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Jahresschrift der Heimschule Lender in Sasbach

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Der <strong>Sasbacher</strong><br />

2014


Inhaltsverzeichnis<br />

Chronik 2012/2013 ............................................................................. 6<br />

OStD i.R. Dr. Werner Guldenfels zum 90. Geburtstages<br />

(OStD Lutz Großmann, Schulleiter, und StD Gerd Sarcher, Vereinigung der Altsasbacher) .............. 12<br />

Lenderjahr 2013/14 ........................................................................... 16<br />

Kranzniederlegung am 29. Juli 2013 (Roland Spether) .................................................... 16<br />

Lender als Vikar in Offenburg (Dr. Hubert Müller, St. Blasien) ............................................. 19<br />

Profil der Schule ................................................................................. 23<br />

Musik ................................................................................................................................. 23<br />

Apéritif Culturel 2013 - Ein Forum für das Experimentelle (Roland Spether) ....................................23<br />

Apéritif Culturel 2014 - Einblicke ins musikpädagogische Arbeiten (Roland Spether) ....................25<br />

„Finale grandioso“ einer einmaligen musikalischen Reise der Bigband (Roland Spether) ..............27<br />

Erster Platz beim Deutschen Jugendorchesterpreis „Jeunesses Musicales“ (Roland Spether) .......29<br />

Streichorchester der Heimschule Lender erhielt den ersten Preis beim<br />

Händel-Jugendwettbewerb 2014 (Roland Spether) .................................................................................31<br />

Zwei Konzerte mit lateinamerikanische Rhythmen und Klangfarben (Roland Spether) .................33<br />

Serenadenkonzert im Koster Erlenbad (Roland Spether) .........................................................................34<br />

Vorweihnachtliches Konzert setzte niveauvollen Glanzpunkt (Roland Spether) ...............................37<br />

Theater .............................................................................................................................. 39<br />

Dramatische Verwirrungen in einer Sommernacht (Dr. A. Zimmermann) ...........................................39<br />

Vereinigung der Altsasbacher e. V. ................................................... 43<br />

2<br />

Der Vorstand berichtet (Gerd Sarcher) ............................................................................... 43<br />

Annahme eines neuen Satzungstextes ........................................................................................................43<br />

Altsasbacher-Stiftung .....................................................................................................................................46<br />

Altsasbachertage 2014....................................................................................................................................46<br />

Unsere Bankverbindung ..................................................................................................................................47<br />

Angepasster Satzungstext vom 19.10.2013 ...............................................................................................48<br />

Altsasbachertag 2013 ...................................................................................................... 52<br />

Vernissage in der Schulgalerie - „Franz-Xaver Lender und Kunstwerke<br />

seiner Schule“ (Roland Spether) ....................................................................................................................... 52<br />

Der Altsasbachertag 2013 - Presseschau (Roland Spether) ..................................................................... 53<br />

Initium sapientiae timor Domini - Gedanken zum Leitbild<br />

der Heimschule Lender (Dr. Müller-Abels, Dr. Feigenbutz) ........................................................................ 55


Kassenbericht .................................................................................................................... 64<br />

Unsere Jubilare ................................................................................................................. 65<br />

Bericht der Jahrgänge ...................................................................................................... 95<br />

Jahrgangstreffen 1943/52 auf dem Odilienberg im Elsass (Willi Vögele, Freiburg im Breisgau) ...95<br />

Projekte ............................................................................................................................. 99<br />

Sommerschule 2013 (Roland Spether) .........................................................................................................99<br />

Sasbach hilft im Lender-Jahr (Roland Spether) ...................................................................................... 101<br />

Konzert des Altsasbacher-Orchesters (Roland Spether) ....................................................................... 103<br />

„Der Große Schneidewind“ - Geschichtsstunde der besonderen Art (Roland Spether) ................. 104<br />

Kuratorium der Heimschule Lender ................................................ 107<br />

Gefährlicher Reichtum: Warum wir einen Ausgleich zwischen<br />

arm und reich brauchen (Wolfgang Kessler, Chefredakteur Publik-Forum) ........................... 107<br />

„Frieden im Nahen Osten ist möglich!“ (Roland Spether) ............................................... 113<br />

Berichte aus den Fachschaften ....................................................... 117<br />

Englisch ........................................................................................................................... 117<br />

My pet (Jakob Madlinger, 6b) .......................................................................................................................117<br />

A ay in the life of my sister Sophie (Jakob Madlinger, 6b) .....................................................................118<br />

AKA Monster (Adina Klein, 10a)...................................................................................................................118<br />

In Winter (Marlene Hochstuhl, Laura Dörflinger, 7e) ............................................................................. 120<br />

Latein ..............................................................................................................................120<br />

Computer kommt von computare (Peter Bleyer, Konradsblatt 3, 2014) ............................................ 120<br />

Lateinercamp in Kaiseraugst: 3./4. April 2014 (Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a) ............ 126<br />

Mathematik ....................................................................................................................129<br />

Ansturm auf Mathematik – der Bolyai Teamwettbewerb (Attila Furdek) ........................................ 129<br />

Siegerehrung für den Unterstufenwettbewerb Mathematik -<br />

Problem des Monats (PdM) 2012/2013 (Rita Furdek) ........................................................................... 132<br />

