01.11.2012 Aufrufe

Allendeblättchen - DIE LINKE. Treptow-Köpenick

Allendeblättchen - DIE LINKE. Treptow-Köpenick

Allendeblättchen - DIE LINKE. Treptow-Köpenick

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 4<br />

Notizen aus mietenpolitischem<br />

Forum<br />

Die wohnungs- und mietenpolitische<br />

Arbeit der Linken auf landesund<br />

Bezirksebene war das Thema<br />

der März-Veranstaltung im Rathaus<br />

<strong>Köpenick</strong>. Aus den Kritiken<br />

an den Mietspiegeln 2005/2007<br />

konnte erreicht werden, dass der<br />

Mietspiegel 2009 erst in Kraft tritt,<br />

wenn sowohl Vermieter- als auch<br />

Mietervertreter dem zugestimmt haben.<br />

Um im Land Berlin Einfluss auf<br />

die Mieten zu nehmen, hat die<br />

Linksfraktion im Abgeordnetenhaus<br />

Forderungen an die kommunalen<br />

Wohnungsgesellschaften und<br />

den Senat formuliert: Preiswertes<br />

Wohnen muss gewährleistet werden<br />

(ca. 15%); Mieterberatung soll<br />

generell vom Land finanziert werden;<br />

der Kündigungsschutz bei<br />

Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen<br />

muss auf sieben<br />

Jahre (3 nach BGB) verlängert<br />

werden.Es ist festzustellen, dass<br />

die Linke die einzige Partei im<br />

Land Berlin ist, die anstrebt, das<br />

Mietrecht gerechter für die Mieter<br />

zu gestalten und nicht nur für die<br />

Vermieter. Alexandra Borchardt,<br />

Mieterbeirat KÖWOGE im<br />

Allende I<br />

„Oberon“ am „Netz“<br />

(p.g.) Zum <strong>Köpenick</strong>er Jubiläum<br />

wird das hiesige Schlossplatztheater<br />

– so Anne Zechmeister von der<br />

Alten Möbelfabrik – gemeinsam<br />

mit dem Bezirksamt am 6. Juni<br />

zwischen 15 und 22 Uhr an fünf<br />

verschiedenen Stadtkunstobjekten<br />

aktiv. Unter dem Motto „Tag der<br />

Stadtkunst“ wird beispielsweise<br />

das „Netz“ in der Grünstraße<br />

Opernbühne für Webers „Oberon“,<br />

die „Wilden Pferde“ am Schlossplatz<br />

Kulisse für ein Wortgefecht<br />

zwischen Friedrich Wilhelm I und<br />

Kronprinz Friedrich; und Am<br />

Marktplatz, Nähe Blauer Salon<br />

gibt’s klassische Musik und Gastronomie.<br />

<strong>Allendeblättchen</strong> – LESEN & WEITERGEBEN 2/09<br />

Mellowpark mit Vollgas<br />

Bevor der beliebte Freizeit- und<br />

Sportpark mit seinem für den 1.<br />

Oktober geplanten Umzug zur<br />

Paul-Zobel-Sportanlage an der<br />

Wuhlheide beginnt, wird noch einmal<br />

für fünf Monate ein volles Programm<br />

abgefahren. Kernstück, so<br />

der Projektverantwortliche Jens<br />

Werner, sind viele kleine Veranstaltungen<br />

insbesondere an den<br />

Wochenenden, die Jung und Alt<br />

anziehen sollen: Volleyball- und<br />

Fußballturniere, Familiennachmittage,<br />

Kinderfeste, so am 14. Juni.<br />

Hinzu kommen die Feriencamps,<br />

und natürlich gibt’s auch wieder<br />

„Großveranstaltungen“. Am 2. und<br />

Wenn Gretel das Tanzbein<br />

schwingt, Schneewittchen Posaune<br />

bläst und Frau Holle es Überraschungseier<br />

regnen lässt – dann ist<br />

wieder Festspielzeit im „Stadttheater<br />

Cöpenick“, einem Projekt der<br />

