraum<br />
zwischen zwei ineinandergreifenden Komponenten (z. B. dem äußeren Durchmesser eines Sekundärteils<br />
und dem inneren Durchmesser eines Implantats, wie es die Abbildung oben zeigt). Geometrische Toleranzen<br />
definieren die Form eines Merkmals innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs.
52 STARGET 1 I 11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
IntelligenteToleranzenbeimDesignsowieHochpräzisionsfertigung<br />
sind entscheidend für das Ineinandergreifen und<br />
die Funktionstüchtigkeit der Teile. Die exakte Passform von<br />
Sekundärteil, Schraube und Implantat wird durch aufeinander<br />
abgestimmte Toleranzen für die Leistungsfähigkeit<br />
derTeileerreicht.Dabeiisteserforderlich,geeignete<br />
Toleranzen festzulegen, um eine korrekte Funktionsweise<br />
aufrecht zu erhalten. <strong>Straumann</strong> ® -Sekundärteile<br />
und Schrauben an <strong>Straumann</strong> ® -Implantaten sind für<br />
eine gemeinsame Langzeitfunktion konzipiert, die<br />
durch einen kontrollierten Produktions- und Inspektionsprozess<br />
gewährleistet wird.<br />
Aufeinander abgestimmte Toleranzen minimieren die<br />
Möglichkeit einer Verschiebung von Sekundärteilen in Implantaten<br />
mit und ohne Einfluss von Kräften, was zu einer<br />
Verbindung mit minimaler Abnutzung und maximaler Stabilität<br />
führt. Toleranzen, die nicht auf eine Implantat-Sekundärteil-<br />
Verbindung in ihrer vorgesehenen Verwendung ausgerichtet<br />
sind, können einen negativen Einfluss auf die Stabilität<br />
und Haltbarkeit der Restauration haben. Deshalb empfiehlt<br />
<strong>Straumann</strong> die ausschließliche Verwendung von Original-<br />
<strong>Straumann</strong>-Komponenten für alle ineinandergreifende Teile,<br />
da Mitbewerber die Toleranzen von <strong>Straumann</strong> nicht kennen.<br />
Die Kombination von <strong>Straumann</strong>-Produkten mit Teilen anderer<br />
Hersteller führt zum Erlöschen der <strong>Straumann</strong> ® -Garantie.<br />
konische Grenzfläche<br />
3. DESIGN IST WICHTIG<br />
Ein angepasstes VERBINDUNGSDESIGN sichert eine enge<br />
Verbindung und hervorragende Lastverteilung<br />
Die Form der lasttragenden Oberfläche ist von großer Wichtigkeit<br />
4–7 .Sieistsogestaltet,dasseindichterVerschlussder
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
53<br />
Verbindung ermöglicht 15 und die Empfindlichkeit gegenüber<br />
lateralenKräftenreduziertwird.EinekonischeFormsorgtfür<br />
ausgezeichnete Lastübertragung von Sekundärteilen auf Implantate<br />
6, 7, gute Verschlusseigenschaften sowie eine definierte<br />
Einsetzposition des Sekundärteils und ist so gestaltet, dass<br />
Mikrospalten vermieden werden 15 .<br />
Die konische Form der Verbindung ermöglicht eine gleichmäßige<br />
Lastverteilung und verhindert das Auftreten von Spannungsspitzen<br />
innerhalb von Implantat, Sekundärteil und zugehöriger<br />
Schraube 6, 7 .<br />
Nicht nur die Form der lasttragenden Oberfläche, sondern<br />
auch das Greifen des Teils im Implantat spielt eine bedeutsame<br />
Rolle 3 .<br />
Bei den <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantaten, als Beispiel,<br />
wurde die CrossFit ® -Verbindung (Abbildung unten) so gestaltet,<br />
dass sie für eine Führung während des Einsetzens sorgt und<br />
Belastungskräfte auf das Implantat verteilt.<br />
Bei den <strong>Straumann</strong> ® SoftTissueLevelImplantatenwurdedas<br />
synOcta ® Sekundärteil so konzipiert, dass es Führung während<br />
des Einsetzens bietet und Belastungskräfte absorbiert,<br />
um Bewegungen des Käppchens zu minimieren.<br />
Eine Angleichung des Designs von ineinandergreifenden Teilen<br />
ist äußerst wichtig. Eine Restauration ist nur so stabil wie ihr<br />
schwächstes Glied; deshalb ist es sehr wichtig, Merkmale<br />
undDimensionenimHinblickaufdieRestaurationalsGanzes<br />
zugestaltenundnichtnureineeinzelneKomponentezuberücksichtigen,<br />
z. B. nur das Implantat oder nur das Sekundärteil.<br />
Aufeinander abgestimmte Designs von Sekundärteil, Schraube<br />
undImplantatfolgendemBestreben,optimaleFestigkeitund<br />
6, 7,<br />
Lastverteilung der Gesamtkonstruktion zu erreichen und<br />
sorgen für eine starke und zuverlässige Verbindung mit hoher<br />
Stabilität und langer Haltbarkeit. Für präzise Passung und<br />
ideale Lastverteilung hergestellte Komponenten tragen dazu<br />
bei, die Erhaltung von krestalem Knochen und langfristige<br />
Ästhetik zu gewährleisten 2 . Deshalb empfiehlt <strong>Straumann</strong> die<br />
ausschließliche Verwendung von Original-<strong>Straumann</strong>-KomponentenfüralleineinandergreifendenTeile,daMitbewerber<br />
dieDimensionenundMerkmalevon<strong>Straumann</strong>nichtkennen.<br />
Das DESIGN DER BASIS- UND OKKLUSALSCHRAUBEN ist<br />
entscheidend für Stabilität und langfristige Zuverlässigkeit<br />
DasDesignderSchraubespielteineentscheidendeRollebei<br />
der Stabilität und langfristigen Zuverlässigkeit einer Verbindung 9 .<br />
Ein Design mit einem konischen Abschnitt am Schraubenkopf<br />
und Sekundärteil vergrößert die Oberfläche, um eine Rotation<br />
derSchraubezuverhindern,undminimiertsodieGefahreiner<br />
Schraubenlockerung 9,10 . Außerdem sind der Konus an der<br />
Schraube und der Konus an der Verbindung (nur bei Titan-<br />
CrossFit ® -Verbindung<br />
Sekundärteilen)zwischenImplantatundSekundärteilparallel
54 STARGET 1 I 11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
gestaltet, um eine optimale Klemmkraft zwischen den ineinandergreifendenTeilenzugewährleisten.<br />
5. PROBLEMLOSE HANDHABUNG FÜR ZAHNÄRZTE<br />
UND ZAHNTECHNIKER<br />
Die Schraube muss auch axiale Belastungen tragen, die durch<br />
den Anziehvorgang auftreten; demnach ist ein ausgewogenes<br />
VerhältniszwischenDesignmerkmalenundDimensionenwichtig,<br />
um Lockerung und Bruch von Schrauben zu vermeiden.<br />
4. EINE HOHE OBERFLÄCHENQUALITÄT HILFT, AB-<br />
Die Handhabungseigenschaften sind ein weiterer wichtiger<br />
Faktor,sowohlfürdenZahnarzt(inBezugaufdasZusammenfügen<br />
der Prothetikkomponenten auf dem Implantat) als<br />
auchfürdenZahntechniker(inBezugaufdenAufbauder<br />
Restauration auf dem Meistermodell).<br />
NUTZUNG ZU MINIMIEREN<br />
Glatte Oberflächen an Komponenten in Kontakt verschließen die<br />
ineinandergreifenden Flächen und reduzieren die Abnutzung 11 .<br />
Dies führt zu einer Verbindung mit minimaler Abnutzung und<br />
demzufolge guter Stabilität. Eine glatte Oberfläche kann auch<br />
das Auftreten von Abriebpartikeln reduzieren oder minimieren 11 .<br />
ZUSAMMENSETZEN: gute Führung und taktiles Feedback<br />
Während des Zusammensetzens sind eine gute Führung und<br />
taktiles Feedback (wenn das Zusammensetzen abgeschlossen<br />
ist) wichtig. Das Resultat ist ein problemloses Einsetzverfahren,<br />
das hilft, Zeit zu sparen, schlechte Sichtverhältnisse<br />
kompensiert und keine Röntgenaufnahmen benötigt, um das<br />
korrekte Einsetzen der Prothetikkomponenten zu bestätigen.<br />
parallele Oberflächen<br />
konische Grenzfläche
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
55<br />
Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Zahnarzt,<br />
da die Sichtverhältnisse im Mund eines Patienten eingeschränkt<br />
sein können.<br />
GEOMETRIE: verbindende Oberflächen<br />
Ein Aspekt des Designs ist die Geometrie der Verbindung.<br />
Verbindende Oberflächen (in der Abbildung unten grün hervorgehoben)<br />
verhindern eine Rotation des Sekundärteils im Implantat<br />
und können demnach nur in ihrer korrekten Orientierung<br />
zusammengesetzt werden. Dieses Merkmal sorgt für präzise<br />
Orientierung, präzises wiederholtes Einsetzen des Sekundärteils<br />
und eine stabile Verbindung des Zahnersatzes zum Implantat.<br />
6. BIOLOGISCHE ASPEKTE<br />
Kontrolle von KNOCHEN- und WEICHGEWEBEWACHSTUM:<br />
der Einfluss der Implantat-Sekundärteil-Grenzfläche<br />
Die individuelle Mundhygiene des Patienten ist ein relevanter<br />
biologischerAspekt,derdaserfolgreicheErgebnisvonRestaurationen<br />
beeinflussen kann 16 .WiedieImplantat-Sekundärteil-<br />
Grenzfläche das Wachstum des Knochens und des umgebendenWeichgewebesbeeinflusst,isteinwichtigerErfolgsfaktor<br />
bei Restaurationen 14 . Ein Spalt zwischen Sekundärteil und<br />
Implantat, verursacht beispielsweise durch Dimensionen und<br />
Toleranzen, die nicht aufeinander abgestimmt sind, kann zu<br />
Infiltration und Ansammlung von Bakterien führen und nachfolgend<br />
den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen 12 .<br />
BIOLOGISCHEBREITE:sogroßwiemöglich<br />
Ein intelligentes Design der Verbindung, wie es weiter vorne<br />
in diesem Artikel beschrieben wurde, reduziert die bakterielle<br />
Infiltration in Mikrospalten, den Ausgangspunkt der bakteriellen<br />
Kontamination 8 . In diesem Zusammenhang spielt die<br />
Berücksichtigung der biologischen Breite – des Abstands von<br />
der Knochenkante zum Mikrospalt (Punkt auf der Oberfläche<br />
an der Implantat-Sekundärteil-Verbindung) – eine entscheidendeRollebeiderGestaltungvonSekundärteilenundImplantaten<br />
8 .DiebiologischeBreitesolltesogroßwiemöglich<br />
sein 12,13 ; deshalb sollte die Verbindung so weit wie möglich<br />
vom Knochen entfernt liegen. Dies kann mit einem Implantatdesign<br />
mit Durchtritt auf Höhe des Weichgewebes (vertikaler<br />
Offset)odermiteinemImplantatdesignmitDurchtrittaufHöhe<br />
der Knochenkante mit so genanntem “Platform Switching”<br />
(horizontale Verschiebung durch interne Verbindung) erreicht<br />
werden.<br />
Ein Design entsprechend diesen Anforderungen verhindert<br />
die Infiltration von Bakterien, was wichtig ist, da es bakterielle<br />
Kontamination und damit zusammenhängende Entzündung<br />
sowie Knochenverlust vermeidet 14,15 .<br />
Verbindende Oberfläche<br />
der CrossFit ® -Verbindung
56 STARGET1I11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
<strong>Straumann</strong> gestaltet Sekundärteile und Implantate mit spezifischen Toleranzen<br />
am konischen Abschnitt (lasttragende und verschließende Oberflächen zwischen<br />
Horizontale Verschiebung<br />
(Platform Switching)<br />
Sekundärteil und Implantat), um sicherzustellen, dass die Verbindung dicht verschlossen<br />
ist, damit kein Mikrospalt entsteht 15 .<br />
MATERIAL-BIOKOMPATIBILITÄT: nicht zu vernachlässigen<br />
<strong>Straumann</strong> ® verwendet nur Materialien, deren Biokompatibilität beurteilt<br />
wurde. Biokompatibilität des Materials und Kompatibilität mit<br />
