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Zweidimensionale laserinduzierte Fluoreszenzmessungen von ...

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<strong>Zweidimensionale</strong> <strong>laserinduzierte</strong> <strong>Fluoreszenzmessungen</strong><br />

<strong>von</strong> Formaldehyd in der Mischzone <strong>von</strong> flüssigen<br />

Brennstoffen mit vorgewärmter Luft<br />

Dr. Ing. C. Mengel, F. Bergemann, Dr. Ing. K. Lucka, Prof. Dr. H. Köhne,<br />

Oel-Wärme-Institut gGmbH, Aachen; Dipl.-Ing. D. Müller, Dr. A. Burkert,<br />

Prof. Dr. W. Triebel, Institut für Physikalische Hochtechnologie e.V., Jena<br />

Kurzfassung<br />

Die Gemischbildung <strong>von</strong> technischen, flüssigen Brennstoffen und Luft ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für eine effektive energetische Nutzung dieser Einsatzstoffe. Eine Umsetzung<br />

der Vormischtechnik, bei der ein homogenes Gemisch aus Brennstoff und Oxidator vor der<br />

eigentlichen Verbrennung in einer separaten Mischzone erzeugt wird, stellt die Verdampfung<br />

unter Nutzung Kalter Flammen dar. Diese exothermen Reaktionen treten auf, wenn flüssige<br />

Brennstoffe und Luft in einem Temperaturbereich zwischen ca. 300 °C und 500 °C gemischt<br />

werden. Die Reaktionen sind verbunden mit einem Teilumsatz des Brennstoffes und der<br />

Bildung einer Reihe <strong>von</strong> Produkten, darunter auch Formaldehyd. Dieser Gemischbildungsprozess<br />

wird bereits in verschiedenen Applikationen angewendet. Zusätzliche<br />

Aussagen zur Homogenität der Mischung können durch die hier vorgestellten Untersuchungen<br />

zur räumlichen Bestimmung <strong>von</strong> Formaldehyd mittels Laser Induzierter<br />

Fluoreszenz (LIF) gewonnen werden.<br />

Zur LIF-Messung wurde der Laserstrahl eines schmalbandigen und durchstimmbaren<br />

Excimerlasers (COMPex 150T, 353 nm, 17 mJ Pulsenergie, 10 Hz) in Kombination mit der<br />

Lichtschnitttechnik (43 mm x 20 mm) genutzt. Der Nachweis der zweidimensionalen (2D) LIF<br />

erfolgte mit Hilfe eines bildverstärkten CCD-Kamerasystems (10 Hz, 8 bit, 768 x 576 Pixel).<br />

Bei den Messungen wurden der Vergleichsbrennstoff n-Heptan sowie der technische Brennstoff<br />

Heizöl EL eingesetzt. Im Fall <strong>von</strong> Heizöl wird die Formaldehyd-LIF durch die breitbandige<br />

Fluoreszenz anderer Spezies überdeckt. Die Messungen mit n-Heptan ermöglichen<br />

die Bestimmung der Formaldehydverteilung als Maß für den Mischungsgrad <strong>von</strong> Brennstoff<br />

und Luft, sowie die Visualisierung <strong>von</strong> unverbrannten Brennstofftropfen und der Reaktionszone.<br />

1. Einführung<br />

Die Gemischbildung ist ein entscheidendes Kriterium für die Qualität der Verbrennung <strong>von</strong><br />

Brennstoffen [1]. Dies gilt insbesondere für flüssige Brennstoffe wie z. B. Heizöl, da diese


zunächst verdampft werden müssen und sich daher mit Luft schwerer mischen bzw. nachfolgend<br />

verbrennen lassen als gasförmige Brennstoffe wie Erdgas. Inhomogenitäten bei der<br />

Gemischbildung können zur verstärkten Bildung <strong>von</strong> Schadstoffen wie z. B. <strong>von</strong> CO und NO x<br />

führen. Ein weiteres Anwendungsfeld der Vormischtechnik stellen Brennstoffzellensysteme<br />

dar, bei denen ein Brenngas für die Brennstoffzelle mittels Reformierung bereitgestellt wird<br />

[2]. Hier werden höchste Anforderungen an ein Gemisch aus Brennstoff und Oxidator<br />

gestellt, das in einer katalytischen Umsetzungsstufe in ein brennstoffzellenverträgliches<br />

Synthesegas umgewandelt wird.<br />

Ein neues Konzept zur Bildung eines homogenen Brennstoffdampf/Luft-Gemisches ist die<br />

