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Bericht über die Thüga Aktiengesellschaft - Thüga AG

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Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

85<br />

<strong>Bericht</strong> über <strong>die</strong> Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Bestätigungsvermerk des<br />

Abschlussprüfers<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />

Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />

eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie<br />

in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1<br />

HGB anzuwen denden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den<br />

ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung<br />

<strong>die</strong>ser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />

Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Konzern abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />

der Lage des Konzerns und stellt <strong>die</strong> Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

An Die <strong>die</strong> Thüga Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> Holding GmbH & Co. wurde KGaA 1867 in Gotha als Thüringer Gasgesellschaft<br />

gegründet und ist heute als Energieholding auf <strong>die</strong> Beteiligung an Energieunternehmen<br />

Wir haben den von der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München,<br />

aufgestellten und deren Konzernabschluss Beratung in – bestehend Deutschland aus Bilanz, spezialisiert. Gewinn- Durch ihre Kapitalbeteiligung übernimmt<br />

Verlustrechnung, Thüga unternehmerische Aufstellung der im Konzerneigenkapital Mitverantwortung er-<br />

auf partnerschaftlicher Basis<br />

und<br />

fassten Erträge und Aufwendungen, Entwicklung des Eigenkapitals,<br />

Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den<br />

und bildet mit ihren Beteiligungsgesellschaften ein Netzwerk von Energie<strong>die</strong>nstleistern,<br />

Konzernlagebericht das regionale für Kundennähe das Rumpfgeschäftsjahr mit vom überregionaler 15. Mai bis 31. Stärke verbindet.<br />

Dezember 2009 geprüft. Die Auf stellung von Konzernabschluss und<br />

Konzernlage bericht nach den IFRS, wie sie in der EU<br />

anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden<br />

Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der Geschäftsführer<br />

der geschäftsführenden Komplementär-GmbH der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den<br />

Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

unter ergänzender Beachtung der International Standards<br />

on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist <strong>die</strong> Prüfung so<br />

zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

<strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Darstellung des durch den Konzernabschluss unter<br />

Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden <strong>die</strong> Kenntnisse über <strong>die</strong><br />

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />

des<br />

Konzerns sowie <strong>die</strong> Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden <strong>die</strong><br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für <strong>die</strong> Angaben im Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt. Die Prüfung umfasst <strong>die</strong> Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />

der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />

der Abgrenzung des Konsoli<strong>die</strong>rungskreises, der<br />

angewandten Bilanzierungs- und Konsoli<strong>die</strong>rungsgrundsätze und<br />

der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer der<br />

geschäftsführenden Komplementär-GmbH der Gesellschaft sowie <strong>die</strong><br />

München, den 24. März 2010<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

<strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Frankfurt am Main, Zweigniederlassung München<br />

Claus Banschbach<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

ppa. Klaus Rekitt<br />

Wirtschaftsprüfer


86 Inhalt<br />

Thüga-Modell 88<br />

Wichtige Ereignisse 2012 90<br />

Organe der Gesellschaft 91<br />

Beirat 92<br />

<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats 95<br />

Lagebericht 97<br />

Geschäftsmodell und Unternehmensstrategie 97<br />

Wirtschaftliche und energiepolitische Rahmenbedingungen 99<br />

Geschäftsjahr 2012 103<br />

Beteiligungsportfolio 103<br />

Ertragslage 105<br />

Investitionen und Finanzierung 105<br />

Vermögens- und Kapitalstruktur 106<br />

Nachtragsbericht 106<br />

Risiko- und Chancenbericht 106<br />

Prognosebericht 111<br />

Energiemärkte 112<br />

Primärenergieverbrauch 112<br />

Erdgas 113<br />

Strom 114<br />

Personalbericht 117<br />

Mitarbeiter 117<br />

Personalentwicklung und Weiter bildungsmaßnahmen 120<br />

Jahresabschluss 123<br />

Bilanz 124<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 126<br />

Anhang für das Geschäftsjahr 2012 128<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 138


Thüga-Geschäftsbericht 2009<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

xxx<br />

yyy<br />

87<br />

<strong>Bericht</strong> über das 146. Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012


88 Thüga-Modell<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Thüga-Modell<br />

Die Idee: Zusammenarbeit schafft<br />

Energie für Lebensräume<br />

Lebens- und Wirtschaftsräume sinnvoll und aktiv zu gestalten ist<br />

<strong>die</strong> Aufgabe von Städten und Gemeinden. Eine Schlüsselfunktion<br />

kommt dabei der Energie- und Wasserversorgung zu. Um ihrer<br />

Rolle gerecht zu werden, müssen <strong>die</strong> Stadtwerke ökonomisch erfolgreich,<br />

ökologisch orientiert und sozial verantwortlich sein.<br />

Das ist der Grund, warum bereits über 450 Städte und Gemeinden,<br />

welche <strong>die</strong> Verantwortung für den Lebensraum von mehr als acht<br />

Millionen Menschen tragen, ihre Stadtwerke in <strong>die</strong> Thüga- Gruppe<br />

eingebunden haben. Ziel ist es, für eine nach haltige und sichere<br />

Energieversorgung vor Ort zu sorgen. Kern <strong>die</strong>ser in Deutschland<br />

größten kommunalen Energie-Gruppe ist Thüga.<br />

Die Rollen: Gemeinsam für Ökonomie,<br />

Ökologie und Gemeinwohl<br />

Städte und Gemeinden tragen <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong> Werthaltigkeit<br />

des kommunalen Vermögens. Thüga schafft auch im<br />

Interesse der Städte und Gemeinden Transparenz über das eingesetzte<br />

Kapital sowie bestehende Risiken, zeigt spezifische Wertentwicklungen<br />

für das einzelne Stadtwerk auf und entwickelt<br />

und koordiniert Gruppenlösungen unter anderem im Bereich<br />

erneuerbarer Energien. Das Stadtwerk wiederum betreibt das<br />

operative Geschäft, entwickelt Lösungen vor Ort und trägt <strong>die</strong><br />

unternehmerische Verantwortung. Gemeinsam sind <strong>die</strong>se drei<br />

Partner damit ökonomisch und ökologisch erfolgreich und verantworten<br />

das Gemeinwohl.<br />

Unternehmerische Verantwortung<br />

Verwurzelung in der Region<br />

Operatives Geschäf t<br />

Unternehmensspezif ische Wer tentwicklung<br />

Zusam m enarbeit<br />

Sk alenef fekte<br />

Koordinator Lebens- und Wirtschaftsraum<br />

Ökologie<br />

Gemeinwohl<br />

Ökonomie<br />

Entscheidungskompetenz<br />

N a c h h altig k eit


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga-Modell<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

89<br />

Die Vorteile: Kommune, Stadtwerk<br />

und Kunden profitieren<br />

Vorteile für <strong>die</strong> Kommunen<br />

Der kommunale Partner ist Mehrheitsgesellschafter<br />

„Was vor Ort passiert, wird vor Ort entschieden“, ist ein Leitmotiv<br />

des Thüga-Modells. Wichtige Entscheidungen können und werden<br />

nicht gegen den kommunalen Partner fallen.<br />

Die Unternehmen werden marktorientiert geführt<br />

Kommunale Vertreter und Fachexperten der Thüga nehmen<br />

gemeinsam <strong>die</strong> Abwägung der markt- und gemeinwirtschaftlichen<br />

Interessen wahr. Die kommunalen Vertreter sind <strong>die</strong> Experten<br />

vor Ort. Sie wissen, was für <strong>die</strong> Verwurzelung und <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

des Unternehmens wichtig ist. Thüga steuert ihr Know-how und<br />

damit ihre Kompetenz dazu bei. Dies sichert den langfristigen<br />

wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.<br />

Verlässlichkeit und Stabilität<br />

Durch Moderation und Koordination des Netzwerks sorgt Thüga<br />

für einen Interessenausgleich zwischen den Unternehmen der<br />

Gruppe. Die gesellschaftsrechtliche Veran kerung der Thüga in<br />

der Kommunalwirtschaft sichert <strong>die</strong> Thüga-Plattform.<br />

Sicherung der Eigenständigkeit<br />

Die Gesellschaften bleiben eigenständig und tragen somit <strong>die</strong><br />

unternehmerische Verantwortung. Thüga unterstützt <strong>die</strong> marktwirtschaftliche<br />

Ausrichtung der Stadtwerke.<br />

Vorteile für Kunden<br />

Marktgerechte Angebote<br />

Die Kunden profitieren von marktgerechten Angeboten und<br />

wettbewerbsfähigen Konditionen; denn durch <strong>die</strong> Einbindung<br />

in das Thüga-Netzwerk werden Skaleneffekte erzielt und<br />

Größennachteile kompensiert.<br />

Das Thüga-Modell ist ein kommunales Modell<br />

Die enge und vertrauensvolle Kooperation mit Thüga ermöglicht<br />

eine nachhaltige, erfolgreiche Bewirtschaftung des kommunalen<br />

Vermögens. Thüga übernimmt unternehmerische Mitverantwortung<br />

auf partnerschaftlicher Basis.<br />

Vorteile für Unternehmen<br />

Wertentwicklung durch Transparenz<br />

Durch Quervergleiche der Unternehmen hinsichtlich Strukturen<br />

und Prozessen wird ersichtlich, in welchen Bereichen <strong>die</strong> Stadtwerke<br />

noch besser werden können. Thüga gibt ihren Beteiligungsunternehmen<br />

auf <strong>die</strong>ser Grundlage Handlungsempfehlungen und<br />

unterstützt sie auf Wunsch bei der Umsetzung von Maßnahmen.<br />

Nutzung von Synergieeffekten<br />

Durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit (z. B. im Energieeinkauf) innerhalb<br />

der Thüga-Gruppe werden <strong>die</strong> Größennachteile der einzelnen<br />

Unternehmen ausgeglichen und Skalen effekte erzielt.<br />

Individuelle Lösungen<br />

Aufgrund der persönlichen „Vor-Ort-Betreuung“ kennen <strong>die</strong><br />

Unternehmen der Thüga-Gruppe <strong>die</strong> spezifischen Bedürfnisse<br />

ihrer Kunden. Diese erhalten durch energienahe Dienstleistungen<br />

individuelle Lösungen.<br />

Nähe<br />

Die Unternehmen der Thüga-Gruppe sind etablierte Energieversorger,<br />

<strong>die</strong> in der Region verankert sind. Die Kunden<br />

können sich auf sie verlassen, denn ihr Handeln ist von Kundenorientierung<br />

bestimmt. Sie sind sich ihrer Verantwortung<br />

bewusst und engagieren sich in ihrem und für ihr Umfeld.<br />

Klimaschutz<br />

Die Energieversorger tragen auch dem ökologischen Anspruch<br />

der Kunden Rechnung, indem sie sich im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien engagieren und ihren Kunden innovative und umweltschützende<br />

Dienstleistungen und Produkte anbieten.


90 Wichtige Ereignisse 2012<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Wichtige Ereignisse 2012<br />

1. Quartal<br />

Thüga ist seit Anfang Januar 2012 mit 20,0 Prozent an der Stadtwerke<br />

Energie Jena-Pößneck GmbH beteiligt.<br />

Anfang Januar 2012 verkauft Thüga ihren 45-prozentigen<br />

Anteil an der Gasversorgung Meiningen GmbH an <strong>die</strong> Stadtwerke<br />

Meiningen GmbH.<br />

Vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung der<br />

CONERGOS GmbH & Co. KG erwirbt Thüga von der badenova <strong>AG</strong> & Co. KG<br />

deren 50-prozentigen Anteil an der CONERGOS Verwaltungs GmbH<br />

und wird damit alleinige Anteilseignerin.<br />

2. Quartal<br />

Im Juni 2012 wird <strong>die</strong> Übertragung der von Thüga gehaltenen Aktien<br />

in Höhe von 40,0 Prozent an der HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong><br />

(HSE) an <strong>die</strong> HE<strong>AG</strong> Holding <strong>AG</strong> vollzogen.<br />

4. Quartal<br />

Nach Abspaltung der Wassersparte der e-rp GmbH auf <strong>die</strong> Wasserversorgung<br />

Rheinhessen-Pfalz GmbH erhöht sich <strong>die</strong> Thüga-<br />

Beteiligungsquote an der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH<br />

auf 25,1 Prozent.<br />

Der Thüga-Anteil an der e-rp GmbH steigt aufgrund einer disquotalen<br />

Kapitalherabsetzung von 59,0 Prozent auf 79,3 Prozent.<br />

Im Rahmen des von der badenova <strong>AG</strong> & Co. KG initiierten<br />

„kompas-Modells“ entscheiden sich 2012 weitere Städte und<br />

Gemeinden, Kommanditanteile an der badenova zu erwerben.<br />

Dadurch reduziert sich der Thüga-Anteil um 0,6 Prozentpunkte<br />

auf 45,2 Prozent zum Jahresende 2012.<br />

Im Dezember 2012 beteiligt sich Thüga mittelbar an der<br />

Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong>.<br />

Thüga konkretisiert ihr Interesse an einer Beteiligung an<br />

der E.ON Thüringer Energie <strong>AG</strong>.<br />

3. Quartal<br />

Thüga veräußert mit Wirkung zum 31. Juli 2012 einen Anteil in<br />

Höhe von 3,2 Prozent am Stammkapital der Wasserversorgung<br />

Rheinhessen-Pfalz GmbH an ihre Mitgesellschafter. Die Beteiligungsquote<br />

der Thüga reduziert sich dadurch von 25,7 Prozent auf<br />

22,5 Prozent.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

91<br />

Vorstand<br />

Aufsichtsrat<br />

Ewald Woste<br />

München<br />

Vorsitzender<br />

Bernd Rudolph<br />

München<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Gerhard Holtmeier<br />

München<br />

Michael Riechel<br />

München<br />

Dr. Christof Schulte<br />

München<br />

Dr. Dieter Nagel<br />

Grünwald<br />

Vorsitzender<br />

ehemaliger Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>, München<br />

Dr. Kerstin Grass<br />

München<br />

stellv. Vorsitzende<br />

Diplom-Ingenieurin<br />

Siegfried Heidemann<br />

Schifferstadt<br />

Abteilungsleiter<br />

Informations technik<br />

Gudrun Heute-Bluhm<br />

Lörrach<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt<br />

Lörrach<br />

Wolfgang Käppeler<br />

Überlingen<br />

Rohrnetz-Meister<br />

Uwe Klapproth<br />

Osterode am Harz<br />

Elektriker<br />

Hans-Joachim Reck<br />

Berlin<br />

Geschäftsführendes Präsidialmitglied<br />

Verband kommunaler Unternehmen e. V.,<br />

Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Werner Sinn<br />

Gauting<br />

Präsident des ifo-Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung e. V., München


92 Beirat<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Beirat<br />

Der Beirat der Thüga hat <strong>die</strong> Aufgabe,<br />

den Meinungsaustausch<br />

zwischen Thüga und den kommunalen<br />

Partnern zu fördern. Der<br />

Vorstand der Thüga hat gegenwärtig<br />

etwa 100 Repräsentanten<br />

der kommunalen Partner in den<br />

seit drei Jahrzehnten bestehenden<br />

kommunalen Thüga-Beirat<br />

berufen. Es handelt sich hierbei<br />

in der Regel um <strong>die</strong> Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der Thüga-Beteiligungsgesellschaften.<br />

Der Beirat<br />

ist ein Gremium der Thüga zur<br />

Kommunikation mit ihren kommunalen<br />

Geschäftspartnern, aber<br />

auch zur öffentlichen Darstellung<br />

ihres Rollenverständnisses als<br />

Teil der deutschen Kommunalwirtschaft.<br />

Gudrun Heute-Bluhm<br />

Vorsitzende<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach<br />

Alfred Vonarb<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Bürgermeister a. D. der Stadt<br />

Breisach am Rhein<br />

Sibylle Abel<br />

Bürgermeisterin der Stadt Sonneberg<br />

Dr. Stephan Articus<br />

Geschäftsführendes Präsidialmitglied des<br />

Deutschen Städtetags, Berlin<br />

Axel Bärendorf<br />

Bürgermeister der Stadt Reinbek<br />

Wilhelm Baumgarten<br />

Mitglied des Rates der Stadt Bad Harzburg<br />

Klaus Becker<br />

Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz<br />

Dr. Günther Beckstein<br />

Bayerischer Ministerpräsident a. D.<br />

Hans Blank<br />

Ratsvorsitzender der Stadt Stade<br />

Andreas Dittmann<br />

Bürgermeister der Stadt Zerbst<br />

Oliver Ehret<br />

Oberbürgermeister der Stadt Singen<br />

Christof Engelke<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

Stadtwerke Hildesheim <strong>AG</strong><br />

Peter Feldmann<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. Pia Findeiß<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau<br />

Klaus Friedrich<br />

Bürgermeister der Stadt Korbach<br />

Dr. Claus Gebhardt<br />

Geschäftsführung der Stadtwerke<br />

Augsburg Holding GmbH<br />

Dr. Jörg Geerlings<br />

Mitglied des Rates der Stadt Neuss<br />

Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />

Stadtkämmerer a. D. der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

Franz-Josef Britz<br />

Zweiter Bürgermeister der Stadt Essen<br />

Dr. Johannes Bruns<br />

Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen<br />

Christoph Burkhard<br />

Bürgermeister der Stadt Alzey<br />

Ralf Claus<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Ingelheim am Rhein<br />

Udo Glatthaar<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Bad Mergentheim<br />

Guido Gutsche<br />

Mitglied des Rates der Stadt Ennigerloh<br />

Klaus-Peter Hanke<br />

Oberbürgermeister der Stadt Pirna<br />

Detlef Hansen<br />

Mitglied des Rates der Stadt Hildesheim<br />

Wolfram Dette<br />

Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar<br />

Klaus Hartmüller<br />

Stadtbürgermeister der Stadt<br />

Kirchheimbolanden


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Beirat<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

93<br />

Roger Heidt<br />

Erster Bürgermeister der Stadt Pforzheim<br />

Andreas Henke<br />

Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt<br />

Bertram Hilgen<br />

Oberbürgermeister der Stadt Kassel<br />

Helene Hofmann<br />

Bürgermeisterin der Stadt Bad Sachsa<br />

Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig<br />

Oberbürgermeister der Stadt Koblenz<br />

Dieter Horschler<br />

Stadtverordneter der<br />

Landeshauptstadt Wiesbaden<br />

Thomas M. Hutt<br />

Mitglied des Rates der<br />

Landeshauptstadt Erfurt<br />

Dr. Rupert Kubon<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Thomas Lenz<br />

Geschäftsführer der Kommunalen<br />

Dienstleistungs-Gesellschaft<br />

Thüringen mbH<br />

Gerd Lohwasser<br />

Präsident des Bezirkstags<br />

Mittelfranken a. D., Ansbach<br />

Barbara Ludwig<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz<br />

Steffen Ludwig<br />

Vorsitzender des Zweckverbands<br />

Gasversorgung in Südsachsen, Reinsdorf<br />

Dr. Ulrich Maly<br />

Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg<br />

Gerhard Möller<br />

Oberbürgermeister der Stadt Fulda<br />

Manfred Mönig<br />

Mitglied des Rates der Stadt Telgte<br />

Dr. Kurt Mühlhäuser<br />

ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Stadtwerke München GmbH<br />

Dr. Helmut Müller<br />

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />

Wiesbaden<br />

Siegfried Müller<br />

Oberbürgermeister der Stadt Kitzingen<br />

Dr. Wolfgang G. Müller<br />

Oberbürgermeister der Stadt Lahr<br />

Herbert Napp<br />

Bürgermeister der Stadt Neuss<br />

Hans-Ulrich Ihlenfeld<br />

Bürgermeister der<br />

Gemeinde Haßloch<br />

Dr. Christoph Jopen<br />

Bürgermeister der Stadt Offenburg<br />

Dr. Oliver Junk<br />

Oberbürgermeister der Stadt Goslar<br />

Dieter Kießling<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Reichenbach im Vogtland<br />

Heinrich Kohl<br />

Oberbürgermeister der Stadt Aue<br />

Joachim Kreyer<br />

Bürgermeister der Stadt<br />

Sondershausen<br />

Dr. Reinhard Kubat<br />

Landrat des Landkreises<br />

Waldeck-Frankenberg<br />

Stefan Martus<br />

Bürgermeister der Stadt Philippsburg<br />

Dr. Bernhard Matheis<br />

Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens<br />

Klaus Mättig<br />

Oberbürgermeister der Stadt Freital<br />

Fritz Mathes<br />

Erster Bürgermeister der Stadt Kelheim<br />

Hans-Peter Meinecke<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

EWR GmbH, Remscheid<br />

Walter Meinhold<br />

ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der Stadtwerke Hannover <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Dr. Uwe Meyer<br />

Mitglied des Rates der Stadt Greven<br />

Stefan Mikulicz<br />

Oberbürgermeister der Stadt Wertheim<br />

Ralf Oberdorfer<br />

Oberbürgermeister der Stadt Plauen<br />

Julian Osswald<br />

Oberbürgermeister der Stadt Freudenstadt<br />

Wilhelm Paul<br />

Mitglied des Rates der Stadt<br />

Bad Harzburg<br />

Kurt Pirmann<br />

Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken<br />

Ulrich Pötzsch<br />

Oberbürgermeister der Stadt Selb<br />

Ernst Prüße<br />

Erster Bürgermeister der Stadt<br />

Lohr am Main<br />

Hans-Joachim Reck<br />

Geschäftsführendes Präsidialmitglied<br />

des VKU Verband kommunaler<br />

Unternehmen e. V., Berlin


94 Beirat<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Petra Reiber<br />

Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt<br />

Jörg Reichl<br />

Bürgermeister der Stadt Rudolstadt<br />

Oliver Rein<br />

Bürgermeister der Stadt<br />

Breisach am Rhein<br />

Michael Reitzel<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz<br />

GmbH, Bodenheim und Guntersblum<br />

Martin Richard<br />

Bürgermeister der Kreisstadt<br />

Limburg an der Lahn<br />

Georg Rosenthal<br />

Oberbürgermeister der Stadt Würzburg<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

Oberbürgermeisterin a. D. der Stadt<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. Dieter Salomon<br />

Oberbürgermeister der Stadt Freiburg<br />

Bernd-Erwin Schramm<br />

Oberbürgermeister der Stadt Freiberg<br />

Dr. Albrecht Schröter<br />

Oberbürgermeister der Stadt Jena<br />

Andreas Schütze<br />

Ministerialdirigent im Ministerium<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst Baden-Württemberg<br />

Andreas Schwarz<br />

Beigeordneter der Stadt Frankenthal<br />

Gerd-Michael Seeber<br />

Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau<br />

Dr. Birgit Seelbinder<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt<br />

Marktredwitz<br />

Dr. Peter Seifert<br />

Oberbürgermeister a. D. der Stadt<br />

Chemnitz<br />

Detlef Sittel<br />

Zweiter Bürgermeister der<br />

Landeshauptstadt Dresden<br />

Dr. Klaus Weichel<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Kaiserslautern<br />

Johann Zeh<br />

Erster Bürgermeister der Stadt Lindenberg<br />

im Allgäu<br />

René Zok<br />

Oberbürgermeister der Stadt Staßfurt<br />

Marcus Schaile<br />

Bürgermeister der Stadt Germersheim<br />

Joachim Schindler<br />

Bürgermeister der Gemeinde Ostbevern<br />

Heinz Schmidt<br />

Mitglied des Rates der Stadt Heide<br />

Dr. Jörg Schmidt<br />

Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell<br />

Frank Schneider<br />

Bürgermeister der Stadt Langenfeld<br />

Michael Thomalla<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Städte- und Gemeindetag<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V., Schwerin<br />

Prof. Dr. Lothar Ungerer<br />

Bürgermeister der Stadt Meerane<br />

Arnd Voigt<br />

Oberbürgermeister der Stadt Zittau<br />

Andreas Wagner<br />

Oberbürgermeister der Stadt<br />

Wilhelmshaven<br />

Karlheinz Schöner<br />

Oberbürgermeister der Stadt Homburg<br />

Klaus Wagner<br />

Bürgermeister der Stadt Grünstadt<br />

Stand: März 2013


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

95<br />

<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig<br />

und eingehend mit der Lage und Entwicklung der Gesellschaft und<br />

ihrer wesentlichen Beteiligungsgesellschaften befasst und <strong>die</strong> ihm<br />

nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen.<br />

In alle Entscheidungen, <strong>die</strong> von wesentlicher Bedeutung<br />

für das Unternehmen waren, waren wir unmittelbar eingebunden.<br />

Der Vorstand informierte uns regelmäßig und umfassend schriftlich<br />

und mündlich über <strong>die</strong> aktuelle Geschäftsentwicklung, wesentliche<br />