anderen Materialien sind ebenfalls sehr wichtig. Bio-Inkompatibilität<br />
von restaurativen Teilen kann zu unerwünschten Gewebereaktionen<br />
sowie Entzündungen von Knochen und Weichgewebe bei Patienten<br />
führen.<br />
Die Materialkompatibilität ist wichtig für Komponenten, die in Kontakt<br />
miteinander kommen, wie etwa Sekundärteil, Schraube und Implantat. Ineinandergreifende<br />
Teile aus unterschiedlichen Materialien können eine Kontaktkorrosion<br />
auslösen 17 ,einenProzess,derinGanggesetztwerdenkann,<br />
wennzweiodermehrereverschiedeneArtenvonMetallinGegenwarteines<br />
Elektrolyten (z. B. Speichel) in Kontakt miteinander kommen. Die entstehenden<br />
Korrosionsprodukte aus den Oberflächen der beteiligten Metalle können<br />
den umgebenden Knochen und das Weichgewebe kontaminieren und in die<br />
Mundhöhle des Patienten gelangen 17 .<br />
7. EIN RUHIGES GEWISSEN DURCH KLINISCHE EVIDENZ<br />
DiebestmöglichelangfristigeZuverlässigkeitvonimplantatbasiertenRestaurationen<br />
kann durch klinische Daten nachgewiesen werden. Klinische Evidenz<br />
sorgt für unerschütterliches Vertrauen beim Patienten wie auch beim Zahnarzt und<br />
bestätigt,dassDesign,ToleranzenundMaterialienvon<strong>Straumann</strong>-Produkten<br />
zur bestmöglichen Langzeitversorgung für den Patienten beitragen.<br />
Implantat auf Knochenniveau
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
57<br />
Schlussfolgerung: Nur <strong>Straumann</strong> auf <strong>Straumann</strong> sichert die bestmögliche Leistungsfähigkeit<br />
Die Kombination von <strong>Straumann</strong> ® -Sekundärteilen auf <strong>Straumann</strong> ® -Implantaten wurde entwickelt, um die bestmögliche<br />
Leistungsfähigkeit der Implantat-Sekundärteil-Verbindung und somit der gesamten Restauration<br />
zu erreichen 2,3 . <strong>Straumann</strong> ® -Sekundärteile mit Schrauben und <strong>Straumann</strong> ® -Implantate wurden füreinander<br />
entwickelt, um die Übereinstimmung von Design (Formen und Merkmalen), Toleranzen, Oberflächenqualitäten<br />
und verwendeten Materialien sicherzustellen*.<br />
DIE IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN VON STRAUMANN WURDEN<br />
ENTWICKELT, UM:<br />
» eine optimale Lastverteilung sicherzustellen, die Spannungsspitzen reduziert 6,7<br />
» die Infiltration von Bakterien und Kontamination in Mikrospalten zu minimieren 15<br />
» eine Design-Übereinstimmung von Sekundärteil, Schraube und Implantat zu haben, die für optimale<br />
mechanische Leistungsfähigkeit und langfristige Stabilität einer Restauration sorgt 2<br />
» eine gute Handhabung von Sekundärteilen und Schrauben während des Zusammensetzens<br />
zu sichern; so erhält der Anwender z. B. mit echten <strong>Straumann</strong> ® -Teilen taktiles Feedback, wenn<br />
ein Sekundärteil korrekt platziert und wenn eine Schraube fest angezogen ist<br />
<strong>Straumann</strong> ® liefert Produkte auf der Basis von Innovation, Präzision, Zuverlässigkeit und Einfachheit.<br />
<strong>Straumann</strong> ® -Teile wurden einer mechanischen Testung unterzogen und mit hoher Präzision gefertigt,<br />
damit sie in einer bestimmten mechanischen Konfiguration funktionieren.<br />
*DurchdieKombinationvonTeilenverschiedenerHerstellererlischtdie<strong>Straumann</strong> ® -Garantie. Im Falle von Komplikationen aufgrund<br />
der Kombination von Teilen verschiedener Hersteller lehnt <strong>Straumann</strong> ® jegliche Verantwortung ab.<br />
Literatur<br />
1<br />
Carr AB. Successful long-term treatment outcomes in the field of osseointegrated implants: prosthodontic determinants. Int J Prosthodont<br />
1998;11(5):502-512<br />
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interface design affects fatigue and fracture strength of implants. Clin Oral Implants Res. 19: 12, 1276-1284 4 Khraisat A, Stegaroiu R,<br />
Nomura S, Miyakawa O. Fatigue resistance of two implant/abutment joint designs. J Prosthet Dent 2002; 88: 604-610<br />
5 Maeda<br />
Y, Satoh T, Sogo M. In vitro differences of stress concentrations for internal and external-hex implant-abutment connections: a short<br />
communication. J Oral Rehab 2006; 33: 75-78<br />
6 Merz BR, Hunenbart S, Belser UC. Mechanics of the implant-abutment connection:
58 STARGET 1 I 11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
an 8-degree taper compared to a butt joint connection. Int J Oral Maxillofac Implants. 2000;15(4):519-26<br />
7<br />
Norton MR. An<br />
in vitro evaluation of the strength of an internal conical interface compared to a butt joint interface in implant design. Clin Oral<br />
Impl Res 1997: 8: 290-298<br />
8<br />
Broggini N, McManus LM, Hermann JS, Medina R, Schenk RK, Buser D, Cochran DL. Peri-implant<br />
inflammation defined by the implant-abutment interface.J Dent Res. 2006 May;85(5):473-8 9<br />
Kitagawa T, Tanimoto Y, Odaki M,<br />
Nemoto K, Aida M. Influence of implant/abutment joint designs on abutment screw loosening in a dental implant system. J Biomed<br />
Mater Res B Appl Biomater 2005; 75B: 457-463<br />
10<br />
Norton MR. Assessment of cold-welding properties of the conical interface<br />
of two commercially available implant systems. J Prosthet Dent 1999;81(2):159-166<br />
11<br />
http://www.school-for-champions.com/<br />
science/friction_causes.htm, Surface roughness, downloaded on October 1st 2<strong>01</strong>0<br />
12<br />
Piattelli A, Vrespa G, Petrone G, Iezzi<br />
G, Annibali S, Scarano S. Role of the microgap between implant and abutment: a retrospective histologic evaluation in monkeys. J<br />
Periodontol 2003; 74: 346-352<br />
13<br />
Gardner DM. Platoform switching as a means to achieving imlant esthetics. N.Y.State Dent.J.;<br />
71, 3: 34-37<br />
14<br />
Lazzara RJ, Porter SS. Platform switching: a new concept in implant dentistry for controlling postrestorative crestal<br />
bone levels. Int J Periodont Res Dent 2006; 26: 9-17<br />
15<br />
Dibart S, Warbington M, Fan Su M, Skobe Z. In vitro evaluation of the<br />
implant-abutment bacterial seal: the locking taper system. Int J Oral Maxillofac Implants 2005; 20: 732-737<br />
16<br />
Giannopoulou C,<br />
Effect of intracrevicular restoration margins on peri-implant health: Clinical, biochemical, and microbiologic findings around esthetic<br />
implants up to 9 years, JOMI, 2003 18 173-181<br />
17<br />
Bundy KJ. Corrosion and Other Electrochemical Aspects of Biomaterials.<br />
Critical Reviews in Biomedical Engineering, 1994, 22(3/4):139-251
STARGET1I11<br />
59<br />
PERFEKTE PASSUNG<br />
DURCH DESIGN<br />
Durch die Kombination von Implantaten auf Weichgewebe- und Knochenniveau mit einem umfassenden Prothetikportfolio<br />
hat<strong>Straumann</strong>einSystemfüralleIndikationengeschaffen.Das<strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System –<br />
ausgezeichnete Produktqualität für überzeugende, natürlich ästhetische Ergebnisse.<br />
Mit SLActive ®<br />
Oberfläche!<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.straumann.com
60 STARGET 1 I 11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
INTERVIEW<br />
„Wenn ich dem Patienten die Details erkläre, ist die<br />
Preisdifferenz kein Thema mehr”
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
61<br />
Ein Interview mit Zahntechniker und Laborinhaber Rolf<br />
Held ausGossau/SchweizüberdieVorteileunddieSicherheit<br />
von <strong>Straumann</strong>-Originalkomponenten.<br />
Herr Held, wer entscheidet über die verwendeten Prothetik-<br />
Komponenten bei einem Patienten, der mit <strong>Straumann</strong>-Implantaten<br />
versorgt wird?<br />
Die Entscheidung erfolgt in Absprache mit dem Zahnarzt. Der<br />
Zahnarzt kennt in der Regel die vielen verschiedenen prothetischenTeilenichtalleundesisteinfacher,aufdemModell<br />
mit Hilfe einer Aufstellung oder eines Wax-Ups die optimalen<br />
Komponenten zu eruieren.<br />
Welches Material verwenden oder benötigen Sie, um die Argumentation<br />
für originale <strong>Straumann</strong>-Prothetikteile zu unterstützen?<br />
Esistwichtig,Informationsmaterialzuhaben,dasdieQualität<br />
des Materials und die Funktionsweise der originalen <strong>Straumann</strong>-<br />
Komponentenplausibelaufzeigt.SokönnenwirdenZahnärzten<br />
vermitteln, was diese Qualität ausmacht und welche<br />
Kriterien und Ansprüche bei der Produktentwicklung zugrunde<br />
liegen. Zahnärzte sehen meistens keine großen Unterschiede<br />
zwischen den verschiedenen Implantat-Sekundärteil-Verbindungen,<br />
und man muss sie auf die manchmal „mikroskopisch“<br />
kleinen Qualitätsmerkmale aufmerksam machen.<br />
„Esistwichtig,dieZahnärzteaufdie–manchmal<br />
‚mikroskopisch’ – kleinen Konstruktionsunterschiede<br />
aufmerksam zu machen.“<br />
Wenn ein Zahnarzt verlangen würde, dass ein nicht originales<br />
Sekundärteil verwendet werden soll: Wie argumentieren Sie<br />
in einer solchen Situation?<br />
Zunächst würde ich dem Grund dieser Forderung nachgehen.Ichratedavonab,geradewennesderPreisist,derfür<br />
denZahnarztausschlaggebendwar.Esistfürmichwichtig,zu<br />
verdeutlichen, dass die Preisdifferenz zwischen einem Original-<br />
Sekundärteil von <strong>Straumann</strong> und dem eines Fremdanbieters<br />
nur einen sehr kleinen Unterschied auf die Gesamtkosten der<br />
Behandlung ausmacht. Weiter würde ich die Garantie für<br />
meineArbeitunddieVerantwortungfürFolgeneineseventuellen<br />
Problems wegen der Kombination von Produkten verschiedener<br />
Hersteller ablehnen.<br />
Wie können diese Qualitätsmerkmale sichtbar gemacht<br />
werden?<br />
EinSchliffbildkannaufzeigen,dassTeileaufdenerstenBlick<br />
identisch aussehen können, es aber nicht sind. Es zeigt zum<br />
Beispiel die Details der Konusverbindung und die Position<br />
der Schrauben und wie die verschiedenen Teile ineinander<br />
greifen.<br />
Was sind für Sie die relevanten Aspekte für die Präferenz<br />
von originalen <strong>Straumann</strong>-Prothetikteilen?<br />
TechnischsindfürmichStabilitätundeinebreitePalettevon<br />
verschiedenen Sekundärteilformen für eine möglichst optimale<br />
prothetische Lösung wichtig. Daneben gibt es für mich<br />
noch weitere wichtige Aspekte. Da ist zum einen die Systemtreue<br />
in meinem Betrieb, welche die Abläufe in meinem<br />
BetriebvereinfachtundmirdieGewissheitgibt,dassichbei<br />
Komplikationen oder Problemen stets einen Ansprechpartner<br />
bei <strong>Straumann</strong> habe und Unterstützung erhalte, wenn ich Hilfe<br />
benötige.
