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FÜR DIE KIRCHE VERANTWORTLICH…<br />
Teil der Kirche<br />
Die von Jesus gegründete<br />
Kirche hat sich trotz allem<br />
seit 2000 Jahren erhalten.<br />
Sie war und ist es, die die<br />
Botschaft Jesu Christi<br />
lebendig gehalten und bis<br />
in unsere Zeit überliefert<br />
hat. Als getaufte Christen<br />
sind wir Teil dieser<br />
Kirche und für diese<br />
verantwortlich.<br />
Glaube wurde<br />
Privatsache<br />
In unserer säkularisierten<br />
Gesellschaft ist das Gefühl<br />
für das Religiöse<br />
vielfach verloren gegangen.<br />
Das Bewusstsein um<br />
die wesentlichen Inhalte<br />
des Christentums nimmt<br />
ständig ab. Umfragen ergeben,<br />
dass ein großer<br />
Teil der Bevölkerung den<br />
religiösen Grund selbst<br />
von Hochfesten wie<br />
Weihnachten und Ostern<br />
nicht mehr anzugeben<br />
vermag. Der Glaube an<br />
Gott wurde zur Privatsache.<br />
Resignation?<br />
Auch die gesellschaftliche<br />
Rolle der Kirche ist stark<br />
geschwunden. Der Besuch<br />
der Sonntagsgottesdienste<br />
weist seit Jahren<br />
eine ständig fallende<br />
Ten-denz auf. Weiterhin<br />
sehr hoch ist die Zahl der<br />
Kirchenaustritte, eine<br />
relevante Trendwende ist<br />
nicht in Sicht. Selbst bei<br />
durchaus aktiven Katholiken<br />
hat sich vielfach<br />
Resignation breit ge-macht.<br />
Tatsächlich kommt aber<br />
gerade der Kirche als<br />
Institution und Glaubensgemeinschaft<br />
eine wesentliche<br />
Aufgabe zu.<br />
Kirche für Menschen<br />
Damit diese Kirche für<br />
die Menschen in unserer<br />
hoch zivilisierten stark<br />
konsumorientierten westlichen<br />
Welt in Zukunft eine<br />
relevante Rolle spielt, muss<br />
sie eine Kirche für und mit<br />
den Menschen sein.<br />
Sie muss eine gläubige<br />
Kirche sein.<br />
Sie hat den Christen Gott<br />
näher zu bringen und Jesus<br />
heute zu Wort kommen<br />
zu lassen. Die Kirche hat<br />
daher darauf zu achten,<br />
dass sie weniger von sich<br />
selbst als vielmehr von<br />
Gott und von der frohen<br />
Botschaft Jesu Christi<br />
spricht.<br />
Sie muss angstfrei sein.<br />
Nur eine angstfreie Kirche<br />
ist in der Lage lebensbereichernd<br />
und lebensfördernd<br />
zu wirken.<br />
Sie muss lernbereit und<br />
hörend sein.<br />
So sehr einer lehrenden<br />
Kirche große Bedeutung<br />
zukommt muss die<br />
Kirche auch bereit sein,<br />
immer wieder zu lernen.<br />
Schließlich kann niemand<br />
die Wahrheit Christi jemals<br />
ausschöpfen. Die Kirche<br />
muss auch zur Demut<br />
und damit zu einem<br />
Zugeständnis, dass sie sich<br />
geirrt habe bereit sein. Sie<br />
muss sich vorurteilslos dem<br />
Dialog mit der Welt stellen.<br />
Sie muss weltzugewandt<br />
sein.<br />
Sie darf sich daher nicht<br />
auf Kirchenraum und<br />
Sakristei beschränken,<br />
sondern muss viel mehr in<br />
die Welt hinein wirken, um<br />
Salz für die Erde zu sein.<br />
Sie muss Anwältin<br />
derjenigen sein, die für<br />
die Gesellschaft bedeutungslos<br />
sind.<br />
Sorgen wahrnehmen<br />
Auch wir als katholische<br />
Christen müssen uns<br />
immer wieder fragen, ob<br />
es uns gelingt die Freuden<br />
und Sorgen unserer Mitmenschen,<br />
der nächsten<br />
wie auch der fern stehenden<br />
aufzugreifen.<br />
Stehen wir mit unserem<br />
Wirken mitten im Leben<br />
oder stehen wir häufig<br />
daneben?<br />
Kirche lebt durch uns<br />
Trotz der sicherlich nicht<br />
erfreulichen Entwicklung<br />
haben wir keinen Grund<br />
zur Resignation, sondern<br />
immer wieder zur<br />
Hoffnung. Jeder von uns<br />
ist gefordert. Keiner darf<br />
die Verantwortung auf<br />
andere abschieben. Auch<br />
nicht auf die Repräsentanten<br />
der so genannten<br />
Amtskirche.<br />
Diese unsere Kirche lebt<br />
vielmehr durch uns und<br />
mit uns.<br />
Josef Kohlbauer<br />
Leiter der Kirchenbeitragsstelle<br />
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