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Spezialtiefbau - Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH

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<strong>Spezialtiefbau</strong><br />

<strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Spezialtiefbau</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Goldsteinstraße 114<br />

60528 Frankfurt<br />

Tel.: (0 69) 66 88-345<br />

Fax: (0 69) 66 88-277<br />

www.spezialtiefbau.bilfinger.com


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Pont de Normandie, Le Havre,<br />

Frankreich, Tiefgründung auf 180<br />

Großbohrpfählen<br />

Commerzbank Zentrale, Frankfurt am<br />

Main, Tiefgründung auf 111 teleskopierten<br />

Großbohrpfählen<br />

Reichstag, Berlin,<br />

Baufeldfreimachung durch Aufbohren<br />

alter Tunnelteile zum Bau unterirdischer<br />

Verkehrsanlagen<br />

Bohrpfähle<br />

Bohrpfähle gehören zu den wichtigsten Formen der Tiefgründung. Sie<br />

dienen der Abtragung von konzentrierten Bauwerkslasten in tief liegende,<br />

tragfähige Bodenschichten. Ein den Tiefgründungen gleichwertiges<br />

Einsatzgebiet für Bohrpfähle bilden Baugrubenumschließungen in Form von<br />

Pfahlwänden, die auch zu einem festen Bestandteil des späteren Bauwerks<br />

werden können.<br />

Der Durchmesser von Einzelpfählen beträgt bis zu 300 Zentimeter. Die<br />

Herstellung ist in allen Bodenarten möglich. Die Stützung des Bohrlochs<br />

erfolgt zumeist im Schutz einer Verrohrung oder durch Flüssigkeit. Bei<br />

standfestem Boden kann auch eine unverrohrte Herstellung erfolgen. Bei der<br />

Pfahlherstellung selbst kommen unterschiedliche Techniken zur Anwendung:<br />

Mit dem Drehbohrverfahren, das am häufigsten eingesetzt wird, werden verrohrte<br />

und teilverrohrte Pfähle sowie Verdrängerpfähle hergestellt.<br />

Beim Hydraulikverfahren wird das Mantelrohr durch eine oszillierende<br />

Drehbewegung in die Tiefe gedrückt. Parallel dazu löst und fördert ein<br />

Seilgreifer den Boden.<br />

Beim Hochstrasser-Weise-Verfahren wird eine Drehschwinge anstelle der<br />

Verrohrungsmaschine zum Abteufen des Bohrrohrs eingesetzt.<br />

Zusatzmaßnahmen wie Mantel- oder Fußverpressung und<br />

Pfahlfußerweiterung können die Tragfähigkeit von Bohrpfählen entscheidend<br />

erhöhen.<br />

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Rammpfähle<br />

Rammpfähle zählen zu den ältesten Pfahlarten. Früher bestanden sie<br />

aus Holz oder Stahl. Heute kommen neben Stahlpfählen sowohl Fertigbeton<br />

als auch Ortbetonrammpfähle zum Einsatz.<br />

Anker<br />

Anker dienen der Verlagerung der auf Stützbauwerke einwirkenden Kräfte<br />

in den dahinter anstehenden Baugrund oder in den tiefer liegenden<br />

Untergrund. Nach Dauer der Anwendung wird zwischen Temporär- und<br />

Dauerankern, nach der Bodenart zwischen Fels- und Erdankern und nach<br />

der Herstellungstechnik zwischen Verpress- und Nachverpressankern unterschieden.<br />

Verpressanker sind Zugglieder, die in eine Bohrung eingebaut, verpresst<br />

und vorgespannt werden.<br />

Durch gezieltes Einpressen einer Zementsuspension wird im Boden<br />

ein Verpresskörper hergestellt. Als Verpressanker kommen Mehrstabanker,<br />

Litzenanker und Druckrohranker zur Anwendung.<br />

Ein von der <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> AG entwickeltes Abdichtungssystem ermöglicht<br />

die Herstellung von Verpressankern auch gegen stark drückendes<br />

Grundwasser.<br />

Bodenvernagelung<br />

Bei der Bodenvernagelung wird aus natürlich anstehendem Boden eine<br />

künstliche Schwergewichtsmauer hergestellt. Dies erfolgt durch Bodennägel,<br />

die in einer bewehrten Spritzbetonschale verankert sind. Haupteinsatzgebiet<br />

der Bodenvernagelung bildet die vorübergehende oder dauerhafte Sicherung<br />

von Böschungen und Hängen.<br />

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Hochwasserschutzwand Steendiek-<br />

