Newsletter Medizin 20 - Schweizerische Epilepsiestiftung Zürich
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EPI- NEWS<br />
Aktuelles aus dem <strong>Schweizerische</strong>n Epilepsie-Zentrum Nr. <strong>20</strong>/August <strong>20</strong>12<br />
Liebe Zuweiserinnen und Zuweiser<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
Wir möchten Sie herzlich<br />
zu unserem diesjährigen<br />
Herbstsymposium<br />
am 15. September <strong>20</strong>12<br />
einladen. Im Anschluss<br />
daran findet nachmittags<br />
erstmals das sog. pädiatrische<br />
EEG-Kränzchen<br />
statt, bei dem interessierte<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
schwierige bzw. ungelöste<br />
epileptische Fälle gemeinsam<br />
diskutieren werden<br />
können.<br />
Darüber hinaus möchte ich Sie darüber informieren,<br />
dass Herr Prof. Dr. Dr. Grunwald seit 1. Juli <strong>20</strong>12 zu<br />
<strong>20</strong>% in der Neurologie des USZ angestellt und dort<br />
für den Bereich Epilepsie mit verantwortlich ist. Auch<br />
dies ist ein Ausdruck der zunehmenden Anerkennung<br />
der EPI in der Versorgung von Menschen mit Epilepsie,<br />
nicht nur für operative Eingriffe.<br />
Freundliche Grüsse<br />
Dr. med. G. Krämer<br />
<strong>Medizin</strong>ischer Direktor<br />
Agenda<br />
15. September <strong>20</strong>12 Epilepsie-Herbstsymposium<br />
Kontakt<br />
<strong>Schweizerische</strong>s Epilepsie-Zentrum<br />
<strong>Medizin</strong>isches Sekretariat<br />
Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich<br />
Telefon 044 387 63 02, Fax 044 387 63 96<br />
Info@swissepi.ch, www.swissepi.ch<br />
Die EPI-NEWS sind auf der Website des <strong>Schweizerische</strong>n<br />
Epilepsie-Zentrums als pdf-Dokumente<br />
abrufbar.<br />
Herbstsymposium<br />
Das diesjährige Herbstsymposium steht unter einem<br />
pädiatrischen Thema: Epileptische Enzephalopathien<br />
im Kindesalter. Hierunter versteht man einen<br />
Krankheitsverlauf, bei dem die Entwicklung, das<br />
Verhalten und die intellektuelle Leistungsfähigkeit<br />
des erkrankten Kindes stärker beeinträchtigt werden,<br />
als man dies durch die Ursache der Epilepsie,<br />
die Anfälle oder die interiktale bzw. iktale EEG-<br />
Aktivität erwarten würde. Die Behandlung dieser<br />
Epilepsien, die ein erhebliches Risiko für die weitere<br />
neurokognitive Entwicklung eines Kindes darstellen,<br />
ist eine ausserordentliche Herausforderung<br />
für jeden pädiatrischen Epileptologen.<br />
Im diesjährigen Herbstsymposium sollen Facetten<br />
epileptischer Enzephalopathien in Abhängigkeit<br />
vom Erkrankungsalter dargestellt und aktuelle diagnostische<br />
Möglichkeiten und Therapieoptionen<br />
diskutiert werden.<br />
Prof. Dr. Bernhard Schmitt (Kinderspital Zürich) wird<br />
das Thema mit dem Blick auf Epilepsien mit Erstmanifestation<br />
im ersten Lebensjahr beleuchten, Dr.<br />
Johannes Lemke (Inselspital Bern) wird genetische<br />
Ursachen epileptischer Enzephalopathien darstellen.<br />
Prof. Dr. Olivier Dulac (Paris) zeigt am Beispiel<br />
des Dravet-Syndroms mögliche pathophysiologische<br />
Mechanismen bei einer bekannten Ionenkanal-Mutation,<br />
die an der Entwicklung einer epileptischen<br />
Enzephalopathie beteiligt sein können,<br />
und diskutiert die sich hieraus ergebenden Ansätze<br />
für «präventive» Massnahmen. Dr. Alexandre Datta<br />
(Basel) spricht über die epileptogene Modulation<br />
neuronaler Sprachnetzwerke im Kindesalter. Der<br />
Beitrag aus der Kinderklinik des <strong>Schweizerische</strong>n<br />
Epilepsie-Zentrums stellt Indikationen für epilepsiechirurgische<br />
Behandlungsmöglichkeiten bei epileptischen<br />
Enzephalopathien dar.<br />
Wir freuen uns bereits jetzt auf ein spannendes<br />
Symposium und eine rege und intensive Diskussion.<br />
Dr. med. Judith Kröll<br />
Leiterin Klinik für Kinder und Jugendliche
FND – Ein Beruf<br />
mit grosser Verantwortung<br />
Wer oder was EPTAs sind, ist in der Neurophysiologie<br />
allseits bekannt: Elektrophysiologisch-Technische<br />
Assistentinnen oder Assistenten. Doch nun taucht<br />
mehr oder weniger plötzlich eine neue Abkürzung<br />
auf, mit denen sich Personen betiteln, die entweder<br />
in einer neurologischen Abteilung/Praxis oder im<br />
Schlaflabor arbeiten; – FND – ! Wer oder was sind<br />
FNDs? Was unterscheidet FNDs von EPTAs?<br />
<strong>Medizin</strong>technische Geräte sind Produkte modernster<br />
