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Projektdokumentation (pdf) - Kebabplus

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Schlussbericht<br />

Projekt „Funwoche im Eulachpark“<br />

30. August bis 5. September 2010<br />

Ausgangslage<br />

Der seit Mitte 2009 neu geschaffene Eulachpark in Oberwinterthur ist ein beliebter Treffpunkt<br />

für viele Jugendliche. Bereits gab es einige Sachbeschädigungen und Konflikte zwischen<br />

Jugendlichen und Anwohnenden (vor allem wegen Lärm). Die Mojawi ist im Rahmen ihrer<br />

Aufsuchenden Jugendarbeit (Streetwork) einmal wöchentlich vor Ort im Park präsent. Bereits<br />

gelang uns die Kontaktaufnahme mit einigen Jugendlichen. Bisher sind jedoch nur wenige<br />

wiederholte Kontakte bzw. nachhaltigere Beziehungen entstanden, so dass wir nur<br />

Beschränkt über die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen im Eulachpark informiert<br />

sind.<br />

Projektziele<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Jugendliche begegnen anderen Parknutzenden auf unkomplizierte Weise (Projektkiosk<br />

etc.) und lernen gegenseitig ihre Wünsche und Bedürfnisse bezüglich der Parknutzung<br />

kennen.<br />

Die Mojawi lernt durch die lange Präsenz im Park neue Jugendliche und deren Bedürfnisse<br />

kennen. Diese Kontakte können wiederum Anknüpfungspunkt für weitere Jugendarbeit<br />

sein.<br />

Durch die Teilnahme oder die aktive Mitgestaltung am Projektangebot lernen die<br />

Jugendlichen spielerisch neue Aktivitäten und Nutzungsmöglichkeiten im Park kennen<br />

(Kochen, Essen, Spiele, Liegestuhlverleih, Konzert, Sprayworkshop, Fotoprojekt)<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Mojawi macht den Park, seine Nutzungsmöglichkeiten und die Wünsche seiner<br />

unterschiedlichen Besucherinnen und Besucher eine Woche lang zum Thema. Dafür<br />

veranstalten wir zusammen mit Jugendlichen aus Oberwinterthur die „Funwoche im<br />

Eulachpark“ vom 30. August bis 5. September 2010.<br />

Ein von uns bewirtschaftetes Kioskhäuschen mit kostenloser und gesunder Verpflegung schafft<br />

Raum für Begegnung. Jeden Tag finden zudem verschiedene Aktivitäten und<br />

Veranstaltungen statt, welche nebst Jugendlichen (Hauptzielgruppe) auch Kinder und<br />

Erwachsene ansprechen:<br />

Kioskhäuschen: Jeden Tag kochen wir unter Mithilfe von Jugendlichen ein gesundes Menü.<br />

Dieses ist für Kinder und Jugendlichen gratis. Der Kiosk ist zu folgenden Zeiten geöffnet:<br />

Mo, Di, Do, Fr: 14.00- 22.00 Uhr, Mi: 12.00- 22.00 Uhr, Sa: 11.00- 23.00 Uhr, So: 11.00- 20.00 Uhr<br />

Sprayer in Action: Jugendliche „Streetart- Künstler“ werden vor Ort das Kioskhäuschen<br />

besprayen. Interessierte ZuschauerInnen dürfen auch selber mal sprayen bzw. an Holztafeln<br />

üben.<br />

Fotoausstellung: Sämtliche BesucherInnen werden aufgefordert, Bilder ihrer Lieblingsorte im<br />

Park mit ihrem Handy zu machen. Ausgewählte Bilder werden anschliessend ausgedruckt und


an unserer Fotowand ausgestellt. Die besten Bilder werden später in einer Fotoserie im<br />

Stadtanzeiger veröffentlicht.<br />

Liegestuhlverleih: 10 Liegestühle stehen den BesucherInnen zur freien Benutzung zur<br />

Verfügung.<br />

Spielverleih: Folgendes Spielmaterial steht während den Projekttagen zur freien Benutzung zur<br />

Verfügung: Diabolos, Jongliermaterial (Kehle, Bälle, Stäbe mit Teller etc.), div. Pedalos,<br />

„Moon-Jumper“ und Einräder, Volleyballnetz und div. Bälle.<br />

Openair Konzert: Am Samstag findet ein Openairkonzert auf dem Parkareal mit 3 jungen<br />

Winterthurer Bands statt: the Doodes, the Stifflers und GS-Connection.<br />

Projektorganisation<br />

Die Projektorganisation fand in einem „OK“ bestehend aus den Mojawi- Mitarbeitenden und<br />

Jugendlichen statt. Die zu erledigenden Aufgaben wurden einzelnen Mitarbeitenden,<br />

Jugendlichen oder kleinen Gruppen aus Mitarbeitenden und Jugendlichen zugeteilt. Ein<br />

Mojawi-Mitarbeiter machte die Projektleitung. Das Ok bzw. das Mojawi-Team traf sich<br />

regelmässig zur Planung und Besprechung.<br />

Ablauf<br />

Bildung des OK-Teams: Bereits ab Frühling 2010 machten wir auf wöchentlichen Streetwork-<br />

