Bericht über die Thüga Aktiengesellschaft - Thüga AG
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Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
85<br />
<strong>Bericht</strong> über <strong>die</strong> Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Bestätigungsvermerk des<br />
Abschlussprüfers<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />
eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie<br />
in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1<br />
HGB anzuwen denden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den<br />
ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung<br />
<strong>die</strong>ser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />
Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem<br />
Konzern abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />
der Lage des Konzerns und stellt <strong>die</strong> Chancen und Risiken der zukünftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.<br />
An Die <strong>die</strong> Thüga Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> Holding GmbH & Co. wurde KGaA 1867 in Gotha als Thüringer Gasgesellschaft<br />
gegründet und ist heute als Energieholding auf <strong>die</strong> Beteiligung an Energieunternehmen<br />
Wir haben den von der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München,<br />
aufgestellten und deren Konzernabschluss Beratung in – bestehend Deutschland aus Bilanz, spezialisiert. Gewinn- Durch ihre Kapitalbeteiligung übernimmt<br />
Verlustrechnung, Thüga unternehmerische Aufstellung der im Konzerneigenkapital Mitverantwortung er-<br />
auf partnerschaftlicher Basis<br />
und<br />
fassten Erträge und Aufwendungen, Entwicklung des Eigenkapitals,<br />
Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den<br />
und bildet mit ihren Beteiligungsgesellschaften ein Netzwerk von Energie<strong>die</strong>nstleistern,<br />
Konzernlagebericht das regionale für Kundennähe das Rumpfgeschäftsjahr mit vom überregionaler 15. Mai bis 31. Stärke verbindet.<br />
Dezember 2009 geprüft. Die Auf stellung von Konzernabschluss und<br />
Konzernlage bericht nach den IFRS, wie sie in der EU<br />
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden<br />
Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der Geschäftsführer<br />
der geschäftsführenden Komplementär-GmbH der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den<br />
Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
unter ergänzender Beachtung der International Standards<br />
on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist <strong>die</strong> Prüfung so<br />
zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
<strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Darstellung des durch den Konzernabschluss unter<br />
Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden <strong>die</strong> Kenntnisse über <strong>die</strong><br />
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
des<br />
Konzerns sowie <strong>die</strong> Erwartungen über mögliche Fehler<br />
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden <strong>die</strong><br />
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für <strong>die</strong> Angaben im Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />
beurteilt. Die Prüfung umfasst <strong>die</strong> Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />
der Abgrenzung des Konsoli<strong>die</strong>rungskreises, der<br />
angewandten Bilanzierungs- und Konsoli<strong>die</strong>rungsgrundsätze und<br />
der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer der<br />
geschäftsführenden Komplementär-GmbH der Gesellschaft sowie <strong>die</strong><br />
München, den 24. März 2010<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
<strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main, Zweigniederlassung München<br />
Claus Banschbach<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
ppa. Klaus Rekitt<br />
Wirtschaftsprüfer
86 Inhalt<br />
Thüga-Modell 88<br />
Wichtige Ereignisse 2012 90<br />
Organe der Gesellschaft 91<br />
Beirat 92<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats 95<br />
Lagebericht 97<br />
Geschäftsmodell und Unternehmensstrategie 97<br />
Wirtschaftliche und energiepolitische Rahmenbedingungen 99<br />
Geschäftsjahr 2012 103<br />
Beteiligungsportfolio 103<br />
Ertragslage 105<br />
Investitionen und Finanzierung 105<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur 106<br />
Nachtragsbericht 106<br />
Risiko- und Chancenbericht 106<br />
Prognosebericht 111<br />
Energiemärkte 112<br />
Primärenergieverbrauch 112<br />
Erdgas 113<br />
Strom 114<br />
Personalbericht 117<br />
Mitarbeiter 117<br />
Personalentwicklung und Weiter bildungsmaßnahmen 120<br />
Jahresabschluss 123<br />
Bilanz 124<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 126<br />
Anhang für das Geschäftsjahr 2012 128<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 138
Thüga-Geschäftsbericht 2009<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
xxx<br />
yyy<br />
87<br />
<strong>Bericht</strong> über das 146. Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
88 Thüga-Modell<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Thüga-Modell<br />
Die Idee: Zusammenarbeit schafft<br />
Energie für Lebensräume<br />
Lebens- und Wirtschaftsräume sinnvoll und aktiv zu gestalten ist<br />
<strong>die</strong> Aufgabe von Städten und Gemeinden. Eine Schlüsselfunktion<br />
kommt dabei der Energie- und Wasserversorgung zu. Um ihrer<br />
Rolle gerecht zu werden, müssen <strong>die</strong> Stadtwerke ökonomisch erfolgreich,<br />
ökologisch orientiert und sozial verantwortlich sein.<br />
Das ist der Grund, warum bereits über 450 Städte und Gemeinden,<br />
welche <strong>die</strong> Verantwortung für den Lebensraum von mehr als acht<br />
Millionen Menschen tragen, ihre Stadtwerke in <strong>die</strong> Thüga- Gruppe<br />
eingebunden haben. Ziel ist es, für eine nach haltige und sichere<br />
Energieversorgung vor Ort zu sorgen. Kern <strong>die</strong>ser in Deutschland<br />
größten kommunalen Energie-Gruppe ist Thüga.<br />
Die Rollen: Gemeinsam für Ökonomie,<br />
Ökologie und Gemeinwohl<br />
Städte und Gemeinden tragen <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong> Werthaltigkeit<br />
des kommunalen Vermögens. Thüga schafft auch im<br />
Interesse der Städte und Gemeinden Transparenz über das eingesetzte<br />
Kapital sowie bestehende Risiken, zeigt spezifische Wertentwicklungen<br />
für das einzelne Stadtwerk auf und entwickelt<br />
und koordiniert Gruppenlösungen unter anderem im Bereich<br />
erneuerbarer Energien. Das Stadtwerk wiederum betreibt das<br />
operative Geschäft, entwickelt Lösungen vor Ort und trägt <strong>die</strong><br />
unternehmerische Verantwortung. Gemeinsam sind <strong>die</strong>se drei<br />
Partner damit ökonomisch und ökologisch erfolgreich und verantworten<br />
das Gemeinwohl.<br />
Unternehmerische Verantwortung<br />
Verwurzelung in der Region<br />
Operatives Geschäf t<br />
Unternehmensspezif ische Wer tentwicklung<br />
Zusam m enarbeit<br />
Sk alenef fekte<br />
Koordinator Lebens- und Wirtschaftsraum<br />
Ökologie<br />
Gemeinwohl<br />
Ökonomie<br />
Entscheidungskompetenz<br />
N a c h h altig k eit
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga-Modell<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
89<br />
Die Vorteile: Kommune, Stadtwerk<br />
und Kunden profitieren<br />
Vorteile für <strong>die</strong> Kommunen<br />
Der kommunale Partner ist Mehrheitsgesellschafter<br />
„Was vor Ort passiert, wird vor Ort entschieden“, ist ein Leitmotiv<br />
des Thüga-Modells. Wichtige Entscheidungen können und werden<br />
nicht gegen den kommunalen Partner fallen.<br />
Die Unternehmen werden marktorientiert geführt<br />
Kommunale Vertreter und Fachexperten der Thüga nehmen<br />
gemeinsam <strong>die</strong> Abwägung der markt- und gemeinwirtschaftlichen<br />
Interessen wahr. Die kommunalen Vertreter sind <strong>die</strong> Experten<br />
vor Ort. Sie wissen, was für <strong>die</strong> Verwurzelung und <strong>die</strong> Akzeptanz<br />
des Unternehmens wichtig ist. Thüga steuert ihr Know-how und<br />
damit ihre Kompetenz dazu bei. Dies sichert den langfristigen<br />
wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.<br />
Verlässlichkeit und Stabilität<br />
Durch Moderation und Koordination des Netzwerks sorgt Thüga<br />
für einen Interessenausgleich zwischen den Unternehmen der<br />
Gruppe. Die gesellschaftsrechtliche Veran kerung der Thüga in<br />
der Kommunalwirtschaft sichert <strong>die</strong> Thüga-Plattform.<br />
Sicherung der Eigenständigkeit<br />
Die Gesellschaften bleiben eigenständig und tragen somit <strong>die</strong><br />
unternehmerische Verantwortung. Thüga unterstützt <strong>die</strong> marktwirtschaftliche<br />
Ausrichtung der Stadtwerke.<br />
Vorteile für Kunden<br />
Marktgerechte Angebote<br />
Die Kunden profitieren von marktgerechten Angeboten und<br />
wettbewerbsfähigen Konditionen; denn durch <strong>die</strong> Einbindung<br />
in das Thüga-Netzwerk werden Skaleneffekte erzielt und<br />
Größennachteile kompensiert.<br />
Das Thüga-Modell ist ein kommunales Modell<br />
Die enge und vertrauensvolle Kooperation mit Thüga ermöglicht<br />
eine nachhaltige, erfolgreiche Bewirtschaftung des kommunalen<br />
Vermögens. Thüga übernimmt unternehmerische Mitverantwortung<br />
auf partnerschaftlicher Basis.<br />
Vorteile für Unternehmen<br />
Wertentwicklung durch Transparenz<br />
Durch Quervergleiche der Unternehmen hinsichtlich Strukturen<br />
und Prozessen wird ersichtlich, in welchen Bereichen <strong>die</strong> Stadtwerke<br />
noch besser werden können. Thüga gibt ihren Beteiligungsunternehmen<br />
auf <strong>die</strong>ser Grundlage Handlungsempfehlungen und<br />
unterstützt sie auf Wunsch bei der Umsetzung von Maßnahmen.<br />
Nutzung von Synergieeffekten<br />
Durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit (z. B. im Energieeinkauf) innerhalb<br />
der Thüga-Gruppe werden <strong>die</strong> Größennachteile der einzelnen<br />
Unternehmen ausgeglichen und Skalen effekte erzielt.<br />
Individuelle Lösungen<br />
Aufgrund der persönlichen „Vor-Ort-Betreuung“ kennen <strong>die</strong><br />
Unternehmen der Thüga-Gruppe <strong>die</strong> spezifischen Bedürfnisse<br />
ihrer Kunden. Diese erhalten durch energienahe Dienstleistungen<br />
individuelle Lösungen.<br />
Nähe<br />
Die Unternehmen der Thüga-Gruppe sind etablierte Energieversorger,<br />
<strong>die</strong> in der Region verankert sind. Die Kunden<br />
können sich auf sie verlassen, denn ihr Handeln ist von Kundenorientierung<br />
bestimmt. Sie sind sich ihrer Verantwortung<br />
bewusst und engagieren sich in ihrem und für ihr Umfeld.<br />
Klimaschutz<br />
Die Energieversorger tragen auch dem ökologischen Anspruch<br />
der Kunden Rechnung, indem sie sich im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien engagieren und ihren Kunden innovative und umweltschützende<br />
Dienstleistungen und Produkte anbieten.
90 Wichtige Ereignisse 2012<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Wichtige Ereignisse 2012<br />
1. Quartal<br />
Thüga ist seit Anfang Januar 2012 mit 20,0 Prozent an der Stadtwerke<br />
Energie Jena-Pößneck GmbH beteiligt.<br />
Anfang Januar 2012 verkauft Thüga ihren 45-prozentigen<br />
Anteil an der Gasversorgung Meiningen GmbH an <strong>die</strong> Stadtwerke<br />
Meiningen GmbH.<br />
Vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung der<br />
CONERGOS GmbH & Co. KG erwirbt Thüga von der badenova <strong>AG</strong> & Co. KG<br />
deren 50-prozentigen Anteil an der CONERGOS Verwaltungs GmbH<br />
und wird damit alleinige Anteilseignerin.<br />
2. Quartal<br />
Im Juni 2012 wird <strong>die</strong> Übertragung der von Thüga gehaltenen Aktien<br />
in Höhe von 40,0 Prozent an der HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong><br />
(HSE) an <strong>die</strong> HE<strong>AG</strong> Holding <strong>AG</strong> vollzogen.<br />
4. Quartal<br />
Nach Abspaltung der Wassersparte der e-rp GmbH auf <strong>die</strong> Wasserversorgung<br />
Rheinhessen-Pfalz GmbH erhöht sich <strong>die</strong> Thüga-<br />
Beteiligungsquote an der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH<br />
auf 25,1 Prozent.<br />
Der Thüga-Anteil an der e-rp GmbH steigt aufgrund einer disquotalen<br />
Kapitalherabsetzung von 59,0 Prozent auf 79,3 Prozent.<br />
Im Rahmen des von der badenova <strong>AG</strong> & Co. KG initiierten<br />
„kompas-Modells“ entscheiden sich 2012 weitere Städte und<br />
Gemeinden, Kommanditanteile an der badenova zu erwerben.<br />
Dadurch reduziert sich der Thüga-Anteil um 0,6 Prozentpunkte<br />
auf 45,2 Prozent zum Jahresende 2012.<br />
Im Dezember 2012 beteiligt sich Thüga mittelbar an der<br />
Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong>.<br />
Thüga konkretisiert ihr Interesse an einer Beteiligung an<br />
der E.ON Thüringer Energie <strong>AG</strong>.<br />
3. Quartal<br />
Thüga veräußert mit Wirkung zum 31. Juli 2012 einen Anteil in<br />
Höhe von 3,2 Prozent am Stammkapital der Wasserversorgung<br />
Rheinhessen-Pfalz GmbH an ihre Mitgesellschafter. Die Beteiligungsquote<br />
der Thüga reduziert sich dadurch von 25,7 Prozent auf<br />
22,5 Prozent.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
91<br />
Vorstand<br />
Aufsichtsrat<br />
Ewald Woste<br />
München<br />
Vorsitzender<br />
Bernd Rudolph<br />
München<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Gerhard Holtmeier<br />
München<br />
Michael Riechel<br />
München<br />
Dr. Christof Schulte<br />
München<br />
Dr. Dieter Nagel<br />
Grünwald<br />
Vorsitzender<br />
ehemaliger Vorsitzender des Vorstands<br />
der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>, München<br />
Dr. Kerstin Grass<br />
München<br />
stellv. Vorsitzende<br />
Diplom-Ingenieurin<br />
Siegfried Heidemann<br />
Schifferstadt<br />
Abteilungsleiter<br />
Informations technik<br />
Gudrun Heute-Bluhm<br />
Lörrach<br />
Oberbürgermeisterin der Stadt<br />
Lörrach<br />
Wolfgang Käppeler<br />
Überlingen<br />
Rohrnetz-Meister<br />
Uwe Klapproth<br />
Osterode am Harz<br />
Elektriker<br />
Hans-Joachim Reck<br />
Berlin<br />
Geschäftsführendes Präsidialmitglied<br />
Verband kommunaler Unternehmen e. V.,<br />
Berlin<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Werner Sinn<br />
Gauting<br />
Präsident des ifo-Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung e. V., München
92 Beirat<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Beirat<br />
Der Beirat der Thüga hat <strong>die</strong> Aufgabe,<br />
den Meinungsaustausch<br />
zwischen Thüga und den kommunalen<br />
Partnern zu fördern. Der<br />
Vorstand der Thüga hat gegenwärtig<br />
etwa 100 Repräsentanten<br />
der kommunalen Partner in den<br />
seit drei Jahrzehnten bestehenden<br />
kommunalen Thüga-Beirat<br />
berufen. Es handelt sich hierbei<br />
in der Regel um <strong>die</strong> Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der Thüga-Beteiligungsgesellschaften.<br />
Der Beirat<br />
ist ein Gremium der Thüga zur<br />
Kommunikation mit ihren kommunalen<br />
Geschäftspartnern, aber<br />
auch zur öffentlichen Darstellung<br />
ihres Rollenverständnisses als<br />
Teil der deutschen Kommunalwirtschaft.<br />
Gudrun Heute-Bluhm<br />
Vorsitzende<br />
Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach<br />
Alfred Vonarb<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Bürgermeister a. D. der Stadt<br />
Breisach am Rhein<br />
Sibylle Abel<br />
Bürgermeisterin der Stadt Sonneberg<br />
Dr. Stephan Articus<br />
Geschäftsführendes Präsidialmitglied des<br />
Deutschen Städtetags, Berlin<br />
Axel Bärendorf<br />
Bürgermeister der Stadt Reinbek<br />
Wilhelm Baumgarten<br />
Mitglied des Rates der Stadt Bad Harzburg<br />
Klaus Becker<br />
Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz<br />
Dr. Günther Beckstein<br />
Bayerischer Ministerpräsident a. D.<br />
Hans Blank<br />
Ratsvorsitzender der Stadt Stade<br />
Andreas Dittmann<br />
Bürgermeister der Stadt Zerbst<br />
Oliver Ehret<br />
Oberbürgermeister der Stadt Singen<br />
Christof Engelke<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
Stadtwerke Hildesheim <strong>AG</strong><br />
Peter Feldmann<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Frankfurt am Main<br />
Dr. Pia Findeiß<br />
Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau<br />
Klaus Friedrich<br />
Bürgermeister der Stadt Korbach<br />
Dr. Claus Gebhardt<br />
Geschäftsführung der Stadtwerke<br />
Augsburg Holding GmbH<br />
Dr. Jörg Geerlings<br />
Mitglied des Rates der Stadt Neuss<br />
Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />
Stadtkämmerer a. D. der Stadt<br />
Frankfurt am Main<br />
Franz-Josef Britz<br />
Zweiter Bürgermeister der Stadt Essen<br />
Dr. Johannes Bruns<br />
Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen<br />
Christoph Burkhard<br />
Bürgermeister der Stadt Alzey<br />
Ralf Claus<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Ingelheim am Rhein<br />
Udo Glatthaar<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Bad Mergentheim<br />
Guido Gutsche<br />
Mitglied des Rates der Stadt Ennigerloh<br />
Klaus-Peter Hanke<br />
Oberbürgermeister der Stadt Pirna<br />
Detlef Hansen<br />
Mitglied des Rates der Stadt Hildesheim<br />
Wolfram Dette<br />
Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar<br />
Klaus Hartmüller<br />
Stadtbürgermeister der Stadt<br />
Kirchheimbolanden
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Beirat<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
93<br />
Roger Heidt<br />
Erster Bürgermeister der Stadt Pforzheim<br />
Andreas Henke<br />
Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt<br />
Bertram Hilgen<br />
Oberbürgermeister der Stadt Kassel<br />
Helene Hofmann<br />
Bürgermeisterin der Stadt Bad Sachsa<br />
Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig<br />
Oberbürgermeister der Stadt Koblenz<br />
Dieter Horschler<br />
Stadtverordneter der<br />
Landeshauptstadt Wiesbaden<br />
Thomas M. Hutt<br />
Mitglied des Rates der<br />
Landeshauptstadt Erfurt<br />
Dr. Rupert Kubon<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Thomas Lenz<br />
Geschäftsführer der Kommunalen<br />
Dienstleistungs-Gesellschaft<br />
Thüringen mbH<br />
Gerd Lohwasser<br />
Präsident des Bezirkstags<br />
Mittelfranken a. D., Ansbach<br />
Barbara Ludwig<br />
Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz<br />
Steffen Ludwig<br />
Vorsitzender des Zweckverbands<br />
Gasversorgung in Südsachsen, Reinsdorf<br />
Dr. Ulrich Maly<br />
Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg<br />
Gerhard Möller<br />
Oberbürgermeister der Stadt Fulda<br />
Manfred Mönig<br />
Mitglied des Rates der Stadt Telgte<br />
Dr. Kurt Mühlhäuser<br />
ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Stadtwerke München GmbH<br />
Dr. Helmut Müller<br />
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />
Wiesbaden<br />
Siegfried Müller<br />
Oberbürgermeister der Stadt Kitzingen<br />
Dr. Wolfgang G. Müller<br />
Oberbürgermeister der Stadt Lahr<br />
Herbert Napp<br />
Bürgermeister der Stadt Neuss<br />
Hans-Ulrich Ihlenfeld<br />
Bürgermeister der<br />
Gemeinde Haßloch<br />
Dr. Christoph Jopen<br />
Bürgermeister der Stadt Offenburg<br />
Dr. Oliver Junk<br />
Oberbürgermeister der Stadt Goslar<br />
Dieter Kießling<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Reichenbach im Vogtland<br />
Heinrich Kohl<br />
Oberbürgermeister der Stadt Aue<br />
Joachim Kreyer<br />
Bürgermeister der Stadt<br />
Sondershausen<br />
Dr. Reinhard Kubat<br />
Landrat des Landkreises<br />
Waldeck-Frankenberg<br />
Stefan Martus<br />
Bürgermeister der Stadt Philippsburg<br />
Dr. Bernhard Matheis<br />
Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens<br />
Klaus Mättig<br />
Oberbürgermeister der Stadt Freital<br />
Fritz Mathes<br />
Erster Bürgermeister der Stadt Kelheim<br />
Hans-Peter Meinecke<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
EWR GmbH, Remscheid<br />
Walter Meinhold<br />
ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der Stadtwerke Hannover <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Dr. Uwe Meyer<br />
Mitglied des Rates der Stadt Greven<br />
Stefan Mikulicz<br />
Oberbürgermeister der Stadt Wertheim<br />
Ralf Oberdorfer<br />
Oberbürgermeister der Stadt Plauen<br />
Julian Osswald<br />
Oberbürgermeister der Stadt Freudenstadt<br />
Wilhelm Paul<br />
Mitglied des Rates der Stadt<br />
Bad Harzburg<br />
Kurt Pirmann<br />
Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken<br />
Ulrich Pötzsch<br />
Oberbürgermeister der Stadt Selb<br />
Ernst Prüße<br />
Erster Bürgermeister der Stadt<br />
Lohr am Main<br />
Hans-Joachim Reck<br />
Geschäftsführendes Präsidialmitglied<br />
des VKU Verband kommunaler<br />
Unternehmen e. V., Berlin
94 Beirat<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Petra Reiber<br />
Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt<br />
Jörg Reichl<br />
Bürgermeister der Stadt Rudolstadt<br />
Oliver Rein<br />
Bürgermeister der Stadt<br />
Breisach am Rhein<br />
Michael Reitzel<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz<br />
GmbH, Bodenheim und Guntersblum<br />
Martin Richard<br />
Bürgermeister der Kreisstadt<br />
Limburg an der Lahn<br />
Georg Rosenthal<br />
Oberbürgermeister der Stadt Würzburg<br />
Dr. h. c. Petra Roth<br />
Oberbürgermeisterin a. D. der Stadt<br />
Frankfurt am Main<br />
Dr. Dieter Salomon<br />
Oberbürgermeister der Stadt Freiburg<br />
Bernd-Erwin Schramm<br />
Oberbürgermeister der Stadt Freiberg<br />
Dr. Albrecht Schröter<br />
Oberbürgermeister der Stadt Jena<br />
Andreas Schütze<br />
Ministerialdirigent im Ministerium<br />
für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst Baden-Württemberg<br />
Andreas Schwarz<br />
Beigeordneter der Stadt Frankenthal<br />
Gerd-Michael Seeber<br />
Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau<br />
Dr. Birgit Seelbinder<br />
Oberbürgermeisterin der Stadt<br />
Marktredwitz<br />
Dr. Peter Seifert<br />
Oberbürgermeister a. D. der Stadt<br />
Chemnitz<br />
Detlef Sittel<br />
Zweiter Bürgermeister der<br />
Landeshauptstadt Dresden<br />
Dr. Klaus Weichel<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Kaiserslautern<br />
Johann Zeh<br />
Erster Bürgermeister der Stadt Lindenberg<br />
im Allgäu<br />
René Zok<br />
Oberbürgermeister der Stadt Staßfurt<br />
Marcus Schaile<br />
Bürgermeister der Stadt Germersheim<br />
Joachim Schindler<br />
Bürgermeister der Gemeinde Ostbevern<br />
Heinz Schmidt<br />
Mitglied des Rates der Stadt Heide<br />
Dr. Jörg Schmidt<br />
Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell<br />
Frank Schneider<br />
Bürgermeister der Stadt Langenfeld<br />
Michael Thomalla<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Städte- und Gemeindetag<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V., Schwerin<br />
Prof. Dr. Lothar Ungerer<br />
Bürgermeister der Stadt Meerane<br />
Arnd Voigt<br />
Oberbürgermeister der Stadt Zittau<br />
Andreas Wagner<br />
Oberbürgermeister der Stadt<br />
Wilhelmshaven<br />
Karlheinz Schöner<br />
Oberbürgermeister der Stadt Homburg<br />
Klaus Wagner<br />
Bürgermeister der Stadt Grünstadt<br />
Stand: März 2013
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
95<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig<br />
und eingehend mit der Lage und Entwicklung der Gesellschaft und<br />
ihrer wesentlichen Beteiligungsgesellschaften befasst und <strong>die</strong> ihm<br />
nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen.<br />
In alle Entscheidungen, <strong>die</strong> von wesentlicher Bedeutung<br />
für das Unternehmen waren, waren wir unmittelbar eingebunden.<br />
Der Vorstand informierte uns regelmäßig und umfassend schriftlich<br />
und mündlich über <strong>die</strong> aktuelle Geschäftsentwicklung, wesentliche<br />
Investitionsprojekte und Entwicklungen im Beteiligungsbereich.<br />
Darüber hinaus hat der Vorstand dem Aufsichtsrat über das Risikomanagementsystem<br />
und <strong>die</strong> Einhaltung der Compliance-Vorgaben<br />
berichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wurde regelmäßig auch<br />
außerhalb der Sitzungstermine über Geschäftsvorfälle und Entwicklungen<br />
von besonderer Bedeutung unterrichtet.<br />