Nutzung <strong>von</strong> Kalten Flammen, die in einem begrenzten Druck- und Temperaturintervall auftreten.<br />

Für atmosphärische Drücke sind Kalte Flammen bei leichtem Heizöl im Bereich <strong>von</strong><br />

rund 300 °C bis 500 °C zu beobachten. Bei tieferen Temperaturen finden praktisch noch<br />

keine Reaktionen statt; bei höheren Temperaturen setzt Selbstzündung ein [3]. Kalte<br />

Flammen treten bei nahezu allen Zündprozessen auf. Verlaufen diese als 2-Stufen-Zündung,<br />

so stellt die Kalte Flamme den ersten Bereich des Zündvorganges in Form einer Niedertemperaturoxidation<br />

dar. In der zweiten Stufe kommt es zur heißen Zündung und<br />

idealerweise einem vollständigen Brennstoffumsatz, also etwa zu einer vollständigen<br />

Verbrennung. Die Nutzung der Kalten Flammen zur Gemischbildung beruht auf einer<br />

stationären Ausbildung der ersten Stufe der Zündung im Gemischbildner durch thermische<br />

Konditionierung, so dass ein Totalumsatz vermieden werden kann. Hierdurch steht ausreichend<br />

Zeit für eine Verdampfung der flüssigen Brennstoffe und die Mischung mit der<br />

Reaktionsluft zur Verfügung.<br />

In Kalten Flammen wird ein Teil der chemischen Energie in Form <strong>von</strong> Wärme freigesetzt,<br />

wobei ein Teil des Sauerstoffs umgesetzt wird. Es kommt zu einem limitierten Temperaturanstieg,<br />

bis sich Reaktionstemperaturen <strong>von</strong> ca. 450 °C bis 500 °C im Gemischbildner einstellen.<br />

Neben geringen Mengen an Kohlenoxiden werden in den Reaktionen der Niedertemperaturoxidation<br />

vor allem sauerstoffhaltige Verbindungen (Aldehyde, Furane) und<br />

Olefine gebildet [4].<br />

Eine technische Umsetzung der Vormischtechnik unter Nutzung Kalter Flammen stellt die<br />

Einspritzung eines Brennstoffes in einen vorgewärmten Luftstrom dar. In Abhängigkeit <strong>von</strong><br />

der Strömungsführung und den thermischen Bedingungen kann ein solcher Prozess vollständig<br />

autotherm betrieben werden. In diesem Fall wird die für die Verdampfung<br />

notwendige Wärme in der chemischen Teilreaktion freigesetzt, so dass auf eine externe<br />

Wärmezufuhr vollständig verzichtet werden kann. Aufgrund der Verdampfung im Flugstrom<br />

können solche Systeme vollständig ablagerungsfrei betrieben werden.


Die Reaktion Kalter Flammen ist verbunden mit einer schwachen bläulichen Eigenlumineszenz,<br />

die auf angeregtes Formaldehyd zurückzuführen ist [5]. Diese Lumineszenz ist<br />

aber zu schwach, um für eine räumliche Analyse hinsichtlich der Reaktionszone Verwendung<br />

zu finden. Aus diesem Grund wurden in einer Kooperation zwischen dem Oel-Wärme-Institut<br />

(OWI) und dem Institut für Physikalische Hochtechnologie (IPHT) LIF-Messungen zur zweidimensionalen<br />

Verteilung <strong>von</strong> Formaldehyd in der Mischzone <strong>von</strong> flüssigem Brennstoff und<br />

Luft durchgeführt. Diese Messungen erfolgten für einen Gemischbildner des OWI an einem<br />

Laserdiagnostikmessplatz des IPHT. Hierüber ist es möglich, den Ort der Reaktionszone<br />

Kalter Flammen zu lokalisieren und Aussagen über die Homogenität der Gemischbildung zu<br />

treffen.<br />

2. Versuchsaufbau<br />

2.1 Gemischbildner<br />

In den Versuchen wurde leichtes Heizöl und n-Heptan in einem technischen Gemischbildner<br />

eingesetzt. Um die Reaktion optisch diagnostizieren zu können, wurde ein doppelwandiger<br />

Reaktor genutzt, in den Quarzglas-Fenster integriert sind (Abbildung 1). Der Brennstoff<br />

wurde dabei, orientiert an technisch üblichen Brennern, durch eine handelsübliche<br />