Kunstfabrik <strong>Köpenick</strong>. Nunmehr<br />

seit 14 Jahren im Mai gehören die<br />

Bretter, welche die Welt bedeuten,<br />

dem Theaternachwuchs. Hier spielen<br />

Kinder und Jugendliche für die<br />

ganze Familie. Die jungen Schauspieler,<br />

Sänger und Tänzer hoffen<br />

auf viele begeisterte Zuschauer.<br />

Für die diesjährigen Theaterfestspiele<br />

haben sich bisher 35 Theatergruppen<br />

aus ganz Berlin und dem<br />

Berliner Umland angemeldet, die<br />

mit ihren teilweise auch selbst geschriebenen<br />

Stücken, aber auch<br />

klassischen Märchen die Zuschauer<br />

begeistern wollen. Auch die<br />

Theatergruppen der Kunstfabrik<br />

werden wieder eine Probe ihres<br />

Könnens abgeben.<br />

Die Eröffnung findet am 18. Mai<br />

um 10.00 Uhr im „Stadttheater<br />

Cöpenick“ statt. Täglich, bis zum<br />

3. Juni, finden dann ab 10:00 Uhr<br />

die Aufführungen statt. Der genaue<br />

Ablauf und die einzelnen Veranstaltungen<br />

werden rechtzeitig im<br />

Internet unter www.kunstfabrikkoepenick.de<br />

veröffentlicht.<br />

14. Theaterfestspiele<br />

3. Mai erfolgt die offizielle Saisoneröffnung<br />

mit einem Basketballturnier.<br />

Am 23. und 24. Mai dann zum<br />

11. Mal der traditionelle Highway<br />

to Hill – ein BMX-Contest. Unter<br />

dem Motto Frontbrake Gallery<br />

startet am 8. August ein besonderer<br />

BMX-Contest, der vor allem<br />

die Handschrift des wohl bekanntesten<br />

BMXers Deutschlands, Tobias<br />

Wicke, tragen wird. Und mit<br />

der Mellowpark Jam, mit der einst<br />

im Juni 2001 alles angefangen hatte,<br />

wird sich der Jugendfreizeitpark<br />

von der Friedrichshagener Straße<br />

verabschieden.<br />

Peter Gerstenberger<br />

Der feierliche Höhepunkt des diesjährigen<br />

Festivals wird wie immer<br />

die Siegerehrung am 4. Juni im<br />

Festsaal des Rathauses <strong>Köpenick</strong><br />

sein. Die Schirmherrschaft hat auch<br />

dieses Jahr die Bezirksbürgermeisterin<br />

Frau Gabriele Schöttler übernommen.<br />

Auch das diesjährige Festival wurde<br />

ermöglicht durch die ehrenamtliche<br />

Arbeit viele Helfer des Vereins<br />

Kunstfabrik e.V., die Sponsoren,<br />

welche die Verköstigung der<br />

Teilnehmer bereit stellten, und die<br />

Unterstützung des Kulturamtes des<br />

Bezirkes <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong>.<br />

Der Eintritt zu den Veranstaltungen<br />

ist wie immer kostenlos.<br />

Matthias Seidel,<br />

Prokurist der Kunstfabrik<br />

<strong>Köpenick</strong><br />

<strong>Allendeblättchen</strong><br />

Herausgeber: Vorstand<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Allende-Viertel/Kämmereiheide<br />

Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />

Leserbriefadresse:<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>-Bezirksvorstand<br />

Allendeweg 1, 12559 Berlin<br />

Tel/Fax: 64 32 97 76/92<br />

Redaktionsschluß: 20.04.2009<br />

2/2009/17. Jhrg.<br />

<strong>Allendeblättchen</strong><br />

Herausgegeben vom Vorstand <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Allende-Viertel/Kämmereiheide<br />