In den vier Aufsichtsratssitzungen des Geschäftsjahres 2012<br />
wurde <strong>die</strong> <strong>Bericht</strong>erstattung des Vorstands umfassend erörtert.<br />
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht.<br />
Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />
Die in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
vorgesehenen Aufgaben, <strong>die</strong> dem Aufsichtsratspräsidium<br />
sowie dem Prüfungs-, Bilanz- und Finanzausschuss<br />
zugewiesen sind, werden vom Aufsichtsrat als Gesamtgremium<br />
wahrgenommen.<br />
Schwerpunkte der Beratungen<br />
im Aufsichtsrat<br />
In den vier Sitzungen des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden<br />
insbesondere <strong>die</strong> wirtschaftliche Lage der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
und ihrer wesentlichen Beteiligungsgesellschaften erörtert.<br />
Folgende Sachverhalte wurden schwerpunktmäßig beraten bzw.<br />
beschlossen:<br />
In der April-Sitzung haben wir dem Beitritt der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
als Garant zu weiteren von der Thüga Holding GmbH &<br />
Co. KGaA aufgenommenen Darlehen in Form von Schuldscheinund<br />
bilateralen Bankdarlehen nebst Beschlussempfehlung an <strong>die</strong><br />
Hauptversammlung zugestimmt. In der Juli-Sitzung befassten<br />
wir uns insbesondere mit Beteiligungsvorgängen in Sachsen. In der<br />
Oktober-Sitzung stimmten wir der Änderung der Satzung der Thüga<br />
<strong>Aktiengesellschaft</strong> zu und haben der Hauptversammlung gleichlautende<br />
Beschlussfassung empfohlen. Ferner wurde im Dezember<br />
jeweils Zustimmung zum Erwerb einer Beteiligung an der E.ON<br />
Thüringer Energie <strong>AG</strong> sowie zum Erwerb von zwei Beteiligungen<br />
an Netzgesellschaften in Niedersachsen erteilt. Darüber hinaus<br />
haben wir dem mittelbaren Anteilserwerb an der Koblenzer Elektrizitätswerk<br />
und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong> über eine Erwerbsgesellschaft<br />
und der Einlage der von der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
gehaltenen Anteile an der Energieversorgung Mittelrhein GmbH<br />
in <strong>die</strong> Erwerbsgesellschaft zugestimmt.<br />
Außerdem wurden in der April-Sitzung <strong>die</strong> notwendigen Beschlüsse<br />
im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2011 und der<br />
Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung gefasst. Vor<br />
dem Hintergrund der Umsetzung der Energiewende und den daraus<br />
resultierenden Herausforderungen für <strong>die</strong> Stadtwerke befasste<br />
sich der Aufsichtsrat mit dem vom Vorstand initiierten Projekt<br />
„Strategie 2021“ und den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen.<br />
Weiterhin ließ sich der Aufsichtsrat über <strong>die</strong> aktuellen<br />
energiepolitischen und -rechtlichen Themen und ihre Auswirkungen<br />
auf <strong>die</strong> Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> und ihre Beteiligungsgesellschaften<br />
informieren. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat<br />
regelmäßig vom Vorstand über <strong>die</strong> Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> unterrichten und befasste<br />
sich eingehend mit der mittelfristigen Unternehmensplanung der<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>.<br />
Jahresabschluss 2012<br />
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. April 2012 wurde <strong>die</strong><br />
Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,<br />
zum Abschlussprüfer bestellt. Die bestellte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
hat den vom Vorstand nach den Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten<br />
Jahresabschluss der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> zum 31. Dezember 2012<br />
nebst Lagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
erteilt. Darüber hinaus beurteilte der Abschlussprüfer<br />
das Risikomanagementsystem und stellte abschließend fest, dass<br />
der Vorstand <strong>die</strong> nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen<br />
getroffen hat, um Risiken, <strong>die</strong> den Fortbestand des Unternehmens<br />
gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen.<br />
Der <strong>Bericht</strong> des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss sowie<br />
<strong>die</strong> Abschlussunterlagen wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern<br />
zugesandt und lagen rechtzeitig vor. Der Aufsichtsrat hat sich in<br />
seiner Sitzung am 16. April 2013 eingehend mit den Abschlussunterlagen<br />
und dem <strong>Bericht</strong> des Wirtschaftsprüfers befasst. Der<br />
Abschlussprüfer nahm an den Beratungen über den Jahresabschluss<br />
2012 teil. Er berichtete über <strong>die</strong> wesentlichen Ergebnisse<br />
seiner Prüfung und stand für Fragen und ergänzende Auskünfte<br />
zur Verfügung.<br />
Auf der Grundlage unserer eigenen Prüfung des Jahresabschlusses<br />
und des Lageberichts der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> erheben
96 <strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrats<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
wir keine Einwände und stimmen den Prüfungsergebnissen der<br />
Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,<br />
zu. Der Aufsichtsrat hat damit den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />
der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> gebilligt. Der Jahresabschluss<br />
ist somit festgestellt.<br />
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern einschließlich der Arbeitnehmervertreter<br />
Dank und Anerkennung für <strong>die</strong> geleistete Arbeit im vergangenen<br />
Geschäftsjahr aus.<br />
München, 16. April 2013<br />
Für den Aufsichtsrat<br />
Dr. Dieter Nagel<br />
Vorsitzender
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
97<br />
Lagebericht<br />
Geschäftsmodell und Unternehmensstrategie<br />
Die Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> (Thüga) ist im Bereich der Energieund<br />
Wasserversorgung mit dem Thüga-Modell seit vielen Jahrzehnten<br />
ein verlässlicher Partner der Kommunen. Das Thüga-Modell<br />
ist wie folgt charakterisiert: Neben dem kapitalmäßigen Engagement,<br />
das in der Regel als Minderheitsgesellschafter erfolgt, übernimmt<br />
Thüga mit ihrem vielseitigen Beratungsangebot unternehmerische<br />
Mitverantwortung und trägt dadurch zum langfristigen<br />
wirtschaftlichen Erfolg der kommunalen Unternehmen bei. Mit<br />
rund 100 Beteiligungsgesellschaften in zwölf Bundesländern, Städten<br />
und Gemeinden als Beteiligungspartner, ist Thüga fest in der<br />
deutschen Kommunalwirtschaft verankert. Thüga und <strong>die</strong> Beteiligungsgesellschaften<br />
bilden das größte Netzwerk eigenständiger<br />
Energieunternehmen in Deutschland: <strong>die</strong> Thüga-Gruppe. Ein wesentliches<br />
strategisches Ziel der Thüga ist es, ihr Beteiligungsportfolio<br />
durch Erwerb von Gesellschaftsanteilen an Energieversorgern<br />
und Netzgesellschaften in Deutschland auszubauen und auf der<br />
Grundlage von Rentabilität und Nachhaltigkeit insgesamt zu stärken.<br />
In der Umsetzung <strong>die</strong>ser strategischen Leitlinien möchte Thüga<br />
gemeinsam mit ihren Beteiligungsgesellschaften <strong>die</strong> Energiewende<br />
auf lokaler bzw. regionaler Ebene mitgestalten. Hierzu unterstützt<br />
sie <strong>die</strong> Partnerunternehmen beim Ausbau von Erzeugungskapazitäten<br />
aus erneuerbaren Energien.<br />
Insbesondere der steigende Kostendruck und zunehmend geringere<br />
Margen im klassischen Versorgungsgeschäft erfordern von<br />
den Stadtwerken und Regionalversorgern <strong>die</strong> Erschließung neuer<br />
Geschäftsfelder, beispielsweise im Bereich der Dezentralen Erzeugung<br />
oder bei energienahen Dienstleistungen. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />
ist <strong>die</strong> kontinuierliche Weiterentwicklung des Beratungsangebots<br />
hinsichtlich der aktuellen energiewirtschaftlichen<br />
Anforderungen für Thüga eine Grundvoraussetzung, um <strong>die</strong> Partnerunternehmen<br />
kompetent zu beraten. Mit Blick auf <strong>die</strong> aktuellen<br />
und künftigen Herausforderungen in der deutschen Energiewirtschaft<br />
hat Thüga <strong>die</strong> Entwicklungen auf dem Energiemarkt und<br />
deren Auswirkungen auf das Thüga-Modell analysiert. Im Rahmen<br />
des Projekts „Strategie 2021“ wurden Handlungsoptionen für<br />
Thüga und <strong>die</strong> Thüga-Gruppe hinsichtlich des Geschäftsmodells<br />
„Stadtwerk“ abgeleitet. Als wesentliche strategische Handlungsfelder<br />
wurden <strong>die</strong> Bereiche „Dezentrale Erzeugung“, „Optimierung<br />
des Beratungs- und Dienstleistungsangebotes für das Netzgeschäft“<br />
und „Vertriebsexzellenz“ identifiziert.<br />
Im Rahmen des Projekts „Dezentrale Erzeugung“ bietet Thüga<br />
ihren Gruppenunternehmen eine individuelle Beratung bei der<br />
Entwicklung von regionalen Energiekonzepten an. Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr hat Thüga beispielsweise zusammen mit einer<br />
norddeutschen Beteiligungsgesellschaft ein dezentrales Energiekonzept<br />
erarbeitet und aus dem regionalen Potenzial eine zukunftsorientierte,<br />
dezentrale Erzeugungsstrategie für <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
entwickelt. Ferner steht Thüga bei der Entwicklung von<br />
Projekten zum Beispiel in den Bereichen Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) und Bioenergie als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Eine weitere Komponente des Beratungsangebots ist <strong>die</strong><br />
Unterstützung der Partnerunternehmen bei der Flexibilisierung<br />
der KWK-Erzeugung durch Wärmespeicher.<br />
Im Ergebnis des Projektes „Optimierung des Beratungs- und<br />
Dienstleistungsangebotes für das Netzgeschäft“ steht ein weiterentwickelter<br />
Produktkatalog mit neu ausgerichteten Beratungsschwerpunkten.<br />
Zukünftig sollen im Netzgeschäft als Ergänzung zu<br />
den regulatorisch/technisch geprägten Geschäftsfeldbetrachtungen<br />
zusätzlich konzeptionell-strategische Themen durch Leuchtturmprojekte<br />
nachhaltig besetzt werden und im Rahmen von individuellen<br />
Projekten mit möglichst vielen Partnerunternehmen in<br />
<strong>die</strong> Praxis umgesetzt werden.<br />
Derzeit wird im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Integrierte<br />
Netzstrategie“ mit zwei Partnerunternehmen ein Masterplan für<br />
das Netz erarbeitet, der für <strong>die</strong>se Gesellschaften Handlungsempfehlungen<br />
zur Stabilisierung der handelsrechtlichen Netzergebnisse<br />
und für alle anderen Partnerunternehmen ein standardisiertes Projektdesign<br />
liefern soll.<br />
Der Vertrieb hat aufgrund des nach wie vor hohen Anteils an<br />
der Wertschöpfung in einem Energieversorgungsunternehmen<br />
eine große Bedeutung. Deshalb kommt der Umsetzung des Projekts<br />
„Vertriebsexzellenz“ eine besondere Bedeutung für <strong>die</strong> Thüga-<br />
Gruppe zu. Wesentliches Ziel <strong>die</strong>ses Projektes ist es, <strong>die</strong> Partnerunternehmen<br />
in Zukunft stärker vor Ort bei der Implementierung<br />
und Weiterentwicklung von Konzepten und IT-basierten Instrumenten<br />
zu beraten, um dadurch Mehrwert im Vertrieb für <strong>die</strong> Unternehmen<br />
in der Thüga-Gruppe zu schaffen. Im Rahmen eines Pilotprojektes<br />
zur Vertriebssteuerung wurden gemeinsam mit drei<br />
Beteiligungsgesellschaften <strong>die</strong> wesentlichen Werttreiber im Vertrieb<br />
analysiert und Instrumente wie Deckungsbeitragsrechnung und<br />
Tools zur Kundenwertbestimmung entwickelt. Darüber hinaus erhalten<br />
<strong>die</strong> Unternehmen der Thüga-Gruppe im Rahmen von Benchmarks<br />
wichtige Anregungen zur Optimierung ihrer Vertriebsprozesse<br />
bzw. -kosten.<br />
Herausforderungen für <strong>die</strong> Energieversorger und<br />
Lösungen im Thüga-Netzwerk<br />
Die atomare Katastrophe in Japan Anfang März 2011 und <strong>die</strong> damit<br />
verbundene Entscheidung der Bundesregierung zum stufenweisen
98 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Ausstieg aus der Kernenergie hat <strong>die</strong> gesamte Energiebranche grundlegend<br />
verändert. Die aktuelle Gesetzeslage sieht bis 2022 einen<br />
vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland vor. Da<br />
<strong>die</strong> Energieerzeugung aus Kernkraftwerken insbesondere durch<br />
<strong>die</strong> Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ersetzt werden soll,<br />
haben <strong>die</strong>se bei der Energiewende eine Schlüsselrolle.<br />
Erzeugung und Handel<br />
Die Energieversorgungsbranche steht vor vielen Herausforderungen,<br />
<strong>die</strong> mit der Umsetzung der Energiewende verbunden sind.<br />
Insbesondere für den Umbau der Erzeugungsstruktur, das heißt den<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien und den Ersatz und <strong>die</strong> Modernisierung<br />
von konventionellen Kraftwerken sind hohe Investitionen<br />
erforderlich. Damit <strong>die</strong> hierfür notwendigen Investitionen für <strong>die</strong><br />
Unternehmen auch rentabel sind, müssen <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />
angepasst werden.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund hat Thüga mit einem Vorschlag zu einem<br />
Strommarktdesign zur Diskussion beigetragen. Die Grundlagen <strong>die</strong>ses<br />
Marktmodells wurden mit den Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />
erörtert. Das zukünftige Modell soll sowohl <strong>die</strong> Versorgungssicherheit<br />
gewährleisten als auch technologieneutral und diskriminierungsfrei<br />
sein. Nach dem Marktdesignansatz der Thüga-Gruppe sind<br />
zwei funktionierende Märkte vorgesehen, an denen alle Erzeuger<br />
und Speicheranbieter teilnehmen können. Neben dem Joint-Energy-<br />
Markt, der den effizienten Kraftwerkseinsatz organisieren soll, soll<br />
ein Kapazitätsmarkt, der aus einem Markt für Versorgungssicherheit<br />
und einem Ausschreibungsmarkt für erneuerbare Energien bestehen<br />
soll, etabliert werden. Im Joint-Energy-Markt bieten neben<br />
den konventionellen Erzeugern auch <strong>die</strong> geförderten regenerativen<br />
Stromerzeugungstechnologien zu Grenzkosten ihre Erzeugungskapazität<br />
auf <strong>die</strong>sem Markt für elektrische Arbeit an. Da der Strompreis<br />
anhand der Grenzkosten der jeweiligen Erzeugungstechnologien<br />
gebildet werden soll, bedarf es keines gesetzlichen Einspeisevorrangs<br />
für erneuerbare Energien. Der Joint-Energy-Markt bzw.<br />
<strong>die</strong> merit-order ist – wie <strong>die</strong> bisherige internationale Erfahrung<br />
gezeigt hat – der effizienteste Koordinator für den Einsatz der<br />
Erzeugungsanlagen. Auf dem Kapazitätsmarkt für Versorgungssicherheit<br />
sollen Angebot und Nachfrage von physikalisch gesicherter<br />
Leistung zusammengeführt werden. Der staatlich gewollte Zubau<br />
von Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien soll über einen<br />
Ausschreibungsmarkt gesteuert werden.<br />
Durch das neu entwickelte Strommarktdesign wird der Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien durch klare Rahmenbedingungen langfristig<br />
und kosteneffizient sichergestellt. Zudem ist <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
von neuen und bereits getätigten Investitionen in effiziente<br />
konventionelle Kraftwerke gewährleistet. Darüber hinaus können<br />
Speichertechnologien in den Wettbewerb mit anderen Formen gesicherter<br />
Leistungsbereitstellung treten.<br />
Die Unternehmen der Thüga-Gruppe wirken aktiv bei der Gestaltung<br />
der Energiewende mit. Sie investieren zum einen in wirtschaftliche<br />
Projekte vor Ort, zum anderen engagieren sie sich durch ihre<br />
Beteiligung an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.<br />
Ende 2012 bündeln 44 Gesellschaften aus der Thüga-Gruppe ihre<br />
Investitionskraft für erneuerbare Energien mit dem Schwerpunkt<br />
Windkraft Onshore in der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.<br />
Die Gesellschaft hat zwischenzeitlich rund 180 Mio. € in insgesamt<br />
49 Onshore-Windenergieanlagen in fünf Bundesländern (Brandenburg,<br />
Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen)<br />
investiert. In Summe verfügt <strong>die</strong> Thüga Erneuerbare Energien<br />
GmbH & Co. KG über eine Erzeugungsleistung von knapp 103 MW.<br />
Die Anlagen sind darauf ausgelegt, damit jährlich knapp 240 Mio. kWh<br />
Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen; <strong>die</strong>s entspricht etwa<br />
der Deckung des jährlichen Strombedarfs von rund 64.000 Haushalten.<br />
Die Energiebeschaffung ist ein wesentlicher Kostenfaktor in<br />
der Erfolgsrechnung eines Energie<strong>die</strong>nstleisters. Mit der Syneco<br />
Trading GmbH steht den Gesellschaften der Thüga-Gruppe ein am<br />
Markt etabliertes, kompetentes Energiehandelsunternehmen zur<br />
Verfügung. Bei den von der Syneco Trading GmbH angebotenen<br />
Strom- und Gaslieferungen handelt es sich insbesondere um für Kunden<br />
konzipierte mit Festpreisen ausgestattete oder an Preisindizes<br />
gekoppelte Warenterminkontrakte. Diese werden in Form von standardisierten<br />
Fahrplänen und kundenindividuellen Stunden-, Tagesoder<br />
Monatsprofilen mit und ohne Mengenflexibilitäten angeboten.<br />
Daneben werden auch Emissionszertifikate gehandelt.<br />
Speicherung<br />
Eine wichtige Voraussetzung für den weiteren wirtschaftlichen<br />
Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist <strong>die</strong><br />
Möglichkeit der Energiespeicherung. Gemeinsam mit Herstellern<br />
und Forschungsinstituten arbeitet <strong>die</strong> Energieversorgungsbranche<br />
derzeit an technischen Verfahren, um überschüssigen Strom,<br />
etwa aus Windkraft- und Fotovoltaikanlagen, unter anderem<br />
mittels Elektrolyse in Wasserstoff, und perspektivisch mit einer<br />
nachgeschalteten Methanisierung in klimaneutrales Methan umzuwandeln<br />
und in <strong>die</strong> Gasverteilnetze einzuspeisen. Gemeinsam<br />
mit zwölf Unternehmen aus der Thüga-Gruppe hat Thüga den<br />
Bau einer Demonstrationsanlage für <strong>die</strong> Power-to-Gas-Technologie<br />
initiiert. Die in Frankfurt am Main geplante Anlage soll Anfang<br />
2014 stündlich 60 m 3 Wasserstoff erzeugen und 3.000 m 3 /h mit<br />
Wasserstoff angereichertes Erdgas in das Frankfurter Erdgasverteilnetz<br />
einspeisen. Durch <strong>die</strong>se Kooperation sind der Wissenstransfer<br />
und eine Risikostreuung hinsichtlich der hohen Investitionssummen<br />
in der Thüga-Gruppe gewährleistet.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
99<br />
Netze<br />
Im Kerngeschäft liefert <strong>die</strong> Wertschöpfungsstufe „Netz“ einen<br />
wichtigen Ergebnisbeitrag. Zukünftig steht <strong>die</strong>se Wertschöpfungsstufe<br />
vor großen Herausforderungen. Im Rahmen der Regulierung<br />
werden derzeit <strong>die</strong> Obergrenzen für <strong>die</strong> Erlöse aus Netzentgelten<br />
neu festgelegt. Gleichzeitig müssen im Rahmen der Anreizregulierung<br />
bestehende Ineffizienzen bereits innerhalb der aktuellen<br />
Regulierungsperiode vollständig abgebaut werden. Abgestimmte<br />
Netzstrategien, <strong>die</strong> kaufmännische, technische und regulatorische<br />
Rahmenbedingungen gleichberechtigt berücksichtigen, sind hierfür<br />
inzwischen unerlässlich.<br />
Aktuelle Handlungsfelder, wie beispielsweise <strong>die</strong> Umsetzung<br />
der Energiewende, müssen im Netzbereich einbezogen werden.<br />
Netzbetreiber stehen schon jetzt vor der großen Herausforderung,<br />
eine große Anzahl unterschiedlicher „grüner“ Erzeugungsanlagen<br />
in ihre Netze integrieren zu müssen und dabei zu jedem Zeitpunkt<br />
einen zuverlässigen und sicheren Betrieb der Netze zu gewährleisten.<br />
Besonders erschwert wird das durch <strong>die</strong> dafür notwendige<br />
Einführung smarter Technologien (z. B. regelbare Ortsnetztransformatoren),<br />
deren nachhaltige Praxistauglichkeit noch nicht nachgewiesen<br />
ist. Zudem werden Investitionen in <strong>die</strong>se Bereiche durch<br />
den derzeit gültigen regulatorischen Rahmen nicht gefördert.<br />
Vertrieb<br />
Der gemeinsam vom Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur<br />
erstellte Monitoringbericht 2012 bescheinigt der Branche einen<br />
funktionierenden Wettbewerb, sowohl auf dem Gas- als auch auf dem<br />
Strommarkt. Wichtige Indikatoren hierfür sind <strong>die</strong> Anzahl der<br />
Energieanbieter im Netzgebiet sowie <strong>die</strong> Wechselbereitschaft der<br />
Energiekunden. Die Unternehmen in der Thüga-Gruppe sind einem<br />
intensiven Wettbewerb um Gas- und Stromkunden ausgesetzt, dem<br />
sie sich durch attraktive Preisgestaltung, bedarfsgerechte Produkte<br />
und innovative Serviceleistungen stellen. Thüga berät hauptsächlich<br />
kleinere und mittlere Beteiligungsgesellschaften in Vertriebsfragen,<br />
insbesondere in der Kundenkommunikation und bei der Produktgestaltung.<br />
Darüber hinaus können <strong>die</strong> Partnerunternehmen<br />
beispielsweise bei der Änderung von energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
auf <strong>die</strong> Fachberatung der Thüga zurückgreifen.<br />
Im Rahmen von Energieberaterseminaren werden aktuelle Vertriebsthemen<br />
wie zum Beispiel „Vertriebliche Herausforderungen der<br />
Energieeffizienzrichtlinie“ diskutiert und der Erfahrungsaustausch<br />
innerhalb der Thüga-Gruppe gefördert. Als Dienstleister für <strong>die</strong><br />
Gruppenunternehmen agiert auch <strong>die</strong> 100-prozentige Thüga-Tochter<br />
Thüga Energieeffizienz GmbH. Sie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
für <strong>die</strong> Partnerunternehmen Vertriebspartnerschaften mit namhaften<br />
Herstellern von Mini-Blockheizkraftwerken abgeschlossen.<br />
Darüber hinaus bietet <strong>die</strong> Thüga Energieeffizienz GmbH den Partnerunternehmen<br />
der Thüga einen Fördermittel-Service an, welcher<br />
den gesamten Prozess der Fördermittel-Recherche und -Beantragung<br />
für <strong>die</strong> Kunden der Partnerunternehmen abdeckt. Dadurch wird<br />
sichergestellt, dass <strong>die</strong> staatliche Unterstützung adressatengerecht<br />
genutzt wird und <strong>die</strong> Investitionsvorhaben im Hinblick auf Energieeffizienz<br />
vorangetrieben werden können.<br />
Innovation<br />
Die Thüga-Innovationsplattform entwickelt seit Mitte 2011 mit<br />
aktuell 34 Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe und unter Leitung<br />
des Innovationsmanagements der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong> kurzbis<br />
mittelfristig kommerzialisierbare Produkt- und Geschäftsmodellinnovationen.<br />
Durch <strong>die</strong> gemeinschaftliche Finanzierung von Projekten<br />
rund um <strong>die</strong> neuen Technologien der Energiewirtschaft können<br />
Innovationen schneller und effektiver auf den Markt gebracht<br />
werden. Wesentliches Kriterium für <strong>die</strong> Themenauswahl ist <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit und Skalierbarkeit der Innovation, sodass<br />
für möglichst viele Partnerunternehmen ein Mehrwert geschaffen<br />
wird. Die Thüga-Innovationsplattform trägt damit dazu bei, <strong>die</strong><br />
Wirtschafts- und Innovationskraft der Thüga-Gruppenunternehmen<br />
signifikant und nachhaltig zu stärken.<br />
Als erste Markteinführung der Innovationsplattform wird im ersten<br />
Quartal 2013 ein virtuelles Kraftwerk in den operativen Betrieb<br />
gehen. In der Startphase werden mittelgroße Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
von 20 Partnerunternehmen der Innovationsplattform<br />
mit einer Gesamtleistung von 30 MW vernetzt und insbesondere auf<br />
dem Markt für negative Sekundärregelleistung angeboten. Mittelfristig<br />
wird <strong>die</strong> Anbindung von über 100 MW elektrischer Leistung<br />
angestrebt.<br />
Weitere Markteinführungen sind 2013 in den Themengebieten<br />
Energiemanagementsysteme, Smart Metering und Smart Home<br />
geplant. Ziel ist es, <strong>die</strong> Energieeffizienz in Gewerbe und Industrie<br />
sowie Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit in Privathaushalten<br />
zu steigern.<br />