Dralldruckzerstäuberdüse in einen mit einer elektrischen Heizung vorgewärmten Luftstrom<br />

eingedüst. Um den inneren Reaktionsraum wurde in einem Ringspalt ein ebenfalls elektrisch<br />

vorgeheizter Luftstrom geführt. Der Isolationsluftstrom wurde zur Simulation einer<br />

technischen Isolation konstant auf eine Temperatur <strong>von</strong> 400 °C vorgeheizt. Die Reaktionsluft<br />

wird über eine konische Luftdüse, die ringförmig um die Brennstoffeinspritzung herum angeordnet<br />

ist, in den Verdampfer eingebracht. Es bildet sich eine Freistrahlströmung aus. Die<br />

Druckdifferenzen an der Grenzfläche zwischen Freistrahl und Umgebung führen im<br />

Verdampfer zu einer Rezirkulation <strong>von</strong> Reaktionsgasen in den Bereich der Einspritzung.<br />

2.2 Laserdiagnostik<br />

Die Formaldehydverteilung wurde mittels LIF bestimmt. Zu diesem Zweck wurde der Laserstrahl<br />

eines schmalbandigen und durchstimmbaren Excimerlasers (COMPex 150T, 353 nm,<br />

17 mJ Pulsenergie, 10 Hz), zu einem Lichtschnitt, d.h. einer senkrecht stehenden Fläche<br />

über der Einspritzdüse im zylindrischen Reaktor geformt (Abbildung 1). Der 2D-Nachweis der<br />

LIF erfolgte mit Hilfe eines bildverstärkten CCD-Kamerasystems (10 Hz, 8 bit, 768 x 576<br />

Pixel). Laserstreulicht wurde mit Hilfe eines dielektrischen Filters (WG1 <strong>von</strong> Schott) unterdrückt.<br />

Es wurden weiterhin Spektren (Gitterspektrometer, 150 g/mm, 16 bit ICCD-Kamera,<br />

1024 x 1024 Pixel 2 ) zum Nachweis <strong>von</strong> Formaldehyd bei verschiedenen Versuchs-


parametern für die Brennstoffe Heizöl und n-Heptan aufgenommen. Das Nachweisvolumen<br />

hatte eine Größe <strong>von</strong> 1 mm x 4 mm x 20 mm. Die spektralen Messungen wurden bei zwei<br />

Anregungswellenlängen durchgeführt. Während die Wellenlänge 1 (353,287 nm, im<br />

Folgenden „on-resonant“ bezeichnet) Formaldehyd effizient angeregt, kann mit der Wellenlänge<br />

2 (353,297nm, „off-resonant“) Formaldehyd nur ineffizient angeregt werden [6]. Es<br />

wurden für die on- und off-resonanten Wellenlängen jeweils 100 spektrale Messungen (ein<br />

Spektrum pro Laserpuls) zu einem Gesamtspektrum akkumuliert. Formaldehyd-LIF-Spektren<br />

erhält man durch Subtraktion der Spektren mit on- und off-resonanter Anregung.<br />

Die 2D-Formaldehydverteilung wurde für den Brennstoff n-Heptan nahe der Brennstoffdüse<br />

und stromabwärts im homogenen Gemisch bestimmt. Dazu wurde der Laserstrahl zu einem<br />

Lichtschnitt <strong>von</strong> 43 mm x 20 mm x ~500 µm mit dem Fokus im Gemischbildner geformt. Bei<br />

der 2D-LIF-Messung mit einer Pulsfolgefrequenz <strong>von</strong> 10 Hz zeigten sich starke Fluktuationen<br />

der LIF-Signalverteilungen, die durch Turbulenzen im Reaktor bedingt sind. Dadurch ist es<br />

bei der Pulsfolgefrequenz <strong>von</strong> 10 Hz nicht möglich, Formaldehydverteilungen durch<br />

Subtraktion <strong>von</strong> nach on- und off-resonanten Anregung aufgenommenen Einzelbildern zu<br />

bestimmen. Aus diesem Grund werden nur die Ergebnisse der on-resonanten Messungen<br />

diskutiert. Ein Vergleich mit off-resonanten Messungen zeigt hierbei, dass die Intensitätsverteilungen<br />

überwiegend auf Formaldehyd-LIF zurückzuführen sind. Intensitätsanteile (z.B.:<br />

LIF, Streulicht) aus nicht verdampften Brennstofftropfen und anderen chemischen<br />

Komponenten sind aber nicht vollständig auszuschließen.<br />

90 mm<br />

Homogenes Gemisch<br />

KF<br />

Brennstoffspray<br />

LIF<br />

Öldüse<br />

XeF - Laser<br />

Lichtschnitt<br />

Isolationsluft<br />

Gasfluss<br />

Spektralfilter<br />

Linse<br />

Reaktionsluft<br />

Brennstoff<br />

ICCD-<br />

Kamera<br />

Abbildung 1: Versuchsreaktor und experimenteller Aufbau der LIF-Messungen


3. Ergebnisse<br />

In technischen Applikationen wird üblicherweise Heizöl extra leicht (HEL) oder Diesel als<br />

