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Fantasy Fun-Fiction Leseprobe "Mein letzter Tag auf der Erde"

Als Tom an diesem scheinbar ganz normalen Dienstagmorgen aufwacht, ahnt er noch nicht, dass dies der letzte Tag in seinem Leben sein sollte. Die unerwartete Bekanntschaft mit dem sympathisch-tollpatschigen Sensenmann, der ihn ins Jenseits befördern will, bringt all seine glorreichen Zukunftspläne durcheinander. Auf der wahnwitzigen Flucht vor dem Tod erlebt er die unglaublichsten Abenteuer und stolpert dabei von einem Fettnäpfchen ins andere. Gerade als Tom glaubt, den hartnäckigen Sensenmann endlich abgeschüttelt zu haben, schlägt die Kirchenuhr Mitternacht …

Als Tom an diesem scheinbar ganz normalen Dienstagmorgen aufwacht, ahnt er noch nicht, dass dies der letzte Tag in seinem Leben sein sollte. Die unerwartete Bekanntschaft mit dem sympathisch-tollpatschigen Sensenmann, der ihn ins Jenseits befördern will, bringt all seine glorreichen Zukunftspläne durcheinander. Auf der wahnwitzigen Flucht vor dem Tod erlebt er die unglaublichsten Abenteuer und stolpert dabei von einem Fettnäpfchen ins andere. Gerade als Tom glaubt, den hartnäckigen Sensenmann endlich abgeschüttelt zu haben, schlägt die Kirchenuhr Mitternacht …

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<strong>Leseprobe</strong> © Roger Kappeler, www.rogerkappeler.ch<br />

konnte, so wie es eigentlich von <strong>der</strong> Schöpfung ursprünglich<br />

vorgesehen war. Diese kraftvollen Visionen von einem freieren,<br />

besseren, erfüllteren Leben waren es, die Tom unermüdlich<br />

zu Höchstleistungen antrieben. Er hielt es aber für klüger,<br />

diese visionären Vorstellungen, die wie ein Feuer in ihm brannten,<br />

für sich zu behalten, bis die Zeit reif dafür war. Allzu gut<br />

erinnerte er sich an die mahnenden Worte seiner ehemaligen<br />

Lehrer in <strong>der</strong> Schule, die ihn andauernd als Spinner und Querdenker<br />

bloßgestellt hatten: „Wenn du ständig irgendwelchen<br />

Träumereien nachhängst, wirst du es im Leben nie zu etwas<br />

bringen“, wurde ihm stets eingetrichtert, „ehrgeizige Ziele können<br />

nur durch harte Arbeit erreicht werden.“ Tom wusste natürlich<br />

schon damals, dass es völlig zwecklos war, gegen das<br />

mittelalterliche Weltbild vieler seiner Zeitgenossen ankämpfen<br />

zu wollen. Doch obwohl er nach außen hin stets ein traditionelles,<br />

konservatives Leben ohne höheren Sinn und Zweck geführt<br />

hatte, wusste Tom in seinem Inneren, dass er seine großartigen<br />

Träume und Ideale niemals <strong>auf</strong>geben konnte, selbst wenn er es<br />

gewollt hätte. Zu übermächtig war <strong>der</strong> Drang, seinen Teil dazu<br />

beizutragen, diese dunkle Welt zu einem lebenswerteren Ort zu<br />

machen.<br />

Eine schrille Stimme holte Tom wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> den Boden <strong>der</strong><br />

Realität zurück.<br />

„Darf ich mich hinsetzen?“, quäkte eine Frau mittleren Alters<br />

und untermalte ihre wie eine Drohung klingende Frage<br />

mit einem <strong>der</strong>art grotesken Lächeln, dass es Tom vor Entsetzen<br />

die Nackenhaare <strong>auf</strong>stellte. Natürlich kannte er diesen<br />

äußerst charmanten Tonfall nur zu gut. Es war niemand geringerer<br />

als Rachel, die vermutlich größte Nervensäge des<br />

21. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die stets perfekt gestylte Rachel arbeitete in<br />

<strong>der</strong>selben Firma wie Tom, als Sekretärin des Direktors. Niemand<br />

konnte diese dumme Zicke leiden, aber das war ja auch<br />

7

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