Allendeblättchen - DIE LINKE. Treptow-Köpenick
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Seite 4<br />
Notizen aus mietenpolitischem<br />
Forum<br />
Die wohnungs- und mietenpolitische<br />
Arbeit der Linken auf landesund<br />
Bezirksebene war das Thema<br />
der März-Veranstaltung im Rathaus<br />
<strong>Köpenick</strong>. Aus den Kritiken<br />
an den Mietspiegeln 2005/2007<br />
konnte erreicht werden, dass der<br />
Mietspiegel 2009 erst in Kraft tritt,<br />
wenn sowohl Vermieter- als auch<br />
Mietervertreter dem zugestimmt haben.<br />
Um im Land Berlin Einfluss auf<br />
die Mieten zu nehmen, hat die<br />
Linksfraktion im Abgeordnetenhaus<br />
Forderungen an die kommunalen<br />
Wohnungsgesellschaften und<br />
den Senat formuliert: Preiswertes<br />
Wohnen muss gewährleistet werden<br />
(ca. 15%); Mieterberatung soll<br />
generell vom Land finanziert werden;<br />
der Kündigungsschutz bei<br />
Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen<br />
muss auf sieben<br />
Jahre (3 nach BGB) verlängert<br />
werden.Es ist festzustellen, dass<br />
die Linke die einzige Partei im<br />
Land Berlin ist, die anstrebt, das<br />
Mietrecht gerechter für die Mieter<br />
zu gestalten und nicht nur für die<br />
Vermieter. Alexandra Borchardt,<br />
Mieterbeirat KÖWOGE im<br />
Allende I<br />
„Oberon“ am „Netz“<br />
(p.g.) Zum <strong>Köpenick</strong>er Jubiläum<br />
wird das hiesige Schlossplatztheater<br />
– so Anne Zechmeister von der<br />
Alten Möbelfabrik – gemeinsam<br />
mit dem Bezirksamt am 6. Juni<br />
zwischen 15 und 22 Uhr an fünf<br />
verschiedenen Stadtkunstobjekten<br />
aktiv. Unter dem Motto „Tag der<br />
Stadtkunst“ wird beispielsweise<br />
das „Netz“ in der Grünstraße<br />
Opernbühne für Webers „Oberon“,<br />
die „Wilden Pferde“ am Schlossplatz<br />
Kulisse für ein Wortgefecht<br />
zwischen Friedrich Wilhelm I und<br />
Kronprinz Friedrich; und Am<br />
Marktplatz, Nähe Blauer Salon<br />
gibt’s klassische Musik und Gastronomie.<br />
<strong>Allendeblättchen</strong> – LESEN & WEITERGEBEN 2/09<br />
Mellowpark mit Vollgas<br />
Bevor der beliebte Freizeit- und<br />
Sportpark mit seinem für den 1.<br />
Oktober geplanten Umzug zur<br />
Paul-Zobel-Sportanlage an der<br />
Wuhlheide beginnt, wird noch einmal<br />
für fünf Monate ein volles Programm<br />
abgefahren. Kernstück, so<br />
der Projektverantwortliche Jens<br />
Werner, sind viele kleine Veranstaltungen<br />
insbesondere an den<br />
Wochenenden, die Jung und Alt<br />
anziehen sollen: Volleyball- und<br />
Fußballturniere, Familiennachmittage,<br />
Kinderfeste, so am 14. Juni.<br />
Hinzu kommen die Feriencamps,<br />
und natürlich gibt’s auch wieder<br />
„Großveranstaltungen“. Am 2. und<br />
Wenn Gretel das Tanzbein<br />
schwingt, Schneewittchen Posaune<br />
bläst und Frau Holle es Überraschungseier<br />
regnen lässt – dann ist<br />
wieder Festspielzeit im „Stadttheater<br />
Cöpenick“, einem Projekt der<br />
Kunstfabrik <strong>Köpenick</strong>. Nunmehr<br />
seit 14 Jahren im Mai gehören die<br />
Bretter, welche die Welt bedeuten,<br />
dem Theaternachwuchs. Hier spielen<br />
Kinder und Jugendliche für die<br />
ganze Familie. Die jungen Schauspieler,<br />
Sänger und Tänzer hoffen<br />