Sport ................................................................................................................................134<br />

HANDBALL: Jugend trainiert für Olympia - Mädchen WK II 2013/14 ............................................... 134<br />

HANDBALL: Jugend trainiert für Olympia - Jungen WK IV .................................................................. 135<br />

Schwimmen an der Heimschule Lender (Andrea Seiler) ....................................................................... 135<br />

Schule unterwegs .............................................................................139<br />

Schüleraustausch mit dem Collège Notre Dame in Besançon (Karin Schott) ...............139<br />

Frankreich-Austausch mit neuer Partner-Schule -<br />

Besuch der Lender-Schüler in Lyon Herbst 2013 (Tobias Götz) ....................................140<br />

Lieder, die wie Brücken sind – Israelreise 2013 (Doris Uhlig) ........................................142<br />

Finale des 19. Internationalen Jugendprojektes „Eine Welt von Freunden“<br />

in Ozimek (Roland Spether) ............................................................................................... 151<br />

3


4<br />

Gegenbesuch der französischen Gastschüler aus Lyon im April 2014 (Tobias Götz) ...153<br />

Schüleraustausch mit dem Collège Notre-Dame de la Gare .......................................155<br />

Alpenexkursion mit dem Neigungsfach Erdkunde (Gerlinde Jäger) ...............................158<br />

Schüler der Heimschule Lender auf Exkursion in Frankfurt .......................................159<br />

Ausflug zur LEITWERK AG (Julian Schneider, Klasse 12w) .................................................160<br />

Besuchermagnet für jung und alt -<br />

Buchmesse Frankfurt am Main (Tanita Bahr, WG 13v) .....................................................163<br />

Aus dem Schulleben .........................................................................165<br />

Tausend Euro für die Klassenkasse (Roland Spether) .......................................................165<br />

„Wie wählt Deutschland“ brachte Geld in die Klassenkasse .......................................166<br />

Fair Trade ist unser Motto – Bericht über die Juniorenfirma El Mundo ...................167<br />

Holocaust-Gedenktag (Roland Spether) ............................................................................ 170<br />

Schülerinitiative „Lender Rainbow Minds“ freut sich über<br />

das persönliche Lob der Bundes-Justizministerin (Roland Spether) ...............................172<br />

Plant-for-the-Planet-Akademie in Freiburg (Dr. Katharina Buchholz-Kühn) ...................174<br />

„Kein Tag gleicht dem anderen.“ – als Schulseelsorger<br />

an der Heimschule Lender (Mathias Fuchs, Schulseelsorger)..............................................177<br />

Tanz und Live-Musik – ein Unterrichtsprojekt der Klassen 10 F/G ...........................183<br />

Sextaner-Fasnacht in Bildern (alle Fotos Roland Spether) .................................................186<br />

Tag der offenen Tür an der Heimschule Lender (Roland Spether) ..................................190<br />

Scherz-Intermezzo der Musikakteure des Trio „Arundo“ (Roland Spether) ...................192<br />

Vorlesewettbewerb an der Lender in Klasse 6 ..............................................................195<br />

Projekttage in Bildern (alle Fotos Roland Spether) .............................................................196<br />

Franzi und Xaver – Der Lender Sketch (Stefanie Meier und Adrian Keller) ........................ 202<br />

Cleverer Trinkbecher beschert Auszeichnung ..............................................................205<br />

Schulfest in Bildern (alle Fotos Roland Spether) ................................................................ 207<br />

Elternseminare ...................................................................................211<br />

Ganz dabei? – Brennpunkt Aufmerksamkeit (Bettina Noddings).....................................211<br />

Zwischen Zerstreuung und Konzentration – Vom Umgang<br />

mit der Zeit (Michael Markus) ...........................................................................................223<br />

Entwicklungspsychologische Studien (Dr. F. Schlumberger) .............................................234<br />

Abitur 2013 ......................................................................................243<br />

Von der ersten zur zweiten Reifeprüfung (Lutz Großmann, Schulleiter)… ........................243<br />

Dreimal 1,0 und viele weitere Preise (Roland Spether) ................................................... 251<br />

Abiturientinnen und Abituriennten 2013 ....................................................................254<br />

Abiturientinnen und Abituriennten des WG ................................................................256


Seminar St. Pirmin ...........................................................................258<br />

Chronik des Seminars St. Pirmin (Edgar Eisele, Rektor) ....................................................258<br />

Priesterweihe Stefan Schmid (Adelheid Kaltenbach) ........................................................267<br />

Verabschiedung der Abiturienten (Gerd Sarcher, Schulleitung) ......................................... 270<br />

Worte des Abschieds (Eduard Kaltenbach, Tutor) ...............................................................275<br />

„St. Pirmin ist ein Glaubenszentrum“ - Worte des Dankes und<br />

des Abschieds der Abiturienten (Mike Spitschu, Abiturient Kurs III) ...................................277<br />

In memorian .....................................................................................280<br />

Trauerrede für Herrn Studiendirektor Eugen Amend (Lutz Großmann, Schulleiter) ........280<br />

Unsere Verstorbenen ......................................................................................................280<br />

Verabschiedung / Dienstjubiläen .....................................................283<br />

