09.09.2014 Aufrufe

TV DIGITAL - SKY Ausgabe

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tv | exklusiv<br />

Großes Kino<br />

für den Tatort Münster<br />

„Der Tatort<br />

Münster ist eine<br />

Lokomotive<br />

für die ganze<br />

Krimi-Reihe.“<br />

Gebhard Henke,<br />

„Tatort“-Koordinator<br />

Das populäre Ermittlerduo JAN JOSEF LIEFERS<br />

und AXEL PRAHL soll auch die Leinwand erobern.<br />

Wie konkret sind die Pläne? <strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong> fragt nach<br />

er Mix macht’s: Die Kombination<br />

D<br />

aus Krimi und Klamauk ist das<br />

Erfolgsgeheimnis des Münster-<br />

„Tatorts“ mit Jan Josef Liefers (49)<br />

und Axel Prahl (54). Im Jahr 2013 war die<br />

Episode „Summ summ summ“ mit 12,99<br />

Mil lionen Zuschauern der quotenstärkste<br />

<strong>TV</strong>-Krimi, 20 Jahre nach dem letzten Rekord<br />

der Reihe. Im September 1993 hatte<br />

der Fall „Um Haus und Hof“ mit Manfred<br />

Krug und Charles Brauer 12,83 Millionen<br />

Zuschauer. Kein Wunder, dass der WDR<br />

jetzt Großes mit den Münsteranern plant –<br />

und Liefers und Prahl auf die große Leinwand<br />

bringen will. Gerüchten zufolge sollen<br />

bereits verschiedene Autoren am Buch<br />

für einen Kino-„Tatort“ arbeiten – konkrete<br />

Informationen zum Projekt gab es bislang<br />

aber nicht. <strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong> wollte es genauer<br />

wissen und sprach mit „Tatort“-Verantwortlichen<br />

und Insidern.<br />

JAN JOSEF LIEFERS IST SCHON IM KINO angekommen<br />

– zumindest auf seiner von mehr<br />

als 130 000 Fans abonnierten Facebook-<br />

Seite. Dort nämlich veröffentlichte der<br />

Star am 9. Mai von seinem Fanklub<br />

erstellte Kinoplakate, die ihn als<br />

„Warum nicht mal<br />

ein bisschen Fantasy<br />

im Münsterland?“<br />

Jan Josef Liefers, Schauspieler<br />

Helden in verschiedenen Blockbustern zeigen<br />

– so etwa als Kopie von James Bond in<br />

„Reinfall“, einer Parodie auf den 007-Hit<br />

„Skyfall“, oder als Revolverhelden in „The<br />

Boerne Identity“. Unter diesen Plakaten<br />

schreibt Liefers den Kommentar: „Was wir<br />

gern im Kino sehen würden.“<br />

Ein „Tatort“ fehlt zwar (noch) auf dieser<br />

Liste, aber zumindest Boerne ist schon mal<br />

vertreten. Und kein Zweifel – den würde<br />

Liefers mindestens ebenso gern im Kino sehen.<br />

<strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong> jedenfalls lieferte er in<br />

einem früheren Interview einen potenziellen<br />

Hinweis auf sein Traum-Drehbuch:<br />

„Warum nicht mal ein bisschen Fantasy im<br />

Münsterland? Das könnte ich mir gut vor-<br />

„Tatort“ Münster:<br />

Krimi-Klamauk<br />

im Aufwind<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

5 6 7<br />

Folge: 14<br />

8 9<br />

10 11 12 13<br />

20.10.2002 18.05.2008<br />

13.04.2014<br />

Ihre bislang höchste Zuschauerzahl erzielten Liefers und<br />

Prahl mit der Folge am 24.3.2013, die 12,99 Millionen<br />

sahen. Als erste „Tatort“-Stars seit Götz George sollen sie<br />

jetzt einen Kinofilm bekommen.<br />

stellen. Für Experimente sind wir sicherlich<br />

der ge eignetste ‚Tatort‘. Vielleicht fallen<br />

Thiel und Boerne in ein Zeitloch und ermitteln<br />

in einer anderen Zeit? Es gibt Leute,<br />

die auf eine sehr feine und intelligente Art<br />

über Experimente dieser Art nachdenken.<br />

Das muss ja erlaubt sein.“<br />

WDR-INTENDANT TOM BUHROW hatte das Kinoprojekt<br />

bereits öffentlich befürwortet,<br />

schließlich handele es sich beim Münster-<br />

„Tatort“ um eine echte „Marke“. Auch der<br />

„Tatort“-Koordinator Gebhard Henke vom<br />

zuständigen WDR in Köln gibt im In terview<br />

mit <strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong> Jan Josef Liefers und Axel<br />