62 STARGET1I11<br />
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
Sie haben das Thema „Preis“ als mögliches Entscheidungskriterium erwähnt. Um<br />
wievielgünstigerwürdeeineVersorgungausfallen,wennanstellevonOriginalkomponenten<br />
Produkte eines anderen Herstellers verwendet werden?<br />
Beim prothetischen Material kann die Einsparung meiner Erfahrung nach etwa<br />
15–25% betragen, was bei Materialkosten von 140 bis 280 Euro (180–350<br />
Schweizer Franken) für Einzelkronen etwa 35 bis 75 Euro (45 – 95 Schweizer Franken)<br />
ausmacht. Beim Betrachten der gesamten Versorgung, die etwa 2 400 bis 3 600 Euro<br />
Rolf Held<br />
führt ein Dentallabor in Gossau/Schweiz mit neun<br />
Mitarbeitern und den Schwerpunkten Implantologie<br />
und Prothetik.<br />
(3000–4500 Schweizer Franken) kostet, wäre, alles zusammengerechnet, der Preisunterschied<br />
sehr gering. Wenn ein Zahnarzt meinen Kostenvoranschlag als zu hoch<br />
empfindet, bevorzuge ich persönlich es in einem solchen Fall, eine günstigere Goldlegierung<br />
oder auch eine metallfreie Lösung anstelle eines Fremdprodukts zu verwenden.<br />
HatdieVerwendungvonteurerenOriginalkomponenteneinenEinflussaufdie<br />
Wirtschaftlichkeit Ihres Labors?<br />
IchverrechnedieMaterialpreiseimmer1:1andenZahnarzt,insofernhateskeinen<br />
Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit meines Unternehmens. Einen Einfluss hätte es<br />
aber dann, wenn Komplikationen oder Probleme auftauchen und auf Herstellerseite<br />
niemanddaist,derkontaktiertwerdenundentsprechendeHilfeleistenkann.<br />
HabenSieschonZahnärztealsKundenverloren,weilSiedurchdieVerwendung<br />
vonOriginalkomponentenalszuteuerempfundenwurden?<br />
Nein.AberichmussmeineKundenvermehrtaufdieUnterschiedeaufmerksam<br />
machen, da die Preissensibilität stark gestiegen ist.<br />
Haben Sie schon Erfahrungen damit gemacht, wie die Patienten selber die Thematik<br />
von Originalkomponenten beurteilen?<br />
Meine Erfahrungen zeigen, dass die Verwendung von Originalkomponenten für<br />
Patienten wichtig ist. Aufgrund der geringen Preisdifferenz hat sich bei mir noch<br />
kein Patient gegen Originalkomponenten entschieden. Ich erlebe direktes Kundenfeedback<br />
selber, wenn Patienten für die Farbwahl ins Dentallabor kommen. Wenn<br />
ich dem Patienten die Details erkläre, ist die Preisdifferenz kein Thema mehr.<br />
Herr Held, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN<br />
STARGET1I11<br />
63
64 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
NEUES ÄSTHETIK-FALLBUCH<br />
<strong>Straumann</strong> ®<br />
Emdogain: Mehr als nur funktionelle Behandlung<br />
Im Fokus der Parodontologie steht nicht mehr nur der funktionelle Erfolg der chirurgischen Therapie. Das<br />
ästhetische Ergebnis ist zunehmend wichtiger geworden und heute einer der häufigsten Gründe für die<br />
Behandlung von Rezessionen. Der Patient möchte nicht nur gesunde Zähne, sondern auch ein attraktives<br />
Aussehen, einschließlich eines harmonischen Gingivaverlaufs. Das ultimative Ziel der Wurzeldeckung<br />
istdeshalbdievollständigeAbdeckungdesRezessionsdefektsundeinnatürlichesAussehendesumliegenden<br />
Weichgewebes 1 .<br />
<strong>Straumann</strong> ® Emdogain wurde erfolgreich in Verbindung mit der koronalen Verschiebelappen-Technik<br />
verwendet, um das klinische Ergebnis, einschließlich Wurzeldeckung, sowie die Qualität und Quantität<br />
der Gewebe (z. B. des keratinisierten Gewebes) zu verbessern 2 . Verschiedene Studien zeigen auch die<br />
langfristige Stabilität nach Verfahren zur Rezessionsdeckung 2,3 .<br />
STRAUMANN ® EMDOGAIN: DER REGENERATIVE ANSATZ<br />
<strong>Straumann</strong> ® Emdogain ist eine wissenschaftlich dokumentierte Lösung zur Förderung der vorhersagbaren<br />
Regeneration von verloren gegangenem parodontalem Hart- und Weichgewebe. Auf diese Weise<br />
hilft <strong>Straumann</strong> ® Emdogain, Zähne zu erhalten und zu stabilisieren 4 .<br />
Die Entwicklung von <strong>Straumann</strong> ® Emdogain basiert auf einer bahnbrechenden Entdeckung in der<br />
grundlegenden Biologie der Zahnentwicklung. <strong>Straumann</strong> ® Emdogain hilft, die Regeneration des Parodontiums<br />
– bestehend aus Zement, parodontalem Ligament und Alveolarknochen – zu stimulieren.<br />
Dies liefert die Grundlage für alle Gewebe, die für ein echtes funktionelles Attachment benötigt werden.<br />
<strong>Straumann</strong> ® Emdogain bietet eine einzigartige Lösung für eine Parodontalbehandlung mit dem Ziel,<br />
die stützenden Strukturen der Zähne Ihres Patienten wiederherzustellen.
STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
STARGET1I11<br />
65<br />
„GrowthinRecession:AnEstheticCaseSelection“<br />
2009hat<strong>Straumann</strong>einenweltweitenWettbewerbunterdemTitel„GrowthinRecession–anEsthetic<br />
CaseSelection“(WachstuminderRezession–eineAuswahlästhetischerFälle)organisiert.DasErgebnis<br />
ist ein Fallbuch mit den ästhetischen Resultaten, die durch die Verwendung von <strong>Straumann</strong> ® Emdogain<br />
in Kombination mit bekannten chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Gingivarezessionen erreicht<br />
werden können. Die Fallauswahl erfolgte anhand einer strengen Beurteilung durch eine internationale<br />
Jury aus sieben anerkannten Experten aus dem Fachgebiet parodontale Chirurgie.<br />
Die Fallbeurteilung wurde anhand einer Wertungsliste durchgeführt, die Prof. Giovanni Zucchelli auf<br />
der Grundlage seiner früheren wissenschaftlichen Arbeiten 5 undseinerlangjährigenwissenschaftlichen<br />
und praktischen Erfahrung in der ästhetischen Parodontologie entwickelt und freundlicherweise zur<br />
Verfügung gestellt hat. Diese Wertungsliste stellte sicher, dass alle Experten die gleichen Beurteilungsparameter<br />
anwandten:<br />
» Umgebungssituation<br />
» Farbübereinstimmung<br />
» Kontur<br />
» Ausrichtung der mukogingivalen Grenzlinie<br />
» Menge des keratinisierten Gewebes<br />
» Wurzeldeckung<br />
» Weichgewebsdicke<br />
» Komplexität<br />
» Endsituation<br />
Prä- und postoperative Bilder wurden anhand der vorgestellten Kriterien und quantifizierten Verbesserungen<br />
bewertet. Elf Fälle wurden ausgewählt und zusammen mit der Patientenanamnese, Beschreibung<br />
des chirurgischen Verfahrens und Schritt-für-Schritt-Bildern zum detaillierten Verständnis der beteiligten<br />
chirurgischen Verfahren präsentiert.<br />
Aussagen von Jurymitgliedern<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Erfahrungen der Jurymitglieder bei der Fallbeurteilung.
66 STARGET1I11 STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
VÉRONIQUE BENHAMOU<br />
BSC, D.D.S, CERT. PERIO.<br />
ALAIN BORGHETTI<br />
D.C.D., D.S.O., D.U.O.<br />
Privatdozentin und Leiterin der Abteilung Parodontologie<br />
an der McGill University Dental School, Montreal/Kanada<br />
Professor für Parodontologie an der Abteilung Odontologie,<br />
Universität Aix-Marseille/Frankreich<br />
FürmichalsJurymitgliedwaresinteressant,dieunterschiedlichen<br />
Ansätze, die die Zahnärzte zur Behandlung verschiedener<br />
Rezessionsdefekte gewählt hatten, zu vergleichen. Ich bin<br />
immerdavonausgegangen,dassbeiderBehandlungvon<br />
Rezessionen die korrekte Fallauswahl einen entscheidenden<br />
EinflussaufdasErgebnishat.MeineTeilnahmeandiesem<br />
Wettbewerb hat mich in dieser Überzeugung bestärkt. Die<br />
Zahnärzte, die an diesem Wettbewerb teilnahmen, waren<br />
sehr erfahren und lieferten eine hervorragende Präsentation<br />
der Weichgewebschirurgie und Wurzeldeckung. Es war manchmalwirklichschwierig,dieFällezuvergleichenundzuentscheiden,welcheramerfolgreichstenwar.Ichhabeselbsteinige<br />
sehr gute Resultate bei der Behandlung von RezessionsdefektenderKlasseIundIImitkoronalemVerschiebelappenund<br />
<strong>Straumann</strong> ® Emdogain erzielt. Die Patienten haben nur minimale<br />
postoperativeBeschwerden,unddakeinWeichgewebevom<br />
Gaumen entnommen werden muss, können mehrere Zähne in<br />
einer Sitzung behandelt werden. Die ästhetischen Ergebnisse<br />
waren hervorragend und sehr vorhersagbar. Eine Rezessionsbehandlung<br />
kann wichtig sein, wenn der Gingivarand so<br />
ungleichmäßig verläuft, dass der Patient Schwierigkeiten bei<br />
dertäglichenMundhygienehat.DieNivellierungdesmarginalen<br />
Gewebes erleichtert die Plaquekontrolle. In einigen Fällen<br />
kann eine Wurzeldeckung auch zur Kontrolle von Zahnhals-<br />
Hypersensibilitäten beitragen. Heutzutage haben Patienten<br />
eher ein Bewusstsein für den gesundheitlichen Zustand ihres<br />
MundbereichesundsindsehrhäufigbesorgtüberdieÄsthetik<br />
ihrer Gingiva und ihrer Zähne. Die parodontalplastische<br />
Chirurgie kann dazu beitragen, geschädigte Regionen wiederherzustellen<br />
und natürlichere Ergebnisse zu erhalten.<br />
ZuBeginnhatteichSchwierigkeiten,diekleinenUnterschiede<br />
zwischen all diesen wunderbaren Fällen zu identifizieren. Ich<br />
habeetwasausderArtundWeisegelernt,wieeinigedieser<br />
Fälle behandelt worden waren. Der wichtigste Aspekt, den<br />
ichmitnachHausenehme,istdievonProf.Zucchellientwickelte<br />
Wertungsliste, die ich äußerst interessant fand. Als ich selbst<br />
Gingivarezessionen mit <strong>Straumann</strong> ® Emdogain behandelte,<br />
hatte ich keine persönliche klinische Vergleichsstudie, mit der<br />
ich die tatsächlichen Vorteile von Emdogain für Wurzeldeckungsverfahren<br />
im Vergleich zu konventionellen Techniken mit<br />
der Koronalverschiebung von Lappen hätte messen können.<br />
Doch ich konnte beobachten, wie schnell der Heilungsprozess<br />
ablief und wie überzeugend sich die Resultate darstellten.<br />
Angesichts der ständig steigenden Nachfrage nach ästhetischerBehandlungindenletzten20JahrenistdieTherapie<br />
der Gingivarezession sehr wichtig geworden.