Der wohlverdiente Ruhestand (Roland Spether) ..............................................................283<br />

535 Jahre Treue zur Heimschule: die Jubilare (Roland Spether) ....................................285<br />

Statistik .............................................................................................286<br />

Vorstand Elternbeirat .....................................................................................................286<br />

Lehrer und Lehrerinnen im Ruhestand .........................................................................286<br />

Lehrerkollegium 2012/2013 ..........................................................................................286<br />

Schulleitung ........................................................................................................................................................286<br />

Lehrer/innen im Erziehungsurlaub, Beurlaubung .........................................................286<br />

Mitarbeiter HSL ..............................................................................................................288<br />

MAV- Mitglieder ............................................................................................................289<br />

Schülerverzeichnis ..........................................................................................................289<br />

Schülerseelsorger ............................................................................................................289<br />

Unsere Sexten in Bildern ...............................................................................................292<br />

Unsere Tutorenkurse der Jahrgangsstufe 2 in Bildern ................................................. 310<br />

Kolleg und Aufbaugymnasium St. Pirmin 2013/14 ..................................................... 318<br />

Seminar St. Pirmin ......................................................................................................... 318<br />

Mitglieder des Vorstandes 2009 – 2012 der Altsasbacher ......................................... 319<br />

Verwaltung / Schulstiftung ........................................................................................... 319<br />

Schulpsychologin ............................................................................................................ 319<br />

Verbindungslehrer .......................................................................................................... 319<br />

Tagesheim ....................................................................................................................... 319<br />

Schülersprechergremium ............................................................................................... 319<br />

5


Chronik 2012/2013<br />

6<br />

„Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.“<br />

M. Gandhi<br />

Liebe Altsasbacherinnen und Altsasbacher,<br />

liebe Freunde der Heimschule Lender,<br />

verehrte Schulgemeinschaft,<br />

als Leser des neuen <strong>Sasbacher</strong>s heiße ich Sie herzlich willkommen. Schön, dass Sie<br />

mit uns gemeinsam die Ereignisse des vergangenen Schuljahres teilen möchten. Ein<br />

Jahresrückblick des Schulleiters kann nur ausschnitthaft die Vielfalt eines Lenderjahres<br />

abbilden. So kann es sicher nicht gelingen, alle Ereignisse vollständig zu beschreiben<br />

oder auch nur zu erwähnen. Verfolgte ich dieses Ziel, müsste ich im Telegrammstil den<br />

Kalender des letzten Schuljahres abschreiben und kommentieren. Dies würde sicher den<br />

einzelnen Veranstaltungen und Ereignissen nicht gerecht werden. Zudem möchte ich den<br />

Fokus auf ausgewählte Termine und Erfahrungen richten, weil die Lektüre des <strong>Sasbacher</strong>s<br />

ganz bewusst kein Fahrtenbuch ist, aus dem man schnell sämtliche beschrittenen Wege<br />

der Schule ablesen kann. Vielmehr möchte ich mit Ihnen in Dankbarkeit und Nachdenklichkeit<br />

Rückschau halten, damit Sie zuhause bei der Lektüre gedanklich mit uns an der<br />

Heimschule Lender verbunden sind und bleiben. Denn alles, was wir planen und tun, ist<br />

in der Gegenwart verhaftet, trägt aber auch die wertvollen Traditionen der Schule weiter,<br />

denen wir uns verpflichtet fühlen. Trotz aller Steuerung und Beeinflussung von außen und<br />

dem Agieren unter vielen Zwängen und Terminwünschen bemühen wir uns darum, im<br />

Schulalltag besondere Erfahrungsmomente zu schaffen, die die Schülerinnen und Schüler<br />

sowie die Kollegen und Eltern mitnehmen in ihr Leben, denn, so Wilhelm von Humboldt,<br />

„im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert<br />

geben.“ Diese menschlichen Verbindungen und Beziehungen sind es, die wir tagtäglich<br />

knüpfen, ob im Klassenzimmer beim Erforschen verschiedener Sachverhalte, in der Musik<br />

beim Proben eines Chorkonzertes oder auch im Gottesdienst in der Heimkirche. Überall<br />

geht es um Begegnung, um Öffnung und Weiten des Blickes. Dies alles kann nicht unter<br />

Druck, Hektik und Stress geschehen. Es ist keine leichte Aufgabe, bei dichten Stunden- und<br />

Klausurplänen und vielen anderen Vorkommnissen des häufig auch turbulenten Schulalltages<br />

diese Erfahrungsräume zu schaffen. Ich bin sehr froh, dass viele Menschen aus allen<br />

Bereichen an der Heimschule tatkräftig mit dazu beitragen, eine Schule zu gestalten, in<br />

der Räume der Begegnung erhalten bleiben.<br />

So war zum Beispiel jüngst das Konzert des Altsasbacherorchesters am 22.03.2014<br />

in der Aula ein Ereignis, das die Schulgemeinschaft im besten Sinne zusammenführte.<br />

Mit großer Leidenschaft musizierten ehemalige und aktive Schülerinnen und Schüler<br />

unter der Leitung von Johannes Braun. Schon in einigen Vorgesprächen mit Matthias