auf viele begeisterte Zuschauer.<br />
Für die diesjährigen Theaterfestspiele<br />
haben sich bisher 35 Theatergruppen<br />
aus ganz Berlin und dem<br />
Berliner Umland angemeldet, die<br />
mit ihren teilweise auch selbst geschriebenen<br />
Stücken, aber auch<br />
klassischen Märchen die Zuschauer<br />
begeistern wollen. Auch die<br />
Theatergruppen der Kunstfabrik<br />
werden wieder eine Probe ihres<br />
Könnens abgeben.<br />
Die Eröffnung findet am 18. Mai<br />
um 10.00 Uhr im „Stadttheater<br />
Cöpenick“ statt. Täglich, bis zum<br />
3. Juni, finden dann ab 10:00 Uhr<br />
die Aufführungen statt. Der genaue<br />
Ablauf und die einzelnen Veranstaltungen<br />
werden rechtzeitig im<br />
Internet unter www.kunstfabrikkoepenick.de<br />
veröffentlicht.<br />
14. Theaterfestspiele<br />
3. Mai erfolgt die offizielle Saisoneröffnung<br />
mit einem Basketballturnier.<br />
Am 23. und 24. Mai dann zum<br />
11. Mal der traditionelle Highway<br />
to Hill – ein BMX-Contest. Unter<br />
dem Motto Frontbrake Gallery<br />
startet am 8. August ein besonderer<br />
BMX-Contest, der vor allem<br />
die Handschrift des wohl bekanntesten<br />
BMXers Deutschlands, Tobias<br />
Wicke, tragen wird. Und mit<br />
der Mellowpark Jam, mit der einst<br />
im Juni 2001 alles angefangen hatte,<br />
wird sich der Jugendfreizeitpark<br />
von der Friedrichshagener Straße<br />
verabschieden.<br />
Peter Gerstenberger<br />
Der feierliche Höhepunkt des diesjährigen<br />
Festivals wird wie immer<br />
die Siegerehrung am 4. Juni im<br />
Festsaal des Rathauses <strong>Köpenick</strong><br />
sein. Die Schirmherrschaft hat auch<br />
dieses Jahr die Bezirksbürgermeisterin<br />
Frau Gabriele Schöttler übernommen.<br />
Auch das diesjährige Festival wurde<br />
ermöglicht durch die ehrenamtliche<br />
Arbeit viele Helfer des Vereins<br />
Kunstfabrik e.V., die Sponsoren,<br />
welche die Verköstigung der<br />
Teilnehmer bereit stellten, und die<br />
Unterstützung des Kulturamtes des<br />
Bezirkes <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong>.<br />
Der Eintritt zu den Veranstaltungen<br />
ist wie immer kostenlos.<br />
Matthias Seidel,<br />
Prokurist der Kunstfabrik<br />
<strong>Köpenick</strong><br />
<strong>Allendeblättchen</strong><br />
Herausgeber: Vorstand<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Allende-Viertel/Kämmereiheide<br />
Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />
Leserbriefadresse:<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>-Bezirksvorstand<br />
Allendeweg 1, 12559 Berlin<br />
Tel/Fax: 64 32 97 76/92<br />
Redaktionsschluß: 20.04.2009<br />
2/2009/17. Jhrg.<br />
<strong>Allendeblättchen</strong><br />
Herausgegeben vom Vorstand <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Allende-Viertel/Kämmereiheide<br />
Symbolische Wahl<br />
Von Klaus Lederer<br />
Schwer empört zeigten sich jüngst<br />
Bischöfe und Opposition über die<br />
Aussage des Schulsenators, dass<br />
diejenigen, die Ethik als gemeinsames<br />
Unterrichtsfach abschaffen<br />
wollen, die Integration der Menschen<br />
unterschiedlicher Herkunft<br />
gefährden. Doch hat er damit so<br />
unrecht?<br />
Sicher, das friedliche und respektvolle<br />
Zusammenleben von Menschen<br />
