Er - Die DAFEG
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Unbequeme Wahrheiten und Hoffnung auf Heil<br />
<strong>Die</strong> Propheten Obadja, Jona und Micha.<br />
Obadja - Kurz, aber heftig<br />
Der Prophet Obadja. Schnitzfigur am Chorgestühl der Klosterkirche in Blaubeuren (um 1500). Foto:<br />
wikipedia.org<br />
Der Name Obadja bedeutet:<br />
‘Knecht Gottes’. Das kleine<br />
Prophetenbuch Obadja ist das<br />
kürzeste Buch im Alten Testament. Es<br />
hat insgesamt nur 21 Verse und braucht<br />
deshalb keine Einteilung in Kapitel.<br />
Obadja kündigte Gottes Gericht über<br />
Edom an. Edom war das Gebiet südlich<br />
von Juda. <strong>Die</strong> Menschen von Edom<br />
(Edomiter) galten als Nachkommen Esaus<br />
(1. Mose 36,1), die Menschen von Juda<br />
galten als Nachkommen Jakobs. Jakob<br />
und Esau waren Zwillingsbrüder (1. Mose<br />
25,25), also waren Edomiter und Judäer<br />
verwandte Völker. Trotzdem erhob der<br />
Prophet Obadja scharfe Anklage gegen<br />
Edom. Der Grund dafür: Als Juda von<br />
den Babyloniern erobert wurde, da hat<br />
Edom nicht geholfen, sondern nur tatenlos<br />
zugesehen und sich sogar über Judas<br />
24<br />
Niederlage gefreut. Möglich ist sogar, dass<br />
die Edomiter sich an den Plünderungen<br />
im besiegten Juda beteiligt haben.<br />
Aus diesem Grund, sagt Obadja, wird<br />
Gott Edom hart bestrafen. Israel und<br />
Juda hingegen werden ihren verlorenen<br />
Besitz wieder bekommen und Gott wird<br />
seine Herrschaft auf dem Zion (Jerusalem)<br />
errichten.<br />
Jona - Ein Prophet auf Umwegen<br />
Der Name Jona bedeutet: ‘Taube’.<br />
Jona gehört zu den bekanntesten<br />
Gestalten der Bibel, und doch<br />
wissen wir über seine Person fast nichts.<br />
Der Grund dafür: Das Buch Jona will<br />
einfach zeigen, wie Gott dafür sorgt, dass<br />
sein Auftrag wirklich ausgeführt wird.<br />
Jona dient dabei einfach als Beispiel. <strong>Die</strong><br />
Geschichte ist spannend erzählt - und sie<br />
will den Lesern eine Lehre geben. Hier<br />
kurz der Inhalt dieser Geschichte:<br />
Gott schickt Jona in die Großstadt Ninive<br />
(im Norden des heutigen Irak). Jona soll in<br />
Ninive gegen die Bosheit der Menschen<br />
dort predigen. Doch er will das nicht tun<br />
und beschließt, nach Tarsis (vermutlich in<br />
Spanien) zu reisen, genau in die entgegengesetzte<br />
Richtung. <strong>Er</strong> hofft, auf diese<br />
Weise dem schweren Auftrag Gottes zu<br />
entkommen. Auf einem Handelsschiff<br />
kann Jona als Passagier mit reisen. Doch<br />
das Schiff gerät in ein Unwetter und droht<br />
zu zerbrechen. <strong>Die</strong> Seeleute versuchen<br />
alles, sie werfen sogar die Ladung über<br />
Bord - doch es nützt nichts. Schließlich<br />
sagen sie: „Bestimmt ist einer auf dem<br />
Schiff, der Böses getan hat. Wir wollen<br />
auslosen, wer es ist.“ Das Los fällt auf<br />
Jona - und er gesteht, dass er auf der<br />
Flucht vor Gottes Auftrag ist. Das Wetter<br />
wird immer schlimmer, schließlich werfen<br />
die Seeleute Jona über Bord - und gleich<br />
darauf ist die See wieder ruhig. (Jona 1)<br />
Und Jona? <strong>Er</strong> wird von einem großen<br />
Walfisch verschluckt. Drei Tage und drei<br />
Nächte bleibt er im Bauch des Fisches. Jo-<br />
Jona steigt aus dem Walfisch, Gemälde von J.<br />
Bruegel d.Ä. (Ausschnitt)