Investitionsprojekte und Entwicklungen im Beteiligungsbereich.<br />

Darüber hinaus hat der Vorstand dem Aufsichtsrat über das Risikomanagementsystem<br />

und <strong>die</strong> Einhaltung der Compliance-Vorgaben<br />

berichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wurde regelmäßig auch<br />

außerhalb der Sitzungstermine über Geschäftsvorfälle und Entwicklungen<br />

von besonderer Bedeutung unterrichtet.<br />

In den vier Aufsichtsratssitzungen des Geschäftsjahres 2012<br />

wurde <strong>die</strong> <strong>Bericht</strong>erstattung des Vorstands umfassend erörtert.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht.<br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

Die in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

vorgesehenen Aufgaben, <strong>die</strong> dem Aufsichtsratspräsidium<br />

sowie dem Prüfungs-, Bilanz- und Finanzausschuss<br />

zugewiesen sind, werden vom Aufsichtsrat als Gesamtgremium<br />

wahrgenommen.<br />

Schwerpunkte der Beratungen<br />

im Aufsichtsrat<br />

In den vier Sitzungen des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden<br />

insbesondere <strong>die</strong> wirtschaftliche Lage der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

und ihrer wesentlichen Beteiligungsgesellschaften erörtert.<br />

Folgende Sachverhalte wurden schwerpunktmäßig beraten bzw.<br />

beschlossen:<br />

In der April-Sitzung haben wir dem Beitritt der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

als Garant zu weiteren von der Thüga Holding GmbH &<br />

Co. KGaA aufgenommenen Darlehen in Form von Schuldscheinund<br />

bilateralen Bankdarlehen nebst Beschlussempfehlung an <strong>die</strong><br />

Hauptversammlung zugestimmt. In der Juli-Sitzung befassten<br />

wir uns insbesondere mit Beteiligungsvorgängen in Sachsen. In der<br />

Oktober-Sitzung stimmten wir der Änderung der Satzung der Thüga<br />

<strong>Aktiengesellschaft</strong> zu und haben der Hauptversammlung gleichlautende<br />

Beschlussfassung empfohlen. Ferner wurde im Dezember<br />

jeweils Zustimmung zum Erwerb einer Beteiligung an der E.ON<br />

Thüringer Energie <strong>AG</strong> sowie zum Erwerb von zwei Beteiligungen<br />

an Netzgesellschaften in Niedersachsen erteilt. Darüber hinaus<br />

haben wir dem mittelbaren Anteilserwerb an der Koblenzer Elektrizitätswerk<br />

und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong> über eine Erwerbsgesellschaft<br />

und der Einlage der von der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

gehaltenen Anteile an der Energieversorgung Mittelrhein GmbH<br />

in <strong>die</strong> Erwerbsgesellschaft zugestimmt.<br />

Außerdem wurden in der April-Sitzung <strong>die</strong> notwendigen Beschlüsse<br />

im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2011 und der<br />

Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung gefasst. Vor<br />

dem Hintergrund der Umsetzung der Energiewende und den daraus<br />

resultierenden Herausforderungen für <strong>die</strong> Stadtwerke befasste<br />

sich der Aufsichtsrat mit dem vom Vorstand initiierten Projekt<br />

„Strategie 2021“ und den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen.<br />

Weiterhin ließ sich der Aufsichtsrat über <strong>die</strong> aktuellen<br />

energiepolitischen und -rechtlichen Themen und ihre Auswirkungen<br />

auf <strong>die</strong> Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> und ihre Beteiligungsgesellschaften<br />

informieren. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat<br />

regelmäßig vom Vorstand über <strong>die</strong> Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> unterrichten und befasste<br />

sich eingehend mit der mittelfristigen Unternehmensplanung der<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>.<br />

Jahresabschluss 2012<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. April 2012 wurde <strong>die</strong><br />

Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,<br />

zum Abschlussprüfer bestellt. Die bestellte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

hat den vom Vorstand nach den Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten<br />

Jahresabschluss der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> zum 31. Dezember 2012<br />

nebst Lagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erteilt. Darüber hinaus beurteilte der Abschlussprüfer<br />

das Risikomanagementsystem und stellte abschließend fest, dass<br />

der Vorstand <strong>die</strong> nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen<br />

getroffen hat, um Risiken, <strong>die</strong> den Fortbestand des Unternehmens<br />

gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen.<br />

Der <strong>Bericht</strong> des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss sowie<br />

<strong>die</strong> Abschlussunterlagen wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern<br />

zugesandt und lagen rechtzeitig vor. Der Aufsichtsrat hat sich in<br />

seiner Sitzung am 16. April 2013 eingehend mit den Abschlussunterlagen<br />

und dem <strong>Bericht</strong> des Wirtschaftsprüfers befasst. Der<br />

Abschlussprüfer nahm an den Beratungen über den Jahresabschluss<br />

2012 teil. Er berichtete über <strong>die</strong> wesentlichen Ergebnisse<br />

seiner Prüfung und stand für Fragen und ergänzende Auskünfte<br />

zur Verfügung.<br />

Auf der Grundlage unserer eigenen Prüfung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> erheben


96 <strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

wir keine Einwände und stimmen den Prüfungsergebnissen der<br />

Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,<br />

zu. Der Aufsichtsrat hat damit den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />

der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> gebilligt. Der Jahresabschluss<br />

ist somit festgestellt.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern einschließlich der Arbeitnehmervertreter<br />

Dank und Anerkennung für <strong>die</strong> geleistete Arbeit im vergangenen<br />

Geschäftsjahr aus.<br />

München, 16. April 2013<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Dr. Dieter Nagel<br />

Vorsitzender


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

97<br />

Lagebericht<br />

Geschäftsmodell und Unternehmensstrategie<br />

Die Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> (Thüga) ist im Bereich der Energieund<br />

Wasserversorgung mit dem Thüga-Modell seit vielen Jahrzehnten<br />

ein verlässlicher Partner der Kommunen. Das Thüga-Modell<br />

ist wie folgt charakterisiert: Neben dem kapitalmäßigen Engagement,<br />

das in der Regel als Minderheitsgesellschafter erfolgt, übernimmt<br />

Thüga mit ihrem vielseitigen Beratungsangebot unternehmerische<br />

Mitverantwortung und trägt dadurch zum langfristigen<br />

wirtschaftlichen Erfolg der kommunalen Unternehmen bei. Mit<br />

rund 100 Beteiligungsgesellschaften in zwölf Bundesländern, Städten<br />

und Gemeinden als Beteiligungspartner, ist Thüga fest in der<br />

deutschen Kommunalwirtschaft verankert. Thüga und <strong>die</strong> Beteiligungsgesellschaften<br />

bilden das größte Netzwerk eigenständiger<br />

Energieunternehmen in Deutschland: <strong>die</strong> Thüga-Gruppe. Ein wesentliches<br />

strategisches Ziel der Thüga ist es, ihr Beteiligungsportfolio<br />

durch Erwerb von Gesellschaftsanteilen an Energieversorgern<br />

und Netzgesellschaften in Deutschland auszubauen und auf der<br />

Grundlage von Rentabilität und Nachhaltigkeit insgesamt zu stärken.<br />

In der Umsetzung <strong>die</strong>ser strategischen Leitlinien möchte Thüga<br />

gemeinsam mit ihren Beteiligungsgesellschaften <strong>die</strong> Energiewende<br />

auf lokaler bzw. regionaler Ebene mitgestalten. Hierzu unterstützt<br />

sie <strong>die</strong> Partnerunternehmen beim Ausbau von Erzeugungskapazitäten<br />

aus erneuerbaren Energien.<br />

Insbesondere der steigende Kostendruck und zunehmend geringere<br />

Margen im klassischen Versorgungsgeschäft erfordern von<br />

den Stadtwerken und Regionalversorgern <strong>die</strong> Erschließung neuer<br />

Geschäftsfelder, beispielsweise im Bereich der Dezentralen Erzeugung<br />

oder bei energienahen Dienstleistungen. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />

ist <strong>die</strong> kontinuierliche Weiterentwicklung des Beratungsangebots<br />

hinsichtlich der aktuellen energiewirtschaftlichen<br />

Anforderungen für Thüga eine Grundvoraussetzung, um <strong>die</strong> Partnerunternehmen<br />

kompetent zu beraten. Mit Blick auf <strong>die</strong> aktuellen<br />

und künftigen Herausforderungen in der deutschen Energiewirtschaft<br />

hat Thüga <strong>die</strong> Entwicklungen auf dem Energiemarkt und<br />

deren Auswirkungen auf das Thüga-Modell analysiert. Im Rahmen<br />

des Projekts „Strategie 2021“ wurden Handlungsoptionen für<br />

Thüga und <strong>die</strong> Thüga-Gruppe hinsichtlich des Geschäftsmodells<br />

„Stadtwerk“ abgeleitet. Als wesentliche strategische Handlungsfelder<br />

wurden <strong>die</strong> Bereiche „Dezentrale Erzeugung“, „Optimierung<br />

des Beratungs- und Dienstleistungsangebotes für das Netzgeschäft“<br />

und „Vertriebsexzellenz“ identifiziert.<br />

Im Rahmen des Projekts „Dezentrale Erzeugung“ bietet Thüga<br />

ihren Gruppenunternehmen eine individuelle Beratung bei der<br />

Entwicklung von regionalen Energiekonzepten an. Im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr hat Thüga beispielsweise zusammen mit einer<br />

norddeutschen Beteiligungsgesellschaft ein dezentrales Energiekonzept<br />

erarbeitet und aus dem regionalen Potenzial eine zukunftsorientierte,<br />

dezentrale Erzeugungsstrategie für <strong>die</strong> Gesellschaft<br />

entwickelt. Ferner steht Thüga bei der Entwicklung von<br />

Projekten zum Beispiel in den Bereichen Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) und Bioenergie als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Eine weitere Komponente des Beratungsangebots ist <strong>die</strong><br />

Unterstützung der Partnerunternehmen bei der Flexibilisierung<br />

der KWK-Erzeugung durch Wärmespeicher.<br />

Im Ergebnis des Projektes „Optimierung des Beratungs- und<br />

Dienstleistungsangebotes für das Netzgeschäft“ steht ein weiterentwickelter<br />

Produktkatalog mit neu ausgerichteten Beratungsschwerpunkten.<br />

Zukünftig sollen im Netzgeschäft als Ergänzung zu<br />

den regulatorisch/technisch geprägten Geschäftsfeldbetrachtungen<br />

zusätzlich konzeptionell-strategische Themen durch Leuchtturmprojekte<br />

nachhaltig besetzt werden und im Rahmen von individuellen<br />

Projekten mit möglichst vielen Partnerunternehmen in<br />

<strong>die</strong> Praxis umgesetzt werden.<br />

Derzeit wird im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Integrierte<br />

Netzstrategie“ mit zwei Partnerunternehmen ein Masterplan für<br />

das Netz erarbeitet, der für <strong>die</strong>se Gesellschaften Handlungsempfehlungen<br />

zur Stabilisierung der handelsrechtlichen Netzergebnisse<br />

und für alle anderen Partnerunternehmen ein standardisiertes Projektdesign<br />

liefern soll.<br />

Der Vertrieb hat aufgrund des nach wie vor hohen Anteils an<br />

der Wertschöpfung in einem Energieversorgungsunternehmen<br />

eine große Bedeutung. Deshalb kommt der Umsetzung des Projekts<br />

„Vertriebsexzellenz“ eine besondere Bedeutung für <strong>die</strong> Thüga-<br />

Gruppe zu. Wesentliches Ziel <strong>die</strong>ses Projektes ist es, <strong>die</strong> Partnerunternehmen<br />

in Zukunft stärker vor Ort bei der Implementierung<br />

und Weiterentwicklung von Konzepten und IT-basierten Instrumenten<br />

zu beraten, um dadurch Mehrwert im Vertrieb für <strong>die</strong> Unternehmen<br />

in der Thüga-Gruppe zu schaffen. Im Rahmen eines Pilotprojektes<br />

zur Vertriebssteuerung wurden gemeinsam mit drei<br />

Beteiligungsgesellschaften <strong>die</strong> wesentlichen Werttreiber im Vertrieb<br />

analysiert und Instrumente wie Deckungsbeitragsrechnung und<br />

Tools zur Kundenwertbestimmung entwickelt. Darüber hinaus erhalten<br />

<strong>die</strong> Unternehmen der Thüga-Gruppe im Rahmen von Benchmarks<br />

wichtige Anregungen zur Optimierung ihrer Vertriebsprozesse<br />

bzw. -kosten.<br />

Herausforderungen für <strong>die</strong> Energieversorger und<br />

Lösungen im Thüga-Netzwerk<br />

Die atomare Katastrophe in Japan Anfang März 2011 und <strong>die</strong> damit<br />

verbundene Entscheidung der Bundesregierung zum stufenweisen


98 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Ausstieg aus der Kernenergie hat <strong>die</strong> gesamte Energiebranche grundlegend<br />

verändert. Die aktuelle Gesetzeslage sieht bis 2022 einen<br />

vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland vor. Da<br />

<strong>die</strong> Energieerzeugung aus Kernkraftwerken insbesondere durch<br />

<strong>die</strong> Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ersetzt werden soll,<br />

haben <strong>die</strong>se bei der Energiewende eine Schlüsselrolle.<br />

Erzeugung und Handel<br />

Die Energieversorgungsbranche steht vor vielen Herausforderungen,<br />

<strong>die</strong> mit der Umsetzung der Energiewende verbunden sind.<br />

Insbesondere für den Umbau der Erzeugungsstruktur, das heißt den<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien und den Ersatz und <strong>die</strong> Modernisierung<br />

von konventionellen Kraftwerken sind hohe Investitionen<br />

erforderlich. Damit <strong>die</strong> hierfür notwendigen Investitionen für <strong>die</strong><br />

Unternehmen auch rentabel sind, müssen <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

angepasst werden.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund hat Thüga mit einem Vorschlag zu einem<br />

Strommarktdesign zur Diskussion beigetragen. Die Grundlagen <strong>die</strong>ses<br />

Marktmodells wurden mit den Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />

erörtert. Das zukünftige Modell soll sowohl <strong>die</strong> Versorgungssicherheit<br />

gewährleisten als auch technologieneutral und diskriminierungsfrei<br />

sein. Nach dem Marktdesignansatz der Thüga-Gruppe sind<br />

zwei funktionierende Märkte vorgesehen, an denen alle Erzeuger<br />

und Speicheranbieter teilnehmen können. Neben dem Joint-Energy-<br />

Markt, der den effizienten Kraftwerkseinsatz organisieren soll, soll<br />

ein Kapazitätsmarkt, der aus einem Markt für Versorgungssicherheit<br />

und einem Ausschreibungsmarkt für erneuerbare Energien bestehen<br />

soll, etabliert werden. Im Joint-Energy-Markt bieten neben<br />

den konventionellen Erzeugern auch <strong>die</strong> geförderten regenerativen<br />

Stromerzeugungstechnologien zu Grenzkosten ihre Erzeugungskapazität<br />

auf <strong>die</strong>sem Markt für elektrische Arbeit an. Da der Strompreis<br />

anhand der Grenzkosten der jeweiligen Erzeugungstechnologien<br />

gebildet werden soll, bedarf es keines gesetzlichen Einspeisevorrangs<br />

für erneuerbare Energien. Der Joint-Energy-Markt bzw.<br />

<strong>die</strong> merit-order ist – wie <strong>die</strong> bisherige internationale Erfahrung<br />

gezeigt hat – der effizienteste Koordinator für den Einsatz der<br />

Erzeugungsanlagen. Auf dem Kapazitätsmarkt für Versorgungssicherheit<br />

sollen Angebot und Nachfrage von physikalisch gesicherter<br />

Leistung zusammengeführt werden. Der staatlich gewollte Zubau<br />

von Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien soll über einen<br />

Ausschreibungsmarkt gesteuert werden.<br />

Durch das neu entwickelte Strommarktdesign wird der Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien durch klare Rahmenbedingungen langfristig<br />

und kosteneffizient sichergestellt. Zudem ist <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

von neuen und bereits getätigten Investitionen in effiziente<br />

konventionelle Kraftwerke gewährleistet. Darüber hinaus können<br />

Speichertechnologien in den Wettbewerb mit anderen Formen gesicherter<br />

Leistungsbereitstellung treten.<br />

Die Unternehmen der Thüga-Gruppe wirken aktiv bei der Gestaltung<br />

der Energiewende mit. Sie investieren zum einen in wirtschaftliche<br />

Projekte vor Ort, zum anderen engagieren sie sich durch ihre<br />

Beteiligung an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.<br />

Ende 2012 bündeln 44 Gesellschaften aus der Thüga-Gruppe ihre<br />

Investitionskraft für erneuerbare Energien mit dem Schwerpunkt<br />

Windkraft Onshore in der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.<br />

Die Gesellschaft hat zwischenzeitlich rund 180 Mio. € in insgesamt<br />

49 Onshore-Windenergieanlagen in fünf Bundesländern (Brandenburg,<br />

Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen)<br />

investiert. In Summe verfügt <strong>die</strong> Thüga Erneuerbare Energien<br />

GmbH & Co. KG über eine Erzeugungsleistung von knapp 103 MW.<br />

Die Anlagen sind darauf ausgelegt, damit jährlich knapp 240 Mio. kWh<br />

Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen; <strong>die</strong>s entspricht etwa<br />

der Deckung des jährlichen Strombedarfs von rund 64.000 Haushalten.<br />

Die Energiebeschaffung ist ein wesentlicher Kostenfaktor in<br />

der Erfolgsrechnung eines Energie<strong>die</strong>nstleisters. Mit der Syneco<br />

Trading GmbH steht den Gesellschaften der Thüga-Gruppe ein am<br />

Markt etabliertes, kompetentes Energiehandelsunternehmen zur<br />

Verfügung. Bei den von der Syneco Trading GmbH angebotenen<br />

Strom- und Gaslieferungen handelt es sich insbesondere um für Kunden<br />

konzipierte mit Festpreisen ausgestattete oder an Preisindizes<br />

gekoppelte Warenterminkontrakte. Diese werden in Form von standardisierten<br />

Fahrplänen und kundenindividuellen Stunden-, Tagesoder<br />

Monatsprofilen mit und ohne Mengenflexibilitäten angeboten.<br />

Daneben werden auch Emissionszertifikate gehandelt.<br />

Speicherung<br />

Eine wichtige Voraussetzung für den weiteren wirtschaftlichen<br />

Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist <strong>die</strong><br />

Möglichkeit der Energiespeicherung. Gemeinsam mit Herstellern<br />

und Forschungsinstituten arbeitet <strong>die</strong> Energieversorgungsbranche<br />

derzeit an technischen Verfahren, um überschüssigen Strom,<br />

etwa aus Windkraft- und Fotovoltaikanlagen, unter anderem<br />

mittels Elektrolyse in Wasserstoff, und perspektivisch mit einer<br />

nachgeschalteten Methanisierung in klimaneutrales Methan umzuwandeln<br />

und in <strong>die</strong> Gasverteilnetze einzuspeisen. Gemeinsam<br />

mit zwölf Unternehmen aus der Thüga-Gruppe hat Thüga den<br />

Bau einer Demonstrationsanlage für <strong>die</strong> Power-to-Gas-Technologie<br />

initiiert. Die in Frankfurt am Main geplante Anlage soll Anfang<br />

2014 stündlich 60 m 3 Wasserstoff erzeugen und 3.000 m 3 /h mit<br />

Wasserstoff angereichertes Erdgas in das Frankfurter Erdgasverteilnetz<br />

einspeisen. Durch <strong>die</strong>se Kooperation sind der Wissenstransfer<br />

und eine Risikostreuung hinsichtlich der hohen Investitionssummen<br />

in der Thüga-Gruppe gewährleistet.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

99<br />

Netze<br />

Im Kerngeschäft liefert <strong>die</strong> Wertschöpfungsstufe „Netz“ einen<br />

wichtigen Ergebnisbeitrag. Zukünftig steht <strong>die</strong>se Wertschöpfungsstufe<br />

vor großen Herausforderungen. Im Rahmen der Regulierung<br />

werden derzeit <strong>die</strong> Obergrenzen für <strong>die</strong> Erlöse aus Netzentgelten<br />

neu festgelegt. Gleichzeitig müssen im Rahmen der Anreizregulierung<br />

bestehende Ineffizienzen bereits innerhalb der aktuellen<br />

Regulierungsperiode vollständig abgebaut werden. Abgestimmte<br />

Netzstrategien, <strong>die</strong> kaufmännische, technische und regulatorische<br />

Rahmenbedingungen gleichberechtigt berücksichtigen, sind hierfür<br />

inzwischen unerlässlich.<br />

Aktuelle Handlungsfelder, wie beispielsweise <strong>die</strong> Umsetzung<br />

der Energiewende, müssen im Netzbereich einbezogen werden.<br />

Netzbetreiber stehen schon jetzt vor der großen Herausforderung,<br />

eine große Anzahl unterschiedlicher „grüner“ Erzeugungsanlagen<br />

in ihre Netze integrieren zu müssen und dabei zu jedem Zeitpunkt<br />

einen zuverlässigen und sicheren Betrieb der Netze zu gewährleisten.<br />

Besonders erschwert wird das durch <strong>die</strong> dafür notwendige<br />

Einführung smarter Technologien (z. B. regelbare Ortsnetztransformatoren),<br />

deren nachhaltige Praxistauglichkeit noch nicht nachgewiesen<br />

ist. Zudem werden Investitionen in <strong>die</strong>se Bereiche durch<br />

den derzeit gültigen regulatorischen Rahmen nicht gefördert.<br />

Vertrieb<br />

Der gemeinsam vom Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur<br />

erstellte Monitoringbericht 2012 bescheinigt der Branche einen<br />

funktionierenden Wettbewerb, sowohl auf dem Gas- als auch auf dem<br />

Strommarkt. Wichtige Indikatoren hierfür sind <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Energieanbieter im Netzgebiet sowie <strong>die</strong> Wechselbereitschaft der<br />

Energiekunden. Die Unternehmen in der Thüga-Gruppe sind einem<br />

intensiven Wettbewerb um Gas- und Stromkunden ausgesetzt, dem<br />

sie sich durch attraktive Preisgestaltung, bedarfsgerechte Produkte<br />

und innovative Serviceleistungen stellen. Thüga berät hauptsächlich<br />

kleinere und mittlere Beteiligungsgesellschaften in Vertriebsfragen,<br />

insbesondere in der Kundenkommunikation und bei der Produktgestaltung.<br />

Darüber hinaus können <strong>die</strong> Partnerunternehmen<br />

beispielsweise bei der Änderung von energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

auf <strong>die</strong> Fachberatung der Thüga zurückgreifen.<br />

Im Rahmen von Energieberaterseminaren werden aktuelle Vertriebsthemen<br />

wie zum Beispiel „Vertriebliche Herausforderungen der<br />

Energieeffizienzrichtlinie“ diskutiert und der Erfahrungsaustausch<br />

innerhalb der Thüga-Gruppe gefördert. Als Dienstleister für <strong>die</strong><br />

Gruppenunternehmen agiert auch <strong>die</strong> 100-prozentige Thüga-Tochter<br />

Thüga Energieeffizienz GmbH. Sie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

für <strong>die</strong> Partnerunternehmen Vertriebspartnerschaften mit namhaften<br />

