NUR MONTAG! - REWE Beckum
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1913-2013<br />
Rewe Lokal Kurier<br />
Kapitel pitel3 | Mai2013<br />
Die Jahre 1948-1954<br />
100 Jahre<br />
Rewe Dortmund<br />
..<br />
Wiederaufbau Wahrungsreform Wirtschaftswunder<br />
Endlich wieder<br />
Weihnachten<br />
Am 21. Juni 1948 erwacht der deutsche Handel wieder zum Leben. „24 Stunden nach der Währungsreform vollzieht sich das Wunder<br />
der Freigabe von Waren, die der deutsche Käufer jahrelang nicht mehr gesehen hat“, schreibt die Zeitung „Die Welt“. Das Lebenselixier<br />
heißt D-Mark. „Die Kühe geben wieder Milch, die Hühner legen wieder Eier, und die Kartoffeln wachsen wieder“, sagen Zyniker. Schon<br />
vier Tage nach der Währungsreform wird die Bewirtschaftung vieler Waren aufgehoben.<br />
CHRONIK<br />
Klatsch. Wenn spät abends noch etwas fehlt, wird geklin-<br />
Es ist die Zeit, als die Kaufleute noch mit ihrem Namen werben<br />
und das Mehl selbst abwiegen. Ihr Laden ist Treffpunkt<br />
für die Nachbarn und Umschlagplatz für den neuesten<br />
gelt, und wer gerade kein Geld hat, lässt anschreiben. Die Jahre vor<br />
dem Ersten Weltkrieg sind gute Jahre für den Einzelhandel im Ruhrgebiet.<br />
Die Einwohnerzahl wächst von gut 900 000 im Jahr 1871 auf<br />
mehr als 3,5 Millionen im Jahr 1910 – und die Zahl der Lebensmittelläden<br />
noch viel schneller, denn dafür braucht man keinen Meisterbrief,<br />
und viele hoffen auf ein schnelles Geschäft.<br />
Siegeszug der Selbstbedienung<br />
In Westdeutschland beginnt die Zeit des Wirtschaftswunders. Die Arbeitslosigkeit<br />
sinkt, die Nachfrage steigt – und mit ihr auch das Angebot.<br />
Im herkömmlichen Bedienungsladen findet kaum noch Platz,<br />
was die Markenartikelindustrie auf den Markt wirft. Größere Geschäfte<br />
müssen her und neue Verkaufskonzepte: die Selbstbedienung erobert<br />
den Markt. Viele kleine Einzelhändler stellen Regale in die<br />
Schaufenster und reißen Wände ein, um mehr Fläche zu gewinnen.<br />
Manche nehmen das Wohnzimmer hinzu, andere das Treppenhaus.<br />
Manche Kunden sind<br />
von der neuen Verkaufsform<br />
verunsichert:<br />
„Selbst nehmen,<br />
das ist was Unehrliches“,<br />
sagen sie. Andere<br />
vermissen die nette<br />
Verkäuferin, die ihnen<br />
die Wünsche von den<br />
Lippen abliest. Doch<br />
letztendlich folgen immer mehr Verbraucher den Sonderangeboten<br />
und der größeren Auswahl. Den Stammkunden, der jeden Tag zu seinem<br />
Händler an der Ecke kommt, gibt es nur noch selten. Gute Werbung,<br />
große Auswahl und niedrige Preise werden zu den entschei-<br />
denden Wettbewerbsfaktoren. Von nun an beginnt ein langer Ausleseprozess.<br />
Nur die wirtschaftlich lohnenden, großen Läden setzen<br />
sich durch.<br />
Vorbild USA: „Die hohe Schule<br />
fortschrittlichen Wirtschaftens“<br />
Großes Vorbild für die <strong>REWE</strong> sind die USA. Dort sind die Zusammenschlüsse<br />
von Einzelhändlern längst zu freiwilligen Filialketten<br />
geworden: Alle Mitglieder beteiligen sich an der Gemeinschaftswerbung,<br />
akzeptieren einheitliche Verkaufspreise und gemeinsame<br />
Standards bei der Ladengestaltung. Im Gegenzug garantiert<br />
die Genossenschaft nicht nur beste Einkaufspreise, sondern<br />
auch Unterstützung bei Werbung, Fortbildung, Verkauf und Ladengestaltung.<br />
All dies setzt die <strong>REWE</strong> nun nach und nach auch in<br />
Deutschland um.<br />
„Die Selbstbedienung triumphiert: Moderne, großräumige Läden,<br />
beste Beleuchtung, übersichtliches Angebot der Waren in handgreiflicher<br />
Höhe – hier ist es eine Lust zu kaufen. Wir dürfen auf<br />
keinen Fall denken, es ginge alles so weiter. Der Verbraucher will<br />
mehr Lebensstandard. Seien wir doch nicht blind und glauben,<br />
das Erfolgsgeheimnis beim Filialbetrieb beruhe auf dem preisgünstigen<br />
Einkauf. Sie haben nur einen Vorzug. Sie bieten ihren Kunden<br />
eine gepflegte Verkaufskultur – und hier liegt der Hase im<br />
Pfeffer.“<br />
Max Nixdorf, Geschäftsführer der <strong>REWE</strong> DORTMUND im Rewe-<br />
Echo, Januar bis April 1954<br />
Es ist eine gute Zeit für neue Ideen. 1954 befindet sich ganz<br />
Deutschland im Aufbruch. Der Grundlagenvertrag mit den Siegermächten<br />
des Zweiten Weltkriegs gibt der Bundesrepublik ihre volle<br />
Souveränität zurück, und im Sommer wird die Fußball-Nationalmannschaft<br />
zum ersten Mal Weltmeister. Es ist die wahre Geburtsstunde<br />
der Nachkriegsnation. Im gleichen Jahr wird die <strong>REWE</strong><br />
DORTMUND zur größten Einzelhandelsgenossenschaft in Deutschland<br />
– und eröffnet ihren ersten Selbstbedienungsladen.<br />
Frisch wie am ersten Tag! | 100 Jahre <strong>REWE</strong> DORTMUND | 1913-2013<br />
Fortsetzung folgt!<br />
Erfahren Sie mehr über unsere <strong>REWE</strong> DORTMUND, ihre Hintergründe und spannenden Geschichten im Wandel der Zeit – hier finden Sie<br />
im nächsten Monat ein weiteres von 10 informationsreichen Kapiteln.