Konzert der Altsasbacher am Altsasbachertag (Foto: Roland Spether)<br />

Keller bewunderte ich die Freude und das große Engagement, mit denen die Ehemaligen<br />

dieses wunderschöne Ereignis vorbereiteten. Der Abend mit Mozart, Tschaikowsky und<br />

Mussorgsky sowie dem Orchester und der Solistin Birgit Becher war ein Hochgenuss! Für<br />

einen Schulleiter ist es wahrlich ein Glücksfall, wenn sich auch Ehemalige noch so eng<br />

mit ihrer Schule verbunden fühlen, dass sie nicht nur immer wieder gern nach Sasbach<br />

zurückkehren, sondern darüber hinaus das schulische Leben bis heute bereichern und<br />

mitgestalten. Gleiches darf ich Jahr für Jahr am Altsasbachertag im Oktober erleben. Es<br />

sind immer wieder wichtige Tage der Begegnung, nicht nur der Ehemaligen untereinander.<br />

In der Berufsmesse und in vielen Gesprächen wird deutlich, dass das Band der Begegnung<br />

zwischen Altsasbachern und der aktuellen Schulgemeinschaft fest geknüpft ist.<br />

Eine weitere feste Tradition bilden an der Heimschule die im November stattfindenden<br />

Elternseminare. Besonders schön ist es, dass hier Kolleginnen und Kollegen als Referenten<br />

fungieren, die wichtige Impulse zu Schule und Pädagogik geben, die dann in der Diskussion<br />

mit Eltern vertieft werden. Zuletzt setzten sich Frau Noddings, Herr Markus und Herr Dr.<br />

Schlumberger mit unterschiedlichen Facetten des Themas Aufmerksamkeit auseinander.<br />

Wie erleben wir Zeit und welche Rolle spielt sie in unserem täglichen Miteinander? Welchen<br />

Raum geben wir heute wachsenden menschlichen Beziehungen in der Schule? Wie<br />

gelingt wirklich aufmerksames Arbeiten inmitten einer Gesellschaft, die von allen Seiten<br />

blitzlichthaft Themen anreißt und vieles nur antippt? Diese und andere Fragen wurden<br />

miteinander beleuchtet. Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven wurden ausgetauscht.<br />

Es ist wichtiger denn je, über die verschiedenen Wahrnehmungen des Alltags<br />

miteinander ins Gespräch zu kommen. Wenn wir einander verstehen wollen, müssen wir<br />

uns mitteilen. Dank der jährlichen Initiative von Frau Noddings sind die Elternseminare<br />

gerade in den letzten Jahren wieder verstärkt angenommen worden. Dies beweist, wie<br />

7


wichtig gerade der Austausch zwischen Lehrern und Eltern ist. Erfreulicherweise nahmen<br />

diesmal auch Oberstufenschüler des Philosophiekurses von Herrn Markus an den Elternseminaren<br />

teil. Damit wurde die Diskussion um die Erfahrungen derer bereichert, die als<br />

junge Erwachsene die Veränderung schulischer Prozesse selbst erlebt haben. Aus den<br />

Elternseminaren heraus entstand ein regelmäßiger Gesprächskreis, der in der Bibliothek<br />

zusammentritt und an wichtigen Fragestellungen weiterarbeitet.<br />

Anlässlich des Lenderjahres, das wir im Gedenken an den 100. Todestag unseres Schulgründers<br />

ausriefen, feierten wir nicht nur zwei festliche Gottesdienste in der <strong>Sasbacher</strong><br />

Pfarrkirche mit Weihbsichof Klug und in der Heimkirche zum Altsasbachertag, sondern<br />

setzten die erfolgreiche Vortragsreihe mit besonderen Referenten fort. So konnten wir<br />

im November 2013 den Journalisten Wolfgang Kessler begrüßen, der in seinem Vortrag<br />

mit dem Titel „Gefährlicher Reichtum“ auf die Gefahren der wachsenden Kluft zwischen<br />

Arm und Reich hinwies und Ursachen dieser Entwicklung darlegte. Ende Januar 2014<br />

bereicherte dann der ehemalige israelische Botschafter, Herr Avi Primor, die Liste der<br />

Vortragenden. Auch dies war dank der reichen politischen Erfahrungen des Referenten ein<br />

außergewöhnlicher Abend. Mit sprachlicher Brillanz sowie inhaltlicher Tiefe und Weitsicht<br />

legte Herr Primor die Perspektiven des Nahostkonfliktes dar. Beide Veranstaltungen waren<br />

sehr gut besucht, ganz besonders freut es mich, dass viele Schülerinnen und Schüler und<br />

auch Gäste aus der Gemeinde Sasbach unsere Einladungen annahmen – wiederum zwei<br />

Abende der bereichernden Begegnung.<br />

Die Vielfalt kultureller Veranstaltungen war auch im vergangenen Jahr wieder sehr groß.<br />

Im April 2013 konnten wir in den Räumen der Volksbank Achern die Kunstaustellung<br />

„lender art“ eröffnen, die sowohl Schülerwerke als auch Exponate unserer Kunstlehrerinnen<br />

und –lehrer vereinte. Die großzügigen Geschäftsräume boten ein wunderschönes<br />