Herstellern von Mini-Blockheizkraftwerken abgeschlossen.<br />

Darüber hinaus bietet <strong>die</strong> Thüga Energieeffizienz GmbH den Partnerunternehmen<br />

der Thüga einen Fördermittel-Service an, welcher<br />

den gesamten Prozess der Fördermittel-Recherche und -Beantragung<br />

für <strong>die</strong> Kunden der Partnerunternehmen abdeckt. Dadurch wird<br />

sichergestellt, dass <strong>die</strong> staatliche Unterstützung adressatengerecht<br />

genutzt wird und <strong>die</strong> Investitionsvorhaben im Hinblick auf Energieeffizienz<br />

vorangetrieben werden können.<br />

Innovation<br />

Die Thüga-Innovationsplattform entwickelt seit Mitte 2011 mit<br />

aktuell 34 Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe und unter Leitung<br />

des Innovationsmanagements der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> kurzbis<br />

mittelfristig kommerzialisierbare Produkt- und Geschäftsmodellinnovationen.<br />

Durch <strong>die</strong> gemeinschaftliche Finanzierung von Projekten<br />

rund um <strong>die</strong> neuen Technologien der Energiewirtschaft können<br />

Innovationen schneller und effektiver auf den Markt gebracht<br />

werden. Wesentliches Kriterium für <strong>die</strong> Themenauswahl ist <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit und Skalierbarkeit der Innovation, sodass<br />

für möglichst viele Partnerunternehmen ein Mehrwert geschaffen<br />

wird. Die Thüga-Innovationsplattform trägt damit dazu bei, <strong>die</strong><br />

Wirtschafts- und Innovationskraft der Thüga-Gruppenunternehmen<br />

signifikant und nachhaltig zu stärken.<br />

Als erste Markteinführung der Innovationsplattform wird im ersten<br />

Quartal 2013 ein virtuelles Kraftwerk in den operativen Betrieb<br />

gehen. In der Startphase werden mittelgroße Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

von 20 Partnerunternehmen der Innovationsplattform<br />

mit einer Gesamtleistung von 30 MW vernetzt und insbesondere auf<br />

dem Markt für negative Sekundärregelleistung angeboten. Mittelfristig<br />

wird <strong>die</strong> Anbindung von über 100 MW elektrischer Leistung<br />

angestrebt.<br />

Weitere Markteinführungen sind 2013 in den Themengebieten<br />

Energiemanagementsysteme, Smart Metering und Smart Home<br />

geplant. Ziel ist es, <strong>die</strong> Energieeffizienz in Gewerbe und Industrie<br />

sowie Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit in Privathaushalten<br />

zu steigern.<br />

Wirtschaftliche und energiepolitische<br />

Rahmenbedingungen<br />

Entwicklung der deutschen Wirtschaft<br />

Das Statistische Bundesamt hat Mitte Januar 2013 in seiner Pressemitteilung<br />

veröffentlicht, dass <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft auch 2012<br />

leicht gewachsen ist. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent gestiegen. Die Wachstumsimpulse<br />

kamen insbesondere aus dem Ausland. Die Exporte von<br />

Waren und Dienstleistungen erhöhten sich etwas mehr als <strong>die</strong> Importe.<br />

Im Inland war <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung sowohl durch<br />

einen im Vergleich zum Vorjahr höheren Konsum der privaten als


100 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

auch der öffentlichen Haushalte gekennzeichnet. Im Bereich der<br />

Bau- und Ausrüstungsinvestitionen war hingegen ein Rückgang<br />

festzustellen.<br />

Charakteristisch für <strong>die</strong> Entstehung des BIP 2012 ist eine Zweiteilung<br />

der Wirtschaft: In den Dienstleistungsbereichen erhöhte<br />

sich <strong>die</strong> preisbereinigte Bruttowertschöpfung gegenüber 2011.<br />

Dagegen verzeichneten sowohl das Produzierende Gewerbe (ohne<br />

Baugewerbe) als auch das Baugewerbe einen Rückgang. Insgesamt<br />

stieg <strong>die</strong> Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche genau<br />

wie das BIP um 0,7 Prozent.<br />

Die Wirtschaftsleistung 2012 wurde nach ersten Berechnungen<br />

von rund 41,6 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 0,5 Millionen<br />

Personen oder 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.<br />

Die Staatshaushalte waren 2012 auf Konsoli<strong>die</strong>rungskurs:<br />

Der Staatssektor – dazu gehören Bund, Länder, Gemeinden und<br />

Sozialversicherungen – beendete das Jahr 2012 nach vorläufigen<br />

Berechnungen mit einem positiven Finanzierungssaldo in Höhe<br />

von 2,2 Mrd. €. Damit errechnet sich für den Staat erstmals seit<br />

2007 wieder ein leichter Überschuss.<br />

Energiepreisentwicklung<br />

Erdgaspreise<br />

Zum Jahresanfang 2012 notierte der Weltmarktpreis für Rohöl<br />

der Sorte Brent bei knapp 108 US-$/Barrel und stieg im Verlauf<br />

der ersten drei Monate auf den Jahreshöchststand von etwas<br />

über 125 US-$/Barrel an. Bis Mitte Juni 2012 fiel der Preis dann<br />

auf knapp unter 90 US-$/Barrel. Anschließend erreichte der Preis<br />

ca. 115 US-$/Barrel und bewegte sich bis Ende des Jahres seitwärts.<br />

Am 31. Dezember 2012 notierte der Rohölpreis bei rund 111<br />

US-$/Barrel. Der HEL-Preis „Rheinschiene“ (bei Lieferung an Verbraucher)<br />

stieg gemäß Statistischem Bundesamt aufgrund der<br />

Entwicklungen des Rohölpreises und des Euros von 74,03 €/hl<br />

im Januar 2012 bis Februar 2012 auf 77,41 €/hl an. Bis Juni 2012<br />

fiel der HEL-Preis auf sein Jahresminimum von 69,46 €/hl, um dann<br />

im Oktober 2012 auf den Jahreshöchststand 2012 von 79,02 €/hl<br />

zu steigen. Im Dezember 2012 lag der Wert bei 71,16 €/hl. An<br />

der European Energy Exchange ten<strong>die</strong>rte der Tagesreferenzpreis<br />

Erdgas im Marktgebiet der NetConnect Germany GmbH & Co. KG<br />

2012 im Laufe des Jahres zunehmend fester. Abgesehen von einem<br />

kurzfristigen Preishoch von ca. 40 €/MWh während der Kälteperiode<br />

im Februar 2012 erhöhte sich der Gaspreis von etwa 20 €/MWh zu<br />

Beginn des Jahres relativ kontinuierlich auf rund 26 €/MWh Ende<br />

Dezember 2012.<br />

Aufgrund der in unterschiedlichem Maße bestehenden Abhängigkeit<br />

der Gaseinkaufspreise vom Öl- und Gaspreisniveau folgten<br />

<strong>die</strong> Gasverkaufspreise weitgehend den oben beschriebenen Preisentwicklungen<br />

mit unterschiedlicher zeitlicher Verzögerung.<br />

Abgesehen von vereinzelten Änderungen der Verkaufspreise vor<br />

allem zu Beginn und gegen Ende des Jahres 2012 waren <strong>die</strong> Preise<br />

im Bereich der Haushalts- und Kleingewerbekunden (HuK) weitgehend<br />

stabil.<br />

Strompreise<br />

Im ersten Quartal des Jahres 2012 waren an der European Energy<br />

Exchange starke Strompreisschwankungen für den Jahresfuture<br />

Baseload Cal 2013 von bis zu 4 €/MWh zu beobachten. Der Jahreshöchstpreis<br />

wurde am 27. Februar 2012 mit 54,33 €/MWh erreicht.<br />

Grund für <strong>die</strong> Kurssprünge waren <strong>die</strong> Kältewelle im Februar 2012<br />

und <strong>die</strong> im März 2012 fallenden Preise für CO 2 -Verschmutzungsrechte.<br />

Im zweiten Quartal 2012 setzte sich der bereits im Vorjahr begonnene<br />

Preisrückgang ohne Unterbrechung fort. Von Anfang März<br />

bis Mitte Juni 2012 verlor der Jahreskontrakt rund 13 Prozent seines<br />

Werts. Einer kurzen Erholung des Preises um etwa 2,50 €/MWh<br />

auf knapp über 50 €/MWh im Sommer folgte ein bis zum Jahresende<br />

2012 anhaltender Preisverfall. Zum Jahresende notierte<br />

der Preis mit 45,07 €/MWh auf seinem Jahrestief. Im Ergebnis<br />

schloss das Jahr 2012 mit einem im Vergleich zum Jahresanfang<br />

um 7,26 €/MWh oder knapp 14 Prozent niedrigeren Preis.<br />

Zurückzuführen ist der Preiseinbruch am Großhandelsmarkt vor<br />

allem auf den kontinuierlichen Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien. So ist der Anteil des aus erneuerbaren<br />

Energien erzeugten Stroms 2012 auf rund 23 Prozent gestiegen.<br />

Strom aus Wind und Sonne wird vorrangig eingespeist und<br />

verdrängt damit konventionell erzeugten Strom. Darunter leidet<br />

zunehmend <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke.<br />

Insbesondere rentieren sich Investitionen in solche Kraftwerke<br />

nicht mehr, obwohl <strong>die</strong>se in sonnen- und windarmen Perioden<br />

dringend gebraucht werden, um <strong>die</strong> Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />

Die Strompreise im Spotmarkt an der Strombörse lagen 2012 im<br />

Mittel bei rund 42,60 €/MWh, negative Preise bis rund 200 €/MWh<br />

traten am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag auf.<br />

Um Preisrisiken bei der Strombeschaffung zu reduzieren, kaufen<br />

<strong>die</strong> meisten Stadtwerke <strong>die</strong> für Haushaltskunden bestimmten<br />

Mengen bereits im Voraus über zwei bis drei Jahre verteilt ein. Die<br />

im Beschaffungszeitraum 2010 bis 2012 gesunkenen Großhandelspreise<br />

führten für das Geschäftsjahr 2013 für viele Unternehmen<br />

gegenüber dem Vorjahr zu Beschaffungsvorteilen. Die Bezugspreissenkungen<br />

konnten aber <strong>die</strong> Anfang 2013 gestiegenen gesetzlichen<br />

Umlagen bei Weitem nicht ausgleichen.<br />

Die EEG-Umlage stieg um knapp 1,7 ct/kWh auf rund 5,3 ct/kWh<br />

und liegt damit deutlich über dem aktuellen Preis einer Grundlastlieferung.<br />

Gründe für den starken Anstieg sind vor allem der<br />

starke Zubau von Fotovoltaikanlagen, der in 2012 mit 7,6 GW das<br />

bisherige Rekordjahr 2011 nochmals übertroffen hat, sowie <strong>die</strong>


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

101<br />

teilweise Befreiung der stromintensiven Industrie von der EEG-<br />

Umlage.<br />

Sehr große Stromverbraucher (mehr als 10 Mio. kWh Jahresverbrauch<br />

und mehr als 7.000 jährliche Benutzungsstunden)<br />

dürfen das Stromnetz kostenlos nutzen. Die dadurch fehlenden<br />

Einnahmen werden auf alle übrigen Netznutzer umgelegt. Diese<br />

Umlage verdoppelte sich 2013 im Vergleich zu 2012 auf mehr als<br />

0,3 ct/kWh.<br />

Die Förderbedingungen für <strong>die</strong> ressourcenschonende gleichzeitige<br />

Erzeugung von Strom und Wärme wurden im vergangenen<br />

Jahr verbessert. Dadurch steigt <strong>die</strong> KWK-Umlage von 0,002 ct/kWh<br />

auf über 0,1 ct/kWh.<br />

Die ab 2013 neu eingeführte Offshore-Haftungsumlage in Höhe<br />

von 0,25 ct/kWh als Aufschlag auf <strong>die</strong> Netzentgelte soll das Risiko<br />

der Übertragungsnetzbetreiber im Zusammenhang mit der Netzanbindung<br />

von Offshore-Windparks senken.<br />

Allein <strong>die</strong> Erhöhung der bestehenden Umlagen und <strong>die</strong> Einführung<br />

der neuen Offshore-Haftungsumlage führen zu einem Kostenanstieg<br />

von rund 2,7 ct/kWh (brutto), der von den meisten Unternehmen<br />

der Thüga-Gruppe zum 1. Januar 2013 weitergegeben wurde.<br />

Energiepolitisches und energierechtliches Umfeld<br />

Drittes Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftsrechtlicher<br />

Vorschriften<br />

Nachdem der Bundestag am 29. November 2012 <strong>die</strong> Neufassung des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG-Novelle 2012) beschlossen<br />

hat, erteilte der Bundesrat am 14. Dezember 2012 seine Zustimmung.<br />

Damit konnte <strong>die</strong> Novelle am 28. Dezember 2012 in Kraft treten.<br />

Die Novelle führt im Schwerpunkt einerseits neue Regelungen<br />

zur Netzanbindung von Offshore-Windparks einschließlich einer<br />

Haftungsregelung ein. Die Einführung einer sogenannten „Offshore-<br />

Umlage“ in Höhe von maximal 0,25 ct/kWh als Aufschlag auf <strong>die</strong><br />

Netzentgelte ab 1. Januar 2013 wirkt sich auf <strong>die</strong> Preisgestaltung<br />

aus. Mit der „Offshore-Umlage“ soll <strong>die</strong> Haftung der Übertragungsnetzbetreiber<br />

für eine verspätete Errichtung oder Störung der Anbindungsleitung<br />

von Windkraft-Offshore-Anlagen weitergewälzt<br />

werden. Andererseits enthält <strong>die</strong> Novelle Verschärfungen bei Rechnungslegung<br />

und Buchführung, das heißt, dass <strong>die</strong> regulatorischen<br />

Entflechtungs- und <strong>Bericht</strong>spflichten beispielsweise auch<br />

auf konzerninterne Dienstleister wie Shared-Service-Gesellschaften<br />

ausgeweitet werden können. Darüber hinaus enthält <strong>die</strong> Novelle<br />

<strong>die</strong> Rechtsgrundlage für <strong>die</strong> Verordnung über Vereinbarungen zu<br />

abschaltbaren Lasten, <strong>die</strong> am 13. Dezember 2012 im Bundestag<br />

beschlossen wurde. Diese neuen Vorgaben, <strong>die</strong> bis 2017 befristet<br />

sind, <strong>die</strong>nen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Sie<br />

enthalten unter anderem eine Meldeverpflichtung für geplante<br />

endgültige oder vorläufige Stilllegungen von Erzeugungsanlagen<br />

ab 10 MW sowie ein Stilllegungsverbot systemrelevanter Kraftwerke<br />

durch eine Rechtsverordnung. Die Maßnahmen sind insbesondere<br />

vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen im Februar 2012<br />

im Raum Süddeutschland zu sehen und sollen ähnliche Engpass-<br />

Situationen künftig vermeiden helfen.<br />

Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

Ende Juni 2012 konnten der Bundestag und Bundesrat, nach Verständigung<br />

durch den Vermittlungsausschuss, <strong>die</strong> Gesetzesnovelle<br />

zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verabschieden. Die Novelle<br />

ist rückwirkend zum 1. April 2012 in Kraft getreten.<br />

Die Förderung der erneuerbaren Energien nach den bekannten<br />

Grundprinzipien des EEG (insbesondere Einspeisevorrang und<br />

gesetzliche Einspeisevergütung) ist nach wie vor fester Bestandteil<br />

des Gesetzes. Um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben,<br />

sieht <strong>die</strong> Novelle jedoch auch eine Vielzahl von Gesetzesänderungen<br />

zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Effizienz vor,<br />

<strong>die</strong> sämtliche Bereiche des EEG von der Abnahme- und Vergütungspflicht<br />

des Netzbetreibers bis hin zur vertrieblichen Kostenwälzung<br />

im Rahmen des Belastungsausgleichs betreffen.<br />

Kernelement der Novelle war <strong>die</strong> Kürzung der Solarförderung, <strong>die</strong><br />

im Wesentlichen durch <strong>die</strong> Anpassung der Vergütungsstruktur für<br />

Strom aus Solarenergie an <strong>die</strong> gesunkenen Anschaffungspreise für<br />

Solarmodule begründet ist. Neu ist, dass <strong>die</strong> Förderung der Fotovoltaikanlagen<br />

endet, sobald eine Leistung von 52.000 MW installiert<br />

ist. Ende 2012 beträgt <strong>die</strong> installierte Leistung 28.000 MW.<br />

Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes<br />

Die Bundesregierung war gemäß § 12 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes<br />

2009 (KWK-G) verpflichtet, im Jahr 2011 ein Monitoring<br />

des Gesetzes durchzuführen. Nach Einleitung des Gesetzgebungsverfahrens<br />

zur Novelle des KWK-G im Herbst 2011 und anschließender<br />

Beratung in Bundesrat und Bundestag, wurde <strong>die</strong> Novelle<br />

des KWK-G endgültig am 15. Juni 2012 durch den Bundesrat beschlossen<br />

und ist am 19. Juli 2012 in Kraft getreten. Hervorzuheben<br />

ist unter anderem <strong>die</strong> neu eingeführte Förderung von Wärmeund<br />

Kältespeichern, <strong>die</strong> zu einer weiteren Flexibilisierung im<br />

KWK-Bereich beiträgt.<br />

Die wesentlichen Änderungen sind:<br />

• Anhebung des KWK-Zuschlags für alle modernisierten oder<br />

neu errichteten Anlagen, <strong>die</strong> nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />

in Betrieb gehen, um 0,3 ct/kWh und eine zusätzliche Anhebung<br />

des KWK-Zuschlags für Anlagen, <strong>die</strong> dem Emissionszertifikatehandel<br />

unterliegen, um weitere 0,3 ct/kWh<br />

(ab 1. Januar 2013).<br />

• Einführung einer neuen Förderkategorie für Anlagen mit einer<br />

elektrischen Leistung von 50 bis 250 Kilowatt, <strong>die</strong> nach neuer<br />

Gesetzeslage einen Zuschlag von 4 ct/kWh erhalten.


102 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

• Für Anlagen mit einer elektrischen Leistung von bis zu 2 kW<br />

(Mikro-KWK-Anlagen) kann eine pauschale Auszahlung des<br />

gesamten Förderbetrags in Anspruch genommen werden.<br />

• Aufnahme der Förderung von Wärme- und Kältespeichern bis<br />

zu einer Summe von 5 Mio. € pro Projekt.<br />

Systemstabilitätsverordnung<br />

Die Systemstabilitätsverordnung (SysStabV), <strong>die</strong> am 26. Juni 2012<br />

in Kraft getreten ist, regelt <strong>die</strong> technischen Anforderungen und<br />

Nachrüstpflichten für Fotovoltaikanlagen.<br />

Alle Verteilnetzbetreiber wurden verpflichtet, innerhalb der<br />

nächsten drei Jahre <strong>die</strong> Wechselrichter von rund 3,2 Mio. Fotovoltaikanlagen<br />

privater oder gewerblicher Betreiber technisch<br />

durch von ihnen beauftragte Fachkräfte so umzustellen, dass<br />

sich <strong>die</strong> Anlagen nicht ausschließlich bei einem Frequenzwert von<br />

50,2 Hertz, sondern zu unterschiedlichen Frequenzwerten abschalten.<br />

Durch <strong>die</strong>ses Vorgehen kann in Zeiten hoher Einspeisung<br />

aus Solarenergie vermieden werden, dass mehrere Gigawatt Einspeiseleistung<br />

aufgrund der Überschreitung des Frequenz-Schwellenwertes<br />

nicht zur Verfügung stehen und infolgedessen <strong>die</strong> Systemstabilität<br />

akut gefährdet wäre. Die bundesweiten Umrüstkosten,<br />

<strong>die</strong> insgesamt auf circa 170 - 200 Mio. € geschätzt werden, werden<br />

je zur Hälfte auf <strong>die</strong> Netzentgelte und auf <strong>die</strong> EEG-Umlage verteilt.<br />

Aus Thüga-Sicht ist es zu begrüßen, dass <strong>die</strong> Nachrüstkosten sowohl<br />

im regulären als auch im vereinfachten Verfahren bei der Beantragung<br />

der Erlösobergrenzen kraft Verordnung als dauerhaft nicht<br />

beeinflussbare Kosten behandelt werden.<br />

Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zu<br />

Preisanpassungsklauseln<br />

Im ersten Verfahren des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu<br />

Preisanpassungsklauseln in Gaslieferverträgen hat <strong>die</strong> zuständige<br />

Generalanwältin in ihrem Schlussantrag am 13. September 2012<br />

dafür plä<strong>die</strong>rt, dass <strong>die</strong> Vereinbarung einer Preisanpassungsklausel<br />

mit Bezug auf <strong>die</strong> entsprechende Regelung in § 4 der Verordnung<br />

über Allgemeine Bedingungen für <strong>die</strong> Gasversorgung von Tarifkunden<br />

(AVBGasV) in Normsonderkundenverträgen nicht mit europarechtlichen<br />

Transparenzanforderungen vereinbar sei. Sofern sich der<br />

EuGH in seinem zum Jahresbeginn 2013 erwarteten Urteil <strong>die</strong>ser<br />

Auffassung anschließt, kann <strong>die</strong>s erhebliche Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />

zukünftige Beurteilung der Wirksamkeit von Preisanpassungen<br />

bei Normsonderkunden- und ggf. auch Grundversorgungsverträgen<br />

im Gas- und Strombereich haben.<br />

Die letztlich maßgebliche Entscheidung über <strong>die</strong> rechtliche<br />

Bewertung eines Verweises auf <strong>die</strong> AVBGasV bzw. <strong>die</strong> GasGVV zur<br />

Preisanpassung ist im Anschluss an das EuGH-Urteil dem Bundesgerichtshof<br />

(BGH) vorbehalten. Dieser wird sich – unter Berücksichtigung<br />

der Äußerungen des EuGH – voraussichtlich in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2013 hiermit befassen.<br />

Entscheidung des Oberlandesgerichts Koblenz zu den<br />

Netzentgelten<br />

Im Netzentgeltverfahren Strom der Rheinhessische Energie- und<br />

Wasserversorgungs-GmbH gegen <strong>die</strong> Landesregulierungsbehörde<br />

Rheinland-Pfalz hat das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz am<br />

8. November 2012 über den Streitgegenstand „angemessener Risikozuschlag<br />

bei der Verzinsung des sogenannten überschießenden<br />

Eigenkapitals“ entschieden. Der dem Netzbetreiber zustehende<br />

Risikozuschlag wurde im konkreten Verfahren auf 0,46 Prozent<br />

festgelegt, wodurch sich ein Fremdkapitalzinssatz von 5,24 Prozent<br />

ergibt.<br />

Das Verfahren hat Signalwirkung auf weitere in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

anhängige Verfahren. Inzwischen hat allerdings <strong>die</strong><br />

Bundesnetzagentur Rechtsbeschwerde zum BGH eingelegt, wodurch<br />

sich eine endgültige Klärung weiter verzögert. Parallel droht,<br />

dass der Verordnungsgeber <strong>die</strong> Thematik der Fremdkapitalverzinsung<br />

gegebenenfalls zum Nachteil der Netzbetreiber in den Netzentgeltverordnungen<br />

insgesamt – zumindest für <strong>die</strong> Zukunft – neu regelt.<br />

Eine entsprechende Bundesratsinitiative vom 10. Oktober 2012<br />

wurde aus formalen Gründen zwar zunächst abgelehnt, jedoch sieht<br />

<strong>die</strong> Bundesregierung entsprechenden Regelungsbedarf.<br />

Sektoruntersuchung Fernwärmepreise<br />

Das Bundeskartellamt hatte bereits im Jahr 2009 eine erste Untersuchung<br />

der Fernwärmepreise in Deutschland eingeleitet und<br />

dadurch von seiner Möglichkeit Gebrauch gemacht, nach § 32e des<br />

Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen auch ohne einen<br />

konkreten Anfangsverdacht Auskünfte von Unternehmen zu verlangen,<br />

wenn starre Preise oder andere Umstände vermuten lassen,<br />

dass der Wettbewerb in einem bestimmten Wirtschaftszweig möglicherweise<br />

eingeschränkt oder verfälscht sein könnte. In <strong>die</strong> Untersuchung<br />

wurden im Zeitraum 2009 bis 2012 insgesamt 74 Unternehmen<br />

einbezogen.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang veröffentlichte das Bundeskartellamt<br />

am 23. August 2012 einen Abschlussbericht zur Sektoruntersuchung<br />

Fernwärme. Im Ergebnis wurde kein flächendeckendes überhöhtes<br />

Preisniveau festgestellt. Das Bundeskartellamt hat jedoch angekündigt,<br />

festgestellte besonders hohe Preisgestaltungen noch gesondert<br />

zu prüfen.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

103<br />

Geschäftsjahr 2012<br />

Daten und Kennzahlen aus dem Jahresabschluss<br />

2012 2011 ± %<br />

Umsatzerlöse Mio. € 11,1 10,5 5,7<br />

Personalaufwand Mio. € 30,0 27,7 8,3<br />

Mitarbeiter am 31.12. 267 260 2,7<br />

Beteiligungsergebnis Mio. € 340,1 337,4 0,8<br />

Return on Investment 1 % 15,4 15,2 –<br />

Gewinnabführung Mio. € 414,9 418,5 – 0,9<br />

Investitionen Mio. € 125,9 21,8 >+ 100,0<br />

Bilanzsumme Mio. € 3.059,5 3.107,2 – 1,5<br />

Bilanzielles Eigenkapital Mio. € 2.370,4 2.370,4 0,0<br />

Eigenkapitalquote 2 % 77,5 76,3 –<br />

1<br />

Beteiligungsergebnis/Buchwert zum 1. Januar<br />

2<br />

Bilanzielles Eigenkapital/Bilanzsumme<br />

Die wesentlichen Daten und Kennzahlen aus dem Jahresabschluss<br />

haben sich 2012 wie folgt entwickelt:<br />

• Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund<br />

der gestiegenen Erlöse aus der Betriebsberatung.<br />

• Der Anstieg beim Personalaufwand resultiert insbesondere<br />

aus einer im Jahresdurchschnitt höheren (+ 13) Mitarbeiteranzahl.<br />

• Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte Thüga 267 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, davon waren zwölf Auszubildende.<br />