Brennstoff eingesetzt. Aus diesem Grund wurden Versuche durchgeführt, bei denen HEL<br />

unter den Bedingungen einer Verbrennung, d.h. bei einem Luftverhältnis <strong>von</strong> λ = 1 in den<br />

Reaktor eingespritzt wurde. Die Ergebnisse eines Versuchs mit HEL zeigt Abbildung 2, als<br />

Spektren mit einem breitbandigen Untergrund (z.B.: LIF anderer Spezies), dem<br />

Formaldehyd-LIF mit seiner spezifischen Bandenstruktur überlagert ist.<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

Intensität * 10 6 / a.u.<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

off-resonant<br />

on-resonant<br />

0,2<br />

0,0<br />

0 350 400 450 500 550 600<br />

Wellenlänge in nm<br />

Abbildung 2: Spektrale Messungen bei on- und off-resonanter Anregung für den Brennstoff<br />

HEL, Luftverhältnis λ = 1, in 120 mm Abstand über der Öldüse<br />

Für den Versuchsbrennstoff n-Heptan ist eine Bestimmung der Formaldehyd-LIF-Verteilung<br />

durch Differenzbildung <strong>von</strong> nach on- und off-resonanter Anregung aufgenommenen, über<br />

100 Laserpulse gemittelten Spektren möglich, da hier der breitbandige Untergrund, im<br />

Vergleich zu HEL, intensitätsschwächer ist. Abbildung 3 zeigt die separierten Formaldehyd-<br />

LIF-Emissionsspektren für unterschiedliche globale Luftverhältnisse. Die Spektren wurden im<br />

Abstand <strong>von</strong> 120 mm über der Einspritzdüse aufgenommen und weisen eine geringere<br />

Intensität der Formaldehydemissionen bei geringerem Brennstoffpartialdruck aus.<br />

Abbildung 4 zeigt die Intensitätsverteilung im Gemischbildner, d.h. im Laserlichtschnitt, für<br />

das Einspritzen des Brennstoffs n-Heptan in einen auf 380°C vorgewärmten Luftstrom. Der<br />

Brennstoff wird unten eingespritzt und der Messbereich wird <strong>von</strong> unten nach oben durchströmt.<br />

Das Zentrum des Bildausschnitts liegt zentral im Reaktor im Abstand <strong>von</strong> 30 mm<br />

über der Einspritzdüse. Die Bildung <strong>von</strong> Formaldehyd ist zu erwarten, sobald der Brennstoff


verdampft ist, lokal geeignete thermische Bedingungen vorliegen und die Zündverzugszeit<br />

zur Bildung der Kalten Flammen erreicht bzw. überschritten ist.<br />

400<br />

350<br />

Luftverhältnis λ = 1<br />

300<br />

Intensität * 10 3 / a.u.<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

λ = 2<br />

0<br />

0 350 400 450 500 550 600<br />

Wellenlänge in nm<br />

Abbildung 3: Spektren der Formaldehyd-LIF für den Brennstoff n-Heptan, in 120 mm<br />

Abstand über der Einspritzdüse, Luftverhältnisvariation<br />

Abbildung 4 zeigt, dass im Bereich der zentralen Lufteindüsung kein Formaldehyd auftritt.<br />

Hier sind, aufgrund der „Einspritzkühlung“ durch den Brennstoff, die lokalen Temperaturen<br />

für die Bildung Kalter Flammen zu niedrig. Darüber hinaus sind hier, aufgrund unverdampfter<br />

Brennstoffanteile, die Partialdruckverhältnisse zur Ausbildung <strong>von</strong> Reaktionsprodukten<br />

ungünstig. In diesem Bereich tritt Frischluft auf. Möglicherweise ist hier auch die Zündverzugszeit<br />

zur Bildung der Kalten Flammen noch nicht erreicht.<br />

43 mm<br />

Gasfluss<br />

Abbildung 4: Nach on-resonanter Anregung aufgenommene Intensitätsverteilung im<br />

Gemischbildner für den Brennstoff n-Heptan, im Abstand <strong>von</strong> 30 mm über der Einspritzdüse