unterschiedlicher Herkunft<br />
lässt sich nicht allein über einen<br />
gemeinsamen Ethikunterricht herbeiführen.<br />
Doch er ist ein wichtiger<br />
Beitrag und bietet eine Chance,<br />
das zu befördern. Die Kirchen und<br />
die Initiative Pro Reli wollen diese<br />
Chance ausschlagen. Sie sehen<br />
darin eine Hürde für die religiöse<br />
Unterrichtung der Jugend, die sie<br />
als höherwertig einstufen.<br />
Doch genau diese Haltung beschreibt<br />
das größte Hindernis für<br />
einen echten Integrationsprozess.<br />
Statt aufeinander zuzugehen, werden<br />
Reviere abgesteckt. Doch Integration<br />
funktioniert nicht, wenn<br />
jeder sich auf die Bestellung des<br />
eigenen Ackers zurückzieht. Integration<br />
funktioniert nur gemeinsam,<br />
mit Offenheit und auch Neugier.<br />
Das will der Ethikunterricht befördern.<br />
Und deshalb geht es am 26. April<br />
auch nicht um die freie Wahl zwischen<br />
Ethik und Religion, sondern<br />
darum, ob wir Gemeinsamkeit in<br />
der Stadt voranbringen wollen<br />
oder für den Rückzug in die eigenen<br />
Nischen stimmen. Darin liegt<br />
die Symbolik. Lassen Sie uns daher<br />
mit einem NEIN zu Pro Reli<br />
ein klares Signal FÜR ein besseres<br />
Miteinander in der Stadt geben.<br />
(Unser Autor ist Landesvorsitzender<br />
Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>)<br />
Bürgerversammlung mit Baustadtrat<br />
Investor für Kaufhalle in Allende II in Sicht<br />
Der hiesige Bürgerverein Allende<br />
Viertel, der Mieterbeirat der DE-<br />
GEWO und der Mieterverein <strong>Treptow</strong><strong>Köpenick</strong><br />
u.a. hatten am 8.4.<br />
zum Thema „Aktuelle Fragen zur<br />
Planung in unserem Wohngebiet“<br />
die Bürger ins Allende II eingeladen.<br />
Und die kamen sehr zahlreich<br />
zur Terrasse der Gaststätte „Family<br />
Café“.<br />
Eingeladen und anwesend waren<br />
Bezirksstadtrat für Bauen und<br />
Stadtentwicklung, Rainer Hölmer<br />
(SPD), die Amtsleiterin des Stadtplanungsamts,<br />
Frau Löbel, und der<br />
Tiefbauamtsleiter, Herr Papst.<br />
Und gleich zu Beginn der Veranstaltung<br />
verkündete der Stadtratdie<br />
Neuigkeit: Ein Diskounter der<br />
EDEKA-Gruppe habe eine Voranfrage<br />
zum Grundstück der ehemalige<br />
Kaufhalle Allende II gestellt,<br />
um dort eine Verkaufseinrichtung<br />
Am 26. April sind wir alle aufgerufen<br />
zu einem Volksentscheid. Es<br />
geht um die Frage, ob der Ethikunterricht<br />
in Berlin als allgemein verbindliches<br />
Unterrichtsfach erhalten<br />
bleibt oder ein „Wahlrecht“ zwischen<br />
Ethik- und Religionsunterricht<br />
eingeführt wird. Seit 2006 gibt<br />
es für Oberschüler verpflichtend<br />
Ethikunterricht in der Sekundarstufe<br />
I. Das Schulfach Ethikunterricht<br />
steht für:<br />
1. Gegenseitiges Verstehen und<br />
Toleranz einüben. Im gemeinsamen<br />
Ethikunterricht reden Schüler über<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten,<br />
um einander besser zu verstehen.<br />
2. Gemeinsame Werte entdecken.<br />
Im gemeinsamen Ethikunterricht<br />
lernen die Jugendlichen etwas über<br />
die Werte, die unserer Gesellschaft<br />
NEIN zum Wahlzwang!<br />
mit 57 Parkplätzen und einem Bäkker<br />