• Das Beteiligungsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr<br />

leicht an.<br />

• Dem Return on Investment in Höhe von 15,4 Prozent liegt<br />

ein Beteiligungsvermögen am 1. Januar 2012 in Höhe von<br />

2,2 Mrd. € zugrunde.<br />

• Die Gewinnabführung an <strong>die</strong> Thüga Holding GmbH & Co. KGaA<br />

ist wie 2011 durch Sondereffekte beeinflusst und bleibt mit<br />

414,9 Mio. € auf dem hohen Niveau des Vorjahres.<br />

• Die Investitionen sind insbesondere durch <strong>die</strong> Beteiligungserwerbe<br />

in Jena und Koblenz geprägt.<br />

• Das bilanzielle Eigenkapital erreicht mit fast 2,4 Mrd. €<br />

einen Anteil von 77,5 Prozent (Vorjahr 76,3 Prozent) an der<br />

Bilanzsumme.<br />

Beteiligungsportfolio<br />

Beteiligungszugänge<br />

Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

1<br />

Die Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

(KEV<strong>AG</strong>) hat nunmehr nur noch kommunale Anteilseigner. Die<br />

Stadt Koblenz, <strong>die</strong> Stadtwerke Koblenz Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung (SWK), <strong>die</strong> Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM)<br />

mittelbar über <strong>die</strong> Energiebeteiligungsgesellschaft Mittelrhein mbH<br />

sowie Thüga haben mit wirtschaftlicher Wirkung vom 1. Januar<br />

2012 von der RWE deren 57,5-prozentige Beteiligung an der KEV<strong>AG</strong><br />

erworben. Das Käuferkonsortium hält seine Anteile über eine<br />

Erwerbsgesellschaft (EKO2 GmbH). Die Stadt Koblenz und <strong>die</strong> SWK<br />

halten bereits 40,0 Prozent an der KEV<strong>AG</strong>; 2,5 Prozent sind im<br />

Anteilsbesitz der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein<br />

mbH und des Westerwaldkreises. Thüga hält mittelbar rund 16,5 Prozent<br />

an der KEV<strong>AG</strong>. Die neuen Anteilseigner der KEV<strong>AG</strong> analysieren<br />

derzeit Optionen der Zukunftsgestaltung und -sicherung.<br />

Die EVM, an der Thüga mit 41,5 Prozent beteiligt ist, ist der<br />

größte regionale Energieversorger im nördlichen Rheinland-Pfalz.<br />

Sie versorgt über 146.000 Kunden mit Erdgas, Strom und Wärme<br />

sowie rund 185.000 Einwohner mit Trinkwasser. Die EVM Netz GmbH<br />

(EVM-Anteil 100,0 Prozent) übernimmt das Netzmanagement der<br />

EVM und der Gasversorgung Westerwald GmbH (EVM-Anteil 100,0 Prozent)<br />

und hat dazu deren Leitungen gepachtet. Die Gesellschaft<br />

ist damit verantwortlich für Vermarktung, Ausbau, Betrieb und<br />

Instandhaltung der Netze.<br />

KEV<strong>AG</strong> versorgt in der Region Koblenz und Westerwald sowie in<br />

Hessen über 200.000 Kunden mit Erdgas, Strom und energienahen<br />

Dienstleistungen. KEV<strong>AG</strong> betreibt durch <strong>die</strong> KEV<strong>AG</strong> Verteilnetz GmbH<br />

<strong>die</strong> Stromnetze in 217 Kommunen. Zudem ist KEV<strong>AG</strong> seit 2004 Windkraftanlagenbetreiber<br />

sowie durch den Betrieb von Fotovoltaikanlagen<br />

und zwei Wasserkraftanlagen in der Verantwortung für ökologische<br />

Energieerzeugung. Darüber hinaus ist KEV<strong>AG</strong> zusammen<br />

mit dem Tochterunternehmen KEV<strong>AG</strong> Verkehrs-Service GmbH Träger<br />

des Öffentlichen Nahverkehrs im Stadtgebiet Koblenz.<br />

Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH<br />

Thüga ist seit Anfang Januar 2012 mit 20,0 Prozent an der Stadtwerke<br />

Energie Jena-Pößneck GmbH beteiligt. Diese Gesellschaft<br />

ist – mit den Geschäftsfeldern Gas, Strom und Wärme – der städtische<br />

Energieversorger und – über ihre Tochtergesellschaft jenawohnen<br />

GmbH – der Dienstleister für Wohnungswirtschaft in der<br />

Stadt Jena und Umgebung.<br />

1<br />

Anteile werden mittelbar über <strong>die</strong> EKO2 GmbH gehalten.


104 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Mehrheitsgesellschafter ist mit 62,1 Prozent <strong>die</strong> Stadtwerke Jena GmbH,<br />

eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Jena. Weitere<br />

Anteilseigner sind <strong>die</strong> Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen-<br />

Sachsen mbH mit 10,0 Prozent und <strong>die</strong> Stadt Pößneck über ihre<br />

Tochtergesellschaft Stadtmarketing Pößneck GmbH mit 5,9 Prozent<br />

sowie <strong>die</strong> BürgerEnergie Jena eG mit einem Anteil von 2,0 Prozent.<br />

Beteiligungsabgänge<br />

Gasversorgung Meiningen GmbH<br />

Vor dem Hintergrund der angestrebten Bündelung der Strom- und<br />

Gasaktivitäten hat <strong>die</strong> Stadtwerke Meiningen GmbH von der gemäß<br />

Konsortialvertrag bestehenden Option zum Erwerb der Thüga-Anteile<br />

in Höhe von 45,0 Prozent an der Gasversorgung Meiningen GmbH<br />

Gebrauch gemacht. Die Übertragung der Thüga-Anteile erfolgte am<br />

5. Januar 2012 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2012.<br />

HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE)<br />

Im Rahmen des Thüga-Verkaufs im Jahr 2009 verständigten sich <strong>die</strong><br />

Verhandlungspartner darauf, dass <strong>die</strong> 40-prozentige Beteiligung<br />

der Thüga an der HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE) an <strong>die</strong> HE<strong>AG</strong><br />

Holding <strong>AG</strong> veräußert wird. Im Juni 2012 wurde <strong>die</strong> Aktienübertragung<br />

vollzogen. Thüga ist damit nicht mehr an der HSE beteiligt.<br />

Gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen und<br />

sonstige Veränderungen<br />

badenova <strong>AG</strong> & Co. KG<br />

Im Rahmen des von der badenova <strong>AG</strong> & Co. KG (badenova) initiierten<br />

„kompas-Modells“ haben im Zeitraum vom 1. Januar 2012 bis<br />

einschließlich 31. Dezember 2012 weitere Städte und Gemeinden<br />

Kommanditanteile an der badenova erworben. Dadurch reduzierte<br />

sich der Thüga-Anteil von 45,8 Prozent am 31. Dezember 2011 auf<br />

45,2 Prozent zum Jahresende 2012. Seit 2010 haben nunmehr<br />

insgesamt 56 Städte und Gemeinden Anteile an der badenova von<br />

Thüga erworben.<br />

Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2013 werden weitere<br />

Städte und Gemeinden von Thüga badenova-Anteile erwerben.<br />

Dadurch reduziert sich <strong>die</strong> Thüga-Quote an der badenova um 0,6 Prozentpunkte<br />

auf 44,6 Prozent. Das „kompas-Modell“ ist dann beendet.<br />

CONERGOS Verwaltungs GmbH<br />

Vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung der<br />

CONERGOS GmbH & Co. KG hat <strong>die</strong> badenova <strong>AG</strong> & Co. KG ihren 50-<br />

prozentigen Anteil an der CONERGOS Verwaltungs GmbH an Thüga<br />

veräußert. Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 hält Thüga nunmehr<br />

sämtliche Anteile an der CONERGOS Verwaltungs GmbH. Zwischen<br />

Thüga als Obergesellschaft und der CONERGOS Verwaltungs GmbH<br />

wurde ein Ergebnisabführungsvertrag mit Wirkung ab 1. Januar<br />

2012 abgeschlossen.<br />

Energie Waldeck-Frankenberg GmbH<br />

Der kommunale Zweckverband Energie Waldeck-Frankenberg<br />

(Zweckverband) ist gemeinsam mit Thüga an der Energie Waldeck-<br />

Frankenberg GmbH beteiligt. Im Laufe des Jahres 2012 hat der<br />

Zweckverband seinen Mitgliederkreis erweitert und deshalb im Wege<br />

von Barkapitalerhöhungen seinen Anteil an der Energie Waldeck-<br />

Frankenberg GmbH erhöht. Zum 31. Dezember 2012 hält der Zweckverband<br />

54,1 Prozent (Vorjahr 51,6 Prozent) an der Energie Waldeck-<br />

Frankenberg GmbH. Dementsprechend sank der Thüga-Anteil an<br />

der Gesellschaft von 48,4 Prozent auf 45,9 Prozent.<br />

Darüber hinaus haben im Laufe des Jahres 2012 weitere Städte<br />

und Gemeinden <strong>die</strong> Beschlüsse gefasst, sich am Zweckverband<br />

zu beteiligen. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wurde in der Gesellschafterversammlung<br />

der Energie Waldeck-Frankenberg GmbH am 20. Dezember<br />

2012 eine Erhöhung des Stammkapitals beschlossen. Da an der<br />

Kapitalerhöhung nur der Zweckverband teilnahm, reduziert sich der<br />

Anteil der Thüga an der Energie Waldeck-Frankenberg GmbH um<br />

0,4 Prozentpunkte auf 45,5 Prozent. Die Eintragung in das Handelsregister<br />

ist im Januar 2013 erfolgt.<br />

Stadtwerke Frankenthal GmbH<br />

Die Stadtwerke Frankenthal GmbH versorgt <strong>die</strong> Stadt Frankenthal<br />

sowie zahlreiche Umlandgemeinden mit Energie und Wasser.<br />

Neben <strong>die</strong>sen Hauptgeschäftsfeldern ist das Unternehmen auch in<br />

den defizitären Sparten Bad und Verkehr aktiv. Aus steuerlichen<br />

Gründen müssen <strong>die</strong> Verluste <strong>die</strong>ser beiden Sparten seit 1. Januar<br />

2012 ausschließlich von kommunalen Gesellschaftern getragen<br />

werden. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund partizipieren Thüga und <strong>die</strong> Pfalzwerke<br />

<strong>Aktiengesellschaft</strong> ab dem Geschäftsjahr 2012 nicht mehr<br />

an den Ergebnissen der Verlustsparten. Als Gegenleistung hat<br />

Thüga einmalige Ausgleichszahlungen an <strong>die</strong> Stadt Frankenthal<br />

bzw. <strong>die</strong> städtische Holdinggesellschaft geleistet.<br />

Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />

Die Gesellschafter der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />

haben 2012 <strong>die</strong> Eigenkapitalbasis gestärkt, um dem Unternehmen<br />

ausreichend finanzielle Mittel für <strong>die</strong> Realisierung von verschiedenen<br />

Windparkprojekten zur Verfügung zu stellen. Thüga hat hierfür<br />

eine anteilige Festeinlage geleistet. Darüber hinaus hat <strong>die</strong> Thüga<br />

Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG ihr Haftkapital von 15,0 Mio. €<br />

auf 28,2 Mio. € erhöht. Durch <strong>die</strong> Teilnahme an der Kapitalerhöhung<br />

stieg der Thüga-Anteil am Haftkapital von 1,3 Mio. € auf 2,0 Mio. €.<br />

Infolge der Aufnahme neuer Kommanditisten reduzierte sich der<br />

Thüga-Anteil an der Gesellschaft um 1,2 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent.<br />

Die 100-prozentige Tochtergesellschaft Thüga Energie GmbH


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

105<br />

erwarb Ende 2012 einen Kommanditanteil in Höhe von knapp 0,9 Prozent<br />

am Haftkapital der Gesellschaft.<br />

Im Januar 2013 treten zwei weitere Kommanditisten der Thüga<br />

Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG bei. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

erhöht sich das Haftkapital der Gesellschaft auf 29,7 Mio. €, und<br />

der Thüga-Anteil sinkt auf 6,7 Prozent.<br />

Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH<br />

Thüga hat mit Wirkung zum 31. Juli 2012 einen Anteil in Höhe von<br />

3,2 Prozent am Stammkapital der Wasserversorgung Rheinhessen-<br />

Pfalz GmbH (WVRH) an ihre Mitgesellschafter veräußert. Die Beteiligungsquote<br />

der Thüga reduzierte sich dadurch vorübergehend<br />

von 25,7 Prozent auf 22,5 Prozent. Anfang Oktober 2012 wurden<br />

<strong>die</strong> Verträge zur Abspaltung der Wassersparte der e-rp GmbH auf <strong>die</strong><br />

WVRH unterzeichnet. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang wurde auch eine<br />

disquotale Kapitalherabsetzung bei der e-rp GmbH beschlossen. Nachdem<br />

<strong>die</strong> Abspaltung und <strong>die</strong> Kapitalherabsetzung Mitte Dezember<br />

2012 durch Eintragung im Handelsregister wirksam geworden sind,<br />

hat sich <strong>die</strong> Beteiligung der Thüga an der WVRH auf 25,1 Prozent<br />

erhöht. Der Thüga-Anteil an der e-rp GmbH ist von 59,0 Prozent auf<br />

79,3 Prozent gestiegen.<br />

Ertragslage<br />

UMSATZERLÖSE<br />

in Mio. € 2012 2011 ± %<br />

Umsatzerlöse 11,1 10,5 5,7<br />

Die Umsatzerlöse, <strong>die</strong> im Wesentlichen aus der Beratungstätigkeit<br />

und aus Dienstleistungs- und Betriebsführungsverträgen resultieren,<br />

erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio. € auf<br />

11,1 Mio. €. Dieser Anstieg ist insbesondere auf höhere Betriebsberatungserlöse<br />

zurückzuführen.<br />

personalaufwand<br />

in Mio. € 2012 2011 ± %<br />

Löhne und Gehälter 24,6 22,7 8,4<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und für<br />

Unterstützung 5,4 5,0 8,0<br />

Gesamt 30,0 27,7 8,3<br />

Der Personalaufwand 2012 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 2,3 Mio. € auf 30,0 Mio. €. Der Anstieg ist insbesondere auf<br />

eine höhere Mitarbeiteranzahl in den beratungsintensiven Bereichen<br />

zurückzuführen. Während 2011 im Durchschnitt 255 Mitarbeiter<br />

(inklusive 13 Auszubildende) bei Thüga beschäftigt waren,<br />

waren im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich 268 Mitarbeiter<br />

(inklusive elf Auszubildende) tätig.<br />

BETEILIGUNGSERGEBNIS<br />

in Mio. € 2012 2011 ± %<br />

Beteiligungsergebnis 340,1 337,4 0,8<br />

Das Beteiligungsergebnis ist 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 2,7 Mio. € auf 340,1 Mio. € leicht gestiegen.<br />

Hierbei wirkten sich insbesondere <strong>die</strong> höheren Ausschüttungen<br />

der N-ERGIE <strong>Aktiengesellschaft</strong> und der ESWE Versorgungs <strong>AG</strong> positiv<br />

auf das Beteiligungsergebnis aus. Darüber hinaus wurde erstmalig<br />

ein Beteiligungsertrag aus dem Engagement an der Stadtwerke<br />

Energie Jena-Pößneck GmbH vereinnahmt. Aufgrund der Veräußerung<br />

der Aktien an der HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE) im<br />

Geschäftsjahr 2012 war <strong>die</strong> Dividende der Gesellschaft letztmalig<br />

im Beteiligungsergebnis 2011 enthalten. Nachdem <strong>die</strong> Gewinnabführung<br />

der Thüga Energienetze GmbH 2011 aufgrund enthaltener<br />

Buchgewinne erhöht war, ist <strong>die</strong> Gewinnabführung 2012 im Vergleich<br />

zum Vorjahr zurückgegangen.<br />

OPERATIVES und neutrales ERGEBNIS<br />

in Mio. € 2012 2011 ± %<br />

Operatives Ergebnis 304,5 303,8 0,2<br />

Neutrales Ergebnis 116,2 116,9 – 0,6<br />

Das operative Ergebnis, das mit 304,5 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres<br />

liegt, wird insbesondere vom Beteiligungsergebnis getragen.<br />

Das neutrale Ergebnis in Höhe von 116,2 Mio. € liegt knapp unter<br />

dem Vorjahreswert. Wie 2011 wird das neutrale Ergebnis hauptsächlich<br />

durch Buchgewinne bestimmt.<br />

Investitionen und Finanzierung<br />

INVESTITIONEN<br />

in Mio. € 2012 % 2011 %<br />

Sachanlagen einschließlich immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 0,9 0,7 0,9 4,1<br />

Finanzanlagen 125,0 99,3 20,9 95,9<br />

Summe Sach- und<br />

Finanzanlageinvestitionen 125,9 100,0 21,8 100,0<br />

Das Investitionsvolumen der Thüga beträgt im <strong>Bericht</strong>sjahr insgesamt<br />

125,9 Mio. €. Wie in den Vorjahren liegt der Schwerpunkt der<br />

Investitionstätigkeit im Bereich der Finanzanlagen. Die Zugänge<br />

in das Finanzanlagevermögen sind insbesondere durch den Erwerb<br />

einer Beteiligung an der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH<br />

sowie durch den mittelbaren Erwerb von Aktien an der KEV<strong>AG</strong> geprägt.<br />

Darüber hinaus nahm Thüga an der Kapitalerhöhung der Thüga<br />

Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG teil.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 wird ein positiver Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

in Höhe von 257,2 Mio. € (Vorjahr 110,0 Mio. €) erzielt.


106 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Aus den Einzahlungen aus Abgängen aus dem Anlagevermögen, <strong>die</strong><br />

hauptsächlich den Verkauf der HSE-Anteile betreffen, sind insgesamt<br />

382,9 Mio. € (Vorjahr 125,0 Mio. €) zugeflossen. Aus Auszahlungen<br />

für Investitionen in das Sachanlagevermögen einschließlich der<br />

immateriellen Vermögensgegenstände und Auszahlungen für Investitionen<br />

in das Finanzanlagevermögen resultiert ein Mittelabfluss<br />

in Höhe von 125,7 Mio. € (Vorjahr 15,0 Mio. €).<br />

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe<br />

von – 564,1 Mio. € (Vorjahr – 443,3 Mio. €) ist insbesondere<br />

durch <strong>die</strong> Gewinnabführung für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe<br />

von 418,5 Mio. € beeinflusst.<br />

Vermögens- und Kapitalstruktur<br />

Im Geschäftsjahr 2012 ist <strong>die</strong> Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 47,7 Mio. € auf 3.059,5 Mio. € zurückgegangen.<br />

Die Aktivseite der Bilanz wird durch das Anlagevermögen in<br />

Höhe von 2.071,2 Mio. € (Vorjahr 2.216,6 Mio. €) dominiert. Das<br />

Finanzanlagevermögen der Thüga hat einen Anteil von 67,6 Prozent<br />

(Vorjahr 71,3 Prozent) an der Bilanzsumme. Im Vergleich zum<br />

Bilanzstichtag 2011 hat sich das Finanzanlagevermögen um<br />

145,6 Mio. € auf 2.068,7 Mio. € reduziert. Der Rückgang ist insbesondere<br />

auf <strong>die</strong> Veräußerung der HSE-Anteile zurückzuführen.<br />

Das Umlaufvermögen, das im Wesentlichen durch Forderungen<br />

gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, geprägt ist, hat im Vorjahresvergleich<br />

um 97,7 Mio. € auf 987,9 Mio. € zugenommen.<br />

Während das bilanzielle Eigenkapital in Höhe von 2.370,4 Mio. €<br />

im Vergleich zu 2011 unverändert blieb, ist <strong>die</strong> Eigenkapitalquote<br />

aufgrund der im Vergleich zum Vorjahresbilanzstichtag niedrigeren<br />

Bilanzsumme von 76,3 Prozent auf 77,5 Prozent gestiegen.<br />

Die Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum 31. Dezember<br />

2011 insbesondere aufgrund rückläufiger Verbindlichkeiten gegenüber<br />

der Syneco Trading GmbH um 49,8 Mio. € auf 627,7 Mio. €<br />

reduziert.<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2012 bis zur Erstellung des<br />

Lageberichts sind keine Beteiligungsveränderungen eingetreten,<br />

<strong>die</strong> für Thüga von wesentlicher Bedeutung sind.<br />

Risiko- und Chancenbericht<br />

Grundlagen<br />

Das weitere Wachstum der Thüga – gemessen insbesondere an der<br />

Erweiterung des Beteiligungsportfolios – hängt im Wesentlichen<br />

davon ab, inwieweit <strong>die</strong> sich am Markt bietenden Chancen genutzt<br />

werden können. Die Nutzung von Chancen ist jedoch auch mit dem<br />

Eingehen von Risiken verbunden.<br />

Thüga definiert Risiken als mögliche Ereignisse und Entwicklungen<br />

innerhalb und außerhalb des Unternehmens, <strong>die</strong> sich negativ<br />

auf das Erreichen der finanziellen und strategischen Unternehmensziele<br />

auswirken können. Maßstab der Bewertung und Gewichtung<br />

der Risiken sind <strong>die</strong> jeweiligen monetären Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />

Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage. Demgegenüber werden als<br />

Chancen <strong>die</strong>jenigen Ereignisse betrachtet, deren Eintreten positive<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage<br />

haben können.<br />

Organisatorische Maßnahmen bei Thüga<br />

Der Vorstand der Thüga hat ein Risikomanagementsystem (RMS)<br />

gemäß § 91 Absatz 2 AktG eingerichtet, damit Entwicklungen,<br />

<strong>die</strong> den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig<br />

erkannt werden. Bei Thüga ist <strong>die</strong> kontinuierliche Früherkennung<br />

sowie standardisierte Erfassung, Bewertung und Steuerung<br />

von Risiken und Chancen durch ein unternehmensweites<br />

RMS wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung.<br />

Die im Rahmen des RMS gesteuerten Prozesse wurden bei Thüga<br />

in <strong>die</strong> Aufbau- und Ablauforganisation integriert. Dadurch können<br />

frühzeitig Risiken identifiziert und <strong>die</strong> damit verbundenen<br />

finanziellen und sonstigen Auswirkungen bewertet sowie Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

eingeleitet werden.<br />

Die Grundsätze des RMS sind in einem Risikomanagement-<br />

Handbuch dokumentiert. Soweit Risiken hinreichend konkretisiert<br />

und quantifiziert sind, werden <strong>die</strong>se im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen im Jahresabschluss abgebildet, anderenfalls werden<br />

sie in der mittelfristigen Unternehmensplanung, <strong>die</strong> Grundlage<br />

der Unternehmenssteuerung ist, berücksichtigt. Im Rahmen der<br />

mittelfristigen Unternehmensplanung werden auch Chancen und<br />

<strong>die</strong> damit verbundenen Ergebnispotenziale erfasst. Identifizierte<br />

Risiken, <strong>die</strong> nicht im Jahresabschluss bzw. der mittelfristigen<br />

Unternehmensplanung berücksichtigt worden sind, werden in der<br />

Risk-Map dokumentiert. Vorstand und Aufsichtsrat erhalten turnusmäßig<br />

und zeitnah Informationen über <strong>die</strong> aktuelle Risiko- und<br />

Chancensituation.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

107<br />

Risikomanagementsystem bei Thüga<br />

<strong>Bericht</strong>erstattung<br />

Aufsichtsrat der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Vorstand<br />

Internes<br />

Kontrollsytem<br />

Erstellen Risk-Map und<br />

Information des Vorstands<br />

Interne Revision Jahresabschluss Mittelfristplanung<br />

Kategorisieren<br />

der Risiken<br />

Melden der kategorisierten Risiken durch<br />

<strong>die</strong> Fachabteilungen an <strong>die</strong> Stabsstelle<br />

Risikomanagement/Sicherheitswesen<br />

Marktrisiken Externe Risiken Strategische Risiken<br />

Operative Risiken<br />

Finanzwirtschaftliche<br />

Risiken<br />

etc.<br />

Identifizieren<br />

VON Risikofeldern<br />

Analysieren, Bewerten und Erfassen der Risiken durch <strong>die</strong> Fachabteilungen<br />

Energiemarkt<br />

Leitungsnetz<br />

Regulierungsbehörde<br />

Personal<br />

Handel<br />

Kartellamt<br />

Rechtsprechung<br />

etc.<br />

Die von den Fachabteilungen im Rahmen des Risikomanagementprozesses<br />

bei Thüga und ihren Beteiligungsgesellschaften identifizierten<br />

Risiken werden hinsichtlich ihrer Schadenshöhe, Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und unter Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen<br />

bewertet und kategorisiert. Identifizierte Chancen<br />

werden hinsichtlich ihres Ergebnispotenzials bewertet. Über <strong>die</strong><br />

wesentlichen Risiken berichtet <strong>die</strong> Stabsstelle Risikomanagement/<br />

Sicherheitswesen direkt an den Vorstand der Thüga. Neben dem<br />

RMS trägt das Interne Kontrollsystem zum Erkennen von Risiken<br />

bei. Darüber hinaus <strong>die</strong>nen auch <strong>die</strong> Prüfungen der Internen Revision<br />

und des Abschlussprüfers der Identifizierung von Risiken.