STRAUMANN ®<br />
EMDOGAIN<br />
STARGET1I11<br />
67<br />
MICHAEL K. MCGUIRE<br />
D.D.S.<br />
GIOVANNI ZUCCHELLI<br />
D.D.S., PHD<br />
D.D.S. und Zertifikat in Parodontologie der Emory University<br />
School of Dentistry, Atlanta, Georgia/USA<br />
Professor für Parodontologie an der Universität Bologna/<br />
Italien<br />
Ich war beeindruckt vom Fachwissen und den herausragenden<br />
chirurgischen Fähigkeiten der Kollegen, die sie in den<br />
ausgezeichneten Ergebnissen der von ihnen eingereichten<br />
Fälle demonstrierten. Meine persönliche Erfahrung ist, dass<br />
<strong>Straumann</strong> ® Emdogain bei einem geeigneten Fall die Wurzeldeckung<br />
signifikant verbessert, verglichen mit dem koronalen<br />
Verschiebelappen alleine. Die meisten Verfahren zur Wurzeldeckung<br />
werden zur Behebung patientenbezogener Probleme<br />
wie etwa Ästhetik oder Hypersensibilität durchgeführt.<br />
Die Behandlung mit einem koronalen Verschiebelappen und<br />
Emdogain bietet eine Option, die weniger invasiv und häufig<br />
effektiver ist als das traditionelle Bindegewebstransplantat.<br />
Die Evaluierung war eine lehrreiche Erfahrung, da sie mir<br />
gezeigthat,dasssichaufderganzenWeltdasHauptziel<br />
derBehandlungvonGingivarezessionengeänderthat.Sie<br />
hatsichvonderreinenWurzeldeckungzueinemVerfahren<br />
weiterentwickelt, bei dem die chirurgische behandelte RegionjetztästhetischnichtmehrvomangrenzendenWeichgewebe<br />
zu unterscheiden ist. Die an diesem Wettbewerb<br />
teilnehmenden Zahnärzte haben moderne chirurgische Ansätze<br />
angewandt, um überzeugende ästhetische Resultate zu erzielen.<br />
Die zusätzliche Verwendung von <strong>Straumann</strong> ® Emdogain<br />
vergrößert das keratinisierte Gewebe 6 und verbessert die<br />
Deckung insgesamt sowie das Heilungsergebnis 7 nach koronaler<br />
Verschiebelappenoperation. Ich empfehle auch die<br />
zusätzliche Verwendung von Emdogain bei der Behandlung<br />
vonGingivarezessionenimZusammenhangmiteinerbukkal<br />
verlagerten Wurzel oder dem Verlust von bukko-lingualem Attachment<br />
und Knochen. In der letztgenannten Situation wäre<br />
eine größere Menge von neuem bindegewebigem Attachment<br />
in Bezug auf langes Saumepithel klinisch signifikant. Die Unzufriedenheit<br />
des Patienten mit seiner oralen Ästhetik ist die<br />
Hauptindikation für die Behandlung von Gingivarezessionen.<br />
Um das Ausmaß der Wurzelfreilegung zu begrenzen, sollte<br />
dieBehandlungdeshalbnichthinausgezögertwerden.Esist<br />
entschieden schwieriger, bei tiefen Rezessionsdefekten und<br />
sehr kleinen Mengen an restlichem keratinisiertem Gewebe<br />
wirklich zufriedenstellende ästhetische Resultate zu erzielen –<br />
wenngleich eine Wurzeldeckung immer noch erreicht werden<br />
kann.
68 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ®<br />
EMDOGAIN<br />
ANTON SCULEAN<br />
D.M.D., M.S., PHD<br />
Professor und Leiter der Abteilung Parodontologie, Universität<br />
Bern/Schweiz<br />
Die Evaluierung war eine größere Herausforderung als ich<br />
erwartet hatte. Die Jurymitglieder führten die Beurteilung<br />
mit einem Blindansatz durch (d. h. sie beurteilten zuerst die<br />
Endergebnisse nach der Therapie und verglichen dann die<br />
Bewertungen mit den Ausgangsbildern). Der Ansatz über<br />
die Wertungsliste war sehr detailliert und ermöglichte der<br />
Jury, nicht nur die Rezessionsdeckung selbst, sondern auch<br />
andere wichtige Parameter zu beurteilen, wie etwa Gewebeblutung,<br />
ästhetisches Erscheinungsbild, Menge an keratinisierter<br />
Gingiva etc. Das Verfahren erlaubte uns eine objektive<br />
und reproduzierbare Beurteilung. Ziel des Blindansatzes<br />
war, eine objektive Evaluierung der Ergebnisse zu liefern.<br />
Einige Fälle zeigten erhebliche Verbesserungen im Vergleich<br />
zu Baseline. Ich verwende <strong>Straumann</strong> ® Emdogain seit seiner<br />
Markteinführung. Die Resultate unserer Forschungsgruppe mit<br />
der Rezessionsbehandlung bei Affen und die Evaluierung von<br />
menschlichem histologischem Material lieferten Nachweise<br />
für die parodontale Regeneration an Wurzeloberflächen mit<br />
Gingivarezessionen. Darüber hinaus verbesserte sich nach<br />
meiner Erfahrung die frühe Wundheilung mit Emdogain im<br />
Vergleich zu Kontrollen (ohne Emdogain), was ein wichtiger<br />
Aspekt für das Erreichen vorhersagbarer Resultate ist. Auf der<br />
Basis dieser biologischen Begründung habe ich Emdogain<br />
kontinuierlich verwendet, entweder alleine oder in Kombination<br />
mit Bindegewebstransplantaten. Die Hauptindikation für die<br />
Behandlung von Gingivarezessionen ist die Verbesserung der<br />
so genannten „rosafarbenen Ästhetik“ (d. h. der Unzufriedenheit<br />
von Patienten mit ihren als „überlang“ empfundenen Zähnen).<br />
IneinigenFällenkanneinetiefeRezessiondieMundhygiene<br />
erschweren sowie zu Zahnhals-Hypersensibilität, Gingivaentzündung<br />
oder Karies führen. Meine persönliche Empfehlung<br />
fürdieBehandlungvonGingivarezessionenist,entwedereinen<br />
geeigneten chirurgischen Ansatz zu verfolgen, der eine<br />
spannungsfreie koronale Lappenverschiebung mit der von<br />
Prof. Zucchelli beschriebenen Technik ermöglicht, oder die<br />
Untertunnelungstechnik mit koronaler Verschiebung anzuwenden.<br />
Ich persönlich kombiniere diese Lappentechniken mit<br />
Emdogain (aus den oben genannten Gründen) sowie in den<br />
meisten Fällen mit Bindegewebstransplantaten.<br />
WACHSTUM IN DER REZESSION – EINE AUS-<br />
WAHL ÄSTHETISCHER FÄLLE ZU STRAUMANN ®<br />
EMDOGAIN<br />
Erhältlich in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch,<br />
Spanisch und (brasilianischem) Portugiesisch. Bitte wenden<br />
Sie sich an Ihren örtlichen <strong>Straumann</strong>-Vertriebsmitarbeiter,<br />
wenn Sie ein Exemplar dieses Ästhetik-Fallbuchs möchten<br />
(Adressen der örtlichen Niederlassungen siehe Seite 86).