Ambiente, um über die Kunst miteinander ins Gespräch zu kommen.<br />

Ein ebenso schöner Abend der Begegnung fand am 12.07.2013 im Klosterinnenhof<br />

von Erlenbad statt. Zu Ehren Lenders, der seit jeher eng mit den Erlenbader Schwestern<br />

verbunden war, verlegten wir den Ort des alljährlich stattfindenden Serenadenkonzerts<br />

diesmal nach Obersasbach. Es war ein wirklich gelungener musikalischer Abend, den Gäste<br />

und gastgebende Schwestern genießen durften. An beiden Veranstaltungen zeigte sich,<br />

wie wichtig und bereichernd es ist, mit den Schulveranstaltungen aus dem gewohnten<br />

Rahmen hinaus in die Region zu treten. Gerade Kunst und Musik sind wichtige und sehr<br />

geeignete Botschafter der Heimschule.<br />

Als Botschafter machen sich auch Jahr für Jahr viele Schülerinnen und Schüler mit ihren<br />

begleitenden Lehrerinnen und Lehrern auf den Weg zu unseren zahlreichen Partnerschulen<br />

in Polen, den USA, Frankreich, Slowenien, Spanien und Israel. Es geht bei diesen Kontakten<br />

um viel mehr als um die Anwendung und Festigung der Fremdsprachen. Im Mittelpunkt<br />

stehen kulturelle und mitmenschliche Begegnungen in den Schulen und Familien vor Ort.<br />

8


Interessierte Zuhörer beim Vortrag des ehemaligen israelischen Botschafters Avi Primor<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

Im Oktober 2013 konnte ich mich gemeinsam mit Herrn Sarcher in Denver, Colorado (USA)<br />

davon überzeugen, wie bereichernd ein solcher Austausch für alle Seiten ist, denn die<br />

Begegnungen führen zu einem tieferen Verstehen der anderen Kultur und des unbekannten<br />

Alltags. So öffnen sich viele neue Perspektiven. Damit verändert sich auch der Blick auf<br />

das eigene bekannte Bezugsfeld - manches relativiert sich, wieder anderes schätzt man<br />

mehr. Ich danke an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen, die sich tatkräftig und<br />

engagiert für das Fortbestehen der vielen internationalen Kontakte einsetzen.<br />

Die Reise in die USA führte uns außerdem noch an die Westküste, wo wir in San Francisco<br />

unsere amerikanischen Freunde, Mr. Woertz und Mr. Johnson, besuchten, die im Rahmen<br />

der Übertragung des Nachlasses ihres Weggefährten und Lenderschülers eine sehr tiefe<br />

Verbindung zum Vorstand der Altsasbacher und zur Schule insgesamt aufgebaut haben.<br />

Wir alle waren sichtlich bewegt, uns nun an der Stelle zu begegnen, an der der ehemalige<br />

Lenderschüler Ulf Rinecker lebte und arbeitete. Mit unserem Besuch in Kalifornien wollten<br />

wir unserer großen Dankbarkeit Ausdruck verleihen, denn die großzügigen finanziellen<br />

Zuwendungen helfen der Vereinigung der Altsasbacher dabei, die Heimschule Lender in<br />

besonderer Weise weiterentwickeln zu können. Es ist mir ein tiefes Bedürfnis, an dieser<br />

Stelle einen herzlichen Gruß an Herrn Professor Dr. Bernhard Friedmann zu richten, der<br />

als damaliger Vorsitzender der Vereinigung der Altsasbacher maßgeblich dazu beigetragen<br />

hat, dass das Vertrauen zu den amerikanischen Freunden wachsen konnte und bei ihnen<br />

die Gewissheit reifen ließ, dass das Vermögen ihres Freundes und Weggefährten hier an<br />

der Heimschule sorgsam und mit Bedacht verwaltet und eingesetzt wird.<br />

9


Unsere amerikanischen Freunde, Mr. Woertz und Mr. Johnson in San Francisco<br />

Eine besondere Freude war es, im Lenderjahr gemeinsam mit der ganzen Schulgemeinschaft<br />

im Juli 2013 ein großes Sommerfest im Internatshof zu feiern. Das Zusammenwirken<br />

von Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft war ein großartiger Beweis dafür, was<br />

man alles erreichen kann, wenn es ein gemeinsames Ziel gibt. Die kreativen Beiträge<br />

auf der Bühne bereicherten das Programm. Ein Höhepunkt war sicher die gemeinsame<br />

Schüler-Lehrer-Band.<br />

Nach dem Abschluss des Aufnahmeverfahrens freut es mich sehr, dass wir im September<br />

wieder neun neue Klassen an der Heimschule begrüßen werden. Etwa 150<br />

Schülerinnen und Schüler werden in die Sexta des Allgemeinen Gymnasiums eingeschult<br />

werden. Weitere 100 Jugendliche haben sich für die Bildungsangebote des Beruflichen<br />

Gymnasiums entschieden. Diese Zahlen beweisen, dass Jahr für Jahr eine nicht geringe<br />

Fluktuation unser schulisches Leben kennzeichnet. Dies bezieht sich nicht nur auf die<br />

Zu- und Abgänge der Schülerinnen und Schüler, denn auch das Kollegium muss sich stets<br />

personellen Wandlungsprozessen stellen. So verließen uns im letzten Schuljahr wieder<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen, deren Ruhestand begann oder die sich an einem anderen<br />

