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Lebendige Pfarre

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DER WEG DURCHS<br />

KIRCHENJAHR –<br />

DER WEG DURCH<br />

UNSER LEBEN<br />

Der Gang durch das Kirchenjahr,<br />

den wir nun bis zum<br />

Christkönigsfest abschließen<br />

werden, ist auch ein Gang durch<br />

unser Leben. Der Advent steht für<br />

die Zeit vor der Geburt Jesu, für<br />

die Vorbereitungen darauf. Auch<br />

auf uns haben sich unsere Eltern<br />

vorbereitet. Sie haben uns erwartet,<br />

sicher auch mit unterschiedlichen<br />

Gefühlen, so wie es ja auch Maria<br />

ergangen sein mag. Im Advent wird<br />

sichtbar Gott greift in die Lebensgeschichte<br />

ein. Unser Leben war<br />

schon vorgezeichnet, von Gott von<br />

Anfang an in die Hand genommen.<br />

Und so führt uns unser Weg zur<br />

Geburt, die Geburt, die uns einlässt<br />

in diese Welt.<br />

Jesu Geburt war eine Wende in der<br />

Geschichte der Welt. Er ist gekommen<br />

um dieser Welt ein anderes<br />

Gesicht zu verleihen, um Gott in<br />

ihr deutlich zu machen. Deutlich<br />

wird das, was er gebracht hat in der<br />

Darstellung der Heiligen Familie.<br />

Klein ist er gekommen, zu klein<br />

meinten die Mächtigen, aber er<br />

hat den Weg angenommen, er ließ<br />

sich nicht durch die Kargheit des<br />

Vertrauens, das man ihm entgegenbrachte<br />

beirren. Als ihn viele seiner<br />

Anhänger verließen, fragte er auch<br />

seine engsten Begleiter: wollt auch<br />

ihr gehen? Nun sie wollten vielleicht<br />

auch, aber sie konnten nicht<br />

mehr, denn sie waren Ergriffene. Sie<br />

haben begriffen, Christ sein bedeutet<br />

die Lebenshindernisse aus dem<br />

Weg zu räumen, das Lebensfördernde<br />

zu stärken, und in diesem Sinn ist<br />

Leben nicht nur beziehen auf diese<br />

Welt.<br />

So ist der Weg durch die Fastenzeit,<br />

jener Weg der auch für uns steinig<br />

ist. Der Weg auf dem wir uns vielleicht<br />

verirren könnten, weil Lasten<br />

uns zu schwer werden. Doch selbst<br />

in der Fastenzeit gibt es Auszeiten,<br />

die Sonntage, die uns das Fasten<br />

erleichtern. Sie sind deshalb am<br />

Fastenzeitweg auch außerhalb des<br />

Weges platziert. Fastensonntagsmenschen,<br />

so könnten wir uns als<br />

Christen auch bezeichnen, Menschen<br />

die anderen helfen Lasten zu<br />

tragen, die Auszeiten denen gönnen<br />

die nicht ein und aus wissen.<br />

Ja und so führt der Weg weiter zur<br />

Karwoche, zum Höhepunkt der<br />

scheinbaren Ausweglosigkeit.<br />

Besondere Steine prägen die besondere<br />

Zeit, und das Ende dieses<br />

Weges macht eines deutlich. Wer<br />

seinen Weg mit Gott geht, für den<br />

ersteht aus dem Weg des Kreuzes<br />

und Leides, das Licht Christi, das<br />

Osterfeuer. Es brennt heraus aus<br />

dem Grab, weil das Grab zu schwach<br />

ist um uns festzubinden. Diese Botschaft<br />

soll Feuer fangen in uns, das<br />

wird im Pfingstbild ausgedrückt.<br />

Wer Gottes Geist einlässt in sein Leben,<br />

der bringt es in Ordnung. Aus<br />

dem Chaos entsteht durch Gottes<br />

Wirken, durch sein Dabeisein eine<br />

andere Sicht des Lebens. Und das<br />

hat Christus zum König über diese<br />

Welt gekrönt. Christkönig, das Fest<br />

an dem wir den Sieger über Versagen<br />

und Schwachheit, ja über den<br />

Tod feiern dürfen, wird dargestellt<br />

durch das Kreuz am Eingang zu<br />

jenem Ort an dem wir von dieser<br />

Erde Abschied nehmen. Dort empfängt<br />

uns im ehemaligen Ölberg,<br />

die Botschaft Jesu: wir haben einen<br />

Platz bei ihm und das nicht auf Zeit,<br />

sondern für immer.<br />

Ich möchte mich bei allen ausdrücklich<br />

bedanken, die sich um die<br />

Gestaltung dieses Weges durch das<br />

Kirchenjahr besonders angenommen<br />

haben, durch sie ist er ein Weg<br />

des Lebens für uns geworden. So<br />

darf ich alle einladen zur Einweihung<br />

dieses Weges am Samstag<br />

25. November um 16 Uhr. Möge<br />

dieser Weg für uns alle sichtbar<br />

machen: Gott geht mit uns. Diese<br />

Erfahrung wünsche ich uns allen,<br />

mitten in unserer Lebenswelt.<br />

Anton Haunold<br />

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