108 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Versicherungsmanagement<br />

Die Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH<br />

(Thüga Assekuranz) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

der Thüga und ist im Rahmen des Risikomanagements für <strong>die</strong> Koordination<br />

und Optimierung des Versicherungsschutzes bei Thüga<br />

und zahlreichen Beteiligungsgesellschaften verantwortlich. Die<br />

Gesellschaft vermittelt Versicherungsschutz unter anderem über<br />

Rahmenverträge mit großen Versicherungsgesellschaften. Neben<br />

dem Versicherungs- und Vertragsmanagement stellt <strong>die</strong> Thüga<br />

Assekuranz auch <strong>die</strong> Abwicklung im Schadensfall sicher.<br />

Erläuterungen zu den wesentlichen Risiken und<br />

Chancen<br />

Das Beteiligungsergebnis ist bei Thüga <strong>die</strong> wesentliche Ertragsposition<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung. Insofern beeinflussen<br />

Risiken und Chancen bei den Beteiligungsunternehmen das<br />

Beteiligungsergebnis und damit den Unternehmenserfolg der Thüga.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund werden nachfolgend neben den Risiken<br />

und Chancen, <strong>die</strong> Thüga direkt betreffen, auch <strong>die</strong> wesentlichen<br />

Risiken und Chancen, <strong>die</strong> eine Auswirkung auf das Beteiligungsergebnis<br />

haben können, erläutert:<br />

Marktrisiken<br />

Risiken und Chancen aus dem Energiebezug und -absatz<br />

Die Energienachfrage ist unter anderem von der konjunkturellen<br />

Entwicklung abhängig. Daneben wirken sich witterungsbedingte<br />

Einflüsse sowie das Verbrauchsverhalten der Kunden auf <strong>die</strong> Energieabsatzmengen<br />

aus. Weicht der Energiebedarf der Kunden deutlich<br />

von der Planung ab, können sich Mengenrisiken ergeben. Eine<br />

Mengenanpassung in der Beschaffung kann möglicherweise nur<br />

zu ungünstigeren Konditionen möglich sein. Ferner führen unter<br />

sonst gleichen Bedingungen Mindermengen sowohl im Vertrieb<br />

als auch im Netz zu reduzierten Margen. Darüber hinaus resultieren<br />

Risiken aus dem intensiven Wettbewerb um Strom- und Gaskunden,<br />

<strong>die</strong> sich in Kundenverlusten und geringen Margen konkretisieren<br />

können. Außerdem ergeben sich Wiedervermarktungsrisiken,<br />

wenn flexible Anpassungen der beim Lieferanten bestellten Mengen<br />

nicht möglich sind. Dies gilt auch für den Fall, dass Kunden aus<br />

Energiespargründen ihr Verbrauchsverhalten ändern. Umgekehrt<br />

kann ein gegenüber der Planung aufgrund konjunktureller oder<br />

witterungsbedingter Gegebenheiten gestiegener Energiebedarf zu<br />

zusätzlichen Erlösen führen. Darüber hinaus können sich durch<br />

den verstärkten Wettbewerb um Erdgas- und Stromkunden zusätzliche<br />

Mengenrisiken bzw. -chancen in Form von Kundenverlusten<br />

bzw. Kundengewinnung ergeben.<br />

Die Thüga-Gruppenunternehmen begrenzen <strong>die</strong> Preis- und<br />

Mengenrisiken durch ein systematisches Risikomanagement, das<br />

durch marktkonforme Angebote und Kundenbindungsmaßnahmen<br />

ergänzt wird. Durch <strong>die</strong> chancenorientierte Teilnahme am Energiemarkt<br />

in Verbindung mit professionellen Absicherungsinstrumenten,<br />

zum Beispiel im Rahmen einer flexiblen Energiebeschaffung und<br />

-vermarktung über <strong>die</strong> Syneco Trading GmbH, nutzen <strong>die</strong> Unternehmen<br />

der Thüga-Gruppe <strong>die</strong> sich bietenden Möglichkeiten des<br />

liberalisierten Marktes.<br />

Risiken und Chancen aus der Energiewende<br />

Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und den daraus resultierenden<br />

Folgewirkungen wurde der Energiebranche ein ambitioniertes<br />

Ziel gesteckt, das sowohl Risiken als auch Chancen birgt. So müssen<br />

beispielsweise Kraftwerkskapazitäten ersetzt und Netze ausgebaut<br />

werden. Darüber hinaus wird angestrebt, <strong>die</strong> CO 2 -Belastung zu verringern.<br />

Da <strong>die</strong> Unternehmen der Thüga-Gruppe keine Kernkraftwerke<br />

betreiben, zeichnen sich tendenziell Chancen aus der Energiewende<br />

ab. Durch <strong>die</strong> dezentrale Struktur der Erzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien in Deutschland ergeben sich vielfältige Investitionsmöglichkeiten<br />

in Erzeugungskapazitäten für <strong>die</strong> Gruppenunternehmen.<br />

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien bestehen Risiken durch regulatorische Maßnahmen wie<br />

zum Beispiel durch <strong>die</strong> Kürzung der Wind- bzw. Solarstromförderung.<br />

Darüber hinaus besteht aufgrund des derzeit gültigen Strommarktmodells<br />

für Gas- und Kohlekraftwerksbetreiber das Risiko,<br />

dass selbst hocheffiziente Anlagen nicht wirtschaftlich betrieben<br />

werden können.<br />

Risiken aus möglichen Fehlinvestitionen können durch technische<br />

und wirtschaftliche Projektprüfungen unter Einbeziehung der<br />

Fachabteilungen der Thüga gesteuert werden. Es besteht aber auch<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, über <strong>die</strong> Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />

in entsprechende Projekte zu investieren. Die Gesellschaft bietet<br />

durch <strong>die</strong> Verteilung der finanziellen Mittel auf verschiedene Investitionen<br />

eine optimale Risiko-Diversifizierung an.<br />

Risiken und Chancen aus der Handelstätigkeit<br />

Aufgrund des zwischen Thüga und der Syneco Trading GmbH geschlossenen<br />

Ergebnisabführungsvertrags wirken sich <strong>die</strong> aus der Handelstätigkeit<br />

der Gesellschaft resultierenden Ergebnisse unmittelbar auf<br />

das Beteiligungsergebnis bei Thüga aus. Insbesondere bestehen<br />

Risiken und Chancen bei der Syneco Trading GmbH in Zusammenhang<br />

mit der Beschaffung und Preisabsicherung der benötigten Energiemengen<br />

sowie aus der Vermarktung von Stromerzeugungs- und Überschussmengen<br />

aus Energielieferverträgen. Darüber hinaus bestehen<br />

Adressausfallrisiken.<br />

Die Syneco Trading GmbH überwacht <strong>die</strong> Risiken, indem sie<br />

seit der freiwilligen Rückgabe ihrer Finanz<strong>die</strong>nstleistungserlaubnis<br />

im Jahr 2009 <strong>die</strong> Mindestanforderungen an das Risikomanage-


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

109<br />

ment (MaRisk) auf freiwilliger Basis und analog der angepassten<br />

Verlautbarungen der Bundesanstalt für Finanz<strong>die</strong>nstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) entsprechend anwendet. Im Rahmen der Tätigkeit<br />

der Internen Revision erfolgt <strong>die</strong> regelmäßige Prüfung der<br />

Einhaltung der gültigen MaRisk. Bei der Syneco Trading GmbH<br />

werden <strong>die</strong> Risiken außerdem durch ein eigenes Risikokomitee<br />

laufend überwacht.<br />

Externe Risiken<br />

Risiken und Chancen aufgrund von auslaufenden<br />

Konzessionsverträgen<br />

In den nächsten Jahren enden viele Konzessionsverträge. Hieraus<br />

resultiert ein Wettbewerb um Konzessionen.<br />

Die Unternehmen der Thüga-Gruppe begrenzen das Risiko, dass<br />

Kommunen ihre neu auszuschreibenden Konzessionsverträge an<br />

Dritte vergeben oder eigene Stadtwerke bzw. Netzgesellschaften<br />

gründen, durch wettbewerbsfähige Lösungen auf der Grundlage eines<br />

partnerschaftlichen Geschäftsmodells. Umgekehrt bestehen insbesondere<br />

aber auch Chancen für <strong>die</strong> Thüga-Gruppenunternehmen,<br />

wenn vorhandene Konzessionen durch angrenzende Gebiete arron<strong>die</strong>rt<br />

und Synergieeffekte erzielt werden können.<br />

den und es den betreffenden Unternehmen nicht gelingt, <strong>die</strong>se<br />

Missbrauchsvorwürfe zu widerlegen.<br />

Weitere Risiken bestehen in einer geänderten Rechtsprechung,<br />

beispielsweise zur Wirksamkeit von Inhalten in Energielieferverträgen.<br />

Im Verfahren vor dem EuGH zu Preisanpassungsklauseln<br />

in Gaslieferverträgen hat <strong>die</strong> zuständige Generalanwältin in<br />

ihrem Schlussantrag am 13. September 2012 dafür plä<strong>die</strong>rt, dass<br />

<strong>die</strong> Vereinbarung einer Preisanpassungsklausel mit Bezug auf<br />

<strong>die</strong> entsprechende Regelung in § 4 der Verordnung über Allgemeine<br />

Bedingungen für <strong>die</strong> Gasversorgung von Tarifkunden in Normsonderkundenverträgen<br />

nicht mit europarechtlichen Transparenzanforderungen<br />

vereinbar sei. Sofern sich der EuGH und im weiteren<br />

Verfahren der BGH <strong>die</strong>ser Auffassung anschließt, resultieren hieraus<br />

Ertragsrisiken.<br />

Thüga unterstützt <strong>die</strong> betroffenen Unternehmen in juristischer<br />

Hinsicht, um <strong>die</strong> jeweiligen Ertragsrisiken zu begrenzen. Darüber<br />

hinaus vertritt Thüga <strong>die</strong> Interessen ihrer Beteiligungsgesellschaften<br />

durch Mitarbeit in energiewirtschaftlichen Verbänden und analysiert<br />

in Abstimmung mit den Branchenverbänden <strong>die</strong> geplanten Maßnahmen<br />

des Gesetzgebers bereits im Vorfeld auf ihre Auswirkungen.<br />

Strategische Risiken<br />

Risiken aus Aktivitäten der Regulierungs- und Kartellbehörden<br />

sowie Risiken aus gerichtlichen Entscheidungen<br />

Unter Risikoaspekten sind für <strong>die</strong> Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />

<strong>die</strong> von der Bundesnetzagentur und den Landesregulierungsbehörden<br />

eingeleiteten Maßnahmen zur Netzregulierung sowie <strong>die</strong><br />

Maßnahmen des Bundeskartellamts bzw. der Landeskartellämter<br />

zur Preiskontrolle von Bedeutung.<br />

Netze gelten als Monopole und unterliegen der staatlichen<br />

Regulierung. Insbesondere der Eingriff der Regulierungsbehörden<br />

in <strong>die</strong> Preisgestaltung im Netzbereich kann zu Ertragsrisiken führen.<br />

Für <strong>die</strong> zweite Regulierungsperiode müssen von den Regulierungsbehörden<br />

noch <strong>die</strong> maximal zulässigen Erlöse (Gas und Strom)<br />

festgelegt werden. Im Rahmen <strong>die</strong>ser Erlösobergrenzenfestlegung<br />

werden <strong>die</strong> Netzbetreiber auch hinsichtlich ihrer Effizienz bewertet.<br />

Es besteht das Risiko, dass den Netzbetreibern zu geringe Erlösobergrenzen<br />

genehmigt werden oder <strong>die</strong> Erlösobergrenzen wegen<br />

nicht ausreichender Effizienz sogar noch weiter abgesenkt werden<br />

müssen.<br />

Von den Kartellbehörden wurden in den vergangenen Jahren<br />

Verfahren zur Gas- und Wasserpreiskontrolle durchgeführt bzw. im<br />

Bereich Fernwärme Auskünfte über Fernwärmepreise verlangt. Diese<br />

auch zukünftig zu erwartenden Verfahren und Auskünfte zielen im<br />

Wesentlichen auf <strong>die</strong> Durchsetzung von Preissenkungen ab. Hieraus<br />

resultieren Erlösrisiken, sofern auf Basis der durchgeführten<br />

Untersuchungen konkrete Missbrauchsverfahren eingeleitet wer-<br />

Strategische Risiken können aus unzutreffenden Erwartungen im<br />

Hinblick auf künftige Marktentwicklungen und daraus abgeleiteten<br />

Entscheidungen für <strong>die</strong> weitere Unternehmensausrichtung resultieren.<br />

Der Erfolg, den Thüga aus ihrem Kerngeschäft erzielen kann,<br />

hängt auch davon ab, inwieweit weitere Beteiligungsunternehmen<br />

erfolgreich erworben und beraten werden können. Insbesondere<br />

könnten sich <strong>die</strong> bei der Investitionsentscheidung zugrunde gelegten<br />

Renditen als unzutreffend erweisen. Außerdem besteht <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, dass Unternehmenszusammenschlüsse oder Kooperationen<br />

im Beteiligungsbereich weniger erfolgreich sind als angenommen<br />

bzw. geplante Synergieeffekte nicht realisiert werden<br />

können. Auch der Wandel des Marktumfelds birgt das Risiko, dass<br />

beispielsweise <strong>die</strong> geplante Werthaltigkeit von Investitionen nicht<br />

erreicht werden kann. Hierdurch könnten Wertberichtigungen erforderlich<br />

werden.<br />

Zur Risikosteuerung bei strategischen Entscheidungen stehen<br />

Thüga Controlling-Instrumente zur Verfügung. Bei Akquisitionen<br />

legt Thüga den Investitionsentscheidungen unter anderem Due-<br />

Dilligence-Prüfungen sowie Unternehmensbewertungen und Renditeberechnungen<br />

zugrunde. Die weiteren Risiken können durch<br />

ein aktives Beteiligungsmanagement und im Rahmen von Budgetgesprächen,<br />

in denen <strong>die</strong> Ertrags- und Kostensituation analysiert<br />

wird, frühzeitig erkannt werden. Dadurch können <strong>die</strong> Beteiligungsunternehmen<br />

gezielt beraten und gegebenenfalls geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

eingeleitet werden. Darüber hinaus führt


110 Lagebericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Thüga mit Beteiligungsgesellschaften Strategie- und Planungsgespräche,<br />

in denen neben der Unternehmensstrategie unter<br />

anderem <strong>die</strong> Rentabilität größerer Investitionsvorhaben diskutiert<br />

sowie <strong>die</strong> Risiken und Chancen bestehender und neuer Geschäftsfelder<br />

analysiert werden.<br />

Operative Risiken<br />

Personelle Risiken<br />

Der Erfolg der Thüga als Holdinggesellschaft mit Beratungsfunktion<br />

für ihre Beteiligungsgesellschaften hängt in besonderem<br />

Maße von der Leistungsfähigkeit und Qualifikation ihrer Mitarbeiter<br />

ab. Der Verlust von Leistungsträgern ist daher ebenso ein<br />

Risiko für Thüga wie der Umstand, dass es nicht gelingt, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />

(Beratungs-)Bedürfnisse geeigneten Mitarbeiter zu akquirieren.<br />

Außerdem könnten unzureichende bzw. nicht sachgerechte Weiterbildungsmaßnahmen<br />

zu Lücken im branchenspezifischen Wissen<br />

führen. Neben <strong>die</strong>sen qualitativen Risiken existieren quantitative<br />

Risiken, wenn vakante Positionen nicht kurzfristig nachbesetzt<br />

werden können. Ein wesentliches Risiko ist auch eine hohe Fluktuationsrate.<br />

Zur Minimierung <strong>die</strong>ser Risiken hat Thüga bereits frühzeitig<br />

Programme zur Mitarbeiterentwicklung und -förderung eingeführt.<br />

Darüber hinaus nutzt Thüga monetäre und nicht monetäre<br />

Anreizsysteme, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

langfristig an das Unternehmen zu binden.<br />

IT-Risiken<br />

Die Geschäftsabläufe der Thüga sind in hohem Maße IT-unterstützt.<br />

Ein bedeutender Systemausfall oder der Verlust von Daten könnten<br />

zu gravierenden Geschäftsunterbrechungen führen. Ebenso würden<br />

der Missbrauch von Daten und Virenangriffe, zum Beispiel über<br />

den E-Mail-Verkehr, den Geschäftsbetrieb negativ beeinflussen. Um<br />

<strong>die</strong>se Risiken zu minimieren, werden alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, <strong>die</strong> Prozessgestaltung sowie <strong>die</strong> Informationstechnik<br />

in das umfassende Risiko- und Sicherheitsmanagement einbezogen.<br />

Die von Thüga eingesetzten technischen Schutzmaßnahmen<br />

umfassen neben Standardapplikationen (Virenscanner, Firewall-<br />

Systeme, Zugangs- und Zugriffskontrollen auf Betriebssystemund<br />

Anwendungsebene) vor allem prozess- und projektspezifische<br />

Sicherheitsvorkehrungen.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

Finanzielle Risiken<br />

Die finanziellen Risiken der Thüga umfassen insbesondere <strong>die</strong><br />

Garantieerklärungen der Thüga im Zusammenhang mit den von<br />

der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA abgeschlossenen bilateralen<br />

Darlehensvereinbarungen und Schuldscheindarlehen sowie<br />

Bürgschaften gegenüber Beteiligungsgesellschaften. Diese Risiken<br />

begrenzt Thüga durch geeignete Instrumente im Beteiligungs-<br />

Controlling.<br />

Risiken aus Forderungsausfällen<br />

Insbesondere durch Insolvenzen und sinkende Zahlungsmoral können<br />

bei den Beteiligungsunternehmen Risiken aus Forderungsausfällen<br />

eintreten. Im Rahmen eines aktiven Forderungsmanagements<br />

bei den Beteiligungsgesellschaften, das Sicherheitsleistungen,<br />

Bonitätsauskünfte und Warenkreditversicherungen umfasst,<br />

werden <strong>die</strong> Forderungsausfallrisiken minimiert.<br />

Gesamtbeurteilung<br />

Insgesamt lässt <strong>die</strong> kritische Prüfung der Risiko-/Chancensituation<br />

<strong>die</strong> Feststellung zu, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr keine<br />

den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestanden<br />

haben und nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch mittelfristig<br />

nicht zu erwarten sind. Erwähnenswerte zusätzliche Chancen wurden<br />

nicht identifiziert.<br />

Das RMS, das jährlich durch den Abschlussprüfer geprüft wird,<br />

erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben und ist geeignet, Entwicklungen,<br />

<strong>die</strong> den Fortbestand des Unternehmens gefährden, frühzeitig<br />

zu erkennen.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Lagebericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

111<br />

Prognosebericht<br />

Erwartete wirtschaftliche Entwicklung<br />

Das Jahr 2012 hat <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft mit einem Wachstum<br />

des BIP von 0,7 Prozent abgeschlossen. Jedoch zeichnete sich<br />

bereits im vierten Quartal 2012 im Vergleich zum Vorquartal ein<br />

Rückgang in Höhe von 0,5 Prozent ab. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />

erwartet <strong>die</strong> Bundesregierung, dass <strong>die</strong> konjunkturelle Entwicklung<br />

vorerst schwach bleiben und erst im Verlauf des zweiten<br />

Halbjahres 2013 wieder leicht anziehen wird. Im Jahresdurchschnitt<br />

rechnet <strong>die</strong> Bundesregierung mit einem Anstieg des BIP<br />

um 0,4 Prozent. Die Prognose der Bundesregierung basiert auf<br />

der Annahme, dass sich <strong>die</strong> europäische Schuldenkrise nicht<br />

weiter negativ entwickelt. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt sieht<br />

<strong>die</strong> Bunderegierung als stabil an.<br />

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

erwarten für das Jahr 2013 ein Wachstum des BIP in der Bandbreite<br />

von 0,3 Prozent bis 0,9 Prozent.<br />

Investitionen in Beteiligungsprojekte<br />

Die Rekommunalisierung von Stadtwerken bzw. <strong>die</strong> Neugründung<br />

von Netzgesellschaften wird auch in 2013 ein bestimmendes<br />

Thema in der Energiewirtschaft sein. Hierbei wird Thüga als Partner<br />

der Kommunen aktiv mitwirken.<br />

Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Thüga Gespräche<br />

geführt mit dem Ziel, eine Minderheitsbeteiligung an der E.ON<br />

Thüringer Energie <strong>AG</strong> zu erwerben. Vorausgegangen war <strong>die</strong> Ankündigung<br />

des E.ON-Konzerns, sich von <strong>die</strong>sen Anteilen trennen<br />

zu wollen. Im Zeitraum der Aufstellung des Jahresabschlusses<br />

konnten <strong>die</strong> Vertragsverhandlungen noch nicht abschließend<br />

zum Erfolg gebracht werden.<br />

Darüber hinaus ist Thüga aktuell in Gesprächen mit verschiedenen<br />

Kommunen zur Gründung gemeinsamer Netzgesellschaften.<br />

Daneben prüft Thüga kontinuierlich <strong>die</strong> Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

ihrer Beteiligungen, insbesondere im Bereich regionaler<br />

Zusammenarbeit.<br />

Thüga erwartet in den nachfolgenden beiden Geschäftsjahren<br />

Investitionen in Höhe von insgesamt rund 250 Mio. €. Darin enthalten<br />

sind Investitionen für den Erwerb neuer Beteiligungen, ebenso<br />

wie Mittel für <strong>die</strong> Kapitalerhöhungen bei der Thüga Erneuerbare<br />

Energien GmbH & Co. KG.<br />

Zur Finanzierung der Investitionen wird <strong>die</strong> Thüga Holding<br />

GmbH & Co. KGaA als Muttergesellschaft ausreichend Mittel zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

Die Umsatzerlöse der Thüga resultieren hauptsächlich aus Beratungsleistungen<br />

sowie aus Dienstleistungs- und Betriebsführungsentgelten.<br />

Thüga erwartet für <strong>die</strong> Jahre 2013 und 2014<br />

Umsatzerlöse auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />

In den Geschäftsjahren 2013 und 2014 rechnet Thüga mit<br />

einem Beteiligungsergebnis, das aus heutiger Sicht leicht unterhalb<br />

des Geschäftsjahres 2012 liegen wird. Die Erträge aus den<br />

neu erworbenen bzw. geplanten Beteiligungsengagements wirken<br />

sich ab 2013 positiv auf <strong>die</strong> Entwicklung des Beteiligungsergebnisses<br />

aus. Als gegenläufigen Effekt erwartet Thüga in den Budgetjahren<br />

2013 und 2014 vereinzelt, bei einigen wenigen Beteiligungsgesellschaften,<br />

im Vergleich zu 2012 ein niedrigeres Beteiligungsergebnis.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Ergebnisabführung 2012 der Thüga an <strong>die</strong> Thüga<br />

Holding GmbH & Co. KGaA insbesondere durch den aus der Veräußerung<br />

der HSE-Anteile resultierenden Buchgewinn beeinflusst<br />

war, sind in den Jahren 2013 und 2014 keine entsprechenden neutralen<br />

Erträge geplant. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund rechnet Thüga in<br />

den kommenden zwei Jahren mit einer voraussichtlichen Ergebnisabführung<br />

in Höhe von jeweils rund 290 Mio. €.