Ort beruflich weiterentwickeln wollen. So dankte ich auf der Abschiedsfeier im Juli 2013<br />

folgenden Kolleginnen und Kollegen für Ihre Tätigkeit an der Heimschule Lender: Herrn<br />

Alfred Hänecke (Mathematik, Physik), Herrn Michael Schmitt (Mathematik, Sport), Frau<br />

10


Sommerfest an der Heimschule. Kai Karsten (links) moderierte die Veranstaltung. Rechts: Schulleiter<br />

Lutz Großmann (Foto: Roland Spether)<br />

Brigitte Morbach (Tagesheim/Hort), Frau Kathrin Keller, geb. Marte (Deutsch, Sport), Herrn<br />

Thomas Fischer (Englisch, Deutsch), Herrn Daniel Kurz (Deutsch, katholische Religion),<br />

Herrn Alexander Held (Englisch, Französisch, Gemeinschaftskunde), Frau Isabelle Molz<br />

(Pastoralreferentin).<br />

Am 01.12.2013 verabschiedeten wir Frau Roswitha Droll (Deutsch, Geschichte) und<br />

am 31.03.2014 Herrn Willibald Lang (Kunst) in den Ruhestand. Wir wünschen vor allem<br />

den Pensionären gute Gesundheit und danken für die vielen Jahre engagierter Arbeit!<br />

Alle anderen Kolleginnen und Kollegen mögen an ihren neuen Wirkungsstätten Wurzeln<br />

schlagen und ihre Schulen mit ihren Ideen bereichern.<br />

Noch vieles ließe sich über die Lenderfamilie berichten; lassen Sie sich nun inspirieren<br />

von den Texten und Beiträgen im <strong>Sasbacher</strong> 2014. Ein herzlicher Dank gilt dem Ehepaar<br />

Wagner für die Redaktionsleitung. Viel Freude bei der Lektüre des Jahrbuches!<br />

Ich danke Ihnen allen für Ihre tiefe Verbundenheit mit der Heimschule Lender, die an<br />

so vielen Stellen im Jahr allenthalben spürbar ist.<br />

Lutz Großmann, Schulleiter<br />

11


12<br />

OStD i.R. Dr. Werner Guldenfels - Glückwünsche anlässlich<br />

seines 90. Geburtstages<br />

OStD Lutz Großmann, Schulleiter, und StD Gerd Sarcher, Vereinigung der Altsasbacher<br />

Ende Januar machte sich eine kleine Schar ehemaliger <strong>Sasbacher</strong> Kollegen - unter Ihnen<br />

die drei Schulleiter Lutz Großmann, Dr. Hubert Müller und Karlheinz Ott - auf den Weg<br />

nach Freiburg, um Dr. Werner Guldenfels zu seinem Geburtstag von Herzen zu gratulieren.<br />

Da der Jubilar bereits 1987 in den Ruhestand verabschiedet wurde, sei es erlaubt, an dieser<br />

Stelle noch eine Kurzvita voranzustellen.<br />

Dr. Werner Guldenfels ist Freiburger mit Herz und Seele. Nach dem Besuch der Volksschule<br />

wechselte er an das humanistische Bertholdgymnasium über, wo er 1942 die<br />

Reifeprüfung bestand. Aus dem Krieg zurückgekehrt, studierte er in Freiburg Geschichte,<br />

Germanistik sowie Latein und promovierte noch vor der wissenschaftlichen Staatsprüfung<br />

mit einer Arbeit aus der mittelalterlichen Geistesgeschichte. Unmittelbar nach dem<br />

Examen beschäftigte er sich mit Archivstudien in Florenz und Rom. Auf Anregung der<br />

Kirchenbehörde unterzog er sich anschließend einer Prüfung in Theologie, die damals im<br />

Gegensatz zu heute nicht im Rahmen des wissenschaftlichen Staatsexamens, sondern<br />

nur als zusätzliche Prüfung abgelegt werden konnte.<br />

Von Herbst 1951 bis zum Frühjahr 1953 dauerte seine Referendariatszeit in Sasbach,<br />

Freiburg, Lörrach und Offenburg. Hierzu eine kleine Anekdote des verstorbenen Erzbischofs<br />

Dr. Oskar Saier: „Eines Morgens brachte Oberstudiendirektor Wilhelm Benz einen<br />

jungen Referendar namens Dr. Guldenfels mit. Direktor Benz, der häufig von Zeitnot<br />

geplagt wurde, hatte bald soviel Vertrauen zu seinem Referendar, dass er ihm unsere<br />

Oberprima anvertraute. Ich habe später an der Universität in Theologie und Philosophie<br />

große Hochachtung vor Thomas von Aquin empfunden. Meinen Universitätslehrern habe<br />

ich dabei viel zu verdanken. Aber Liebe und Initialzündung zu Thomas von Aquin habe<br />

ich vom jungen Studienreferendar Dr. Werner Guldenfels empfangen.“<br />

Nach der Prüfung beantragte der junge Assessor die Beurlaubung aus dem Staatsdienst,<br />

um ein ganzes Berufsleben lang seine Lehrertätigkeit an der Heimschule Lender zu beginnen.<br />

