Wolfgang Niedecken
Wolfgang Niedecken
Wolfgang Niedecken
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Herbst | 2013<br />
Das Musikmagazin für Ärzte<br />
pop<br />
Sting<br />
Maria Gadú<br />
The High Kings<br />
jazz<br />
Carla Bley<br />
Al Di Meola<br />
Gregory Porter<br />
klassik<br />
Isabelle Faust<br />
Vittorio Grigolo<br />
Keith Jarrett<br />
hif i<br />
IFA Nachlese<br />
Canton DM50<br />
Clic Hifi Möbel<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong><br />
Engagierter Meinungsmacher<br />
www.tonartmagazin.de<br />
www.tonartmagazin.de
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aktuell | pop 2<br />
3<br />
inhalt | editorial | impressum<br />
3 | 2011<br />
© Foto: Tristan Ladwein<br />
© Foto: J Tina <strong>Niedecken</strong><br />
Inhalt | Herbst | Sommer 2013 2011<br />
pop titel<br />
pop | titel<br />
4<br />
Grüße aus Woodstock - <strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong><br />
Stephan Sulke wagt den Neustart<br />
pop<br />
pop<br />
6<br />
Chefzyniker Randy Newman lässt bitten<br />
Maria Gadú hat den Samba im Blut<br />
7<br />
Weg Irish Folk’n‘Roll mit den Altlasten mit The – High Kate Kings Bush<br />
8<br />
Simon Innovationsfreudig & Garfunkel – Sängerin – Meisterwerk Laura Mvula im Rückblick<br />
109<br />
Sängerin Sting – neues k.d. lang: Studioalbum emotional nach und 10 hinreißend Jahren<br />
10 11 Hoher Szene: Besuch von Janelle aus Monáe den Staaten bis Paul – Simon The Eagles<br />
12<br />
DVD Austro-Pop Area – mit Hören Liedermacher & Sehen Rainhard Fendrich<br />
13 Bach im Popgewand – Falk & Sons<br />
13 Hot Spots – Tipps der Redaktion<br />
14<br />
Hören & Sehen –<br />
DVD Area<br />
jazz<br />
15<br />
14<br />
Hot Spots – Tipps der Redaktion<br />
Wandlungsfähig: ex-Anwältin Nailah Porter<br />
jazz 15 16 Nicola Gegen Conte: die Konvention: Ode an Carla das legendäre Bley Impulse-Label<br />
16 17 Auf Gregory Augenhöhe Porter: – neuer Joshua Deal Redman mit Blue und Note Partner<br />
17 18 Harry Beatles Connick, revisited – Jr.: Al In Di den Meola Fußstapfen von Sinatra<br />
18 19 Jazz Gitarrist Thermometer: Chuck Loeb neue liebt es CDs softim Hörtest<br />
20 Szene: von Terence Blanchard bis George Duke<br />
worldmusic<br />
22 Jazz Thermometer: neue CDs im Hörtest<br />
19 Crossover do Brasil: Sérgio Mendes wird 70<br />
23 In love with Brazil – Diana Panton<br />
klassik<br />
klassik 20<br />
24<br />
Violinistin<br />
Guiseppe<br />
Lisa<br />
Verdi<br />
Batiashvili<br />
in einer Box<br />
spielt Schostakowitsch<br />
22 25 Bösendorfer: Reverenzaufnahme eine Edelmarke – Isabelle stellt Faust sich spielt vor Bartók<br />
24 26 Mozart Vittorio über Grigolo alles – Soprandiva Geistliche Arien Mojca Erdmann<br />
25 27 Klangerlebnis Die Semperoper pur – feiert Münchner Richard Opernfestspiele<br />
Strauss<br />
26 30 Klassik Keith Jarrett: Thermometer: Jazz-Legende neue besinnt CDs & sich DVDs auf im Bach Test<br />
32 Klassik Thermometer: neue CDs und DVDs<br />
hifi<br />
28<br />
hifi 34<br />
30<br />
36<br />
Akustikzauber mit Audionet<br />
IFA-Nachlese<br />
Nubert – PC-Klang in High Fidelity<br />
Produkttipp – Canton DM50<br />
Titelstory: Stephan Sulke<br />
Titelstory – <strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong>: BAP-Sänger auf Solopfaden<br />
www.tonartmagazin.de<br />
Editorial | | tonart<br />
Liebe Leserinnen und und Leser Leser ! !<br />
Der Wussten Sommer naht sie, dass mit großen das längste Schritten<br />
und die Vorfreude der Welt darauf 639 den Jahre ver-<br />
Musikstück<br />
dauert? dienten Urlaub Es ist vom alsbald Komponisten antreten zu<br />
John dürfen, Cage verleiht und vielen wird von seit uns 2001 Flügel. in<br />
der Dennoch Buchardi-Kirche möge Planung in und Halberstadreitung<br />
aufgeführt. gut durchdacht Ganz sein. so Auch lange die<br />
Vorbe-<br />
waren<br />
vermeintlich<br />
die Künstler<br />
„kleinen Dinge“,<br />
unserer<br />
wie<br />
neu<br />
beispielsweise<br />
die passende Musik für<br />
zu vorstellenden Themen jedoch<br />
die schönste Zeit des Jahres - am besten<br />
aus der privaten Kollektion - sol-<br />
nicht unterwegs. Den tonart-Titel<br />
hat sich BAP-Sänger <strong>Wolfgang</strong><br />
len möglichst nicht vergessen werden.<br />
Reichlich<br />
Michael Möhring<br />
<strong>Niedecken</strong> verdient,<br />
Anregung<br />
der<br />
dazu<br />
nach<br />
bietet<br />
einem<br />
Ihnen überstandenen die druckfrische Sommeraus-<br />
Schlaganfall<br />
Chefredakteur<br />
nun gabe auch von in tonart. der Musik Ob neue nun etablierte Prämissen Größen setzt. Dennoch aus der Popular ist der<br />
thematische Musik wie Randy Schwerpunkt Newman, diesmal Kate Bush eher oder im der Genre Brasilianer „Irish Folk“ Sérgio<br />
Mendes, die Zu neue nennen Ausgabe wären stellt da auch die jüngere Nachwuchs-Hoffnung<br />
beachtenswer-<br />
auszumachen.<br />
The te Talente High aus Kings dem oder Jazz das und legendäre der Klassik, Ensemble wie Nailah Clannad, Porter, Nicola welche<br />
Conte in der resp. Popwelt Lisa Batiashvili für eine und gewisse Mojca Erdmann, Erdung sorgen. vor. Nicht zuletzt<br />
die Die unterhaltsame Klassikwelt Coverstory hingegen hat mit mit dem der Schweizer Professorin Songpoeten für Violine,<br />
Stephan<br />
Isabelle<br />
Sulke,<br />
Faust,<br />
der<br />
und<br />
weitgereist,<br />
dem italienischen<br />
viel zu erzählen<br />
Erfolgs-Tenor<br />
hat !<br />
Vittorio<br />
Grigolo Darüber zwei hinaus schwergewichtige informiert tonart Einspielungen exklusiv von der zu vermelden. Münchner<br />
Das High Gleiche End-Messe. gilt Für für Sie den haben Jazz, wo wir einige die „Grande essentielle Dame“ Neuheiten, Carla<br />
Bley fachmännisch sowie der von phänomenale, unserer Hifi-Redaktion neue Bariton aufbereitet, Gregory parat. Porter Dem<br />
reüssieren. anspruchsvollen Last but Konzertbesucher not least widmet empfehlen sich das wir Hifi-Ressort die Münchner von<br />
tonart,<br />
Opernfestspiele<br />
neben dem<br />
sowie<br />
Produkt-Tipp<br />
die bereits vorangekündigten<br />
für eine empfehlenswerte<br />
hiesigen Pop-<br />
„Soundbar“<br />
Großereignisse<br />
für<br />
mit<br />
Fernseher<br />
den Eagles,<br />
der<br />
Elton<br />
Firma<br />
John<br />
Canton,<br />
und das<br />
einer<br />
spannende<br />
ausführlichen<br />
IFA-Nachlese.<br />
„Symphonica“-Projekt von George Michael.<br />
Wir hoffen, Ihnen - verehrte Leser - ausreichend Tipps für die musikalische<br />
(Urlaubs)-Freizeitgestaltung geliefert zu haben und wün-<br />
Wir wünschen Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, wie<br />
immer<br />
schen viel<br />
eine<br />
Lesevergnügen<br />
anregende Lektüre<br />
mit der<br />
der<br />
neuen<br />
neuen<br />
Ausgabe tonart<br />
von und<br />
tonart.<br />
einen<br />
hoffentlich Bleiben Sie Goldenen uns gewogen, Herbst, wo immer wo immer Sie auch Sie auch sein mögen sein mögen ! !<br />
Herzlichst Ihr Michael Möhring<br />
Herzlichst Ihr Michael Möhring ll<br />
Impressum | tonart<br />
Impressum | tonart<br />
tonart das Musikmagazin für Ärzte ist ein Produkt von otello media.<br />
tonart das (13. Musikmagazin Jhg.) erscheint für als Ärzte Beilage ist im ein Deutschen Produkt von Ärzteblatt otello media.<br />
tonart<br />
Deutsches<br />
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Ärzteblatt<br />
Jhg.) erscheint<br />
- Praxisausgabe<br />
als Beilage im<br />
IVW-geprüft<br />
Deutschen Ärzteblatt<br />
Deutsches Ärzteblatt - Praxisausgabe IVW-geprüft<br />
Herausgeber Christian Scharf email offi ce@tonartmagazin.de<br />
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Ressortleiter Klassik Michael Manuel Brug Möhring email email MMmoehring@aol.com<br />
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wolfgang.tunze@t-online.de<br />
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Autoren<br />
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Doberstein, Michael Fuchs-Gamböck,<br />
Manuel Dagmar Brug, Leischow, Volker Michael Doberstein, Loesl, Stephan Oettel,<br />
Michael Fuchs-Gamböck, Dagmar Leischow,<br />
<strong>Wolfgang</strong> Tunze, Ulrich Wienforth, Stefan Woldach<br />
Michael Loesl, Stephan Oettel, Matthias Siehler,<br />
Online-Redaktion (Ltg.) Michael Möhring<br />
Ulrich Wienforth, Stefan Woldach<br />
Grafik<br />
Agentur Scharf, Marina Berger<br />
Internet-Redaktion (Ltg.) Michael Möhring<br />
Druck<br />
Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG<br />
Grafik<br />
Titelbild<br />
Agentur Scharf, Marina Královec<br />
Fotograph: Mathias Bothor<br />
Druck<br />
Bayreuth Druck + Media GmbH & Co. KG<br />
Titelbild<br />
Fotocredit Tristan Ladwein
tonart Das neue Album klingt unglaublich entspannt.<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> Ich glaube, das liegt daran, dass die<br />
Aufnahmen komplett an meinem Gesang orientiert sind,<br />
übrigens ohne dass ich das eingefordert hätte. Ich konnte<br />
gar nicht fassen, dass ich im Kontrollraum beim Anhören<br />
der Aufnahmen auf die Frage, ob ich das dann jetzt mal<br />
richtig einsingen soll, die verwunderte Antwort bekam:<br />
„Nö, wieso? Ist doch alles super.“ Das habe ich noch nie<br />
erlebt. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich in diesen<br />
Stücken, die ja die über die letzten zweieinhalb Jahrzehnte<br />
entstanden sind, doch sehr zu Hause bin. In diesen<br />
neuen Arrangements sind die Songs nun absolut ich selbst.<br />
Deshalb konnte es auch kein BAP-Album werden. Zumal<br />
niemand in meinem Umfeld z.B. die Pedal Steel Guitar so<br />
beherrscht wie Larry Campbell, der viele Jahre mit Bob<br />
Dylan zusammengearbeitet hat. Er ist extrem geschmackstitelstory<br />
| pop 4<br />
5 pop | titelstory<br />
AnZeige<br />
Geht im März/Aril 2014 mit seiner<br />
Band BAP auf eine unplugged-Tour:<br />
Sänger <strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong><br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong><br />
Durch Höhen und Tiefen<br />
<strong>Niedecken</strong>s Engagement hat Wirkung gezeigt. Auch deshalb erhielt er im<br />
letzten Jahr den ECHO für sein Lebenswerk und in diesem Jahr das Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse (das am Bande hatte er schon). Nachdem er<br />
einen durch kuriose Umstände ausgelösten Schlaganfall überstanden hatte,<br />
erfüllte sich der Kölner nun einen Traum. Unterstützt von seinem Freund<br />
Julian Dawson, nahm er in Woodstock mit namhaften amerikanischen Session-Musikern<br />
ein Soloalbum auf – nachdem er das mit reichlich Patina<br />
beseelte Studio einmal komplett durchgesaugt hatte.<br />
Relaxte Neu-Interpretationen<br />
Die meisten Stücke auf ZOSAMME ALT kennt man aus dem Repertoire<br />
von BAP. <strong>Niedecken</strong> hat sie allesamt für seine Frau geschrieben. Jedoch hat<br />
man sie bisher noch nie derart entspannt, ja lebensklug dargeboten gehört.<br />
Das neue Album (auch in einer limitierten Deluxe-Version erhältlich) ist ein<br />
Mit <strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> meldet<br />
sich ein Stück personalisierter Zeitgeschichte<br />
zurück. Der Musiker, Maler<br />
und Gründer der allseits bekannten<br />
Kölsch-Rock-Band BAP versteht es seit<br />
über vier Jahrzehnten, in seiner Kunst<br />
gesellschaftliche Verantwortung zu<br />
übernehmen. Er hat Wissen in Meinung<br />
und Meinung in Bewegung verwandelt<br />
und immer wieder öffentliche Diskussionen<br />
maßgeblich mit angestoßen: vom<br />
Rüstungs-Wettlauf der 1980er Jahre<br />
über den zunehmenden Fremdenhass<br />
bis hin zur Afrikahilfe und dem Elend<br />
ugandischer Kindersoldaten. Mit seinem<br />
Engagement für soziale Gerechtigkeit<br />
hat er mitunter Maßstäbe gesetzt - ganz<br />
im Stile eines anderen großen Kölners,<br />
des Nobelpreisträgers Heinrich Böll, mit<br />
dem ihn eine Freundschaft verband.<br />
Beweis dafür, dass die Liebe der größte Antrieb ist, den wir<br />
kennen. Das macht diese Musik so zeitlos und berührend.<br />
tonart traf <strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> exklusiv in Berlin.<br />
© Fotos: Mathias Bothor<br />
sicher auf dem Instrument. Dasselbe gilt für Stuart Smith,<br />
der sonst bei den Eagles spielt.<br />
tonart Und plötzlich taucht dann noch der legendäre John<br />
Sebastian im Studio auf, der Sänger von Lovin’ Spoonful und<br />
Komponist von Klassikern wie ‘Summer In The City‘ ...<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> … das war der Gänsehaut-Moment<br />
überhaupt. Larry Campbell hatte ihn am Vortag zufällig auf<br />
der Straße getroffen und von den Aufnahmen erzählt. Und<br />
dann kam er einfach mit seiner Mundharmonika vorbei<br />
und hat mitgespielt. Ein wahnsinnig netter Kerl. Wirkt ein<br />
bisschen wie ein pensionierter Sozialkundelehrer. Aber<br />
eine Seele von Mensch.<br />
tonart <strong>Niedecken</strong>-Songs gelten als sehr authentisch.<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> Ich habe mich nie bemüht, möglichst<br />
anonym zu schreiben. Ich wusste immer, dass ich dann am<br />
besten bin, wenn ich mir etwas von der Seele schreibe.<br />
Dieses Album ist die Geschichte von mir und der Mutter<br />
meiner Töchter. Den ersten Song habe ich im Geheimen<br />
geschrieben. Damals war ich noch mit meiner ersten Frau<br />
verheiratet. Bis zum zweiten Song, ‘Griefbar noh‘, hatte ich<br />
große Zweifel, ob ich den Schritt in das Neue überhaupt<br />
wagen sollte. Eine neue Liebe schließt ja auch etwas ab und<br />
fügt Schmerzen zu, nicht nur den beiden Hauptbeteiligten,<br />
sondern auch den Kindern. Mit dem dritten Song war dann<br />
alles klar. Bis dahin sind aber noch mal rund zwei Jahre<br />
vergangen.<br />
„Ich habe mich nie bemüht, möglichst anonym zu schreiben.<br />
Ich wusste immer, dass ich dann am besten bin, wenn ich<br />
mir etwas von der Seele schreibe. Dieses Album ist die<br />
Geschichte von mir und der Mutter meiner Töchter.“<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong><br />
tonart Wegen eines Schlaganfalls vor zwei Jahren wäre das<br />
Album beinahe nicht mehr zustande gekommen.<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> Ja, und der hatte nichts mit ungesunder<br />
Lebensweise zu tun, wie man bei Rockmusikern<br />
denken könnte. Wir sind mit einem Wohnmobil mit nicht<br />
abschaltbarer Klimaanlage durch die USA gefahren. Dabei<br />
habe ich mir einen Husten geholt und eine Woche durchgehustet.<br />
Dadurch hat sich an der Halsschlagader eine<br />
kleine Wunde gebildet. Dort ist ein Gerinnsel entstanden<br />
CD-Tipp | Pop<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong><br />
Zosamme Alt<br />
Vertigo/Universal Music 00602537448937<br />
und ins Gehirn gewandert. Zwei<br />
Tage nach unserer Rückkehr saß<br />
ich zu Hause und las etwas, kapierte<br />
aber nichts. Ich dachte erst an Jetlag.<br />
Ich schloss kurz die Augen. Als ich<br />
sie wieder öffnete, merkte ich, wie<br />
die Bilder an der Wand seltsame<br />
Formen annahmen und der Teppich<br />