Symbolische Wahl<br />

Von Klaus Lederer<br />

Schwer empört zeigten sich jüngst<br />

Bischöfe und Opposition über die<br />

Aussage des Schulsenators, dass<br />

diejenigen, die Ethik als gemeinsames<br />

Unterrichtsfach abschaffen<br />

wollen, die Integration der Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft<br />

gefährden. Doch hat er damit so<br />

unrecht?<br />

Sicher, das friedliche und respektvolle<br />

Zusammenleben von Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft<br />

lässt sich nicht allein über einen<br />

gemeinsamen Ethikunterricht herbeiführen.<br />

Doch er ist ein wichtiger<br />

Beitrag und bietet eine Chance,<br />

das zu befördern. Die Kirchen und<br />

die Initiative Pro Reli wollen diese<br />

Chance ausschlagen. Sie sehen<br />

darin eine Hürde für die religiöse<br />

Unterrichtung der Jugend, die sie<br />

als höherwertig einstufen.<br />

Doch genau diese Haltung beschreibt<br />

das größte Hindernis für<br />

einen echten Integrationsprozess.<br />

Statt aufeinander zuzugehen, werden<br />

Reviere abgesteckt. Doch Integration<br />

funktioniert nicht, wenn<br />

jeder sich auf die Bestellung des<br />

eigenen Ackers zurückzieht. Integration<br />

funktioniert nur gemeinsam,<br />

mit Offenheit und auch Neugier.<br />

Das will der Ethikunterricht befördern.<br />

Und deshalb geht es am 26. April<br />

auch nicht um die freie Wahl zwischen<br />

Ethik und Religion, sondern<br />

darum, ob wir Gemeinsamkeit in<br />

der Stadt voranbringen wollen<br />

oder für den Rückzug in die eigenen<br />

Nischen stimmen. Darin liegt<br />

die Symbolik. Lassen Sie uns daher<br />

mit einem NEIN zu Pro Reli<br />

ein klares Signal FÜR ein besseres<br />

Miteinander in der Stadt geben.<br />

(Unser Autor ist Landesvorsitzender<br />

Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>)<br />

Bürgerversammlung mit Baustadtrat<br />

Investor für Kaufhalle in Allende II in Sicht<br />

Der hiesige Bürgerverein Allende<br />

Viertel, der Mieterbeirat der DE-<br />

GEWO und der Mieterverein <strong>Treptow</strong><strong>Köpenick</strong><br />

