25 JAHRE
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Berner Zeitung: 2010-03-06<br />
Vom Hühnerhaus zur Wandelhalle<br />
Seit bald 21 Jahren gibt es die Zimmerei Kühni AG, die heute in Ramsei beheimatet ist. Über<br />
die Jahre ist sie kontinuierlich gewachsen. Im Frühjahr baut sie auf der Bodenmatte einmal<br />
mehr an. Es entsteht eine neue Lagerhalle.<br />
Angefangen hat alles in einem umgebauten Hühnerhaus in Oberfrittenbach, wo sich Fritz<br />
Kühni 1960 eine Zimmereiwerkstatt eingerichtet hatte. Es war ein Ein-Mann-Betrieb, den der<br />
Landwirt nebenbei führte. Heute ist die Zimmerei Kühni mit 115 Mitarbeitenden eine der<br />
grössten Holzbaufirmen in der Schweiz (siehe Kasten). Doch noch immer ist die heute in<br />
Ramsei ansässige Firma ein Familienbetrieb – von den vier Verwaltungsräten, die gleichzeitig<br />
auch in der Geschäftsleitung sitzen, tragen drei den Namen Kühni: Die drei Brüder Ernst,<br />
Hans und Ulrich. Ueli Haldemann ist erst seit 2008 Mitglied des Verwaltungsrates, jedoch<br />
schon seit der Firmengründung mit dabei.<br />
Bescheidene Ziele<br />
«Unser Vater wuchs in einfachen Verhältnissen auf», erzählt Ernst Kühni. «Er konnte keine<br />
Lehre absolvieren und hat sich alles, was er über das Zimmerhandwerk wusste, aus Büchern<br />
beigebracht.» Nach seiner Lehre als Zimmermann übernahm Ernst Kühni 1985 den Betrieb<br />
seines Vaters. 1989 gründeten die Söhne – alles gelernte Zimmerleute – mit ihrem Vater die<br />
Zimmerei Kühni AG in Oberfrittenbach. «Damals waren unsere Ziele noch bescheiden», sagt<br />
Ulrich Kühni. «Wir dachten an einen Betrieb mit 10 bis 15 Leuten.» Doch dann sei die Firma<br />
kontinuierlich gewachsen. Es gab genug Arbeit, und so kamen jedes Jahr neue Mitarbeiter<br />
hinzu. «Viele, die bei uns die Lehre gemacht haben, arbeiten heute noch hier», fügt Ueli<br />
Haldemann hinzu.<br />
Die Halle des Monoliths<br />
In den Anfangsjahren arbeiteten auch die heutigen Geschäftsleiter draussen, auf dem Bau.<br />
«Wir haben immer aufs Geld geachtet und waren oft günstiger als die Konkurrenz», sagt<br />
Ernst Kühni. Doch mittlerweile habe die Firma mit ihren Dienstleistungen, etwa der<br />
Parkettausstellung, einen gewissen Standard erreicht, «sodass wir nicht mehr immer die<br />
Günstigsten sein müssen.» Seit zehn Jahren sind die vier Verwaltungsräte überwiegend im<br />
Büro anzutreffen. Hans Kühni leitet die Zimmerei, Ulrich Kühni die Schreinerei und Ernst<br />
Kühni ist mit Ueli Haldemann für die Bodenbeläge verantwortlich. Einen wichtigen Schritt<br />
machte die Kühni AG im Jahr 2000, als sie auf das Areal der ehemaligen Tetovil AG in<br />
Ramsei zügelte. «Ramsei ist ein idealer Standort für uns», sagt Ulrich Kühni. Vor allem<br />
deshalb, weil das Haupteinzugsgebiet immer noch das Emmental sei. Drei Jahre später konnte<br />
die Firma durch einen Zufall jene Halle kaufen, in welcher der legendäre Monolith für die<br />
Expo 02 gebaut worden war. In Ramsei dient er seither als Holzlager. 2006 folgte der Bau<br />
eines neuen Bürotraktes.<br />
Noch mehr Ausbaupläne<br />
Und schon stehen die nächsten Veränderungen an: Die Einsprachefrist für den Bau einer<br />
neuen Lagerhalle ist abgelaufen, bald werden die Bagger auffahren. Je nach Auftragslage soll<br />
die Halle Mitte bis Ende Jahr fertig sein. Zudem plane man bereits einen weiteren Bau, wie<br />
Hans Kühni bei einem Rundgang über das Gelände verrät. Neben dem Silo, in dem<br />
Holzschnitzel gelagert werden, soll 2011/2012 ein Gebäude mit einem Aufenthaltsraum, einer<br />
Mensa sowie Büroräumen entstehen. Eine makellose Erfolgsgeschichte, könnte man meinen.<br />
Gab es denn gar keine Rückschläge in den vergangenen 21 Jahren? «Ein Jahr war nicht so<br />
rosig», sagt Ernst Kühni nach längerem Nachdenken. 1993/1994 sei das Geschäft weniger gut<br />
gelaufen. Ansonsten sei man sehr zufrieden und blicke zuversichtlich in die Zukunft.<br />
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