die Wand hoch rutschte. Ich wollte<br />
auf dem Balkon etwas frische Luft<br />
schnappen. Da kam mir meine Frau<br />
entgegen. Sie wusste sofort: Das ist<br />
ein Schlaganfall. Und dann hat einfach<br />
jeder alles richtig gemacht. Eine<br />
halbe Stunde später war ich in der<br />
Neurologie. Das Gerinnsel wurde<br />
von der Leiste aus mittels einer<br />
Sonde entfernt.<br />
tonart Und die Operation ist gut verlaufen.<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> Ja. Aber es<br />
war keine Operation, sondern ein<br />
Eingriff, wie ich gelernt habe. Als ich<br />
nachher auf den Röntgenbilder gesehen<br />
habe, was da schon alles abgestorben<br />
war in der kurzen Zeit,<br />
war mir klar, dass jede Verzögerung<br />
zu bleibenden Schäden geführt hätte.<br />
tonart Bleibt die Frage: Was fängt<br />
man mit einer solchen skurrilen Erfahrung<br />
an?<br />
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Niedecken</strong> Wenn ich<br />
jetzt einen Husten habe, ist erst Mal<br />
Alarm. Aber es macht auch keinen<br />
Sinn, mit einem geistigen Rollator<br />
durch die Gegend zu laufen und<br />
darüber nachdenken, was alles passieren<br />
kann. Sonst bricht man sich<br />
irgendwann wirklich den Finger<br />
in der Nase. Man muss einfach zu<br />
einer normalen Wahrnehmung zurückfinden.<br />
Interview: Volker Doberstein II<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
aktuell | pop 6<br />
7 pop | aktuell<br />
THE HIGH KINGS<br />
Irish Folk’n‘Rock<br />
ANzEIGE<br />
© Foto: Universal Music<br />
In den USA wie in seiner Heimat Irland gehört das Quartett The High Kings<br />
seit seiner Gründung 2008 zu den Folk-Superstars. Kein Wunder, denn die<br />
vier Vollblut-Musiker sind allesamt Multi-Instrumentalisten und darüber<br />
hinaus Meister im Harmoniegesang. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung<br />
FRIENDS FOR LIFE plus einer Tournee will die Formation jetzt auch die<br />
Herzen im Rest der Welt erobern.<br />
© Foto: Marcos Hermes<br />
Maria Gadú<br />
Federleichter Samba-Pop<br />
Vier Jahre mussten die Hörer hierzulande warten,<br />
ehe ihnen ein beeindruckendes Debüt-Album nun<br />
endlich zugänglich gemacht wird. Die Sängerin Maria<br />
Gadú hat mit ihrer gleichnamigen Einspielung<br />
in ihrer Heimat Brasilien längst Platin- und in Italien<br />
Gold-Status erreicht sowie eine Latin Grammy<br />
Nominierungen erhalten. Höchste Zeit also, dieses<br />
kleine Wunderwerk zu entdecken.<br />
© Foto: Lili Forberg<br />
Maria Gadú ist das junge Gesicht der brasilianischen Musik,<br />
ein Klang gewordener Blick in die Zukunft. Es ist ihr in bis<br />
dahin nicht gekannter Perfektion gelungen, die Wurzeln des<br />
Samba und Bossa Nova in einen Pop-Kontext von internationalem<br />
Rang zu stellen, ohne dabei beliebig zu werden. Im<br />
Gegenteil: Sie hat eine alte Tradition in beigeisternder Weise<br />
nicht nur neu interpretiert, sondern neu profiliert.<br />
Lob von Ikone Caetano Veloso<br />
Selbst einer brasilianischen Legende wie Caetano Veloso<br />
bleibt nur, sich vor dieser Wirkungs-Macht der gerade mal<br />
27-Jährigen zu verbeugen: „Maria Gadús Popularität in ihrer<br />
Generation ist ein absolutes Phänomen.“ Kurzerhand ging<br />
der Altmeister mit ihr auf eine Tour, aus der ein Album und<br />
eine DVD hervorgingen, und zeigte sich wiederum beeindruckt:<br />
„Als ich sie das erste Mal singen hörte, konnte ich<br />
es kaum glauben. Es war einfach spektakulär.“<br />
Erste Versuche in Sao Paulo<br />
Mit dreizehn begann sie in den Bars ihrer Geburtsstadt<br />
Sao Paulo aufzutreten. Da hatte sie bereits zahlreiche eigene<br />
Songs geschrieben, u.a., im Alter von zehn Jahren,<br />
‘Shimbalaiê‘, das nun als Single ausgekoppelt und gleich ein<br />
Nummer-eins-Hit wurde. Maria Gadú, die den Song als Kind übrigens nicht<br />
mochte, kommentiert das ganz gelassen: „Ideen fliegen mir meist aus dem<br />
Nichts zu, und es dauert normalerweise nicht lange, bis ich einen Song fertig<br />
habe.“ Und weiter: „Als ich klein war, hörten meine Eltern viel klassische<br />
Musik. Zu meinen ersten Lieblingsmusikern zählten Chico Buarque, Marisa<br />
Monte und der alte Samba-Komponist Adoniran Barbosa.“<br />
Ihren Durchbruch allerdings verdankt Sie nicht etwa ihren brasilianischen<br />
Vorbildern, sondern Jacques Brel, der sich in Brasilien nach wie vor großer<br />
Beliebtheit erfreut. Als die Gadú eines Abends den Brel-Klassiker „Ne Me<br />
Quitte Pas“ sang, den sie auch auf ihrer CD brillant interpretiert, saß zufällig<br />
ein TV-Produzent im Publikum, der ihr daraufhin zum ersten Fernseh-Auftritt<br />
verhalf. Von da an war der Erfolg nicht mehr aufzuhalten.<br />
Die Faszination, die in der Musik von Maria Gadú liegt, ist Bestimmung:<br />
„Das ist alles, was ich kann“, konstatiert die Sängerin lapidar. „Schon als kleines<br />
Kind hatte ich keine anderen besonderen Fähigkeiten.“ Diese Selbstverständlichkeit<br />
hat sie auf ihrem Debüt-Album in einen Klang verwandelt, der nicht<br />
nur eine enorme Musikalität offenbart. Er hat etwas zutiefst menschliches. Er<br />
bedient eine Sehnsucht. Eine Qualität, die bis heute die Musik von Maria Gadú<br />
begleitet. Angesichts dieser federleichten Melodien, einem inspirierten, technisch<br />
blitzsauberen Gitarrenspiel und einer Stimme, in der jugendliche Frische<br />
und überzeitliche Stilsicherheit eine perfekte Symbiose bilden, darf, nein, muss<br />
man wirklich von einer Entdeckung sprechen. Volker Doberstein II<br />
„Unser Hauptanliegen ist es”, erklärt Finbarr Clancy den Anspruch seiner<br />
Band, „dass wir die Seele der alten Irish Folk-Tradition aufrecht erhalten,<br />
diese aber bei allem gebotenem Respekt mit fester Hand ins 21.<br />
Jahrhundert führen. Nicht umsonst bezeichnen wir unseren Sound als<br />
„Folk’n’Rock”. Wir lieben das Ergreifende der Lieder unserer Heimat. Aber<br />
bei dieser Erkenntnis bleiben wir nicht stehen.”<br />
Im Weißen Haus bei Obama<br />
Finbarr Clancy ist ein Viertel von The High Kings - für US-Präsident<br />
Barack Obama, der den Vierer im vergangenen Jahr für einen Auftritt<br />
zum „St. Patrick’s Day” ins Weiße Haus lud, neben U2 seine „absolute<br />
irische Lieblingsband”. Während das Quartett in den Vereinigten Staaten<br />
wie in Großbritannien bereits mit mehreren Platin-Alben ausgezeichnet<br />
wurde und ausverkaufte Tourneen absolviert hat, erschien jetzt<br />
mit dem neuen dritten Studiowerk zum ersten Mal auch in Deutschland<br />
eine Platte der Combo. Dass das Quartett gestandene Spielleute<br />
sind, versteht sich beinahe von selbst: Alle vier Musiker entstammen<br />
legendären irischen Musiker-Clans, etwa den Clancy Brothers und<br />
den Fureys um Finbar Furey, alle singen seit ihrer Kindheit und spielen<br />
Instrumente. So verwundert es nicht, dass die Songs auf FRIENDS FOR<br />
LIFE bei aller Wehmut über gehörig Vitalität und Spielfreude irgendwo<br />
zwischen den Pogues, Dubliners und Runrig liegen. Very charming !<br />
Michael Fuchs-Gamböck II<br />
CD-Tipp | Pop<br />
Maria Gadú<br />
Maria Gadú<br />
Vertigo/Universal Music 00602537479719<br />
CD-Tipp | Folk - Rock<br />
The High Kings<br />
Friends For Life<br />
Sony Classical 88883746842/Sony Music<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
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© Foto: Josh Sinner<br />
aktuell | pop 8<br />
9 pop | aktuell<br />
© Foto: Frank Ockenfels<br />
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Versucht mit<br />
ihrer Musik einen<br />
völlig neuen<br />
Ansatz: Sängerin<br />
Laura Mvula<br />
Thematisiert diesmal<br />
den niedergang des<br />
englischen Schiffbaus:<br />
Sting<br />
Auf ihrem Debüt SING TO THE MOON perfektioniert Laura Mvula die Gratwanderung<br />
zwischen Gospel, Soul und Pop. Damit begeistert die Sängerin<br />
schon in ihrer Heimat Großbritannien. Eine Brit-Award-Nominierung war die<br />
Folge. Nicht wenige Kritiker feiern sie inzwischen schon als die neue Adele.<br />
Laura Mvula<br />
Innovative Gratwanderung<br />
Am Anfang von Laura Mvulas Musikkarriere stand der Kirchenchor. Nebenher<br />
nahm sie Geigen- und Klavierunterricht oder sang in der A-cappella-Gruppe ihrer<br />
Tante. Später ging es zum Studium an das Konservatorium nach Birmingham,<br />
wo sie ihren Abschluss in Komposition machte. Danach wusste die 27-Jährige<br />
nicht so recht, welchen Weg sie einschlagen sollte und jobbte zunächst erst mal<br />
als Rezeptionistin am Empfang eines Sinfonieorchesters: „Ich hatte nach meinem<br />
Examen weder genug Antrieb noch genug Selbstbewusstsein, um mehr aus mir<br />
rauszuholen.“ Zum Glück ermunterte sie einer ihrer ehemaligen Professoren,<br />
eigene Lieder zu schreiben. Als schließlich Steve Brown, der die Sängerin Rumer<br />
managt, auf sie aufmerksam wurde, ging es für Laura Mvula bergauf.<br />
Starthilfe von Jamie Cullum<br />
Zunächst erhielt sie einen Plattenvertrag und dem nicht genug, sollte auch<br />
Jamie Cullum auf ihre bittersüße Gospel/Soul-Nummern aufmerksam werden.<br />
Der britische Superstar nahm mit ihr für sein letztes Album das Stück ‘Sad Sad<br />
World‘ auf. Wie Cullum, so lässt auch Mvula ihrer Musik das angedeihen, was sich<br />
für sie richtig anfühlt: „Ich sehe mich als sehr eigenständige Künstlerin.“ Vorbilder<br />
hat sie natürlich trotzdem. Vor allem Erykah Badu, Jill Scott und Lizz Wright haben<br />
sie geprägt: „Ich bewundere einfach tolle Frauen.“<br />
Vielleicht kann sie sich von ihnen etwas mehr Selbstbewusstsein abgucken,<br />
denn Laura Mvula ist extrem schüchtern: „Einerseits zieht es mich auf die Bühne,<br />
andererseits habe ich Angst vor jedem Auftritt.“ Kein Wunder, dass sie kein Superstar<br />
werden will, Ruhm hat sie nie interessiert: „Mir geht es einzig darum, mich<br />
in meinen Liedern selber auszudrücken.“<br />
Dagmar Leischow II<br />
THe LAST SHiP - das klingt nach Abschied, Fernweh und erinnerungen. Die<br />
Basis für das erste Soloalbum von Sting nach zehn Jahren bildet sein gleichnamiges<br />
Theaterstück, das der Brite im kommenden Jahr am Broadway aufführen<br />
will. Seinen Fans gibt er schon jetzt einen Vorgeschmack.<br />
Sting<br />
Innere Einkehr<br />
Stings Reise ist keine ausgelassene Party,<br />
sondern eine innere Einkehr. Zurück<br />
zu seinen Kindheitserinnerungen rund<br />
um den Hafen und die Swan Hunters<br />
Werft in Wallsend, dem Geburtsort<br />
von Gordon Matthew Thomas Sumner,<br />
den alle Welt nur „Sting“ nennt.<br />
Ein Konzeptwerk hat er geschrieben,<br />
über den Niedergang des englischen<br />
Schiffsbaus der Achtzigerjahre, dessen<br />
Auswirkungen die Menschen der gesamten<br />
Küstenregion im Nordosten<br />
des Vereinigten Königsreiches geprägt<br />
haben.<br />
Zwischen Pop und Folk<br />
Folglich ist diese Rückbetrachtung,<br />
wie bereits sein Werk von 1990 'The<br />
Soul Cages' von persönlichen Sichtweisen<br />
und Geschichten geprägt.<br />
Gute 45 Minuten lang vertont Sting<br />
diese gewohnt subtil und elegant<br />
zwischen akustischem Pop und traditionellen<br />
Shantys. An seiner Seite eine<br />
Riege hochkarätiger Studiomusiker, allen<br />
voran sein langjähriger Wegbegleiter<br />
Dominic Miller an der Gitarre und<br />
Überraschungsgäste wie der britische<br />
Schauspieler und Sänger Jimmy Nail<br />
und die sinnliche Folk-Sängerin Becky<br />
Unthank.<br />
Wie schon vor Jahren als Brecht-<br />
Weill-Interpret oder zuletzt beim Klassik-Album<br />
‘Songs From The Labyrinth‘<br />
mit dem bosnischen Lauten-Virtuosen<br />
Edin Karamazov, zeigt sich Sting als<br />
stimmgewaltiger, reifer Interpret, der<br />
Text und Töne in leisen Liedern wie<br />
‘Dead Man’s Boots‘ oder ‘August<br />
Winds‘ mit beeindruckender Intensität<br />
interpretiert.<br />
Mit diesen neuen Songs ist dem<br />
62-Jährigen ein feinsinniges Alterswerk<br />
gelungen, das die menschliche<br />
Sehnsucht nach Werten wie Freundschaft<br />
und Familie in den Mittelpunkt<br />
stellt und das bereits im Vorfeld als<br />
„bewegende Parabel auf unsere modernen<br />
Zeiten und die Dinge, die uns<br />
tief im Innern beschäftigen“ gefeiert<br />
wird. Da darf man sich schon jetzt auf<br />
die Premiere am Broadway freuen.<br />
Stefan Woldach II<br />
CD-Tipp | Pop<br />
Laura Mvula<br />
Sing To The Moon<br />
RCA/Sony Music 887654217523<br />
CD-Tipp | Pop<br />
Sting<br />
The Last Ship<br />
A&M Records/Universal Music 0602537443208<br />
3 | 2013 www.tonartmagazin.de
Kooperierte auch schon<br />
mit Annett Louisan und<br />
Udo Lindenberg:<br />
Martin Gallop<br />
szene | pop 10<br />
11 pop | szene<br />
Martin Gallop<br />
Most Beautiful Song<br />
Ferryhouse/Warner Music<br />
Janelle Monáe<br />
Geschichten über starke Frauen<br />
Martin Gallop<br />
Folk-Pop-Miniaturen<br />
Die kreativen Regeln nach denen man ein potentielles Hit-Album im Studio zusammenschraubt,<br />
scheinen sich auf den ersten Blick bis heute unwesentlich verändert<br />
zu haben. Doch die 27-jährige Janelle Monáe hat offensichtlich andere Vorstellungen.<br />
Okay, ein paar „Big names“ wie Prince, Erykah Badu oder Esperanza Spalding<br />
dürfen es auf ELECTRIC LADY (Warner Music) schon sein, dennoch liefert Monáe<br />
darüber hinaus musikalisch nicht die übliche Klangtapete, wie wir sie allzu oft im<br />
glattgebügelten R&B unserer Tage hören. Stattdessen singt sie von selbstbewussten<br />
Frauen und unterlegt dieses vorzugsweise mit originellen Grooves aus Hip Hop, R&B<br />
aber auch punkigen Rockriffs sowie 80er Funk. Kurzum, die aus Kansas stammende<br />
US-Amerikanerin klingt einfach wohltuend anders als der zitierte Durchschnitt. Der<br />
große Durchbruch dürfte somit nur eine Frage der Zeit sein.<br />
red II<br />
Stevie Nicks und Lindsay Buckingham<br />
sind auch wieder an Bord – Fleetwood Mac<br />
In Ermangelung von akustischer Transportfähigkeit eines Printmediums, erhält Musik<br />
notwendigerweise Umschreibungen wie elektrisch, atmosphärisch oder feinsinnig. Im<br />
Falle des kanadischen Songwriters mit Wahlheimat Deutschland - Martin Gallop -<br />
wären, angesichts seiner eleganten Songs mit smarten Anekdoten, Attribute wie akustisch,<br />
traditionell und souverän angemessen.<br />
Auf der Suche nach dem „Most Beautiful Song“ bevorzugt Gallop<br />
akustische Arrangements, was seinen Stücken Transparenz, Wärme<br />
und Luftigkeit verleiht. Klavier, Gitarre und Streicher kolorieren kultivierte<br />
Roots-Music, schwingende Balladen im Dreivierteltakt und<br />
raue Folk-Pop-Minaturen - das Ergebnis eines Routiniers, der zeitlebens<br />
als Musiker unterwegs ist, zum Beispiel als Sideman für Annett<br />
Louisan, Till Brönner und Udo Lindenberg. Diese Qualitäten machen<br />
Gallops viertes Solowerk zu einem Hörvergnügen, bei dem man<br />
herrlich Stress abbauen kann.<br />
Stefan Woldach II<br />
Fleetwood Mac<br />
Vom Blues zum Mainstream-Pop<br />
Kaum eine Band hat ihr Image derart konsequent um 180 Grad drehen können,<br />
wie seinerzeit Fleetwood Mac. Nun kommt die altgediente Combo<br />