zu errichten. Wohl nicht gleich,<br />
aber die Voranfrage gelte für 3 Jahre.<br />
Ein Antrag auf Baugenehmigung<br />
ist noch nicht gestellt, aber<br />
nötig. Die Chance auf Genehmigung<br />
ist gegeben. Der Zulieferverkehr<br />
wird nur über den Müggelschlößchenweg<br />
erfolgen, so Frau<br />
Löbel. Die Belieferung über die<br />
Alfred-Randt-Straße sei nicht<br />
möglich.<br />
Sichere Verkehrswege für Schule<br />
und Altersheim im Allende II, Entwicklung<br />
der Fläche der abgerissenen<br />
Kita in der Randtstraße, Gebäude<br />
der ehemalige Behindertenwerkstatt<br />
in der<br />
Erwin-Bock-Straße, Erhalt des<br />
Uferwanderweges im Bereich Rübezahl<br />
u.a. waren weitere Fragen<br />
der Bürger an den Stadtrat.<br />
Stefan Gittel<br />
wichtig sind. Basis dafür sind die<br />
Menschenrechte und unser Grundgesetz.<br />
3. Grundwissen zu kulturellen Traditionen<br />
aneignen. Im gemeinsamen<br />
Ethikunterricht erwerben alle<br />
Schüler Grundwissen über verschiedene<br />
religiöse, weltanschauliche<br />
und kulturelle Traditionen.<br />
Das fördert den Respekt, gegenseitige<br />
Verständigung und Toleranz.<br />
4. Vorurteile überwinden und Konflikte<br />
lösen. Im gemeinsamen<br />
Ethikunterricht lernen die Jugendlichen,<br />
die Ursachen von Missverständnissen,<br />
Vorurteilen und Konflikten<br />
zu erkennen und zu überwinden.<br />
Religionsunterricht kann Ethikunterricht<br />
ergänzen, nicht ersetzen.<br />
Stefan Gittel
Seite 2 <strong>Allendeblättchen</strong> – LESEN & WEITERGEBEN<br />
2/09<br />
<strong>Köpenick</strong> in der<br />
Handtasche<br />
(k.f.) Eine 800 Jährige hat sich herausgeputzt,<br />
lädt das ganze Jahr<br />
2009 zum Feiern. Als Leitfaden<br />
durch das Jahr fungiert der <strong>Köpenick</strong>-Pass.<br />
Das Büchlein zum Jubiläum<br />
einer Stadt in Berlin passt<br />
nicht nur in die Hosentasche, sondern<br />
enthält auch auf über 160 Seiten<br />
allerlei Geschichtliches, kulturelle<br />
Highlights und Touristiktipps,<br />
einen umfangreichen Veranstaltungskalender<br />
und Sparcoupons<br />
für über 100 Angebote. So werden<br />
als Höhepunkte für Mai unter anderem<br />
angekündigt: Die Köpenikker<br />
Schlosskonzerte Klassikfrühling<br />
am 1., 2. und 3. Mai, das 19.<br />
Bölschefest am 9. und 10. Mai sowie<br />
das EUROPAFEST im FEZ<br />
am gleichen Wochenende mit<br />
Showprogramm und kulinarischen<br />
Köstlichkeiten der Superlative.<br />
Fragen Sie nach, liebe Leser, im<br />
Rathaus oder im Tourismusverein<br />
am Schlossplatz und holen Sie sich<br />
den Pass durch’s Jahr.<br />
„Bude“: Vertrag perfekt<br />
(p.g.) Nach monatelanger Ungewissheit<br />
ist nun zwischen dem<br />
Sylvester e.V. und dem Bezirksamt<br />
eine Nutzungsvereinbarung<br />
zur „Bude“ unter Dach und Fach.<br />
Danach übernimmt das Amt die<br />
Betriebskosten, die Übernahme<br />
von Personalkosten hingegen erfolgt<br />
nicht. Daher muss das Programmangebot<br />
– wie Marek Bauer<br />
vom Sylvester e.V. bedauert – auf<br />
das Bisherige beschränkt bleiben.<br />
„Eiche“ bleibt<br />
(p.g.) Nach Auskunft von Jörg<br />
Zabian, Eichevorstand, ist auch im<br />
Sportjahr 2009 der Spielbetrieb<br />
gesichert. Das ist möglich dank der<br />
