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58 Test Plattenspieler The Funk Firm Little Super Deck<br />

<strong>Klare</strong> <strong>Ansage</strong><br />

Nachdem Komponisten, nordische Götter und Jazzmusiker so<br />

langsam alle abgegrast sind auf der verzweifelten Suche nach<br />

klangvollen Namen für HiFi-Geräte, kommt die überraschende<br />

Lösung des Problems wieder einmal aus England: Warum die<br />

Dinge nicht mal beim Namen nennen?<br />

Nr_6-2012


Plattenspieler Test 59<br />

Mitspieler<br />

Tonabnehmer:<br />

· Denon DL103 103R<br />

· Benz Ace L<br />

· Nagaoka MP-110 und 500<br />

Phonoverstärker:<br />

· Bfly Perla La Musica<br />

· Trigon Advance<br />

· PS Audio GCPH<br />

Verstärker:<br />

· AVM Ovation PA8 und SA8<br />

· MalValve Preamp Four<br />

und SAC „Igel“<br />

Lautsprecher:<br />

· Audio Physic Avantera<br />

· Jawil Bragi 2<br />

Zubehör:<br />

· Netzleiste, -kabel: PS-Audio, HMS<br />

· Phonokabel Furutech, Nordost,<br />

Audioquest<br />

· NF-Kabel: Van den Hul,<br />

Horn Audiophiles<br />

· Lautsprecherkabel: Silent Wire<br />

· Racks, Basen,<br />

Unterstellfüße: SSC, Thixar<br />

Gegenspieler<br />

Plattenspiele:r<br />

· Linn LP12 mit Ekos SE<br />

· Music Hall MMF 7.1<br />

Nr_6-2012


60 Test Plattenspieler The Funk Firm Little Super Deck<br />

Paul Weller – Sonik Kicks<br />

Gespieltes<br />

Paul Weller<br />

Sonik Kicks<br />

Johnny Cash<br />

American Recordings<br />

Jennifer Warnes<br />

Famous Blue Raincoat<br />

Tom Waits<br />

Raindogs<br />

Rachmaninoff<br />

2. Klavierkonzert<br />

Julius Katchen, Georg Solti<br />

Oscar Peterson Trio<br />

We Get Requests<br />

„Little Super Deck“ heißt die neueste<br />

Kreation aus dem Hause The Funk Firm,<br />

übersetzt so viel wie: „kleiner Super-Plattenspieler“<br />

– an Selbstbewusstsein scheint<br />

es dem Konstrukteur Arthur Khoubesserian<br />

zumindest nicht zu mangeln. Das muss<br />

es auch nicht, kann der Mann doch in<br />

seiner Produktionsgeschichte sowohl auf<br />

veritable Legenden wie den Pink Triangle<br />

verweisen, wie auch auf aktuelle Erfolgsgeschichten<br />

wie den Funk Firm Vector oder<br />

Saffire. An Ersteren erinnere ich mich besonders<br />

gerne, denn neben dem ausgesprochen<br />

überzeugenden Auftritt beim Test in<br />

LP 3/2011 hat er mich noch eine ganze<br />

Weile beim Erproben anderer Komponenten<br />

begleitet – ganz problemlos waren die 5<br />

Kilogramm mal eben aus dem Regal gezogen<br />

und irgendwo aufgebaut – gut gespielt<br />

hat er immer.<br />

Optisch bei weitem nicht so extravagant<br />

wie seine beiden großen Brüder kommt das<br />

Little Super Deck daher – man orientiert<br />

sich hier eher am Aussehen der klassischen<br />

Einsteiger- bis Mittelklassespieler, für die<br />

stellvertretend die Häuser ProJect und<br />

Rega genannt seien. Preislich liegt der kleine<br />

Funk Firm mit 1.195 Euro im Bereich<br />

von deren Aufsteigermodellen, etwa einem<br />

ProJect Xperience oder einem Rega P6 –<br />

durchaus ernst zu nehmende Konkurrenz.<br />

Und seine Erbauer geben ihm dabei gleich<br />

eine kleine Hypothek mit auf den Weg: So<br />

sehr das Audio Technica AT95 als Geheimtipp<br />

gehypt wurde und wird und sicherlich<br />

Kardanische Lagerung,<br />

klassisches Antiskating:<br />

Ein kleines Schmuckstück<br />

klassischer Tonarmkunst<br />

ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat:<br />

Das System hat auf einem Plattenspieler<br />

mit Ambitionen nichts zu suchen. An dieser<br />

Stelle markieren die montierten Systeme<br />

bei der Konkurrenz auch nicht das<br />

Ende der Fahnenstange, bilden aber im<br />

Set einen vernünftigeren Kompromiss, mit<br />

