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Längere Standzeit durch dichte Schichten

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In typischen MVAs ist Korrosion<br />

ein alltägliches Problem.<br />

Besonders hohe Materialverluste,<br />

von wenigen Zehntel Millimetern<br />

bis einigen Millimetern pro Jahr,<br />

treten an den Rohren im Feuerraum<br />

und in den nachfolgenden<br />

beiden Zügen auf (Bild 1). Die<br />

Dampftemperaturen im Feuerraum<br />

und im ersten Zug betragen<br />

240–370 °C, in neuen Konstruktionen,<br />

vor allem im Bereich der Kesseldecke,<br />

auch bis 450 °C. Geschützt<br />

werden heute vor allem<br />

die Feuerraumrohre, die Flossenrohrwände<br />

im Feuerraum über<br />

dem Rost sowie die Kesseldecke.<br />

Übliche Methoden zum Korrosionsschutz<br />

sind das Ausmauern,<br />

das Auftragsschweißen (Cladding)<br />

und die Beschichtung im<br />

HVOF-Verfahren. Vor allem Letzteres<br />

führt zu langen <strong>Standzeit</strong>en<br />

bei guter Wirtschaftlichkeit. Dieses<br />

Verfahren hat sich auch zum<br />

Schutz der Rohre von Überhitzern<br />

bewährt.<br />

Schutz <strong>durch</strong> Beschichtung<br />

Sulzer Metco bietet heute viele<br />

thermisch gespritzte Beschichtungen<br />

für die Anwendung in Kraftwerken<br />

an. So werden zahlreiche<br />

Maschinenkomponenten, Turbinen<br />

und Kessel beschichtet. In<br />

Gas- und Dampfturbinen gibt es<br />

nahezu keinen Bereich, der ohne<br />

thermische Beschichtung auskommt.<br />

Seit fast 20 Jahren beschichtet<br />

die Firma Kessel vor Ort<br />

im Kraftwerk sowie Rohre und<br />

Flossenrohrwände im eigenen<br />

Werk. Ihr Kompetenzzentrum für<br />

die Beschichtungen in Kesseln von<br />

Kraftwerken und MVAs ist der<br />

Standort Weißenborn/Sachsen<br />

(DE).<br />

Grundsätzlich kann <strong>durch</strong> thermisches<br />

Spritzen jedes Grund-<br />

material (Substrat) mit einer sehr<br />

breiten Auswahl verschiedener<br />

Werkstoffe beschichtet werden.<br />

Eingesetzt werden heute Metalle<br />

und ihre Legierungen, Keramiken,<br />

Hartmetalle, Kunststoffe und<br />

Glas. Allen Verfahren des thermischen<br />

Spritzens ist gemeinsam,<br />

dass Material, das als Pulver oder<br />

Draht vorliegt, an- oder aufgeschmolzen<br />

wird und als Partikel<br />

mit Größen zwischen 10 und<br />

60 µm auf die zu beschichtende<br />

Oberfläche auftrifft. Die Verfahren<br />

unterscheiden sich <strong>durch</strong> die Temperatur<br />

und die Geschwindigkeit<br />

der Partikel (Bild 2). Die Partikel<br />

legen sich als fest anhaftende<br />

Schicht übereinander und bilden<br />

bei mehreren Übergängen eine<br />

Schicht von 0,1 bis etwa 1 mm<br />

Dicke. Dabei bleibt die Erwärmung<br />

des Substrates gering.<br />

Hohe Schicht<strong>dichte</strong><br />

Beim HVOF-Verfahren wird Gas –<br />

Propan, Kerosin oder Wasserstoff<br />

– mit Sauerstoff verbrannt und der<br />

entstehende heiße Gasstrahl über<br />

eine Düse beschleunigt. In die<br />

Düse wird Pulver eingeblasen,<br />

dort beschleunigt und angeschmolzen.<br />

Die hohe kinetische<br />

Energie der Partikel beim HVOF-<br />

Spritzen führt zu einer verfahrens-<br />

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1 Das Gemisch der Brennstoffe in<br />

einer MVA greift vor allem die Materialien<br />

im Feuerraum an. Beschichtungen<br />

von Sulzer Metco schützen den<br />

Kessel und die Rohre vor Korrosion<br />

und erhöhen deren Lebensdauer.<br />

typischen geschlossenen und hoch<br />

belastbaren Schutzschicht. Das<br />

ebenfalls gelegentlich in MVAs<br />

eingesetzte Plasmaverfahren erzeugt<br />

<strong>Schichten</strong> mit geringerer<br />

Dichte und damit niedrigerem<br />

Korrosionsschutz bei insgesamt<br />

den höchsten Schichtkosten. Der<br />

volumenbezogene Porengehalt<br />

von HVOF-<strong>Schichten</strong> ist etwa 0,5<br />

bis 1,5 %, während er für Plasmaschichten<br />

über 4 % und für Lichtbogenschichten<br />

über 5 % beträgt.<br />

Sulzer Metco setzt für Beschichtungen<br />

in MVAs ausschließlich<br />

das HVOF-Verfahren ein (Bild 3).<br />

2 Das Prinzip des thermischen Spritzens. Die Partikelgeschwindigkeiten liegen<br />

zwischen 100 und etwa 800 m/s.<br />

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SULZER TECHNICAL REVIEW 3/2006 5<br />

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Überhitzerrohre<br />

Flossenrohrwände<br />

Müllaufgabe<br />

Verbrennungsrost<br />

Feuerraum<br />

Schlackeaustritt<br />

Verdampfer<br />

Überhitzer<br />

Zur Abgasreinigung<br />

Pulverinjektor<br />

Siphonblock<br />

Luftklappenkörper<br />

Expansionsdüse<br />

Wasserkühlung<br />

Verschlussmutter

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