Im Jahre 1963 übertrug man ihm die Leitung der Spätberufenenschule St. Pirmin. 1969<br />

schließlich übernahm er zusätzlich noch für fünf Jahre die Leitung der Heimschule Lender.<br />

Zu seinen wichtigsten Aufgaben machte er sich, von der Kirchenbehörde die Entsendung<br />

eines besonderen Schulseelsorgers zu erwirken, die Elternmitwirkung zu stärken und<br />

umzusetzen, die Schülermitverantwortung im Schulalltag zu implantieren und die Schule<br />

baulich zu erweitern (Sprachlabor, Computerraum, Anbau Süd, Traglufthalle). Nach dem<br />

die gestellten Aufgaben gelöst waren, trat Direktor Guldenfels nach fünfjähriger Amtszeit<br />

zurück. Nach wie vor aber blieb er Leiter der Pirminschulen (Aufbaugymnasium und Kolleg).<br />

Dr. Guldenfels hatte nicht vor, noch ein zweites Mal Leiter der Heimschule Lender zu


<strong>Sasbacher</strong> Gratulanten im Hause Guldenfels (Foto: Gerd Sarcher)<br />

werden. Doch kam es anders; er entsprach dem Wunsch der Kirchenbehörde 1982, dieses<br />

Amt bis zu seiner Pensionierung nochmals zu übernehmen. Aufgrund des demografischen<br />

Wandels in den 80er Jahren war es ihm ein Hauptanliegen, die Schule so attraktiv zu<br />

gestalten, dass der erwartete Schülerrückgang aufgefangen werden konnte (neue Oberstufe<br />

u.a. mit Leistungskursen in katholischer und evangelischer Religion sowie in Sport,<br />

Musikzug, neue Turnhalle).<br />

Rund drei Jahrzehnte redigierte Dr. Guldenfels den „<strong>Sasbacher</strong>“, der über 200 Artikel von<br />

ihm aufweist. Zum hundertjährigen Jubiläum von Lenders Stiftung legte er eine umfassende<br />

Schulgeschichte vor, die gerade heute ein Kompendium von unschätzbarem Wert<br />

für all die bedeutet, welche sich in die Geschichte der Heimschule Lender einlesen wollen.<br />

vgl. Amend, Eugen: Dr. Werner Guldenfels, in: <strong>Sasbacher</strong> 1987. Weitere Artikel zu den<br />

runden Geburtstagen des Jubilars finden sich im „<strong>Sasbacher</strong>1994 und 2004“<br />

Begegnung in der Glümerstraße zu Freiburg im Januar 2014<br />

„Zeugen aus der <strong>Sasbacher</strong> Schule sprechen von einer sehr starken Persönlichkeit mit<br />

überdurchschnittlicher Vitalität, die von sich selbst immer Höchstleistungen abverlangt.<br />

Sein persönliches Vorbild hat viele mitgerissen und begeistert im tiefsten Sinne des Wortes.<br />

Sensibel und einfühlsam hat er für die Nöte seiner Kollegen und Schüler ein offenes Ohr<br />

gehabt und in aller Diskretion geholfen. Nicht vergessen sei die Gabe des Humors, die ihm<br />

eigen ist und die ihn zu einem guten Unterhalter und gern willkommenen Gaste macht.<br />

Sein besonderes Hobby sei auch erwähnt: es gehört dem Reisen, Reisen aber auch mit<br />

13


Zwei unermüdliche und zuverlässig gute Seelen: Frau Reber (links) und Frau Lorenz-Sehlinger (rechts)<br />

(Foto: Gerd Sarcher)<br />

anderen. Studienfahrten mit ihm zählen für viele ehemalige Pirminer zu den schönsten<br />

Erinnerungen ihres Lebens, auch für Kollegen und andere Mitarbeiter.<br />

Sein Unterricht war von der ersten bis zur letzten Minute spannend, anregend, wissenschaftlich<br />

und doch zugleich humorvoll, sowie methodisch und didaktisch stets bis zum<br />

Letzten durchdacht. Seine lebendige Anschaulichkeit, nicht zuletzt sein Bemühen gerade<br />

auch um die schwächeren Schüler haben ihn zu einer Lehrerpersönlichkeit gemacht, die<br />

man nicht vergisst.“<br />

Diese lobenden und von großem Respekt getragenen Worte richtete der ehemalige<br />

Freiburger Erzbischof Dr. Oskar Saier an den Jubilar anlässlich seiner Verabschiedung<br />

in den Ruhestand. Beinahe drei Jahrzehnte später hat sich an der Diktion der Laudatio<br />

nichts geändert. Wenn man bei Dr. Guldenfels in seinem Freiburger Haus willkommen<br />

geheißen wird, dann spürt man sofort diese allgegenwärtige Gastfreundschaft, das<br />

wache Interesse in den Gesprächen und vor allem die Wertschätzung, die einem als Gast<br />

entgegengebracht wird.<br />

14


Dr. Walter Bausert, Dr Hubert Müller, Luise Konradi, Rektor Edgar Eisele, Dr. Werner Guldenfels, Karlheinz<br />

Ott; kniend: Lutz Großmann, Gerd Sarcher (Foto: Reber)<br />

So haben sich die persönlichen Beziehungen im Lauf der Jahre auch auf den privaten<br />