112 Energiemärkte<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Energiemärkte<br />

VERäNDERUNGEN PRIMäRENERGIEVERBRAUCH gegenüber VORJAHR<br />

in Prozent<br />

Primärenergieverbrauch<br />

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist nach vorläufigen<br />

Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. 1<br />

(<strong>AG</strong>EB) im Jahr 2012 leicht gestiegen.<br />

Während im Vorjahr 461,2 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE)<br />

Primärenergie verbraucht wurden, lag der Verbrauch 2012 mit<br />

465,6 Mio. t SKE um rund 0,9 Prozent über dem des Vorjahres.<br />

Diese Entwicklung ist auf <strong>die</strong> kühle Witterung zu Beginn des Jahres<br />

zurückzuführen, welche den Wärmeenergiebedarf in allen Sektoren<br />

erhöhte. Dem wirkten verbrauchsdämpfende Faktoren wie eine<br />

höhere Energieeffizienz und eine nachlassende Dynamik der<br />

Konjunktur entgegen.<br />

Der Energieverbrauch in Deutschland ist seit 1990 im Trend<br />

rückläufig. 2009 fiel der Verbrauch infolge der Konjunkturkrise<br />

auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er-Jahre. 2010<br />

erholte sich der Verbrauch bei kälterer Witterung aufgrund des<br />

Konjunkturaufschwungs. 2011 führte <strong>die</strong> milde Witterung zu<br />

einem erneuten Rückgang. Der leichte Anstieg im Jahre 2012<br />

beruht vorwiegend auf einem Mehrbedarf an Wärme infolge<br />

der gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Temperaturen. In der<br />

Gesamtbetrachtung 2012 waren <strong>die</strong> Gradtagszahlen um 8,4 Prozent<br />

höher (d. h., es war kälter) als 2011. Besonders in den<br />

Monaten Februar, April und Dezember war es im Vergleich zum<br />

Vorjahr kälter. Trotzdem war das Jahr 2012 noch deutlich wärmer<br />

als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1970 bis 2012.<br />

Bereinigt um den Temperatureinfluss ist der Primärenergieverbrauch<br />

um 0,8 Prozent gesunken.<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

– 5,0<br />

– 10,0<br />

– 0,5<br />

1,4<br />

Mineralöl Erdgas Steinkohle Braunkohle Kern energie Erneuer bare<br />

Energien<br />

Quelle: „Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012“ von <strong>AG</strong>EB<br />

3,1<br />

5,3<br />

– 7,9<br />

8,1<br />

4,1<br />

Sonstige<br />

In der Folge stieg der Erdgasverbrauch um 1,4 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 100,8 Mio. t SKE. Dies ist vor allem auf einen<br />

erhöhten Bedarf im Wärmemarkt zurückzuführen. Der Einsatz von<br />

Erdgas zur Stromerzeugung in den Kraftwerken der allgemeinen<br />

Versorgung lag dagegen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.<br />

Der Marktanteil am gesamten inländischen Energieverbrauch erhöhte<br />

sich insgesamt um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 21,6 Prozent.<br />

Der Steinkohleverbrauch belief sich 2012 auf 57,0 Mio. t SKE<br />

und liegt damit 3,1 Prozent höher als im Vorjahr. Diese Entwicklung<br />

ist ebenfalls vor allem auf einen um 6,1 Prozent gestiegenen<br />

Bedarf an Steinkohle zur Stromerzeugung zurückzuführen. Der<br />

Einsatz von Steinkohle im Wärmemarkt erhöhte sich um 7,1 Prozent.<br />

Dagegen ging der Bedarf an Koks und Kohle vonseiten der Stahlindustrie<br />

um 4,3 Prozent zurück.<br />

Der Verbrauch von Mineralöl sank marginal um 0,5 Prozent<br />

beziehungsweise um 0,8 Mio. t SKE auf 154,0 Mio. t SKE. Zuwächse<br />

gab es bei Dieselkraftstoff (+ 1,0 Prozent) und Flugkraftstoff<br />

(+ 5,3 Prozent) sowie bei schwerem Heizöl (+ 7,3 Prozent). Der<br />

Absatz von leichtem Heizöl veränderte sich kaum (+ 0,3 Prozent).<br />

Rückgänge gab es bei Ottokraftstoff (– 4,7 Prozent). Der Anteil des<br />

Mineralöls am gesamten Energieverbrauch sank leicht auf 33,1 Prozent<br />

(Vorjahr 33,6 Prozent).<br />

Der Braunkohleverbrauch stieg ebenfalls an, und zwar um 5,3 Prozent<br />

auf 56,1 Mio. t SKE. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf<br />

<strong>die</strong> Inbetriebnahme von neuen Kraftwerksblöcken zurückzuführen.<br />

Darüber hinaus wurde <strong>die</strong> Stilllegung von Altanlagen bis zum<br />

Jahresende 2012 abgeschlossen, sodass der Einsatz von Braunkohle<br />

zur Stromerzeugung im Jahr 2013 wieder sinken wird.<br />

Die größte Veränderung gab es bei der Kernenergie. Aufgrund<br />

des Ausstiegsbeschlusses der Bundesregierung sank der Verbrauch<br />

hier um weitere 7,9 Prozent.<br />

1<br />

Stand: März 2013


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Energiemärkte<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

113<br />

Die erneuerbaren Energien haben zur Deckung des Primärenergieverbrauchs<br />

im Vorjahresvergleich insgesamt um 8,1 Prozent<br />

mehr beigetragen. Dies entspricht einem Anteil am Energieaufkommen<br />

von rund 11,6 Prozent und somit 0,8 Prozentpunkte<br />

mehr als im Vorjahr. Die Zuwächse resultieren insbesondere aus<br />

den Bereichen Fotovoltaik (+ 44,3 Prozent) und Wasserkraft<br />

(+ 18,8 Prozent), wohingegen <strong>die</strong> Produktion im Bereich Windkraft<br />

(– 5,7 Prozent) nachgab.<br />

Die sonstigen Energieträger – hier vor allem Siedlungs- und<br />

Industrieabfälle – legten um 4,1 Prozent zu.<br />

Die deutsche Energieversorgung war somit auch 2012 von einem<br />

breiten Energiemix geprägt. Bei einem leicht gestiegenen Primärenergieverbrauch<br />

in 2012 sank aufgrund der in den letzten Jahren<br />

verabschiedeten energiepolitischen Beschlüsse der Anteil der<br />

Kernenergie von 10,9 Prozent in 2010 auf 8,0 Prozent in 2012.<br />

Demgegenüber stieg der Anteil an erneuerbaren Energien von<br />

9,7 Prozent 2010 auf 11,6 Prozent in 2012. Das Mineralöl konnte<br />

seine Vorrangstellung am Gesamtenergiemix weiterhin halten,<br />

Stein- und Braunkohle profitierten in erster Linie vom erhöhten<br />

Einsatz zur Stromerzeugung. Erdgas blieb weitgehend konstant<br />

bei einem Fünftel des gesamten Energieverbrauchs.<br />

ANTEIL der ENERGIETRäger am PRIMäRENERGIE VERBRAUCH 2012<br />

Erneuerbare Energien 11,6 %<br />

Braunkohle 12,1 %<br />

Sonstige 1,4 %<br />

Kernenergie 8,0 %<br />

Steinkohle 12,2 %<br />

Quelle: „Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012“ von <strong>AG</strong>EB<br />

Erdgas 21,6 %<br />

Mineralöl 33,1 %<br />

Insgesamt wurde der Rückgang bei der Kernenergie somit nicht<br />

nur durch <strong>die</strong> erneuerbaren Energien, sondern auch durch fossile<br />

Brennstoffe kompensiert. In Kombination mit dem leicht gestiegenen<br />

Energieverbrauch führt <strong>die</strong>s zu einer absoluten Erhöhung des<br />

CO 2 -Ausstoßes in Deutschland.<br />

Erdgas<br />

Erdgasaufkommen<br />

erdgasaufkommen 2012 nach läNDERN<br />

Deutschland 11 %<br />

Niederlande 23 %<br />

Sonstige 11 %<br />

Quelle: „Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012“ von <strong>AG</strong>EB<br />

Norwegen 24 %<br />

Russland 31 %<br />

Das gesamte Erdgasaufkommen in Deutschland hat sich nach Berechnungen<br />

(Stand März 2013) der <strong>AG</strong>EB gegenüber dem Vorjahr<br />

um rund 0,6 Prozent auf 1.102 Mrd. kWh vermindert. Die Struktur<br />

des Erdgasaufkommens hat sich im Vorjahresvergleich insofern verändert,<br />

als der Anteil der inländischen Förderung gesunken ist<br />

und <strong>die</strong> Gewichtung der ausländischen Lieferanten sich zugunsten<br />

von Dänemark, Großbritannien und anderen Länder verschoben hat.<br />

Das Erdgasaufkommen aus inländischer Förderung lag bei<br />

120 Mrd. kWh bzw. 11 Prozent am gesamten Erdgasaufkommen<br />

(Vorjahr 137 Mrd. kWh bzw. 13 Prozent). Aus ausländischen<br />

Erdgasquellen wurden 982 Mrd. kWh bzw. 89 Prozent am gesamten<br />

Erdgasaufkommen bezogen. Im Vorjahr wurden 971 Mrd. kWh<br />

Erdgas importiert; das entsprach einem Anteil von 87 Prozent am<br />

Erdgasaufkommen.<br />

Wichtigstes Lieferland ist nach wie vor Russland, dessen Anteil<br />

am Erdgasaufkommen in Deutschland jetzt von 32 Prozent auf<br />

31 Prozent gesunken ist. Ebenfalls gesunken ist der Anteil Norwegens,<br />

der von 27 Prozent auf 24 Prozent abnahm. Die Quote der Niederlande<br />

hat um einen Prozentpunkt auf jetzt 23 Prozent zugenommen.<br />

Die restlichen 11 Prozent verteilten sich auf Dänemark, Großbritannien<br />

und andere Länder (Vorjahr 6 Prozent).


114 Energiemärkte<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Preisentwicklung Erdgas<br />

Die Grenzübergangspreise für Erdgas gaben gemäß Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Jahresverlauf 2012 von<br />

30,23 €/MWh zu Jahresbeginn auf 29,03 €/MWh im Dezember<br />

2012 leicht nach. Demgegenüber stiegen gemessen am Index der<br />

Erzeugerpreise (Inlandsabsatz) des Statistischen Bundesamtes<br />

<strong>die</strong> inländischen Abgabepreise spürbar an. Dies betrifft sowohl<br />

<strong>die</strong> Erdgaspreise für private Haushaltskunden (+ 1,5 Prozent) als<br />

auch <strong>die</strong> für industrielle Kunden (bis zu + 4,8 Prozent).<br />

Strom<br />

Preisentwicklung Strom<br />

Im Jahresverlauf 2012 ist für den Jahresfuture Baseload Cal. 2013<br />

tendenziell ein fallender Preisverlauf zu verzeichnen. Eine Ausnahme<br />

von <strong>die</strong>ser Entwicklung resultiert aus der Kältewelle im Februar<br />

2012. Der Strompreis stieg kurzzeitig an, sodass am 27. Februar<br />

2012 der Jahreshöchstpreis von 54,33 €/MWh erzielt wurde. Zum<br />

Jahresende notierte der Preis mit 45,07 €/MWh auf seinem Jahrestief.<br />

Im Ergebnis schloss das Jahr 2012 mit einem im Vergleich<br />

zum Jahresanfang um 7,26 €/MWh oder knapp 14 Prozent niedrigeren<br />

Strompreis.<br />

Zurückzuführen ist der Preiseinbruch am Großhandelsmarkt vor<br />

allem auf den kontinuierlichen Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien. So ist der Anteil des aus erneuerbaren<br />

Energien erzeugten Stroms 2012 auf rund 23 Prozent gestiegen.<br />

Strom aus Wind und Sonne wird vorrangig eingespeist und<br />

verdrängt damit konventionell erzeugten Strom. Darunter leidet<br />

zunehmend <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke.<br />

Die Strompreise im Spotmarkt an der EEX European Energy<br />

Exchange lagen 2012 im Mittel bei rund 42,60 €/MWh. Der für <strong>die</strong><br />

Rentabilität von Spitzenlastkraftwerken maßgebende Preisabstand<br />

zwischen Spitzenlast und Schwachlast verringerte sich 2012<br />

weiter von 10,01 €/MWh auf 9,72 €/MWh. Grund hierfür ist der<br />

preisdämpfende Einfluss der während der Spitzenlastzeit einspeisenden<br />

Fotovoltaikanlagen.<br />

ENTWICKLUNG der STROM-GROSShandelspreise<br />

Euro/Megawattstunde<br />

54<br />

51<br />

48<br />

45<br />

I. Quartal 2012 II. Quartal 2012 III. Quartal 2012 IV. Quartal 2012<br />

Jahresfuture Baseload Cal. 2013


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Energiemärkte<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

115<br />

Stromerzeugung<br />

BESTANDTEILE der HAUSHALTSSTROMPREISE 2012<br />

Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2012 <strong>die</strong> Stromerzeugung in Deutschland<br />

um 1,4 Prozent auf brutto 617,6 Mrd. kWh Strom. Hauptursache<br />

war der durch den Ausbau der erneuerbaren Energien stark gestiegene<br />

Stromexport. Mit einem Ausfuhrüberschuss von 23,1 Mrd. kWh<br />

wurde 2012 ein neuer Rekord aufgestellt.<br />

Der größte Anteil am deutschen Strommix entfiel 2012 mit<br />

25,7 Prozent auf Braunkohlekraftwerke, <strong>die</strong> 5,5 Prozent mehr<br />

Strom erzeugten als 2011. Auch <strong>die</strong> Steinkohle steigerte ihren<br />

Anteil am Stromerzeugungsmix auf 19,1 Prozent. Dagegen ging<br />

der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />

auf 11,3 Prozent zurück. Der Anteil der Kernenergie<br />

verringerte sich nur leicht auf nun 16,1 Prozent.<br />

Hohe staatliche Belastungen der Strompreise für<br />

Haushaltskunden<br />

Um Preisrisiken zu reduzieren, kaufen <strong>die</strong> meisten Stromvertriebe<br />

<strong>die</strong> für Haushaltskunden benötigten Mengen bereits im Voraus<br />

über zwei bis drei Jahre verteilt ein. Leicht gestiegene Beschaffungskosten<br />

der Stromvertriebe, eine moderat gestiegene Umlage zur<br />

Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EEG-<br />

Umlage) und <strong>die</strong> Einführung einer neuen Umlage, <strong>die</strong> sogenannte<br />

Paragraf-19-Umlage, führten dazu, dass sich auch 2012 der Strompreis<br />

für Letztverbraucher erhöhte. Mit der Paragraf-19-Umlage<br />

wird <strong>die</strong> Befreiung energieintensiver Unternehmen von den Netzentgelten<br />

finanziert. Ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit<br />

3.500 kWh Jahresverbrauch zahlte 2012 etwa 2,6 Prozent mehr für<br />

den Strom als 2011.<br />

Der Anteil von Steuern, Abgaben und weiteren staatlich vorgeschriebenen<br />

Umlagen blieb 2012 mit 45 Prozent konstant.<br />

Der Anteil der vom Staat regulierten Netzentgelte liegt bei etwa<br />

20 Prozent, sodass für <strong>die</strong> im Wettbewerb gebildeten Preisbestandteile<br />

Strombeschaffung, Vertrieb und Service ein gutes Drittel<br />

verbleibt. Ohne Berücksichtigung von Steuern, Abgaben und<br />

Umlagen stieg der Strompreis 2012 gegenüber dem Vorjahr nur um<br />

1,8 Prozent und lag lediglich 8,8 Prozent über dem Wert von 1998.<br />

Stromeinkauf 25 %<br />

Vertrieb 10 %<br />

Netz und Messung 20 %<br />

Quelle: BDEW-Strompreisanalyse 31. Januar 2013<br />

Steuern, Abgaben,<br />

Umlagen 45 %<br />

Starker Anstieg der Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

Die Stromerzeugung aus Wind, Biomasse, Wasserkraft und Fotovoltaik<br />

stieg 2012 um gut 10 Prozent auf 136 Mrd. kWh. Damit<br />

beträgt der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Deckung des<br />

Brutto-Inlandsstromverbrauchs 23,0 Prozent (Vorjahr 20,5 Prozent).<br />

Die Stromerzeugung aus Windenergie verfehlte 2012 ihren<br />

guten Vorjahreswert deutlich. Mit 45,7 Mrd. kWh wurden 2012<br />

3,0 Mrd. kWh Strom weniger erzeugt als im Vorjahr. Das entspricht<br />

einem Rückgang um 6,2 Prozent. Der Rückgang resultiert daraus,<br />

dass 2012 ein windschwaches Jahr war. Der Beitrag der Windkraft<br />

zum deutschen Strommix betrug 7,4 Prozent. Die installierte Leistung<br />

der Windkraftwerke stieg 2012 um 2.248 MW auf 31.308 MW.<br />

Insgesamt waren zum Jahresende 23.030 Windenergieanlagen<br />

in Betrieb.<br />

Die Stromerzeugung aus Fotovoltaik stieg 2012 rasant um<br />

43 Prozent auf 27,8 Mrd. kWh und trug damit 4,5 Prozent zur Bruttostromerzeugung<br />

in Deutschland bei. Hauptursache für <strong>die</strong>sen<br />

starken Anstieg war – wie auch im Vorjahr – eine sehr hohe Zubaurate:<br />

Im Jahr 2012 wurden rund 7.600 MW p Fotovoltaik-Leistung<br />

zugebaut. Am Jahresende waren damit 1,28 Millionen Fotovoltaik-<br />

Anlagen installiert.


116 Energiemärkte<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Aus biogenen Energieträgern, das heißt aus fester und flüssiger<br />

Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas sowie dem biogenen<br />

Anteil des Abfalls, wurden im vergangenen Jahr 35,8 Mrd. kWh<br />

Strom gewonnen. Das entsprach einem Zuwachs von rund 8,9 Prozent<br />

zum Vorjahr. Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag damit bei<br />

5,8 Prozent.<br />

Die Stromerzeugung in Wasserkraftwerken stieg 2012 um 19 Prozent<br />

auf 21,0 Mrd. kWh. Damit lag der Anteil der Laufwasser- und<br />

Speicherkraftwerke am Strommix bei 3,4 Prozent. Hauptursache<br />

für den deutlichen Anstieg war <strong>die</strong> sehr niedrige Erzeugung 2011.<br />

AUFTEILUNG der ERNEUERBAREN ENERGIEN in ENERGIEARTEN in 2012<br />

Wasser 16 %<br />

Fotovoltaik 20 %<br />

Wind 34 %<br />

Biomasse 1 30 %<br />

1<br />

Feste und flüssige Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas sowie biogener Anteil des Abfalls<br />

Quelle: BMU „Erneuerbare Energien 2012”, vorläufige Angaben


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Personalbericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

117<br />

Personalbericht<br />

Belegschaftsstruktur<br />

Mitarbeiter<br />

Kennzahlen im Überblick<br />

PERSONALKENNZAHLEN<br />

2012 2011 2010<br />

Mitarbeiter 255 246 241<br />

Auszubildende 12 14 14<br />

Tarifmitarbeiterquote in % 60,0 63,4 61,0<br />

Frauenquote in % 42,0 44,7 44,8<br />

Teilzeitquote in % 16,9 16,7 19,9<br />

Krankenquote in % 2,5 2,6 2,8<br />

Schwerbehindertenquote in % 2,7 2,8 2,9<br />

Personalbestand<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter bei Thüga 2012 hat sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr (246 Mitarbeiter) um neun Mitarbeiter erhöht.<br />

Der Anstieg ist zum Teil auf <strong>die</strong> geschaffene Stabsabteilung Innovationsmanagement<br />

zurückzuführen. Des Weiteren wurden zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2012 Aushilfskräfte beschäftigt und offene<br />

Stellen aus dem Jahr 2011 nachbesetzt.<br />

Gesamtbelegschaft exklusive AuszubildendeN<br />

288<br />

179<br />

120<br />

133 136<br />

148<br />

BELEGSCHAFTSSTRUKTUR<br />

2012 2011 2010<br />

Angestellte Mitarbeiter 222 210 198<br />

Gewerbliche Mitarbeiter 19 19 16<br />

Geringfügig Beschäftigte 3 1 7<br />

Mitarbeiter in der Aktivphase der<br />

Altersteilzeit 7 8 12<br />

Mitarbeiter in einem<br />

ruhenden Arbeitsverhältnis 4 8 8<br />

Gesamtbelegschaft exklusive<br />

Auszubildenden 255 246 241<br />

Kaufmännische Auszubildende 9 10 10<br />

Gewerbliche Auszubildende 3 4 4<br />

Gesamtbelegschaft inklusive<br />

Auszubildenden 267 260 255<br />

Eintritte/Austritte<br />

Die Fluktuationsquote (ohne Werkstudententätigkeit) bei Thüga<br />

lag im Geschäftsjahr 2012 bei 5,9 Prozent und ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte gesunken. Im <strong>Bericht</strong>sjahr 2012<br />

konnte Thüga 31 Mitarbeiter für das Unternehmen gewinnen.<br />

Darüber hinaus sind 22 Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausgeschieden,<br />

wovon 7 Mitarbeiter einen Werkstudentenvertrag bei<br />

der Thüga hatten.<br />

Eintritte<br />

Eintritte<br />

Mitarbeiter mit unbefristetem Vertrag 11<br />

Mitarbeiter mit befristetem Vertrag 6<br />

Werkstudenten 10<br />

Übernahme nach Ausbildung befristet 2<br />

Übernahme nach Ausbildung unbefristet 1<br />

sonstiger Zugang 1<br />

Gesamt 31<br />

102 108 110 107<br />

2008 2009 1 2010 2011 2012<br />

• Frauen • Männer<br />

1<br />

Neuausrichtung der Vertriebs- und Netzaktivitäten zum 1. Januar 2009<br />

AUSTRITTE<br />

Austritte<br />

Freiwillig: Kündigung durch Arbeitnehmer 5<br />

Nicht freiwillig: Fehlverhalten, wirtschaftliche Gründe, Probezeit 1<br />

Austritt in Altersteilzeit passiv 3<br />

Ruhestand 2<br />

Ende Befristung 4<br />

Ende Werkstudententätigkeit 7<br />

Invalidität, Tod –<br />

Wechsel innerhalb der Thüga-Gruppe –<br />

Gesamt 22


118 Personalbericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Ausbildung<br />

Altersstruktur<br />

Zum 31. Dezember 2012 bildet Thüga zwölf Auszubildende aus. Im<br />

Vergleich zum Vorjahresstichtag werden damit zwei Ausbildungsplätze<br />

weniger angeboten.<br />

Die Thüga bietet jungen Menschen <strong>die</strong> Möglichkeit, einen Abschluss<br />

in den Ausbildungsberufen Koch bzw. Kaufmann für Bürokommunikation<br />

zu erwerben.<br />

Zudem eröffnet Thüga besonders ehrgeizigen jungen Menschen,<br />

deren Leistungsbereitschaft sich bereits in der Schule deutlich<br />

gezeigt hat, durch <strong>die</strong> Kombination aus Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau<br />

in Verbindung mit einem Hochschulstudium zum<br />

Bachelor of Arts (Business Administration), herausragende Perspektiven<br />

für <strong>die</strong> Zukunft. Im Rahmen <strong>die</strong>ses 2,5-jährigen Programms<br />

durchläuft der Auszubildende verschiedene Abteilungen der Thüga,<br />

CONERGOS GmbH & Co. KG und Syneco Trading GmbH & Co. KG.<br />

An ein bis zwei Tagen in der Woche nimmt er am Berufsschulunterricht<br />

teil. Parallel hierzu stu<strong>die</strong>rt er an der Hochschule für Ökonomie<br />

und Management (FOM) in München. Durch das Abend- bzw.<br />

Wochenendstudium wird <strong>die</strong> Möglichkeit geboten, das Hochschulstudium<br />

mit dem Erlernen des Ausbildungsberufs zu verbinden, da<br />

<strong>die</strong> Vorlesungen außerhalb der Arbeitszeiten stattfinden. Um<br />