STRAUMANN ®<br />
EMDOGAIN<br />
STARGET1I11<br />
69<br />
THOMAS G. WILSON JR.<br />
D.D.S.<br />
Privatpraxis für Parodontologie, Dallas, Texas/USA.<br />
IchfandeswegendergroßenZahlsehrinteressanterFälle<br />
schwierig, einen Gewinner aus all den Einsendungen aus<br />
der ganzen Welt auszuwählen. Ich verwende <strong>Straumann</strong> ®<br />
Emdogain in Verbindung mit subepithelialen Bindegewebstransplantaten<br />
seit etwa zwölf Jahren zur Behandlung von<br />
Gingivarezessionen. Ich bin der Meinung, es erhöht die<br />
Wahrscheinlichkeit für eine vollständige Wurzeldeckung im<br />
Vergleich zur Verwendung von Bindegewebstransplantaten<br />
ohne Emdogain. Meiner Meinung nach sollte eine Gingivarezession<br />
in den folgenden Fällen behandelt werden: fortschreitende<br />
Rezession, Verschiebung des Zahns in einen Bereich mit<br />
mangelhafter Keratinisierung, Lage des Rands einer Restauration<br />
auf gleicher Höhe mit dem freien Gingivarand oder leicht apikal<br />
davon, oder wenn der Patient ästhetische Probleme damit hat.<br />
1<br />
RoccuzzoM,BuninoM,NeedlemanIandSanzM:Periodontalplasticsurgeryfortreatmentoflocalizedgingivalrecessions:asystematicreview.JClin<br />
Periodontol 2002; 29(Suppl. 3):178–194<br />
2 Pilloni A, Paolantonio M, Camargo PM. Root coverage with a coronally positioned flap used in combination with<br />
enamel matrix derivative: 18-month clinical evaluation. J Periodontol. 2006 Dec;77(12):2031-9. 3<br />
Spahr A, Haegewald S, Tsoulfidou F, Rompola E, Heijl L,<br />
Bernimoulin JP, Ring C, Sander S, Haller B. Coverage of Miller class I and II recession defects using enamel matrix proteins versus coronally advanced flap<br />
technique: a 2-year report. J Periodontol. 2005 Nov;76(11):1871-80.<br />
4<br />
BosshardtDD,SculeanA,WindischP,PjeturssonBE,LangNP.Effectsofenamelmatrix<br />
proteinsontissueformationalongtherootsofhumanteethJPeriodontalRes.2005Apr;40(2):158-67.<br />
5<br />
G. Zucchelli, M. Mele, C. Mazzotti, M. Marzadori,<br />
L. Montebugnoli, and M. De Sanctis: Coronally Advanced Flap With and Without Vertical Releasing Incisions for the Treatment of Multiple Gingival Recessions:<br />
AComparativeControlledRandomizedClinicalTrialJournalofPeriodontology,July2009,Vol.80,No.7,1083-1094.<br />
6<br />
DelPizzoM,etal.Coronally<br />
advanced flap with or without enamel matrix derivative for root coverage: a 2-year study. J Clin Periodontol. 2005;32:1181–1187.<br />
7<br />
CairoF,PagliaroU,<br />
NieriM.Treatmentofgingivalrecessionwithcoronallyadvancedflapprocedures:asystematicreview.JClinPeriodontol2008;35(Suppl.8):136–162
70 STARGET 1 I 11<br />
STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
REGENERATIVE VERANSTALTUNGSREIHE<br />
„Don’t Believe in Graft, Believe in Biology!“<br />
„SuperiorGingivalEsthetics–TheProtocolforSustainableRecessionTreatment”:<br />
ein Kurs für Fortgeschrittene mit Professor Giovanni Zucchelli (Universität Bologna,<br />
Italien) über moderne Verfahren zur Deckung freiliegender Zahnhälse.<br />
Vom20.bis22.Oktober2<strong>01</strong>0wurdeninDüsseldorf,BerlinundMüncheneintägige<br />
Kurse zum Thema nachhaltige Rezessionsdeckung durchgeführt. Giovanni<br />
Zucchelli, Professor für Parodontologie an der Universität Bologna, vermittelte in<br />
seinen spannenden Vorträgen erstklassiges Expertenwissen zum biologischen<br />
Grundverständnis von Gingivaverlust und gingivalen Heilverläufen und den daraus<br />
resultierenden Therapieansätzen.<br />
Fehler vermeiden und biologisch stimmige Ergebnisse erzielen<br />
Die Vorstellungen des Patienten und das erwartbare Behandlungsergebnis klaffen oft<br />
auseinander.Deshalbisteswichtig,vorderchirurgischenTherapiedaserwartbare<br />
Ausmaß der Wurzeldeckung zu ermitteln. Durch ein standardisiertes Verfahren,<br />
beidem–ausgehendvominterdentalenKontaktpunkt–dieHöhederidealen<br />
Papillegemessenwird,istesmöglich,auchbeiFällenvonVerlustderPapillenspitze<br />
sowie bei rotierten oder extrudierten Zähnen die exakte Position des Gingivarandes<br />
nach Ausheilung vorherzubestimmen. Fehler, wie etwa Deckungsversuche von Abrasionsdefekten<br />
an der Zahnkrone, werden damit vermieden, das Ausmaß einer<br />
zusätzlichen Kunststoffrestauration kann vor dem Eingriff bestimmt werden, und das<br />
Deckungsergebnis ist biologisch stimmig und nachhaltig.<br />
Biologische Überlegungen stehen hinter den chirurgischen Techniken<br />
Auch die chirurgischen Techniken zur Deckung singulärer oder multipler Rezessionen<br />
werden von biologischen Überlegungen geleitet. So ist es wichtig, inserierende<br />
Muskelfasern zu trennen, um Spannungsfreiheit des Lappens zu erreichen.<br />
BeimkoronalverschobenenLappenhatsichdieSplit-Full-Split-Technikbewährt,um<br />
im avaskulären Bereich der freiliegenden Wurzel eine größtmögliche Versorgung<br />
überdasPeriostzuerreichen.BeidenbilaminärenTechnikenisteswichtig,aufdie<br />
QualitätdesTransplantateszuachten.Hierwirdeinkleines,hochwertigesGraft
STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
STARGET1I11<br />
71<br />
der Schaffung einer „pregnant gingiva“ vorgezogen. Beim Einsatz von Schmelzmatrixproteinen<br />
kann man eine Unterstützung bei der Wundheilung beobachten<br />
was zum langfristigen Erhalt des Ergebnisses beiträgt.<br />
Weichgewebsästhetik und regenerative Verfahren werden immer wichtiger<br />
Nach der anschließenden Live-Operation, die die Ausgereiftheit und Praktikabilität<br />
der „Zucchelli-Technik“ eindrucksvoll belegte, wurden im Spezialisten-Kreis ausgewählte<br />
Fälle vorgestellt und diskutiert. Die Lebendigkeit der Diskussion und das<br />
großeInteressederTeilnehmerzeigen,dassnebenparodontalerGesundheitauch<br />
die Weichgewebsästhetik zunehmend im Fokus steht und regenerative Verfahren<br />
dabei eine große Rolle spielen.<br />
Professor Giovanni Zucchelli, D.D.S., PhD<br />
Doktor der Zahnmedizin. PhD in zahnmedizinischer<br />
Biotechnologie. Aktivmitglied der „European<br />
Federation of Periodontology”. Aktives Mitglied<br />
der italienischen Gesellschaft für Parodontologie.<br />
Weitere Kurse zur plastisch-ästhetischen Parodontalchirurgie sind in Planung.<br />
Redaktionsmitglied des „European Journal of<br />
Aesthetic Dentistry”. Autor eines Fachbuchs zur<br />
rekonstruktiven Weichgewebechirurgie. Professor<br />
für Parodontologie an der Universität von<br />
Bologna/Italien.<br />
Koronal verschobener Lappen für multiple Rezessionsdefekte, bei denen <strong>Straumann</strong> ® Emdogain auf der<br />
exponierten Wurzeloberfläche appliziert wird. Die zwei Hauptziele sind: Erhöhung des bukkalen, keratiniserten<br />
Gewebes und Qualität des Attachments zwischen Weichgewebe und der Wurzeloberfläche.
72 STARGET1I11 INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY<br />
SOZIALES UND FACHLICHES NETWORKING FÜR DENTAL PROFESSIONALS<br />
ITInet: Mehrwert für ITI-Fellows und<br />
ITI-Mitglieder<br />
Teilen Sie Ihr Wissen und erweitern Sie dabei Ihr Netzwerk<br />
Das ITInet, Nachfolger des ITI Knowledge Network, ist das neue globale Online-Portal für ITI-Fellows<br />
und -Mitglieder. Es ist eine einzigartige Plattform in der zahnärztlichen Implantologie, die das weltweite<br />
Networking und den Erfahrungsaustausch ermöglicht und darüber hinaus kontinuierlich aktualisierte Inhalte<br />
sowie interaktive Services bietet. Durch die Kombination eines umfassenden Informationsangebots<br />
mit sozialen Networking-Funktionen erlaubt das ITInet den Fellows und Mitgliedern den Austausch und<br />
die Vertiefung ihres Wissens sowie die Erweiterung ihres persönlichen ITI-Kontaktnetzwerks – auf lokaler<br />
wieauchaufglobalerEbene.<br />
Das ITInet erleichtert Networking und Kommunikation unter mehr als 8 000 Kollegen und Freunden auf<br />
der ganzen Welt, beispielsweise durch lokale und globale Diskussionsforen. ITI-Fellows und -Mitglieder<br />
können an klinischen Diskussionen über interessante Themen teilnehmen oder ihre eigenen Fragen<br />
stellen, um wertvolle Informationen von einer weltweiten Gemeinschaft namhafter Experten der oralen<br />
Implantologie zu sammeln. Nationale ITI-Sektionen haben wiederum ihr eigenes Forum, das Gespräche<br />
über Themen von lokalem oder nationalem Interesse in der Landessprache ermöglicht.<br />
Ein Bestandteil der ITI-Mitgliedschaft<br />
Alle ITI-Fellows und -Mitglieder erhalten automatisch ein Login und Passwort für das ITInet als Bestandteil<br />
ihrerITI-Mitgliedschaft,unddasPortalistdirektvonderöffentlichenWebsiteiti.orgauszugänglich.<br />
Alle ITI-Fellows und -Mitglieder haben einen persönlichen Bereich zur individuellen Nutzung. Wie bei<br />
anderen sozialen Plattformen können die Anwender ihr eigenes persönliches Netzwerk erweitern, Kontakt<br />
mit Freunden und Kollegen innerhalb des ITI pflegen und Informationen über die Aktivitäten ihrer Kontakte<br />
erhalten.
INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY<br />
STARGET1I11<br />
73<br />
DREI KOMMUNIKATIONSBEREICHE: GLOBAL, LOKAL, PERSÖNLICH<br />
DasLoginerlaubtsofortigenZugangzudreiindividuellenITInet-Bereichen,dieunterschiedlichenZwecken<br />
dienen:<br />
Der globale Bereich „ITI Network“<br />
Der Bereich „ITI Network” umfasst alle Ressourcen und Services, die von globaler Bedeutung sind:<br />
» Global Contact Search zur Erweiterung Ihres weltweiten Kontaktnetzwerks<br />
» Global Forum für internationale Diskussionen in Englisch<br />
» Real-timeChatfürdiedirekteKommunikationmitIhrenOnline-Kontakten<br />
» Photo Album mit Fotos von Veranstaltungen und Aktivitäten des ITI<br />
» Document Library zur Erkundung einer Fülle von Informationen einschließlich ITI-Publikationen, Literatur-<br />
Updates und Kongressberichten<br />
» SACAssessmentTool(erweiterteVersion):eineVersiondesSACAssessmentToolsmitZusatzfunktionen,<br />
exklusiv verfügbar für ITI-Fellows und -Mitglieder<br />
» GOMI:Onlineversiondes„GlossaryofOralandMaxillofacialImplants“<br />
» Globale ITI Announcements<br />
» NewsFeedsmitNeuigkeitenausderoralenImplantologie,auseinerVielzahlvonQuellen<br />
Der lokale Bereich „Sektion“<br />
Der Sektions-Bereich enthält alle Funktionen und Services von lokaler Bedeutung:<br />
» Section Contact Search zur Erweiterung Ihres lokalen Netzwerks von Kontakten<br />
» Section Calendar mit einem Überblick über alle Sektionsaktivitäten<br />
» Section Forum für Diskussionen von lokalem oder nationalem Interesse in der Landessprache<br />
Der persönliche Bereich „My ITI“<br />
Alles,waszuIhrerpersönlichenAktivitätunddenAktivitätenIhresKontaktnetzwerksgehört,findetsichhier:<br />
» Verwalten Sie Ihr ITInet-Profil und Kontodetails<br />
» „Wall“-Funktion für direkte Kommunikation mit Ihren Kontakten<br />
» Unter Contacts’ activitites erhalten Sie eine Übersicht über die jüngsten Aktivitäten Ihrer Kontakte
74 STARGET1I11 INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY<br />
Cluster-Suchmaschine<br />
Die Plattform besitzt auch eine innovative und leistungsfähige<br />
Cluster-Suchfunktion, die gleichzeitig in verschiedenen Quellen<br />
sucht(PubMed,GoogleScholar,Google,Bingundweitere)<br />
und die Resultate dynamisch in Themengruppen zusammenfasst.<br />
Mit dieser neuen Technologie können Anwender effektiv<br />
und mühelos das ITInet und die externen Quellen nach<br />
gewünschter Information zu Themen ihrer Wahl durchsuchen.<br />
Sie sind nur wenige Klicks entfernt von interessanten<br />
Diskussionen und der Möglichkeit, ihr Wissen mit<br />
mehr als 8 000 Zahnärzten weltweit auszutauschen,<br />
wo immer Sie gerade sind.<br />
Wenn auch Sie vom ITInet profitieren möchten, aber<br />
noch kein ITI-Mitglied sind, besuchen Sie www.iti.org<br />
und klicken Sie auf „Membership“ (Mitgliedschaft),<br />
um Ihre ITI-Anmeldung noch heute auszufüllen!