Wirtschaftliche und energiepolitische<br />
Rahmenbedingungen<br />
Entwicklung der deutschen Wirtschaft<br />
Das Statistische Bundesamt hat Mitte Januar 2013 in seiner Pressemitteilung<br />
veröffentlicht, dass <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft auch 2012<br />
leicht gewachsen ist. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent gestiegen. Die Wachstumsimpulse<br />
kamen insbesondere aus dem Ausland. Die Exporte von<br />
Waren und Dienstleistungen erhöhten sich etwas mehr als <strong>die</strong> Importe.<br />
Im Inland war <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung sowohl durch<br />
einen im Vergleich zum Vorjahr höheren Konsum der privaten als
100 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
auch der öffentlichen Haushalte gekennzeichnet. Im Bereich der<br />
Bau- und Ausrüstungsinvestitionen war hingegen ein Rückgang<br />
festzustellen.<br />
Charakteristisch für <strong>die</strong> Entstehung des BIP 2012 ist eine Zweiteilung<br />
der Wirtschaft: In den Dienstleistungsbereichen erhöhte<br />
sich <strong>die</strong> preisbereinigte Bruttowertschöpfung gegenüber 2011.<br />
Dagegen verzeichneten sowohl das Produzierende Gewerbe (ohne<br />
Baugewerbe) als auch das Baugewerbe einen Rückgang. Insgesamt<br />
stieg <strong>die</strong> Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche genau<br />
wie das BIP um 0,7 Prozent.<br />
Die Wirtschaftsleistung 2012 wurde nach ersten Berechnungen<br />
von rund 41,6 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 0,5 Millionen<br />
Personen oder 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.<br />
Die Staatshaushalte waren 2012 auf Konsoli<strong>die</strong>rungskurs:<br />
Der Staatssektor – dazu gehören Bund, Länder, Gemeinden und<br />
Sozialversicherungen – beendete das Jahr 2012 nach vorläufigen<br />
Berechnungen mit einem positiven Finanzierungssaldo in Höhe<br />
von 2,2 Mrd. €. Damit errechnet sich für den Staat erstmals seit<br />
2007 wieder ein leichter Überschuss.<br />
Energiepreisentwicklung<br />
Erdgaspreise<br />
Zum Jahresanfang 2012 notierte der Weltmarktpreis für Rohöl<br />
der Sorte Brent bei knapp 108 US-$/Barrel und stieg im Verlauf<br />
der ersten drei Monate auf den Jahreshöchststand von etwas<br />
über 125 US-$/Barrel an. Bis Mitte Juni 2012 fiel der Preis dann<br />
auf knapp unter 90 US-$/Barrel. Anschließend erreichte der Preis<br />
ca. 115 US-$/Barrel und bewegte sich bis Ende des Jahres seitwärts.<br />
Am 31. Dezember 2012 notierte der Rohölpreis bei rund 111<br />
US-$/Barrel. Der HEL-Preis „Rheinschiene“ (bei Lieferung an Verbraucher)<br />
stieg gemäß Statistischem Bundesamt aufgrund der<br />
Entwicklungen des Rohölpreises und des Euros von 74,03 €/hl<br />
im Januar 2012 bis Februar 2012 auf 77,41 €/hl an. Bis Juni 2012<br />
fiel der HEL-Preis auf sein Jahresminimum von 69,46 €/hl, um dann<br />
im Oktober 2012 auf den Jahreshöchststand 2012 von 79,02 €/hl<br />
zu steigen. Im Dezember 2012 lag der Wert bei 71,16 €/hl. An<br />
der European Energy Exchange ten<strong>die</strong>rte der Tagesreferenzpreis<br />
Erdgas im Marktgebiet der NetConnect Germany GmbH & Co. KG<br />
2012 im Laufe des Jahres zunehmend fester. Abgesehen von einem<br />
kurzfristigen Preishoch von ca. 40 €/MWh während der Kälteperiode<br />
im Februar 2012 erhöhte sich der Gaspreis von etwa 20 €/MWh zu<br />
Beginn des Jahres relativ kontinuierlich auf rund 26 €/MWh Ende<br />
Dezember 2012.<br />
Aufgrund der in unterschiedlichem Maße bestehenden Abhängigkeit<br />
der Gaseinkaufspreise vom Öl- und Gaspreisniveau folgten<br />
<strong>die</strong> Gasverkaufspreise weitgehend den oben beschriebenen Preisentwicklungen<br />
mit unterschiedlicher zeitlicher Verzögerung.<br />
Abgesehen von vereinzelten Änderungen der Verkaufspreise vor<br />
allem zu Beginn und gegen Ende des Jahres 2012 waren <strong>die</strong> Preise<br />
im Bereich der Haushalts- und Kleingewerbekunden (HuK) weitgehend<br />
stabil.<br />
Strompreise<br />
Im ersten Quartal des Jahres 2012 waren an der European Energy<br />
Exchange starke Strompreisschwankungen für den Jahresfuture<br />
Baseload Cal 2013 von bis zu 4 €/MWh zu beobachten. Der Jahreshöchstpreis<br />
wurde am 27. Februar 2012 mit 54,33 €/MWh erreicht.<br />
Grund für <strong>die</strong> Kurssprünge waren <strong>die</strong> Kältewelle im Februar 2012<br />
und <strong>die</strong> im März 2012 fallenden Preise für CO 2 -Verschmutzungsrechte.<br />
Im zweiten Quartal 2012 setzte sich der bereits im Vorjahr begonnene<br />
Preisrückgang ohne Unterbrechung fort. Von Anfang März<br />
bis Mitte Juni 2012 verlor der Jahreskontrakt rund 13 Prozent seines<br />
Werts. Einer kurzen Erholung des Preises um etwa 2,50 €/MWh<br />
auf knapp über 50 €/MWh im Sommer folgte ein bis zum Jahresende<br />
2012 anhaltender Preisverfall. Zum Jahresende notierte<br />
der Preis mit 45,07 €/MWh auf seinem Jahrestief. Im Ergebnis<br />
schloss das Jahr 2012 mit einem im Vergleich zum Jahresanfang<br />
um 7,26 €/MWh oder knapp 14 Prozent niedrigeren Preis.<br />
Zurückzuführen ist der Preiseinbruch am Großhandelsmarkt vor<br />
allem auf den kontinuierlichen Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien. So ist der Anteil des aus erneuerbaren<br />
Energien erzeugten Stroms 2012 auf rund 23 Prozent gestiegen.<br />
Strom aus Wind und Sonne wird vorrangig eingespeist und<br />
verdrängt damit konventionell erzeugten Strom. Darunter leidet<br />
zunehmend <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke.<br />
Insbesondere rentieren sich Investitionen in solche Kraftwerke<br />
nicht mehr, obwohl <strong>die</strong>se in sonnen- und windarmen Perioden<br />
dringend gebraucht werden, um <strong>die</strong> Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />
Die Strompreise im Spotmarkt an der Strombörse lagen 2012 im<br />
Mittel bei rund 42,60 €/MWh, negative Preise bis rund 200 €/MWh<br />
traten am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag auf.<br />
Um Preisrisiken bei der Strombeschaffung zu reduzieren, kaufen<br />
<strong>die</strong> meisten Stadtwerke <strong>die</strong> für Haushaltskunden bestimmten<br />
Mengen bereits im Voraus über zwei bis drei Jahre verteilt ein. Die<br />
im Beschaffungszeitraum 2010 bis 2012 gesunkenen Großhandelspreise<br />
führten für das Geschäftsjahr 2013 für viele Unternehmen<br />
gegenüber dem Vorjahr zu Beschaffungsvorteilen. Die Bezugspreissenkungen<br />
konnten aber <strong>die</strong> Anfang 2013 gestiegenen gesetzlichen<br />
Umlagen bei Weitem nicht ausgleichen.<br />
Die EEG-Umlage stieg um knapp 1,7 ct/kWh auf rund 5,3 ct/kWh<br />
und liegt damit deutlich über dem aktuellen Preis einer Grundlastlieferung.<br />
Gründe für den starken Anstieg sind vor allem der<br />
starke Zubau von Fotovoltaikanlagen, der in 2012 mit 7,6 GW das<br />
bisherige Rekordjahr 2011 nochmals übertroffen hat, sowie <strong>die</strong>
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
101<br />
teilweise Befreiung der stromintensiven Industrie von der EEG-<br />
Umlage.<br />
Sehr große Stromverbraucher (mehr als 10 Mio. kWh Jahresverbrauch<br />
und mehr als 7.000 jährliche Benutzungsstunden)<br />
dürfen das Stromnetz kostenlos nutzen. Die dadurch fehlenden<br />
Einnahmen werden auf alle übrigen Netznutzer umgelegt. Diese<br />
Umlage verdoppelte sich 2013 im Vergleich zu 2012 auf mehr als<br />
0,3 ct/kWh.<br />
Die Förderbedingungen für <strong>die</strong> ressourcenschonende gleichzeitige<br />
Erzeugung von Strom und Wärme wurden im vergangenen<br />
Jahr verbessert. Dadurch steigt <strong>die</strong> KWK-Umlage von 0,002 ct/kWh<br />
auf über 0,1 ct/kWh.<br />
Die ab 2013 neu eingeführte Offshore-Haftungsumlage in Höhe<br />
von 0,25 ct/kWh als Aufschlag auf <strong>die</strong> Netzentgelte soll das Risiko<br />
der Übertragungsnetzbetreiber im Zusammenhang mit der Netzanbindung<br />
von Offshore-Windparks senken.<br />
Allein <strong>die</strong> Erhöhung der bestehenden Umlagen und <strong>die</strong> Einführung<br />
der neuen Offshore-Haftungsumlage führen zu einem Kostenanstieg<br />
von rund 2,7 ct/kWh (brutto), der von den meisten Unternehmen<br />
der Thüga-Gruppe zum 1. Januar 2013 weitergegeben wurde.<br />
Energiepolitisches und energierechtliches Umfeld<br />
Drittes Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftsrechtlicher<br />
Vorschriften<br />
Nachdem der Bundestag am 29. November 2012 <strong>die</strong> Neufassung des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG-Novelle 2012) beschlossen<br />
hat, erteilte der Bundesrat am 14. Dezember 2012 seine Zustimmung.<br />
Damit konnte <strong>die</strong> Novelle am 28. Dezember 2012 in Kraft treten.<br />
Die Novelle führt im Schwerpunkt einerseits neue Regelungen<br />
zur Netzanbindung von Offshore-Windparks einschließlich einer<br />
Haftungsregelung ein. Die Einführung einer sogenannten „Offshore-<br />
Umlage“ in Höhe von maximal 0,25 ct/kWh als Aufschlag auf <strong>die</strong><br />
Netzentgelte ab 1. Januar 2013 wirkt sich auf <strong>die</strong> Preisgestaltung<br />
aus. Mit der „Offshore-Umlage“ soll <strong>die</strong> Haftung der Übertragungsnetzbetreiber<br />
für eine verspätete Errichtung oder Störung der Anbindungsleitung<br />
von Windkraft-Offshore-Anlagen weitergewälzt<br />
werden. Andererseits enthält <strong>die</strong> Novelle Verschärfungen bei Rechnungslegung<br />
und Buchführung, das heißt, dass <strong>die</strong> regulatorischen<br />
Entflechtungs- und <strong>Bericht</strong>spflichten beispielsweise auch<br />
auf konzerninterne Dienstleister wie Shared-Service-Gesellschaften<br />
ausgeweitet werden können. Darüber hinaus enthält <strong>die</strong> Novelle<br />
<strong>die</strong> Rechtsgrundlage für <strong>die</strong> Verordnung über Vereinbarungen zu<br />
abschaltbaren Lasten, <strong>die</strong> am 13. Dezember 2012 im Bundestag<br />
beschlossen wurde. Diese neuen Vorgaben, <strong>die</strong> bis 2017 befristet<br />
sind, <strong>die</strong>nen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Sie<br />
enthalten unter anderem eine Meldeverpflichtung für geplante<br />
endgültige oder vorläufige Stilllegungen von Erzeugungsanlagen<br />
ab 10 MW sowie ein Stilllegungsverbot systemrelevanter Kraftwerke<br />
durch eine Rechtsverordnung. Die Maßnahmen sind insbesondere<br />
vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen im Februar 2012<br />
im Raum Süddeutschland zu sehen und sollen ähnliche Engpass-<br />
Situationen künftig vermeiden helfen.<br />
Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
Ende Juni 2012 konnten der Bundestag und Bundesrat, nach Verständigung<br />
durch den Vermittlungsausschuss, <strong>die</strong> Gesetzesnovelle<br />
zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verabschieden. Die Novelle<br />
ist rückwirkend zum 1. April 2012 in Kraft getreten.<br />
Die Förderung der erneuerbaren Energien nach den bekannten<br />
Grundprinzipien des EEG (insbesondere Einspeisevorrang und<br />
gesetzliche Einspeisevergütung) ist nach wie vor fester Bestandteil<br />
des Gesetzes. Um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben,<br />
sieht <strong>die</strong> Novelle jedoch auch eine Vielzahl von Gesetzesänderungen<br />
zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Effizienz vor,<br />
<strong>die</strong> sämtliche Bereiche des EEG von der Abnahme- und Vergütungspflicht<br />
des Netzbetreibers bis hin zur vertrieblichen Kostenwälzung<br />
im Rahmen des Belastungsausgleichs betreffen.<br />
Kernelement der Novelle war <strong>die</strong> Kürzung der Solarförderung, <strong>die</strong><br />
im Wesentlichen durch <strong>die</strong> Anpassung der Vergütungsstruktur für<br />
Strom aus Solarenergie an <strong>die</strong> gesunkenen Anschaffungspreise für<br />
Solarmodule begründet ist. Neu ist, dass <strong>die</strong> Förderung der Fotovoltaikanlagen<br />
endet, sobald eine Leistung von 52.000 MW installiert<br />
ist. Ende 2012 beträgt <strong>die</strong> installierte Leistung 28.000 MW.<br />
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes<br />
Die Bundesregierung war gemäß § 12 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes<br />
2009 (KWK-G) verpflichtet, im Jahr 2011 ein Monitoring<br />
des Gesetzes durchzuführen. Nach Einleitung des Gesetzgebungsverfahrens<br />
zur Novelle des KWK-G im Herbst 2011 und anschließender<br />
Beratung in Bundesrat und Bundestag, wurde <strong>die</strong> Novelle<br />
des KWK-G endgültig am 15. Juni 2012 durch den Bundesrat beschlossen<br />
und ist am 19. Juli 2012 in Kraft getreten. Hervorzuheben<br />
ist unter anderem <strong>die</strong> neu eingeführte Förderung von Wärmeund<br />
Kältespeichern, <strong>die</strong> zu einer weiteren Flexibilisierung im<br />
KWK-Bereich beiträgt.<br />
Die wesentlichen Änderungen sind:<br />
• Anhebung des KWK-Zuschlags für alle modernisierten oder<br />
neu errichteten Anlagen, <strong>die</strong> nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />
in Betrieb gehen, um 0,3 ct/kWh und eine zusätzliche Anhebung<br />
des KWK-Zuschlags für Anlagen, <strong>die</strong> dem Emissionszertifikatehandel<br />
unterliegen, um weitere 0,3 ct/kWh<br />
(ab 1. Januar 2013).<br />
• Einführung einer neuen Förderkategorie für Anlagen mit einer<br />
elektrischen Leistung von 50 bis 250 Kilowatt, <strong>die</strong> nach neuer<br />
Gesetzeslage einen Zuschlag von 4 ct/kWh erhalten.
102 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
• Für Anlagen mit einer elektrischen Leistung von bis zu 2 kW<br />
(Mikro-KWK-Anlagen) kann eine pauschale Auszahlung des<br />
gesamten Förderbetrags in Anspruch genommen werden.<br />
• Aufnahme der Förderung von Wärme- und Kältespeichern bis<br />
zu einer Summe von 5 Mio. € pro Projekt.<br />
Systemstabilitätsverordnung<br />
Die Systemstabilitätsverordnung (SysStabV), <strong>die</strong> am 26. Juni 2012<br />
in Kraft getreten ist, regelt <strong>die</strong> technischen Anforderungen und<br />
Nachrüstpflichten für Fotovoltaikanlagen.<br />
Alle Verteilnetzbetreiber wurden verpflichtet, innerhalb der<br />
nächsten drei Jahre <strong>die</strong> Wechselrichter von rund 3,2 Mio. Fotovoltaikanlagen<br />
privater oder gewerblicher Betreiber technisch<br />
durch von ihnen beauftragte Fachkräfte so umzustellen, dass<br />
sich <strong>die</strong> Anlagen nicht ausschließlich bei einem Frequenzwert von<br />
50,2 Hertz, sondern zu unterschiedlichen Frequenzwerten abschalten.<br />
Durch <strong>die</strong>ses Vorgehen kann in Zeiten hoher Einspeisung<br />
aus Solarenergie vermieden werden, dass mehrere Gigawatt Einspeiseleistung<br />
aufgrund der Überschreitung des Frequenz-Schwellenwertes<br />
nicht zur Verfügung stehen und infolgedessen <strong>die</strong> Systemstabilität<br />
akut gefährdet wäre. Die bundesweiten Umrüstkosten,<br />
<strong>die</strong> insgesamt auf circa 170 - 200 Mio. € geschätzt werden, werden<br />
je zur Hälfte auf <strong>die</strong> Netzentgelte und auf <strong>die</strong> EEG-Umlage verteilt.<br />
Aus Thüga-Sicht ist es zu begrüßen, dass <strong>die</strong> Nachrüstkosten sowohl<br />
im regulären als auch im vereinfachten Verfahren bei der Beantragung<br />
der Erlösobergrenzen kraft Verordnung als dauerhaft nicht<br />
beeinflussbare Kosten behandelt werden.<br />
Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zu<br />
Preisanpassungsklauseln<br />
Im ersten Verfahren des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu<br />
Preisanpassungsklauseln in Gaslieferverträgen hat <strong>die</strong> zuständige<br />
Generalanwältin in ihrem Schlussantrag am 13. September 2012<br />
dafür plä<strong>die</strong>rt, dass <strong>die</strong> Vereinbarung einer Preisanpassungsklausel<br />
mit Bezug auf <strong>die</strong> entsprechende Regelung in § 4 der Verordnung<br />
über Allgemeine Bedingungen für <strong>die</strong> Gasversorgung von Tarifkunden<br />
(AVBGasV) in Normsonderkundenverträgen nicht mit europarechtlichen<br />
Transparenzanforderungen vereinbar sei. Sofern sich der<br />
EuGH in seinem zum Jahresbeginn 2013 erwarteten Urteil <strong>die</strong>ser<br />
Auffassung anschließt, kann <strong>die</strong>s erhebliche Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />
zukünftige Beurteilung der Wirksamkeit von Preisanpassungen<br />
bei Normsonderkunden- und ggf. auch Grundversorgungsverträgen<br />
im Gas- und Strombereich haben.<br />
Die letztlich maßgebliche Entscheidung über <strong>die</strong> rechtliche<br />
Bewertung eines Verweises auf <strong>die</strong> AVBGasV bzw. <strong>die</strong> GasGVV zur<br />
Preisanpassung ist im Anschluss an das EuGH-Urteil dem Bundesgerichtshof<br />
(BGH) vorbehalten. Dieser wird sich – unter Berücksichtigung<br />
der Äußerungen des EuGH – voraussichtlich in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2013 hiermit befassen.<br />
Entscheidung des Oberlandesgerichts Koblenz zu den<br />
Netzentgelten<br />
Im Netzentgeltverfahren Strom der Rheinhessische Energie- und<br />
Wasserversorgungs-GmbH gegen <strong>die</strong> Landesregulierungsbehörde<br />
Rheinland-Pfalz hat das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz am<br />
8. November 2012 über den Streitgegenstand „angemessener Risikozuschlag<br />
bei der Verzinsung des sogenannten überschießenden<br />
Eigenkapitals“ entschieden. Der dem Netzbetreiber zustehende<br />
Risikozuschlag wurde im konkreten Verfahren auf 0,46 Prozent<br />
festgelegt, wodurch sich ein Fremdkapitalzinssatz von 5,24 Prozent<br />
ergibt.<br />
Das Verfahren hat Signalwirkung auf weitere in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
anhängige Verfahren. Inzwischen hat allerdings <strong>die</strong><br />
Bundesnetzagentur Rechtsbeschwerde zum BGH eingelegt, wodurch<br />
sich eine endgültige Klärung weiter verzögert. Parallel droht,<br />
dass der Verordnungsgeber <strong>die</strong> Thematik der Fremdkapitalverzinsung<br />
gegebenenfalls zum Nachteil der Netzbetreiber in den Netzentgeltverordnungen<br />
insgesamt – zumindest für <strong>die</strong> Zukunft – neu regelt.<br />
Eine entsprechende Bundesratsinitiative vom 10. Oktober 2012<br />
wurde aus formalen Gründen zwar zunächst abgelehnt, jedoch sieht<br />
<strong>die</strong> Bundesregierung entsprechenden Regelungsbedarf.<br />
Sektoruntersuchung Fernwärmepreise<br />
Das Bundeskartellamt hatte bereits im Jahr 2009 eine erste Untersuchung<br />
der Fernwärmepreise in Deutschland eingeleitet und<br />
dadurch von seiner Möglichkeit Gebrauch gemacht, nach § 32e des<br />
Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen auch ohne einen<br />
konkreten Anfangsverdacht Auskünfte von Unternehmen zu verlangen,<br />
wenn starre Preise oder andere Umstände vermuten lassen,<br />
dass der Wettbewerb in einem bestimmten Wirtschaftszweig möglicherweise<br />
eingeschränkt oder verfälscht sein könnte. In <strong>die</strong> Untersuchung<br />
wurden im Zeitraum 2009 bis 2012 insgesamt 74 Unternehmen<br />
einbezogen.<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang veröffentlichte das Bundeskartellamt<br />
am 23. August 2012 einen Abschlussbericht zur Sektoruntersuchung<br />
Fernwärme. Im Ergebnis wurde kein flächendeckendes überhöhtes<br />
Preisniveau festgestellt. Das Bundeskartellamt hat jedoch angekündigt,<br />
festgestellte besonders hohe Preisgestaltungen noch gesondert<br />
zu prüfen.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
103<br />
Geschäftsjahr 2012<br />
Daten und Kennzahlen aus dem Jahresabschluss<br />
2012 2011 ± %<br />
Umsatzerlöse Mio. € 11,1 10,5 5,7<br />
Personalaufwand Mio. € 30,0 27,7 8,3<br />
Mitarbeiter am 31.12. 267 260 2,7<br />
Beteiligungsergebnis Mio. € 340,1 337,4 0,8<br />
Return on Investment 1 % 15,4 15,2 –<br />
Gewinnabführung Mio. € 414,9 418,5 – 0,9<br />
Investitionen Mio. € 125,9 21,8 >+ 100,0<br />
Bilanzsumme Mio. € 3.059,5 3.107,2 – 1,5<br />
Bilanzielles Eigenkapital Mio. € 2.370,4 2.370,4 0,0<br />
Eigenkapitalquote 2 % 77,5 76,3 –<br />
1<br />
Beteiligungsergebnis/Buchwert zum 1. Januar<br />
2<br />
Bilanzielles Eigenkapital/Bilanzsumme<br />
Die wesentlichen Daten und Kennzahlen aus dem Jahresabschluss<br />
haben sich 2012 wie folgt entwickelt:<br />
• Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund<br />
der gestiegenen Erlöse aus der Betriebsberatung.<br />
• Der Anstieg beim Personalaufwand resultiert insbesondere<br />
aus einer im Jahresdurchschnitt höheren (+ 13) Mitarbeiteranzahl.<br />
• Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte Thüga 267 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, davon waren zwölf Auszubildende.<br />
• Das Beteiligungsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr<br />
leicht an.<br />
• Dem Return on Investment in Höhe von 15,4 Prozent liegt<br />
ein Beteiligungsvermögen am 1. Januar 2012 in Höhe von<br />
2,2 Mrd. € zugrunde.<br />
• Die Gewinnabführung an <strong>die</strong> Thüga Holding GmbH & Co. KGaA<br />
ist wie 2011 durch Sondereffekte beeinflusst und bleibt mit<br />
414,9 Mio. € auf dem hohen Niveau des Vorjahres.<br />
• Die Investitionen sind insbesondere durch <strong>die</strong> Beteiligungserwerbe<br />
in Jena und Koblenz geprägt.<br />
• Das bilanzielle Eigenkapital erreicht mit fast 2,4 Mrd. €<br />
einen Anteil von 77,5 Prozent (Vorjahr 76,3 Prozent) an der<br />
Bilanzsumme.<br />
Beteiligungsportfolio<br />
Beteiligungszugänge<br />
Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
1<br />
Die Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-<strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
(KEV<strong>AG</strong>) hat nunmehr nur noch kommunale Anteilseigner. Die<br />
Stadt Koblenz, <strong>die</strong> Stadtwerke Koblenz Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung (SWK), <strong>die</strong> Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM)<br />
mittelbar über <strong>die</strong> Energiebeteiligungsgesellschaft Mittelrhein mbH<br />
sowie Thüga haben mit wirtschaftlicher Wirkung vom 1. Januar<br />
2012 von der RWE deren 57,5-prozentige Beteiligung an der KEV<strong>AG</strong><br />
erworben. Das Käuferkonsortium hält seine Anteile über eine<br />
Erwerbsgesellschaft (EKO2 GmbH). Die Stadt Koblenz und <strong>die</strong> SWK<br />
halten bereits 40,0 Prozent an der KEV<strong>AG</strong>; 2,5 Prozent sind im<br />
Anteilsbesitz der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein<br />
mbH und des Westerwaldkreises. Thüga hält mittelbar rund 16,5 Prozent<br />
an der KEV<strong>AG</strong>. Die neuen Anteilseigner der KEV<strong>AG</strong> analysieren<br />
derzeit Optionen der Zukunftsgestaltung und -sicherung.<br />
Die EVM, an der Thüga mit 41,5 Prozent beteiligt ist, ist der<br />
größte regionale Energieversorger im nördlichen Rheinland-Pfalz.<br />
Sie versorgt über 146.000 Kunden mit Erdgas, Strom und Wärme<br />
sowie rund 185.000 Einwohner mit Trinkwasser. Die EVM Netz GmbH<br />
(EVM-Anteil 100,0 Prozent) übernimmt das Netzmanagement der<br />
EVM und der Gasversorgung Westerwald GmbH (EVM-Anteil 100,0 Prozent)<br />
und hat dazu deren Leitungen gepachtet. Die Gesellschaft<br />
ist damit verantwortlich für Vermarktung, Ausbau, Betrieb und<br />
Instandhaltung der Netze.<br />
KEV<strong>AG</strong> versorgt in der Region Koblenz und Westerwald sowie in<br />
Hessen über 200.000 Kunden mit Erdgas, Strom und energienahen<br />
Dienstleistungen. KEV<strong>AG</strong> betreibt durch <strong>die</strong> KEV<strong>AG</strong> Verteilnetz GmbH<br />
<strong>die</strong> Stromnetze in 217 Kommunen. Zudem ist KEV<strong>AG</strong> seit 2004 Windkraftanlagenbetreiber<br />
sowie durch den Betrieb von Fotovoltaikanlagen<br />
und zwei Wasserkraftanlagen in der Verantwortung für ökologische<br />
Energieerzeugung. Darüber hinaus ist KEV<strong>AG</strong> zusammen<br />
mit dem Tochterunternehmen KEV<strong>AG</strong> Verkehrs-Service GmbH Träger<br />
des Öffentlichen Nahverkehrs im Stadtgebiet Koblenz.<br />
Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH<br />
Thüga ist seit Anfang Januar 2012 mit 20,0 Prozent an der Stadtwerke<br />
Energie Jena-Pößneck GmbH beteiligt. Diese Gesellschaft<br />
ist – mit den Geschäftsfeldern Gas, Strom und Wärme – der städtische<br />
Energieversorger und – über ihre Tochtergesellschaft jenawohnen<br />
GmbH – der Dienstleister für Wohnungswirtschaft in der<br />
Stadt Jena und Umgebung.<br />
1<br />
Anteile werden mittelbar über <strong>die</strong> EKO2 GmbH gehalten.