nochmals auf Nostalgie-Tour. Zwischen dem 6. und 16. Oktober auch nach<br />
Deutschland.<br />
Die Fans spalten sich von jeher in zwei Lager.<br />
Jene, die den Urzeiten mit Gründungsmitglied<br />
Peter Green nachtrauern, als man noch beinharten<br />
Chicago Blues intonierte. Die anderen,<br />
welche den dann äußerst erfolgreichen Turnaround hin zum Mainstream-Pop goutierten. Bis auf das Rhythmus-<br />
Tandem wurde damals die komplette Besetzung erneuert. In der Folgezeit avancierte die 1977 veröffentlichte LP<br />
‘Rumours‘ zum absoluten Megaseller mit x-fachem Platin-Status. Das waren noch Zeiten !<br />
Genau in die damalige Umbruchphase fi el das unterschätzte Werk THEN PLAY ON, welches nun neu gemastert<br />
und um 3 Bonustracks wie u.a. der damaligen Hit-Single ‘Oh Well‘ erweitert, unlängst wiederveröffentlicht<br />
wurde. Neben dem leicht-bluesigen Unterton, dominieren den Gesamtsound ungewohnt akustisch-folkige und<br />
kontemplative Elemente. Es war Abschied und Aufbruch zugleich.<br />
red II<br />
© Foto: Warner Music<br />
Janelle Monáe<br />
Electric Lady<br />
Warner Music<br />
Fleetwood Mac<br />
Then Play On<br />
Reprise/Warner Music<br />
© Foto: Andrew Zaeh<br />
3 | 2013<br />
© Foto: Warner Music<br />
Paul Simon<br />
Singer-Songwriter aus Passion<br />
www.tonartmagazin.de<br />
Clannad<br />
Keltische Mythen und Legenden<br />
Marc Eliot<br />
Paul Simon - Die Biografie<br />
Hardcover, 317 Seiten/Kaufpreis: 24,95 Euro/ISBN 978-3-8419 0093-7/Edel<br />
Anno 1973 begann eine über vier Dekaden währende Karriere,<br />
welche mit der Veröffentlichung ihres nun 18. Albums<br />
bis heute anhält. Das keltische Ensemble Clannad<br />
erfüllt mit seiner Mixtur aus Irish Folk, New Age und sanften<br />
poppigen Anleihen die Sehnsucht nach handgemachter<br />
Musik.<br />
Kaum zu glauben, dass man sich erstmals seit 1989 wieder zusammenraufte,<br />
um in Originalbesetzung eine Einspielung mit<br />
brandneuem Material aufzunehmen. Seit den frühen Anfängen<br />
im Familien-Pub ist die letzten 40 Jahre doch so einiges passiert.<br />
Beispielsweise, dass das ehemalige Mitglied Eithne Brennan nach<br />
ihrem Austritt unter dem Künstlernamen Enya eine beispiellose<br />
Weltkarriere hinlegte. Der Entwicklung von Clannad tat dies jedoch keinen Abbruch.<br />
Der allgegenwärtige Schönklang der neuen CD NÁDÚR verströmt eine Verbindung aus Tradition und Moderne, die alte Mythen und Überlieferungen<br />
harmonisch in die Jetztzeit projiziert. Unweit von Dublin im Tal von Glendalough traf man sich, um dreizehn neue Kompositionen gemeinsam<br />
umzusetzen. Der glasklare Klang dieser Nummern, eingespielt auch unter Hinzunahme von traditionellem Instrumentarium, tönt voll und transparent<br />
zugleich. Bleibt zu hoffen, dass Clannad bald auch in unseren Breiten mal wieder im Konzert zu erleben ist.<br />
red II<br />
© Foto: ARC Music<br />
Bestseller-Autor Marc Eliot hat akribisch recherchiert.<br />
Eine durchaus zeitraubende Angelegenheit, wenn es<br />
sich um eine Ikone wie den Singer-Songwriter Paul Simon<br />
handelt.<br />
Da bleiben persönliche Geschichten bis hin zu kleinen Tragödien nicht aus. Etwa die zahlreichen<br />
Trennungen und Wiedervereinigungen des Folkrock-Duos Simon & Garfunkel, deren komplizierte<br />
Beziehung über Jahre hinweg trotzdem großartige Musik produzierte. Dass die Anfänge aber mitunter<br />
schwierig waren, wird in der auch mit z.T. raren Bildern illustrierten Biografi e nicht ausgeblendet.<br />
Künstlerisch gab und gibt es für Paul Simon ein musikalisches Wirken auch ohne Garfunkel. Und<br />
zwar ziemlich erfolgreich, wie man weiß. Das mit südafrikanischen Musikern eingespielte Album ‘Graceland‘<br />
sticht dabei heraus. Ein Werk, welches dem sog. Genre „Worldmusic“ Mitte der 80er einen<br />
mächtigen Schub verpasste. Eine detaillierte Diskografi e schließt dieses Buch ab. Ein Buch, dass Teil<br />
einer jeden musikaffi nen Sammlung sein sollte.<br />
red II<br />
Ausgabe 3/2013<br />
Buch-Tipp<br />
Paul Simon<br />
www.tonartmagazin.de<br />
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Rainhard Fendrich<br />
Lieder gegen die Beliebigkeit<br />
Die Berufsbezeichnung „Liedermacher“ führt bei Rainhard Fendrich zu<br />
Unwohlsein, weil er das Bild des Protestsängers anachronistisch findet.<br />
Sein aktuelle Einspielung BESSER WIRD’S NICHT und die gleichnamige<br />
Tournee, vereinen deshalb den kritischen Blick auf die Insignien unserer<br />
Zeit mit der Musikalität von Cat Stevens.<br />
„Sesshaft“, sagt Rainhard Fendrich,<br />
„werde ich wohl nie.“ Mehr als vier<br />
Wochen am gleichen Ort stiften innere<br />
Unruhe in seinem Kopf, behauptet<br />
er, und bezeichnet sich selbst als ewigen<br />
Nomaden, der seine Lebensnotwendigkeiten<br />
auf einen Koffer reduzieren<br />
kann – wenn er muss.<br />
Mit neuen Liedern auf ausgedehnte<br />
Konzertreise<br />
In den kommenden Monaten will er<br />
wieder mal das Glück der Reduktion<br />
fühlen. Fendrich befi ndet sich auf<br />
Konzertreise und will sein neues Album<br />
vorstellen, dessen Hülle er selbst<br />
gestaltete und fotografi erte. Sie zeigt<br />
„das Wappen unserer Zeit“, einen<br />
mit geschmolzenen CD-Rohlingen<br />
belegten Hamburger, den Fendrich als<br />
Hybriden zwischen Burger-Reklame<br />
und barockem Stillleben ablichtete.<br />
„Vieles ist schnell, menschenunwürdig<br />
und beliebig geworden und es juckte<br />
mir in den Fingern, die Begebenheiten<br />
zu kommentieren.“ Ein Bild, das<br />
einen Flüchtlingsstrom zeigt, brachte<br />
Fendrichs Synapsen zum schwingen.<br />
Inmitten dieser Menschenmenge war<br />
ein Vater zu sehen, der sein fast verhungertes<br />
Kind auf dem Rücken trug.<br />
Unter diesem Bild stand geschrieben:<br />
‚Du brauchst nicht mehr als du tragen<br />
kannst’. „Das Motiv hatte unglaubliche<br />
Symbolkraft für mich“, erinnert<br />
sich der Österreicher. „Mir stockte<br />
der Atem und das Lied ‘Du brauchst<br />
nicht mehr‘ schrieb sich fast von allein.<br />
Natürlich werde ich es während<br />
der „Besser wird’s nicht“-Tournee<br />
singen. Neben all den anderen neuen<br />
Liedern.“ Fendrich freut sich darauf.<br />
Konzertreisen bedeuten für ihn<br />
größtmögliche Freiheit. Auch in der<br />
Präsentation seiner Werkschau. „Der<br />
‘Macho’-Song wird immer mein Köder<br />
bleiben, aber ich bin mehr als das.“<br />
Michael Loesl II<br />
aktuell | pop 12 13 pop | aktuell<br />
Falk & Sons<br />
Bach ohne Grenzen<br />
Führen Bachs Werk an die Rock-Pop-Welt heran:<br />
Dieter Falk & Söhne<br />
tonart Herr Falk, Sie sind frisch gekürter<br />
Musik-Professor an der Düsseldorfer<br />
Robert-Schumann-Hochschule,<br />
Musikproduzent und Vater zweier<br />
musizierender Söhne. Wie weit geht<br />
Musikalität bei Ihnen?<br />
Dieter Falk Stil- und genreübergreifende<br />
Musik nimmt bei Familie Falk<br />
tatsächlich einen Großteil der Zeit in<br />
Anspruch. Trotzdem: Wenn man mit<br />
Frau Falk und Herrn Falk zwei ausgebildete<br />
Lehrer als Eltern hat, gilt<br />
das Abitur zuerst mal als Prämisse.<br />
tonart Nach dem mit Jazz-Award<br />
und etlichen, verkauften Stückzahlen<br />
gefeierten Vorgängeralbum ‘Celebrate<br />
Bach‘ Ihrer Familienbande, müssen<br />
Ihre Jungs immer noch büffeln?<br />
Falk Ja, denn von Musik alleine zu<br />
leben ist schwer. Meinen Sohn Max<br />
zieht es ohnehin in die Medizin, er<br />
beginnt in diesem Jahr sein Studium.<br />
Paul hat mehrere Filme gedreht und<br />
komponiert längst eigene Stücke.<br />
Trotzdem wollen wir als Band weiterhin<br />
gemeinsam arbeiten.<br />
tonart Ist TOCCATA konzeptionell die<br />
Fortsetzung von ‘Celebrate Bach‘?<br />
Falk Einerseits ja, weil wir erneut<br />
Feinheiten aus dem unglaublichen<br />
© Foto: Universal Music<br />
Dieter, Max und Paul Falk<br />
hatten nicht die respektlose<br />
Defragmentierung des<br />
musikalischen Vermächtnisses<br />
Johann Sebastian<br />
Bachs im Sinn, als sie ihr<br />
neues Album TOCCATA<br />
einspielten. Andererseits<br />
erlaubte die grenzenlose<br />
Musikalität des Vater-und-<br />
Söhne-Gespanns Falk &<br />
Sons keine ehrfurchtvolle<br />
Starre vor dem Melodien-Meister<br />
Bach. tonart<br />
sprach mit Initiator und<br />
KAWAI-Künstler Dieter<br />
Falk.<br />
Fundus Bachs und diesmal auch<br />
Händels gewählt haben. Andererseits<br />
sind die neuen Stücke aber<br />
auch Zeugnis unserer Bandbreite<br />
der letzten zwei Jahre. Seitdem spielen<br />
wir viele Konzerte zusammen<br />
und haben uns entsprechend weiterentwickelt.<br />
tonart Die ‘Toccata‘ ist nicht leicht<br />
zu spielen. Ist die neue Einspielung<br />
die Kür Ihrer modernen Bach-Interpretationen?<br />
Falk Stimmt, weder ‘Toccata‘ noch<br />
das ‘Italienische Konzert‘ sind einfache<br />
Übungen. Wir üben seit zwei<br />
Jahren fast jeden Tag und mussten<br />
uns für die neue Platte immer wieder<br />
neuen Herausforderungen stellen.<br />
tonart Obwohl ‘Bouree‘ und die<br />
‘Toccata‘ rockmusikalische Bach-<br />
Schlachtrösser sind, bekannt durch<br />
Jethro Tull und Ekseption?<br />
Falk Bachs Melodienreichtum wird<br />
immer frisch bleiben und deshalb<br />
haben seine Stücke auch immer<br />
wieder frische Auffassungen verdient.<br />
Dafür treten wir mit unserer<br />
Platte an.<br />
Interview: Michael Loesl II<br />
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CD-Tipp | Crossover<br />
© Foto: Sony Music<br />
Alle Konzerttermine<br />
vom 19.09. – 18.12.13,<br />
siehe unter<br />
www.fendrich.at<br />
Falk & Sons<br />
Toccata<br />
EmArcy/Universal Music 0602537436866<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
ezensionen | dvd<br />
12<br />
rezensionen | dvd 14 15 cd | rezensionen<br />
DVD Area | Musik Musik in in Bild Bild und und Ton Ton<br />
DVD-Tipp | Pop<br />
DVD-Tipp | Pop<br />
DVD-Tipp<br />
DVD-Tipp<br />
|<br />
|<br />
Pop<br />
Pop<br />
Herbert Grönemeyer<br />
Peter Tour ‘88<br />
Gabriel<br />
Live In Athens 1987<br />
Grönland/EMI Music00946 388604 9 5<br />
Eagle EREDV 966/Edel<br />
Derzeit mit seiner aktuellen Veröffentlichung<br />
Der Mann ‘Schiffsverkehr‘<br />
für theatralische wieder mal<br />
Büh-<br />
in<br />
aller<br />
nenshows Munde,<br />
übt gewährt<br />
sich diesmal dieser Mitschnitt<br />
im Un-<br />
vom<br />
derstatement. 29.8.88 aus<br />
Auf Köln<br />
dem einen<br />
Höhepunkt<br />
schönen<br />
Einblick<br />
seiner Solokarriere in den damaligen<br />
spielte Touralltag<br />
der Sän-<br />
des<br />
Sängers.<br />
ger in Athen Die Spielfreude<br />
ein beeindruckendes<br />
der Band offenbart<br />
Konzert sich<br />
mit besonders<br />
vielen seiner in den<br />
bekannten<br />
Grönemeyer-Klassikern<br />
Songs wie ‘Biko‘, ‘Sledgehammer‘ ‘Bochum‘, ‘Männer‘<br />
und<br />
und<br />
‘Solsbury ‘Flugzeuge<br />
Hill‘. Als im Bauch‘.<br />
Zugabe gibt‘s eine<br />
Bonus DVD mit 23(!) Video-Clips.<br />
Sheryl Crow<br />
Jimi Miles<br />
Hendrix<br />
From Memphis<br />
The Guitar Hero<br />
Eagle Rock EREDV 878GV/Edel<br />
Universal Music 0602537290550<br />
Gefilmt in High Definition, gibt es das<br />
im<br />
Wer November<br />
hinter die 2010<br />
Kulissen im Pantages<br />
des „größten<br />
Theatre<br />
Gitarristen in L.A. aufgezeichnete<br />
aller Zeiten“ schauen Konzert<br />
möch-<br />
der<br />
populären<br />
te, wird um US-Sängerin<br />
diese Doku kaum auch im<br />
herum-<br />
Bluray-Formatkommen.<br />
Zeitzeugen Die 134<br />
wie Minuten<br />
Hendrix‘ geraten<br />
Bru-<br />
zu<br />
der einer<br />
Leon, kompakten<br />
Stephen Stills Performance<br />
oder Mick Taylor<br />
aus<br />
druckvollen<br />
geben zahlreiche rockigen<br />
Anekdoten und souligen<br />
zum Passagen,<br />
Besten.<br />
Fünf umgesetzt<br />
Stunden durch<br />
Interviews eine<br />
plus bestens<br />
un-<br />
harmonierende<br />
veröffentlichtes Archivmaterial Formation.<br />
machen<br />
diese Doppel-DVD zum Ereignis.<br />
Hiromi<br />
Solomon Live At The<br />
Burke<br />
Blue Note<br />
Live At Montreux<br />
Telarc TEL 32866-09/in-akustik<br />
Eagle EREDV658/Edel<br />
Sie gilt als eine der virtuosesten Pianistinnen<br />
Als er 2010 der östlichen<br />
verstarb, ging Hemisphäre.<br />
mit ihm eine<br />
Hiromi<br />
der markantesten – eine Japanerin,<br />
Stimme die<br />
des auch<br />
Soul.<br />
im<br />
Mutterland<br />
Diese DVD des<br />
vom Jazz<br />
Montreux Karriere machte.<br />
Festival<br />
An<br />
2006 einem<br />
lässt nochmals Augustabend<br />
Erinnerungen des vergangenen<br />
wach<br />
werden Jahres<br />
ob seiner wurde<br />
Stimmengewalt. das anwesende<br />
Soul,<br />
Publikum<br />
Gospel, Blues im renommierten<br />
– die ganze Bandbreite<br />
New Yorker<br />
seines Jazzclub<br />
Repertoires Blue Note<br />
wirft der Zeuge<br />
„schwarze<br />
eines<br />
Feuerwerks<br />
Prediger“ dabei auf<br />
in 88<br />
die Tasten.<br />
Waagschale. – Ein<br />
ehrenvolles Vermächtnis.<br />
tonart verlost 3 DVDs - machen Sie mit!<br />
Marianne Faithfull<br />
Bryan Live In<br />
Ferry<br />
Hollywood<br />
Live In Lyon - Nuits de Fourvière<br />
Eagle Rock/EVDVD 109GV/Edel<br />
Eagle Vision EREDV 994/Edel<br />
Mit Songs wie ‘Broken English‘ und der<br />
Stones-Ballade<br />
Mit Roxy Music ‘As<br />
schrieb Tears<br />
Ferry Go By‘<br />
Pop-His-<br />
machttorie,<br />
sie<br />
aber sich<br />
auch einen<br />
seine Namen.<br />
Soloalben Im Hollywood-Konzert<br />
fanden<br />
Gehör. 2011 sehen<br />
machte wir nun<br />
der eine<br />
Sänger<br />
gereifte<br />
während Chanteuse,<br />
der „Olympic“-Tour changierend<br />
Station<br />
zwischen<br />
in Lyon, Jazz<br />
wo und<br />
er, Pop,<br />
unterstützt authentisch<br />
von einer<br />
und<br />
ohne<br />
kompetenten jegliche Allüren.<br />
Band, Aufschlussreich<br />
sowohl Songs<br />
zudem<br />
vom letzten das 30-minütige<br />
Album als auch Interview<br />
ältere Hits<br />
im<br />
Bonusteil.<br />
wie ‘Don’t Auch<br />
Stop als<br />
To Blu-ray<br />
Dance‘, erhältlich.<br />
‘Avalon‘<br />
oder ‘Let’s Stick Together‘ zelebriert.<br />
DVD-Tipp | Rock - Pop<br />
DVD-Tipp | Pop - Ambient<br />
DVD-Tipp | Rock<br />
DVD-Tipp | Rock - Pop<br />
Brian Eno<br />
Various The Man<br />
Artists<br />
Who Fell To Earth<br />
Legends Of The Canyon – Director’s Cut<br />
Sexy Intellectual SIDVD 564/in-akustik<br />
Universal Music 0602537290529<br />
Eine interessante Doku über einen der<br />
ausgewiesenen<br />
Viele Pop-, Rock- Klang-Visionäre<br />
und Singer/Songwri-<br />
der<br />
Musikbranche<br />
ter-Größen wie beinhaltet<br />
Joni Mitchell diese<br />
oder außergewöhnliche<br />
David<br />
Crosby lebten DVD.<br />
in den Dabei<br />
60er und geben<br />
70er Musikerkollegen<br />
Jahren<br />
im Laurel Canyon, und Journalisten<br />
dem sog. „Garten<br />
profunde<br />
der Einblicke<br />
Hollywood in die<br />
Hills“. eklektische<br />
Man traf Welt<br />
sich, um<br />
eines<br />
kreative Innovatoren,<br />
Ideen zu realisieren der zugleich<br />