Rundgängen im Eulachpark die Projektidee unter den Jugendlichen bekannt. So fanden wir 7<br />

Jugendliche, welche das Projekt mitorganisieren wollten.<br />

Ok-Sitzungen: Die erste Ok- Sitzung fand Ende Mai im Park statt. Aufgaben wurden verteilt<br />

und weitere HelferInnen gesucht. Im Juni und Juli fanden weitere Treffen und Abklärungen mit<br />

dem Ok bzw. mit einzelnen Jugendlichen statt.<br />

Vorbereitung des Kioskhäuschens: Das Herzstück des Projekts war das Kioskhäuschen. Dieses<br />

konnten wir günstig erstehen. Eine Gruppe Jugendliche sorgte für eine neue Grundierung, so<br />

dass das Häuschen anschliessend von den Sprayern bemalt werden konnte. Dies geschah<br />

eine Woche vor dem Projekt.<br />

Vorbereitung der Projektangebote und Aktivitäten: Die Vorbereitung und Organisation der<br />

Angebote fanden zwischen Mai und August statt. Nebst der Kioskhäuschenrenovation<br />

wurden folgende Aufgaben von Jugendlichen erledigt: Besprayen des Kioskes, Dekoration<br />

von Kiosk und Zelt, Einrichten einer Lounge, Menüplanung, Flyergestaltung und Mitsprache<br />

bei der Planung sämtlicher Angebote. Alle übrigen Aufgaben wurde vom Mojawi-Team<br />

erledigt: Transport Kioskhäuschen, Bewilligungen für Konzert, Gastronomie etc., Organisation<br />

von Tischen, Zelt und weiterer Infrastruktur, Fahrzeug für Transport, Flyerdruck, Beschaffung der<br />

Spiele, etc. Insgesamt waren 15 Jugendliche in die Vorbereitungsaktivitäten involviert.<br />

Werbung: Der Projektflyer wurde von einem Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem<br />

Mojawi Team gestaltet. Alle Anwohnenden direkt am Park wurden damit zur Projektwoche<br />

eingeladen. In Oberwinterthur und Hegi wurden die Schulen und der Jugendtreff mit Flyer<br />

beliefert. Auf unseren Streetwork-Rundgängen verteilten wir Flyer an interessierte Leute. Im<br />

Stadtanzeiger erschien ein Artikel über das Projekt.


Die Projektwoche:<br />

• Montag: Trotz des relativ schlechten Wetters ein guter Projektstart: Mithilfe von einigen<br />

Jugendlichen wurde der Kiosk, Lounge und Festzelt aufgebaut und gemütlich<br />

eingerichtet. Ca. 20 Jugendliche aus dem Umfeld des OK-Teams besuchten uns und<br />

genossen eine Portion Aelplermakkaronen.<br />

• Dienstag: Jugendliche Graffiti-Künstler besprayten Holztafeln. Zahlreiche Jugendliche<br />

wurden dadurch motiviert, unter fachkundiger Anleitung ebenfalls mit den<br />

Spraydosen zu experimentieren. Insgesamt waren ungefähr 15-20 Jugendliche<br />

anwesend. 2 Jugendliche kochten ein Sweet & Sour Gericht mit Reis. Das Gemüse<br />

kam nicht bei allen Jugendlichen gleich gut an.<br />

• Mittwoch: Am Nachmittag besuchten uns zahlreiche Jugendliche vom nahe<br />

gelegenen Jugendtreff Gleis 1B. Dieser verlegte seinen Treff unseres Projektes wegen<br />

in den Park. Zunächst zeigten sich einige irritiert, dass es bei uns nicht wie gewohnt<br />

Schoggi-Snacks etc. zu kaufen gibt. Doch mit zunehmendem Hunger probierten<br />

immer mehr vom zubereiteten Gemüse mit feinen Dipp-Saucen. Das Tomatenrisotto<br />

am Abend kam gut an (ca. 30 Portionen) und viele wollten noch einen Nachschlag.<br />

Die Jugendlichen probierten neue Spiele aus (Einrad, Pedalo, Jongliersachen) oder<br />

richteten sich gemütlich in der Lounge ein.<br />

• Donnerstag: Tagsüber besuchten uns vor allem Kinder und ihre Eltern am Kiosk. Sie<br />

nutzten die Spiele, wie Diabolo und die Pedalos. Am Nachmittag machten die<br />

Jugendlichen an der Fotoausstellung weiter oder gestalteten eine Spraywand. Zum<br />

Abendessen gab es Spaghetti Bolognaise und Napoli. Über den ganzen Tag<br />

besuchten uns 30-35 Jugendliche.<br />

• Freitag: Die Jugendlichen schossen am Nachmittag Fotos, die wir dann an den<br />

Stellwänden ausstellten. Auch der Spielkiosk wurde von den Jugendlichen rege<br />

genutzt. Die Kochgruppe kochte zum Abendessen Polenta und Ratatouille. Insgesamt<br />

besuchten uns 50-55 Jugendliche.<br />

• Samstag: Die Highlights vom Samstag waren das Openairkonzert und das Grillen zum<br />