104 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Mehrheitsgesellschafter ist mit 62,1 Prozent <strong>die</strong> Stadtwerke Jena GmbH,<br />
eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Jena. Weitere<br />
Anteilseigner sind <strong>die</strong> Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen-<br />
Sachsen mbH mit 10,0 Prozent und <strong>die</strong> Stadt Pößneck über ihre<br />
Tochtergesellschaft Stadtmarketing Pößneck GmbH mit 5,9 Prozent<br />
sowie <strong>die</strong> BürgerEnergie Jena eG mit einem Anteil von 2,0 Prozent.<br />
Beteiligungsabgänge<br />
Gasversorgung Meiningen GmbH<br />
Vor dem Hintergrund der angestrebten Bündelung der Strom- und<br />
Gasaktivitäten hat <strong>die</strong> Stadtwerke Meiningen GmbH von der gemäß<br />
Konsortialvertrag bestehenden Option zum Erwerb der Thüga-Anteile<br />
in Höhe von 45,0 Prozent an der Gasversorgung Meiningen GmbH<br />
Gebrauch gemacht. Die Übertragung der Thüga-Anteile erfolgte am<br />
5. Januar 2012 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2012.<br />
HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE)<br />
Im Rahmen des Thüga-Verkaufs im Jahr 2009 verständigten sich <strong>die</strong><br />
Verhandlungspartner darauf, dass <strong>die</strong> 40-prozentige Beteiligung<br />
der Thüga an der HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE) an <strong>die</strong> HE<strong>AG</strong><br />
Holding <strong>AG</strong> veräußert wird. Im Juni 2012 wurde <strong>die</strong> Aktienübertragung<br />
vollzogen. Thüga ist damit nicht mehr an der HSE beteiligt.<br />
Gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen und<br />
sonstige Veränderungen<br />
badenova <strong>AG</strong> & Co. KG<br />
Im Rahmen des von der badenova <strong>AG</strong> & Co. KG (badenova) initiierten<br />
„kompas-Modells“ haben im Zeitraum vom 1. Januar 2012 bis<br />
einschließlich 31. Dezember 2012 weitere Städte und Gemeinden<br />
Kommanditanteile an der badenova erworben. Dadurch reduzierte<br />
sich der Thüga-Anteil von 45,8 Prozent am 31. Dezember 2011 auf<br />
45,2 Prozent zum Jahresende 2012. Seit 2010 haben nunmehr<br />
insgesamt 56 Städte und Gemeinden Anteile an der badenova von<br />
Thüga erworben.<br />
Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2013 werden weitere<br />
Städte und Gemeinden von Thüga badenova-Anteile erwerben.<br />
Dadurch reduziert sich <strong>die</strong> Thüga-Quote an der badenova um 0,6 Prozentpunkte<br />
auf 44,6 Prozent. Das „kompas-Modell“ ist dann beendet.<br />
CONERGOS Verwaltungs GmbH<br />
Vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung der<br />
CONERGOS GmbH & Co. KG hat <strong>die</strong> badenova <strong>AG</strong> & Co. KG ihren 50-<br />
prozentigen Anteil an der CONERGOS Verwaltungs GmbH an Thüga<br />
veräußert. Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 hält Thüga nunmehr<br />
sämtliche Anteile an der CONERGOS Verwaltungs GmbH. Zwischen<br />
Thüga als Obergesellschaft und der CONERGOS Verwaltungs GmbH<br />
wurde ein Ergebnisabführungsvertrag mit Wirkung ab 1. Januar<br />
2012 abgeschlossen.<br />
Energie Waldeck-Frankenberg GmbH<br />
Der kommunale Zweckverband Energie Waldeck-Frankenberg<br />
(Zweckverband) ist gemeinsam mit Thüga an der Energie Waldeck-<br />
Frankenberg GmbH beteiligt. Im Laufe des Jahres 2012 hat der<br />
Zweckverband seinen Mitgliederkreis erweitert und deshalb im Wege<br />
von Barkapitalerhöhungen seinen Anteil an der Energie Waldeck-<br />
Frankenberg GmbH erhöht. Zum 31. Dezember 2012 hält der Zweckverband<br />
54,1 Prozent (Vorjahr 51,6 Prozent) an der Energie Waldeck-<br />
Frankenberg GmbH. Dementsprechend sank der Thüga-Anteil an<br />
der Gesellschaft von 48,4 Prozent auf 45,9 Prozent.<br />
Darüber hinaus haben im Laufe des Jahres 2012 weitere Städte<br />
und Gemeinden <strong>die</strong> Beschlüsse gefasst, sich am Zweckverband<br />
zu beteiligen. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wurde in der Gesellschafterversammlung<br />
der Energie Waldeck-Frankenberg GmbH am 20. Dezember<br />
2012 eine Erhöhung des Stammkapitals beschlossen. Da an der<br />
Kapitalerhöhung nur der Zweckverband teilnahm, reduziert sich der<br />
Anteil der Thüga an der Energie Waldeck-Frankenberg GmbH um<br />
0,4 Prozentpunkte auf 45,5 Prozent. Die Eintragung in das Handelsregister<br />
ist im Januar 2013 erfolgt.<br />
Stadtwerke Frankenthal GmbH<br />
Die Stadtwerke Frankenthal GmbH versorgt <strong>die</strong> Stadt Frankenthal<br />
sowie zahlreiche Umlandgemeinden mit Energie und Wasser.<br />
Neben <strong>die</strong>sen Hauptgeschäftsfeldern ist das Unternehmen auch in<br />
den defizitären Sparten Bad und Verkehr aktiv. Aus steuerlichen<br />
Gründen müssen <strong>die</strong> Verluste <strong>die</strong>ser beiden Sparten seit 1. Januar<br />
2012 ausschließlich von kommunalen Gesellschaftern getragen<br />
werden. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund partizipieren Thüga und <strong>die</strong> Pfalzwerke<br />
<strong>Aktiengesellschaft</strong> ab dem Geschäftsjahr 2012 nicht mehr<br />
an den Ergebnissen der Verlustsparten. Als Gegenleistung hat<br />
Thüga einmalige Ausgleichszahlungen an <strong>die</strong> Stadt Frankenthal<br />
bzw. <strong>die</strong> städtische Holdinggesellschaft geleistet.<br />
Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />
Die Gesellschafter der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />
haben 2012 <strong>die</strong> Eigenkapitalbasis gestärkt, um dem Unternehmen<br />
ausreichend finanzielle Mittel für <strong>die</strong> Realisierung von verschiedenen<br />
Windparkprojekten zur Verfügung zu stellen. Thüga hat hierfür<br />
eine anteilige Festeinlage geleistet. Darüber hinaus hat <strong>die</strong> Thüga<br />
Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG ihr Haftkapital von 15,0 Mio. €<br />
auf 28,2 Mio. € erhöht. Durch <strong>die</strong> Teilnahme an der Kapitalerhöhung<br />
stieg der Thüga-Anteil am Haftkapital von 1,3 Mio. € auf 2,0 Mio. €.<br />
Infolge der Aufnahme neuer Kommanditisten reduzierte sich der<br />
Thüga-Anteil an der Gesellschaft um 1,2 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent.<br />
Die 100-prozentige Tochtergesellschaft Thüga Energie GmbH
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
105<br />
erwarb Ende 2012 einen Kommanditanteil in Höhe von knapp 0,9 Prozent<br />
am Haftkapital der Gesellschaft.<br />
Im Januar 2013 treten zwei weitere Kommanditisten der Thüga<br />
Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG bei. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
erhöht sich das Haftkapital der Gesellschaft auf 29,7 Mio. €, und<br />
der Thüga-Anteil sinkt auf 6,7 Prozent.<br />
Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH<br />
Thüga hat mit Wirkung zum 31. Juli 2012 einen Anteil in Höhe von<br />
3,2 Prozent am Stammkapital der Wasserversorgung Rheinhessen-<br />
Pfalz GmbH (WVRH) an ihre Mitgesellschafter veräußert. Die Beteiligungsquote<br />
der Thüga reduzierte sich dadurch vorübergehend<br />
von 25,7 Prozent auf 22,5 Prozent. Anfang Oktober 2012 wurden<br />
<strong>die</strong> Verträge zur Abspaltung der Wassersparte der e-rp GmbH auf <strong>die</strong><br />
WVRH unterzeichnet. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang wurde auch eine<br />
disquotale Kapitalherabsetzung bei der e-rp GmbH beschlossen. Nachdem<br />
<strong>die</strong> Abspaltung und <strong>die</strong> Kapitalherabsetzung Mitte Dezember<br />
2012 durch Eintragung im Handelsregister wirksam geworden sind,<br />
hat sich <strong>die</strong> Beteiligung der Thüga an der WVRH auf 25,1 Prozent<br />
erhöht. Der Thüga-Anteil an der e-rp GmbH ist von 59,0 Prozent auf<br />
79,3 Prozent gestiegen.<br />
Ertragslage<br />
UMSATZERLÖSE<br />
in Mio. € 2012 2011 ± %<br />
Umsatzerlöse 11,1 10,5 5,7<br />
Die Umsatzerlöse, <strong>die</strong> im Wesentlichen aus der Beratungstätigkeit<br />
und aus Dienstleistungs- und Betriebsführungsverträgen resultieren,<br />
erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio. € auf<br />
11,1 Mio. €. Dieser Anstieg ist insbesondere auf höhere Betriebsberatungserlöse<br />
zurückzuführen.<br />
personalaufwand<br />
in Mio. € 2012 2011 ± %<br />
Löhne und Gehälter 24,6 22,7 8,4<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für<br />
Unterstützung 5,4 5,0 8,0<br />
Gesamt 30,0 27,7 8,3<br />
Der Personalaufwand 2012 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 2,3 Mio. € auf 30,0 Mio. €. Der Anstieg ist insbesondere auf<br />
eine höhere Mitarbeiteranzahl in den beratungsintensiven Bereichen<br />
zurückzuführen. Während 2011 im Durchschnitt 255 Mitarbeiter<br />
(inklusive 13 Auszubildende) bei Thüga beschäftigt waren,<br />
waren im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich 268 Mitarbeiter<br />
(inklusive elf Auszubildende) tätig.<br />
BETEILIGUNGSERGEBNIS<br />
in Mio. € 2012 2011 ± %<br />
Beteiligungsergebnis 340,1 337,4 0,8<br />
Das Beteiligungsergebnis ist 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 2,7 Mio. € auf 340,1 Mio. € leicht gestiegen.<br />
Hierbei wirkten sich insbesondere <strong>die</strong> höheren Ausschüttungen<br />
der N-ERGIE <strong>Aktiengesellschaft</strong> und der ESWE Versorgungs <strong>AG</strong> positiv<br />
auf das Beteiligungsergebnis aus. Darüber hinaus wurde erstmalig<br />
ein Beteiligungsertrag aus dem Engagement an der Stadtwerke<br />
Energie Jena-Pößneck GmbH vereinnahmt. Aufgrund der Veräußerung<br />
der Aktien an der HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE) im<br />
Geschäftsjahr 2012 war <strong>die</strong> Dividende der Gesellschaft letztmalig<br />
im Beteiligungsergebnis 2011 enthalten. Nachdem <strong>die</strong> Gewinnabführung<br />
der Thüga Energienetze GmbH 2011 aufgrund enthaltener<br />
Buchgewinne erhöht war, ist <strong>die</strong> Gewinnabführung 2012 im Vergleich<br />
zum Vorjahr zurückgegangen.<br />
OPERATIVES und neutrales ERGEBNIS<br />
in Mio. € 2012 2011 ± %<br />
Operatives Ergebnis 304,5 303,8 0,2<br />
Neutrales Ergebnis 116,2 116,9 – 0,6<br />
Das operative Ergebnis, das mit 304,5 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres<br />
liegt, wird insbesondere vom Beteiligungsergebnis getragen.<br />
Das neutrale Ergebnis in Höhe von 116,2 Mio. € liegt knapp unter<br />
dem Vorjahreswert. Wie 2011 wird das neutrale Ergebnis hauptsächlich<br />
durch Buchgewinne bestimmt.<br />
Investitionen und Finanzierung<br />
INVESTITIONEN<br />
in Mio. € 2012 % 2011 %<br />
Sachanlagen einschließlich immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 0,9 0,7 0,9 4,1<br />
Finanzanlagen 125,0 99,3 20,9 95,9<br />
Summe Sach- und<br />
Finanzanlageinvestitionen 125,9 100,0 21,8 100,0<br />
Das Investitionsvolumen der Thüga beträgt im <strong>Bericht</strong>sjahr insgesamt<br />
125,9 Mio. €. Wie in den Vorjahren liegt der Schwerpunkt der<br />
Investitionstätigkeit im Bereich der Finanzanlagen. Die Zugänge<br />
in das Finanzanlagevermögen sind insbesondere durch den Erwerb<br />
einer Beteiligung an der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH<br />
sowie durch den mittelbaren Erwerb von Aktien an der KEV<strong>AG</strong> geprägt.<br />
Darüber hinaus nahm Thüga an der Kapitalerhöhung der Thüga<br />
Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG teil.<br />
Im Geschäftsjahr 2012 wird ein positiver Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
in Höhe von 257,2 Mio. € (Vorjahr 110,0 Mio. €) erzielt.
106 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Aus den Einzahlungen aus Abgängen aus dem Anlagevermögen, <strong>die</strong><br />
hauptsächlich den Verkauf der HSE-Anteile betreffen, sind insgesamt<br />
382,9 Mio. € (Vorjahr 125,0 Mio. €) zugeflossen. Aus Auszahlungen<br />
für Investitionen in das Sachanlagevermögen einschließlich der<br />
immateriellen Vermögensgegenstände und Auszahlungen für Investitionen<br />
in das Finanzanlagevermögen resultiert ein Mittelabfluss<br />
in Höhe von 125,7 Mio. € (Vorjahr 15,0 Mio. €).<br />
Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe<br />
von – 564,1 Mio. € (Vorjahr – 443,3 Mio. €) ist insbesondere<br />
durch <strong>die</strong> Gewinnabführung für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe<br />
von 418,5 Mio. € beeinflusst.<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
Im Geschäftsjahr 2012 ist <strong>die</strong> Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 47,7 Mio. € auf 3.059,5 Mio. € zurückgegangen.<br />
Die Aktivseite der Bilanz wird durch das Anlagevermögen in<br />
Höhe von 2.071,2 Mio. € (Vorjahr 2.216,6 Mio. €) dominiert. Das<br />
Finanzanlagevermögen der Thüga hat einen Anteil von 67,6 Prozent<br />
(Vorjahr 71,3 Prozent) an der Bilanzsumme. Im Vergleich zum<br />
Bilanzstichtag 2011 hat sich das Finanzanlagevermögen um<br />
145,6 Mio. € auf 2.068,7 Mio. € reduziert. Der Rückgang ist insbesondere<br />
auf <strong>die</strong> Veräußerung der HSE-Anteile zurückzuführen.<br />
Das Umlaufvermögen, das im Wesentlichen durch Forderungen<br />
gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, geprägt ist, hat im Vorjahresvergleich<br />
um 97,7 Mio. € auf 987,9 Mio. € zugenommen.<br />
Während das bilanzielle Eigenkapital in Höhe von 2.370,4 Mio. €<br />
im Vergleich zu 2011 unverändert blieb, ist <strong>die</strong> Eigenkapitalquote<br />
aufgrund der im Vergleich zum Vorjahresbilanzstichtag niedrigeren<br />
Bilanzsumme von 76,3 Prozent auf 77,5 Prozent gestiegen.<br />
Die Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum 31. Dezember<br />
2011 insbesondere aufgrund rückläufiger Verbindlichkeiten gegenüber<br />
der Syneco Trading GmbH um 49,8 Mio. € auf 627,7 Mio. €<br />
reduziert.<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2012 bis zur Erstellung des<br />
Lageberichts sind keine Beteiligungsveränderungen eingetreten,<br />
<strong>die</strong> für Thüga von wesentlicher Bedeutung sind.<br />
Risiko- und Chancenbericht<br />
Grundlagen<br />
Das weitere Wachstum der Thüga – gemessen insbesondere an der<br />
Erweiterung des Beteiligungsportfolios – hängt im Wesentlichen<br />
davon ab, inwieweit <strong>die</strong> sich am Markt bietenden Chancen genutzt<br />
werden können. Die Nutzung von Chancen ist jedoch auch mit dem<br />
Eingehen von Risiken verbunden.<br />
Thüga definiert Risiken als mögliche Ereignisse und Entwicklungen<br />
innerhalb und außerhalb des Unternehmens, <strong>die</strong> sich negativ<br />
auf das Erreichen der finanziellen und strategischen Unternehmensziele<br />
auswirken können. Maßstab der Bewertung und Gewichtung<br />
der Risiken sind <strong>die</strong> jeweiligen monetären Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />
Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage. Demgegenüber werden als<br />
Chancen <strong>die</strong>jenigen Ereignisse betrachtet, deren Eintreten positive<br />
Auswirkungen auf <strong>die</strong> Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage<br />
haben können.<br />
Organisatorische Maßnahmen bei Thüga<br />
Der Vorstand der Thüga hat ein Risikomanagementsystem (RMS)<br />
gemäß § 91 Absatz 2 AktG eingerichtet, damit Entwicklungen,<br />
<strong>die</strong> den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig<br />
erkannt werden. Bei Thüga ist <strong>die</strong> kontinuierliche Früherkennung<br />
sowie standardisierte Erfassung, Bewertung und Steuerung<br />
von Risiken und Chancen durch ein unternehmensweites<br />
RMS wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung.<br />
Die im Rahmen des RMS gesteuerten Prozesse wurden bei Thüga<br />
in <strong>die</strong> Aufbau- und Ablauforganisation integriert. Dadurch können<br />
frühzeitig Risiken identifiziert und <strong>die</strong> damit verbundenen<br />
finanziellen und sonstigen Auswirkungen bewertet sowie Gegensteuerungsmaßnahmen<br />
eingeleitet werden.<br />
Die Grundsätze des RMS sind in einem Risikomanagement-<br />
Handbuch dokumentiert. Soweit Risiken hinreichend konkretisiert<br />
und quantifiziert sind, werden <strong>die</strong>se im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen im Jahresabschluss abgebildet, anderenfalls werden<br />
sie in der mittelfristigen Unternehmensplanung, <strong>die</strong> Grundlage<br />
der Unternehmenssteuerung ist, berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
mittelfristigen Unternehmensplanung werden auch Chancen und<br />
<strong>die</strong> damit verbundenen Ergebnispotenziale erfasst. Identifizierte<br />
Risiken, <strong>die</strong> nicht im Jahresabschluss bzw. der mittelfristigen<br />
Unternehmensplanung berücksichtigt worden sind, werden in der<br />
Risk-Map dokumentiert. Vorstand und Aufsichtsrat erhalten turnusmäßig<br />
und zeitnah Informationen über <strong>die</strong> aktuelle Risiko- und<br />
Chancensituation.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
107<br />
Risikomanagementsystem bei Thüga<br />
<strong>Bericht</strong>erstattung<br />
Aufsichtsrat der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Vorstand<br />
Internes<br />
Kontrollsytem<br />
Erstellen Risk-Map und<br />
Information des Vorstands<br />
Interne Revision Jahresabschluss Mittelfristplanung<br />
Kategorisieren<br />
der Risiken<br />
Melden der kategorisierten Risiken durch<br />
<strong>die</strong> Fachabteilungen an <strong>die</strong> Stabsstelle<br />
Risikomanagement/Sicherheitswesen<br />
Marktrisiken Externe Risiken Strategische Risiken<br />
Operative Risiken<br />
Finanzwirtschaftliche<br />
Risiken<br />
etc.<br />
Identifizieren<br />
VON Risikofeldern<br />
Analysieren, Bewerten und Erfassen der Risiken durch <strong>die</strong> Fachabteilungen<br />
Energiemarkt<br />
Leitungsnetz<br />
Regulierungsbehörde<br />
Personal<br />
Handel<br />
Kartellamt<br />
Rechtsprechung<br />
etc.<br />
Die von den Fachabteilungen im Rahmen des Risikomanagementprozesses<br />
bei Thüga und ihren Beteiligungsgesellschaften identifizierten<br />
Risiken werden hinsichtlich ihrer Schadenshöhe, Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
und unter Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen<br />
bewertet und kategorisiert. Identifizierte Chancen<br />
werden hinsichtlich ihres Ergebnispotenzials bewertet. Über <strong>die</strong><br />
wesentlichen Risiken berichtet <strong>die</strong> Stabsstelle Risikomanagement/<br />
Sicherheitswesen direkt an den Vorstand der Thüga. Neben dem<br />
RMS trägt das Interne Kontrollsystem zum Erkennen von Risiken<br />
bei. Darüber hinaus <strong>die</strong>nen auch <strong>die</strong> Prüfungen der Internen Revision<br />
und des Abschlussprüfers der Identifizierung von Risiken.