Kanal, Hamburg, Herstellung von<br />

Tubexpfählen<br />

Baugrube Hofgarten, Berlin,<br />

Anker-bohrung mit dem<br />

Überlagerungsbohrverfahren<br />

Baugrube Hofgarten, Berlin, Einbau<br />

von Ankern gegen drückendes Wasser<br />

Stützmauer Hahnweg, Coburg, aufgelöste<br />

Bohrpfahlwand mit Dauerankern<br />

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Erdvernagelung, Lörrach, Einsatz<br />

von Dauerankern zur Baugrubenund<br />

Hangsicherung<br />

Baugrube Landeszentralbank,<br />

Potsdam, Herstellung einer<br />

Weichgelinjektionssohle<br />

Haus Sommer, Berlin, Gründungsarbeiten<br />

mit Hilfe von Großbohrpfählen<br />

und Hochdruckinjektionen<br />

Fußgängerzone Eisenach, Baugrubenumschließung<br />

und Unterfangung<br />

angrenzender Bausubstanz<br />

Das Verfahren kann sowohl bei bindigen als auch bei nichtbindigen, jedoch<br />

temporär standfesten Böden eingesetzt werden.<br />

Injektionen<br />

Injektionen dienen der Baugrundverbesserung. Hierbei werden vorhandene<br />

Hohlräume, wie Poren im Locker- oder Klüfte im Festgestein, mit einer auf<br />

den jeweiligen Baugrund abgestimmten Bohrtechnik aufgeschlossen und<br />

unter Druck mit einem erhärtenden Baustoff verfüllt. Auf diese Weise entsteht<br />

eine Verfestigung oder Abdichtung.<br />

Verfestigungsinjektionen finden bei der Unterfangung von Gebäuden und als<br />

Sicherungsmaßnahme beim Vortrieb von Tunneln und Stollen Anwendung.<br />

Abdichtungsinjektionen dienen der Herstellung von Sohlen für wasserdichte<br />

Baugruben sowie zur Abdichtung von Talsperren und Dämmen gegen Unter-<br />

oder Umläufigkeit von Stauwasser.<br />

Ferner finden sie als Abdichtung von Leckstellen Verwendung. Ein weiteres<br />

Einsatzgebiet ist die Verringerung der Durchlässigkeit des Bodens bei<br />

Arbeiten unter Druckluft oder die Reduzierung des Wasserzuflusses beim<br />

Bau von Kavernen, Tunneln und Stollen.<br />

Die Auswahl des Injektionsmaterials richtet sich nach den Baugrundverhältnissen<br />

und nach dem Anwendungsziel. Wenn aufgrund der<br />

Feinkörnigkeit des Bodens Injektionen mit Feinstbindemitteln nicht mehr<br />

möglich sind, wird das Düsenstrahlverfahren eingesetzt.<br />

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Düsenstrahlverfahren<br />

Der Grundgedanke der Hochdruckinjektion besteht darin, den anstehenden<br />

Boden mit einem Hochdruckstrahl in seinem Gefüge zu lösen beziehungsweise<br />

auszutragen und mit einer Zementsuspension zu durchmischen. Ziel<br />

dieses Verfahrens ist es, eine vom Aufbau des Baugrunds weitgehend unabhängige<br />

Verfestigung oder Abdichtung des Bodens zu erreichen.<br />

Die Anwendungsgebiete der Hochdruckinjektion sind gebäudeunterfan<br />

gun gen, horizontale Dichtsohlen, vertikale Dichtwände und<br />

Bodenverbesserungsmaßnahmen. Folgende Techniken werden beim<br />

Düsenstrahlverfahren eingesetzt:<br />

Beim Einfachverfahren schneidet ein Hochdruckstrahl aus Zementsuspension<br />

den Boden auf und durchmischt ihn mit der Suspension. Dieses Verfahren<br />

eignet sich vor allem für den Einsatz in geringen Tiefen und für horizontale<br />