76 STARGET1I11
78 STARGET1I11 SIMPLY DOING MORE<br />
LITERATURHINWEISE<br />
Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften<br />
STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
Kauvar AS, Thoma DS, Carnes DL, Cochran DL. In vivo<br />
angiogenic activity of enamel matrix derivative. JPeriodontol<br />
2<strong>01</strong>0;81(8):1196-12<strong>01</strong>.<br />
Unterschiedliche Mengen Schmelz-Matrix-Derivat (EMD) wurden<br />
auf die Oberfläche einer Chorioallantoismembran gegeben<br />
und mit rekombinantem humanem Amelogenin und einem<br />
aus EMD gewonnenen gereinigten 5-kDa-Proteinfaktor sowie<br />
bFGF/VEGF als Positivkontrolle verglichen. Die histologische<br />
AnalysezeigteeinemäßigeVaskularitätmitEMD,diesich<br />
im Vergleich mit der von bFGF/VEGF als günstiger erwies.<br />
Die Vaskularität wurde auch durch rekombinantes humanes<br />
Amelogenin gesteigert, doch die negative Kontrolle führte<br />
nur zu einer geringen Vaskularität. EMD stimulierte demnach<br />
indiesemModelldieAngiogenese,waszumindestteilweise<br />
seinepositivenklinischenWirkungenerklärenkönnte.<br />
ListlS,TuY-K,FaggionCMJr.A cost-effectiveness evaluation<br />
of enamel matrix derivatives alone or in conjunction with<br />
regenerative devices in the treatment of periodontal intraosseous<br />
defects. JClinPeriodontol2<strong>01</strong>0;37(10):920-927.<br />
Kosten und klinische Ergebnisse von EMD-Behandlungen wurden<br />
anhand eines Entscheidungsbaum-Modells beurteilt, das auf<br />
Versicherungsbestimmungen basierte. Die EMD-Behandlung<br />
wurdealskosteneffektiverbewertet,wenndieVersicherung<br />
bereit war, mindestens 150–175 Euro pro zusätzlichem<br />
Millimeter Reduktion der Sondierungstiefe oder Zugewinn<br />
an klinischem Attachmentlevel zu bezahlen. Der maximale<br />
Netto-Nutzen von EMD fand sich bei EMD in Verbindung<br />
mit bioaktivem Glas oder bovinen Knochenersatzmaterialien,<br />
und die zusätzliche Verwendung von PRP oder einer resorbierbaren<br />
Membran war nur in Fällen mit höheren finanziellen<br />
Ressourcen gerechtfertigt.<br />
Qu Z, Laky M, Ulm C, Matejka M, Dard M, Andrukhov O,<br />
Rausch-Fan X. Effect of Emdogain on proliferation and<br />
migrationofdifferentperiodontaltissue-associatedcells.<br />
Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod<br />
2<strong>01</strong>0;109(5):924-931.<br />
Die Proliferation, Lebensfähigkeit und Zellmigration von alveolärenOsteoblasten,epithelialenZellenundmenschlichenEndothelzellen<br />
aus der Nabelschnurvene wurden in Gegenwart<br />
von Emdogain evaluiert. Emdogain stimulierte Proliferation<br />
und Lebensfähigkeit signifikant, in einer direkten Abhängigkeit<br />
von der Menge an vorhandenem Emdogain. Die Zellmigration<br />
wurde bei Osteoblasten und endothelialen Zellen<br />
ebenfalls stimuliert, abhängig von der Menge an Emdogain,<br />
doch die Migration bei epithelialen Zellen wurde nur mit<br />
< 50 μg/ml Emdogain angeregt. Die Ergebnisse können einem<br />
zugrunde liegenden Mechanismus für die Förderung der<br />
parodontalen Regeneration entsprechen.
SIMPLY DOING MORE<br />
STARGET1I11<br />
79<br />
STRAUMANN ® DENTAL IMPLANT SYSTEM<br />
Lai HC, Zhuang L-F, Lv X-F, Zhang Z-Y, Zhang Y-X, Zhang<br />
Z-Y. Osteotome sinus floor elevation with or without grafting:<br />
a preliminary clinical trial. Clin Oral Implants Res<br />
2<strong>01</strong>0;21(5):520-526.<br />
Bei 202 Patienten wurden eine Osteotom-Sinusbodenelevation<br />
durchgeführt und 280 <strong>Straumann</strong>-Implantate gesetzt; bei<br />
125 Patienten wurden 191 Implantate ohne Augmentation<br />
inseriert. Die Restknochenhöhe betrug 4,7 ± 2,1 mm bzw.<br />
5,6 ± 2,5 mm in der Gruppe mit bzw. ohne Augmentation.<br />
Die kumulative Implantat-Überlebensrate betrug 95,71 %<br />
und wurde von der Restknochenhöhe nicht signifikant beeinflusst.<br />
Knochengewinn innerhalb des Sinus und krestaler<br />
Knochenverlust nach 9 Monaten betrug 2,66 ± 0,87mm<br />
bzw. 1,2 ± 0,48 mm. Eine vorhersagbare Osseointegration<br />
kann demnach mit Osteotom-Sinusbodenelevation mit oder<br />
ohne Augmentation erreicht werden.<br />
Roccuzzo M, De Angelis N, Bonino L, Aglietta M. Tenyear<br />
results of a prospective cohort study on implants<br />
in periodontally compromised patients. Part 1: implant<br />
loss and radiographic bone loss. Clin Oral Implants Res<br />
2<strong>01</strong>0;21(5):490-496.<br />
Bei112Patienten,alsparodontalgesund,mäßigoderschwer<br />
parodontalgeschädigtklassifiziert,wurden<strong>Straumann</strong>-Implantate<br />
mit TPS-Oberfläche nach Abschluss der Parodontaltherapie<br />
gesetzt. Die Patienten wurden am Ende der Behandlung gebeten,<br />
selbst unterstützende parodontaltherapeutische Maßnahmen<br />
durchzuführen. Die klinische und röntgenologische<br />
Evaluierung erfolgte nach 10 Jahren. Insgesamt 18 Implantate<br />
waren aufgrund biologischer Komplikationen entfernt worden,<br />
und11PatientenstandennichtmehrfürNachkontrollenzur<br />
Verfügung; die Implantat-Überlebensraten betrugen 96,6 %,<br />
92,8% bzw. 90% für parodontal gesunde, mäßig bzw.<br />
schwer parodontal geschädigte Patienten. Der mittlere Knochenverlustbetrug0,75±0,88mm,1,14±1,11mmbzw.<br />
0,98 ± 1,22 mm; es gab keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Gruppen. Der prozentuale Anteil von Stellen<br />
mit≥3mmKnochenverlustwarbeiderschwergeschädigten<br />
Gruppe signifikant größer als in der gesunden Gruppe und<br />
mit der mangelnden Durchführung der unterstützenden parodontalen<br />
Therapie verbunden.<br />
ShabestariGO,ShayestehYS,KhojastehA,AlikhasiM,MoslemiN,AminianA,MazaeliR,EslamiB,TreisterNS.Implant<br />
placementinpatientswithoralbisphosphonatetherapy:a<br />
case series. ClinImplantDentRelatRes2<strong>01</strong>0;12(3):175-180.<br />
Insgesamt 21 Patienten mit Osteoporose und unter Bisphosphonat-Therapie<br />
erhielten 46 <strong>Straumann</strong>-Implantate, die auf<br />
Sondierungstiefe, Mobilität, Gewindefreilegung und Blutung<br />
bei Sondierung evaluiert wurden. Bei keinem der Patienten<br />
wurden Anzeichen einer Peri-implantitis festgestellt. Der
80 STARGET 1 I 11 SIMPLY DOING MORE<br />
Zeitpunkt der Bisphosphonat-Therapie in Bezug auf Implantatinsertion,<br />
Implantatposition, Art des Zahnersatzes und<br />
Antagonistenbezahnung hatte keinen signifikanten Einfluss.<br />
Eine Bisphosphonat-Therapie vor oder nach Implantation<br />
gefährdetedemnachwederdieOsseointegrationnochdie<br />
klinischen oder röntgenologischen Ergebnisse.<br />
Tortamano P, Camargo LOA, Bello-Silva MS, Kanashiro LH.<br />
Immediate implant placement and restoration in the estheticzone:aprospectivestudywith18monthsoffollow-up.<br />
Int J Oral Maxillofac Implants 2<strong>01</strong>0;25(2):345-350.<br />
Bei 12 Patienten wurde jeweils ein nicht erhaltungsfähiger<br />
oberer Schneidezahn entfernt, sofort durch ein <strong>Straumann</strong><br />
TaperedEffect(TE)Implantatersetztunddiesesmiteinersofortigen<br />
provisorischen Restauration versorgt. Klinische periimplantäre<br />
Messwerte wurden beim Einsetzen des Implantats<br />
und der Restauration sowie nach 6 Wochen und 3, 6, 12<br />
und 18 Monaten aufgezeichnet. Es gab bis zur Kontrolle<br />
nach 18 Monaten keine Implantatmisserfolge, zu keinem Zeitpunkt<br />
signifikante Unterschiede bei den Abständen zwischen<br />
der Schneidekante der benachbarten Zähne und den Spitzen<br />
der mesialen/distalen Papillen und keine Veränderungen der<br />
Kronenabmessungen. Die Sofortimplantation und -restauration<br />
kann deshalb bei bestimmten Patienten eine geeignete Option<br />
darstellen.<br />
van Kesteren CJ, Schoolfield J, West J, Oates T. Aprospective<br />
randomized clinical study of changes in soft tissue<br />
position following immediate and delayed implant placement.<br />
Int J Oral Maxillofac Implants 2<strong>01</strong>0;25(3):562-570.<br />
Bei 24 Patienten wurden <strong>Straumann</strong> SLA-Implantate entweder<br />
sofort gesetzt oder eine “ridge preservation” (Kieferkammerhaltung)<br />
mit Implantatinsertion 3 Monate danach durchgeführt.<br />
Messungen von Weichgewebe, vertikaler und horizontaler<br />
Kieferkammdimension erfolgten nach 6 Monaten. Nach 6 MonatenfandsicheineminimaleRezessiondermediobukkalen<br />
Geweberänder, ohne Unterschiede zwischen den Gruppen.<br />
EsgabeinesignifikanteHöhenabnahmedesapproximalen<br />
Weichgewebes, ohne signifikante Unterschiede zwischen<br />
den Gruppen, aber die Reduktion der Kieferkammbreite war<br />
an den Stellen mit Sofortimplantaten größer. Es war keine signifikante<br />
Beziehung zwischen Gewebebiotyp und Gewebeveränderungen<br />
zu sehen. Deshalb wurden keine Unterschiede<br />
bei Weichgewebeveränderungen zwischen Sofort- und<br />
verzögerten Implantaten festgestellt.<br />
STRAUMANN ® SLActive<br />
Bergkvist G, Koh K-J, Sahlholm S, Klintström E, Lindh C. Bone<br />
density at implant sites and its relationship to assessment of<br />
bone quality and treatment outcome. Int J Oral Maxillofac<br />
Implants 2<strong>01</strong>0;25(2):321-328.<br />
Insgesamt 21 Patienten erhielten 137 <strong>Straumann</strong> SLActive-<br />
Implantate (87 im Oberkiefer und 50 im Unterkiefer), die<br />
sofort mit festsitzendem provisorischem Zahnersatz belastet<br />
wurden. Die mittlere Knochenmineraldichte war signifikant<br />