u.a. hatten am 8.4.<br />

zum Thema „Aktuelle Fragen zur<br />

Planung in unserem Wohngebiet“<br />

die Bürger ins Allende II eingeladen.<br />

Und die kamen sehr zahlreich<br />

zur Terrasse der Gaststätte „Family<br />

Café“.<br />

Eingeladen und anwesend waren<br />

Bezirksstadtrat für Bauen und<br />

Stadtentwicklung, Rainer Hölmer<br />

(SPD), die Amtsleiterin des Stadtplanungsamts,<br />

Frau Löbel, und der<br />

Tiefbauamtsleiter, Herr Papst.<br />

Und gleich zu Beginn der Veranstaltung<br />

verkündete der Stadtratdie<br />

Neuigkeit: Ein Diskounter der<br />

EDEKA-Gruppe habe eine Voranfrage<br />

zum Grundstück der ehemalige<br />

Kaufhalle Allende II gestellt,<br />

um dort eine Verkaufseinrichtung<br />

Am 26. April sind wir alle aufgerufen<br />

zu einem Volksentscheid. Es<br />

geht um die Frage, ob der Ethikunterricht<br />

in Berlin als allgemein verbindliches<br />

Unterrichtsfach erhalten<br />

bleibt oder ein „Wahlrecht“ zwischen<br />

Ethik- und Religionsunterricht<br />

eingeführt wird. Seit 2006 gibt<br />

es für Oberschüler verpflichtend<br />

Ethikunterricht in der Sekundarstufe<br />

I. Das Schulfach Ethikunterricht<br />

steht für:<br />

1. Gegenseitiges Verstehen und<br />

Toleranz einüben. Im gemeinsamen<br />

Ethikunterricht reden Schüler über<br />

Unterschiede und Gemeinsamkeiten,<br />

um einander besser zu verstehen.<br />

2. Gemeinsame Werte entdecken.<br />

Im gemeinsamen Ethikunterricht<br />

lernen die Jugendlichen etwas über<br />

die Werte, die unserer Gesellschaft<br />

NEIN zum Wahlzwang!<br />

mit 57 Parkplätzen und einem Bäkker<br />

zu errichten. Wohl nicht gleich,<br />

aber die Voranfrage gelte für 3 Jahre.<br />

Ein Antrag auf Baugenehmigung<br />

ist noch nicht gestellt, aber<br />

nötig. Die Chance auf Genehmigung<br />

ist gegeben. Der Zulieferverkehr<br />

wird nur über den Müggelschlößchenweg<br />

erfolgen, so Frau<br />

Löbel. Die Belieferung über die<br />

Alfred-Randt-Straße sei nicht<br />

möglich.<br />

Sichere Verkehrswege für Schule<br />

und Altersheim im Allende II, Entwicklung<br />

der Fläche der abgerissenen<br />

Kita in der Randtstraße, Gebäude<br />

der ehemalige Behindertenwerkstatt<br />

in der<br />

Erwin-Bock-Straße, Erhalt des<br />

Uferwanderweges im Bereich Rübezahl<br />

u.a. waren weitere Fragen<br />

der Bürger an den Stadtrat.<br />

Stefan Gittel<br />

wichtig sind. Basis dafür sind die<br />

Menschenrechte und unser Grundgesetz.<br />

3. Grundwissen zu kulturellen Traditionen<br />

aneignen. Im gemeinsamen<br />

Ethikunterricht erwerben alle<br />

Schüler Grundwissen über verschiedene<br />

religiöse, weltanschauliche<br />

und kulturelle Traditionen.<br />

Das fördert den Respekt, gegenseitige<br />

Verständigung und Toleranz.<br />

