Österreich hat gewählt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 123 / 21. 10. 2013<br />
AuslandsNiederösterreicherInnen-Treffen in St. Pölten<br />
33<br />
Koenigstein, Thomas Kosma, Nicolas Mahler,<br />
Ona B., Agnes Prammer, Simon Quendler,<br />
Markus Redl, Roman Scheidl, Deborah<br />
Sengl, Christina Starzer und Herwig Zens.<br />
Josef Schagerl – Poesie der Geometrie<br />
Kaum ein anderer österreichischer Bildhauer<br />
nach 1945 <strong>hat</strong> formal und thematisch<br />
ein so vielfältiges Werk geschaffen wie der<br />
niederösterreichische Künstler Josef Schagerl.<br />
Nach figurativen Anfängen in den<br />
1940er Jahren entwickelte er aus diesen Erfahrungen<br />
heraus rasch erste geometrisierende,<br />
abstrakte Formen, die sowohl bei den<br />
Klein- als auch seinen Großplastiken raumgreifende<br />
Dimensionen gewinnen. Die Vielfalt<br />
seiner Arbeiten reflektiert sich dabei<br />
auch in der Vielfalt verwendeter Materialien,<br />
wobei er inhaltlich zutiefst humane Anliegen<br />
vermittelt, die auch religiöse Momente in<br />
sich tragen. Die Ausstellung präsentiert einen<br />
Fotos: <strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong> / Michael Mössmer<br />
Landesmuseums-Direktor Carl Aigner führt durch die Ausstellung Josef Schagerl.<br />
Foto: Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich / Foto: Christoph Fuchs<br />
Josef Schagerl jun. (*1923), Kopf (Selbstporträt), 1948, Kalkstein, 42 x 18 x 20 cm<br />
konzentrierten Einblick in das sieben Jahrzehnte<br />
umfassende Schaffen des Künstlers.<br />
Josef Schagerl wurde 1923 in Peutenburg<br />
bei Scheibbs geboren. Nach der Tischlerlehre<br />
(1938-1941) arbeitete er zunächst bei<br />
seinem Vater, wurde 1941 zum Kriegsdienst<br />
eingezogen und kehrte erst 1946 aus der<br />
Kriegsgefangenschaft zurück. Danach studierte<br />
er bis 1952 an der Akademie der bildenden<br />
Künste in Wien, wo er mit dem Diplom<br />
als akademischer Bildhauer abschloß.<br />
Seither war er frei schaffend tätig, arbeitete<br />
an zahlreichen Werken im öffentlichen<br />
Raum – von ihm stammen viele Kunst-am-<br />
Bau-Projekte – und nahm an vielen Ausstellungen<br />
im In- und Ausland teil.<br />
Von 1951 bis 1964 arbeitete Schagerl am<br />
Wiederaufbau historischer Sehenswürdigkeiten<br />
in Wien mit. Von 1961 bis 1980 war<br />
er Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis“<br />
(1972-1977 als deren Präsident), von 1964<br />
bis 1973 auch Mitglied der „Gruppe 64 NÖ“<br />
und bis 1978 des Künstlerzentrums Schloß<br />
Parz in Öberösterreich. Im Jahr 1973 erwarb<br />
er die gotische Johanniskapelle in Rafing bei<br />
Pulkau, die zu einem Kulturzentrum ausgebaut<br />
wurde. Von 1990 bis 1996 war er Kursleiter<br />
für Gestalten in Metall für das Stift<br />
Geras.<br />
Zu den vielen Auszeichnungen des Bildhauers<br />
zählen der Förderungspreis des Landes<br />
Niederösterreich (1966), der Förderungspreis<br />
der Stadt Wien (1967), der Würdigungspreis<br />
der Stadt Wien für Bildhauerei<br />
(1973), der Berufstitel Professor (1976) und<br />
der Kulturpreis des Landes Niederösterreich<br />
(1979). Noch zu sehen bis 7. November 2013.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at