Eigeninitiative der Vereinsmitglieder<br />
sowie der sich im Rahmen des<br />
Bisherigen bewegenden Zuwendungen<br />
des bezirklichen Sportamts.<br />
Und im Juni Europawahl<br />
Politischer Frühschoppen mit Andé Brie (MdEP)<br />
Für André Brie als Mitglied einer<br />
linken, modernen sozialistischen<br />
Partei steht die <strong>LINKE</strong> für ein Europa<br />
der Überwindung von Krieg<br />
und Nationalismus, für sozialen<br />
Zusammenhalt, Frieden und Abrüstung.<br />
Mit dieser Grundaussage<br />
positionierte er sich beim jüngsten<br />
Frühschoppen der Partei <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> in der <strong>Köpenick</strong>er Fischerhütte.<br />
Er erinnerte im Zusammenhang<br />
von Krieg und Nationalismus<br />
an Heinrich Heines diesbezügliche<br />
Vorahnungen. Unter den Bedingungen<br />
der Globalisierung sind nationale<br />
Märkte zu verteidigen. Kultureller<br />
Austausch und Vielfalt sind<br />
zu erhalten. Zur Wirtschafts- und<br />
Währungsunion muß die Sozialunion<br />
in die EU-Politik integriert<br />
werden, das ist das Ziel linker Politik,<br />
sonst zerfällt Europa. Die 41<br />
Abgeordneten der Europäischen<br />
Linken haben im EU-Parlament für<br />
Veränderungen gesorgt, so bei der<br />
Da müht sich nun alles, landauf,<br />
landab, angefangen bei den Öffentlich-Rechtlichen<br />
Sendeanstalten<br />
bis zu den Privaten, vom „Kurier“<br />
bis „Bild“ und „Superillu“, uns<br />
Ossis im 20. Jahr des Mauerfalls<br />
darüber aufzuklären, was Schreckliches<br />
wir in den 40 Jahren davor<br />
durchmachen mussten. Wie man<br />
uns zur Freude der Parteioberen so<br />
lange geknutet und geknebel und<br />
gezwiebelt hat, bis uns das Lachen<br />
vergangen ist. Und dann geht man<br />
ins Stadttheater Cöpenick zur ersten<br />
Neuinszenierung des 2009er<br />
Jahres, und was muss man erleben?<br />
Justament die Wiederaufführung<br />
des bekanntesten Lustspieldramatikers<br />
der DDR, Rudi Strahl,<br />
mit seinem Stück aus Vorwendezeiten<br />
„Ein irrer Duft von frischem<br />
Heu“.<br />
Sie erinnern sich vielleicht, das ist<br />
jene turbulente und zugleich hintersinnige,<br />
ja auch vom vormali-<br />
Unerhörte Duftmarke<br />
Hafenrichtlinie, dem Verbraucherschutz<br />
und z.B. durch dieSolidarität<br />
mit Cuba. Daher ist es wichtig<br />
und notwendig, dass wieder eine<br />
starke Linke in das neu zu wählende<br />
Europaparlament einzieht. Brie<br />
vermittelt den Zuhörern wiederholt,<br />
wofür Brüssel steht. Im Parlament<br />
werden 80 Prozent der Gesetzgebungsentscheidungen<br />
für die EU<br />
getroffen. Und er macht deutlich,<br />
dass die EU-Länder ihre Kompetenz<br />
z.B. für die Bereiche Landwirtschaft<br />
und Währung vollständig<br />
an die EU abgetreten haben!<br />
Es braucht neue europäische Gesetze<br />
zur Arbeitsmarktpolitik und<br />
soziale Sicherungssysteme und das<br />
bewirkt nur die <strong>LINKE</strong>. Nur wenn<br />
es gelingt, staatlich verbriefte soziale,<br />
ökologische und zivile<br />
Grundrechte für alle zu sichern,<br />
kann ein vereintes demokratisches<br />
Europa entstehen.<br />
Stefan Gittel<br />
gen DDR-Fernsehen ins Bild gesetzte<br />
Geschichte vom scheinbar<br />
wundertätigen Dorfparteisekretär<br />