4. Vorurteile überwinden und Konflikte<br />

lösen. Im gemeinsamen<br />

Ethikunterricht lernen die Jugendlichen,<br />

die Ursachen von Missverständnissen,<br />

Vorurteilen und Konflikten<br />

zu erkennen und zu überwinden.<br />

Religionsunterricht kann Ethikunterricht<br />

ergänzen, nicht ersetzen.<br />

Stefan Gittel


Seite 2 <strong>Allendeblättchen</strong> – LESEN & WEITERGEBEN<br />

2/09<br />

<strong>Köpenick</strong> in der<br />

Handtasche<br />

(k.f.) Eine 800 Jährige hat sich herausgeputzt,<br />

lädt das ganze Jahr<br />

2009 zum Feiern. Als Leitfaden<br />

durch das Jahr fungiert der <strong>Köpenick</strong>-Pass.<br />

Das Büchlein zum Jubiläum<br />

einer Stadt in Berlin passt<br />

nicht nur in die Hosentasche, sondern<br />

enthält auch auf über 160 Seiten<br />

allerlei Geschichtliches, kulturelle<br />

Highlights und Touristiktipps,<br />

einen umfangreichen Veranstaltungskalender<br />

und Sparcoupons<br />

für über 100 Angebote. So werden<br />

als Höhepunkte für Mai unter anderem<br />

angekündigt: Die Köpenikker<br />

Schlosskonzerte Klassikfrühling<br />

am 1., 2. und 3. Mai, das 19.<br />

Bölschefest am 9. und 10. Mai sowie<br />

das EUROPAFEST im FEZ<br />

am gleichen Wochenende mit<br />

Showprogramm und kulinarischen<br />

Köstlichkeiten der Superlative.<br />

Fragen Sie nach, liebe Leser, im<br />

Rathaus oder im Tourismusverein<br />

am Schlossplatz und holen Sie sich<br />

den Pass durch’s Jahr.<br />

„Bude“: Vertrag perfekt<br />

(p.g.) Nach monatelanger Ungewissheit<br />

ist nun zwischen dem<br />

Sylvester e.V. und dem Bezirksamt<br />

eine Nutzungsvereinbarung<br />

zur „Bude“ unter Dach und Fach.<br />

Danach übernimmt das Amt die<br />

Betriebskosten, die Übernahme<br />

von Personalkosten hingegen erfolgt<br />

nicht. Daher muss das Programmangebot<br />

– wie Marek Bauer<br />

vom Sylvester e.V. bedauert – auf<br />

das Bisherige beschränkt bleiben.<br />

„Eiche“ bleibt<br />

(p.g.) Nach Auskunft von Jörg<br />

Zabian, Eichevorstand, ist auch im<br />

Sportjahr 2009 der Spielbetrieb<br />

gesichert. Das ist möglich dank der<br />

Eigeninitiative der Vereinsmitglieder<br />

sowie der sich im Rahmen des<br />

Bisherigen bewegenden Zuwendungen<br />

des bezirklichen Sportamts.<br />

Und im Juni Europawahl<br />

Politischer Frühschoppen mit Andé Brie (MdEP)<br />

Für André Brie als Mitglied einer<br />

linken, modernen sozialistischen<br />

Partei steht die <strong>LINKE</strong> für ein Europa<br />

der Überwindung von Krieg<br />

und Nationalismus, für sozialen<br />

Zusammenhalt, Frieden und Abrüstung.<br />

Mit dieser Grundaussage<br />

positionierte er sich beim jüngsten<br />

Frühschoppen der Partei <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> in der <strong>Köpenick</strong>er Fischerhütte.<br />