Technik. Sie bedienen sich naturwissenschaftlicher<br />
Prinzipien der Physik und Chemie und erzeugen für<br />
die <strong>Medizin</strong> nutzbringende Diagnosen und bildgebende<br />
Darstellungen. Bei der Anwendung in Spital<br />
und Praxis erfordert der Umgang mit den vielfältigen<br />
technischen Systemen interdisziplinär geschulte und<br />
kompetente Fachpersonen. Vielfach wird angenommen,<br />
durch praktische Erfahrung allein könnten die<br />
nötigen Kompetenzen erworben werden. Erfahrung<br />
spielt zwar eine wichtige Rolle, doch die Tätigkeit in<br />
der Neurophysiologie erfordert gezielte und doch<br />
umfangreiche Fachkompetenzen. Bei einer EEG-Aufzeichnung<br />
hängt es beispielsweise von der durchführenden<br />
Fachperson ab, ob die Ergebnisse für die erst<br />
nach der Ableitung erfolgende Auswertung durch<br />
den Arzt eine verlässliche Grundlage darstellt. Es<br />
müssen physiologische und pathologische Signale,<br />
genauso wie technische oder biologische Einflüsse<br />
erkannt, markiert und entsprechend berücksichtigt<br />
werden. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe<br />
braucht es geschultes Personal.<br />
Schon vor fast 45 Jahren gab es Schulungsprogramme<br />
für EEG-Assistentinnen und -Assistenten.<br />
Im März <strong>20</strong>11 hat das Bundesamt für Berufsbildung<br />
und Technologie (BBT) die Wichtigkeit dieser Tätigkeit<br />
anerkannt und die Berufsprüfung zum Fachmann<br />
bzw. zur Fachfrau für Neurophysiologische Diagnostik<br />
eidgenössisch anerkannt. Personen, die diese Prüfung<br />
bestehen, erhalten den geschützten Berufstitel<br />
«Fachmann/Fachfrau für Neurophysiologische Diagnostik<br />
mit eidgenössischem Fachausweis» (kurz<br />
FND mit FA). Mit dem neuen Berufstitel änderte sich<br />
nicht nur der Name. Das ehemalige Schulungs- und<br />
Prüfungsprogramm der EPTAs war hauptsächlich<br />
auf das Routine-EEG ausgerichtet. Das heutige Berufsbild<br />
der FND beinhaltet darüber hinaus die Bereiche<br />
Evozierte Potentiale und Polysomnografie und<br />
verknüpft dabei Theorie und Praxis mehr als früher.<br />
Damit ist es auf die aktuellen Anforderungen des<br />
Arbeitsmarktes besser ausgerichtet. Die beruflichen<br />
Qualifikationen zeichnen sich besonders durch eine<br />
hohe Praxisnähe aus. Die FND-Berufsprüfung prüft<br />
somit praktische Handlungskompetenzen in den Bereichen<br />
Routine-EEG, Evozierte Potentiale und Polysomnografie.<br />
Ebenso wird das Wissen um Gerätekunde<br />
und Auswertung von Kurvenbildern, wie auch<br />
technische Grundlagen uvam. erfragt.<br />
Am <strong>Schweizerische</strong>n Epilepsiezentrum arbeiten auf<br />
der Abteilung für klinische Neurophysiologie und<br />
prächirurgische Epilepsiediagnostik über 25 Fachpersonen<br />
für Neurophysiologische Diagnostik, wovon<br />
12 bereits den eidg. Fachausweis besitzen und<br />
weitere sich mit dem Ziel, ihn zu erwerben, in Ausbildung<br />
befinden. Der FND-Lehrgang, der für ein erfolgreiches<br />
Bestehen der Berufsprüfung essentiell ist,<br />
findet auf dem Areal des <strong>Schweizerische</strong>n Epilepsie-<br />
Zentrums statt. Weitere Informationen zu diesem praxisnahen<br />
Lehrgang können Sie bei der FND-Leitung<br />
erfragen.<br />
Die Schweizer Volkswirtschaft ist hoch entwickelt<br />
und ist stark auf erstklassige Dienstleistungen fokussiert,<br />
somit ist der Einsatz einer FND, sei es in der<br />
Praxis oder im Spital, unumgänglich. Dies drückt<br />
sich auch darin aus, dass die Schweiz. Konferenz<br />
der Gesundheitsdirektoren (GDK) für die epileptologische<br />
Komplex-Diagnostik zwingend vorschreibt,<br />
dass die Epilepsiepatienten beim Video-/EEG-Intensivmonitoring<br />
durch fachlich speziell geschultes Personal<br />
überwacht werden müssen. Auch dies garantiert<br />
die Ausbildung zur FND.<br />
Dragana Ramljak<br />
Leitung Intensiv-Monitoring<br />
Abt. klin. Neurophysiologie und Prächir. Monitoring<br />
dragana.ramljak@swissepi.ch<br />
Falldiskussion<br />
Das sog. pädiatrische EEG-Kränzchen* freut sich,<br />
dass Prof. Olivier Dulac im Anschluss an das Herbstsymposium<br />
zur Verfügung steht, um mit interessierten<br />
Kollegen schwierige bzw. ungelöste epileptologische<br />
Fälle zu diskutieren.<br />
* Alexandre Datta, Christian Korff, Judith Kröll, Sebastien<br />
Lebon, Oliver Maier, Susi Strozzi und Gabi<br />
Wohlrab