Hochdruckinjektionen.<br />

Beim Zweifachverfahren wird der Schneidstrahl aus Zementsuspension<br />

mit Druckluft ummantelt. Im Vergleich zum Einfachverfahren können<br />

Hochdruckinjektionssäulen mit wesentlich größerem Durchmesser in weitaus<br />

größeren Tiefen hergestellt werden.<br />

Beim Dreifachverfahren schneidet ein druckluftummantelter Wasserstrahl<br />

den Boden auf. Die Zementsuspension wird über eine weitere Düse unterhalb<br />

des Schneidstrahls bei geringerem Druck eingebracht. Dieses Verfahren eignet<br />

sich besonders für Gebäudeunterfangungen.<br />

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Universitätsklinik Düsseldorf, Bodenverfestigung<br />

mittels Hochdruckinjektion<br />

Baugrube Machabäerstraße, Köln,<br />

freigelegte Hochdruckinjektionssäulen<br />

Wiebeck-Schule, Bad Langensalza,<br />

Herstellung von Hochdruckinjektionen<br />

unter beengten Arbeitsverhältnissen<br />

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Tiefgarage des Deutschen<br />

Bundestags, Bonn, wasserdichte<br />

Baugrube mit patentierten<br />

Ankerköpfen<br />

Dichtwand Hasenfeld, Moers,<br />

Schlitzwandarbeiten<br />

Baugrube City Carré, Berlin,<br />

Schlitzwandherstellung<br />

Zentraldeponie Hünxe/<br />

Schermbeck, Einbau von<br />

Kunststoffdichtungsbahnen in eine 50<br />

Meter tiefe Dichtwand<br />

Schlitzwände<br />

Schlitzwände sind im Boden hergestellte Ortbetonwände, die bis in<br />

große Tiefen reichen können. Die Herstellung der 60 bis 150 Zentimeter<br />

dicken Wände erfolgt mit geräusch- und erschütterungsarmen Verfahren.<br />

Schlitzwände sind besonders verformungsarm und finden daher vornehmlich<br />

im innerstädtischen Tiefbau als Baugrubenumschließung Verwendung. Auf<br />

Grund ihrer relativ hohen Wasserdichtigkeit eignen sie sich als Außenwand<br />

des späteren Bauwerks.<br />

In Sonderfällen werden einzelne Schlitzwandelemente auch zur Tiefgründung<br />

eingesetzt.<br />

Dichtwände<br />

Dichtwände sind vertikale Abdichtungen ohne statische Funktion. Sie werden<br />

nicht bewehrt und zumeist als Einphasenwände hergestellt. Das bedeutet,<br />

dass die stützende Flüssigkeit als Abdichtungsmaterial im Schlitz verbleibt<br />