dem man eine Weile leben kann.<br />

Aber zurück zum Laufwerk: Der Antrieb<br />

ist weitestgehend identisch mit dem des<br />

Vector. Ein in die Zarge eingelassener<br />

Gleichstrommotor streckt gerade einmal<br />

sein Pulley über die Basisplatte heraus und<br />

treibt den Subteller an, und zwar über eine<br />

Formation mit zwei zusätzlichen Umlenkrollen,<br />

die die Kraftvektoren des Riemens<br />

gleichmäßig auf den Subteller verteilen.<br />

Diese Bauweise gleicht die normalerweise<br />

einseitig auf die Tellerachse wirkende Zugkraft<br />

des Riemens komplett aus. Das Tellerlager<br />

selbst ist klassisch ausgeführt, das<br />

heißt ein Edelstahl-Lagerdorn taucht in<br />

eine Bronzebuchse ein – vertikal läuft das<br />

Lager auf einer Edelstahlkugel. Geschmiert<br />

wird klassisch mit Öl. Auf dem Subteller<br />

liegt der Hauptteller aus Glas auf, der in der<br />

Basisvariante mit einer dünnen Filzmatte<br />

bedämpft wird. Das klingt im ersten Moment<br />

nach einer Notlösung, funktioniert<br />

aber erstaunlich gut. Trotzdem: Besser<br />

geht es immer, und so hat Funk Firm eine<br />

Auswahl ihrer hauseigenen Tellerauflagen<br />

namens „Achromat“ beigelegt – so kommt<br />

ganz nebenbei auch Farbe ins Spiel. Die<br />

Geschwindigkeit des Antriebs kann über<br />

Trimmpotis an der Unterseite des Geräts<br />

feinjustiert werden.<br />

Die Füße des Little Super Deck haben eine<br />

leicht resonanzabsorbierende Funktion<br />

und sind höhenverstellbar. In Zukunft ist<br />

das sogenannte Kinetic Kradle geplant, das<br />

den recht leichten Plattenspieler in Sachen<br />

Unempfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen<br />

wappnet. Das beiliegende Standard-Netzteil<br />

kann gegen eine aufwendigere<br />

Stromversorgung getauscht werden,<br />

was den Gleichlauf verbessert.<br />

Das eigentliche technische Highlight des<br />

kleinen Funk Firm ist der F5 genannte<br />

Tonarm, ein mittelschwerer kardanischer<br />

Arm, der alleine schon für den halben<br />

Einstandspreis des Plattenspielers verantwortlich<br />

zeichnet. Auf die Hilfe von Magneten<br />

hat Arthur Khoubesserian bewusst<br />

verzichtet – er traut ihnen weder in Sachen<br />

Stabilität in Sachen Lagerung noch bei der<br />

Beibehaltung einer konstanten Auflage-<br />

Nr_6-2012


62 Test Plattenspieler The Funk Firm Little Super Deck<br />

In der Seitenansicht<br />

ist die Einstellung der<br />

Auflagekraft gut zu<br />

sehen: Ein Reitergewicht<br />

wird auf einer Skala am<br />

Armrohr verschoben<br />

– es sind mehr der äußerst überzeugende<br />

Gesamteindruck und die Ausgewogenheit,<br />

mit der der Funk Firm den Hörer<br />

für sich einnimmt. Nach längerem Hören<br />

wird klar, dass er seinen charmanten Eindruck<br />

tatsächlich aus der ruhigen Ausgewogenheit<br />

bezieht und nicht etwa aus<br />

dem Verrunden und Unterschlagen von<br />

Details, wie es so mancher „Billig-rundum-glücklich“-Dreher<br />

tut. Das Ganze ist<br />

gelungen und zeigt eine Menge Potenzial.<br />

Und dieses konnten wir tatsächlich durch<br />

die Montage von Tonabnehmern wie dem<br />

Nagaoka MP-500 oder dem Benz ACE L<br />

abrufen: Noch einmal präziser, trockener<br />

und dynamischer wird die Wiedergabe mit<br />

Systemen, die nun immerhin bei über der<br />

Hälfte des Plattenspielerpreises liegen –<br />

über die grundsätzliche Qualität muss man<br />

sich also keine Sorgen machen.<br />

In Sachen Ausbaufähigkeit können wir<br />

kaum Aussagen treffen: Wir haben einen<br />

der ersten Little Super Decks überhaupt<br />

bekommen, insofern beschränken sich<br />

die Modifikationsmöglichkeiten auf das<br />

Wechseln der Tellermatte. Die Achro-<br />

Der Antrieb stamm fast<br />