aber auch<br />
Geschichte<br />
privat. Eine bei<br />
inspirierende Roxy Music<br />
Community,<br />
und als<br />
Förderer<br />
welche hier der<br />
durch Ambient<br />
seltenes Music<br />
Filmmaterial<br />
schrieb.<br />
und tolle Fotos Auferstehung feiert.<br />
DVD-Tipp | Jazz<br />
DVD-Tipp | Swing<br />
DVD-Tipp | Soul<br />
DVD-Tipp | Rock - Pop<br />
tonart | Gewinnspiel<br />
Count Basie Orchestra<br />
Bryan 1981 -<br />
Adams<br />
Live At Carnegie Hall<br />
Live At Sydney Opera House<br />
BHM DVD 09/ZYX Music<br />
Universal Music 0602537492381<br />
„Swing at its finest“ mit der Big Band-<br />
Ikone<br />
Bereits Basie,<br />
seit den zahlreichen<br />
80ern Ehrengästen<br />
erobert der<br />
wie<br />
stramme Tony<br />
Kanadier Bennett,<br />
die Sarah<br />
Musikwelt. Vaughn<br />
Der<br />
und<br />
George<br />
auch sozial Benson,<br />
engagierte aufgeführt<br />
Sänger in einem<br />
begab<br />
der<br />
sich 2011 ehrwürdigsten<br />
ins Opera Musentempel<br />
House von Sydney,<br />
wie<br />
der<br />
wo er, Carnegie<br />
ausgestattet Hall<br />
nur – mehr<br />
mit Gitarre geht nicht,<br />
und<br />
möchte<br />
Klavier, ein man<br />
intimes sagen.<br />
Akustik-Set Den Höhepunkt<br />
spielte.<br />
bildet<br />
Neben ein<br />
DVD umwerfendes<br />
und Blu-ray ist Duett<br />
dieser zwischen<br />
besondere<br />
Vaughn<br />
Auftritt und<br />
auch Benson!<br />
als umfangreiche<br />
DeLuxe-Edition zu haben.<br />
Gewinnen Gewinnen<br />
Sie Sie<br />
eine eine<br />
von von<br />
drei 3 DVDs<br />
DVDs Diverse<br />
Johnny Interpreten<br />
Logan & Friends – The Best<br />
– ‘The Of<br />
Irish Melodic<br />
Connection Rock (Sony).<br />
Live‘ (Telamo/Sony). Senden Sie einfach<br />
Senden<br />
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Sie Postkarte<br />
einfach mit<br />
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mit DVD<br />
dem AREA<br />
Stichwort / ‘Melodic<br />
DVD Rock‘<br />
AREA an<br />
/ die<br />
‘Irish‘ tonart-Redaktion,<br />
an die tonart-Redaktion, Verlag otello<br />
Verlag media,<br />
otello z. Hd.<br />
media,<br />
Christian<br />
z. Hd. Scharf,<br />
Christian Preysingstrasse<br />
Scharf, Preysingstrasse 50, 81667<br />
50, München.<br />
81667 München. - Der Rechtsweg<br />
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!<br />
ist ausgeschlossen! Einsendeschluss<br />
Einsendeschluss<br />
ist der<br />
ist 30.06.2011.<br />
der 31.10.13.<br />
Je Je<br />
eine eine<br />
Blu-ray DVD Pasadena<br />
von Paul Roof<br />
McCartney Orchestra<br />
& Wings – ‘Live<br />
– In<br />
‘Rockshow: London‘ aus<br />
In der<br />
Concert, Verlosung<br />
On Film, in tonart<br />
At Last‘ II/2011<br />
aus der haben<br />
Verlosung gewonnen:<br />
in ton-<br />
Dr.<br />
art med.<br />
II/2013 Sylvia<br />
haben Krug (04229<br />
gewonnen: Leipzig),<br />
Dr. med. Dr. med.<br />
Folker Volker<br />
Heinold Heinold<br />
(33332 (33613<br />
Gütersloh), Bielefeld),<br />
Dr. med. Dr. med.<br />
Heinrich Birgit<br />
Jezella Spinelli<br />
(59071 (53340<br />
Hamm),<br />
Mekkenheim).<br />
Dr. med. Dalma - Wir<br />
Simiceck gratulieren<br />
(52351 !<br />
Düren) - Wir gratulieren !<br />
1 | 2013<br />
Hot Spots | 4 CD-Tipps der Redaktion<br />
www.tonartmagazin.de<br />
CD-Tipp | Folk - Rock<br />
Jack Johnson<br />
From Here To Now To You<br />
Republic/Universal Music 00602537453139<br />
Schon der erste Song ‘I Got You‘ kommt fröhlich-unbeschwert<br />
daher. Auf seiner sechsten Einspielung FROM HERE<br />
TO NOW TO YOU dominiert eine Ästhetik, die wir eher aus<br />
den Siebziger kennen. Eingängige Melodieführung, einprägsame<br />
Hooks und der warme Klang von akustischen Gitarren.<br />
Folk-Rock nannte man das früher, was heute wieder en vogue<br />
ist. Die ungekünstelte Leichtigkeit mit der der US-Amerikaner<br />
Johnson hier performt, macht Lust auf mehr.<br />
CD-Tipp | Soul - Funk - Pop<br />
Elvis Costello And The Roots<br />
Wise Up Ghost And Other Songs<br />
Blue Note/Universal Music 0602537440542<br />
Man könnte auch von zwei aufeinander zurasenden Zügen<br />
sprechen. Costello, der von Rock und Punk geerdete Londoner<br />
trifft auf die mit HipHop und Neo-Soul sozialisierte Band<br />
The Roots aus Philadelphia. Ein gewagtes Experiment bei dem<br />
Costellos prägnante Stimme bisweilen in einen Klangkontext<br />
aus rauen 60s-Soul und Funk gestellt wird, welcher eher an<br />
Curtis Mayfield denn an die bisweilen ruppige Costello-Vergangenheit<br />
erinnert. – Eine wunderbare Begegnung !<br />
CD-Tipp | Rhythm’n’Blues - Funk<br />
Allen Toussaint<br />
Songbook<br />
Concord/Universal Music 0011661914421<br />
Er gilt als Seele des New Orleans-Sounds. Allen Toussaint, der<br />
singende Pianist und Produzent zahlloser Klassiker, musiziert<br />
im Joe’s Pub, seinem neuen New Yorker Domizil, ganz unprätentiös.<br />
In 24 Stücken begibt sich Toussaint allein auf eine vergnügliche<br />
Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Ein bisschen<br />
Jazz, etwas mehr Rhythm’n‘ Blues und viel Funk, entlockt der<br />
zierliche Mann dabei den 88 schwarz-weißen Tasten seines<br />
großen Flügels.<br />
CD-Tipp | Singer-/Songwriter<br />
John Martyn<br />
The Island Years<br />
Island/Universal Music 374 228-8<br />
Schlicht als Volltreffer muss die 17 CD und 1 DVD umfassende<br />
Retrospektive des britischen Singer-/Songwriters John Martyn<br />
bezeichnet werden. Neben den zwischen 1967 und 1987 eingespielten<br />
großartigen Studioalben, gibt es unveröffentlichte<br />
Live-Shows und zahlreiche Outtakes, die den unterschätzten<br />
Barden endlich ins rechte Licht rücken. Ein beigelegtes, großformatiges<br />
120-Seiten starkes Hardcover-Buch inkl. vieler rarer<br />
Fotos setzt dem Ganzen die Krone auf. - Ein Sammlertraum !
aktuell | jazz 16<br />
17 jazz | aktuell<br />
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Stark verwurzelt in der<br />
Tradition von gospel,<br />
Jazz, Soul und Blues:<br />
Shooting Star<br />
Gregory Porter<br />
© Foto: Caterina di Perri/ECM Records<br />
Als Komponistin erfuhr Carla Bley für den Jazz Anerkennung. Ihr Streben<br />
ist geprägt von der unerschöpflichen Lust an Entdeckungen, die sie bis in<br />
den Grenzbereich zur Neuen Musik geführt hat. Für ihre aktuelle Einspielung<br />
TRIOS hat die Pianistin einige ihrer schönsten Kompositionen neu<br />
eingespielt. Herausgekommen ist eine imposante kleine Werkschau, die<br />
vor allem eines belegt: die Zeitlosigkeit dieser längst als moderne Klassiker<br />
zu bezeichnenden Kompositionen.<br />
Carla Bley<br />
Unkonventionelle Grande Dame<br />
gregory Porter<br />
Ein Bariton im Aufwind<br />
© Foto: Shawn Peters<br />
Carla Bley, die in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag gefeiert<br />
hat, zog es bereits als Teenager nach New York, wo sie zwar<br />
gelegentlich mit Größen wie Pharoah Sanders spielte, ihren<br />
Lebensunterhalt aber zunächst als Zigarettenverkäuferin<br />
im Jazzclub Birdland verdienen musste. Dort traf sie ihren<br />
späteren Mann, den Pianisten Paul Bley, für den sie erste<br />
Kompositionen zu schreiben begann.<br />
Mit Mitte Zwanzig gründete sie mit Mike Mantler das<br />
Jazz Composer’s Orchestra und erhielt zunehmend Kompositionsaufträge,<br />
u.a. von Gary Burton und Art Farmer. Mit ‘Escalator<br />
Over The Hill‘ (Libretto: Paul Haines) veröffentlichte<br />
sie 1971 ein brillantes und vielfach ausgezeichnetes Stück<br />
Musiktheater. Weitere Popularität erlangte Bley als Arrangeurin<br />
und Komponistin des von Charlie Haden initiierten,<br />
CD-Tipp | Jazz<br />
Carla Bley/Andy Sheppard/<br />
Steve Swallow<br />
Trios<br />
ECM/Universal Music 006025 372 4551 (2)<br />
Steve Swallow Quintet<br />
Into the Woodwork<br />
XtraWatt 13/ECM/Universal Music 006025 279 8380 (6)<br />
stark politisierten Projekts „Liberation Music Orchestra“ sowie durch eigene<br />
unkonventionelle Big-Band-Projekte, die mit einer nachhaltigen Erweiterung<br />
der Klangsprache einhergingen.<br />
Perfekte Symbiose<br />
Zu Carla Bleys wichtigstem Partner wurde, spätestens seit der epochalen<br />
Aufnahme ‘Duets‘ (1988), sowohl musikalisch wie auch privat, Steve Swallow.<br />
In den Großprojekten und ihrer kammermusikalischen Arbeit ist der E-Bassist<br />
mit seinem lyrischen und unaufdringlich akkuraten Ton ein Fixpunkt. Nahezu<br />
zeitgleich zur Trio-Aufnahme von Bley erscheint auch ein neues Album von<br />
Swallow: INTO THE WOODWORK, ein fulminant rhythmisierter und dabei<br />
wunderbar leicht pulsierender Modern Jazz mit Bley ausschließlich an der Orgel,<br />
Saxophonist Chris Cheek, Gitarrist Steve Cardenas und dem langjährigen<br />
Brad-Mehldau-Schlagzeuger Jorge Rossy.<br />
Fernab gängiger Zitierkunst<br />
Carla Bleys schlagzeugloses neues Werk TRIOS wurde mit dem englischen<br />
Saxophonisten Andy Sheppard, ebenfalls ein alter Weggefährte, und wiederum<br />
Partner Swallow aufgenommen. Es beeindruckt durch seinen unnachahmlichen<br />
Mix aus handwerklicher Brillanz, mit geradezu geschmeidig formulierten<br />
Tönen, einem irritierenden kompositorischen Beziehungsreichtum fernab der<br />
gängigen Zitierkunst und einer formvollendeten Dramaturgie. „Dieses Album“,<br />
konstatiert Carla Bley, „hat eine wirklich ernst zu nehmende Persönlichkeit.<br />
Und außerdem ist es ein bisschen nostalgisch.“ Es lässt einen staunen, wie<br />
sich beispielsweise das Stück ‘Vashkar‘, das sie vor immerhin 50 Jahren geschrieben<br />
hat, von einer angedeuteten Variation auf Ravels Boléro langsam in<br />
einen indisch anmutenden Duktus bewegt, um dann in einer Zwischenwelt<br />
heimisch zu werden, die beides mitführt, aber, am Ende völlig autonom, nichts<br />
von beidem ist. Es sind diese magischen Momente, die Carla Bleys Musik immer<br />
wieder zu einem Erlebnis machen.<br />
Volker Doberstein II<br />
Das ist die Jazz-Stimme, über die derzeit alle reden: Gregory Porter, ein zwei-Meter-Hüne, der<br />
bereits auf dem Weg zu einer Karriere als Football-Profi war, wurde aus dem Stand zum Kritiker-<br />
Liebling und Shooting Star des Vocal Jazz. Mit seiner neuen Veröffentlichung LiQUiD SPiRiT bestätigt<br />
er dieses Prädikat eindrucksvoll.<br />
Wo war diese Stimme so lange? Gregory Porter musste<br />
fast 40 Jahre alt werden, ehe er 2010 sein erstes eigenes<br />
Werk einsingen durfte. Zuvor war er 15 Jahre lang höchstens<br />
sporadisch aufgetaucht: als Nat-King-Cole-Interpret<br />
beim Flötisten Hubert Laws oder in der Hauptrolle eines<br />
Broadway-Musicals. Dann verschwand der Mann jedes<br />
Mal wieder, über den die renommierte Kollegin Dee Dee<br />
Bridgewater in den Worten schwärmt: „Ein Sänger wie wir<br />
ihn schon lange nicht mehr gehabt haben.“ Unweigerlich<br />
fallen einem dazu sofort Namen wie etwa Jon Hendricks,<br />
Andy Bey oder der ehemalige Count Basie-Sänger Joe Williams<br />
ein.<br />
Für Porter war diese Phase der Entwicklung in relativer<br />
Ruhe ein Glücksfall. Selten hat ein Musiker mit derart<br />
hoch entwickeltem Talent debütiert – als Sänger, Autor und<br />
Komponist. Er hatte seinen Stil bereits gefunden, ehe er die<br />
erste Note unter eigenem Namen eingesungen hat. Die-<br />
CD-Tipp | Jazz<br />
Gregory Porter<br />
Liquid Spirit<br />
Blue note/Universal Music 0602537410538<br />
se Selbstsicherheit gibt seiner Musik<br />
etwas Überzeitliches. Egal, ob für<br />
ein kleines Label oder jetzt für das<br />
führende Blue Note-Label: Porter ist<br />
und bleibt Porter – mit klarer Selbstdefinition:<br />
„Ich betrachte mich definitiv<br />
als Jazzsänger, aber ich liebe den<br />
Blues, schwarzen Southern Soul und<br />
Gospelmusik nicht weniger. Diese<br />
Elemente finden immer ihren Weg<br />
in meine Musik.“<br />
Sakrale Strahlkraft<br />
Wer die Stimme dieses US-Amerikaners<br />
gehört hat, der vergisst sie<br />
nicht mehr. Selbst unter hohem Druck<br />
bleibt sie flexibel und geschmeidig. Sie<br />
stellt sich nie in den Vordergrund, sondern<br />
bleibt ein Werkzeug der Melodie.<br />
Daraus entsteht eine fast sakrale<br />
Strahlkraft, die einen ebenso berührt<br />
wie staunend wieder in die reale Welt<br />
entlässt. Wer diese Stimme nie gehört<br />
hat, läuft Gefahr, nie zu erfahren, was<br />
eine Stimme auszulösen vermag.<br />
Volker Doberstein II<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
aktuell | jazz 18 19 jazz | aktuell<br />
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Er spielte mit den Großen des Jazz-Rock, schuf mit Paco<br />
De Lucia und John McLaughlin ein Referenzwerk akustischer<br />
Gitarrenmusik und widmete sich zuletzt dem Vermächtnis<br />
Astor Piazzollas. Jetzt kehrt Al Di Meola. zu<br />
seinen Wurzeln zurück: den Beatles.<br />
Al Di Meola<br />
Akute Beatlemania<br />
In den größten Hallen und Theatern hat der Meistergitarrist<br />
gastiert, hat unzählige Auszeichnungen erhalten, selbst die<br />
fragwürdige Auszeichnung „schnellster Gitarrist der Welt.“<br />
Geblieben ist jedoch ein Wunsch: ein eigenes Album in den<br />
legendären Londoner Abbey Road Studios aufzunehmen.<br />
Natürlich mit den Evergreens der Fab Four.<br />
„Die Beatles gaben mir die Inspiration überhaupt Gitarre<br />
spielen zu wollen“, verrät Di Meola seine Leidenschaft für die<br />
Pop-Perlen des unvergleichlichen Songwriter-Teams Lennon/<br />
McCartney. „Das Zusammenspiel der Gesangsstimmen, ihre<br />
unglaublichen Melodien und Harmonien bildeten das Rückgrat<br />
dieses Phänomens.“<br />
Hohe Anforderungen statt leichter Kost<br />
Bereits 2007 stellt er eine Anfrage an die Traumfabrik<br />
und erhält grünes Licht für seine Aufnahmen. Der 59-Jährige<br />
reist nach London und lässt sich natürlich auch auf dem<br />
legendären Zebrastreifen vor dem Studio ablichten. „Diese<br />
Räume sind voller Magie“, schwärmt er, „und das meine ich<br />
CD-Tipp | Jazz - Pop<br />
Al Di Meola<br />
All Your Life<br />
Valiana Music/in-akustik 9128<br />
Auf den Spuren der Beatles: Al Di Meola in der Abbey Road<br />
nicht etwa romantisch verklärt. Es sind akustisch die besten Räumlichkeiten, in<br />
denen ich bisher aufgenommen habe.“ Ob Jazz, Weltmusik oder Pop, ob großes<br />
Orchester, Kammermusik-Ensemble oder Solospiel: Di Meola sucht stetig<br />
neue Herausforderungen. Rhythmus, Timing und Soli sind seit jeher das zentrale<br />
Thema seines Schaffens. Wer nun meint, die „Drei-Akkorde-Liedchen“ der<br />
Beatles seien leichte Kost für das Gitarrenschwergewicht, irrt: „Gerade durch<br />
die Synkopierungen in Stücken wie ‘Penny Lane’ stellt diese Musik einige der<br />
größten Anforderungen, die ich bisher auf der Gitarre umgesetzt habe“, erklärt<br />
Di Meola mit Nachdruck. „Ich musste daran ebenso hart arbeiten wie an Piazzollas<br />
Material, wenn nicht härter. Es wurde ein Projekt aus Leidenschaft.“<br />
Und so verwebt der Gitarrenmagier mit seiner virtuosen Spieltechnik Basslinien,<br />
Melodien und Harmonien, und schafft innovative Instrumentalversionen<br />
der vertrauten Klassiker. Dennoch bleibt er den Originalen weitestgehend treu,<br />
