Warum ein Hauptbahnhof Lindau-Reutin dem Schienenverkehr und ...
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Um das zu verstehen, muss zum <strong>ein</strong>en die Geschichte des TEE<br />
Bavaria kurz skizziert, <strong>und</strong> zum anderen <strong>ein</strong>iges zum Zustand<br />
der Schienenstrecken damals <strong>und</strong> heute gesagt werden.<br />
Nach<strong>dem</strong> durch die Elektrifizierung <strong>und</strong> den Ausbau der<br />
Rh<strong>ein</strong>talbahn Karlsruhe <strong>und</strong> Frankfurt (M) von Zürich <strong>und</strong><br />
Basel aus schneller erreichbar waren <strong>und</strong> die TEE- <strong>und</strong> F-Zugverbindungen<br />
gut angenommen wurden, wurde Anfang/Mitte<br />
der 60er Jahre von Schweizer Seite her der Wunsch vorgetragen,<br />
nun auch die beiden süddeutschen Großstädte München<br />
<strong>und</strong> Stuttgart mit schnellen, erstklassigen Zügen zu verbinden.<br />
Die Reisezeit sollte nach Stuttgart bei drei <strong>und</strong> nach München<br />
bei vier St<strong>und</strong>en liegen. Mit <strong>dem</strong> Winterfahrplan 1969/70 war<br />
es soweit; die ersten TEE fuhren auf der Verbindung Zürich –<br />
<strong>Lindau</strong> - München. Die Triebwagen<strong>ein</strong>heit bestand aus <strong>ein</strong>em<br />
Maschinenwagen (Achsfolge 1Bo-Bo1), <strong>ein</strong>em Abteil-Speise-<br />
<strong>und</strong> Großraum/Steuerwagen. Es war <strong>ein</strong> Dieselelektrischer<br />
Triebwagenzug, mit <strong>ein</strong>er Maschinenleistung von 2 mal 1000<br />
PS <strong>und</strong> 160 km/h Höchstgeschwindigkeit. <strong>Lindau</strong>er Lokführer<br />
wurden auf diese TEE-Einheit geschult.<br />
10<br />
Kursbuch der Deutschen B<strong>und</strong>esbahn 1972<br />
Zwischen <strong>Lindau</strong> <strong>und</strong> München hielt der TEE BAVARIA ausschließlich<br />
in KEMPTEN (Allg) Hbf. Die Reisezeit betrug zwischen<br />
2 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 13 <strong>und</strong> 2 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 19 Minuten bei<br />
der Verbindung <strong>Lindau</strong> - München <strong>und</strong> zwischen 2 St<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> 14 Minuten <strong>und</strong> 2 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 18 Minuten in umgekehrter<br />
Richtung. Der TEE BAVARIA war die bis heute schnellste<br />
Verbindung zwischen <strong>Lindau</strong> <strong>und</strong> München. Es gab diesen<br />
Zug zwischen <strong>dem</strong> 3. Oktober 1969 <strong>und</strong> <strong>dem</strong> 28. Mai 1977.<br />
Ab Sommerfahrplan 1977 wurde der TEE durch <strong>ein</strong>en D-Zug<br />
ersetzt; später verkehrte er als FD <strong>und</strong> schließlich als EC-Zug.<br />
Mit der beschriebenen sehr kurzen Reisezeit verkehrte dieser<br />
Zug immerhin im Zeitraum von 1969 bis 1977. 6 Besieht man<br />
6 Erwähnt werden muss, dass der TEE Bavaria zeitweilig nicht unter <strong>ein</strong>em<br />
guten Stern stand. Am Dienstag, <strong>dem</strong> 9. Februar 1971, ereignete<br />
sich <strong>ein</strong> schwerer Unfall: bei Aitrang entgleiste der Zug; es handelte<br />
sich um den bis zu diesem Zeitpunkt schwersten Eisenbahnunfall in<br />
Deutschland. 28 Tote <strong>und</strong> viele Verletzte waren zu beklagen. Ursache<br />
für das Unglück war überhöhte Geschwindigkeit (130 km/h statt der<br />
im Unfallbereich – in <strong>ein</strong>er Kurve - vorgeschrieben 80 km/h).<br />
Fahrzeiten der durchgehenden Züge<br />
München-Zürich<br />
(jeweils schnellste durchgehende Verbindungen)<br />
Fahrzeit Zugnr.<br />
1939<br />
München – Zürich 6‘24‘‘ D 182<br />
Zürich – München 6‘13‘‘ D 183<br />
1961<br />
München-Zürich 5‘28‘‘ D 92<br />
Zürich-München 5‘32‘‘ D 97<br />
1963<br />
München-Zürich 5‘14‘‘ D 94<br />
Zürich-München 5‘07‘‘ D 95<br />
1970<br />
München-Zürich 4‘07‘‘ TEE 56<br />
Zürich-München 4‘08‘‘ TEE 57<br />
1977<br />
München-Zürich 4’21‘‘ D 266<br />
Zürich-München 4‘21‘‘ D 267<br />
1984<br />
München-Zürich 4‘34‘‘ IC 163<br />
Zürich-München 4‘24‘‘ IC 162<br />
1991<br />
München-Zürich 4‘21‘‘ D 362 + EC 96<br />
Zürich-München 4‘14‘‘ EC 93<br />
2001<br />
München-Zürich 4’13‘‘ ICE 92<br />
Zürich-München 4‘25‘‘ ICE 95<br />
2011<br />
München – Zürich 4´10‘‘ EC 194<br />
Zürich – München 4´12‘‘ EC 191