eins zu eins aus dem<br />

vorzüglichen Vector:<br />

Gleichstrommotor und<br />

zwei Umlenkrollen


Plattenspieler Test 63<br />

mat, eine recht dicke Matte aus geschäumtem<br />

Kunststoff hebt den kleinen Spieler<br />

mit dem Glasteller tatsächlich auf ein höheres<br />

Niveau. Tendenziell etwas runder<br />

und wärmer spielt das Little Super Deck<br />

jetzt offenbart auch mehr Hörbares „zwischen<br />

den Zeilen“. Das Gesamtbild setzt<br />

sich etwas besser und schafft dabei mehr<br />

Raum für Feines, Kleines.<br />

In Sachen Schnelligkeit und dem<br />

Meistern großer Dynamikattacken<br />

trägt der kleine Funk Firm die Gene<br />

seiner großen Brüder in sich, wenn<br />

ihm auch natürlich der letzte Punch<br />

im Tiefbass fehlt. Dafür beherrscht er<br />

es ebenso meisterhaft wie der Vector,<br />

sich ganz weit zurückzunehmen und<br />

den Tonabnehmer einfach machen zu lassen<br />

– und das weit über alle Gewichts- und<br />

Preisgrenzen hinaus.<br />

Die erste Tuningmaßnahme: Bewährte<br />

Achromats aus eigenem<br />

Hause, die es in immerhin sechs<br />

verschiedenen Farbtönen gibt<br />

Thomas Schmidt<br />

The Funk Firm<br />

Little Super Deck<br />

· Preis 1.195 Euro (Plattenspieler wie getestet)<br />

· Vertrieb Black Forest Audio, Malsch<br />

· Telefon 07246 6330<br />

· Internet www.blackforestaudio.com/<br />

· E-Mail info@blackforestaudio.com/<br />

· Gewicht ca. 5 kg<br />

· Ausführungen Schwarz, Weiß<br />

· Garantie 2 Jahre Herstellergarantie<br />

Unterm Strich …<br />

» Der Name ist wirklich Programm: Mit dem<br />

pfiffigen „Little Super Deck“ hat The Funk Firm<br />

einen bezahlbaren Plattenspieler geschaffen,<br />

der in der Basisversion schon nach<br />

weit mehr klingt und darüber hinaus<br />

die Aussicht bietet, durch<br />

konsequenten Ausbau bei den ganz<br />

großen Jungs mitzuspielen.<br />

K R E F E L D<br />

03.+04.11.2012<br />

absolut analog<br />

Sa 10-18 Uhr; So 11-18 Uhr<br />

Mercure Krefeld-Traar<br />

Eintritt frei<br />

• A Capella / La Musika • A.H. Kunze • Acoustic Masterpiece • Acoustic Systems<br />

• Air Tight • Allnic Audio • Aracraft • Ascendo • Audeze • Audio Aero<br />

• Audio Note • audioconcept • Audio-Exclusiv • audioNEXT • Audiophile Gateway<br />

• Audition 6 • Audreal • Axiss Europe • B&T hifi Vertrieb GmbH • Bergmann Audio<br />

• Blumenhofer Acoustics • Cayin Audio • Convergent • darklab magnetics<br />

• Denon • Dr. Feickert Analogue • Duevel • E.A.R. - Yoshino • edel • Einstein Audio<br />

• Eternal Arts • Fabs-fabulous earphones • fadel Art • Fastaudio • Feickert Analogue<br />

• Fenn Music Service • Flashpower • Friends of Audio • Gläss Vinyl Cleaner<br />

• Goldenote • Heed • Hifistatement • Hifi-Zeile Bremen • Horn Audiophiles<br />

• Hornfabrik Eder• Hörzone • Hr. Loos • Image Hifi • Input Audio • Jadis<br />

• Kiso • Klang Manufaktur • Klangmeister Service • Klangwellenmanufaktur<br />

• Koetsu • Kraut Audio Labs • Leben • Ligno Lab • Mal Valve • MB Akustik<br />

• MindAudio • Monk Audio • Montegiro • Music Tools • Musica Ibuk<br />

• Musikkammer • Nagra • Onda Ligera • On-Off-Hifi • Penaudio<br />

• Phasemation • Phonosophie • Platine Verdier • Pluto Audio<br />

• PSB-Speakers • Rossner & Sohn • Sennheiser • Shakti<br />

• Shun Mook • SPA-Klangerlebnis • Spendor • Sperling Audio<br />

• SSC Accept Audio • Stax • Stereokonzept • Stst<br />

• Sutherland • Sven Berkner • Takatsuki • Tara Labs<br />

• Transfiguration • Valvet • Vidocq<br />

• Violectric by Lake People • Vitus Audio<br />

• WBE Audio • Western Electric • WLM<br />

• Wolf von Langa, Kilimanjaro Series<br />

• WSS-Kabel • WWAT Micro-Precision<br />

• u.v.a.<br />

Infos: www.aaanalog.de

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