Prahl sehr gute Chancen im Kino. Für<br />

Henke ist der Münster-„Tatort“ ur sächlich<br />

dafür verantwortlich, dass die gesamte<br />

Reihe seit rund zehn Jahren einen neuen<br />

Aufschwung erlebt. Er habe eine Zuschauerstruktur<br />

wie sonst nur Spielfilme bei<br />

den Privatsendern. „Der Kultstatus hat dazu<br />

geführt, dass die Münster-Fans vermehrt<br />

auch die anderen ‚Tatorte‘ schauten. Insofern<br />

15<br />

16 17 18 19<br />

20<br />

23<br />

21 22 24 25<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Sehbeteiligung in Millionen<br />

hatte Münster einen recht positiven Abstrahl<br />

effekt auf die komplette Krimi-Reihe.<br />

Bei den jüngeren Zuschauern und im Internet<br />

ist der Münsteraner ‚Tatort‘ auf jeden<br />

Fall eine Lokomotive gewesen.“<br />

Auf die Frage, ob der geplante Kino-Krimi<br />

auch eine Art Belohnung für das populärste<br />

Team sei, verrät Henke: „Es gibt seit Langem<br />

schon die Idee, das zu realisieren. Auch<br />

das Interesse großer Verleiher ist vorhanden,<br />

bloß der Zeitpunkt der Umsetzung sowie<br />

der Stoff sind derzeit noch nicht in<br />

trockenen Tüchern. Die Schauspieler freuen<br />

sich jedenfalls darauf.“ Angesprochen auf<br />

Jan Josef Liefers’ Fantasy-Idee für den<br />

Kino-Krimi, gibt Henke sich bedeckt. Nur<br />

so viel: „Bei einer Kino-Episode muss es<br />

einen inhaltlichen und formalen Mehrwert<br />

geben, also mehr Aufwand. Fürs Kino muss<br />

man allein deshalb inhaltlich eine Schippe<br />

drauflegen, weil die Zuschauer rund acht<br />

Euro für eine Karte bezahlen, bevor sie den<br />

Film später in der ARD sehen können.“<br />

1985 war das Publikum bereit zu zahlen,<br />

Götz George lockte als Horst Schimanski in<br />

„Zahn um Zahn“ 2,9 Millionen Menschen<br />

ins Kino. Regie führte damals Schimanski-<br />

Miterfinder Hajo Gies. Glaubt er, dass ein<br />

„Tatort“-Kinofilm diesen Erfolg wiederholen<br />

kann? Gies: „Die Voraussetzungen sind gegeben,<br />

neben dem großen <strong>TV</strong>-Erfolg stehen<br />

die Münsteraner Ermittler in der Tradition<br />

Das <strong>TV</strong>-Quintett, hier vor<br />

dem Münsteraner Schloss,<br />

schafft königliche Quoten<br />

REIF FÜRS KINO<br />

Axel Prahl und Jan Josef<br />

Liefers: Bald kommen<br />

die beiden Krimi-Stars<br />

auf die große Leinwand<br />

von Thanner und Schimanski: Der eine ist<br />

ein mürrisches Raubein, der andere ein pedantischer<br />

Egozentriker. Der Kinofilm muss<br />

aber mehr bieten als ein <strong>TV</strong>-Krimi: eine<br />

außergewöhnliche Story, aufwendige Optik<br />

und pointierte Dialoge anstelle von trockenen<br />

Informationsszenen.“ Schimanski, den<br />

Gies von „Dirty Harry“ und Jean-Paul Belmondo<br />

ableitete, sei übrigens – so ein spätes<br />

Geständnis – von Anfang an fürs Kino konzipiert<br />

gewesen: „Doch erst fünf Jahre nach<br />

der Debüt-Episode kam es zum Dreh von<br />

‚Zahn um Zahn‘.“ Bei den Münsteranern<br />

wuchs die Idee zum Kinofilm auf dem Gipfel<br />

des Erfolgs. <strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong> hält die Fans weiter<br />

auf dem Laufenden. Mike Powelz<br />

FOTOS: ACTION PRESS (2), WDR/MARTIN MENKE;<br />

INFOGRAFIK: <strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong><br />

18 <strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong><br />

Zugpferd der Krimi-Reihe:<br />

Jan Josef Liefers alias<br />

Boerne am Münster-Set<br />

<strong>TV</strong> <strong>DIGITAL</strong> 19

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