Mattes aus Trutzlaff. Der sich im<br />
Geviert zwischen Aventuro, dem<br />
päpstlichen Beauftragten für Mirakel,<br />
dem Dorfpastor Himmelsknecht,<br />
dem „krummen“ Paul und<br />
der eifernden Parteihochschulabsolventin<br />
Angelika auf witzig-listige<br />
Weise herumschlagen muss.<br />
Und das Publikum klatscht sich ob<br />
des Spaßes, der bei der Belustigung<br />
über unser Damals von der<br />
Bühne springt, auf die Schenkel<br />
und nach dem letzten Vorhang minutenlang<br />
in die Hände. Ein „Irrer<br />
Duft …“ aus DDR-Zeiten genügt<br />
und ausgelöscht ist, was uns mit<br />
der Keule vom „Unrechtsstaat“<br />
eingebläut wurde. Unerhört, nicht<br />
wahr?! Hier die nächsten Aufführungstermine<br />
zum Vormerken:<br />
24. und 25. April, 20 Uhr.<br />
Peter Gerstenberger<br />
2/09 <strong>Allendeblättchen</strong> – LESEN & WEITERGEBEN<br />
Seite 3<br />
Lesen - Hören - Sehen - Chatten (2)<br />
Sie, werte Leserin, werter Leser,<br />
haben sich inzwischen sicher schon<br />
ein eigenes Bild von der Leistungsfähigkeit<br />
der neuen Bibliothek am<br />
Alten Markt gemacht. Immerhin<br />
frequentieren bis zu 500 Besucher<br />
täglich die Einrichtung, bis zu 1600<br />
Ausleihen gehen in der gleichen<br />
Zeit über den Tisch. Ein besonderer<br />
Anziehungspunkt namentlich<br />
für junge Leute sind die 40 Computerarbeitsplätze.<br />
An ihnen kann<br />
sowohl im Internet gesurft werden<br />
- und zwar eine Stunde kostenlos -<br />
als auch anderes je nach Wunsch<br />
erledigt werden. So ist es möglich,<br />
beispielsweise Bewerbungsschreiben<br />
zu verfertigen oder andere vorbereitete<br />
Texte weiter zu bearbeiten.<br />
Überhaupt scheint mir die Bibliothek<br />
auf „Zuwachs“ konzipiert.<br />
So bieten die großzügigen Räum-<br />
KÖPENICKER STREIFLICHER<br />
lichkeiten Gelegenheit zu vielfältigen<br />
kleineren und größeren Veranstaltungen<br />
bzw. einfach zum Verweilen<br />
in angenehmer Atmosphäre.<br />
Damit der Betrieb reibungslos<br />
funktioniert, sind pro Schicht fünf,<br />
also je Arbeitstag zehn qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen tätig; dazu noch<br />
ein halbes Dutzend Verwaltungskräfte.<br />
Jährlich bildet die Bibliothek<br />
2 Lehrlinge für „Medien- und<br />
Informationsdienste“ aus - so die<br />
offizielle Bezeichnung für das entsprechende<br />
Berufsbild. Alles in allem<br />
also ein Unternehmen, das<br />
auch an dessen Leitung durch die<br />
als Diplombibliothekarin an der<br />
Humboldt-Uni ausgebildete und<br />
schon seit 1978 in <strong>Köpenick</strong> in diesem<br />
Metier tätige Frau Heimann<br />
nicht geringe Ansprüche stellt.<br />
Peter Gerstenberger<br />
Verschwundenes und Gebliebenes<br />
Von Peter Gerstenberger<br />
Unser Spreetunnel, jene 120 Meter<br />
lange, 5 Meter breite, 8,5 Meter<br />
unter der Wasseroberfläche liegende<br />
„Röhre“ bedurfte einer Bauzeit<br />
von gut einem Jahr. Am 25. Mai<br />
1927 durchschritten ihn die ersten<br />
Passanten. Vorher mussten mehr<br />
als 8000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben<br />
werden, damit der am<br />
Ufer vormontierte Körper - wie<br />
vorher berechnet - versenkt werden<br />
konnte. Während der letzten<br />