108 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Versicherungsmanagement<br />
Die Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH<br />
(Thüga Assekuranz) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />
der Thüga und ist im Rahmen des Risikomanagements für <strong>die</strong> Koordination<br />
und Optimierung des Versicherungsschutzes bei Thüga<br />
und zahlreichen Beteiligungsgesellschaften verantwortlich. Die<br />
Gesellschaft vermittelt Versicherungsschutz unter anderem über<br />
Rahmenverträge mit großen Versicherungsgesellschaften. Neben<br />
dem Versicherungs- und Vertragsmanagement stellt <strong>die</strong> Thüga<br />
Assekuranz auch <strong>die</strong> Abwicklung im Schadensfall sicher.<br />
Erläuterungen zu den wesentlichen Risiken und<br />
Chancen<br />
Das Beteiligungsergebnis ist bei Thüga <strong>die</strong> wesentliche Ertragsposition<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung. Insofern beeinflussen<br />
Risiken und Chancen bei den Beteiligungsunternehmen das<br />
Beteiligungsergebnis und damit den Unternehmenserfolg der Thüga.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund werden nachfolgend neben den Risiken<br />
und Chancen, <strong>die</strong> Thüga direkt betreffen, auch <strong>die</strong> wesentlichen<br />
Risiken und Chancen, <strong>die</strong> eine Auswirkung auf das Beteiligungsergebnis<br />
haben können, erläutert:<br />
Marktrisiken<br />
Risiken und Chancen aus dem Energiebezug und -absatz<br />
Die Energienachfrage ist unter anderem von der konjunkturellen<br />
Entwicklung abhängig. Daneben wirken sich witterungsbedingte<br />
Einflüsse sowie das Verbrauchsverhalten der Kunden auf <strong>die</strong> Energieabsatzmengen<br />
aus. Weicht der Energiebedarf der Kunden deutlich<br />
von der Planung ab, können sich Mengenrisiken ergeben. Eine<br />
Mengenanpassung in der Beschaffung kann möglicherweise nur<br />
zu ungünstigeren Konditionen möglich sein. Ferner führen unter<br />
sonst gleichen Bedingungen Mindermengen sowohl im Vertrieb<br />
als auch im Netz zu reduzierten Margen. Darüber hinaus resultieren<br />
Risiken aus dem intensiven Wettbewerb um Strom- und Gaskunden,<br />
<strong>die</strong> sich in Kundenverlusten und geringen Margen konkretisieren<br />
können. Außerdem ergeben sich Wiedervermarktungsrisiken,<br />
wenn flexible Anpassungen der beim Lieferanten bestellten Mengen<br />
nicht möglich sind. Dies gilt auch für den Fall, dass Kunden aus<br />
Energiespargründen ihr Verbrauchsverhalten ändern. Umgekehrt<br />
kann ein gegenüber der Planung aufgrund konjunktureller oder<br />
witterungsbedingter Gegebenheiten gestiegener Energiebedarf zu<br />
zusätzlichen Erlösen führen. Darüber hinaus können sich durch<br />
den verstärkten Wettbewerb um Erdgas- und Stromkunden zusätzliche<br />
Mengenrisiken bzw. -chancen in Form von Kundenverlusten<br />
bzw. Kundengewinnung ergeben.<br />
Die Thüga-Gruppenunternehmen begrenzen <strong>die</strong> Preis- und<br />
Mengenrisiken durch ein systematisches Risikomanagement, das<br />
durch marktkonforme Angebote und Kundenbindungsmaßnahmen<br />
ergänzt wird. Durch <strong>die</strong> chancenorientierte Teilnahme am Energiemarkt<br />
in Verbindung mit professionellen Absicherungsinstrumenten,<br />
zum Beispiel im Rahmen einer flexiblen Energiebeschaffung und<br />
-vermarktung über <strong>die</strong> Syneco Trading GmbH, nutzen <strong>die</strong> Unternehmen<br />
der Thüga-Gruppe <strong>die</strong> sich bietenden Möglichkeiten des<br />
liberalisierten Marktes.<br />
Risiken und Chancen aus der Energiewende<br />
Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und den daraus resultierenden<br />
Folgewirkungen wurde der Energiebranche ein ambitioniertes<br />
Ziel gesteckt, das sowohl Risiken als auch Chancen birgt. So müssen<br />
beispielsweise Kraftwerkskapazitäten ersetzt und Netze ausgebaut<br />
werden. Darüber hinaus wird angestrebt, <strong>die</strong> CO 2 -Belastung zu verringern.<br />
Da <strong>die</strong> Unternehmen der Thüga-Gruppe keine Kernkraftwerke<br />
betreiben, zeichnen sich tendenziell Chancen aus der Energiewende<br />
ab. Durch <strong>die</strong> dezentrale Struktur der Erzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien in Deutschland ergeben sich vielfältige Investitionsmöglichkeiten<br />
in Erzeugungskapazitäten für <strong>die</strong> Gruppenunternehmen.<br />
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien bestehen Risiken durch regulatorische Maßnahmen wie<br />
zum Beispiel durch <strong>die</strong> Kürzung der Wind- bzw. Solarstromförderung.<br />
Darüber hinaus besteht aufgrund des derzeit gültigen Strommarktmodells<br />
für Gas- und Kohlekraftwerksbetreiber das Risiko,<br />
dass selbst hocheffiziente Anlagen nicht wirtschaftlich betrieben<br />
werden können.<br />
Risiken aus möglichen Fehlinvestitionen können durch technische<br />
und wirtschaftliche Projektprüfungen unter Einbeziehung der<br />
Fachabteilungen der Thüga gesteuert werden. Es besteht aber auch<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, über <strong>die</strong> Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />
in entsprechende Projekte zu investieren. Die Gesellschaft bietet<br />
durch <strong>die</strong> Verteilung der finanziellen Mittel auf verschiedene Investitionen<br />
eine optimale Risiko-Diversifizierung an.<br />
Risiken und Chancen aus der Handelstätigkeit<br />
Aufgrund des zwischen Thüga und der Syneco Trading GmbH geschlossenen<br />
Ergebnisabführungsvertrags wirken sich <strong>die</strong> aus der Handelstätigkeit<br />
der Gesellschaft resultierenden Ergebnisse unmittelbar auf<br />
das Beteiligungsergebnis bei Thüga aus. Insbesondere bestehen<br />
Risiken und Chancen bei der Syneco Trading GmbH in Zusammenhang<br />
mit der Beschaffung und Preisabsicherung der benötigten Energiemengen<br />
sowie aus der Vermarktung von Stromerzeugungs- und Überschussmengen<br />
aus Energielieferverträgen. Darüber hinaus bestehen<br />
Adressausfallrisiken.<br />
Die Syneco Trading GmbH überwacht <strong>die</strong> Risiken, indem sie<br />
seit der freiwilligen Rückgabe ihrer Finanz<strong>die</strong>nstleistungserlaubnis<br />
im Jahr 2009 <strong>die</strong> Mindestanforderungen an das Risikomanage-
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
109<br />
ment (MaRisk) auf freiwilliger Basis und analog der angepassten<br />
Verlautbarungen der Bundesanstalt für Finanz<strong>die</strong>nstleistungsaufsicht<br />
(BaFin) entsprechend anwendet. Im Rahmen der Tätigkeit<br />
der Internen Revision erfolgt <strong>die</strong> regelmäßige Prüfung der<br />
Einhaltung der gültigen MaRisk. Bei der Syneco Trading GmbH<br />
werden <strong>die</strong> Risiken außerdem durch ein eigenes Risikokomitee<br />
laufend überwacht.<br />
Externe Risiken<br />
Risiken und Chancen aufgrund von auslaufenden<br />
Konzessionsverträgen<br />
In den nächsten Jahren enden viele Konzessionsverträge. Hieraus<br />
resultiert ein Wettbewerb um Konzessionen.<br />
Die Unternehmen der Thüga-Gruppe begrenzen das Risiko, dass<br />
Kommunen ihre neu auszuschreibenden Konzessionsverträge an<br />
Dritte vergeben oder eigene Stadtwerke bzw. Netzgesellschaften<br />
gründen, durch wettbewerbsfähige Lösungen auf der Grundlage eines<br />
partnerschaftlichen Geschäftsmodells. Umgekehrt bestehen insbesondere<br />
aber auch Chancen für <strong>die</strong> Thüga-Gruppenunternehmen,<br />
wenn vorhandene Konzessionen durch angrenzende Gebiete arron<strong>die</strong>rt<br />
und Synergieeffekte erzielt werden können.<br />
den und es den betreffenden Unternehmen nicht gelingt, <strong>die</strong>se<br />
Missbrauchsvorwürfe zu widerlegen.<br />
Weitere Risiken bestehen in einer geänderten Rechtsprechung,<br />
beispielsweise zur Wirksamkeit von Inhalten in Energielieferverträgen.<br />
Im Verfahren vor dem EuGH zu Preisanpassungsklauseln<br />
in Gaslieferverträgen hat <strong>die</strong> zuständige Generalanwältin in<br />
ihrem Schlussantrag am 13. September 2012 dafür plä<strong>die</strong>rt, dass<br />
<strong>die</strong> Vereinbarung einer Preisanpassungsklausel mit Bezug auf<br />
<strong>die</strong> entsprechende Regelung in § 4 der Verordnung über Allgemeine<br />
Bedingungen für <strong>die</strong> Gasversorgung von Tarifkunden in Normsonderkundenverträgen<br />
nicht mit europarechtlichen Transparenzanforderungen<br />
vereinbar sei. Sofern sich der EuGH und im weiteren<br />
Verfahren der BGH <strong>die</strong>ser Auffassung anschließt, resultieren hieraus<br />
Ertragsrisiken.<br />
Thüga unterstützt <strong>die</strong> betroffenen Unternehmen in juristischer<br />
Hinsicht, um <strong>die</strong> jeweiligen Ertragsrisiken zu begrenzen. Darüber<br />
hinaus vertritt Thüga <strong>die</strong> Interessen ihrer Beteiligungsgesellschaften<br />
durch Mitarbeit in energiewirtschaftlichen Verbänden und analysiert<br />
in Abstimmung mit den Branchenverbänden <strong>die</strong> geplanten Maßnahmen<br />
des Gesetzgebers bereits im Vorfeld auf ihre Auswirkungen.<br />
Strategische Risiken<br />
Risiken aus Aktivitäten der Regulierungs- und Kartellbehörden<br />
sowie Risiken aus gerichtlichen Entscheidungen<br />
Unter Risikoaspekten sind für <strong>die</strong> Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />
<strong>die</strong> von der Bundesnetzagentur und den Landesregulierungsbehörden<br />
eingeleiteten Maßnahmen zur Netzregulierung sowie <strong>die</strong><br />
Maßnahmen des Bundeskartellamts bzw. der Landeskartellämter<br />
zur Preiskontrolle von Bedeutung.<br />
Netze gelten als Monopole und unterliegen der staatlichen<br />
Regulierung. Insbesondere der Eingriff der Regulierungsbehörden<br />
in <strong>die</strong> Preisgestaltung im Netzbereich kann zu Ertragsrisiken führen.<br />
Für <strong>die</strong> zweite Regulierungsperiode müssen von den Regulierungsbehörden<br />
noch <strong>die</strong> maximal zulässigen Erlöse (Gas und Strom)<br />
festgelegt werden. Im Rahmen <strong>die</strong>ser Erlösobergrenzenfestlegung<br />
werden <strong>die</strong> Netzbetreiber auch hinsichtlich ihrer Effizienz bewertet.<br />
Es besteht das Risiko, dass den Netzbetreibern zu geringe Erlösobergrenzen<br />
genehmigt werden oder <strong>die</strong> Erlösobergrenzen wegen<br />
nicht ausreichender Effizienz sogar noch weiter abgesenkt werden<br />
müssen.<br />
Von den Kartellbehörden wurden in den vergangenen Jahren<br />
Verfahren zur Gas- und Wasserpreiskontrolle durchgeführt bzw. im<br />
Bereich Fernwärme Auskünfte über Fernwärmepreise verlangt. Diese<br />
auch zukünftig zu erwartenden Verfahren und Auskünfte zielen im<br />
Wesentlichen auf <strong>die</strong> Durchsetzung von Preissenkungen ab. Hieraus<br />
resultieren Erlösrisiken, sofern auf Basis der durchgeführten<br />
Untersuchungen konkrete Missbrauchsverfahren eingeleitet wer-<br />
Strategische Risiken können aus unzutreffenden Erwartungen im<br />
Hinblick auf künftige Marktentwicklungen und daraus abgeleiteten<br />
Entscheidungen für <strong>die</strong> weitere Unternehmensausrichtung resultieren.<br />
Der Erfolg, den Thüga aus ihrem Kerngeschäft erzielen kann,<br />
hängt auch davon ab, inwieweit weitere Beteiligungsunternehmen<br />
erfolgreich erworben und beraten werden können. Insbesondere<br />
könnten sich <strong>die</strong> bei der Investitionsentscheidung zugrunde gelegten<br />
Renditen als unzutreffend erweisen. Außerdem besteht <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, dass Unternehmenszusammenschlüsse oder Kooperationen<br />
im Beteiligungsbereich weniger erfolgreich sind als angenommen<br />
bzw. geplante Synergieeffekte nicht realisiert werden<br />
können. Auch der Wandel des Marktumfelds birgt das Risiko, dass<br />
beispielsweise <strong>die</strong> geplante Werthaltigkeit von Investitionen nicht<br />
erreicht werden kann. Hierdurch könnten Wertberichtigungen erforderlich<br />
werden.<br />
Zur Risikosteuerung bei strategischen Entscheidungen stehen<br />
Thüga Controlling-Instrumente zur Verfügung. Bei Akquisitionen<br />
legt Thüga den Investitionsentscheidungen unter anderem Due-<br />
Dilligence-Prüfungen sowie Unternehmensbewertungen und Renditeberechnungen<br />
zugrunde. Die weiteren Risiken können durch<br />
ein aktives Beteiligungsmanagement und im Rahmen von Budgetgesprächen,<br />
in denen <strong>die</strong> Ertrags- und Kostensituation analysiert<br />
wird, frühzeitig erkannt werden. Dadurch können <strong>die</strong> Beteiligungsunternehmen<br />
gezielt beraten und gegebenenfalls geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen<br />
eingeleitet werden. Darüber hinaus führt
110 Lagebericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Thüga mit Beteiligungsgesellschaften Strategie- und Planungsgespräche,<br />
in denen neben der Unternehmensstrategie unter<br />
anderem <strong>die</strong> Rentabilität größerer Investitionsvorhaben diskutiert<br />
sowie <strong>die</strong> Risiken und Chancen bestehender und neuer Geschäftsfelder<br />
analysiert werden.<br />
Operative Risiken<br />
Personelle Risiken<br />
Der Erfolg der Thüga als Holdinggesellschaft mit Beratungsfunktion<br />
für ihre Beteiligungsgesellschaften hängt in besonderem<br />
Maße von der Leistungsfähigkeit und Qualifikation ihrer Mitarbeiter<br />
ab. Der Verlust von Leistungsträgern ist daher ebenso ein<br />
Risiko für Thüga wie der Umstand, dass es nicht gelingt, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />
(Beratungs-)Bedürfnisse geeigneten Mitarbeiter zu akquirieren.<br />
Außerdem könnten unzureichende bzw. nicht sachgerechte Weiterbildungsmaßnahmen<br />
zu Lücken im branchenspezifischen Wissen<br />
führen. Neben <strong>die</strong>sen qualitativen Risiken existieren quantitative<br />
Risiken, wenn vakante Positionen nicht kurzfristig nachbesetzt<br />
werden können. Ein wesentliches Risiko ist auch eine hohe Fluktuationsrate.<br />
Zur Minimierung <strong>die</strong>ser Risiken hat Thüga bereits frühzeitig<br />
Programme zur Mitarbeiterentwicklung und -förderung eingeführt.<br />
Darüber hinaus nutzt Thüga monetäre und nicht monetäre<br />
Anreizsysteme, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
langfristig an das Unternehmen zu binden.<br />
IT-Risiken<br />
Die Geschäftsabläufe der Thüga sind in hohem Maße IT-unterstützt.<br />
Ein bedeutender Systemausfall oder der Verlust von Daten könnten<br />
zu gravierenden Geschäftsunterbrechungen führen. Ebenso würden<br />
der Missbrauch von Daten und Virenangriffe, zum Beispiel über<br />
den E-Mail-Verkehr, den Geschäftsbetrieb negativ beeinflussen. Um<br />
<strong>die</strong>se Risiken zu minimieren, werden alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, <strong>die</strong> Prozessgestaltung sowie <strong>die</strong> Informationstechnik<br />
in das umfassende Risiko- und Sicherheitsmanagement einbezogen.<br />
Die von Thüga eingesetzten technischen Schutzmaßnahmen<br />
umfassen neben Standardapplikationen (Virenscanner, Firewall-<br />
Systeme, Zugangs- und Zugriffskontrollen auf Betriebssystemund<br />
Anwendungsebene) vor allem prozess- und projektspezifische<br />
Sicherheitsvorkehrungen.<br />
Finanzwirtschaftliche Risiken<br />
Finanzielle Risiken<br />
Die finanziellen Risiken der Thüga umfassen insbesondere <strong>die</strong><br />
Garantieerklärungen der Thüga im Zusammenhang mit den von<br />
der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA abgeschlossenen bilateralen<br />
Darlehensvereinbarungen und Schuldscheindarlehen sowie<br />
Bürgschaften gegenüber Beteiligungsgesellschaften. Diese Risiken<br />
begrenzt Thüga durch geeignete Instrumente im Beteiligungs-<br />
Controlling.<br />
Risiken aus Forderungsausfällen<br />
Insbesondere durch Insolvenzen und sinkende Zahlungsmoral können<br />
bei den Beteiligungsunternehmen Risiken aus Forderungsausfällen<br />
eintreten. Im Rahmen eines aktiven Forderungsmanagements<br />
bei den Beteiligungsgesellschaften, das Sicherheitsleistungen,<br />
Bonitätsauskünfte und Warenkreditversicherungen umfasst,<br />
werden <strong>die</strong> Forderungsausfallrisiken minimiert.<br />
Gesamtbeurteilung<br />
Insgesamt lässt <strong>die</strong> kritische Prüfung der Risiko-/Chancensituation<br />
<strong>die</strong> Feststellung zu, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr keine<br />
den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestanden<br />
haben und nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch mittelfristig<br />
nicht zu erwarten sind. Erwähnenswerte zusätzliche Chancen wurden<br />
nicht identifiziert.<br />
Das RMS, das jährlich durch den Abschlussprüfer geprüft wird,<br />
erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben und ist geeignet, Entwicklungen,<br />
<strong>die</strong> den Fortbestand des Unternehmens gefährden, frühzeitig<br />
zu erkennen.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Lagebericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
111<br />
Prognosebericht<br />
Erwartete wirtschaftliche Entwicklung<br />
Das Jahr 2012 hat <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft mit einem Wachstum<br />
des BIP von 0,7 Prozent abgeschlossen. Jedoch zeichnete sich<br />
bereits im vierten Quartal 2012 im Vergleich zum Vorquartal ein<br />
Rückgang in Höhe von 0,5 Prozent ab. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />
erwartet <strong>die</strong> Bundesregierung, dass <strong>die</strong> konjunkturelle Entwicklung<br />
vorerst schwach bleiben und erst im Verlauf des zweiten<br />
Halbjahres 2013 wieder leicht anziehen wird. Im Jahresdurchschnitt<br />
rechnet <strong>die</strong> Bundesregierung mit einem Anstieg des BIP<br />
um 0,4 Prozent. Die Prognose der Bundesregierung basiert auf<br />
der Annahme, dass sich <strong>die</strong> europäische Schuldenkrise nicht<br />
weiter negativ entwickelt. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt sieht<br />
<strong>die</strong> Bunderegierung als stabil an.<br />
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
erwarten für das Jahr 2013 ein Wachstum des BIP in der Bandbreite<br />
von 0,3 Prozent bis 0,9 Prozent.<br />
Investitionen in Beteiligungsprojekte<br />
Die Rekommunalisierung von Stadtwerken bzw. <strong>die</strong> Neugründung<br />
von Netzgesellschaften wird auch in 2013 ein bestimmendes<br />
Thema in der Energiewirtschaft sein. Hierbei wird Thüga als Partner<br />
der Kommunen aktiv mitwirken.<br />
Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Thüga Gespräche<br />
geführt mit dem Ziel, eine Minderheitsbeteiligung an der E.ON<br />
Thüringer Energie <strong>AG</strong> zu erwerben. Vorausgegangen war <strong>die</strong> Ankündigung<br />
des E.ON-Konzerns, sich von <strong>die</strong>sen Anteilen trennen<br />
zu wollen. Im Zeitraum der Aufstellung des Jahresabschlusses<br />
konnten <strong>die</strong> Vertragsverhandlungen noch nicht abschließend<br />
zum Erfolg gebracht werden.<br />
Darüber hinaus ist Thüga aktuell in Gesprächen mit verschiedenen<br />
Kommunen zur Gründung gemeinsamer Netzgesellschaften.<br />
Daneben prüft Thüga kontinuierlich <strong>die</strong> Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
ihrer Beteiligungen, insbesondere im Bereich regionaler<br />
Zusammenarbeit.<br />
Thüga erwartet in den nachfolgenden beiden Geschäftsjahren<br />
Investitionen in Höhe von insgesamt rund 250 Mio. €. Darin enthalten<br />
sind Investitionen für den Erwerb neuer Beteiligungen, ebenso<br />
wie Mittel für <strong>die</strong> Kapitalerhöhungen bei der Thüga Erneuerbare<br />
Energien GmbH & Co. KG.<br />
Zur Finanzierung der Investitionen wird <strong>die</strong> Thüga Holding<br />
GmbH & Co. KGaA als Muttergesellschaft ausreichend Mittel zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
Die Umsatzerlöse der Thüga resultieren hauptsächlich aus Beratungsleistungen<br />
sowie aus Dienstleistungs- und Betriebsführungsentgelten.<br />
Thüga erwartet für <strong>die</strong> Jahre 2013 und 2014<br />
Umsatzerlöse auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />
In den Geschäftsjahren 2013 und 2014 rechnet Thüga mit<br />
einem Beteiligungsergebnis, das aus heutiger Sicht leicht unterhalb<br />
des Geschäftsjahres 2012 liegen wird. Die Erträge aus den<br />
neu erworbenen bzw. geplanten Beteiligungsengagements wirken<br />
sich ab 2013 positiv auf <strong>die</strong> Entwicklung des Beteiligungsergebnisses<br />
aus. Als gegenläufigen Effekt erwartet Thüga in den Budgetjahren<br />
2013 und 2014 vereinzelt, bei einigen wenigen Beteiligungsgesellschaften,<br />
im Vergleich zu 2012 ein niedrigeres Beteiligungsergebnis.<br />
Nachdem <strong>die</strong> Ergebnisabführung 2012 der Thüga an <strong>die</strong> Thüga<br />
Holding GmbH & Co. KGaA insbesondere durch den aus der Veräußerung<br />
der HSE-Anteile resultierenden Buchgewinn beeinflusst<br />
war, sind in den Jahren 2013 und 2014 keine entsprechenden neutralen<br />
Erträge geplant. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund rechnet Thüga in<br />
den kommenden zwei Jahren mit einer voraussichtlichen Ergebnisabführung<br />
in Höhe von jeweils rund 290 Mio. €.