Stücke wie ‘With A Little Help From My Friends‘, ‘A Day In The Life‘ oder ‘Eleanor<br />
Rigby‘, für das er sogar die originalen Streicher-Arrangements verwenden<br />
durfte. „Beatles-Songs klingen durch die vielen Dur-Akkorde immer fröhlich,<br />
haben etwas Aufbauendes, etwas ganz Positives. Diese Atmosphäre habe ich<br />
versucht auf meinem Album wiederzugeben. Und ich hoffe, die Beatles-Fans<br />
sind meiner Meinung.“<br />
Stefan Woldach II<br />
© Foto: Timea Buknicz<br />
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Chuck Loeb<br />
Smooth with attitude<br />
er tourte mit Chico Hamilton und Hubert Laws, war neben Michael Brecker<br />
und Mike Manieri Mitglied der Fusion-Band Steps Ahead bevor er mit Pianist<br />
Mitchel Forman die Formation Metro gründete. Deren Schlagzeuger<br />
<strong>Wolfgang</strong> Haffner wiederum empfahl ihn an Till Brönner und öffnete damit<br />
die Tür zur deutschen Jazzszene. Als universell veranlagter gitarrist ist<br />
Chuck Loeb längst in der ersten Liga angekommen.<br />
Loeb ist ein ruhiger, sympathischer Typ. Keiner, der sich in den Vordergrund<br />
drängt. „Ich bin im Pop und R&B verwurzelt, eher als im Jazz. Das prägt meine<br />
Arbeit als Komponist, Musiker und Produzent. Meine Musik basiert auf R&B<br />
und Pop-Sounds über die ich Jazz spiele.“ Chuck Loeb lächelt, als er dies sagt.<br />
„Manche Jazzkritiker mögen diese Jazz-Pop-Fusion nicht. Sie halten Kunst und<br />
kommerziellen Erfolg für unvereinbar. Mir ermöglicht der Erfolg meiner CDs in<br />
den USA, dass ich weltweit touren kann. Dabei erlebe ich, wie begeistert Menschen<br />
auf meine Musik reagieren. Vielleicht ist es nicht die höchste Kunstform.<br />
Aber ich gebe auf der Bühne und im Studio mein Bestes. Wenn einigen das<br />
nicht gefällt, kann ich damit leben, solange andere es mögen.“<br />
Erste Meriten bei Stan Getz<br />
Vielseitigkeit, Offenheit, Fleiß und Leidenschaft haben den Grammy-nominierten<br />
Gitarristen in seiner mehr als vier Jahrzehnte umspannenden Karriere<br />
mittlerweile zu einem international gefragten Kollegen gemacht. Neben siebzehn<br />
eigenen Alben assistierte der gebürtige New Yorker bei vielen Sessions<br />
als Musiker, Komponist, Arrangeur oder Produzent. Gato Barbieri, Bill Evans,<br />
Spyro Gyra und Michael Franks schätzen ihn ebenso wie seinerzeit Stan Getz,<br />
in dessen Band Loeb nach seiner Ausbildung an der Bostoner Berklee School<br />
of Music erste Meriten sammelte.<br />
Aktuell ist Chuck Loeb auf der neuen CD von Peter Fessler zu hören. Als<br />
Larry Carlton 2010 die Band Fourplay verließ, wurde Loeb der ideale Ersatz in<br />
diesem All-Star Quartett. SILHOUETTE heißt nun sein neues Soloprojekt, welches<br />
mitunter prominent besetzt ist. Neben alten Weggefährten wie Nathan<br />
East, Peter Erskine, Steve Gadd und <strong>Wolfgang</strong> Haffner begeistern talentierte<br />
Newcomer, wie die Multiinstrumentalisten Oli Rockberger, Giulio Carmassi<br />
und der Organist Pat Bianchi. Fazit: Innovativer Smooth Jazz auf hohem Niveau<br />
von einem All-Round-Musiker mit unverwechselbarem Profil, das seiner Musik<br />
klare Konturen verleiht.<br />
Stephan Oettel II<br />
© Foto: Bob James<br />
CD-Tipp | Jazz<br />
Chuck Loeb<br />
Silhouette<br />
Moosicus Records/indigo 4017425121629<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
© Foto: Nicole Nodland<br />
© Foto: Nitin Vadukul<br />
Terence Blanchard<br />
Magischer Trompetenton<br />
Stacey Kent<br />
Emotionale Bande zu Brasilien<br />
szene | jazz 20<br />
Er ist nicht nur einer der besten Trompeter seiner Generation, nein, er ist auch einer der umtriebigsten.<br />
Im Sommer hat Terence Blanchard seine Jazz-Oper ‘Champion‘ über den Boxweltmeister Emile Griffith<br />
uraufgeführt und mit MAGNETIC unlängst ein überaus anziehendes neues Album veröffentlicht.<br />
Blanchard, der in den letzten 25 Jahren auch über 50 Filmmusiken komponiert hat,<br />
präsent mit der aktuellen Einspielung zugleich auch sein exzellentes neues Quintett<br />
um Schlagzeuger Scott Kendrick und den 21-jährigen Bass-Newcomer Joshua<br />
Crumbly. Drei weitere Schwergewichte sind als Gäste zu hören: Ravi Coltrane, Lionel<br />
Loueke und Basslegende Ron Carter. „Ich habe immer geglaubt“, erklärt Blanchard<br />
den programmatischen Albumtitel, „dass das eigene Denken einen Einfl uss<br />
darauf hat, was einem im Leben widerfährt.“ Und tatsächlich: Bei aller stilistischen<br />
Vielfalt wirkt die Einspielung sehr konzeptionell, getragen und durchfl utet von einem<br />
magischen Trompetenton. Fazit: Terence Blanchard, der einst Wynton Marsalis in der<br />
Band des großen Talent-Förderers Art Blakey ersetzte, ist zweifellos eine der spannendsten<br />
Stimmen des aktuellen Jazz.<br />
Volker Doberstein II<br />
Nils Petter Molvaer & Moritz von Oswald<br />
„Eine kleine Nachtmusik“<br />
Es ist kein Geheimnis, dass Stacey Kent ein großes Faible<br />
für brasilianische Klänge hegt. Besonders hat es ihr der<br />
Bossa Nova angetan, diese unwiderstehliche<br />
Mixtur aus elegantem Rhythmus und cooler<br />
Jazz-Harmonik. Zusammen mit Ehemann<br />
und Saxophonist Jim Tomlinson und unter<br />
Hinzunahme von Klavier, Gitarre, Kontrabass<br />
und Schlagzeug, rückt man einige Klassiker<br />
der großen Meister Jobim, Mendes, Bonfá<br />
und Marcos Valle in den Fokus dieser neuen<br />
Einspielung. Klar, ein bisschen Nostalgie<br />
Terence Blanchard<br />
Magnetic<br />
Blue Note/Universal Music<br />
bleibt dabei nicht aus, wenn beispielsweise<br />
der ‘Samba De Uma<br />
Nota Só‘, besser bekannt auch<br />
als ‘One Note Samba‘, ertönt. Mit<br />
THE CHANGING LIGHTS (Parlophone/Warner<br />
Music) treffen<br />
die Beteiligten den Geist dieser<br />
Musikform, wo etwas Melancholie<br />
und eine üppige Portion Lebenslust<br />
einen unverzichtbaren Part<br />
bildet, ziemlich genau. red II<br />
Begegnung zweier Klangarchitekten: (v.r.n.l.)<br />
Nils Petter Molvaer,<br />
Moritz von Oswald<br />
„Crossover“ als niveauloses Nullsummenspiel oder Benefit innovativer Ideen? Letzteres<br />
trifft auf den mit Techno sozialisierten Otto von Bismarck-Ururenkel Moritz<br />
von Oswald und Jazz-Trompeter Nils Petter Molvaer sowie deren aktuelles Oeuvre<br />
1/1 zu.<br />
Hörbar fühlt sich Molvaer bei dieser Begegnung wohl, experimentiert der Norweger<br />
doch bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit seinen eigenen Projekten. Als Produzent<br />
und Technolabel-Gründer mit NDW-Vergangenheit (Palais Schaumburg), kommt von<br />
Oswald aus einer anderen Ecke. Zuletzt fi el er durch eine Kooperation mit der Detroiter<br />
Techno-Ikone Carl Craig in der beachteten „ReComposed“-Reihe des Klassiklabels<br />
Deutsche Grammophon auf.<br />
Auf der neuen Veröffentlichung ‘1/1‘ tauchen<br />
beide Protagonisten tief ein in die<br />
Welt atmosphärischer Sounds aus Electro, Jazz und Ambient Music. Das alles intelligent verwoben<br />
mit Stilelementen aus Techno und Minimal Music. So treffen etwa gezielt gesetzte Hall-und<br />
Nils Petter Molvaer &<br />
Moritz von Oswald<br />
Rausch-Effekte auf lyrische Trompetenklänge, letztere in ihrer Ästhetik an den „elektrischen“<br />
1/1<br />
Miles Davis der Mitt-Siebziger erinnernd. – Ein zweifellos empfehlenswerter Soundtrack für die<br />
EmArcy/Universal Music<br />
stillen Momente der Nacht.<br />
red II<br />
3 | 2013<br />
© Foto: Marion Benoit<br />
21 jazz | szene<br />
© Foto: John Shiffer<br />
Folgte seiner Frau Corine:<br />
Keyboard-Koryphäe George Duke<br />
www.tonartmagazin.de<br />
George Duke<br />
Über den Tod hinaus<br />
Der Schock in der Musikwelt saß tief, als am 5.<br />
August die Nachricht vom unerwarteten Tod des<br />
weltbekannten Keyboarders und Produzenten<br />
George Duke bekannt wurde. Zum unverhofften<br />
Abschiedsgruß avanciert nun das unmittelbar vorher<br />
veröffentlichte Album DREAMWEAVER (Heads<br />
Up/in-akustik).<br />
Als am 20. August die Trauerfeier weltweit als Live-<br />
Stream im Internet zu verfolgen war, konnte man<br />
den zahlreichen Rednern die tiefe Betroffenheit anmerken.<br />
Von Stevie Wonder, Chaka Khan, Al Jarreau,<br />
Stanley Clarke über Marcus Miller bis hin zu Dianne<br />
Reeves, Sheila E. und Bill Withers, versammelte sich<br />
das Who’s Who der Jazz- und R&B-Szene. George<br />
Duke, der an chronischer Leukämie litt, folgte seiner<br />
2012 verstorbenen Frau nur ein Jahr später. Seinem umfangreichen Gesamtwerk fügt der renommierte<br />
Keyboarder mit DREAMWEAVER, welches zeitgleich zu seiner ambulanten Behandlung eingespielt<br />
wurde, ein so gar nicht melancholisches Werk hinzu. Die fünfzehn neuen Stücke decken das<br />
für Duke typisch breite stilistische Spektrum von jazziger Fusion hin zu gospelhaften R&B-Ausfl ügen<br />
ab. Wie immer fabelhaft produziert. Dabei führt er seine Virtuosität an einem ganzen Arsenal von<br />
(auch) analogen Equipment, wie dem Fender Rhodes, Wurlitzer und Mini Moog, vor. - Ein würdiges<br />
Vermächtnis !<br />
red II<br />
Carlos Santana & John McLaughlin<br />
Gipfeltreffen in Montreux<br />
Hier treffen zwei Schulen aufeinander. Zum einen<br />
der melodie-verliebte Carlos Santana, zum anderen<br />
der ultraschnelle, hart intonierende Brite John<br />
McLaughlin. Der Wunsch von Festivalorganisator<br />
Claude Nobs, ihr legendäres 1972-Album ‘Love, Devotion,<br />
Surrender‘ mit diesem Auftritt neu aufl eben<br />
zu lassen, wurde 2011 wahr. Hörbar lebt der Geist,<br />
der seinerzeit stark von John Coltrane inspirierten<br />
Aufnahmen, bei diesem Gipfeltreffen wieder neu auf.<br />
Angereichert mit weiteren Nummern von u.a. Miles<br />
Davis (‘Black Satin‘) und Pharoah Sanders‘ (‘Upper<br />
Egypt‘), zeigen sich die beiden Saitenakrobaten, begleitet<br />
von der formidabel agierenden Santana-Band,<br />
dabei in bester Spiellaune.<br />
Ein weiteres Highlight erfährt der Betrachter<br />
mit dem in die Setlist eingebauten<br />
Tony Williams-Tribut, angeführt von Cindy<br />
Blackman-Santana (Carlos‘ neue Ehefrau),<br />
welche zusammen mit Original-Gitarrist<br />
McLaughlin an das verstorbene Drum-<br />
Genie und seine damalige innovative Band<br />
„Lifetime“ erinnert. – Ein echtes Highlight<br />
der „Montreux“-Reihe !<br />
red II<br />
Carlos Santana & John McLaughlin<br />
Live At Montreux<br />
Eagle/Edel<br />
Kehrte für einen<br />
Abend zu seinen<br />
jazz-rockigen<br />
Anfängen zurück:<br />
Carlos Santana<br />
© Foto: Eagle Vision<br />
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ezensionen | cds<br />
22 23 jazz | aktuell<br />
AnzEigE<br />
Jazz Thermometer | tonart prüft Jazz CDs auf Herz und Nieren<br />
Jim Beard<br />
Show Of Hands<br />
Moosicus Records M 1210-2/Indigo<br />
Angenehm entspannt wirken die 20 solo<br />
am Flügel interpretierten Exkursionen<br />
des Tastenvirtuosen. Fantasievolle Kurzweil<br />
von der US-Hymne ‘Star Spangled<br />
Banner‘ bis hin zu Fats Waller‘s ‘Honeysuckle<br />
Rose‘. – tonart-Höchstwertung<br />
Nils Wogram & Root 70 with Strings<br />
Riomar<br />
nowog records/edel:kultur 7640138447259<br />
Erweitert um drei Streicher, bewegt<br />
sich der deutsche Posaunist mit seinem<br />
bestens harmonierenden Ensemble<br />
ausdrucksstark zwischen Anton<br />
Webern, Cool Jazz-Anleihen und<br />
zeitgenössischem Jazz !<br />
Mulatu Astatke<br />
Sketches Of Ethopia<br />
Jazz Village SP 9570015/harmonia mundi<br />
Mehr als konventionellen „Ethno-Jazz“<br />
liefern der äthiopische Vibraphonist<br />
und seine Crew. Verbunden mit Afround<br />
Latinanleihen, bildet der Groove<br />
das bindende Korrektiv, welcher dieser<br />
CD eine besondere Note verleiht.<br />
Volker Kriegel<br />
Lost Tapes – Mainz 1963 - 1969<br />
SWR Music 101726/Jazzhaus<br />
Frühe, unveröffentlichte Aufnahmen<br />
des verstorbenen deutschen Vorzeige-Gitarristen,<br />
auf denen wunderbar<br />
seine Entwicklung vom Bebop über<br />
Soul-Jazz bis hin zum Zeitgenössischen<br />
jener Tage zu verfolgen ist.<br />
Geri Allen<br />
Grand River Crossings<br />
Motéma CD 233768/Membran/Sony<br />
Motown-Klassiker einmal ganz anders.<br />
Die von Pianistin Geri Allen aus der<br />
Jazzperspektive gespielten Klassiker<br />
von Marvin Gaye, Stevie Wonder, den<br />
Temptations und Michael Jackson erklingen<br />
hier erfrischend neu.<br />
Joachim Kühn Trio<br />
Voodoo Sense<br />
T 9555-2/edel:kultur<br />
Afrikanische Instrumente wie Djembe,<br />
Guembri und Kalimba treffen auf z.T.<br />
entfesselte Improvisationen zweier<br />
Legenden. Kühn und Gastsaxophonist<br />
Archie Shepp fühlen sich in diesem<br />
World Music-Gumbo hörbar wohl.<br />
Ahmad Jamal<br />
Blue Moon<br />
Jazz Village SP9570027/harmonia mundi<br />
Noch immer klingt das Spiel des mittlerweile<br />
83-jährigen Ahmad Jamal<br />
markant. Flink rast er über die 88 Tasten<br />
seines geliebten Steinway Flügels,<br />
Seitensprünge zu Ellington und Horace<br />
Silver inklusive. – Ein Phänomen !<br />
Kenny Burrell Quintet<br />
Weaver Of Dreams/Introducing K.B.<br />
Essential Jazz Classics EJC 55605/in-akustik<br />
Gepflegt-swingend gleitet Burrell<br />
über die Saiten bei diesen auf einer<br />
CD wiederveröffentlichten beiden<br />
Originalalben aus den Jahren 1956<br />
und 1960. Seine bluesig-soulige Phrasierung<br />
berührt dabei immer wieder.<br />
Bewertung | Thermometer<br />
Sie ist jung, sie ist attraktiv und sie hat eine Stimme, von der die große Jazzsängerin<br />
Sheila Jordan schwärmt, sie sei „wie der süßeste Vogel, den man<br />
je gehört hat“. Was also fehlt hier noch zum großen Erfolg? Ein Repertoire,<br />
das dieser außergewöhnlichen Stimme gerecht wird. Diana Panton hat es<br />
in der brasilianischen Musik gefunden.<br />
Ihre Einspielung TO BRAZIL WITH<br />
LOVE, das für den Juno-Award nominiert<br />
war, ist mehr als nur die höfliche<br />
Verbeugung vor den größten<br />
Komponisten des Bossa Nova. Denn<br />
Jobim, Bonfà und Co. werden hier<br />
derart bruchlos Autoren wie Lennon/McCartney<br />
oder Charles Trenet<br />
an die Seite gestellt, als gäbe es in der<br />
Musik nur ein einziges Genre, nämlich<br />
die Musik selbst.<br />
Versunken im Grundton der<br />
Melancholie<br />
Diana Panton verfügt über das<br />
seltene Talent, in ihrem Gesang unterschiedlichste<br />
Melodien, Rhythmen<br />
und Gedanken zu einem einzigen, im<br />
Grundton eher melancholischen musikalischen<br />
Strom zu vereinen. Wenn<br />
das Wort der Interpretationskunst<br />
jemals zugetroffen hat, dann hier. Sie<br />
hat sich ein tiefes Grundverständnis<br />
der Songs angeeignet, um dann so<br />
lange damit zu spielen, bis sich das<br />
Material faszinierend biegen und for-<br />
Diana Panton<br />
Bossa Nova vom „süßen Vogel“<br />
CD-Tipp | Jazz - Bossa<br />
Diana Panton<br />
To Brazil With Love<br />
inAK/in-akustik 707787912525<br />
Jazz und Bossa nova<br />
mit Chanson-Feeling:<br />
Diana Panton<br />
men lässt, ohne Schaden zu nehmen.<br />
Dabei kann die Entscheidung<br />