Er erinnerte im Zusammenhang<br />

von Krieg und Nationalismus<br />

an Heinrich Heines diesbezügliche<br />

Vorahnungen. Unter den Bedingungen<br />

der Globalisierung sind nationale<br />

Märkte zu verteidigen. Kultureller<br />

Austausch und Vielfalt sind<br />

zu erhalten. Zur Wirtschafts- und<br />

Währungsunion muß die Sozialunion<br />

in die EU-Politik integriert<br />

werden, das ist das Ziel linker Politik,<br />

sonst zerfällt Europa. Die 41<br />

Abgeordneten der Europäischen<br />

Linken haben im EU-Parlament für<br />

Veränderungen gesorgt, so bei der<br />

Da müht sich nun alles, landauf,<br />

landab, angefangen bei den Öffentlich-Rechtlichen<br />

Sendeanstalten<br />

bis zu den Privaten, vom „Kurier“<br />

bis „Bild“ und „Superillu“, uns<br />

Ossis im 20. Jahr des Mauerfalls<br />

darüber aufzuklären, was Schreckliches<br />

wir in den 40 Jahren davor<br />

durchmachen mussten. Wie man<br />

uns zur Freude der Parteioberen so<br />

lange geknutet und geknebel und<br />

gezwiebelt hat, bis uns das Lachen<br />

vergangen ist. Und dann geht man<br />

ins Stadttheater Cöpenick zur ersten<br />

Neuinszenierung des 2009er<br />

Jahres, und was muss man erleben?<br />

Justament die Wiederaufführung<br />

des bekanntesten Lustspieldramatikers<br />

der DDR, Rudi Strahl,<br />

mit seinem Stück aus Vorwendezeiten<br />

„Ein irrer Duft von frischem<br />

Heu“.<br />

Sie erinnern sich vielleicht, das ist<br />

jene turbulente und zugleich hintersinnige,<br />

ja auch vom vormali-<br />

Unerhörte Duftmarke<br />

Hafenrichtlinie, dem Verbraucherschutz<br />

und z.B. durch dieSolidarität<br />

mit Cuba. Daher ist es wichtig<br />

und notwendig, dass wieder eine<br />

starke Linke in das neu zu wählende<br />

Europaparlament einzieht. Brie<br />

vermittelt den Zuhörern wiederholt,<br />

wofür Brüssel steht. Im Parlament<br />

werden 80 Prozent der Gesetzgebungsentscheidungen<br />

für die EU<br />

getroffen. Und er macht deutlich,<br />

dass die EU-Länder ihre Kompetenz<br />

z.B. für die Bereiche Landwirtschaft<br />

und Währung vollständig<br />

an die EU abgetreten haben!<br />

Es braucht neue europäische Gesetze<br />

zur Arbeitsmarktpolitik und<br />

soziale Sicherungssysteme und das<br />

bewirkt nur die <strong>LINKE</strong>. Nur wenn<br />

es gelingt, staatlich verbriefte soziale,<br />

ökologische und zivile<br />

Grundrechte für alle zu sichern,<br />

kann ein vereintes demokratisches<br />

Europa entstehen.<br />

Stefan Gittel<br />

gen DDR-Fernsehen ins Bild gesetzte<br />

Geschichte vom scheinbar<br />

wundertätigen Dorfparteisekretär<br />

Mattes aus Trutzlaff. Der sich im<br />

Geviert zwischen Aventuro, dem<br />

päpstlichen Beauftragten für Mirakel,<br />

dem Dorfpastor Himmelsknecht,<br />

dem „krummen“ Paul und<br />

der eifernden Parteihochschulabsolventin<br />

Angelika auf witzig-listige<br />

Weise herumschlagen muss.<br />

Und das Publikum klatscht sich ob<br />

des Spaßes, der bei der Belustigung<br />

über unser Damals von der<br />

Bühne springt, auf die Schenkel<br />

und nach dem letzten Vorhang minutenlang<br />

in die Hände. Ein „Irrer<br />

Duft …“ aus DDR-Zeiten genügt<br />

und ausgelöscht ist, was uns mit<br />

der Keule vom „Unrechtsstaat“<br />

eingebläut wurde. Unerhört, nicht<br />

wahr?! Hier die nächsten Aufführungstermine<br />

zum Vormerken:<br />

24. und 25. April, 20 Uhr.<br />

Peter Gerstenberger<br />

2/09 <strong>Allendeblättchen</strong> – LESEN & WEITERGEBEN<br />

Seite 3<br />

Lesen - Hören - Sehen - Chatten (2)<br />

Sie, werte Leserin, werter Leser,<br />

haben sich inzwischen sicher schon<br />

ein eigenes Bild von der Leistungsfähigkeit<br />

der neuen Bibliothek am<br />

Alten Markt gemacht. Immerhin<br />

frequentieren bis zu 500 Besucher<br />

täglich die Einrichtung, bis zu 1600<br />

Ausleihen gehen in der gleichen<br />

Zeit über den Tisch. Ein besonderer<br />

Anziehungspunkt namentlich<br />

für junge Leute sind die 40 Computerarbeitsplätze.<br />

An ihnen kann<br />

sowohl im Internet gesurft werden<br />

- und zwar eine Stunde kostenlos -<br />

als auch anderes je nach Wunsch<br />

erledigt werden. So ist es möglich,<br />

beispielsweise Bewerbungsschreiben<br />

zu verfertigen oder andere vorbereitete<br />

Texte weiter zu bearbeiten.<br />

Überhaupt scheint mir die Bibliothek<br />

auf „Zuwachs“ konzipiert.<br />

So bieten die großzügigen Räum-<br />

KÖPENICKER STREIFLICHER<br />

lichkeiten Gelegenheit zu vielfältigen<br />

kleineren und größeren Veranstaltungen<br />

bzw. einfach zum Verweilen<br />

in angenehmer Atmosphäre.<br />

Damit der Betrieb reibungslos<br />

funktioniert, sind pro Schicht fünf,<br />

also je Arbeitstag zehn qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen tätig; dazu noch<br />