112 Energiemärkte<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Energiemärkte<br />
VERäNDERUNGEN PRIMäRENERGIEVERBRAUCH gegenüber VORJAHR<br />
in Prozent<br />
Primärenergieverbrauch<br />
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist nach vorläufigen<br />
Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. 1<br />
(<strong>AG</strong>EB) im Jahr 2012 leicht gestiegen.<br />
Während im Vorjahr 461,2 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE)<br />
Primärenergie verbraucht wurden, lag der Verbrauch 2012 mit<br />
465,6 Mio. t SKE um rund 0,9 Prozent über dem des Vorjahres.<br />
Diese Entwicklung ist auf <strong>die</strong> kühle Witterung zu Beginn des Jahres<br />
zurückzuführen, welche den Wärmeenergiebedarf in allen Sektoren<br />
erhöhte. Dem wirkten verbrauchsdämpfende Faktoren wie eine<br />
höhere Energieeffizienz und eine nachlassende Dynamik der<br />
Konjunktur entgegen.<br />
Der Energieverbrauch in Deutschland ist seit 1990 im Trend<br />
rückläufig. 2009 fiel der Verbrauch infolge der Konjunkturkrise<br />
auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er-Jahre. 2010<br />
erholte sich der Verbrauch bei kälterer Witterung aufgrund des<br />
Konjunkturaufschwungs. 2011 führte <strong>die</strong> milde Witterung zu<br />
einem erneuten Rückgang. Der leichte Anstieg im Jahre 2012<br />
beruht vorwiegend auf einem Mehrbedarf an Wärme infolge<br />
der gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Temperaturen. In der<br />
Gesamtbetrachtung 2012 waren <strong>die</strong> Gradtagszahlen um 8,4 Prozent<br />
höher (d. h., es war kälter) als 2011. Besonders in den<br />
Monaten Februar, April und Dezember war es im Vergleich zum<br />
Vorjahr kälter. Trotzdem war das Jahr 2012 noch deutlich wärmer<br />
als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1970 bis 2012.<br />
Bereinigt um den Temperatureinfluss ist der Primärenergieverbrauch<br />
um 0,8 Prozent gesunken.<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
– 5,0<br />
– 10,0<br />
– 0,5<br />
1,4<br />
Mineralöl Erdgas Steinkohle Braunkohle Kern energie Erneuer bare<br />
Energien<br />
Quelle: „Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012“ von <strong>AG</strong>EB<br />
3,1<br />
5,3<br />
– 7,9<br />
8,1<br />
4,1<br />
Sonstige<br />
In der Folge stieg der Erdgasverbrauch um 1,4 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr auf 100,8 Mio. t SKE. Dies ist vor allem auf einen<br />
erhöhten Bedarf im Wärmemarkt zurückzuführen. Der Einsatz von<br />
Erdgas zur Stromerzeugung in den Kraftwerken der allgemeinen<br />
Versorgung lag dagegen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.<br />
Der Marktanteil am gesamten inländischen Energieverbrauch erhöhte<br />
sich insgesamt um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 21,6 Prozent.<br />
Der Steinkohleverbrauch belief sich 2012 auf 57,0 Mio. t SKE<br />
und liegt damit 3,1 Prozent höher als im Vorjahr. Diese Entwicklung<br />
ist ebenfalls vor allem auf einen um 6,1 Prozent gestiegenen<br />
Bedarf an Steinkohle zur Stromerzeugung zurückzuführen. Der<br />
Einsatz von Steinkohle im Wärmemarkt erhöhte sich um 7,1 Prozent.<br />
Dagegen ging der Bedarf an Koks und Kohle vonseiten der Stahlindustrie<br />
um 4,3 Prozent zurück.<br />
Der Verbrauch von Mineralöl sank marginal um 0,5 Prozent<br />
beziehungsweise um 0,8 Mio. t SKE auf 154,0 Mio. t SKE. Zuwächse<br />
gab es bei Dieselkraftstoff (+ 1,0 Prozent) und Flugkraftstoff<br />
(+ 5,3 Prozent) sowie bei schwerem Heizöl (+ 7,3 Prozent). Der<br />
Absatz von leichtem Heizöl veränderte sich kaum (+ 0,3 Prozent).<br />
Rückgänge gab es bei Ottokraftstoff (– 4,7 Prozent). Der Anteil des<br />
Mineralöls am gesamten Energieverbrauch sank leicht auf 33,1 Prozent<br />
(Vorjahr 33,6 Prozent).<br />
Der Braunkohleverbrauch stieg ebenfalls an, und zwar um 5,3 Prozent<br />
auf 56,1 Mio. t SKE. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf<br />
<strong>die</strong> Inbetriebnahme von neuen Kraftwerksblöcken zurückzuführen.<br />
Darüber hinaus wurde <strong>die</strong> Stilllegung von Altanlagen bis zum<br />
Jahresende 2012 abgeschlossen, sodass der Einsatz von Braunkohle<br />
zur Stromerzeugung im Jahr 2013 wieder sinken wird.<br />
Die größte Veränderung gab es bei der Kernenergie. Aufgrund<br />
des Ausstiegsbeschlusses der Bundesregierung sank der Verbrauch<br />
hier um weitere 7,9 Prozent.<br />
1<br />
Stand: März 2013
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Energiemärkte<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
113<br />
Die erneuerbaren Energien haben zur Deckung des Primärenergieverbrauchs<br />
im Vorjahresvergleich insgesamt um 8,1 Prozent<br />
mehr beigetragen. Dies entspricht einem Anteil am Energieaufkommen<br />
von rund 11,6 Prozent und somit 0,8 Prozentpunkte<br />
mehr als im Vorjahr. Die Zuwächse resultieren insbesondere aus<br />
den Bereichen Fotovoltaik (+ 44,3 Prozent) und Wasserkraft<br />
(+ 18,8 Prozent), wohingegen <strong>die</strong> Produktion im Bereich Windkraft<br />
(– 5,7 Prozent) nachgab.<br />
Die sonstigen Energieträger – hier vor allem Siedlungs- und<br />
Industrieabfälle – legten um 4,1 Prozent zu.<br />
Die deutsche Energieversorgung war somit auch 2012 von einem<br />
breiten Energiemix geprägt. Bei einem leicht gestiegenen Primärenergieverbrauch<br />
in 2012 sank aufgrund der in den letzten Jahren<br />
verabschiedeten energiepolitischen Beschlüsse der Anteil der<br />
Kernenergie von 10,9 Prozent in 2010 auf 8,0 Prozent in 2012.<br />
Demgegenüber stieg der Anteil an erneuerbaren Energien von<br />
9,7 Prozent 2010 auf 11,6 Prozent in 2012. Das Mineralöl konnte<br />
seine Vorrangstellung am Gesamtenergiemix weiterhin halten,<br />
Stein- und Braunkohle profitierten in erster Linie vom erhöhten<br />
Einsatz zur Stromerzeugung. Erdgas blieb weitgehend konstant<br />
bei einem Fünftel des gesamten Energieverbrauchs.<br />
ANTEIL der ENERGIETRäger am PRIMäRENERGIE VERBRAUCH 2012<br />
Erneuerbare Energien 11,6 %<br />
Braunkohle 12,1 %<br />
Sonstige 1,4 %<br />
Kernenergie 8,0 %<br />
Steinkohle 12,2 %<br />
Quelle: „Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012“ von <strong>AG</strong>EB<br />
Erdgas 21,6 %<br />
Mineralöl 33,1 %<br />
Insgesamt wurde der Rückgang bei der Kernenergie somit nicht<br />
nur durch <strong>die</strong> erneuerbaren Energien, sondern auch durch fossile<br />
Brennstoffe kompensiert. In Kombination mit dem leicht gestiegenen<br />
Energieverbrauch führt <strong>die</strong>s zu einer absoluten Erhöhung des<br />
CO 2 -Ausstoßes in Deutschland.<br />
Erdgas<br />
Erdgasaufkommen<br />
erdgasaufkommen 2012 nach läNDERN<br />
Deutschland 11 %<br />
Niederlande 23 %<br />
Sonstige 11 %<br />
Quelle: „Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012“ von <strong>AG</strong>EB<br />
Norwegen 24 %<br />
Russland 31 %<br />
Das gesamte Erdgasaufkommen in Deutschland hat sich nach Berechnungen<br />
(Stand März 2013) der <strong>AG</strong>EB gegenüber dem Vorjahr<br />
um rund 0,6 Prozent auf 1.102 Mrd. kWh vermindert. Die Struktur<br />
des Erdgasaufkommens hat sich im Vorjahresvergleich insofern verändert,<br />
als der Anteil der inländischen Förderung gesunken ist<br />
und <strong>die</strong> Gewichtung der ausländischen Lieferanten sich zugunsten<br />
von Dänemark, Großbritannien und anderen Länder verschoben hat.<br />
Das Erdgasaufkommen aus inländischer Förderung lag bei<br />
120 Mrd. kWh bzw. 11 Prozent am gesamten Erdgasaufkommen<br />
(Vorjahr 137 Mrd. kWh bzw. 13 Prozent). Aus ausländischen<br />
Erdgasquellen wurden 982 Mrd. kWh bzw. 89 Prozent am gesamten<br />
Erdgasaufkommen bezogen. Im Vorjahr wurden 971 Mrd. kWh<br />
Erdgas importiert; das entsprach einem Anteil von 87 Prozent am<br />
Erdgasaufkommen.<br />
Wichtigstes Lieferland ist nach wie vor Russland, dessen Anteil<br />
am Erdgasaufkommen in Deutschland jetzt von 32 Prozent auf<br />
31 Prozent gesunken ist. Ebenfalls gesunken ist der Anteil Norwegens,<br />
der von 27 Prozent auf 24 Prozent abnahm. Die Quote der Niederlande<br />
hat um einen Prozentpunkt auf jetzt 23 Prozent zugenommen.<br />
Die restlichen 11 Prozent verteilten sich auf Dänemark, Großbritannien<br />
und andere Länder (Vorjahr 6 Prozent).
114 Energiemärkte<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Preisentwicklung Erdgas<br />
Die Grenzübergangspreise für Erdgas gaben gemäß Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Jahresverlauf 2012 von<br />
30,23 €/MWh zu Jahresbeginn auf 29,03 €/MWh im Dezember<br />
2012 leicht nach. Demgegenüber stiegen gemessen am Index der<br />
Erzeugerpreise (Inlandsabsatz) des Statistischen Bundesamtes<br />
<strong>die</strong> inländischen Abgabepreise spürbar an. Dies betrifft sowohl<br />
<strong>die</strong> Erdgaspreise für private Haushaltskunden (+ 1,5 Prozent) als<br />
auch <strong>die</strong> für industrielle Kunden (bis zu + 4,8 Prozent).<br />
Strom<br />
Preisentwicklung Strom<br />
Im Jahresverlauf 2012 ist für den Jahresfuture Baseload Cal. 2013<br />
tendenziell ein fallender Preisverlauf zu verzeichnen. Eine Ausnahme<br />
von <strong>die</strong>ser Entwicklung resultiert aus der Kältewelle im Februar<br />
2012. Der Strompreis stieg kurzzeitig an, sodass am 27. Februar<br />
2012 der Jahreshöchstpreis von 54,33 €/MWh erzielt wurde. Zum<br />
Jahresende notierte der Preis mit 45,07 €/MWh auf seinem Jahrestief.<br />
Im Ergebnis schloss das Jahr 2012 mit einem im Vergleich<br />
zum Jahresanfang um 7,26 €/MWh oder knapp 14 Prozent niedrigeren<br />
Strompreis.<br />
Zurückzuführen ist der Preiseinbruch am Großhandelsmarkt vor<br />
allem auf den kontinuierlichen Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien. So ist der Anteil des aus erneuerbaren<br />
Energien erzeugten Stroms 2012 auf rund 23 Prozent gestiegen.<br />
Strom aus Wind und Sonne wird vorrangig eingespeist und<br />
verdrängt damit konventionell erzeugten Strom. Darunter leidet<br />
zunehmend <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke.<br />
Die Strompreise im Spotmarkt an der EEX European Energy<br />
Exchange lagen 2012 im Mittel bei rund 42,60 €/MWh. Der für <strong>die</strong><br />
Rentabilität von Spitzenlastkraftwerken maßgebende Preisabstand<br />
zwischen Spitzenlast und Schwachlast verringerte sich 2012<br />
weiter von 10,01 €/MWh auf 9,72 €/MWh. Grund hierfür ist der<br />
preisdämpfende Einfluss der während der Spitzenlastzeit einspeisenden<br />
Fotovoltaikanlagen.<br />
ENTWICKLUNG der STROM-GROSShandelspreise<br />
Euro/Megawattstunde<br />
54<br />
51<br />
48<br />
45<br />
I. Quartal 2012 II. Quartal 2012 III. Quartal 2012 IV. Quartal 2012<br />
Jahresfuture Baseload Cal. 2013
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Energiemärkte<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
115<br />
Stromerzeugung<br />
BESTANDTEILE der HAUSHALTSSTROMPREISE 2012<br />
Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2012 <strong>die</strong> Stromerzeugung in Deutschland<br />
um 1,4 Prozent auf brutto 617,6 Mrd. kWh Strom. Hauptursache<br />
war der durch den Ausbau der erneuerbaren Energien stark gestiegene<br />
Stromexport. Mit einem Ausfuhrüberschuss von 23,1 Mrd. kWh<br />
wurde 2012 ein neuer Rekord aufgestellt.<br />
Der größte Anteil am deutschen Strommix entfiel 2012 mit<br />
25,7 Prozent auf Braunkohlekraftwerke, <strong>die</strong> 5,5 Prozent mehr<br />
Strom erzeugten als 2011. Auch <strong>die</strong> Steinkohle steigerte ihren<br />
Anteil am Stromerzeugungsmix auf 19,1 Prozent. Dagegen ging<br />
der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />
auf 11,3 Prozent zurück. Der Anteil der Kernenergie<br />
verringerte sich nur leicht auf nun 16,1 Prozent.<br />
Hohe staatliche Belastungen der Strompreise für<br />
Haushaltskunden<br />
Um Preisrisiken zu reduzieren, kaufen <strong>die</strong> meisten Stromvertriebe<br />
<strong>die</strong> für Haushaltskunden benötigten Mengen bereits im Voraus<br />
über zwei bis drei Jahre verteilt ein. Leicht gestiegene Beschaffungskosten<br />
der Stromvertriebe, eine moderat gestiegene Umlage zur<br />
Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EEG-<br />
Umlage) und <strong>die</strong> Einführung einer neuen Umlage, <strong>die</strong> sogenannte<br />
Paragraf-19-Umlage, führten dazu, dass sich auch 2012 der Strompreis<br />
für Letztverbraucher erhöhte. Mit der Paragraf-19-Umlage<br />
wird <strong>die</strong> Befreiung energieintensiver Unternehmen von den Netzentgelten<br />
finanziert. Ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit<br />
3.500 kWh Jahresverbrauch zahlte 2012 etwa 2,6 Prozent mehr für<br />
den Strom als 2011.<br />
Der Anteil von Steuern, Abgaben und weiteren staatlich vorgeschriebenen<br />
Umlagen blieb 2012 mit 45 Prozent konstant.<br />
Der Anteil der vom Staat regulierten Netzentgelte liegt bei etwa<br />
20 Prozent, sodass für <strong>die</strong> im Wettbewerb gebildeten Preisbestandteile<br />
Strombeschaffung, Vertrieb und Service ein gutes Drittel<br />
verbleibt. Ohne Berücksichtigung von Steuern, Abgaben und<br />
Umlagen stieg der Strompreis 2012 gegenüber dem Vorjahr nur um<br />
1,8 Prozent und lag lediglich 8,8 Prozent über dem Wert von 1998.<br />
Stromeinkauf 25 %<br />
Vertrieb 10 %<br />
Netz und Messung 20 %<br />
Quelle: BDEW-Strompreisanalyse 31. Januar 2013<br />
Steuern, Abgaben,<br />
Umlagen 45 %<br />
Starker Anstieg der Stromerzeugung aus<br />
erneuerbaren Energien<br />
Die Stromerzeugung aus Wind, Biomasse, Wasserkraft und Fotovoltaik<br />
stieg 2012 um gut 10 Prozent auf 136 Mrd. kWh. Damit<br />
beträgt der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Deckung des<br />
Brutto-Inlandsstromverbrauchs 23,0 Prozent (Vorjahr 20,5 Prozent).<br />
Die Stromerzeugung aus Windenergie verfehlte 2012 ihren<br />
guten Vorjahreswert deutlich. Mit 45,7 Mrd. kWh wurden 2012<br />
3,0 Mrd. kWh Strom weniger erzeugt als im Vorjahr. Das entspricht<br />
einem Rückgang um 6,2 Prozent. Der Rückgang resultiert daraus,<br />
dass 2012 ein windschwaches Jahr war. Der Beitrag der Windkraft<br />
zum deutschen Strommix betrug 7,4 Prozent. Die installierte Leistung<br />
der Windkraftwerke stieg 2012 um 2.248 MW auf 31.308 MW.<br />
Insgesamt waren zum Jahresende 23.030 Windenergieanlagen<br />
in Betrieb.<br />
Die Stromerzeugung aus Fotovoltaik stieg 2012 rasant um<br />
43 Prozent auf 27,8 Mrd. kWh und trug damit 4,5 Prozent zur Bruttostromerzeugung<br />
in Deutschland bei. Hauptursache für <strong>die</strong>sen<br />
starken Anstieg war – wie auch im Vorjahr – eine sehr hohe Zubaurate:<br />
Im Jahr 2012 wurden rund 7.600 MW p Fotovoltaik-Leistung<br />
zugebaut. Am Jahresende waren damit 1,28 Millionen Fotovoltaik-<br />
Anlagen installiert.