Innerhalb der Rezirkulationsgebiete um die Luftzuführung ist eine hohe Formaldehydkonzentration<br />

festzustellen. Im Übergangsbereich zwischen der Freistrahleindüsung der<br />

Frischluft und den Rezirkulationsgebieten sind Wirbelablösungen zu erkennen. In diesem<br />

Bereich wird das reagierte, rezirkulierende Gemisch den Edukten zugemischt. Weiterhin<br />

können einzelne Kraftstofftropfen als graue „Punkte“ im Bild nachgewiesen werden. Dies ist<br />

z.B. auf LIF <strong>von</strong> Kraftstoffkomponenten (siehe breitbandiger Untergrund in Abbildung 2) und<br />

eventuell auf nicht vollständig unterdrücktes Laserstreulicht zurückzuführen. Der Nachweis<br />

<strong>von</strong> Brennstofftropfen deutet auf eine noch nicht abgeschlossene Verdampfung des Brennstoffes<br />

und eine unvollständige Mischung mit Reaktionsluft in diesem Bereich hin.<br />

In Abbildung 5 ist die Intensitätsverteilung in einem Abstand <strong>von</strong> 120 mm über der Einspritzdüse<br />

dargestellt. Die übrigen Bedingungen entsprechen denen aus Abbildung 4. Diese<br />

Messungen deuten auf eine nahezu homogene Verteilung <strong>von</strong> Formaldehyd in der<br />

Messebene hin. Eine dünne Reaktionszone, die z.B. bei der üblichen Verbrennungsdiagnostik<br />

in Flammen festzustellen ist, wird hier nicht gefunden. Vielmehr liegt hier ein<br />

großes Reaktionsvolumen vor. Brennstofftropfen sind nicht mehr nachzuweisen. Dies weist<br />

auf eine abgeschlossene Verdampfung und vollständige Gemischbildung hin. Das auf diese<br />

Weise erzeugte Gemisch kann für einen weiteren Umsetzungsschritt in einer energietechnischen<br />

Anwendung genutzt werden.<br />

43 mm<br />

Abbildung 5: Nach on-resonanter Anregung aufgenommene Intensitätsverteilung im<br />

Gemischbildner für den Brennstoff n-Heptan, im Abstand <strong>von</strong> 120 mm über der Einspritzdüse<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die durchgeführten Versuche weisen nach, dass die ortsaufgelöste Formaldehyd-LIF-<br />

Messung zur Identifikation der Reaktionszone Kalter Flammen und zum Nachweis der


homogenen Speziesverteilungen geeignet ist. Hierdurch können zusätzliche Erkenntnisse<br />

zur Gemischbildung unter Nutzung Kalter Flammen und zur Optimierung des Gemischbildners<br />

gewonnen werden.<br />

Weitere Messungen z.B. zur LIF des technischen Brennstoffs sind möglich, um zusätzlich<br />

zur Formaldehydverteilung auf die prozessbestimmende Größe, die Verteilung des Brennstoff-<br />

und des Sauerstoffpartialdruckes, zurückzuschließen.<br />

Literatur<br />

[1] S. Mößbauer, J. vom Schloß, K. Lucka, H. Köhne: Adaption des Kalten Flammen<br />

Prozesses für die Anwendung in einem Wasserdampf-Kreisprozess zur dezentralen Stromund<br />

Wärmeerzeugung, 21. Deutscher Flammentag, Cottbus, 09./10.09.03<br />

[2] L. Hartmann: Mixture Preparation by Cool Flames for Diesel Reforming Technologies,<br />

Journal of Power Sources 118/2003, S.286-297<br />

[3] Lucka, K., Köhne, H.: Usage of cold flames for the evaporation of liquid fuels; Energy,<br />

Combustion and Environment, Vol. 5, Gordon and Breach Publisher, Abingdon, Oxon, 1999<br />

[4] Mengel, C.; Lucka, K.; Köhne, H.; Hein O.; Jess A.: Umwandlung <strong>von</strong> leichtem Heizöl<br />

in ein homogenes Brenngas – Luftgemisch mittels Kalter Flammen; Erdöl Erdgas Kohle,<br />

Jahrgang 118, Heft 10,<br />

[5] Coffee, R. D.: Cool Flames and Autoignition: Two Oxidation Processes. In: Loss<br />

Prevention; American Institute of Chemical Engineers, (Band 13), S. 74-82, 1979<br />

[6] Burkert, A., Grebner D., Müller, D., Triebel, W., and König, Single Shot Imaging of<br />

Formaldehyde in Hydrocarbon Flames by XeF Excimer Laser Induced Fluorescence, J.,<br />

Proc. Comb. Inst. 28: S. 1655-1661, 2000

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