ein halbes Dutzend Verwaltungskräfte.<br />

Jährlich bildet die Bibliothek<br />

2 Lehrlinge für „Medien- und<br />

Informationsdienste“ aus - so die<br />

offizielle Bezeichnung für das entsprechende<br />

Berufsbild. Alles in allem<br />

also ein Unternehmen, das<br />

auch an dessen Leitung durch die<br />

als Diplombibliothekarin an der<br />

Humboldt-Uni ausgebildete und<br />

schon seit 1978 in <strong>Köpenick</strong> in diesem<br />

Metier tätige Frau Heimann<br />

nicht geringe Ansprüche stellt.<br />

Peter Gerstenberger<br />

Verschwundenes und Gebliebenes<br />

Von Peter Gerstenberger<br />

Unser Spreetunnel, jene 120 Meter<br />

lange, 5 Meter breite, 8,5 Meter<br />

unter der Wasseroberfläche liegende<br />

„Röhre“ bedurfte einer Bauzeit<br />

von gut einem Jahr. Am 25. Mai<br />

1927 durchschritten ihn die ersten<br />

Passanten. Vorher mussten mehr<br />

als 8000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben<br />

werden, damit der am<br />

Ufer vormontierte Körper - wie<br />

vorher berechnet - versenkt werden<br />

konnte. Während der letzten<br />

Kriegstage 1945 von Nazitruppen<br />

geflutet, konnte man schon 1946<br />

wieder trockenen Fußes die Spree<br />

passieren. Dieses Bauwerk blieb<br />

uns also erhalten.<br />

Verschwunden dagegen ist seit<br />

dem letzten Kriegsjahr das in seiner<br />

Nachbarschaft gelegene Müggelschlößchen.<br />

Nach dem Erwerb<br />

des Grundstücks 1872 durch den<br />

Lindenbrauereibesitzer Herrmann<br />

Schäfer entstanden, war es bereits<br />

6 Jahre später Konkursmasse, auf<br />

der der Gaststättenneubau „Etablissement<br />

Müggelschlößchen“ errichtet<br />

wurde. 5000(!) Sitzplätze, 2<br />

Parkettsäle für 250 bzw. 750 Leute,<br />

Ort, wo sich die Familien ihren<br />

Kaffee selber kochen konnten.<br />

1890 trifft man sich dort erstmalig<br />

zur 1. Mai-Feier. Heute sind nur<br />

noch überwucherte Mauerfundamente<br />

stille Zeugen einstiger Herrlichkeit.<br />

Verschwunden gleichfalls der in<br />

chinesischem Pagodenstil 1889<br />

von Carl Streicher, Gastwirt und<br />

Stadtverordneter, 98 Meter über<br />

dem Müggelsee erbaute Müggelturm.<br />

27 Meter hoch, unten 5 m2,<br />

oben 4,2 m2. Die Flammen holten<br />

sich ihn, wie wir wissen. Die 1926<br />

am Fuße des Turms erbaute Terrasse<br />

war zwar feuer-, aber leider,<br />

wie heute zu sehen, – nicht krisenfest.<br />

Die 100 Stufen hinunter in<br />

Richtung Marienlust allerdings<br />

haben die Zeit überdauert.<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

Spreearche erhalten!<br />

Im November 2008 wurde in der<br />

BVV ein gemeinsamer Antrag von<br />

Die Linke, SPD, CDU und FDP<br />

beschlossen, wonach sich das Bezirksamt<br />

gegenüber den zuständigen<br />

Senatsverwaltungen dafür einsetzen<br />

soll, das dem Restaurantschiff<br />

„Spreearche“ am Müggelpark<br />

in Friedrichshagen ein neuer<br />

Liegeplatz zur Verfügung gestellt<br />

wird.<br />

Hintergrund dieses Vorstoßes war,<br />

dass das ungewöhnliche schwimmende<br />

Holzhaus, das man bisher<br />

nur per Klingel vom Ufer aus über<br />

eine kleine Fähre unweit der Badestelle<br />

Teppich erreichen kann,<br />

einen ungenehmigten Liegeplatz hat<br />

und um seine Existenz bangen<br />

muß.<br />

Das Bezirksamt hatte schon vor<br />

längerer Zeit einen neuen Standort<br />

nahe dem Spreetunnel empfohlen,<br />

aber das Landesdenkmalamt verweigert<br />

dem bislang seine Zustimmung.<br />

Den rührigen Erbauer und<br />

Betreiber des Bootes Frank Cotte<br />

nervt das nun schon mehrjährige<br />

Hickhack um seine gastronomische<br />

Attraktion, und er hat unsere Unterstützung<br />

verdient, denn was er<br />

da betreibt, steht unserem Bezirk<br />

gut zu Gesicht. Ein solches touristisches<br />

Ziel zu erhalten und sich<br />

dafür einzusetzen, gehört zu unseren<br />

kommunalpolitischen Aktivitäten<br />

im Interesse von Anwohnern<br />

und Besuchern unseres Bezirks.<br />

Hans Erxleben, Mitglied im<br />

Fraktionsvorstand Die Linke.<br />

Nachdem Minka Dott ins Abgeordnetenhaus<br />

nachgerückt ist und<br />

ihre Position als Bürgerdeputierte<br />

im Ausschuss für Bildung und<br />

Bürgerdienste frei wurde, schlägt<br />

die Linksfraktion die bisherige<br />

Stellvertreterin Jana Wiederhold<br />

(22) als Bürgerdeputierte und Benjamin<br />

Last (20) als neuen Stellvertreter<br />

vor. Philipp Wohlfeil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!