Abendessen. Insgesamt wurden über 70 Würste gegessen. Dazu gab’s Salate vom<br />

Buffet. Das musikalische Spektrum am Konzert reichte von Reggae über Punk-Rock bis<br />

Rap. Wir zählten gegen 80 Besucher.<br />

• Sonntag: Das ganze Parkareal war stark dominiert durch Familien mit Kindern. Am<br />

späteren Nachmittag verlagerten sich viele vom Spielplatz zu unserem Kiosk. Auch<br />

einige uns bekannte Jugendliche tauchten auf und genossen eine frisch zubereitete<br />

Rösti. Beim Zusammenräumen am Abend half das Ok tatkräftig mit.<br />

Fazit<br />

• Die Mojawi trat während der ganzen Veranstaltung mit ca. 70 Jugendlichen in<br />

Kontakt. Davon besuchten uns ca. 30-40 Jugendliche an mehreren Projekttagen. Bei<br />

diesen Jugendlichen verfügen wir nun über ein gutes „Fundament“ bei einer weiteren<br />

Beziehungsaufnahme und –pflege (z.B. auf unseren künftigen Streetwork<br />

Rundgängen). In Gesprächen mit Jugendlichen stellte sich heraus, dass ein Grossteil<br />

von ihnen den Park regelmässig vor allem als Ort zum Ausspannen und Treffpunkt mit<br />

Kollegen nutzt. Eine Mehrheit wünschte sich eine dauerhafte Präsenz unseres Projektes<br />

im Park (Kiosk mit Spiel- und Entspannungsmöglichkeit).<br />

• Trotz der niederschwelligen Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen, fanden<br />

eher weniger Kontakte zwischen Jugendlichen und anderen Parknutzenden statt.<br />

Auch die Jugendlichen blieben oft innerhalb ihrer Peergroup. Interessant waren<br />

spontane Austausch- und Lernsituationen zwischen älteren und jüngeren<br />

Jugendlichen, z.B. bei beim Grafitisprayen oder beim spontanen Rappen am


Grillfeuer, wo die jüngeren gespannt ihre „Vorbilder“ beobachteten und auch<br />

konkrete Ratschläge abholen konnten.<br />

• Zahlreiche Anwohnende folgten der Einladung der Mojawi zur Projektwoche und<br />

schauten an einem der Projekttage vorbei. Die meisten begrüssten unsere Aktivitäten<br />

mit den Jugendlichen und wünschten eine dauerhafte Präsenz von uns im Park aus<br />

zwei Gründen: Zum einen erhofften sie sich durch unsere Präsenz eine Reduktion von<br />

negativen Verhaltensweisen seitens der Jugendlichen, zum anderen schätzten sie<br />

unser Angebot (Kiosk mit Verpflegungsmöglichkeit, Gratisspielverleih, etc.)<br />

• Immer wieder griffen die unterschiedlichsten Jugendlichen zum von uns<br />

bereitgestellten Spielmaterial (Jongliermaterial, Einräder etc.). Unsere gesunden<br />

Essensangebote bekamen, trotz anfänglicher Skepsis, bei einigen guten Zuspruch. Vor<br />

allem unser Sprayangebot stiess bei den jüngeren Jugendlichen auf grosses Interesse.<br />

Sehr wertvoll war dabei die Anwesenheit von älteren Sprayern, welche den Jüngeren<br />

spontan etwas zeigen konnten.<br />

• Die Projektwoche benötigte wegen der vielfältigen Angebote und dem steten<br />

Einbezug der Jugendlichen bei Planung und Durchführung eine grosse<br />

Vorbereitungszeit. Wir überlegen uns, ein zukünftiges „Kioskprojekt“ in einem anderen<br />

Park in einer etwas schlankeren Version durchzuführen (z.B. nur Kiosk- und<br />

Spielangebot)<br />

Nachhaltige Wirksamkeit<br />

Bereits auf unserem ersten Streetwork-Rundgang im Park nach der Projektwoche trafen wir<br />

einige vom Projekt her bekannte Jugendliche und konnten gut an gemeinsame Erlebnisse<br />

anknüpfen. Bereits kamen Fragen nach einer Wiederholung des Projektes. Auch der<br />

Jugendtreff Gleis 1B zeigte sich an einer zukünftigen gemeinsamen Projektarbeit mit der<br />

Mojawi interessiert. Den oft genannten Wunsch der Parknutzenden nach einem dauerhaften<br />

„Spielkiosk“ haben wir bereits an die Quartierentwicklung der Stadt Winterthur weitergeleitet.<br />

Mit unserer Aufsuchenden Jugendarbeit im Park werden wir bemüht sein, im kleinen Rahmen<br />

den Bedürfnissen der Jugendlichen zu entsprechen. Auf unseren Rundgängen haben wir stets<br />

diverse Spielmöglichkeiten mit dabei (Fussball, Basketball, Beachball, etc.). Ausserdem<br />

besteht die Möglichkeit, zusammen mit Jugendlichen an den Grillplätzen im Park zu grillen.

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