116 Energiemärkte<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Aus biogenen Energieträgern, das heißt aus fester und flüssiger<br />
Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas sowie dem biogenen<br />
Anteil des Abfalls, wurden im vergangenen Jahr 35,8 Mrd. kWh<br />
Strom gewonnen. Das entsprach einem Zuwachs von rund 8,9 Prozent<br />
zum Vorjahr. Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag damit bei<br />
5,8 Prozent.<br />
Die Stromerzeugung in Wasserkraftwerken stieg 2012 um 19 Prozent<br />
auf 21,0 Mrd. kWh. Damit lag der Anteil der Laufwasser- und<br />
Speicherkraftwerke am Strommix bei 3,4 Prozent. Hauptursache<br />
für den deutlichen Anstieg war <strong>die</strong> sehr niedrige Erzeugung 2011.<br />
AUFTEILUNG der ERNEUERBAREN ENERGIEN in ENERGIEARTEN in 2012<br />
Wasser 16 %<br />
Fotovoltaik 20 %<br />
Wind 34 %<br />
Biomasse 1 30 %<br />
1<br />
Feste und flüssige Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas sowie biogener Anteil des Abfalls<br />
Quelle: BMU „Erneuerbare Energien 2012”, vorläufige Angaben
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Personalbericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
117<br />
Personalbericht<br />
Belegschaftsstruktur<br />
Mitarbeiter<br />
Kennzahlen im Überblick<br />
PERSONALKENNZAHLEN<br />
2012 2011 2010<br />
Mitarbeiter 255 246 241<br />
Auszubildende 12 14 14<br />
Tarifmitarbeiterquote in % 60,0 63,4 61,0<br />
Frauenquote in % 42,0 44,7 44,8<br />
Teilzeitquote in % 16,9 16,7 19,9<br />
Krankenquote in % 2,5 2,6 2,8<br />
Schwerbehindertenquote in % 2,7 2,8 2,9<br />
Personalbestand<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter bei Thüga 2012 hat sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr (246 Mitarbeiter) um neun Mitarbeiter erhöht.<br />
Der Anstieg ist zum Teil auf <strong>die</strong> geschaffene Stabsabteilung Innovationsmanagement<br />
zurückzuführen. Des Weiteren wurden zum<br />
Stichtag 31. Dezember 2012 Aushilfskräfte beschäftigt und offene<br />
Stellen aus dem Jahr 2011 nachbesetzt.<br />
Gesamtbelegschaft exklusive AuszubildendeN<br />
288<br />
179<br />
120<br />
133 136<br />
148<br />
BELEGSCHAFTSSTRUKTUR<br />
2012 2011 2010<br />
Angestellte Mitarbeiter 222 210 198<br />
Gewerbliche Mitarbeiter 19 19 16<br />
Geringfügig Beschäftigte 3 1 7<br />
Mitarbeiter in der Aktivphase der<br />
Altersteilzeit 7 8 12<br />
Mitarbeiter in einem<br />
ruhenden Arbeitsverhältnis 4 8 8<br />
Gesamtbelegschaft exklusive<br />
Auszubildenden 255 246 241<br />
Kaufmännische Auszubildende 9 10 10<br />
Gewerbliche Auszubildende 3 4 4<br />
Gesamtbelegschaft inklusive<br />
Auszubildenden 267 260 255<br />
Eintritte/Austritte<br />
Die Fluktuationsquote (ohne Werkstudententätigkeit) bei Thüga<br />
lag im Geschäftsjahr 2012 bei 5,9 Prozent und ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte gesunken. Im <strong>Bericht</strong>sjahr 2012<br />
konnte Thüga 31 Mitarbeiter für das Unternehmen gewinnen.<br />
Darüber hinaus sind 22 Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausgeschieden,<br />
wovon 7 Mitarbeiter einen Werkstudentenvertrag bei<br />
der Thüga hatten.<br />
Eintritte<br />
Eintritte<br />
Mitarbeiter mit unbefristetem Vertrag 11<br />
Mitarbeiter mit befristetem Vertrag 6<br />
Werkstudenten 10<br />
Übernahme nach Ausbildung befristet 2<br />
Übernahme nach Ausbildung unbefristet 1<br />
sonstiger Zugang 1<br />
Gesamt 31<br />
102 108 110 107<br />
2008 2009 1 2010 2011 2012<br />
• Frauen • Männer<br />
1<br />
Neuausrichtung der Vertriebs- und Netzaktivitäten zum 1. Januar 2009<br />
AUSTRITTE<br />
Austritte<br />
Freiwillig: Kündigung durch Arbeitnehmer 5<br />
Nicht freiwillig: Fehlverhalten, wirtschaftliche Gründe, Probezeit 1<br />
Austritt in Altersteilzeit passiv 3<br />
Ruhestand 2<br />
Ende Befristung 4<br />
Ende Werkstudententätigkeit 7<br />
Invalidität, Tod –<br />
Wechsel innerhalb der Thüga-Gruppe –<br />
Gesamt 22
118 Personalbericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Ausbildung<br />
Altersstruktur<br />
Zum 31. Dezember 2012 bildet Thüga zwölf Auszubildende aus. Im<br />
Vergleich zum Vorjahresstichtag werden damit zwei Ausbildungsplätze<br />
weniger angeboten.<br />
Die Thüga bietet jungen Menschen <strong>die</strong> Möglichkeit, einen Abschluss<br />
in den Ausbildungsberufen Koch bzw. Kaufmann für Bürokommunikation<br />
zu erwerben.<br />
Zudem eröffnet Thüga besonders ehrgeizigen jungen Menschen,<br />
deren Leistungsbereitschaft sich bereits in der Schule deutlich<br />
gezeigt hat, durch <strong>die</strong> Kombination aus Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau<br />
in Verbindung mit einem Hochschulstudium zum<br />
Bachelor of Arts (Business Administration), herausragende Perspektiven<br />
für <strong>die</strong> Zukunft. Im Rahmen <strong>die</strong>ses 2,5-jährigen Programms<br />
durchläuft der Auszubildende verschiedene Abteilungen der Thüga,<br />
CONERGOS GmbH & Co. KG und Syneco Trading GmbH & Co. KG.<br />
An ein bis zwei Tagen in der Woche nimmt er am Berufsschulunterricht<br />
teil. Parallel hierzu stu<strong>die</strong>rt er an der Hochschule für Ökonomie<br />
und Management (FOM) in München. Durch das Abend- bzw.<br />
Wochenendstudium wird <strong>die</strong> Möglichkeit geboten, das Hochschulstudium<br />
mit dem Erlernen des Ausbildungsberufs zu verbinden, da<br />
<strong>die</strong> Vorlesungen außerhalb der Arbeitszeiten stattfinden. Um<br />
<strong>die</strong> Flexibilität der Stu<strong>die</strong>renden zu erhöhen und deren unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen gerecht zu werden, bietet <strong>die</strong> FOM innerhalb<br />
<strong>die</strong>ses Stu<strong>die</strong>nzeitmodells entweder <strong>die</strong> Form eines Abend- oder<br />
eines Wochenendstudiums an.<br />
Für Thüga als Beratungsunternehmen sind sowohl <strong>die</strong> Förderung<br />
junger Nachwuchskräfte als auch <strong>die</strong> Einbindung von Mitarbeitern<br />
mit langjähriger Berufserfahrung ein vielversprechendes Erfolgskonzept.<br />
Bei einer ausgewogenen Altersstruktur ist das Durchschnittsalter<br />
der Thüga-Mitarbeiter im Jahr 2012 mit 41,4 nahezu<br />
gleich geblieben (Vorjahr 41,5).<br />
Altersstruktur in %<br />
bis 20<br />
21–25<br />
26–30<br />
31–35<br />
36–40<br />
41–45<br />
46–50<br />
51–55<br />
0,3<br />
0,9<br />
3,7<br />
2,4<br />
11,0<br />
10,2<br />
9,8<br />
14,6<br />
13,7<br />
13,0<br />
13,3<br />
12,9<br />
15,3<br />
17,1<br />
17,9<br />
20,0<br />
Anzahl Auszubildender<br />
56–60<br />
8,9<br />
8,2<br />
15<br />
ab 61<br />
3,7<br />
3,1<br />
• 2011 • 2012<br />
29<br />
8<br />
4 4 3<br />
9 10 10 9<br />
2008 2009 1 2010 2011 2012<br />
• Kaufmännische Auszubildende • Gewerblich-technische Auszubildende<br />
1<br />
Neuausrichtung der Vetriebs- und Netzaktivitäten zum 1. Januar 2009
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Personalbericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
119<br />
Unternehmenszugehörigkeit<br />
Im Vergleich zum Vorjahreswert von 10,4 Jahren ist <strong>die</strong> durchschnittliche<br />
Unternehmenszugehörigkeit im <strong>Bericht</strong>szeitraum<br />
2012 geringfügig auf 10,6 Jahre gestiegen.<br />
Unternehmenszugehörigkeit in %<br />
bis 5<br />
bis 10<br />
bis 15<br />
bis 20<br />
bis 25<br />
bis 30<br />
ab 30<br />
4,1<br />
3,5<br />
4,5<br />
4,3<br />
6,1<br />
5,9<br />
• 2011 • 2012<br />
10,1<br />
9,8<br />
19,9<br />
18,4<br />
25,6<br />
22,8<br />
29,7<br />
35,3<br />
Fehlzeiten wegen Krankheit<br />
Im Jahr 2012 sank <strong>die</strong> Krankenquote um 0,1 Prozentpunkte auf<br />
2,5 Prozent. Wie wichtig Thüga <strong>die</strong> Gesundheit ihrer Mitarbeiter ist,<br />
zeigt sich in vielen angebotenen Gesundheitsleistungen, wie beispielsweise<br />
den jährlichen Betriebsarzt- und Vorsorgeuntersuchungen<br />
sowie Grippeschutzimpfungen. Diese stellen auch ein klares<br />
Bekenntnis der Thüga zum Angebot <strong>die</strong>ser wichtigen sozialen Leistungen<br />
dar. Die jährlich hohe Teilnehmerzahl an den betriebsärztlichen<br />
Untersuchungen, <strong>die</strong> auch einen großen Anteil an der<br />
vorbildlich niedrigen Krankenquote der Thüga hat, zeigt <strong>die</strong> breite<br />
Akzeptanz der Leistungen.<br />
Mitarbeiterqualifikation<br />
Wie auch im letzten Jahr verfügte mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Mitarbeiter<br />
über einen Universitäts-, Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.<br />
Eine hohe Qualifikation der Thüga-Mitarbeiter ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung, um <strong>die</strong> Beteiligungsgesellschaften in verschiedenen<br />
Fachgebieten umfassend beraten zu können. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />
ist <strong>die</strong> hohe fachliche und soziale Kompetenz der Mitarbeiter eine<br />
unabdingbare Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg.<br />
QUALIFIKATIONSSTRUKTUR in %<br />
2012 2011 2010<br />
Universitäts-, Hochschul-,<br />
Fachhochschulabschluss 60,4 56,6 56,8<br />
Ausbildung/Weiterbildung 35,7 37,5 37,3<br />
Schulabschluss 3,9 5,9 5,9
120 Personalbericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Personalentwicklung und<br />
Weiter bildungsmaßnahmen<br />
Das Angebot der Personalentwicklung der Thüga ist sehr umfassend<br />
und bietet seit vielen Jahren Beratung, Dienstleistung und<br />
Unterstützung nicht nur für Thüga-Mitarbeiter, sondern auch<br />
für <strong>die</strong> Mitarbeiter der Thüga-Gruppe an.<br />
Thüga-Programme<br />
Nach sechs sehr erfolgreichen Durchgängen des Programms für<br />
amtierende Führungskräfte (FiF = Fit im Führen), hat <strong>die</strong> Personalentwicklung<br />
zusammen mit einer kleinen Gruppe von Geschäftsführern,<br />
ehemaligen Teilnehmern sowie neuen Trainern das Programm<br />
auf gegenwärtige und zukünftige Anforderungen ausgerichtet.<br />
Nach der erfolgreichen Überarbeitung des FiF-Programms, wird seit<br />
November 2012 das ein Jahr laufende Programm „Erfolgreiche<br />
Führung: Verantwortlich – fair – persönlich“ (= FK-Programm) angeboten.<br />
Eine wesentliche Neuerung des FK-Programms ist <strong>die</strong><br />
stärkere Einbindung der Führungskräfte der jeweiligen FK-Teilnehmer.<br />
Die Rückmeldungen aller Beteiligten nach den ersten Workshops<br />
<strong>die</strong>ses FK-Programms waren überaus positiv.<br />
Weitere Programmangebote richten sich an Meister und technische<br />
Teamleiter (Meister-Programm) sowie Führungsnachwuchskräfte<br />
(FNK-Programm). Das FNK-Programm richtet sich an <strong>die</strong><br />
Führungskräfte von morgen und bereitet <strong>die</strong>se auf ihre zukünftigen<br />
Aufgaben vor. Das FNK-Programm wurde bisher sechs Mal, das<br />
Meister-Programm acht Mal erfolgreich durchgeführt. Die siebte<br />
FNK-Runde endet im Mai 2013. Für das Meister-Programm gab<br />
es sehr viele Anmeldungen, sodass Ende 2012 zwei Durchgänge<br />
gestartet sind – <strong>die</strong> Runden neun und zehn. Diese Programme<br />
sind damit fester Bestandteil des Personalentwicklungs- und Weiterbildungskonzeptes<br />
der Thüga.<br />
Seit Einführung der Thüga-Programme im Jahr 2002 wurden<br />
nahezu alle nachzubesetzenden Führungspositionen bei Thüga an<br />
ehemalige FNK-Teilnehmer vergeben. Immer wieder bietet sich<br />
für Absolventen der FNK-Programme <strong>die</strong> Möglichkeit, Führungspositionen<br />
innerhalb der Thüga-Gruppe zu übernehmen. Insgesamt<br />
haben rund 150 Teilnehmer aus 35 verschiedenen Beteiligungsgesellschaften<br />
<strong>die</strong> FiF- und FNK-Programme erfolgreich<br />
abgeschlossen. Für das im Jahr 2006 ins Leben gerufene Meister-<br />
Programm kann Thüga jetzt in der zehnten Veranstaltungsreihe<br />
den 100. Teilnehmer begrüßen. An den bis 2012 abgeschlossenen<br />
Meister-Runden haben 73 Interessenten teilgenommen.<br />
Ein zentrales Element des Thüga-Modells ist der Netzwerkgedanke.<br />
Dieser lebt vom Kontakt und dem persönlichen Austausch der Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter. Um <strong>die</strong>se Vernetzung der Absolventen<br />
der einzelnen Programme untereinander nachhaltig zu fördern,<br />
finden im Zwei-Jahres-Rhythmus große FNK- und FiF-Netzwerktreffen<br />
statt. Hier setzen sich <strong>die</strong> Teilnehmer mit aktuellen Themen in der<br />
Energiewirtschaft und den damit verbundenen Herausforderungen<br />
für <strong>die</strong> Thüga-Gruppe auseinander. Darüber hinaus diskutieren sie<br />
allgemeine Führungs- und Fachthemen in verschiedenen Workshops.<br />
Im Mai 2012 fand zum fünften Mal das große Netzwerktreffen<br />
der ehemaligen FiF- und FNK-Teilnehmer in Hohenkammer statt.<br />
61 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich an zwei Tagen<br />
unter anderem mit den Themen „Druck im Geschäft = Führen mit<br />
Druck?“, „Macht und Ohnmacht in der Führung“ und „Gefangen in<br />
alten Vorstellungen? Mentale Dekonstruktion als Führungsaufgabe“.<br />
Wie schon in den Vorjahren wurde das Treffen intensiv zum<br />
Gedanken- und Erfahrungsaustausch genutzt.<br />
Vertriebstrainings<br />
Die seit 2011 erstmals den Gesellschaften der Thüga-Gruppe angebotenen<br />
Weiterbildungsmaßnahmen zu Vertriebsthemen stießen<br />
auch im Geschäftsjahr 2012 auf große Resonanz. So wurde das<br />
„Vertriebs-Intensiv-Programm“ (VIP) wieder durchgeführt, und auch<br />
<strong>die</strong> verschiedenen Themen der „Thüga-Vertriebs-Trainings“ fanden<br />
positiven Anklang bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus<br />
der Thüga-Gruppe.<br />
Alle Vertriebs-Trainingsmaßnahmen sind zielgruppengerecht<br />
auf <strong>die</strong> Belange der Thüga-Gruppenunternehmen zugeschnitten.<br />
Ziel des VIP ist es, Energieberater und Vertriebsmitarbeiter umfassend<br />
zu qualifizieren. Bei <strong>die</strong>sem Training kommt mit „Blended<br />
Learning“ auch ein moderner Methodenmix zum Einsatz. Drei Präsenzphasen<br />
von jeweils zwei Tagen werden durch begleitende Lern- und<br />
Lehrmethoden sowie Selbstlerneinheiten ergänzt.<br />
Im Rahmen der „Thüga-Vertriebs-Trainings“ bietet Thüga drei<br />
Seminare zu den nachfolgend aufgeführten Themen an. Die<br />
Workshops „Professionelle Kunden-Akquisition“ und „Reklamation<br />
als Chance“ richten sich gezielt an <strong>die</strong> Energieberater und Vertriebsmitarbeiter<br />
vor Ort. Mit dem Workshop „Die Führungskraft<br />
als Verkaufs-Coach“ wurde ein Training für <strong>die</strong> Vorgesetzten der<br />
Teilnehmer des VIP konzipiert, damit <strong>die</strong>se ihre Vertriebsmitarbeiter<br />
bei der Umsetzung des Gelernten bestmöglich unterstützen können.<br />
Außerdem lernen <strong>die</strong> Führungskräfte in <strong>die</strong>sem Workshop <strong>die</strong><br />
Inhalte und Methoden des VIP kennen.<br />
An den somit vier Weiterbildungs-Programmen (FNK-, FK-, Meister-<br />
sowie VIP-Programm) haben bisher insgesamt 253 Absolventen<br />
aus 65 unterschiedlichen Gesellschaften teilgenommen.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Personalbericht<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
121<br />
Weiterbildungsaktivitäten im <strong>Bericht</strong>sjahr<br />
Für <strong>die</strong> Zielgruppe der Geschäftsführer und oberen Führungskräfte<br />
in den Beteiligungsgesellschaften standen 2012 zwei Themen<br />
im Fokus: „Persönliche Wirkung in der Führung” und „Resilienz<br />
erwerben”. Resilienz ist <strong>die</strong> Fähigkeit, belastende Situationen und<br />
Krisen erfolgreich zu bewältigen. Die hohe Anzahl der Anmeldungen<br />
für <strong>die</strong>se Workshops hat gezeigt, wie wichtig es gerade in der<br />
heutigen Zeit ist, seine persönliche Widerstandskraft, Flexibilität<br />
und Leistungsfähigkeit in schnell wechselnden Situationen und<br />
Beziehungen zu stärken.<br />
Die Mitarbeiter der Thüga nutzten erneut <strong>die</strong> zahlreichen Angebote<br />
von internen Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben Grundlagen-<br />
und Aufbauschulungen in den Anwenderprogrammen Excel<br />
und PowerPoint – hier speziell das für Thüga entwickelte Layout<br />
zum Corporate Design – fanden im <strong>Bericht</strong>sjahr unter anderem<br />
Schulungsmaßnahmen zum Projektmanagement statt. Hier wurde<br />
in den verschiedenen Seminaren durchgängig auf <strong>die</strong> Thüga-<br />
Spezifika wie z. B. <strong>die</strong> „Toolbox“ eingegangen. Weiterhin wurden<br />
sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Thüga-Hauptverwaltung<br />
nach interner Umstellung zeitnah auf das Anwenderprogramm<br />
Outlook geschult. In einem Zeitraum von zwei Monaten<br />
wurden insgesamt acht Trainings durchgeführt.<br />
Im Bereich Arbeitstechniken wurden <strong>die</strong> Seminare „Arbeitsorganisation<br />
und Zeitmanagement“ und „Professionell Moderieren“<br />
angeboten. Weitere Schulungen fanden in den Gebieten Betriebswirtschaft<br />
– hier zum ersten Mal ein „BWL-Refresher“ –, Kommunikation,<br />
wie beispielsweise „Harvard Negotiation“, sowie „Argumentieren<br />
– Beraten – Moderieren“ statt.<br />
Das Weiterbildungsangebot „Klar Führen – Klar Fordern“ richtete<br />
sich gezielt an obere Führungskräfte. Des Weiteren fanden neun<br />
abteilungsinterne Workshops zu den Themen Veränderungen, Strategie<br />
und Teambildung statt. Einzelne Führungskräfte wurden<br />
durch Coaching-Maßnahmen unterstützt. Die fachbezogenen Schulungen<br />
von einzelnen Thüga-Mitarbeitern für Kolleginnen und<br />
Kollegen fanden erneut große Resonanz. Insgesamt wurden fünf<br />
Schulungen durchgeführt. Neben Grundlagenthemen zu Strom<br />
und Gas wurde über das Thema „Messwesen/Roll Out 6000“ sowie<br />
<strong>die</strong> EEG-/KWK-G-Novelle 2012 referiert. Im <strong>Bericht</strong>sjahr besuchten<br />
649 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Thüga insgesamt 215<br />
interne und externe Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Ausblick<br />
Thüga hat aufgrund der stark gestiegenen Herausforderungen und<br />
des damit verbundenen erhöhten Beratungsbedarfs zwei Hauptabteilungen<br />
neu strukturiert. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund werden <strong>die</strong><br />
Führungskräfte und Mitarbeiter der Hauptabteilungen Energiewirtschaft<br />
und Netze intensiv in dem laufenden Veränderungsprozess<br />
begleitet. 2013 wird erstmals auch eine Ausbildung zum<br />
zertifizierten Thüga-Projektleiter angeboten, <strong>die</strong> nach Durchführung<br />
einer Pilotveranstaltung auch wieder den Partnerunternehmen<br />
zur Verfügung gestellt werden soll. Die Fortführung der erfolgreichen<br />
Thüga-Programme zur Führungskräfteentwicklung ist ein fester<br />
Bestandteil der Personalentwicklung.<br />
Die Thüga Personalentwicklung wird künftig alle Angebote an<br />
<strong>die</strong> Partnerunternehmen unter dem Thema „Thüga PersonalPlus –<br />
Das Entwicklungsangebot für <strong>die</strong> Thüga-Gruppe“ zusammenfassen.<br />
Das erklärte Ziel der Thüga ist es, Führungskräfte und Mitarbeiter<br />
zu qualifizierten Netzwerkern für ein intelligentes Netzwerk mit<br />
persönlichen Kontakten und intensivem Erfahrungsaustausch ausund<br />
weiterzubilden. Thüga PersonalPlus vermittelt und trainiert<br />
<strong>die</strong> erforderlichen Fertigkeiten, <strong>die</strong> ein erfolgreiches Agieren in unternehmensübergreifenden<br />
Netzwerken ermöglichen. Einen Schwerpunkt<br />
des Programmes bildet der Auf- und Ausbau von Führungs-,<br />
Persönlichkeits- und Methodenkompetenz.
122 Personalbericht<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>
Thüga-Geschäftsbericht 2009<br />
123<br />
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />
Bilanz 124<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 126<br />
Anhang für das Geschäftsjahr 2012 128
124 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Bilanz<br />
AKTIVA<br />
Anlagevermögen 1<br />
in Tsd. € Anhang 31.12.2012 31.12.2011<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 805 488<br />
Sachanlagen 1.722 1.827<br />
Finanzanlagen 2<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 149.016 148.668<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 408 482<br />
Beteiligungen 1.919.218 2.065.107<br />
Umlaufvermögen<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
2.068.642 2.214.257<br />
2.071.169 2.216.572<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 259 261<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht 3 925.852 821.796<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 4 61.678 68.089<br />
987.789 890.146<br />
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 103 56<br />
987.892 890.202<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 423 391<br />
3.059.484 3.107.165
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Jahresabschluss<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
125<br />
zum 31.12.2012<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
in Tsd. € Anhang 31.12.2012 31.12.2011<br />
Gezeichnetes Kapital 5 221.753 221.753<br />
Kapitalrücklage 972.073 972.073<br />
Andere Gewinnrücklagen 1.176.549 1.176.549<br />
2.370.375 2.370.375<br />
Sonderposten 6 6.336 6.837<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen 42.786 38.829<br />
Steuerrückstellungen 19 33<br />
Sonstige Rückstellungen 7 12.299 13.543<br />
55.104 52.405<br />
Verbindlichkeiten 8<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.088 1.311<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen und gegenüber Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 623.665 672.701<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 2.882 3.462<br />
627.635 677.474<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 34 74<br />
3.059.484 3.107.165
126 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>die</strong> Zeit vom 1.1. bis 31.12.2012<br />
in Tsd. € Anhang 2012 2011<br />
Umsatzerlöse 9 11.117 10.484<br />
Sonstige betriebliche Erträge 10 120.835 131.952 123.403 133.887<br />
Personalaufwand 11 30.040 27.732<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 12 644 579<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 20.731 51.415 20.638 48.949<br />
80.537 84.938<br />
Beteiligungsergebnis 13 340.058 337.418<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen – 1.711<br />
Zinsergebnis 14 4.216 12.640<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 424.811 433.285<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15 9.957 14.823<br />
Sonstige Steuern 4 9.961 3 14.826<br />
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />
abgeführter Gewinn 16 414.850 418.459<br />
Jahresüberschuss – –
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Jahresabschluss<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
127
128 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Anhang für das<br />
Geschäftsjahr 2012 1<br />
Allgemeine Vorbemerkungen<br />
Unser Jahresabschluss wird mit den Abschlüssen unserer verbundenen<br />
Unternehmen und dem Abschluss unseres Mutterunternehmens,<br />
der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München, in den befreienden<br />
Konzernabschluss der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA,<br />
München, einbezogen. Die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (kurz<br />
„Thüga Holding“) ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht für den weitesten Kreis von Unternehmen<br />
aufstellt. Der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss<br />
der Thüga Holding sowie der Konzernlagebericht werden durch Einreichung<br />
beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers<br />
offen gelegt.<br />
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung sind in der Bilanz<br />
und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst<br />
und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die Ziffern in<br />
der Vorspalte der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
geben Hinweise auf <strong>die</strong> betreffenden Positionen im Anhang. Der<br />
Jahresabschluss ist in Tausend Euro (Tsd. €) aufgestellt.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren<br />
Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear abgeschrieben.<br />
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
abzüglich der nach § 253 Abs. 3 HGB notwendigen Abschreibungen<br />
und der steuerlich möglichen Sonderabschreibungen<br />
bewertet. Investitionszuschüsse werden im Jahr des Zugangs<br />
abgesetzt. Zugänge an Betriebs- und Geschäftsausstattung bis<br />
31. Dezember 2009 werden im steuerlich zulässigen Umfang fast<br />
ausschließlich degressiv und Zugänge ab 1. Januar 2010 werden<br />
linear abgeschrieben. Für Sachanlagen, <strong>die</strong> bereits zu Beginn des<br />
Geschäftsjahres 2010 vorhanden waren und degressiv abgeschrieben<br />
wurden, wird das Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 4<br />
Satz 1 EGHGB ausgeübt und <strong>die</strong> degressive Abschreibung fortgeführt.<br />
Bauten werden überwiegend linear, EDV-Hardware und Trivialsoftware<br />
ausschließlich linear abgeschrieben. Die Abschreibung<br />
erfolgt nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauern.<br />
Zugänge werden grundsätzlich pro rata temporis abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden bis 2009 voll und werden<br />
ab 2010 linear entsprechend der Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Unter den Finanzanlagen sind <strong>die</strong> Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
und <strong>die</strong> Beteiligungen zu Anschaffungskosten, vermindert<br />
um steuerlich mögliche Sonderabschreibungen sowie Abschreibungen<br />
auf den niedrigeren beizulegenden Wert, angesetzt. Für<br />
<strong>die</strong>se niedrigeren Wertansätze wird das Beibehaltungswahlrecht<br />
gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB ausgeübt. Ausleihungen sind<br />
zu Nennwerten bilanziert.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu<br />
Nominalbeträgen, gegebenenfalls vermindert um angemessene<br />
Einzel- oder Pauschalwertberichtigungen, bewertet. Die Erstattungsansprüche<br />
aufgrund der Schuldbeitrittsvereinbarung sind auf<br />
Basis der Defined Benefit Obligation (DBO) mit einem Rechnungszins<br />
von 4,25 Prozent, einem Gehaltstrend von 2,75 Prozent und<br />
einem Rententrend von 1,5 Prozent bewertet. Die in den sonstigen<br />
Vermögensgegenständen enthaltenen unverzinslichen langfristigen<br />
Forderungen sind mit dem Barwert angesetzt.<br />
Die Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen.<br />
Die Pensionsrückstellungen sind auf Basis der Projected<br />
Unit Credit Methode (PUC) unter Anwendung eines Rechnungszinssatzes<br />
von 5,06 Prozent sowie erwarteten Einkommenssteigerungen<br />
von 2,75 Prozent und Rentensteigerungen von 2,00 Prozent bzw.<br />
1,00 Prozent ermittelt. Der Berechnung liegen <strong>die</strong> Richttafeln 2005 G<br />
von Klaus Heubeck zugrunde. Die sonstigen Rückstellungen werden<br />
in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt. Bei der Bewertung<br />
des Erfüllungsbetrages werden zu erwartende Kostensteigerungen<br />
berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit<br />
von mehr als einem Jahr werden entsprechend ihrer Restlaufzeit<br />
mit den von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen Zinssätzen<br />
abgezinst.<br />
Die Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen bilanziert.<br />
Latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den<br />
handelsrechtlichen Bilanzwerten und deren steuerlichen Wertansätzen<br />
gebildet und unter Anwendung der unternehmensindividuellen<br />
Steuersätze bewertet. Aktive und passive latente Steuern<br />
werden sal<strong>die</strong>rt, wobei auf den Ausweis der aktiven latenten Steuern<br />
in der Bilanz unter Anwendung des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet<br />
wird.<br />
1<br />
Die Angaben gemäß § 285 Nr. 10 HGB sind auf Seite 91 <strong>die</strong>ses <strong>Bericht</strong>s dargestellt.