Kriegstage 1945 von Nazitruppen<br />
geflutet, konnte man schon 1946<br />
wieder trockenen Fußes die Spree<br />
passieren. Dieses Bauwerk blieb<br />
uns also erhalten.<br />
Verschwunden dagegen ist seit<br />
dem letzten Kriegsjahr das in seiner<br />
Nachbarschaft gelegene Müggelschlößchen.<br />
Nach dem Erwerb<br />
des Grundstücks 1872 durch den<br />
Lindenbrauereibesitzer Herrmann<br />
Schäfer entstanden, war es bereits<br />
6 Jahre später Konkursmasse, auf<br />
der der Gaststättenneubau „Etablissement<br />
Müggelschlößchen“ errichtet<br />
wurde. 5000(!) Sitzplätze, 2<br />
Parkettsäle für 250 bzw. 750 Leute,<br />
Ort, wo sich die Familien ihren<br />
Kaffee selber kochen konnten.<br />
1890 trifft man sich dort erstmalig<br />
zur 1. Mai-Feier. Heute sind nur<br />
noch überwucherte Mauerfundamente<br />
stille Zeugen einstiger Herrlichkeit.<br />
Verschwunden gleichfalls der in<br />
chinesischem Pagodenstil 1889<br />
von Carl Streicher, Gastwirt und<br />
Stadtverordneter, 98 Meter über<br />
dem Müggelsee erbaute Müggelturm.<br />
27 Meter hoch, unten 5 m2,<br />
oben 4,2 m2. Die Flammen holten<br />
sich ihn, wie wir wissen. Die 1926<br />
am Fuße des Turms erbaute Terrasse<br />
war zwar feuer-, aber leider,<br />
wie heute zu sehen, – nicht krisenfest.<br />
Die 100 Stufen hinunter in<br />
Richtung Marienlust allerdings<br />
haben die Zeit überdauert.<br />
AUS DEM RATHAUS<br />
Spreearche erhalten!<br />
Im November 2008 wurde in der<br />
BVV ein gemeinsamer Antrag von<br />
Die Linke, SPD, CDU und FDP<br />
beschlossen, wonach sich das Bezirksamt<br />
gegenüber den zuständigen<br />
Senatsverwaltungen dafür einsetzen<br />
soll, das dem Restaurantschiff<br />
„Spreearche“ am Müggelpark<br />
in Friedrichshagen ein neuer<br />
Liegeplatz zur Verfügung gestellt<br />
wird.<br />
Hintergrund dieses Vorstoßes war,<br />
dass das ungewöhnliche schwimmende<br />
Holzhaus, das man bisher<br />
nur per Klingel vom Ufer aus über<br />
eine kleine Fähre unweit der Badestelle<br />
Teppich erreichen kann,<br />
einen ungenehmigten Liegeplatz hat<br />
und um seine Existenz bangen<br />
muß.<br />
Das Bezirksamt hatte schon vor<br />
längerer Zeit einen neuen Standort<br />
nahe dem Spreetunnel empfohlen,<br />
aber das Landesdenkmalamt verweigert<br />
dem bislang seine Zustimmung.<br />
Den rührigen Erbauer und<br />
Betreiber des Bootes Frank Cotte<br />
nervt das nun schon mehrjährige<br />
Hickhack um seine gastronomische<br />
Attraktion, und er hat unsere Unterstützung<br />
verdient, denn was er<br />
da betreibt, steht unserem Bezirk<br />
gut zu Gesicht. Ein solches touristisches<br />
Ziel zu erhalten und sich<br />
dafür einzusetzen, gehört zu unseren<br />
kommunalpolitischen Aktivitäten<br />
im Interesse von Anwohnern<br />
und Besuchern unseres Bezirks.<br />
Hans Erxleben, Mitglied im<br />
Fraktionsvorstand Die Linke.<br />
Nachdem Minka Dott ins Abgeordnetenhaus<br />
nachgerückt ist und<br />
ihre Position als Bürgerdeputierte<br />
im Ausschuss für Bildung und<br />
Bürgerdienste frei wurde, schlägt<br />
die Linksfraktion die bisherige<br />
Stellvertreterin Jana Wiederhold<br />
(22) als Bürgerdeputierte und Benjamin<br />
Last (20) als neuen Stellvertreter<br />
vor. Philipp Wohlfeil