<strong>die</strong> Flexibilität der Stu<strong>die</strong>renden zu erhöhen und deren unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen gerecht zu werden, bietet <strong>die</strong> FOM innerhalb<br />

<strong>die</strong>ses Stu<strong>die</strong>nzeitmodells entweder <strong>die</strong> Form eines Abend- oder<br />

eines Wochenendstudiums an.<br />

Für Thüga als Beratungsunternehmen sind sowohl <strong>die</strong> Förderung<br />

junger Nachwuchskräfte als auch <strong>die</strong> Einbindung von Mitarbeitern<br />

mit langjähriger Berufserfahrung ein vielversprechendes Erfolgskonzept.<br />

Bei einer ausgewogenen Altersstruktur ist das Durchschnittsalter<br />

der Thüga-Mitarbeiter im Jahr 2012 mit 41,4 nahezu<br />

gleich geblieben (Vorjahr 41,5).<br />

Altersstruktur in %<br />

bis 20<br />

21–25<br />

26–30<br />

31–35<br />

36–40<br />

41–45<br />

46–50<br />

51–55<br />

0,3<br />

0,9<br />

3,7<br />

2,4<br />

11,0<br />

10,2<br />

9,8<br />

14,6<br />

13,7<br />

13,0<br />

13,3<br />

12,9<br />

15,3<br />

17,1<br />

17,9<br />

20,0<br />

Anzahl Auszubildender<br />

56–60<br />

8,9<br />

8,2<br />

15<br />

ab 61<br />

3,7<br />

3,1<br />

• 2011 • 2012<br />

29<br />

8<br />

4 4 3<br />

9 10 10 9<br />

2008 2009 1 2010 2011 2012<br />

• Kaufmännische Auszubildende • Gewerblich-technische Auszubildende<br />

1<br />

Neuausrichtung der Vetriebs- und Netzaktivitäten zum 1. Januar 2009


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Personalbericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

119<br />

Unternehmenszugehörigkeit<br />

Im Vergleich zum Vorjahreswert von 10,4 Jahren ist <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Unternehmenszugehörigkeit im <strong>Bericht</strong>szeitraum<br />

2012 geringfügig auf 10,6 Jahre gestiegen.<br />

Unternehmenszugehörigkeit in %<br />

bis 5<br />

bis 10<br />

bis 15<br />

bis 20<br />

bis 25<br />

bis 30<br />

ab 30<br />

4,1<br />

3,5<br />

4,5<br />

4,3<br />

6,1<br />

5,9<br />

• 2011 • 2012<br />

10,1<br />

9,8<br />

19,9<br />

18,4<br />

25,6<br />

22,8<br />

29,7<br />

35,3<br />

Fehlzeiten wegen Krankheit<br />

Im Jahr 2012 sank <strong>die</strong> Krankenquote um 0,1 Prozentpunkte auf<br />

2,5 Prozent. Wie wichtig Thüga <strong>die</strong> Gesundheit ihrer Mitarbeiter ist,<br />

zeigt sich in vielen angebotenen Gesundheitsleistungen, wie beispielsweise<br />

den jährlichen Betriebsarzt- und Vorsorgeuntersuchungen<br />

sowie Grippeschutzimpfungen. Diese stellen auch ein klares<br />

Bekenntnis der Thüga zum Angebot <strong>die</strong>ser wichtigen sozialen Leistungen<br />

dar. Die jährlich hohe Teilnehmerzahl an den betriebsärztlichen<br />

Untersuchungen, <strong>die</strong> auch einen großen Anteil an der<br />

vorbildlich niedrigen Krankenquote der Thüga hat, zeigt <strong>die</strong> breite<br />

Akzeptanz der Leistungen.<br />

Mitarbeiterqualifikation<br />

Wie auch im letzten Jahr verfügte mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Mitarbeiter<br />

über einen Universitäts-, Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.<br />

Eine hohe Qualifikation der Thüga-Mitarbeiter ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung, um <strong>die</strong> Beteiligungsgesellschaften in verschiedenen<br />

Fachgebieten umfassend beraten zu können. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />

ist <strong>die</strong> hohe fachliche und soziale Kompetenz der Mitarbeiter eine<br />

unabdingbare Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg.<br />

QUALIFIKATIONSSTRUKTUR in %<br />

2012 2011 2010<br />

Universitäts-, Hochschul-,<br />

Fachhochschulabschluss 60,4 56,6 56,8<br />

Ausbildung/Weiterbildung 35,7 37,5 37,3<br />

Schulabschluss 3,9 5,9 5,9


120 Personalbericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Personalentwicklung und<br />

Weiter bildungsmaßnahmen<br />

Das Angebot der Personalentwicklung der Thüga ist sehr umfassend<br />

und bietet seit vielen Jahren Beratung, Dienstleistung und<br />

Unterstützung nicht nur für Thüga-Mitarbeiter, sondern auch<br />

für <strong>die</strong> Mitarbeiter der Thüga-Gruppe an.<br />

Thüga-Programme<br />

Nach sechs sehr erfolgreichen Durchgängen des Programms für<br />

amtierende Führungskräfte (FiF = Fit im Führen), hat <strong>die</strong> Personalentwicklung<br />

zusammen mit einer kleinen Gruppe von Geschäftsführern,<br />

ehemaligen Teilnehmern sowie neuen Trainern das Programm<br />

auf gegenwärtige und zukünftige Anforderungen ausgerichtet.<br />

Nach der erfolgreichen Überarbeitung des FiF-Programms, wird seit<br />

November 2012 das ein Jahr laufende Programm „Erfolgreiche<br />

Führung: Verantwortlich – fair – persönlich“ (= FK-Programm) angeboten.<br />

Eine wesentliche Neuerung des FK-Programms ist <strong>die</strong><br />

stärkere Einbindung der Führungskräfte der jeweiligen FK-Teilnehmer.<br />

Die Rückmeldungen aller Beteiligten nach den ersten Workshops<br />

<strong>die</strong>ses FK-Programms waren überaus positiv.<br />

Weitere Programmangebote richten sich an Meister und technische<br />

Teamleiter (Meister-Programm) sowie Führungsnachwuchskräfte<br />

(FNK-Programm). Das FNK-Programm richtet sich an <strong>die</strong><br />

Führungskräfte von morgen und bereitet <strong>die</strong>se auf ihre zukünftigen<br />

Aufgaben vor. Das FNK-Programm wurde bisher sechs Mal, das<br />

Meister-Programm acht Mal erfolgreich durchgeführt. Die siebte<br />

FNK-Runde endet im Mai 2013. Für das Meister-Programm gab<br />

es sehr viele Anmeldungen, sodass Ende 2012 zwei Durchgänge<br />

gestartet sind – <strong>die</strong> Runden neun und zehn. Diese Programme<br />

sind damit fester Bestandteil des Personalentwicklungs- und Weiterbildungskonzeptes<br />

der Thüga.<br />

Seit Einführung der Thüga-Programme im Jahr 2002 wurden<br />

nahezu alle nachzubesetzenden Führungspositionen bei Thüga an<br />

ehemalige FNK-Teilnehmer vergeben. Immer wieder bietet sich<br />

für Absolventen der FNK-Programme <strong>die</strong> Möglichkeit, Führungspositionen<br />

innerhalb der Thüga-Gruppe zu übernehmen. Insgesamt<br />

haben rund 150 Teilnehmer aus 35 verschiedenen Beteiligungsgesellschaften<br />

<strong>die</strong> FiF- und FNK-Programme erfolgreich<br />

abgeschlossen. Für das im Jahr 2006 ins Leben gerufene Meister-<br />

Programm kann Thüga jetzt in der zehnten Veranstaltungsreihe<br />

den 100. Teilnehmer begrüßen. An den bis 2012 abgeschlossenen<br />

Meister-Runden haben 73 Interessenten teilgenommen.<br />

Ein zentrales Element des Thüga-Modells ist der Netzwerkgedanke.<br />

Dieser lebt vom Kontakt und dem persönlichen Austausch der Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter. Um <strong>die</strong>se Vernetzung der Absolventen<br />

der einzelnen Programme untereinander nachhaltig zu fördern,<br />

finden im Zwei-Jahres-Rhythmus große FNK- und FiF-Netzwerktreffen<br />

statt. Hier setzen sich <strong>die</strong> Teilnehmer mit aktuellen Themen in der<br />

Energiewirtschaft und den damit verbundenen Herausforderungen<br />

für <strong>die</strong> Thüga-Gruppe auseinander. Darüber hinaus diskutieren sie<br />

allgemeine Führungs- und Fachthemen in verschiedenen Workshops.<br />

Im Mai 2012 fand zum fünften Mal das große Netzwerktreffen<br />

der ehemaligen FiF- und FNK-Teilnehmer in Hohenkammer statt.<br />

61 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich an zwei Tagen<br />

unter anderem mit den Themen „Druck im Geschäft = Führen mit<br />

Druck?“, „Macht und Ohnmacht in der Führung“ und „Gefangen in<br />

alten Vorstellungen? Mentale Dekonstruktion als Führungsaufgabe“.<br />

Wie schon in den Vorjahren wurde das Treffen intensiv zum<br />

Gedanken- und Erfahrungsaustausch genutzt.<br />

Vertriebstrainings<br />

Die seit 2011 erstmals den Gesellschaften der Thüga-Gruppe angebotenen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen zu Vertriebsthemen stießen<br />

auch im Geschäftsjahr 2012 auf große Resonanz. So wurde das<br />

„Vertriebs-Intensiv-Programm“ (VIP) wieder durchgeführt, und auch<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Themen der „Thüga-Vertriebs-Trainings“ fanden<br />

positiven Anklang bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus<br />

der Thüga-Gruppe.<br />

Alle Vertriebs-Trainingsmaßnahmen sind zielgruppengerecht<br />

auf <strong>die</strong> Belange der Thüga-Gruppenunternehmen zugeschnitten.<br />

Ziel des VIP ist es, Energieberater und Vertriebsmitarbeiter umfassend<br />

zu qualifizieren. Bei <strong>die</strong>sem Training kommt mit „Blended<br />

Learning“ auch ein moderner Methodenmix zum Einsatz. Drei Präsenzphasen<br />

von jeweils zwei Tagen werden durch begleitende Lern- und<br />

Lehrmethoden sowie Selbstlerneinheiten ergänzt.<br />

Im Rahmen der „Thüga-Vertriebs-Trainings“ bietet Thüga drei<br />

Seminare zu den nachfolgend aufgeführten Themen an. Die<br />

Workshops „Professionelle Kunden-Akquisition“ und „Reklamation<br />

als Chance“ richten sich gezielt an <strong>die</strong> Energieberater und Vertriebsmitarbeiter<br />

vor Ort. Mit dem Workshop „Die Führungskraft<br />

als Verkaufs-Coach“ wurde ein Training für <strong>die</strong> Vorgesetzten der<br />

Teilnehmer des VIP konzipiert, damit <strong>die</strong>se ihre Vertriebsmitarbeiter<br />

bei der Umsetzung des Gelernten bestmöglich unterstützen können.<br />

Außerdem lernen <strong>die</strong> Führungskräfte in <strong>die</strong>sem Workshop <strong>die</strong><br />

Inhalte und Methoden des VIP kennen.<br />

An den somit vier Weiterbildungs-Programmen (FNK-, FK-, Meister-<br />

sowie VIP-Programm) haben bisher insgesamt 253 Absolventen<br />

aus 65 unterschiedlichen Gesellschaften teilgenommen.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Personalbericht<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

121<br />

Weiterbildungsaktivitäten im <strong>Bericht</strong>sjahr<br />

Für <strong>die</strong> Zielgruppe der Geschäftsführer und oberen Führungskräfte<br />

in den Beteiligungsgesellschaften standen 2012 zwei Themen<br />

im Fokus: „Persönliche Wirkung in der Führung” und „Resilienz<br />

erwerben”. Resilienz ist <strong>die</strong> Fähigkeit, belastende Situationen und<br />

Krisen erfolgreich zu bewältigen. Die hohe Anzahl der Anmeldungen<br />

für <strong>die</strong>se Workshops hat gezeigt, wie wichtig es gerade in der<br />

heutigen Zeit ist, seine persönliche Widerstandskraft, Flexibilität<br />

und Leistungsfähigkeit in schnell wechselnden Situationen und<br />

Beziehungen zu stärken.<br />

Die Mitarbeiter der Thüga nutzten erneut <strong>die</strong> zahlreichen Angebote<br />

von internen Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben Grundlagen-<br />

und Aufbauschulungen in den Anwenderprogrammen Excel<br />

und PowerPoint – hier speziell das für Thüga entwickelte Layout<br />

zum Corporate Design – fanden im <strong>Bericht</strong>sjahr unter anderem<br />

Schulungsmaßnahmen zum Projektmanagement statt. Hier wurde<br />

in den verschiedenen Seminaren durchgängig auf <strong>die</strong> Thüga-<br />

Spezifika wie z. B. <strong>die</strong> „Toolbox“ eingegangen. Weiterhin wurden<br />

sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Thüga-Hauptverwaltung<br />

nach interner Umstellung zeitnah auf das Anwenderprogramm<br />

Outlook geschult. In einem Zeitraum von zwei Monaten<br />

wurden insgesamt acht Trainings durchgeführt.<br />

Im Bereich Arbeitstechniken wurden <strong>die</strong> Seminare „Arbeitsorganisation<br />

und Zeitmanagement“ und „Professionell Moderieren“<br />

angeboten. Weitere Schulungen fanden in den Gebieten Betriebswirtschaft<br />

– hier zum ersten Mal ein „BWL-Refresher“ –, Kommunikation,<br />

wie beispielsweise „Harvard Negotiation“, sowie „Argumentieren<br />

– Beraten – Moderieren“ statt.<br />

Das Weiterbildungsangebot „Klar Führen – Klar Fordern“ richtete<br />

sich gezielt an obere Führungskräfte. Des Weiteren fanden neun<br />

abteilungsinterne Workshops zu den Themen Veränderungen, Strategie<br />

und Teambildung statt. Einzelne Führungskräfte wurden<br />

durch Coaching-Maßnahmen unterstützt. Die fachbezogenen Schulungen<br />

von einzelnen Thüga-Mitarbeitern für Kolleginnen und<br />

Kollegen fanden erneut große Resonanz. Insgesamt wurden fünf<br />

Schulungen durchgeführt. Neben Grundlagenthemen zu Strom<br />

und Gas wurde über das Thema „Messwesen/Roll Out 6000“ sowie<br />

<strong>die</strong> EEG-/KWK-G-Novelle 2012 referiert. Im <strong>Bericht</strong>sjahr besuchten<br />

649 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Thüga insgesamt 215<br />

interne und externe Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Ausblick<br />

Thüga hat aufgrund der stark gestiegenen Herausforderungen und<br />

des damit verbundenen erhöhten Beratungsbedarfs zwei Hauptabteilungen<br />

neu strukturiert. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund werden <strong>die</strong><br />

Führungskräfte und Mitarbeiter der Hauptabteilungen Energiewirtschaft<br />

und Netze intensiv in dem laufenden Veränderungsprozess<br />

begleitet. 2013 wird erstmals auch eine Ausbildung zum<br />

zertifizierten Thüga-Projektleiter angeboten, <strong>die</strong> nach Durchführung<br />

einer Pilotveranstaltung auch wieder den Partnerunternehmen<br />

zur Verfügung gestellt werden soll. Die Fortführung der erfolgreichen<br />

Thüga-Programme zur Führungskräfteentwicklung ist ein fester<br />

Bestandteil der Personalentwicklung.<br />

Die Thüga Personalentwicklung wird künftig alle Angebote an<br />

<strong>die</strong> Partnerunternehmen unter dem Thema „Thüga PersonalPlus –<br />

Das Entwicklungsangebot für <strong>die</strong> Thüga-Gruppe“ zusammenfassen.<br />

Das erklärte Ziel der Thüga ist es, Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

zu qualifizierten Netzwerkern für ein intelligentes Netzwerk mit<br />

persönlichen Kontakten und intensivem Erfahrungsaustausch ausund<br />

weiterzubilden. Thüga PersonalPlus vermittelt und trainiert<br />

<strong>die</strong> erforderlichen Fertigkeiten, <strong>die</strong> ein erfolgreiches Agieren in unternehmensübergreifenden<br />

Netzwerken ermöglichen. Einen Schwerpunkt<br />

des Programmes bildet der Auf- und Ausbau von Führungs-,<br />

Persönlichkeits- und Methodenkompetenz.


122 Personalbericht<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>


Thüga-Geschäftsbericht 2009<br />

123<br />

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />

Bilanz 124<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 126<br />

Anhang für das Geschäftsjahr 2012 128


124 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Bilanz<br />

AKTIVA<br />

Anlagevermögen 1<br />

in Tsd. € Anhang 31.12.2012 31.12.2011<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 805 488<br />

Sachanlagen 1.722 1.827<br />

Finanzanlagen 2<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 149.016 148.668<br />

Ausleihungen an verbundene Unternehmen 408 482<br />

Beteiligungen 1.919.218 2.065.107<br />

Umlaufvermögen<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

2.068.642 2.214.257<br />

2.071.169 2.216.572<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 259 261<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht 3 925.852 821.796<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 4 61.678 68.089<br />

987.789 890.146<br />

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 103 56<br />

987.892 890.202<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 423 391<br />

3.059.484 3.107.165


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Jahresabschluss<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

125<br />

zum 31.12.2012<br />

Passiva<br />

Eigenkapital<br />

in Tsd. € Anhang 31.12.2012 31.12.2011<br />

Gezeichnetes Kapital 5 221.753 221.753<br />

Kapitalrücklage 972.073 972.073<br />

Andere Gewinnrücklagen 1.176.549 1.176.549<br />

2.370.375 2.370.375<br />

Sonderposten 6 6.336 6.837<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen 42.786 38.829<br />

Steuerrückstellungen 19 33<br />

Sonstige Rückstellungen 7 12.299 13.543<br />

55.104 52.405<br />

Verbindlichkeiten 8<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.088 1.311<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen und gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 623.665 672.701<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 2.882 3.462<br />

627.635 677.474<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 34 74<br />

3.059.484 3.107.165


126 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>die</strong> Zeit vom 1.1. bis 31.12.2012<br />

in Tsd. € Anhang 2012 2011<br />

Umsatzerlöse 9 11.117 10.484<br />

Sonstige betriebliche Erträge 10 120.835 131.952 123.403 133.887<br />

Personalaufwand 11 30.040 27.732<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 12 644 579<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 20.731 51.415 20.638 48.949<br />

80.537 84.938<br />

Beteiligungsergebnis 13 340.058 337.418<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen – 1.711<br />

Zinsergebnis 14 4.216 12.640<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 424.811 433.285<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15 9.957 14.823<br />

Sonstige Steuern 4 9.961 3 14.826<br />

Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />

abgeführter Gewinn 16 414.850 418.459<br />

Jahresüberschuss – –


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Jahresabschluss<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

127


128 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Anhang für das<br />

Geschäftsjahr 2012 1<br />

Allgemeine Vorbemerkungen<br />

Unser Jahresabschluss wird mit den Abschlüssen unserer verbundenen<br />

Unternehmen und dem Abschluss unseres Mutterunternehmens,<br />

der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München, in den befreienden<br />

Konzernabschluss der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA,<br />

München, einbezogen. Die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (kurz<br />

„Thüga Holding“) ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht für den weitesten Kreis von Unternehmen<br />

aufstellt. Der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss<br />

der Thüga Holding sowie der Konzernlagebericht werden durch Einreichung<br />

beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers<br />

offen gelegt.<br />

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung sind in der Bilanz<br />

und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst<br />

und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die Ziffern in<br />

der Vorspalte der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

geben Hinweise auf <strong>die</strong> betreffenden Positionen im Anhang. Der<br />

Jahresabschluss ist in Tausend Euro (Tsd. €) aufgestellt.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren<br />

Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear abgeschrieben.<br />

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

abzüglich der nach § 253 Abs. 3 HGB notwendigen Abschreibungen<br />

und der steuerlich möglichen Sonderabschreibungen<br />

bewertet. Investitionszuschüsse werden im Jahr des Zugangs<br />

abgesetzt. Zugänge an Betriebs- und Geschäftsausstattung bis<br />

31. Dezember 2009 werden im steuerlich zulässigen Umfang fast<br />

ausschließlich degressiv und Zugänge ab 1. Januar 2010 werden<br />

linear abgeschrieben. Für Sachanlagen, <strong>die</strong> bereits zu Beginn des<br />

Geschäftsjahres 2010 vorhanden waren und degressiv abgeschrieben<br />

wurden, wird das Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 4<br />

Satz 1 EGHGB ausgeübt und <strong>die</strong> degressive Abschreibung fortgeführt.<br />

Bauten werden überwiegend linear, EDV-Hardware und Trivialsoftware<br />

ausschließlich linear abgeschrieben. Die Abschreibung<br />

erfolgt nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauern.<br />

Zugänge werden grundsätzlich pro rata temporis abgeschrieben.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden bis 2009 voll und werden<br />

ab 2010 linear entsprechend der Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Unter den Finanzanlagen sind <strong>die</strong> Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

und <strong>die</strong> Beteiligungen zu Anschaffungskosten, vermindert<br />

um steuerlich mögliche Sonderabschreibungen sowie Abschreibungen<br />

auf den niedrigeren beizulegenden Wert, angesetzt. Für<br />

<strong>die</strong>se niedrigeren Wertansätze wird das Beibehaltungswahlrecht<br />

gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB ausgeübt. Ausleihungen sind<br />

zu Nennwerten bilanziert.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu<br />

Nominalbeträgen, gegebenenfalls vermindert um angemessene<br />

Einzel- oder Pauschalwertberichtigungen, bewertet. Die Erstattungsansprüche<br />

aufgrund der Schuldbeitrittsvereinbarung sind auf<br />

Basis der Defined Benefit Obligation (DBO) mit einem Rechnungszins<br />

von 4,25 Prozent, einem Gehaltstrend von 2,75 Prozent und<br />

einem Rententrend von 1,5 Prozent bewertet. Die in den sonstigen<br />

Vermögensgegenständen enthaltenen unverzinslichen langfristigen<br />

Forderungen sind mit dem Barwert angesetzt.<br />

Die Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen.<br />

Die Pensionsrückstellungen sind auf Basis der Projected<br />

Unit Credit Methode (PUC) unter Anwendung eines Rechnungszinssatzes<br />

von 5,06 Prozent sowie erwarteten Einkommenssteigerungen<br />

von 2,75 Prozent und Rentensteigerungen von 2,00 Prozent bzw.<br />

1,00 Prozent ermittelt. Der Berechnung liegen <strong>die</strong> Richttafeln 2005 G<br />

von Klaus Heubeck zugrunde. Die sonstigen Rückstellungen werden<br />

in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt. Bei der Bewertung<br />

des Erfüllungsbetrages werden zu erwartende Kostensteigerungen<br />

berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit<br />

von mehr als einem Jahr werden entsprechend ihrer Restlaufzeit<br />

mit den von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen Zinssätzen<br />

abgezinst.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen bilanziert.<br />

Latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den<br />

handelsrechtlichen Bilanzwerten und deren steuerlichen Wertansätzen<br />

gebildet und unter Anwendung der unternehmensindividuellen<br />

Steuersätze bewertet. Aktive und passive latente Steuern<br />

werden sal<strong>die</strong>rt, wobei auf den Ausweis der aktiven latenten Steuern<br />

in der Bilanz unter Anwendung des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet<br />

wird.<br />

1<br />

Die Angaben gemäß § 285 Nr. 10 HGB sind auf Seite 91 <strong>die</strong>ses <strong>Bericht</strong>s dargestellt.