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Jahresabschluss<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
129<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
1 Anlagevermögen<br />
Die Aufgliederung des Anlagevermögens geht aus der „Entwicklung<br />
des Anlagevermögens vom 31.12.2012“ hervor.<br />
2 Finanzanlagen<br />
Die Angaben zum Anteilsbesitz (gemäß § 285 Nr. 11 und Nr. 11 a<br />
HGB) sind in einer gesonderten Übersicht dargestellt.<br />
3 Forderungen<br />
5 Gezeichnetes Kapital<br />
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt 221.753 Tsd. € und<br />
ist eingeteilt in 86.622.193 auf den Inhaber lautende Stückaktien.<br />
Die Thüga Holding hat uns mitgeteilt, dass sie zum Bilanzstichtag<br />
unmittelbar und mittelbar mit 100 Prozent an unserer Gesellschaft<br />
beteiligt ist.<br />
6 Sonderposten<br />
SONDERPOSTEN<br />
in Tsd. € 31.12.2012 31.12.2011<br />
Rücklage gemäß § 6 b EStG 6.336 6.837<br />
FORDERUNGEN<br />
in Tsd. € 31.12.2012 31.12.2011<br />
gegen verbundene Unternehmen 908.242 801.904<br />
gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 17.610 19.892<br />
Summe 925.852 821.796<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Finanzforderungen<br />
in Höhe von 828.794 Tsd. € (Vorjahr 723.585 Tsd. €)<br />
sowie Forderungen aus Freistellungsansprüchen in Höhe von<br />
40.183 Tsd. € (Vorjahr 39.202 Tsd. €). Die Freistellungsansprüche<br />
bestehen aufgrund der Schuldbeitrittsvereinbarung mit der<br />
Thüga Holding, <strong>die</strong> im Zusammenhang mit der Umsetzung der im<br />
Anteilskaufvertrag zwischen E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong> und Thüga Holding<br />
geregelten Fortführung des Contractual Trust Arrangements (CTA)<br />
abgeschlossen wurde.<br />
4 Sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten 28.656 Tsd. €<br />
(Vorjahr 35.241 Tsd. €) Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr<br />
als einem Jahr. Im <strong>Bericht</strong>sjahr enthalten <strong>die</strong> sonstigen Vermögensgegenstände<br />
Steuerforderungen in Höhe von 36.776 Tsd. € (Vorjahr<br />
43.357 Tsd. €), davon betreffen 36.772 Tsd. € (Vorjahr 43.357 Tsd. €)<br />
den Anspruch auf Erstattung des Körperschaftsteuerguthabens.<br />
Das Körperschaftsteuerguthaben wird in zehn Jahresraten in dem<br />
Zeitraum von 2008 bis 2017 ausgezahlt (§ 37 Abs. 5 KStG). Der<br />
Anspruch ist unverzinslich (§ 37 Abs. 5 Satz 7 KStG). Die Bewertung<br />
des Körperschaftsteuerguthabens von nominal 40.583 Tsd. € (Vorjahr<br />
48.699 Tsd. €) erfolgte unter Zugrundelegung eines laufzeitadäquaten<br />
risikofreien Zinssatzes zum Barwert mit 36.772 Tsd. €<br />
(Vorjahr 43.357 Tsd. €).<br />
Aus dem Anfangsbestand der Rücklage gemäß § 6 b EStG wurden<br />
handelsrechtlich 24 Tsd. € (Vorjahr 18 Tsd. €) auf Sachanlagen<br />
übertragen.<br />
Nach Auflösung der zum 31. Dezember 2012 in Höhe von<br />
9.475 Tsd. € steuerlich bereits auf <strong>die</strong> Anschaffungskosten des im<br />
Eigentum der KALA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG stehenden<br />
Grundbesitzes übertragenen Rücklage wurden im <strong>Bericht</strong>sjahr<br />
477 Tsd. € (Vorjahr 477 Tsd. €) abschreibungskonform aufgelöst.<br />
7 Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend ungewisse<br />
Verbindlichkeiten für Personalaufwendungen.<br />
Die Verpflichtungen aus geschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen<br />
in Höhe von 2.306 Tsd. € (Vorjahr 2.169 Tsd. €) werden<br />
mit dem Wertguthaben zur Insolvenzsicherung in Höhe von<br />
1.691 Tsd. € (Vorjahr 1.491 Tsd. €) sal<strong>die</strong>rt. Die sal<strong>die</strong>rten Aufwendungen<br />
und Erträge sind unwesentlich. Auf der Grundlage<br />
eines abgeschlossenen Treuhandvertrages unterliegt <strong>die</strong>ses Wertguthaben<br />
einer Verfügungsbeschränkung.
130 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
8 Verbindlichkeiten<br />
VERBINDLICHKEITEN<br />
in Tsd. € Restlaufzeit unter 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre 31.12.2012 31.12.2011<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.088 – – 1.088 1.311<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 421.877 200.000 – 621.877 670.610<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 482 1.306 – 1.788 2.091<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 2.625 121 136 2.882 3.462<br />
Summe 426.072 201.427 136 627.635 677.474<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
enthalten Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 242.887 Tsd. €<br />
(Vorjahr 282.179 Tsd. €) sowie Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung<br />
in Höhe von 414.850 Tsd. € (Vorjahr 418.459 Tsd. €).<br />
Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen 1.241 Tsd. € (Vorjahr<br />
2.092 Tsd. €) Verbindlichkeiten aus Steuern und 390 Tsd. €<br />
(Vorjahr 521 Tsd. €) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen<br />
Sicherheit.<br />
Erläuterungen zur Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
9 Umsatzerlöse<br />
Sämtliche Umsatzerlöse wurden im Inland realisiert.<br />
10 Sonstige betriebliche Erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus dem<br />
Abgang von Anlagevermögen in Höhe von 112.555 Tsd. € (Vorjahr<br />
109.677 Tsd. €), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in<br />
Höhe von 3.082 Tsd. € (Vorjahr 6.893 Tsd. €) sowie Erträge aus der<br />
Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 6 b EStG<br />
in Höhe von 501 Tsd. € (Vorjahr 495 Tsd. €).<br />
11 Personalaufwand<br />
Während des <strong>Bericht</strong>sjahres waren im Durchschnitt 24 gewerbliche<br />
Arbeitnehmer und 233 Angestellte beschäftigt. Darüber hinaus<br />
befanden sich drei gewerbliche und acht kaufmännische Auszubildende<br />
in der Ausbildung.<br />
12 Abschreibungen auf immaterielle<br />
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens<br />
und Sachanlagen<br />
Von den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen betreffen 24 Tsd. € (Vorjahr 18 Tsd. €) Sonderabschreibungen<br />
gemäß § 6 b EStG.<br />
13 Beteiligungsergebnis<br />
PERSONALAUFWAND<br />
in Tsd. € 2012 2011<br />
Löhne und Gehälter 24.637 22.750<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung 1 5.403 4.982<br />
Summe 30.040 27.732<br />
1<br />
davon für Altersversorgung 2.582 2.185<br />
BETEILIGUNGSERGEBNIS<br />
in Tsd. € 2012 2011<br />
Erträge aus Beteiligungen 1 312.643 308.727<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2 28.139 30.653<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme 3 724 1.962<br />
Summe 340.058 337.418<br />
1<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 30.723 31.862<br />
2<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 28.139 30.653<br />
3<br />
davon an verbundene Unternehmen 724 364
Thüga-Geschäftsbericht 2012 Jahresabschluss 131<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
14 Zinsergebnis<br />
ZINSERGEBNIS<br />
in Tsd. € 2012 2011<br />
Erträge aus Ausleihungen des<br />
Finanzanlagevermögens 1 15 29<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2 13.994 23.491<br />
Summe 14.009 23.520<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3 9.793 10.880<br />
Zinsergebnis 4.216 12.640<br />
1<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 15 29<br />
2<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 11.616 20.957<br />
3<br />
davon an verbundene Unternehmen 7.585 8.753<br />
In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind der Netto-Zinsanteil<br />
aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe<br />
von 1.974 Tsd. € (Vorjahr 1.808 Tsd. €) und Zinsen aus der Aufzinsung<br />
von sonstigen Rückstellungen in Höhe von 219 Tsd. € (Vorjahr<br />
180 Tsd. €) enthalten.<br />
15 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen im Wesentlichen<br />
Steuerumlagen des Organträgers in Höhe von 21.470 Tsd. €<br />
(Vorjahr 23.565 Tsd. €) und Steuerumlagen der Organtöchter in<br />
Höhe von 11.513 Tsd. € (Vorjahr 8.741 Tsd. €).<br />
Die aktiven latenten Steuern betragen zum Bilanzstichtag<br />
24.593 Tsd. € (Vorjahr 25.264 Tsd. €) unter Zugrundelegung eines<br />
Steuersatzes von grundsätzlich 30,0 Prozent bzw. 16,0 Prozent<br />
(Vorjahr 30,0 Prozent bzw. 16,0 Prozent) für Abweichungen bei<br />
Beteiligungen an Personengesellschaften. Sie resultieren aus den<br />
Differenzen der handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätze<br />
des Anlagevermögens, der Forderungen und sonstigen<br />
Vermögensgegenstände, der Rückstellungen für Pensionen und<br />
der sonstigen Rückstellungen.<br />
Sonstige Angaben<br />
In Höhe von 6.817 Tsd. € (Vorjahr 7.344 Tsd. €) liegen Haftungsverhältnisse<br />
aus Bürgschaften für verbundene Unternehmen und<br />
Beteiligungen vor. Die Bürgschaften betreffen im Wesentlichen<br />
Zahlungsverpflichtungen aus Energiehandelsverträgen der Syneco<br />
Trading GmbH, München. Aus dem Beitritt zu den Darlehensverträgen<br />
mit Banken sowie den Schuldscheindarlehensverträgen der<br />
Thüga Holding bestehen finanzielle Garantien der Gesellschaft in<br />
Höhe von 1.017.500 Tsd. € (Vorjahr 925.000 Tsd. €), <strong>die</strong> zum Bilanzstichtag<br />
mit 957.500 Tsd. € (Vorjahr 805.000 Tsd. €) valutieren.<br />
Aus den im <strong>Bericht</strong>sjahr abgeschlossenen Verträgen für Finanzanlageinvestitionen<br />
bestehen Verpflichtungen in Höhe von 13.583<br />
Tsd. €. Die übrigen finanziellen Verpflichtungen bewegen sich im<br />
Rahmen der üblichen Verpflichtungen aus Kauf-, Miet- und Leasingverträgen<br />
sowie dem Bestellobligo aus Investitionen.<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind in einer<br />
separaten Übersicht aufgeführt.<br />
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats einschließlich<br />
Sitzungsgeld betragen 228 Tsd. €.<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstands einschließlich der Vergütungen,<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Wahrnehmung von Funktionen in Aufsichtsräten<br />
und Beiräten bei Tochtergesellschaften angerechnet wurden, sowie<br />
geldwerter Vorteile und sonstiger Bezüge betragen 4.113 Tsd. €.<br />
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern<br />
des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind 12.294 Tsd. € zurückgestellt.<br />
Die laufenden Bezüge betragen 877 Tsd. €.<br />
München, 20. März 2013<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Der Vorstand<br />
16 Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />
abgeführter Gewinn<br />
Ewald Woste<br />
Bernd Rudolph<br />
Entsprechend dem abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrag<br />
ist unter der Position Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />
abgeführter Gewinn <strong>die</strong> Ergebnisabführung in Höhe von<br />
414.850 Tsd. € (Vorjahr 418.459 Tsd. €) an <strong>die</strong> Thüga Holding<br />
ausgewiesen.<br />
Dr. Gerhard Holtmeier<br />
Dr. Christof Schulte<br />
Michael Riechel
132 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Entwicklung des Anlagevermögens <br />
Bilanzpositionen<br />
Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
in Tsd. € 1.1.2012 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2012<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Konzessionen,<br />
gewerbliche Schutzrechte 2.322 88 4 4 2.410<br />
Geleistete Anzahlungen 4 407 – – 4 407<br />
2.326 495 4 – 2.817<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten einschließlich der<br />
Bauten auf fremden Grundstücken 8.243 24 – – 8.267<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
5.747 352 163 – 5.936<br />
13.990 376 163 – 14.203<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 148.668 – – 348 149.016<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 482 – 74 – 408<br />
Beteiligungen 2.169.458 125.073 270.614 – 348 2.023.569<br />
2.318.608 125.073 270.688 – 2.172.993<br />
2.334.924 125.944 270.855 – 2.190.013
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Jahresabschluss<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
133<br />
zum 31.12.2012<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Buchwerte<br />
1.1.2012<br />
Abschreibungen des<br />
Geschäftsjahres<br />
Entnahmen für<br />
Abgänge 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011<br />
1.838 175 1 2.012 398 484<br />
– – – – 407 4<br />
1.838 175 1 2.012 805 488<br />
7.489 105 – 7.594 673 754<br />
4.674 364 151 4.887 1.049 1.073<br />
12.163 469 151 12.481 1.722 1.827<br />
– – – – 149.016 148.668<br />
– – – – 408 482<br />
104.351 – – 104.351 1.919.218 2.065.107<br />
104.351 – – 104.351 2.068.642 2.214.257<br />
118.352 644 152 118.844 2.071.169 2.216.572
134 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31.12.2012<br />
gemäß § 285 Nr. 11 und Nr. 11 a HGB<br />
Verbundene Unternehmen<br />
Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />
in % in Tsd. € in Tsd. €<br />
CONERGOS Verwaltungs GmbH, München 100,00 200<br />
1<br />
Deutsche Erdgashandels GmbH, München 100,00 322<br />
1<br />
erdgas schwaben gmbh, Augsburg 64,86 71.502 24.436<br />
Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode am Harz 51,68 110.251 29.515<br />
inCITI Singen GmbH, Singen 100,00 118<br />
1<br />
Syneco Trading GmbH, München 50,12 86.200<br />
1<br />
Thüga Assekuranz Services München<br />
Versicherungsmakler GmbH, München 100,00 827<br />
1<br />
Thüga Energie GmbH, München 100,00 10.613<br />
1<br />
Thüga Energieeffizienz GmbH, München 100,00 19<br />
1<br />
Thüga Energienetze GmbH, München 100,00 15.353<br />
1<br />
Thüga EVK Beteiligungs GmbH, München 100,00 926<br />
1<br />
Thüga MeteringService GmbH, Naila 100,00 3.024<br />
1<br />
Beteiligungen<br />
badenova <strong>AG</strong> & Co. KG, Freiburg im Breisgau 45,21 222.984 54.544<br />
DREW<strong>AG</strong> – Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden 10,00 307.084<br />
2<br />
eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz 39,85 457.554 78.966<br />
EKO2 GmbH, Koblenz 28,70<br />
3 3<br />
E-MAKS GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 26,50 9 – 93<br />
E-MAKS Verwaltungs-GmbH, Freiburg im Breisgau 25,00 60 3<br />
Energie Südbayern GmbH, München 50,00 137.939 52.545<br />
Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Korbach 45,93 65.391 6.400<br />
Energie- und Wassergesellschaft mbH, Wetzlar 49,90 30.602 5.519<br />
Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Limburg an der Lahn 30,00 24.595 4.785<br />
Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung<br />
GmbH & Co. KG, Karlstadt 49,00 22.015 5.010<br />
1<br />
Ergebnisabführungsvertrag<br />
2<br />
Ausgleichsbetrag gem. bzw. entsprechend § 304 Abs. 1 AktG<br />
3<br />
Neugründung in 2012
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Jahresabschluss<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
135<br />
Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />
in % in Tsd. € in Tsd. €<br />
Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz 41,51 181.830 28.656<br />
Energieversorgung Rudolstadt GmbH, Rudolstadt 25,10 9.187 2.313<br />
Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH, Selb 43,37 14.622 4.060<br />
Energieversorgung Sylt GmbH, Westerland 47,00 12.987<br />
2<br />
Erdgas Mittelsachsen GmbH, Schönebeck 49,00 32.349 2.495<br />
e-rp GmbH, Alzey 79,29 22.892 2.654<br />
ESWE Versorgungs <strong>AG</strong>, Wiesbaden 49,38 116.570<br />
2<br />
European Energy Exchange <strong>AG</strong>, Leipzig 0,25 57.283 6.866<br />
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG,<br />
Hildesheim 25,20 29.401 10.078<br />
EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH,<br />
Hildesheim 25,20 40 2<br />
e-werk Sachsenwald GmbH, Reinbek 19,64 24.162 2.053<br />
EWR GmbH, Remscheid 20,00 83.816<br />
2<br />
Frankengas GmbH, Nürnberg 10,00 18.695 3.024<br />
Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg 40,50 17.855 3.796<br />
FREITALER STROM + GAS GMBH, Freital 15,00 11.946 2.335<br />
gasmotive Deutsche Erdgastankstellen GmbH & Co. KG, Berlin 16,78<br />
3 3<br />
Gasstadtwerke Zerbst GmbH, Zerbst 49,00 4.779 1.067<br />
Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda 25,11 35.764 4.310<br />
Gasversorgung Görlitz GmbH, Görlitz 37,50 3.850<br />
2<br />
Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar 50,00 6.215 1.077<br />
Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, Pforzheim 31,00 16.019 2.326<br />
Gasversorgung Pirna GmbH, Pirna 34,40 2.089<br />
2<br />
Gemeindewerke Haßloch GmbH, Haßloch 25,10 14.311 2.827<br />
GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven 49,00 23.401<br />
2<br />
Halberstadtwerke GmbH, Halberstadt 25,00 22.695<br />
2<br />
Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, Pforzheim 10,00 5.657 1.112<br />
Heizkraftwerk Würzburg GmbH, Würzburg 24,91 23.365 1.217
136 Jahresabschluss<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31.12.2012 (Fortsetzung)<br />
Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />
in % in Tsd. € in Tsd. €<br />
KALA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald 18,40 42.119 – 427<br />
Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH, Sonneberg 40,00 10.806<br />
2<br />
Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kitzingen GmbH, Kitzingen 40,00 17.014<br />
2<br />
Mainova <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Frankfurt am Main 24,47 356.679<br />
2<br />
N-ERGIE <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Nürnberg 39,80 342.909<br />
2<br />
Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH,<br />
Ingelheim am Rhein 37,05 20.049 2.855<br />
Stadtwerk Tauberfranken GmbH, Bad Mergentheim 48,64 39.986<br />
2<br />
Stadtwerke Ansbach GmbH, Ansbach 40,00 28.963<br />
2<br />
Stadtwerke Aue GmbH, Aue 24,50 12.370 1.462<br />
Stadtwerke Bad Harzburg GmbH, Bad Harzburg 49,00 10.025<br />
2<br />
Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH, Bad Hersfeld 25,10 15.948<br />
2<br />
Stadtwerke Elbtal GmbH, Radebeul 19,00 7.483<br />
2<br />
Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, Jena 20,00 73.828<br />
2<br />
Stadtwerke - Erdgas Plauen GmbH, Plauen 49,00 10.889<br />
2<br />
Stadtwerke Essen <strong>AG</strong>, Essen 20,00 117.257<br />
2<br />
Stadtwerke ETO GmbH & Co. KG, Telgte 46,91 30.718 3.866<br />
Stadtwerke Frankenthal GmbH, Frankenthal 20,00 21.808<br />
2<br />
Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG, Freudenstadt 22,54 9.930 3.613<br />
Stadtwerke Germersheim GmbH, Germersheim 25,10 14.592 2.189<br />
Stadtwerke Greven GmbH, Greven 24,50 8.558<br />
2<br />
Stadtwerke Grünstadt GmbH, Grünstadt 21,00 15.841 1.379<br />
Stadtwerke Hannover <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Hannover 24,00 416.227<br />
2<br />
Stadtwerke Heide GmbH, Heide 49,00 21.493 2.465<br />
Stadtwerke Homburg GmbH, Homburg 24,23 39.430<br />
2<br />
Stadtwerke Ilmenau GmbH, Ilmenau 49,00 15.437 1.895<br />
STADTWERKE KELHEIM Beteiligungs-GmbH, Kelheim 35,00 49 10<br />
STADTWERKE KELHEIM GmbH & Co KG, Kelheim 35,00 11.265 2.526<br />
1<br />
Ergebnisabführungsvertrag<br />
2<br />
Ausgleichsbetrag gem. bzw. entsprechend § 304 Abs. 1 AktG<br />
3<br />
Neugründung in 2012
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Jahresabschluss<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
137<br />
Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis<br />
in % in Tsd. € in Tsd. €<br />
Stadtwerke Langenfeld GmbH, Langenfeld 20,00 4.766<br />
2<br />
Stadtwerke Lindenberg GmbH, Lindenberg im Allgäu 39,97 5.394 1.190<br />
Stadtwerke Meerane GmbH, Meerane 24,50 11.974 1.631<br />
Stadtwerke Mühlhausen GmbH, Mühlhausen 25,10 11.644<br />
2<br />
Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH, Neuss 15,00 88.344<br />
2<br />
Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH, Pirmasens 25,12 27.317<br />
2<br />
Stadtwerke Radolfzell GmbH, Radolfzell 49,00 11.174 1.243<br />
Stadtwerke Reichenbach/Vogtland GmbH, Reichenbach im Vogtland 24,50 11.974 1.922<br />
Stadtwerke Sondershausen GmbH, Sondershausen 25,10 11.596 3.618<br />
Stadtwerke Stade GmbH, Stade 20,00 27.873<br />
2<br />
Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH,<br />
Villingen-Schwenningen 30,00 49.840 8.471<br />
Stadtwerke Wertheim GmbH, Wertheim 38,93 20.540<br />
2<br />
Stadtwerke Würzburg <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Würzburg 22,73 45.700<br />
2<br />
Stadtwerke Zittau GmbH, Zittau 14,90 14.487<br />
2<br />
Stadtwerke Zweibrücken GmbH, Zweibrücken 25,10 26.307<br />
2<br />
Städtische Werke <strong>Aktiengesellschaft</strong>, Kassel 24,90 126.502<br />
2<br />
SWE Energie GmbH, Erfurt 10,00 33.310<br />
2<br />
SWE Netz GmbH, Erfurt 10,00 50.745<br />
2<br />
SWE Technische Service GmbH, Erfurt 1,00 1.691 178<br />
SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-<strong>AG</strong>, Kaiserslautern 25,10 53.080<br />
2<br />
SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim 35,00 104.369 15.670<br />
SYNECO GmbH & Co. KG, München 3,74 45.426 2.423<br />
Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München 7,98 30.999 – 1.328<br />
Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH,<br />
Bodenheim und Guntersblum 25,10 27.949 1.254<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin 25,10 253.532 19.631<br />
Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau 23,00 37.246<br />
2
138 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Thüga-Geschäftsbericht 2012<br />
Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund<br />
Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der<br />
Buchführung und den Lagebericht der Thüga <strong>Aktiengesellschaft</strong>,<br />
München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />
2012 geprüft. Die Buchführung und <strong>die</strong> Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung<br />
liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist <strong>die</strong> Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, <strong>die</strong> sich auf<br />
<strong>die</strong> Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden <strong>die</strong> Kenntnisse<br />
über <strong>die</strong> Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />
Umfeld der Gesellschaft sowie <strong>die</strong> Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden <strong>die</strong> Wirksamkeit<br />
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für <strong>die</strong> Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst <strong>die</strong> Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der<br />
gesetzlichen Vertreter sowie <strong>die</strong> Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der<br />
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />
für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften<br />
sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und<br />
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />
und stellt <strong>die</strong> Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.“<br />
Stuttgart, 21. März 2013<br />
Ernst & Young GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Oesterle<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Brugger<br />
Wirtschaftsprüfer