korreliert mit der Klassifikation der Knochenqualität und den<br />
Stabilitätswerten. Der mittlere Knochenverlust war nach 1 Jahr<br />
nicht signifikant unterschiedlich, ungeachtet der KnochenmineraldichteundStabilitätbeiImplantatinsertion.EinCTkann<br />
deshalb präoperativ zur Beurteilung der Knochendichte vor<br />
derImplantationverwendetwerden,dadieseoffensichtlich<br />
mit der Implantatstabilität zusammenhängt.<br />
Bornstein MM, Wittneben J-G, Brägger U, Buser D. Early<br />
loading at 21 days of non-submerged titanium implants<br />
withachemicallymodifiedsandblastedandacid-etched
SIMPLY DOING MORE<br />
STARGET1I11<br />
81<br />
surface:3-yearresultsofaprospectivestudyintheposterior<br />
mandible. JPeriodontol2<strong>01</strong>0;81(6):809-818.<br />
Bei 39 teilbezahnten Patienten wurden 56 Implantate mit<br />
einer chemisch modifizierten SLA-Oberfläche (<strong>Straumann</strong><br />
SLActive)gesetztundnach21TagenmitprovisorischenKronenbelastet.DiedefinitivenRestaurationenwurdennach6<br />
Monaten eingesetzt und röntgenologische sowie Weichgewebe-Analysen<br />
anschließend für bis zu 36 Monate durchgeführt.EsgabkeineImplantatmisserfolge,aberzweiImplantate<br />
waren nach 21 Tagen nicht osseointegriert, so dass ihnen<br />
einelängereEinheilphaseeingeräumtwurde.AlleImplantate<br />
zeigten nach 36 Monaten günstige klinische und röntgenologischeBefunde,unddieÜberlebens-undErfolgsratebetrug<br />
100%. Im Vergleich mit einer historischen Kontrollgruppe<br />
wurden signifikant niedrigere Sondierungstiefen und klinische<br />
Attachmentlevels beobachtet. Implantate mit einer chemisch<br />
modifizierten SLA-Oberfläche können demnach eine erfolgreiche<br />
Gewebeintegration erreichen und über 3 Jahre hinweg<br />
aufrechterhalten.<br />
Luongo G, Oteri G. A noninterventional study documenting<br />
use and success of implants with a new chemically<br />
modified titanium surface in daily dental practice. JOral<br />
Implantol 2<strong>01</strong>0;36(4):305-314.<br />
Insgesamt 226 Patienten wurden in 30 klinischen Zentren<br />
unter Verwendung von Implantaten mit einer chemisch modifizierten<br />
SLA-Titanoberfläche (<strong>Straumann</strong> SLActive) behandelt,<br />
wobei die Untersuchungszahnärzte die jeweiligen Routineverfahren<br />
aus ihrer täglichen Praxis anwandten. Es waren<br />
auch Probanden mit Risikofaktoren wie etwa Rauchen, Bruxismus<br />
und unbehandelter Gingivitis/Parodontitis beteiligt. Die<br />
meisten Implantate (48 %) wurden mit einem frühen funktionellen<br />
Belastungsprotokoll gesetzt, während eine konventionelle<br />
Belastung bei 34 % der Patienten erfolgte. Acht Patienten<br />
schieden aus der Nachkontrolle aus. Von den 276 gesetzten<br />
Implantaten waren fünf Misserfolge, alle in Verbindung mit<br />
einem Verfahren zur Sinusaugmentation. Die Implantat-Überlebensrate<br />
nach 1 Jahr betrug 98,2 % und zeigt damit ein<br />
ähnliches Resultat wie formale kontrollierte klinische Studien.<br />
Rossi F, Ricci E, Marchetti C, Lang NP, Botticelli D. Early<br />
loading of single crowns supported by 6-mm-long implants<br />
with a moderately rough surface: a prospective<br />
2-year follow-up cohort study. Clin Oral Implants Res<br />
2<strong>01</strong>0;21(9):937-943.<br />
Insgesamt 40 <strong>Straumann</strong> SLActive-Implantate (6 mm lang und<br />
entweder4,1mmoder4,8mmbreit)wurdenbei35Patienten<br />
gesetzt und Messungen von Implantat-Überlebensrate,<br />
marginalem Knochenverlust sowie eine Resonanzfrequenzanalyse<br />
(RFA) durchgeführt. Die Implantat-Überlebensrate<br />
betrug 95 % (Verlust von zwei Implantaten) nach 2 Jahren<br />
unddermittleremarginaleKnochenverlust0,34±0,38mm<br />
vorBelastungsowie0,23±0,33mmbzw.0,21±0,39mm<br />
nach 1 bzw. 2 Jahren. Die Implantatstabilität nahm ab der<br />
Implantatinsertion bis nach 6 Wochen zu und das VerhältnisKrone/Implantatvon1,5beimEinsetzendesZahnersatzesauf1,8nach2Jahrenab.Eswurdendemnachnach2<br />
Jahren eine hohe Implantat-Überlebensrate und ein mäßiger<br />
Knochenverlust beobachtet, aber es sind längerfristige Untersuchungen<br />
erforderlich, um die Zuverlässigkeit kurzer Implantate<br />
zu beurteilen.<br />
Schwarz F, Sager M, Kadelka I, Ferrari D, Becker J. Influence<br />
of titanium implant surface characteristics on bone<br />
regeneration in dehiscence-type defects: an experimental<br />
studyindogs.J Clin Periodontol 2<strong>01</strong>0;37(5):466-473.<br />
In den Ober- und Unterkiefern von 12 Foxhounds wurden<br />
Defekte vom Dehiszenztyp geschaffen und Implantate mit ent-
82 STARGET 1 I 11<br />
SIMPLY DOING MORE<br />
weder einer modifizierten sandgestrahlten und säuregeätzten<br />
(modSLA) oder einer mit Calciumphosphat-Nanometerpartikeln<br />
(DCD/CaP) modifizierten Oberfläche geschlossen<br />
inseriertundnach2und8Wochenuntersucht.Diemittlere<br />
Knochenfüllung und der Bereich mit mineralisiertem Gewebe<br />
warennach2und8WochenbeibeidenGruppenähnlich,<br />
aber die neue Knochenhöhe sowie der Knochen-Implantat-<br />
KontaktbeidenmodSLA-Implantatensignifikantgrößer.Das<br />
Potenzial zur Unterstützung der Osseointegration kann demnach<br />
bei modSLA-Implantaten höher sein.<br />
SchwarzF,JungRE,FienitzT,WielandM,BeckerJ,SagerM.<br />
Impact of guided bone regeneration and defect dimension<br />
on wound healing at chemically modified hydrophilic<br />
titaniumimplantsurfaces:anexperimentalstudyindogs.<br />
J Clin Periodontol 2<strong>01</strong>0;37(5):474-485.<br />
Implantate mit einer chemisch modifizierten Oberfläche<br />
(modSLA) wurden in laterale Kieferkammdefekte unterschiedlicherHöhen(2,4,6und8mm)bei12Hundengesetzt.Die<br />
DefektewurdenentwedernichtodermitGBR(biphasisches<br />
Calciumphosphat und PEG-Membran) behandelt und nach<br />
2und8Wochenevaluiert.DieprozentualelineareFüllung<br />
und der regenerierte Bereich waren bei der GBR- und der<br />
unbehandelten Gruppe nach 8 Wochen vergleichbar, aber<br />
es gab einen signifikanten Unterschied bei der mittleren prozentualen<br />
linearen Füllung an den 2-mm-Defekten. Knochenregeneration<br />
und Osseointegration wurden demnach durch<br />
modSLA-Implantate unterstützt.<br />
SchwarzF,MihatovicI,FerrariD,WielandM,BeckerJ.<br />
Influence of frequent clinical probing during the healing<br />
phase on healthy peri-implant soft tissue formed at different<br />
titanium implant surfaces: a histomorphometrical<br />
studyindogs.JClinPeriodontol2<strong>01</strong>0;37(6):551-562.<br />
An vier verschiedenen transmukosalen Oberflächen (maschiniert,<br />
SLA, modifiziert säuregeätzt [modA] und chemisch<br />
modifizierte SLA [modSLA]) bei 12 Hunden wurden eine klinische<br />
Sondierung 2, 4, 8 und 12 Wochen nach der Implantation<br />
sowie eine Histomorphometrie nach 4, 8, 12 und 24<br />
Wochen durchgeführt. Die modA- und modSLA-Oberflächen<br />
zeigten epitheliale Zellen und Bindegewebe in engem Kontakt<br />
mit der Oberfläche, während bei den zwei anderen<br />
Gruppen eine Spaltbildung zu sehen war. Häufiges Sondieren<br />
zerriss das epitheliale und bindegewebige Attachment<br />
und vergrößerte die mittleren Taschentiefen, die Ausdehnung<br />
des Saumepithels vom Mukosarand nach apikal sowie die<br />
apikale Ausdehnung des Saumepithels zum koronalsten BIC.<br />
Valderrama P, Jones AA, Wilson TG Jr, Higginbottom F,<br />
SchoolfieldJD,JungRE,NoujeimM,CochranDL.Bone<br />
changes around early loaded chemically modified sandblastedandacid-etchedsurfaceimplantswithandwithout<br />
a machined collar: a radiographic and resonance<br />
frequency analysis in the canine mandible. IntJOralMaxillofac<br />
Implants 2<strong>01</strong>0;25(3):548-557.<br />
Insgesamt 72 <strong>Straumann</strong> SLActive-Implantate, 36 mit einem<br />
2,8 mm maschinierten Hals und 36 ohne maschinierten Hals,<br />
wurden bei sechs Hunden gesetzt. Die Implantatstabilität wurde<br />
(durch Resonanzfrequenzanalyse) über 3 Wochen wöchentlich<br />
gemessen, und die Implantate wurden nach 21 Tagen<br />
belastet.PeriapikaleRöntgenbilderwurdennach3Wochen<br />
sowie3,6,9und12Monatenaufgenommen.DieImplantatstabilität<br />
erhöhte sich von der Implantation bis Woche 3<br />
bei Implantaten mit einem maschinierten Hals um 5 ISQs und<br />
bei Implantaten ohne maschinierten Hals um 7 ISQs. Nach<br />
12 Monaten wurde ein mittlerer Knochenverlust von 1,0 mm<br />
bei den Implantaten mit maschiniertem Hals beobachtet, verglichen<br />
mit einem mittleren Knochengewinn von 0,11 mm bei
82 STARGET 1 I 11<br />
SIMPLY DOING MORE<br />
weder einer modifizierten sandgestrahlten und säuregeätzten<br />
(modSLA) oder einer mit Calciumphosphat-Nanometerpartikeln<br />
(DCD/CaP) modifizierten Oberfläche geschlossen<br />
inseriertundnach2und8Wochenuntersucht.Diemittlere<br />
Knochenfüllung und der Bereich mit mineralisiertem Gewebe<br />
warennach2und8WochenbeibeidenGruppenähnlich,<br />
aber die neue Knochenhöhe sowie der Knochen-Implantat-<br />
KontaktbeidenmodSLA-Implantatensignifikantgrößer.Das<br />
Potenzial zur Unterstützung der Osseointegration kann demnach<br />
bei modSLA-Implantaten höher sein.<br />
SchwarzF,JungRE,FienitzT,WielandM,BeckerJ,SagerM.<br />
Impact of guided bone regeneration and defect dimension<br />
on wound healing at chemically modified hydrophilic<br />
titaniumimplantsurfaces:anexperimentalstudyindogs.<br />