der Kanadierin, in Französisch und<br />
Englisch zu singen, den beiden Sprachen,<br />
in denen sie zuhause ist, nur<br />
als glücklich bezeichnet werden. Die<br />
atemberaubende, völlig natürliche<br />
und zu keinem Zeitpunkt künstlich<br />
überhöhte Ausdruckskraft kommt<br />
dadurch bestens zur Geltung. Sie<br />
ist gepaart mit einer Stimme, die an<br />
allen Jazz-Techniken erstklassig geschult<br />
ist, die aber zugleich zu den<br />
größten jungen Chanson-Stimmen<br />
unserer Tage zählt.<br />
Es passt zu dieser nicht nur begabten,<br />
sondern auch bodenständigen<br />
jungen Sängerin, dass sie sich<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
unabhängig von ihrer Kunst gemacht<br />
und erst mal als Lehrerin für Französisch<br />
und Kunst zu arbeiten begonnen<br />
hat. Ihr neues Album jedenfalls<br />
ist eine glatte Eins.<br />
Volker Doberstein II<br />
© Foto: Michael Chambers<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
aktuell | klassik | jazz 18 24<br />
25 klassik | aktuell<br />
© Foto: Felix Broede<br />
Anzeige<br />
Tutto Verdi<br />
26 Verdi-Opern in einer Box<br />
Was natürlich nicht ohne Auswirkungen auf das schon vor Jahren begonnene<br />
Verdi-Projekt blieb. So mussten schließlich Verdis unbekannteste Oper, der<br />
in Peru spielende ALZIRA<br />
von 1845, konzertant aus<br />
Toblach eingekauft werden.<br />
Die Barbarossa-Oper LA<br />
BATTAGLIA DI LEGNANO<br />
kommt aus Triest, DON<br />
CARLO aus Modena und<br />
OTELLO wurde gar unter<br />
Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen ausgelöst.<br />
Doch man bekommt hier 26 Opern (zwei Alternativfassungen wurden<br />
ausgelassen) plus das Requiem in technisch und optisch einwandfreien Neuaufnahmen,<br />
als schöne Komplett-Box zum etwa ein Drittel günstigeren Preis<br />
als bislang. Pluspunkte der Edition sind - neben der Makellosigkeit der Blu-ray-<br />
Version - Chor und Orchester, die farbenreich und rhythmisch knackig bei der<br />
Sache sind und die beide authentische Italianitá liefern. Einige wirklich interessante<br />
Aufnahmen sind darunter, und der Vollständigkeitsfanatiker kann in seiner<br />
Verdi-Videothek letzte Lücken schließen.<br />
Svetla Vassileva ist der Soprangewinn dieser Edition<br />
So erfahren OBERTO, UN GIORNO DI REGNO und I MASNADIERI ihre<br />
erste optische Aufzeichnung, was zumindest für die ordentliche Pierluigi-Pizzi-<br />
Schließt letzte Lücken in der Verdi-Videothek:<br />
TUTTO VERDI von cMajor<br />
Eine verführerische Idee: Alle 26<br />
Opern von Giuseppe Verdi zu des<br />
Meisterkomponisten 200. Todestag<br />
als luxuriöse Bluray-Edition in<br />
Neueinspielungen aus demselben<br />
italienischen Haus, dem Teatro<br />
Regio di Parma, nahe Verdis Geburtsort<br />
Busseto. Das galt einmal<br />
als die Bühne Italiens mit dem<br />
anspruchsvollsten Publikum. Buhstürme<br />
selbst für Pavarotti waren<br />
legendär! Doch die Zeiten haben<br />
sich geändert, wie überall im Ex-<br />
Berlusconi-Gebiet, das inzwischen<br />
ein Opern-Entwicklungsland ist.<br />
Regie der frühen Buffa wie für die visuell attraktiven RÄU-<br />
BER positiv zu bewerten ist. Vom gleichen Regisseur, Gabriela<br />
Lavia, stammt<br />
auch die stimmungsvoll<br />
naive<br />
Umsetzung der<br />
eigentlich kaum<br />
szenisch glaubhaft<br />
zu machenden<br />
GIOVAN-<br />
NA D’ ARCO mit ihren Dämonen- und Engelschören. Svetla<br />
Vassileva ist der Soprangewinn dieser Edition und auch eine<br />
Man bekommt hier 26 Opern (zwei Alternativfassungen wurden<br />
ausgelassen) plus das Requiem in technisch und optisch einwandfreien<br />
Neuaufnahmen, als schöne Komplett-Box zum etwa ein Drittel<br />
günstigeren Preis als bislang. Das lohnt sich sehr.<br />
anrührend fragile Violetta in der TRAVIATA mit Massimo Giordano<br />
unter Yuri Temirkanow. Manuel Brug II<br />
DVD-Tipp | Klassik<br />
Tutto Verdi<br />
Teatro Reggio di Parma<br />
cMajor Blu-ray 0814337012199/Naxos<br />
3 | 2013<br />
isabelle Faust<br />
Brilliert mit Béla Bartók<br />
Béla Bartók hat sein erstes Violinkonzert ab Sommer 1907 verfertigt, als er in<br />
die schöne Geigerin Stefi Geyer verliebt war. Doch ein Jahr später beendete<br />
die Angebetete die Beziehung und lehnte es ab, die Uraufführung zu spielen.<br />
So dauerte es bis 1958, ehe das Werk erstmals in Basel öffentlich aufgeführt<br />
wurde. Ist das erste Konzert das Werk eines 26-jährigen verliebten Idealisten,<br />
zeigt das genau 30 Jahre später entstandene zweite Konzert Bartók als gereiften<br />
Meister, der zu Beginn sogar mit der Zwölftonmusik experimentiert.<br />
Isabelle Faust ist als Bartók-Interpretin eine ideale erste Wahl<br />
Sie besitzt neben einer über alle Zweifel erhabenen, in ihrer Klasse freilich<br />
selbstverständlichen Technik einen fabelhaften Sinn für den fragilen, träumerischen<br />
Lyrismus wie für die Ruppigkeit dieser Partituren. Sie verbindet, was man<br />
lange schon an ihr bewundert, ein extrem sauberes, deutliches Artikulieren mit<br />
klarem und elegantem Ton. Es sind nicht nur die geigerischen Einzelheiten, sondern<br />
auch Fausts Kommunikation mit dem Orchester, die den Hörer anspringen.<br />
Genauigkeit und Spielfreude, die Kunst des Filigranen und die Lust am Kantigen<br />
werden hier mustergültig eingefangen. Das dynamisch extrem gut ausgesteuerte<br />
schwedische RSO unter Dirigent Harding zelebriert lustvoll das Zarte dieser<br />
Werke und ihre irrwitzig gellenden Effekte im Fortissimo. Manuel Brug II<br />
www.tonartmagazin.de<br />
CD-Tipp | Klassik<br />
Isabelle Faust<br />
Béla Bartók: Die Violinkonzerte<br />
harmonia mundi 3149020214626<br />
Man kann es ganz<br />
einfach sagen: Isabelle<br />
Faust und Daniel<br />
Harding mit dem<br />
schwedischen Radio-<br />
Sinfonieorchester ist<br />
hier eine Reverenzaufnahme<br />
der beiden<br />
Violinkonzerte von<br />
Béla Bartók gelungen.<br />
Faust rückt ihre<br />
Technik nicht ins<br />
Schaufenster, sondern<br />
stellt sich und<br />
ihre „Dornröschen“-<br />
Stradivari ganz in den<br />
Dienst der Sache.<br />
Alle Schluchzer, alles<br />
Theatralisieren und<br />
Manirieren wird getrost<br />
und komplett<br />
vermieden
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aktuell | klassik 26<br />
27 klassik | aktuell<br />
150. Geburtstag von Richard Strauss<br />
Die Semperoper Dresden feiert den Komponisten<br />
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© Foto: Alex James<br />
Kehrt mit AVE MARIA<br />
an seine musikalischen<br />
Anfänge zurück:<br />
Vittorio Grigolo<br />
Kaum klingt das Wagner-Jubiläumsjahr 2013 langsam aus, wird an der<br />
Dresdner Semperoper schon für das nächste, das Haus besonders wichtige<br />
Datum geflaggt - Richard Strauss’ Geburtstag jährt sich 2014 zum 150. Mal.<br />
Seine Verbindung zu Dresden ist besonders eng: Neun seiner 15 Opern, darunter<br />
SALOME, ELEKTRA UND DER ROSENKAVALIER, wurden hier uraufgeführt,<br />
unter Ernst von Schuch, Fritz Busch und schließlich Karl Böhm.<br />
Vittorio Grigolo<br />
Singt geistliche Lieder<br />
Kaum ein Tenor, auch Jonas Kaufmann nicht, hat in jüngster Zeit so steil<br />
die Karrieresprossen genommen, wie der im toskanischen Arezzo geborene<br />
Vittorio Grigolo. Der Italiener, der vorher schon eine solide Pop- und<br />
Crossover-Laufbahn eingeschlagen hatte, erlebte 2011 an der Seite von Anna<br />
Netrebko in London seinen ganz großen Durchbruch. Nun hat er als dritte<br />
CD für Sony ein Album mit geistlichen Arien und Liedern aufgenommen.<br />
tonart Sind Sie ein typisch italienischer Tenor?<br />
Vittorio Grigolo Ja, sehr! Ich komme aus Arezzo, bin in Rom aufgewachsen,<br />
habe freilich dann in der Schweiz gelebt und bin jetzt, nach meiner Scheidung,<br />
nach London gezogen. Ich bin extrovertiert, will die Leute an meiner eigenen<br />
Freude teilhaben lassen, lerne jetzt aber auch die Freuden des Sich-Zurückziehens.<br />
Ich muss nach so viel Hektik ein wenig innehalten.<br />
tonart Deshalb jetzt ein Album mit geistlichen Liedern?<br />
Vittorio Grigolo Nicht nur. Ich plane meine CDs über einen längeren Zeitraum.<br />
Nach meinen Sony-Debüt The Italian Tenor kam ein Album mit leichteren<br />
Sachen, Arrivederci Roma, und jetzt möchte ich an Jahre erinnern, die<br />
mich sehr geprägt haben.<br />
tonart Welche?<br />
Vittorio Grigolo Meine Kinderzeit im Chor der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.<br />
Das waren sehr behütete, aber auch sehr intensive Jahre, wir haben viel<br />
gastiert, mussten uns disziplinieren, hatten aber gleichzeitig schöne Sommer<br />
im Ferienrefugium an der Amalfi -Küste.<br />
tonart Sind sie gläubig?<br />
Vittorio Grigolo Ja, ich bin Katholik. Aber darum geht es gar nicht. Wir haben<br />
dort viele Ave Marias gesungen. Ich wollte zeigen, was für dieses rituelle Lied<br />
alles komponiert wurde. Es war schön, mit einigen meiner Freunde an unsere<br />
Anfänge zurückzukehren. Ich glaube, es gibt auf dieser CD herrliche, unverkitschte<br />
Musik zu entdecken.<br />
Interview: Manuel Brug II<br />
Die Semperoper Dresden feiert<br />
„ihren Komponisten“ Richard Strauss<br />
Anne Schwanewilms<br />
im Rosenkavalier<br />
Alles beginnt im Januar 2014 mit einer<br />
Neuproduktion der ELEKTRA. Barbara Frey inszeniert, Christian<br />
Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dirigiert<br />
hier seine erste Strauss-Premiere – mit Evelyn Herlitzius, Waltraud Meier,<br />
Anne Schwanewilms und René Pape.<br />
Frühwerke Guntram und Feuersnot im Programm<br />
Zwei frühe Werke schließen sich an: GUNTRAM wird ab 23. Februar<br />
dreimal unter Omer Meir Wellber konzertant gegeben. Am 7. Juni folgt in<br />
einer halbszenischen Freiluftaufführung im Residenzhof das Singgedicht FEU-<br />
ERSNOT. In den Wiederaufnahmen von DER ROSENKAVALIER (3. Oktober<br />
2013), ARIADNE AUF NAXOS (9. März 2014) und SALOME (21. März 2014)<br />
singen Soile Isokoski, Daniela Sindram, Erika Sunnegårdh, Burkhard Fritz und<br />
Peter Rose.<br />
Die Sächsische Staatskapelle Dresden widmet Strauss drei Sinfoniekonzerte<br />
sowie ein Geburtstags-Sonderkonzert am 11. Juni mit Nina Stemme, Anja<br />
Harteros und Camilla Nylund. Außerdem kommt bei den Osterfestspielen<br />
Salzburg die koproduzierte ARABELLA unter der Regie von Florentine Klepper<br />
heraus. Bei allen Ereignissen immer am Pult: Christian Thielemann. Eine<br />
Ballett-Hommage, die auch die JOSEPHS LEGENDE (Choreograf:Stijn Celis)<br />
zeigt, hat am 28. Juni 2014 Premiere. Der Strauss-Schwerpunkt fi ndet auch in<br />
der Saison 2014/2015 seine Fortsetzung in der Semperoper. Manuel Brug II<br />
Weitere Informationen unter www.semperoper.de<br />
© Foto: Matthias Creutziger/Semperoper<br />
CD-Tipp | Klassik<br />
Vittorio Grigolo<br />
Ave Maria<br />
Sony Classical 88725449612/Sony Music<br />
Neben Wagner-, auch Strauss-Spezialist:<br />
Christian Thielemann<br />
Christian Thielemann<br />
Richard Strauss: Elektra<br />
Semperoper Dresden:<br />
19., 22., 25., 31. Januar<br />
und 22., 29. Juni 2014<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
© Foto: Daniela Yohannes/ECM Records<br />
Bach begann bereits in seiner Zeit an den Höfen in Weimar<br />
und Köthen mit der Arbeit an diesen sechs Sonaten<br />
(BWV 1014-19). Jahrzehnte später kehrte er zu den Werken<br />
zurück und überarbeitete sie immer wieder. Carl Philipp<br />
Emmanuel Bach zählte diese Stücke später unter „die<br />
besten Werke meines lieben Vaters.” Die Geigerin Michelle<br />
Makarski hatte Keith Jarrett eingeladen, mit ihr diese Stücke<br />
zu erforschen. Die beiden Musiker – befreundet seit Jarretts<br />
Album 'Bridge of Light' – trafen sich zwei Jahre lang regelmäßig,<br />
schlicht auf Grund der Freude am Spielen jener Sonaten.<br />
Die Idee, diese Arbeit auch zu dokumentieren, kam<br />
Keith Jarrett<br />
spielt Bach<br />
szene | klassik 28<br />
Er hat es wieder getan: Erstmals seit seinem Doppelalbum mit Mozarts Klavierkonzerten<br />
von 1996 setzte sich Jazz-Ikone Keith Jarrett erneut für eine<br />
Keith Jarrett Klassikaufnahme ans Klavier. Diesmal war das Objekt seiner Begeisterung<br />
Johann Sebastian Bach wiederum Johann Sebastian Bach. Ausgewählt hat er die Sechs Sonaten für<br />
Sechs Sonaten für<br />
Violine und Klavier Geige und Klavier, bei denen das Tasteninstrument nicht selten bedeutsam<br />
ECM/Universal Classics 0028947645825 im Hintergrund agiert.<br />
Die junge Pianisten-Riege<br />
Es gibt zu viele CD’s junger Pianisten. Weil sie billig zu produzieren sind, weil<br />
die Firmen viele Namen einfach mal ausprobieren wollen. Manche verschwinden,<br />
andere bleiben. Die Deutsche Grammophon setzt augenblicklich auf zwei<br />
Klavierkönner aus Osteuropa, bei denen man sicher sein kein: Von denen hört<br />
man mehr. Bei Rafal Blechacz, dem Chopinpreisträger von 2005, ist das längst<br />
der Fall. Seine nunmehr fünfte CD hat er Chopins POLONAISEN gewidmet,<br />
die er meisterlich spielt. Der neu verpflichtete, erst 22-jährige Russe Daniil<br />
Trifonov, der den Tschaikowsky- und den Rubinstein-Wettbewerb gewonnen<br />
hat, stellt sich mit seinem staunend machenden Carnegie-Hall-Debüt vor.<br />
MB II<br />
spät: Im November 2010 nahmen Makarski und Jarrett die Sonaten in den<br />
Räumen der American Academy of Arts and Letters in New York auf. Dies ist<br />
erst das zweite Mal, dass Jarrett für eine Aufnahme Bach auf dem Klavier und<br />
nicht am Cembalo spielte. „Diese Musik braucht meine Hilfe nicht“, hat Jarrett<br />
einmal über seine Bach-Aufnahmen gesagt. Und so scheint auch diesmal alles<br />
natürlich im Fluss, perfekt ausbalanciert. Die beiden Interpreten hören einander<br />
aufmerksam zu, scheinen wie als Medium für die Noten zu funktionieren, ohne<br />
Ego-Erregung, man gibt sich gemeinsam einer großen Sache hin. „Zeig mir was,<br />
Junge, was ich noch nicht über Musik weiß“, scheint Jarrett Bach zuzurufen, und<br />
so kann man hier gleich drei Meistern bei der Arbeit lauschen.<br />
Manuel Brug II<br />
Rafal Blechacz<br />
Fréderic Chopin: Polonaisen<br />
DG 479 0928 6/Universal Classics<br />
Daniil Trifonov<br />
The Carnegie Recital<br />
DG 479 1728/Universal Classics<br />
29 klassik | szene<br />
Mariss Jansons<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Die Sinfonien<br />
BR Klassik CD 900119/Naxos<br />
Beethoven<br />
à la Jansons<br />
Schon wieder eine Beethoven-Box? Ja, das mag mancher zweifelnd sagen,<br />
aber er wird schnell verstummen.<br />
Denn der bei der überaus erfolgreichen letzten Japan-Tournee des Symphonieorchesters<br />
des Bayerischen Rundfunks in der Tokioer Suntory Hall unter<br />
seinem charismatischen Chefdirigenten Mariss Jansons mitgeschnittene Zyklus<br />
sämtlicher Sinfonien bietet zusätzlich sechs Auftragswerke.<br />
Es gibt kaum einen Dirigenten, der so präzise, dabei leichtgewichtig und<br />
uneitel musiziert wie der eben mit dem Siemens-Musikpreis geehrte Lette.<br />
Bei Jansons ist alles richtig, doch dieser Umstand ist harte Arbeit, die man nie<br />