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Jahresabschluss<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

129<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

1 Anlagevermögen<br />

Die Aufgliederung des Anlagevermögens geht aus der „Entwicklung<br />

des Anlagevermögens vom 31.12.2012“ hervor.<br />

2 Finanzanlagen<br />

Die Angaben zum Anteilsbesitz (gemäß § 285 Nr. 11 und Nr. 11 a<br />

HGB) sind in einer gesonderten Übersicht dargestellt.<br />

3 Forderungen<br />

5 Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt 221.753 Tsd. € und<br />

ist eingeteilt in 86.622.193 auf den Inhaber lautende Stückaktien.<br />

Die Thüga Holding hat uns mitgeteilt, dass sie zum Bilanzstichtag<br />

unmittelbar und mittelbar mit 100 Prozent an unserer Gesellschaft<br />

beteiligt ist.<br />

6 Sonderposten<br />

SONDERPOSTEN<br />

in Tsd. € 31.12.2012 31.12.2011<br />

Rücklage gemäß § 6 b EStG 6.336 6.837<br />

FORDERUNGEN<br />

in Tsd. € 31.12.2012 31.12.2011<br />

gegen verbundene Unternehmen 908.242 801.904<br />

gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 17.610 19.892<br />

Summe 925.852 821.796<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Finanzforderungen<br />

in Höhe von 828.794 Tsd. € (Vorjahr 723.585 Tsd. €)<br />

sowie Forderungen aus Freistellungsansprüchen in Höhe von<br />

40.183 Tsd. € (Vorjahr 39.202 Tsd. €). Die Freistellungsansprüche<br />

bestehen aufgrund der Schuldbeitrittsvereinbarung mit der<br />

Thüga Holding, <strong>die</strong> im Zusammenhang mit der Umsetzung der im<br />

Anteilskaufvertrag zwischen E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong> und Thüga Holding<br />

geregelten Fortführung des Contractual Trust Arrangements (CTA)<br />

abgeschlossen wurde.<br />

4 Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten 28.656 Tsd. €<br />

(Vorjahr 35.241 Tsd. €) Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr<br />

als einem Jahr. Im <strong>Bericht</strong>sjahr enthalten <strong>die</strong> sonstigen Vermögensgegenstände<br />

Steuerforderungen in Höhe von 36.776 Tsd. € (Vorjahr<br />

43.357 Tsd. €), davon betreffen 36.772 Tsd. € (Vorjahr 43.357 Tsd. €)<br />

den Anspruch auf Erstattung des Körperschaftsteuerguthabens.<br />

Das Körperschaftsteuerguthaben wird in zehn Jahresraten in dem<br />

Zeitraum von 2008 bis 2017 ausgezahlt (§ 37 Abs. 5 KStG). Der<br />

Anspruch ist unverzinslich (§ 37 Abs. 5 Satz 7 KStG). Die Bewertung<br />

des Körperschaftsteuerguthabens von nominal 40.583 Tsd. € (Vorjahr<br />

48.699 Tsd. €) erfolgte unter Zugrundelegung eines laufzeitadäquaten<br />

risikofreien Zinssatzes zum Barwert mit 36.772 Tsd. €<br />

(Vorjahr 43.357 Tsd. €).<br />

Aus dem Anfangsbestand der Rücklage gemäß § 6 b EStG wurden<br />

handelsrechtlich 24 Tsd. € (Vorjahr 18 Tsd. €) auf Sachanlagen<br />

übertragen.<br />

Nach Auflösung der zum 31. Dezember 2012 in Höhe von<br />

9.475 Tsd. € steuerlich bereits auf <strong>die</strong> Anschaffungskosten des im<br />

Eigentum der KALA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG stehenden<br />

Grundbesitzes übertragenen Rücklage wurden im <strong>Bericht</strong>sjahr<br />

477 Tsd. € (Vorjahr 477 Tsd. €) abschreibungskonform aufgelöst.<br />

7 Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend ungewisse<br />

Verbindlichkeiten für Personalaufwendungen.<br />

Die Verpflichtungen aus geschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen<br />

in Höhe von 2.306 Tsd. € (Vorjahr 2.169 Tsd. €) werden<br />

mit dem Wertguthaben zur Insolvenzsicherung in Höhe von<br />

1.691 Tsd. € (Vorjahr 1.491 Tsd. €) sal<strong>die</strong>rt. Die sal<strong>die</strong>rten Aufwendungen<br />

und Erträge sind unwesentlich. Auf der Grundlage<br />

eines abgeschlossenen Treuhandvertrages unterliegt <strong>die</strong>ses Wertguthaben<br />

einer Verfügungsbeschränkung.


130 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

8 Verbindlichkeiten<br />

VERBINDLICHKEITEN<br />

in Tsd. € Restlaufzeit unter 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre 31.12.2012 31.12.2011<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.088 – – 1.088 1.311<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 421.877 200.000 – 621.877 670.610<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 482 1.306 – 1.788 2.091<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 2.625 121 136 2.882 3.462<br />

Summe 426.072 201.427 136 627.635 677.474<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

enthalten Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 242.887 Tsd. €<br />

(Vorjahr 282.179 Tsd. €) sowie Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung<br />

in Höhe von 414.850 Tsd. € (Vorjahr 418.459 Tsd. €).<br />

Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen 1.241 Tsd. € (Vorjahr<br />

2.092 Tsd. €) Verbindlichkeiten aus Steuern und 390 Tsd. €<br />

(Vorjahr 521 Tsd. €) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit.<br />

Erläuterungen zur Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

9 Umsatzerlöse<br />

Sämtliche Umsatzerlöse wurden im Inland realisiert.<br />

10 Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus dem<br />

Abgang von Anlagevermögen in Höhe von 112.555 Tsd. € (Vorjahr<br />

109.677 Tsd. €), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in<br />

Höhe von 3.082 Tsd. € (Vorjahr 6.893 Tsd. €) sowie Erträge aus der<br />

Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 6 b EStG<br />

in Höhe von 501 Tsd. € (Vorjahr 495 Tsd. €).<br />

11 Personalaufwand<br />

Während des <strong>Bericht</strong>sjahres waren im Durchschnitt 24 gewerbliche<br />

Arbeitnehmer und 233 Angestellte beschäftigt. Darüber hinaus<br />

befanden sich drei gewerbliche und acht kaufmännische Auszubildende<br />

in der Ausbildung.<br />

12 Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögensgegenstände des Anlagevermögens<br />

und Sachanlagen<br />

Von den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen betreffen 24 Tsd. € (Vorjahr 18 Tsd. €) Sonderabschreibungen<br />

gemäß § 6 b EStG.<br />

13 Beteiligungsergebnis<br />

PERSONALAUFWAND<br />

in Tsd. € 2012 2011<br />

Löhne und Gehälter 24.637 22.750<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

und für Unterstützung 1 5.403 4.982<br />

Summe 30.040 27.732<br />

1<br />

davon für Altersversorgung 2.582 2.185<br />

BETEILIGUNGSERGEBNIS<br />

in Tsd. € 2012 2011<br />

Erträge aus Beteiligungen 1 312.643 308.727<br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2 28.139 30.653<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahme 3 724 1.962<br />

Summe 340.058 337.418<br />

1<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 30.723 31.862<br />

2<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 28.139 30.653<br />

3<br />

davon an verbundene Unternehmen 724 364


Thüga-Geschäftsbericht 2012 Jahresabschluss 131<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

14 Zinsergebnis<br />

ZINSERGEBNIS<br />

in Tsd. € 2012 2011<br />

Erträge aus Ausleihungen des<br />

Finanzanlagevermögens 1 15 29<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2 13.994 23.491<br />

Summe 14.009 23.520<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3 9.793 10.880<br />

Zinsergebnis 4.216 12.640<br />

1<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 15 29<br />

2<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 11.616 20.957<br />

3<br />

davon an verbundene Unternehmen 7.585 8.753<br />

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind der Netto-Zinsanteil<br />

aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe<br />

von 1.974 Tsd. € (Vorjahr 1.808 Tsd. €) und Zinsen aus der Aufzinsung<br />

von sonstigen Rückstellungen in Höhe von 219 Tsd. € (Vorjahr<br />

180 Tsd. €) enthalten.<br />

15 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen im Wesentlichen<br />

Steuerumlagen des Organträgers in Höhe von 21.470 Tsd. €<br />

(Vorjahr 23.565 Tsd. €) und Steuerumlagen der Organtöchter in<br />

Höhe von 11.513 Tsd. € (Vorjahr 8.741 Tsd. €).<br />

Die aktiven latenten Steuern betragen zum Bilanzstichtag<br />

24.593 Tsd. € (Vorjahr 25.264 Tsd. €) unter Zugrundelegung eines<br />

Steuersatzes von grundsätzlich 30,0 Prozent bzw. 16,0 Prozent<br />

(Vorjahr 30,0 Prozent bzw. 16,0 Prozent) für Abweichungen bei<br />

Beteiligungen an Personengesellschaften. Sie resultieren aus den<br />

Differenzen der handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätze<br />

des Anlagevermögens, der Forderungen und sonstigen<br />

Vermögensgegenstände, der Rückstellungen für Pensionen und<br />

der sonstigen Rückstellungen.<br />

Sonstige Angaben<br />

In Höhe von 6.817 Tsd. € (Vorjahr 7.344 Tsd. €) liegen Haftungsverhältnisse<br />

aus Bürgschaften für verbundene Unternehmen und<br />

Beteiligungen vor. Die Bürgschaften betreffen im Wesentlichen<br />

Zahlungsverpflichtungen aus Energiehandelsverträgen der Syneco<br />

Trading GmbH, München. Aus dem Beitritt zu den Darlehensverträgen<br />

mit Banken sowie den Schuldscheindarlehensverträgen der<br />

Thüga Holding bestehen finanzielle Garantien der Gesellschaft in<br />

Höhe von 1.017.500 Tsd. € (Vorjahr 925.000 Tsd. €), <strong>die</strong> zum Bilanzstichtag<br />

mit 957.500 Tsd. € (Vorjahr 805.000 Tsd. €) valutieren.<br />

Aus den im <strong>Bericht</strong>sjahr abgeschlossenen Verträgen für Finanzanlageinvestitionen<br />

bestehen Verpflichtungen in Höhe von 13.583<br />

Tsd. €. Die übrigen finanziellen Verpflichtungen bewegen sich im<br />

Rahmen der üblichen Verpflichtungen aus Kauf-, Miet- und Leasingverträgen<br />

sowie dem Bestellobligo aus Investitionen.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind in einer<br />

separaten Übersicht aufgeführt.<br />

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats einschließlich<br />

Sitzungsgeld betragen 228 Tsd. €.<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands einschließlich der Vergütungen,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Wahrnehmung von Funktionen in Aufsichtsräten<br />

und Beiräten bei Tochtergesellschaften angerechnet wurden, sowie<br />

geldwerter Vorteile und sonstiger Bezüge betragen 4.113 Tsd. €.<br />

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern<br />

des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind 12.294 Tsd. € zurückgestellt.<br />

Die laufenden Bezüge betragen 877 Tsd. €.<br />

München, 20. März 2013<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Der Vorstand<br />

16 Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />

abgeführter Gewinn<br />

Ewald Woste<br />

Bernd Rudolph<br />

Entsprechend dem abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrag<br />

ist unter der Position Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />

abgeführter Gewinn <strong>die</strong> Ergebnisabführung in Höhe von<br />

414.850 Tsd. € (Vorjahr 418.459 Tsd. €) an <strong>die</strong> Thüga Holding<br />

ausgewiesen.<br />

Dr. Gerhard Holtmeier<br />

Dr. Christof Schulte<br />

Michael Riechel


132 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Entwicklung des Anlagevermögens <br />

Bilanzpositionen<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

in Tsd. € 1.1.2012 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2012<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene Konzessionen,<br />

gewerbliche Schutzrechte 2.322 88 4 4 2.410<br />

Geleistete Anzahlungen 4 407 – – 4 407<br />

2.326 495 4 – 2.817<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten einschließlich der<br />

Bauten auf fremden Grundstücken 8.243 24 – – 8.267<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

5.747 352 163 – 5.936<br />

13.990 376 163 – 14.203<br />

Finanzanlagen<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 148.668 – – 348 149.016<br />

Ausleihungen an verbundene Unternehmen 482 – 74 – 408<br />

Beteiligungen 2.169.458 125.073 270.614 – 348 2.023.569<br />

2.318.608 125.073 270.688 – 2.172.993<br />

2.334.924 125.944 270.855 – 2.190.013


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Jahresabschluss<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

133<br />

zum 31.12.2012<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

1.1.2012<br />

Abschreibungen des<br />

Geschäftsjahres<br />

Entnahmen für<br />

Abgänge 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011<br />

1.838 175 1 2.012 398 484<br />

– – – – 407 4<br />

1.838 175 1 2.012 805 488<br />

7.489 105 – 7.594 673 754<br />

4.674 364 151 4.887 1.049 1.073<br />

12.163 469 151 12.481 1.722 1.827<br />

– – – – 149.016 148.668<br />

– – – – 408 482<br />

104.351 – – 104.351 1.919.218 2.065.107<br />

104.351 – – 104.351 2.068.642 2.214.257<br />

118.352 644 152 118.844 2.071.169 2.216.572


134 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31.12.2012<br />

gemäß § 285 Nr. 11 und Nr. 11 a HGB<br />

Verbundene Unternehmen<br />

Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />

in % in Tsd. € in Tsd. €<br />

CONERGOS Verwaltungs GmbH, München 100,00 200<br />

1<br />

Deutsche Erdgashandels GmbH, München 100,00 322<br />

1<br />

erdgas schwaben gmbh, Augsburg 64,86 71.502 24.436<br />

Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode am Harz 51,68 110.251 29.515<br />

inCITI Singen GmbH, Singen 100,00 118<br />

1<br />

Syneco Trading GmbH, München 50,12 86.200<br />

1<br />

Thüga Assekuranz Services München<br />

Versicherungsmakler GmbH, München 100,00 827<br />

1<br />

Thüga Energie GmbH, München 100,00 10.613<br />

1<br />

Thüga Energieeffizienz GmbH, München 100,00 19<br />

1<br />

Thüga Energienetze GmbH, München 100,00 15.353<br />

1<br />

Thüga EVK Beteiligungs GmbH, München 100,00 926<br />

1<br />

Thüga MeteringService GmbH, Naila 100,00 3.024<br />

1<br />

Beteiligungen<br />

badenova <strong>AG</strong> & Co. KG, Freiburg im Breisgau 45,21 222.984 54.544<br />

DREW<strong>AG</strong> – Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden 10,00 307.084<br />

2<br />

eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz 39,85 457.554 78.966<br />

EKO2 GmbH, Koblenz 28,70<br />

3 3<br />

E-MAKS GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 26,50 9 – 93<br />

E-MAKS Verwaltungs-GmbH, Freiburg im Breisgau 25,00 60 3<br />

Energie Südbayern GmbH, München 50,00 137.939 52.545<br />

Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Korbach 45,93 65.391 6.400<br />

Energie- und Wassergesellschaft mbH, Wetzlar 49,90 30.602 5.519<br />

Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Limburg an der Lahn 30,00 24.595 4.785<br />

Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung<br />

GmbH & Co. KG, Karlstadt 49,00 22.015 5.010<br />

1<br />

Ergebnisabführungsvertrag<br />

2<br />

Ausgleichsbetrag gem. bzw. entsprechend § 304 Abs. 1 AktG<br />

3<br />

Neugründung in 2012


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Jahresabschluss<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

135<br />

Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />

in % in Tsd. € in Tsd. €<br />

Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz 41,51 181.830 28.656<br />

Energieversorgung Rudolstadt GmbH, Rudolstadt 25,10 9.187 2.313<br />

Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH, Selb 43,37 14.622 4.060<br />

Energieversorgung Sylt GmbH, Westerland 47,00 12.987<br />

2<br />

Erdgas Mittelsachsen GmbH, Schönebeck 49,00 32.349 2.495<br />

e-rp GmbH, Alzey 79,29 22.892 2.654<br />

ESWE Versorgungs <strong>AG</strong>, Wiesbaden 49,38 116.570<br />

2<br />

European Energy Exchange <strong>AG</strong>, Leipzig 0,25 57.283 6.866<br />

EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG,<br />

Hildesheim 25,20 29.401 10.078<br />

EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH,<br />

Hildesheim 25,20 40 2<br />

e-werk Sachsenwald GmbH, Reinbek 19,64 24.162 2.053<br />

EWR GmbH, Remscheid 20,00 83.816<br />

2<br />

Frankengas GmbH, Nürnberg 10,00 18.695 3.024<br />

Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg 40,50 17.855 3.796<br />

FREITALER STROM + GAS GMBH, Freital 15,00 11.946 2.335<br />

gasmotive Deutsche Erdgastankstellen GmbH & Co. KG, Berlin 16,78<br />

3 3<br />

Gasstadtwerke Zerbst GmbH, Zerbst 49,00 4.779 1.067<br />

Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda 25,11 35.764 4.310<br />

Gasversorgung Görlitz GmbH, Görlitz 37,50 3.850<br />

2<br />

Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar 50,00 6.215 1.077<br />

Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, Pforzheim 31,00 16.019 2.326<br />

Gasversorgung Pirna GmbH, Pirna 34,40 2.089<br />

2<br />

Gemeindewerke Haßloch GmbH, Haßloch 25,10 14.311 2.827<br />

GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven 49,00 23.401<br />

2<br />

Halberstadtwerke GmbH, Halberstadt 25,00 22.695<br />

2<br />

Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, Pforzheim 10,00 5.657 1.112<br />

Heizkraftwerk Würzburg GmbH, Würzburg 24,91 23.365 1.217


136 Jahresabschluss<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31.12.2012 (Fortsetzung)<br />

Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />

in % in Tsd. € in Tsd. €<br />

KALA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald 18,40 42.119 – 427<br />

Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH, Sonneberg 40,00 10.806<br />

2<br />

Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kitzingen GmbH, Kitzingen 40,00 17.014<br />

2<br />

Mainova <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Frankfurt am Main 24,47 356.679<br />

2<br />

N-ERGIE <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Nürnberg 39,80 342.909<br />

2<br />

Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH,<br />

Ingelheim am Rhein 37,05 20.049 2.855<br />

Stadtwerk Tauberfranken GmbH, Bad Mergentheim 48,64 39.986<br />

2<br />

Stadtwerke Ansbach GmbH, Ansbach 40,00 28.963<br />

2<br />

Stadtwerke Aue GmbH, Aue 24,50 12.370 1.462<br />

Stadtwerke Bad Harzburg GmbH, Bad Harzburg 49,00 10.025<br />

2<br />

Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH, Bad Hersfeld 25,10 15.948<br />

2<br />

Stadtwerke Elbtal GmbH, Radebeul 19,00 7.483<br />

2<br />

Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, Jena 20,00 73.828<br />

2<br />

Stadtwerke - Erdgas Plauen GmbH, Plauen 49,00 10.889<br />

2<br />

Stadtwerke Essen <strong>AG</strong>, Essen 20,00 117.257<br />

2<br />

Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG, Telgte 46,91 30.718 3.866<br />

Stadtwerke Frankenthal GmbH, Frankenthal 20,00 21.808<br />

2<br />

Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG, Freudenstadt 22,54 9.930 3.613<br />

Stadtwerke Germersheim GmbH, Germersheim 25,10 14.592 2.189<br />

Stadtwerke Greven GmbH, Greven 24,50 8.558<br />

2<br />

Stadtwerke Grünstadt GmbH, Grünstadt 21,00 15.841 1.379<br />

Stadtwerke Hannover <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Hannover 24,00 416.227<br />

2<br />

Stadtwerke Heide GmbH, Heide 49,00 21.493 2.465<br />

Stadtwerke Homburg GmbH, Homburg 24,23 39.430<br />

2<br />

Stadtwerke Ilmenau GmbH, Ilmenau 49,00 15.437 1.895<br />

STADTWERKE KELHEIM Beteiligungs-GmbH, Kelheim 35,00 49 10<br />

STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG, Kelheim 35,00 11.265 2.526<br />

1<br />

Ergebnisabführungsvertrag<br />

2<br />

Ausgleichsbetrag gem. bzw. entsprechend § 304 Abs. 1 AktG<br />

3<br />

Neugründung in 2012


Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Jahresabschluss<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

137<br />

Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />

in % in Tsd. € in Tsd. €<br />

Stadtwerke Langenfeld GmbH, Langenfeld 20,00 4.766<br />

2<br />

Stadtwerke Lindenberg GmbH, Lindenberg im Allgäu 39,97 5.394 1.190<br />

Stadtwerke Meerane GmbH, Meerane 24,50 11.974 1.631<br />

Stadtwerke Mühlhausen GmbH, Mühlhausen 25,10 11.644<br />

2<br />

Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH, Neuss 15,00 88.344<br />

2<br />

Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH, Pirmasens 25,12 27.317<br />

2<br />

Stadtwerke Radolfzell GmbH, Radolfzell 49,00 11.174 1.243<br />

Stadtwerke Reichenbach/Vogtland GmbH, Reichenbach im Vogtland 24,50 11.974 1.922<br />

Stadtwerke Sondershausen GmbH, Sondershausen 25,10 11.596 3.618<br />

Stadtwerke Stade GmbH, Stade 20,00 27.873<br />

2<br />

Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH,<br />

Villingen-Schwenningen 30,00 49.840 8.471<br />

Stadtwerke Wertheim GmbH, Wertheim 38,93 20.540<br />

2<br />

Stadtwerke Würzburg <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Würzburg 22,73 45.700<br />

2<br />

Stadtwerke Zittau GmbH, Zittau 14,90 14.487<br />

2<br />

Stadtwerke Zweibrücken GmbH, Zweibrücken 25,10 26.307<br />

2<br />

Städtische Werke <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Kassel 24,90 126.502<br />

2<br />

SWE Energie GmbH, Erfurt 10,00 33.310<br />

2<br />

SWE Netz GmbH, Erfurt 10,00 50.745<br />

2<br />

SWE Technische Service GmbH, Erfurt 1,00 1.691 178<br />

SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-<strong>AG</strong>, Kaiserslautern 25,10 53.080<br />

2<br />

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim 35,00 104.369 15.670<br />

SYNECO GmbH & Co. KG, München 3,74 45.426 2.423<br />

Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München 7,98 30.999 – 1.328<br />

Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH,<br />

Bodenheim und Guntersblum 25,10 27.949 1.254<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin 25,10 253.532 19.631<br />

Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau 23,00 37.246<br />

2


138 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />

Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund<br />

Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der<br />

Buchführung und den Lagebericht der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>,<br />

München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />

2012 geprüft. Die Buchführung und <strong>die</strong> Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung<br />

liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist <strong>die</strong> Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, <strong>die</strong> sich auf<br />

<strong>die</strong> Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden <strong>die</strong> Kenntnisse<br />

über <strong>die</strong> Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />

Umfeld der Gesellschaft sowie <strong>die</strong> Erwartungen über mögliche<br />

Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden <strong>die</strong> Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für <strong>die</strong> Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst <strong>die</strong> Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der<br />

gesetzlichen Vertreter sowie <strong>die</strong> Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften<br />

sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und<br />

vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />

Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />

und stellt <strong>die</strong> Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.“<br />

Stuttgart, 21. März 2013<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Oesterle<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Brugger<br />

Wirtschaftsprüfer

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