und langsam erhärtet.<br />

Dichtwände werden zur Umschließung von Mülldeponien, Tanklagern oder<br />

sonstigen industriellen Anlagen verwendet, von denen eine Gefährdung<br />

des Grundwassers ausgehen kann. In besonderen Fällen ist der Einbau von<br />

Kunststoffdichtungsbahnen sinnvoll. Durch das Einstellen von Spundwänden<br />

kann die Dichtwand auch eine statische Funktion übernehmen. Dies ist<br />

immer dann sinnvoll, wenn die Wand nur in einem Teilbereich Erd- oder<br />

Wasserdruck aufnehmen muss.<br />

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Schmalwände<br />

Auch Schmalwände dienen als vertikale Dichtwände zur Absperrung<br />

horizontaler Grundwasserströmungen. Sie werden mit Hilfe von stählernen<br />

Rüttelbohlen hergestellt. Sie kommen bei der Umschließung von<br />

Mülldeponien, der wasserdichten Ausführung von Baugruben und als<br />

Dichtungskern von Erddämmen zum Einsatz. In Kombination mit dem<br />

Düsenstrahlverfahren werden Hochdruckerosionsschmalwände mit Dicken<br />

bis zu 30 Zentimetern hergestellt.<br />

Baugrubenverbau<br />

Im innerstädtischen Tiefbau ist eine Baugrubensicherung durch Böschungen<br />

zumeist nicht möglich, so dass Verbaumaßnahmen notwendig werden. Der<br />

Verbau hat die Aufgabe, die Baugrube zu sichern und eine Auflockerung des<br />

Bodens hinter der Wand zu verhindern. Man unterscheidet verformungsarme<br />

Verbauarten – Bohrpfahl-, Schlitz-, Hochdruckinjektions- oder Frostwände –<br />

und nicht verformungsarme Verbauarten wie Spund- und Trägerbohlwände<br />

oder Bodenvernagelungsmaßnahmen.<br />

Die am meisten verbreitete Verbauart ist die Trägerbohlwand, auch<br />

Berliner Verbau genannt. Hierfür werden Stahlträgerprofile in vorgebohrte<br />

Löcher gestellt, gerammt oder eingerüttelt. Im Zuge des Aushubs wird der<br />

Zwischenraum zwischen den Trägern mit Holz- oder Spritzbeton ausgefacht,<br />

und die Träger erhalten nach statischer Erfordernis eine Verankerung oder<br />

Aussteifung. Spundwände kommen dann zum Einsatz, wenn wasserdichte<br />

Baugruben auszuführen sind oder die Baugrundverhältnisse einen Verbau<br />

mit Ausfachung nicht zulassen.<br />

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U-Bahn Neue Messe München,<br />

Schmalwand zur Abdichtung der<br />

Baugrube<br />

Baugrube Hofgarten, Berlin, rückverankerte<br />

Baugrube mit Kurzzeitankern<br />

Baugrube Schloßstraße, Berlin, ausgesteifter<br />

Baugrubenverbau<br />

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Fahrlachtunnel, Mannheim,<br />

Bodenvereisung<br />

Hydrophonmessung zur<br />

Qualitätssicherung von<br />

Hochdruckinjektionen<br />

Bohrpfahlwände werden als aufgelöste, tangierende oder überschnittene<br />

Wände hergestellt. Der Durchmesser der Pfähle bewegt sich zwischen<br />

30 und 150 Zentimetern. Die Art der Ausführung richtet sich nach der<br />

Belastung, der Geologie und den anstehenden<br />

Grundwasserverhältnissen.<br />

Kleinpfahlwände mit einem Durchmesser von maximal 40 Zentimetern werden<br />

unmittelbar vor bestehenden Gebäuden hergestellt. Sie haben einen<br />

geringen Platzbedarf.<br />

Bodenvereisung<br />

Die Vereisung ist eine temporäre Hilfsmaßnahme zur Herstellung von<br />

Schächten, Baugruben und Tunneln in schwierigen Bodenverhältnissen. In<br />

den Baugrund werden Gefrierrohre eingebaut, in denen ein Kälteträger zirkuliert.<br />

Durch den kontinuierlichen Wärmeentzug bildet sich um jedes Gefrierrohr<br />

ein zylindrischer, gefrorener Bodenkörper. Durch die Vereisung wird eine<br />

erhöhte Festigkeit des Bodens und eine Abdichtung gegen Grundwasser<br />

erzielt. Auch eine künstliche Zugabe von Wasser über Verrieselungsrohre ist<br />

möglich, um einen homogenen Frostkörper aufzubauen.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Für den Bestand eines Bauwerks ist die Gründung von ausschlaggebender<br />

Bedeutung. Durch eine zuverlässige Qualitätskontrolle während der<br />

Ausführung muss ihre dauerhafte Funktionsfähigkeit sichergestellt werden.<br />

Die Qualitätskontrolle wird dadurch erschwert, dass sich <strong>Spezialtiefbau</strong>arbeiten<br />

meist der direkten Beobachtung entziehen. Speziell entwickelte<br />

Prüf- und Messverfahren gestatten es jedoch, die Qualität der Arbeit zuverlässig<br />

zu überwachen und lückenlos zu dokumentieren.<br />

Das Qualitätsmanagementsystem der <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> Unternehmensgruppe<br />

ist nach ISO 9001 aufgebaut und zertifiziert. Seine grundsätzlichen Elemente<br />

sind in einem Handbuch zusammengefasst.<br />

Copyright 2011 <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Spezialtiefbau</strong> <strong>GmbH</strong>, Mannheim

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