spüren soll. Gerade bei Beethoven setzt er auf das Suchen und Finden der frühen<br />
Sinfonien, die Souveränität der Form in der EROICA und der FÜNFTEN,<br />
die Gelöstheit der PASTORALE und die temperamentsvollen Ausbrüche in<br />
SIEBTER und ACHTER, während die NEUNTE für ihn ein einziger große musikphilosophischer<br />
Essay ist. Seine Musiker folgen blind. Wunderbar ! MB II<br />
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Weihnachtsliederbuch mit App<br />
Die erste Eintrübung festtäglicher Harmonie ist nicht selten der lang<br />
einstudierte Auftritt des Nachwuchses mit selbst gespielten Weihnachtsliedern.<br />
Heutzutage gibt es dafür ein cleveres Hilfsmittel.<br />
Die neue Mobilfunktechnik macht es möglich: Man kann das oft unter Kindern wie Erwachsenen zu<br />
Tränen rührende weihnachtliche Musizieren jetzt ganz neu erleben – interaktiv und multimedial mit Liederbuch<br />
und App! Das schön gestaltete Buch UNSER WEIHNACHTSLIEDERBUCH ZUM MUSIZIEREN<br />
aus dem Schott Verlag enthält die 50 beliebtesten und traditionsreichsten Lieder in bequemer Stimmlage,<br />
mit leicht spielbaren Klaviersätzen von Hilger Schallehn und Akkordsymbolen für die Gitarrenbegleitung.<br />
Die ideale Ergänzung dazu ist die Schott Pluscore® Play-Along App für das iPad mit 4 kostenlosen Weihnachtsliedern<br />
zum Kennenlernen. Die einzigartige App bietet vielfältige Funktionen wie z.B. die Aufnahme<br />
eigener Interpretationen, Tonwiedergabe, Transposition u.v.m. und ist im App Store erhältlich. Mit dem<br />
integrierten MIDI-Studio sowie dem Virtual Concductor lässt sich die eigene Begleitung zudem dirigieren<br />
und aufnehmen. Damit fällt das Überprüfen des eigenen Spiels besonders<br />
leicht. So sollte am wichtigsten Familientag des Jahres eigentlich nichts<br />
mehr schiefgehen. Das Buch kann man direkt bei www.schott-music.com<br />
sowie www.nmz-shop.de bestellen, die App gib es zudem als Kaufversion<br />
mit allen 50 Liedern im App Store.<br />
MB II<br />
Unser Weihnachtsliederbuch<br />
zum Musizieren<br />
Schott Verlag, Mainz<br />
96 Seiten, 14,99 Euro<br />
ISBN: 978-3-7957-4822-7<br />
Schlosstheater<br />
Böhmisch Krumau<br />
Giuseppe Scarlatti<br />
Dove è Amore è Gelosia<br />
Opus Arte Blu-ray 0809478071204/Naxos<br />
Hauptdarsteller ist das Theater<br />
Die Oper ist ein hübsches Stück Musik, geschrieben von Giuseppe Scarlatti<br />
(1718-1777), einem der weniger wichtigen Mitglieder der Komponistendynastie:<br />
Dove è Amore è Gelosia – „Wo Liebe ist, ist auch Eifersucht“. Die Sänger<br />
sind gut, aber nicht berühmt, ebenso das neu gegründete Schwarzenbergische<br />
Hoforchester versierter Barockmusiker und der Regisseur. Doch der Grund für<br />
die Begeisterung über diese Blu-ray ist ein anderer: Der sehr dominante Hauptdarsteller<br />
- das wundervolle Barocktheater im Weltkulturerbe-Schloss von Böhmisch-Krumau<br />
mit der komplett erhaltenen Bühnenmaschinerie. MB II<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
ezensionen | cds<br />
30<br />
31 dvd | rezensionen<br />
ANZeiGe<br />
Klassik Thermometer | tonart prüft Klassik-CDs & DVDs auf Herz und Nieren<br />
Autor: Manuel Brug<br />
Antonio Pappano<br />
Gustav Mahler. Orchesterlieder<br />
Sony Classical 88883701332/Sony<br />
Der deutsche Wunderbariton unter<br />
Leitung Kent Naganos mit den Rückert-<br />
und Kindertoten-Kompositionen<br />
sowie den Liedern eines fahrenden Gesellen.<br />
Besser kann man Gustav Mahler<br />
nicht singen. tonart-Höchstwertung.<br />
Patricia Kopatchinskaja<br />
Violinkonzerte von Prokofiev & Strawinsky<br />
Naive 982262/Indigo<br />
Moldawisches Temperament trifft auf<br />
russische Glut. Da fliegen nicht die<br />
Fetzen - das Geschehen wird stattdessen<br />
von der sensiblen Geigerin mit<br />
Vladimir Jurowsky am Pult des London<br />
Phiharmonic spannend interpretiert.<br />
<strong>Wolfgang</strong> Amadeus Mozart<br />
Die Zauberflöte; Bregenzer Festspiele<br />
CMajor 713804/Naxos<br />
Zu seinem letzten Spiel auf dem See in Bregenz<br />
schenkte sich David Pountney eine so<br />
intelligente wie großformatige Umsetzung<br />
der populärsten Oper. Die Bilder sind bunt,<br />
dabei tiefsinnig. Disney trifft Regietheater.<br />
tonart-Höchstwertung.<br />
Antonio Pappano<br />
Benjamin Britten: War Requiem<br />
Warner Classics 509996154482/Warner International<br />
Das ist nicht nur eine Erinnerung an<br />
einen großartigen Komponisten, der<br />
heuer 100. Geburtstag hätte. Anna<br />
Netrebko, Thomas Hampson und Ian<br />
Bostridge veredeln Pappanos wirklich<br />
packende Britten-Einspielung.<br />
Gustavo Dudamel<br />
Richard Strauss: Also sprach Zarathustra<br />
DG 4791041/Universal Classics<br />
Der venezolanische Jungdirigent legt<br />
seine erste CD mit den Berliner<br />
Philharmonikern vor: drei Strauss-<br />
Tondichtungen in sattem Spätromantik-Sound.<br />
„Till Eulenspiegel“ hätte<br />
freilich mehr Feinheit vertragen.<br />
Martha Argerich<br />
Konzert & Friends<br />
Arthaus Music 0807280167191/Naxos<br />
Big Mama hatte 1982 im Münchner Kongresssaal<br />
Nicolas Economou, Nelson Freire<br />
und Mischa Maisky um sich versammelt. Natürlich<br />
schrieb der Abend mit Werken von<br />
Mozart, Schumann, Rachmaninoff, Chopin<br />
und Debussy liebenswert Musikgeschichte.<br />
Emanuel Pahud<br />
Around the World<br />
Warner Classics 50999153992/Warner International<br />
Der Schweizer Flötenstar hat musikalisch<br />
den Reisekoffer gepackt.<br />
Mit Christian Rivets Gitarre geht es<br />
von Piazzollas Argentinien über Ravi<br />
Shankars Indien bis zu Elliott Carters<br />
Amerika. Grenzenlos gut.<br />
Florian Uhlig<br />
Krszystof Penderecki: Klavierkonzert<br />
Hänssler Classical HAEN98018/Naxos<br />
Ernsthafte Musik: Schon lange beschäftigt<br />
sich der deutsche Pianist<br />
mit dem Werk des Polen. Penderecki<br />
erweiterte ein Klaviercapriccio unter<br />
den Eindrücken des 11. September<br />
2001 zur „Auferstehung“.<br />
Diana Damrau, Piotr Beczala<br />
Giuseppe Verdi: Rigoletto<br />
DG 0044007350133/Universal Classics<br />
Der Herzog ist der Anführer des Rat Pack,<br />
der mit Frank Sinatra an der Spitze das Las<br />
Vergas der Sixties unsicher machte. Rigoletto<br />
ist sein Spaßmacher, dessen Tochter liegt<br />
tot im Kofferraum. Eine flotte Verdi-Aktualisierung<br />
von der Met.<br />
Simon Rattle<br />
Sergej Rachmaninov: The Bells<br />
Warner Classcis 9845192/Warner International<br />
Nach über 30 Jahren bei EMI musste<br />
Sir Simon nun die Plattenfirma wechseln.<br />
Er tut das mit einem üppig klingenden<br />
Stück Russland in Hollywood.<br />
Dabei spielt er die Poe-Bearbeitung<br />
sehr geschmackvoll.<br />
Valery Gergiev<br />
Richard Wagner: Das Rheingold<br />
Mariinsky MAR0526/Note 1<br />
Teure Stimmen werden nach Petersburg<br />
geflogen, um den „Ring“ zu runden.<br />
Aus dem Konzertsaal des Mariinsky-Theaters<br />
kommt der zweite Teil,<br />
welcher der erste ist. Vor allem wegen<br />
René Papes Wotan hörenswert.<br />
Bewertung | Thermometer<br />
Nikolaus Harncourt<br />
Ludwig van Beethoven: Missa Solemnis<br />
CMajor 0814337011260/Naxos<br />
So wurden 2012 Salzburgs Festspiele eröffnet:<br />
Sylvia Schwartz, Elisabeth Von Magnus,<br />
Jeremy Ovenden, Florian Boesch, dazu der<br />
Arnold Schönberg-Chor und der Concentus<br />
Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt<br />
mit Beethovens Meisterstück.<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
musikmetropole wien | hoteltipp 32<br />
33 hoteltipp | musikmetropole wien<br />
Pianisten und klavierspielende Gäste genießen den<br />
Aufenthalt in der „Bösendorfer Suite“<br />
Wiener Gastfreundschaft<br />
mit Nostalgie-Flair<br />
Die Philosophie des Hotels “Altstadt Vienna”, im Herzen von Wien gelegen,<br />
basiert auf drei Säulen: Außergewöhnlichen Service für die Gäste anzubieten,<br />
junge Künstler zu unterstützen, und sich um eine gute Lebensqualität für die<br />
Mitarbeiter zu kümmern. Kein Wunder bei solch hehrem Anspruch, dass dieses<br />
Haus einzigartig ist.<br />
Die Kunst der Gastfreundschaft<br />
Kunst, verbunden mit Charme<br />
und Einzigartigkeit – so lautet das<br />
Erfolgsrezept des Boutique-Hotels<br />
“Altstadt Vienna”. Seit der Eröffnung<br />
im Jahre 1991 hat sich das Haus im<br />
Künstlerviertel Wiens zum Treffpunkt<br />
von Kunstliebhabern, der Film- und<br />
Musikszene sowie von Individualreisenden,<br />
die ein charaktervolles Haus<br />
mit ausgezeichnetem Service suchen,<br />
entwickelt.<br />
Das “Altstadt Vienna” liegt nahe<br />
der Ringstraße, ca. fünf Gehminuten<br />
vom Museumsquartier und zehn<br />
Gehminuten von der Hofburg entfernt.<br />
Somit ist dieses Haus ein optimaler<br />
Ausgangspunkt für Spaziergänge<br />
ins historische Zentrum Wiens<br />
oder zur längsten Wiener Einkaufsmeile,<br />
der Mariahilferstraße.<br />
Individualität über allem<br />
45 individuell gestaltete Räume<br />
und Suiten sind auf fünf Stockwerke<br />
verteilt. Und anders ist jede Etage,<br />
anders jedes Zimmer. Bequeme,<br />
farbenprächtige Designermöbel, honig-glänzendes Parkett,<br />
ungewöhnliche Lichtobjekte und zeitgenössische Malerei<br />
machen jeden Raum zum ganz persönlichen Wohnzimmer.<br />
So hat etwa das angesagte Wiener Designerduo POLKA<br />
zwei Zimmer gestaltet, mit dem Schwerpunkt auf Komfort,<br />
Transparenz und Eleganz. Auch andere namhafte Architekten<br />
wie u.a. Dietrich/Untertrifaller haben hier individuelle<br />
Zimmer kreiert. Möbel der Wiener Werkstätte, von Wittmann,<br />
Philippe Starck und Mies van der Rohe findet man<br />
im ganzen Haus verteilt. Die etablierte österreichische Modedesignerin<br />
Lena Hoschek hat 2012 ebenfalls eine Suite<br />
im “Altstadt Vienna” gestaltet: floral, opulent und nostalgisch<br />
zugleich.<br />
Begeisterte Besucher<br />
Alle Zimmer sind Nichtraucherzimmer und mit Bad bzw.<br />
Dusche plus WC, Telefon, Kabelfernsehen, Minibar, Safe und<br />
Haarfön ausgestattet. Darüber hinaus kann der Gast im ganzen<br />
Haus gratis das Internet nutzen (WLAN). Und: Es gibt<br />
das vielleicht beste Frühstücksbuffet der Stadt!<br />
Prächtig etabliert ist auch die tägliche Teestunde mit<br />
hausgemachtem Kuchen, die kostenlos im gemütlichen<br />
Roten Salon bei offenem Kamin stattfindet. Bei all diesen<br />
charmanten Leistungen verwundert es nicht, dass auf Grund<br />
von begeisterten Gästebewertungen das “Altstadt Vienna”<br />
in den Jahren 2011 wie 2012 unter den Top 3-Hotels in<br />
Wien (bei knapp 400 Häusern Konkurrenz)<br />
auf tripadvisor.com gelistet<br />
wurde. Auch führende internationale<br />
Reisemagazine wie Condé Nast<br />
Traveller, Wallpaper City Guide oder<br />
Travel & Leisure empfehlen diese<br />
elegante Gäste-Stätte immer wieder.<br />
Denn es ist ja so: Hier residiert<br />
der Nicht-Wiener wie ein Wiener<br />
mit dessen Lebensstil: zeitlos, geschmackssicher<br />
und mit der weltweit<br />
einzigartigen Individualität. red II<br />
THE ART OF HOSPITALITY<br />
A - 1070 Wien, Austria,<br />
Kirchengasse 41<br />
Tel: +43 1 522 6666<br />
Fax: +43 1 523 4901<br />
hotel@altstadt.at<br />
www.altstadt.at<br />
Nostalgie im Patrizierhaus<br />
Die Otto-Suite des Altstadt Vienna<br />
Die Lena Hoschek- Suite<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de
DVD Area Musik in Bild und Ton<br />
Musikalischer Reisebegleiter:<br />
DVD-Tipp | Pop<br />
Kopfhörer T51p von beyerdynamic<br />
Herbert Grönemeyer<br />
Starke Töne aus zierlichen Tour Kapseln<br />
‘88<br />
Grönland/EMI Music00946 388604 9 5<br />
Manche Kopfhörer taugen eher für den genussvollen<br />
Derzeit mit seiner aktuellen Veröffentlichung<br />
‘Schiffsverkehr‘ wieder mal in<br />
Abend im bequemen Sessel, andere sind auf den mobilen<br />
Einsatz in der U-Bahn zugeschnitten. Und dann gibt es noch<br />
aller Munde, gewährt dieser Mitschnitt<br />
Generalisten, die in beiden Umgebungen zur Hochform<br />
vom 29.8.88 aus Köln einen schönen<br />
aufl aufen. Das neue Modell T51p von beyerdynamic gehört<br />
Einblick in den damaligen Touralltag des<br />
zu dieser Gattung. Mit seinem extrem starken Membran-<br />
Sängers. Die Spielfreude der Band offenbart<br />
sich besonders in den Gröneantrieb<br />
entlockt dieser Kopfhörer selbst zierlichen Taschenspielern<br />
starke Töne mit einem kräftigen Bassfundament,<br />
meyer-Klassikern ‘Bochum‘, ‘Männer‘<br />
und seine ohraufl iegenden Polster sorgen für bequemen<br />
und ‘Flugzeuge im Bauch‘.<br />
Sitz. Auf Reisen besonders wichtig: Die geschlossenen, aus<br />
Edelstahl gefertigten Hörerschalen schirmen wirkungsvoll<br />
gegen störende Umgebungsgeräusche DVD-Tipp | Rock ab.<br />
- Pop<br />
Zwei Hörner in der Schallwand<br />
Sheryl Crow<br />
Miles From Memphis<br />
Avantgarde Acoustic hat sich dem Bau mächtiger Horn-<br />
Eagle Rock EREDV 878GV/Edel<br />
lautsprecher verschrieben, denn die sperrigen Tonmöbel<br />
Gefilmt in High Definition, gibt es das<br />
begeistern ihre Anhänger mit ihrer anspringenden, dem<br />
im November 2010 im Pantages Theatre<br />
in L.A. aufgezeichnete Konzert der<br />
musikalischen Live-Ereignis denkbar nahen Dynamik. Doch<br />
jetzt haben die Avantgarde-Ingenieure das Horn-Prinzip<br />
populären US-Sängerin auch im Bluray-Format.<br />
Die 134 Minuten geraten<br />
geschrumpft – und einen kompakten Lautsprecher konstruiert,<br />
dessen Schallwand nahtlos mit zwei Kugelwellenhör-<br />
zu einer kompakten Performance aus<br />
nern für den Mittel- und den Hochtonbereich verschmilzt.<br />
druckvollen rockigen und souligen Passagen,<br />
umgesetzt durch eine bestens<br />
Den Bassbereich bestreitet ein konventionelles Konus-<br />
Chassis. Den Verstärker samt digitaler Signalverarbeitung<br />
harmonierende Formation.<br />
hat das Zero 1 genannte Modell gleich an Bord. Über seine<br />
analogen und digitalen Schnittstellen kann der Lautsprecher<br />
Kontakt mit allen erdenklichen DVD-Tipp Musiklieferanten | Jazz aufnehmen.<br />
Mit einem passenden Adapter klappt auch der Musikfunk<br />
Hiromi<br />
über W-LAN, etwa über Apples Airplay-Technik, die sogar<br />
Live At The Blue Note<br />
das iPhone als Musikquelle ins Spiel bringt.<br />
Telarc TEL 32866-09/in-akustik<br />
Musik über Bluetooth-Funk<br />
Sie gilt als eine der virtuosesten Pianistinnen<br />
der östlichen Hemisphäre. Hiromi<br />
– eine Japanerin, die auch im<br />
Der Name ist Programm: Den neuen Stereo-Lautsprecher<br />
Speaker 2go von Loewe kann man einfach unter den<br />
Mutterland des Jazz Karriere machte.<br />
Arm klemmen, mitnehmen und überall aufstellen. Der ele-<br />
An einem Augustabend des vergangenen<br />
Jahres wurde das anwesende<br />
gante Quader ist ein idealer Spielpartner für Smartphones<br />
oder Tablets: Über Bluetooth-Funk lässt er sich die Musik<br />
Publikum im renommierten New Yorker<br />
Jazzclub Blue Note Zeuge eines<br />
zuspielen. Den nötigen Verbindungsaufbau erledigt das Gerät<br />
über Near Field Communication (NFC). Dazu müssen<br />