J Clin Periodontol 2<strong>01</strong>0;37(5):474-485.<br />
Implantate mit einer chemisch modifizierten Oberfläche<br />
(modSLA) wurden in laterale Kieferkammdefekte unterschiedlicherHöhen(2,4,6und8mm)bei12Hundengesetzt.Die<br />
DefektewurdenentwedernichtodermitGBR(biphasisches<br />
Calciumphosphat und PEG-Membran) behandelt und nach<br />
2und8Wochenevaluiert.DieprozentualelineareFüllung<br />
und der regenerierte Bereich waren bei der GBR- und der<br />
unbehandelten Gruppe nach 8 Wochen vergleichbar, aber<br />
es gab einen signifikanten Unterschied bei der mittleren prozentualen<br />
linearen Füllung an den 2-mm-Defekten. Knochenregeneration<br />
und Osseointegration wurden demnach durch<br />
modSLA-Implantate unterstützt.<br />
SchwarzF,MihatovicI,FerrariD,WielandM,BeckerJ.<br />
Influence of frequent clinical probing during the healing<br />
phase on healthy peri-implant soft tissue formed at different<br />
titanium implant surfaces: a histomorphometrical<br />
studyindogs.JClinPeriodontol2<strong>01</strong>0;37(6):551-562.<br />
An vier verschiedenen transmukosalen Oberflächen (maschiniert,<br />
SLA, modifiziert säuregeätzt [modA] und chemisch<br />
modifizierte SLA [modSLA]) bei 12 Hunden wurden eine klinische<br />
Sondierung 2, 4, 8 und 12 Wochen nach der Implantation<br />
sowie eine Histomorphometrie nach 4, 8, 12 und 24<br />
Wochen durchgeführt. Die modA- und modSLA-Oberflächen<br />
zeigten epitheliale Zellen und Bindegewebe in engem Kontakt<br />
mit der Oberfläche, während bei den zwei anderen<br />
Gruppen eine Spaltbildung zu sehen war. Häufiges Sondieren<br />
zerriss das epitheliale und bindegewebige Attachment<br />
und vergrößerte die mittleren Taschentiefen, die Ausdehnung<br />
des Saumepithels vom Mukosarand nach apikal sowie die<br />
apikale Ausdehnung des Saumepithels zum koronalsten BIC.<br />
Valderrama P, Jones AA, Wilson TG Jr, Higginbottom F,<br />
SchoolfieldJD,JungRE,NoujeimM,CochranDL.Bone<br />
changes around early loaded chemically modified sandblastedandacid-etchedsurfaceimplantswithandwithout<br />
a machined collar: a radiographic and resonance<br />
frequency analysis in the canine mandible. IntJOralMaxillofac<br />
Implants 2<strong>01</strong>0;25(3):548-557.<br />
Insgesamt 72 <strong>Straumann</strong> SLActive-Implantate, 36 mit einem<br />
2,8 mm maschinierten Hals und 36 ohne maschinierten Hals,<br />
wurden bei sechs Hunden gesetzt. Die Implantatstabilität wurde<br />
(durch Resonanzfrequenzanalyse) über 3 Wochen wöchentlich<br />
gemessen, und die Implantate wurden nach 21 Tagen<br />
belastet.PeriapikaleRöntgenbilderwurdennach3Wochen<br />
sowie3,6,9und12Monatenaufgenommen.DieImplantatstabilität<br />
erhöhte sich von der Implantation bis Woche 3<br />
bei Implantaten mit einem maschinierten Hals um 5 ISQs und<br />
bei Implantaten ohne maschinierten Hals um 7 ISQs. Nach<br />
12 Monaten wurde ein mittlerer Knochenverlust von 1,0 mm<br />
bei den Implantaten mit maschiniertem Hals beobachtet, verglichen<br />
mit einem mittleren Knochengewinn von 0,11 mm bei
84 STARGET1I11 EVENTS<br />
VORSCHAU<br />
<strong>Straumann</strong> auf der IDS 2<strong>01</strong>1 in Köln
EVENTS<br />
STARGET1I11<br />
85<br />
22.–26. MÄRZ 2<strong>01</strong>1 IN KÖLN/DEUTSCHLAND AUF<br />
DEM GELÄNDE DER KOELNMESSE<br />
Internationaler Treffpunkt der Dentalbranche<br />
Alle zwei Jahre öffnet die weltweit führende Dental-Leitmesse<br />
in Köln ihre Pforten. Gezeigt werden die neuesten produktund<br />
verfahrenstechnischen Entwicklungen in Zahnmedizin<br />
und Zahntechnik. Auch 2<strong>01</strong>1 wird die Internationale Dental<br />
Schau als Präsentationsplattform und Treffpunkt der Branche<br />
zukunftsweisende Weichen stellen und spannende Impulse<br />
vermitteln. Fachleute aus aller Welt informieren sich hier über<br />
dieaktuellenTechnikenundTrendsundkönnenneueProdukte<br />
und Perspektiven entdecken und diskutieren. Auf der letzten<br />
IDS, im Jahr 2009, stellten sich über 1 800 Firmen aus 57<br />
Ländern den 106 000 Fachbesuchern aus 136 Ländern vor.<br />
BesuchenSieunsinHalle4.2<br />
Wir freuen uns sehr, Ihnen am <strong>Straumann</strong>-Stand auf einer Fläche<br />
von über 500 m 2 unsere innovativen Lösungen aus den<br />
Bereichen Implantologie, Prothetik, orale Geweberegeneration<br />
und digitale Zahnmedizin vorzustellen. Welche Möglichkeiten<br />
die digitale Zahnmedizin für Sie in Ihrer täglichen<br />
Praxis haben könnte, zeigen wir Ihnen gerne am Beispiel von<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions, die computergeführte<br />
Chirurgie, intra-orales Scannen und CADCAM beinhalten.<br />
BisbaldinKöln!<br />
INFORMATIONEN<br />
STAND Halle 4.2 – Stand G80/K89<br />
ZEIT Täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr<br />
WEB www.ids-cologne.de<br />
Eingang West<br />
Entrance West<br />
Eingang Süd<br />
Entrance South<br />
Eingang Ost<br />
Entrance East
86 STARGET1I11<br />
WELTWEIT – KUNDENNAH<br />
Tochtergesellschaften<br />
Vertriebsgesellschaften<br />
Schweiz<br />
Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />
PeterMerian-Weg12<br />
4002 Basel<br />
Tel. +41/619651111<br />
Fax +41/61 965 11 <strong>01</strong><br />
Tochtergesellschaften:<br />
Australien/Neuseeland<br />
<strong>Straumann</strong> Pty. Ltd.<br />
7 Gateway Court<br />
Port Melbourne 3207<br />
Victoria<br />
Tel. +61/39 64 67 060<br />
Fax +61/396467232<br />
Belgien<br />
<strong>Straumann</strong><br />
Belgicastraat 3<br />
1930 Zaventem<br />
Tel. +32/27 90 10 00<br />
Fax +32/279<strong>01</strong>020<br />
Brasilien<br />
<strong>Straumann</strong> Brasil Ltda<br />
Rua Funchal 263<br />
04551-060 São Paulo<br />
Tel. +55/11 30 89 66 83<br />
Fax +55/1130896684<br />
Dänemark<br />
<strong>Straumann</strong> Danmark ApS<br />
Hundige Strandvej 178<br />
2670 Greve<br />
Tel. +45/46 16 06 66<br />
Fax +45/43612581<br />
Deutschland<br />
<strong>Straumann</strong> GmbH<br />
Jechtinger Straße 9<br />
79111 Freiburg<br />
Tel. +49/76 14 50 10<br />
Fax +49/76145<strong>01</strong>149<br />
Finnland<br />
<strong>Straumann</strong> Oy<br />
Fredrikinkatu48A7krs.<br />
0<strong>01</strong>00 Helsinki<br />
Tel. +358/96942877<br />
Fax +358/96 94 06 95<br />
Frankreich<br />
<strong>Straumann</strong> France<br />
3, rue de la Galmy – Chessy<br />
777<strong>01</strong> Marne-la-Vallée cedex 4<br />
Tel. +33/164 17 30 00<br />
Fax +33/164 17 30 10<br />
Großbritannien<br />
<strong>Straumann</strong> Ltd.<br />
3PegasusPlace,GatwickRoad<br />
Crawley RH109AY,<br />
West Sussex<br />
Tel. +44/12 93 65 12 30<br />
Fax +44/1293651239<br />
Italien<br />
<strong>Straumann</strong> Italia s.r.l.<br />
Viale Bodio 37a<br />
2<strong>01</strong>58 Milano<br />
Tel. +39/02 39 32 831<br />
Fax +39/0239328365<br />
Japan<br />
<strong>Straumann</strong> Japan K.K.<br />
Sapia Tower 16F, 1-7-12<br />
Marunouchi, Chiyoda-ku,<br />
Tokyo, 100-0005 Japan<br />
Tel. +81/352182600<br />
Fax +81/352 18 26 <strong>01</strong><br />
Kanada<br />
<strong>Straumann</strong> Canada Ltd.<br />
4145 North Service Road<br />
Suite 303<br />
Burlington/ON-L7L 6A3<br />
Tel. +1/9053192900<br />
Fax +1/905 319 29 11<br />
Mexiko<br />
<strong>Straumann</strong> México SA de CV<br />
RubénDarío#281int.1702<br />
Piso 17<br />
Col. Bosque de Chapultepec<br />
11580 México DF.<br />
Tel. +52/55 5282 6262<br />
Fax +52/5552826289<br />
Niederlande<br />
<strong>Straumann</strong> B.V.<br />
Postbus 338<br />
3400 AH IJsselstein<br />
Tel. +31/30 60 46 611<br />
Fax +31/306046728<br />
Norwegen<br />
<strong>Straumann</strong> AS<br />
P.O.Box1751Vika<br />
<strong>01</strong>22 Oslo<br />
Tel. +47/23 35 44 88<br />
Fax +47/23354480<br />
Österreich/Ungarn<br />
<strong>Straumann</strong> GmbH Austria<br />
Florido Tower<br />
Floridsdorfer Hauptstr. 1<br />
1210 Wien<br />
Tel. +43/12940660<br />
Fax +43/12940666<br />
Schweden<br />
<strong>Straumann</strong> AB<br />
Fabriksgatan 13<br />
41250 Göteborg<br />
Tel. +46/317087500<br />
Fax +46/31 708 75 29<br />
Spanien/Portugal<br />
<strong>Straumann</strong> S.A.<br />
EdificioArroyo-A<br />
Avda. de Bruselas, 38<br />
Planta 1<br />
28108 Alcobendas (Madrid)<br />
Tel. +34/902 400 979<br />
Fax +34/913 449 517<br />
Südkorea<br />
<strong>Straumann</strong> South Korea<br />
(formerly: B.I. Trading Co. Ltd.)<br />
1467-75, Seocho3 -Dong,<br />
Seocho-Gu, Seoul<br />
Tel. +82/72 265 8777<br />
Fax +82/72 265 8797<br />
Tschechische Republik<br />
<strong>Straumann</strong> s.r.o.<br />
Na Žertvách 2196<br />
18000Prague8<br />
Tel. +420/284 094 650<br />
Fax +420/284 094 659<br />
USA<br />
<strong>Straumann</strong> USA, LLC<br />
60 Minuteman Road<br />
Andover, MA <strong>01</strong>810<br />
Tel. +1/800 448 8168<br />
+1/978 747 2500<br />
Fax +1/978 747 2490
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Ebnen Sie Ihren Weg zum Erfolg. Neben einer kompletten Produktpalette von temporären Restaurationen<br />
bis hin zu hochästhetischen Lösungen bietet Ihnen <strong>Straumann</strong> ® CARES ® CADCAM:<br />
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Diese Produkte und ihre Indikationen sind möglicherweise noch nicht behördlich zugelassen und entsprechen unter Umständen nicht den lokalen Vorschriften.<br />
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