Feuerwerks auf 88 Tasten.<br />
sich Smartphone und Lautsprecher einfach nur berühren,<br />
tonart | Gewinnspiel<br />
Leseraktion<br />
beyerdynamic tonart verlost T51p 3 DVDs zum - machen Sonderpreis<br />
Sie mit!<br />
aktuell | hifi 34<br />
Die Unterhaltungselektronik-Messe IFA liegt schon ein<br />
paar Wochen zurück, jetzt kommen die Neuheiten der<br />
großen Branchen-Schau in die Läden. tonart-Autor <strong>Wolfgang</strong><br />
Tunze hat sich schon mit den interessantesten Pretiosen<br />
für den guten Ton beschäftigt – und stellt hier eine<br />
rezensionen | dvd<br />
kleine, aber feine Auswahl vor.<br />
IFA-Spätlese<br />
Starke Ideen für schöne Klänge<br />
DVD-Tipp | Pop<br />
Marianne Faithfull<br />
Live In Hollywood<br />
Eagle Rock/EVDVD 109GV/Edel<br />
und der Musikfunk kann starten. Die nötige<br />
Mit Songs wie ‘Broken English‘ und der<br />
Energie bezieht der Lautsprecher aus einem<br />
Stones-Ballade ‘As Tears Go By‘ machte<br />
sie sich einen Namen. Im Holly-<br />
Lithium-Akku. Sogar als Freisprechanlage für Telefonkonferenzen<br />
funktioniert der Speaker 2go:<br />
wood-Konzert<br />
Ein eingebautes Mikrofon macht die Kommunikation<br />
möglich.<br />
schen Jazz und Pop, authentisch und<br />
Dynamik sehen wir pur: nun Horn-<br />
eine gereifte<br />
Chanteuse, lautsprecher changierend Zero 1<br />
zwi-<br />
Zwei Türme für große Konzerte<br />
ohne jegliche Allüren. Aufschlussreich<br />
zudem das 30-minütige Interview im<br />
Philips erfi ndet den Standlautsprecher neu.<br />
Bonusteil. Auch als Blu-ray erhältlich.<br />
Die Zutaten: zwei schlanke Gehäuse-Türme<br />
mit trapezförmigem Grundriss und gewölbter<br />
Front, je ein Hoch- und zwei Tief-Mitteltöner,<br />
DVD-Tipp | Pop - Ambient<br />
eingebaute Verstärker und eine Docking-Station<br />
für das iPhone – sowohl mit dem neuen Speaker 2go<br />
The Man Who Fell To Earth<br />
Funklautsprecher<br />
Brian Eno<br />
Lightning- als auch mit dem 30-Pin-Stecker für<br />
Sexy Intellectual SIDVD 564/in-akustik<br />
die älteren iPhone-Modelle. Damit nicht genug:<br />
Eine interessante Doku über einen der<br />
Das mit vollem Namen SoundTower Fidelio<br />
ausgewiesenen Klang-Visionäre der<br />
DTM9030 genannte Konstrukt kann sich die<br />
Musikbranche beinhaltet diese außergewöhnliche<br />
DVD. Dabei geben Mu-<br />
Musik auch über einen USB-Aschluss direkt aus<br />
einem Notebook zuspielen lassen – oder drahtsikerkollegen<br />
und Journalisten profunde<br />
Einblicke in die eklektische Welt eilos<br />
über Bluetooth-Funk.<br />
Recorder für den Konzert-Mitschnitt<br />
nes Innovatoren, der zugleich Geschichte<br />
bei Roxy Music und als<br />
Für Hobby-Musiker hat Sony eine inter-<br />
Förderer der Ambient Music schrieb.<br />
essante Neuheit: einen Audio-Recorder mit<br />
einem hochwertigen Stereomikrofon, der nebenbei<br />
auch noch Videos aufzeichnet. DVD-Tipp Den<br />
| Swing<br />
Ton nimmt das handliche, HDR-MV1 genannte<br />
Count Basie Orchestra<br />
Gerät entweder im AAC-Format oder unkom-<br />
1981 - Live At Carnegie Hall<br />
primiert mit 16 Bit Aufl ösung und 48 Kilohertz Lautsprecher-Türme<br />
BHM DVD 09/ZYX Music<br />
Abtastfreqenz auf, die bewegten Bilder fängt Fidelio DTM9030<br />
„Swing at its finest“ mit der Big Bandes<br />
mit voller HD-Aufl ösung ein. Das Objektiv<br />
Ikone Basie, zahlreichen Ehrengästen<br />
fi lmt mit fester Brennweite und weitem Winkel,<br />
wie Tony Bennett, Sarah Vaughn und<br />
kann also einen ganzen Chor in Szene setzen.<br />
George Benson, aufgeführt in einem<br />
So lassen sich Probesessions ebenso verewigen<br />
der ehrwürdigsten Musentempel wie<br />
wie Konzertabende – stets mit werksgerechter<br />
der Carnegie Hall – mehr geht nicht,<br />
Tonqualität.<br />
<strong>Wolfgang</strong> Tunze II<br />
möchte man sagen. Den Höhepunkt<br />
bildet ein umwerfendes Ideal für Hobbymusiker:<br />
Duett zwischen<br />
Vaughn Recorder und Benson! HDR-MV1<br />
Sie haben Fragen zum Artikel?<br />
Schreiben Sie uns: hifi@tonartmagazin.de<br />
Als Arzt und Leser von tonart erhalten Sie jetzt beim Kauf eines T51p Stereo Kopfhörers 15% Sonderrabatt.<br />
Gewinnen Sie eine von 3 DVDs Diverse Interpreten – The Best Of Melodic Rock (Sony). Senden Sie einfach eine<br />
Bestellen Sie einfach online auf www.beyerdynamic.com. Geben Sie vor dem Kauf unter GUTSCHEINCODES<br />
3 | 2013<br />
die<br />
Postkarte mit dem Stichwort DVD AREA / ‘Melodic Rock‘ an die tonart-Redaktion, Verlag otello media, z. Hd. Christian<br />
Scharf, Preysingstrasse 50, 81667 München. - Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Einsendeschluss ist der<br />
Aktionsnummer T51pSpecialAEB ein. Der Gutscheincode ist von 4.10. – 20.11.2013 gültig.<br />
30.06.2011.<br />
12<br />
35 hifi | aktuell<br />
Guter Ton<br />
Edel verpackt<br />
Wohnraum-Ästheten mögen meist keine sichtbare Technik – Technikverliebte<br />
mögen wohlklingende und eher große Lautsprecher. Ein Unternehmen aus<br />
Dänemark stellt nun eine Möbel-Kollektion vor, mit der beide auf ihre Kosten<br />
kommen. tonart-Autor Ulrich Wienforth hat sich das modulare System näher<br />
angesehen.<br />
Stoff schluckt die Höhen<br />
Es ist die ewige Quadratur des Kreises: Die Musikanlage soll gut klingen, aber<br />
möglichst unsichtbar sein. Lautsprecher in Decken einzubauen, taugt allenfalls für<br />
Hintergrundmusik. Und die Lautsprecher hinter Vorhängen zu verstecken, ist auch<br />
keine gute Lösung, denn der Stoff schluckt die Höhen. Wenn schon Stoff, dann sollte<br />
es ein ganz spezieller sein ...<br />
Guter Ton – gut versteckt<br />
„Clic“ heißt das Regalsystem aus Dänemark, das aus zahlreichen individuell<br />
kombinierbaren Modulen besteht. Dabei verschwinden die Lautsprecher hinter<br />
Türen, die mit einem speziellen Akustikstoff bespannt sind. Er lässt die Schallwellen<br />
ungehindert durch – ebenso wie die Infrarotstrahlen der Fernbedienung.<br />
Hinter demselben Stoff, der in drei Farbvarianten erhältlich ist, lassen sich also<br />
auch die Elektronik-Komponenten verstecken. Für CDs hat Clic spezielle Schubladen<br />
vorgesehen, die sich zur Gänze ausziehen lassen.<br />
Die Rückwände der Elemente sind magnetisch<br />
befestigt, um den Zugang zu Kabeln und Buchsen<br />
zu erleichtern. Auf der Oberseite gibt‘s sogar Docks<br />
für iPhone & Co.<br />
Bis ins Detail durchdacht<br />
Clever: Lautsprecher<br />
hinter Stofftür<br />
Durchdacht: Kabeldurchführung<br />
Schlicht: nordisches<br />
Möbel-Design<br />
www.tonartmagazin.de<br />
Kabel lassen sich über spezielle Durchführungselemente<br />
in die Möbel einführen – falls doch mal<br />
ein Gerät außerhalb des Regalsystems platziert wird,<br />
was ja zum Beispiel beim Flachfernseher unvermeidlich<br />
ist. Die Regalelemente können auf Alu-Füßen auf<br />
dem Boden stehen, an der Wand befestigt oder auch<br />
übereinander gestapelt werden, wobei sie magnetisch<br />
in Position gehalten werden. Clic lässt sich jederzeit<br />
erweitern und ist in drei verschiedenen Tiefen und<br />
mit den Oberfl ächen seidenmatt lackiert in Weiß<br />
und Schwarz sowie echtholzfurniert in Eiche, Esche<br />
schwarz und Zebrano erhältlich. Ein Online-Konfi gurator<br />
auf www.clic.dk hilft bei der Zusammenstellung.<br />
Die Elemente werden erst nach Kundenauftrag von<br />
Hand gefertigt, weshalb mit entsprechender Lieferzeit<br />
zu rechnen ist. Je nach Ausführung liegen die Preise<br />
zwischen 1130 und 2175 Euro. Ulrich Wienforth II<br />
Sie haben Fragen zum Artikel?<br />
Schreiben Sie uns: hifi@tonartmagazin.de<br />
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aktuell | hifi 36<br />
tonart<br />
Produkttipp<br />
Soundbar als Podest: Canton DM50<br />
In den letzten Jahren kannte die Entwicklung bei Fernsehern nur eine Richtung: immer größer, immer flacher. Möglichst<br />
nicht dicker als eine Glasscheibe sollten die Geräte sein. Doch wie soll man in einem solchen Flundergehäuse noch<br />
Lautsprecher unterbringen können? tonart-Autor Ulrich Wienforth hat bei Canton eine interessante Lösung gefunden.<br />
Der Bass braucht Gehäusevolumen<br />
Ein Lautsprecher-Chassis hat nun mal eine gewisse Tiefe,<br />
vor allem wenn es auch tiefe Töne wiedergeben soll. Und es<br />
braucht ein gewisses Gehäusevolumen, weil sich sonst die<br />
unteren Frequenzlagen nicht entfalten können. Beides verträgt<br />
sich nicht mit den Vorstellungen der Designer, und so<br />
müssen selbst teure Flat-TVs mit winzigen Lautsprechern<br />
vorliebnehmen, die alles andere als natürlich klingen. Dialoge<br />
kommen als Fistelstimmen aus dem Flachmann, und von Musikwiedergabe<br />
wollen wir gar nicht erst reden. Deshalb hat<br />
sich in letzter Zeit eine Lösung namens „Soundbar“ durchgesetzt:<br />
ein fl acher Lautsprecherriegel, der unterm Fernseher<br />
an die Wand gehängt oder vor ihm aufgestellt wird. Besonders<br />
bassstark sind diese Riegel meist auch nicht, denn auch<br />
sie haben nicht viel Gehäusevolumen zur Verfügung.<br />
Podest statt Riegel<br />
Canton hat nun eine Soundbar entwickelt, die zwar nicht<br />
an die Wand gehängt werden, dafür aber als Podest für den<br />
Fernseher dienen kann. Sie ist 7 cm fl ach, aber 55 cm breit<br />
und 30 cm tief – das ergibt ein ganz ordentliches Gehäusevolumen.<br />
DM50 heißt der vollaktive Lautsprecher, der die<br />
mittleren und oberen Frequenzen nach vorn abstrahlt und<br />
für die tiefen Töne zwei „Downfi re“-Chassis an der Unterseite<br />
montiert hat. Weil sich Bassfrequenzen in alle Richtungen<br />
ausbreiten, tut diese Anordnung der Klangqualität keinen Abbruch.<br />
Mit bis zu 40 Kilogramm ist die DM50 belastbar, und sie passt perfekt<br />
unter Fernseher bis zu 40 Zoll Diagonale. Wenn aber der Fernseher an der<br />
Wand hängt, kann die Soundbar einfach auf ein Regal oder Sideboard unterhalb<br />
des Bildschirms gestellt oder sogar in einem Regalfach verstaut werden. An den<br />
Fernseher angeschlossen wird die DM50 digital oder über den Analogeingang.<br />
Sie kann Tonformate wie Dolby Digital oder DTS decodieren und in virtuellen<br />
Surround-Sound umwandeln, und dank „LipSync“-Funktion laufen Bild und Ton<br />
stets synchron. Via Bluetooth lässt sich sogar Musik vom Smartphone drahtlos<br />
über die Soundbar wiedergeben. Gesteuert wird das Gerät über die Fernbedienung<br />
des Fernsehers, dessen Befehlscodes es erlernt. Die DM50 ist in<br />
Schwarz, Silber oder Weiß erhältlich und kostet rund 400 Euro.<br />
Brustton statt Fistelstimme<br />
Tatsächlich hat es Canton geschafft, einen Flachmann mit Tiefgang zu bauen.<br />
Statt Fistelstimmen aus dem Flachfernseher gibt er Dialoge mit natürlich klingendem,<br />
gut verständlichem Brustton wieder,<br />
und sogar Musik kommt mit beeindruckender<br />
Fülle aus dem Holzpodest. Achten<br />
Sie aber darauf, dass Sie keine klirrenden<br />
Gläser oder andere leicht mitschwingende<br />
Objekte in oder auf dem Sideboard stehen<br />
haben.<br />
Ulrich Wienforth II<br />
Sie haben Fragen zum Artikel?<br />
Schreiben Sie uns: hifi@tonartmagazin.de<br />
Ausgabe 3/2013<br />
Das Musikmagazin im Deutschen Ärzteblatt<br />
Produkttipp<br />
Canton DM 50<br />
www.tonartmagazin.de<br />
Tieftöner an der Unterseite<br />
www.tonartmagazin.de
© Fotos: VILA VITA Pannonia<br />
aktuell | hotel 38<br />
Urlaub im Einklang mit der Natur - VILA VITA Pannonia im Burgenland<br />
VILA VITA PANNONIA<br />
Urlaub mit Operettenhighlight im Nationalpark Neusiedlersee<br />
Natürlich geht es beim Feriendorf<br />
VILA VITA PANNONIA zunächst<br />
um das uneingeschränkte Wohlbefinden<br />
seiner Gäste. Doch kaum<br />
weniger wichtig ist es den Betreibern<br />
dieser Anlage im Burgenländischen<br />
Seewinkel, dass die Umwelt<br />
intakt ist und gerade durch diesen<br />
Umstand das Wohlbefinden der<br />
Besucher steigert.<br />
Kein Wunder: Das 200 Hektar große Urlaubsdomizil liegt<br />
mitten im UNESCO-Welterbe-Gebiet Fertö - Neusiedler<br />
See, den Gast empfängt eine unvergleichliche Fauna und Flora.<br />
Die Attraktionen für die Besucher wurden dezent und<br />
passend in die Naturwelt integriert, ohne dass jemand auf<br />
irgendwelche Art von Luxus oder Wohlbefinden verzichten<br />
muss. Hier befinden sich zahlreiche Fitness- und Sport-Einrichtungen,<br />
ein Wellness- und Sauna-Park, ganz zu schweigen<br />
von den hauseigenen Spitzenrestaurants samt stets prächtig<br />
gefülltem Weinkeller. All das im Rahmen einer von den<br />
Betreibern sorgfältig intakt gehaltenen Natur. Die Betreiber<br />
des VILA VITA PANNONIA engagieren sich seit den ersten<br />
Tagen aktiv für Umweltschutz.<br />
Eigener Badesee mit feinem Sandstrand<br />
Auch umwelt- wie körperverträglicher Sport wird hier<br />
groß geschrieben: 500 Leihfahrräder stehen den Gästen zur<br />
Verfügung. Ein eigner Badesee mit feinem Sandstrand lädt<br />
zum gepflegten Schwimmen ein, dazu steht den Besuchern<br />
ein Reitstall zur Verfügung, mehrere Tennisplätze In- wie<br />
Outdoor, man kann auf eigenen Plätzen Beachvolleyball und<br />
Fußball spielen, selbst Möglichkeiten zum Bogenschießen und<br />
Natur-Minigolfen sind vorhanden. Vom Fitness-Center mit<br />
modernsten Techno-Gym-Geräten oder dem aufregenden<br />
acht Meter hohen Hochseilklettergarten ganz zu schweigen.<br />
Inseln der Entspannung - und der Musik!<br />
Doch Körper, Geist und Seele der Gäste werden beim VILA VITA PAN-<br />
NONIA nicht nur durch Sport angeregt, sie finden auch jede Menge Inseln<br />
der Entspannung: Im großzügig angelegten Schwimmbereich samt Innen- und<br />
Außenbecken, Whirlpoolinsel, Wasserfallfelsen oder Eisgrotte. Und wohlige Entspannung<br />
durch Musik findet statt: 55 Jahre nach ihrer Gründung begann diesen<br />
Sommer bei den integrierten “Seefestspielen Mörbisch” eine neue Ära. Unter<br />
der Intendanz von Dagmar Schellenberger wurde erfolgreich der Operettenklassiker<br />
„Der Bettelstudent“ aufgeführt. Im nächsten Jahr, zwischen 10. Juli - 23.<br />
August, steht ein weiterer Klassiker auf dem Programm: “Anatevka”! Freuen<br />
Sie sich auf traditionelle Inszenierung in der gewohnt hohen Qualität der “Seefestspiele<br />
Mörbisch” mit einer erstklassigen Besetzung und den weltbekannten<br />
Melodien dieser Operette.<br />
Der Gast staunt<br />
Was gibt es sonst? 27 geräumige Zimmer umfasst das Feriendorf, fünf familienfreundliche<br />
Apartments, acht elegante Suiten, 127 schilfgedeckte Bungalows,<br />
eine eigene regiontypische Csarda, ein Konferenzraum plus eine vor allem bei<br />
Brautpaaren beliebte Kapelle. All das umgeben vom Nationalpark Neusiedler<br />
See, der durch seine weite Steppenlandschaft und zahlreiche Salzlacken besticht.<br />
Mittendrin der Gast, staunend und beglückt, der mit einem Mal versteht:<br />
Urlaub im Einklang mit der Umwelt ist der herrlichste, den es gibt. red II<br />
© Foto: JerzyBin<br />
Moderne Familienbungalows<br />
Erstklassige österreichische Küche<br />
Operettenereignis: Seefestspiele Mörbisch<br />
3 | 2013<br />
www.tonartmagazin.de