Bereich verlagert; glücklich dürfen wir uns schätzen, uns auf seinen wohlwollenden<br />

Ratschlag und seine weise Einschätzung verlassen zu können.<br />

Es war eine große Freude, sich als Gratulanten auf den Weg nach Freiburg zu machen<br />

und in Dr. Guldenfels einem Jubilaren zu begegnen, der mit seiner ausströmenden Aura<br />

die Anwesenden gefangen nimmt. Der Dank aller zielt natürlich auf die unvergleichliche<br />

Art und Weise, wie sich der ehemalige Schulleiter um das Erbe Franz Xaver Lenders<br />

verdient gemacht hat.<br />

Wir wünschen uns auch weiterhin solche Möglichkeiten der Begegnung, wo auch<br />

immer sie stattfinden mögen! Dr. Guldenfels insbesondere aber wünschen wir eine stabile<br />

Gesundheit, weiterhin viel Freude am Lesen und insbesondere Gottes reichen Segen.<br />

15


Lenderjahr 2013/14<br />

Kranzniederlegung am 29. Juli 2013<br />

Roland Spether<br />

„Schüler säumten mit Trauergebinden den Weg, die Musikkapelle spielte das ‚Miserere‘<br />

und nur wenige Augen blieben trocken, als Pfarrer Lender zum letzten Mal seine Kirche<br />

verließ.“ Dies überliefert der Chronist für den 31. Juli 1913, nachmittags um 14 Uhr, als<br />

sich der Trauerzug von der Dorfkirche zur letzten Ruhestätte von Franz Xaver Lender in<br />

Bewegung setzte. Am 29. Juli 2013 und damit 100 Jahre nach seinem Todestag fanden<br />

sich auf Einladung der Heimschule Lender und der Vereinigung der Altsasbacher zahlreich<br />

Ehrengäste an Lenders Grab ein, um dem ehemaligen <strong>Sasbacher</strong> Pfarrer, Ehrenbürger,<br />

Politiker, Gründer des Waisenhauses in Rheinmünster-Schwarzach, der Heimschule und<br />

dem „Spar- und Vorschussverein” (heute Volksbank Achern) zu gedenken.<br />

Im Gedenken an eine große christliche Persönlichkeit fand im Gedenken an den 100. Todestag Lenders<br />

eine Kranzniederlegung statt – ein Bild zeigt Pfarrer Jens Bader beim Gebet, dahinter v.l. Bürgermeister<br />

Wolfgang Reinholz, Bürgermeister Bernd Siefermann, Petra Dollhofer, Ortsvorsteher Dieter Brombacher,<br />

Gerd Sarcher sowie die Erlenbader Schwestern Anna Maria Weinmann und Gabriele Löffler<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

16


Pfarrer Jens Bader sprach im Gedenken an die große christliche Persönlichkeit ein<br />

Dank- und Segensgebet, während Bärbel Anstett und Dominik Anstett mit feinem Geigenspiel<br />

die würdige Feier mitgestalteten. Hierzu konnte der Altsasbacher-Vorsitzende,<br />

Bürgermeister Bernd Siefermann, die Provinzoberin Schwester Gabriele Löffler und deren<br />

Stellvertreterin Anna Maria Weinmann vom Kloster Erlenbad, seine Kollegen Wolfgang<br />

Reinholz (Sasbach) und Jürgen Pfetzer (Ottersweier), Ortsvorsteher Dieter Brombacher<br />

(Schwarzach) Altbürgermeister Ewald Panther (Sasbach) sowie Gemeinderäte begrüßen.<br />

Die Schulgemeinde war durch die stellvertretende Schulleiterin Petra Dollhofer und die<br />

früheren Schulleiter Karlheinz Ott und Dr. Hubert Müller, Rektor Edgar Eisele vom Seminar<br />

St. Pirmin, Kollegleiter Gerd Sarcher sowie durch aktuelle und frühere Lehrer vertreten.<br />

„Was würde Lender zu seiner Schule heute sagen?“ Diese Frage stellte sich Petra Dollhofer<br />

und sie betonte, dass seine Schule noch immer eine katholische Schule sei, die für<br />

ihre Werteerziehung und ihr Tun weit über Sasbach hinaus bekannt sei. „Ihre Schule steht<br />

gut da, würde ich ihm in einem Gespräch sagen“. Die Zugehörigkeit zur Schulstiftung habe<br />

sie zwar scheinbar Freiheiten gekostet, aber die Heimschule wurde auf eine „solide und<br />

zukunftsfähige Grundlage“ gestellt. Katholische und evangelische Seelsorger würden an<br />

„seiner Lender“ arbeiten, die auch sehr offen gegenüber Schülern anderer Konfessionen<br />

und Religionen sei. Auch heute noch könne man „Lenders Weitblick und Pioniergeist“<br />

spüren, wobei Petra Dollhofer etwa die seit Jahrzehnten bestehende Ganztagesbetreuung<br />

oder jüngst die Einrichtung eines sozialwissenschaftlichen Gymnasiums anführte. Ein<br />

kleiner Wermutstropfen sei aber, dass das Kolleg St. Pirmin in naher Zukunft schließen<br />

müsse und wohl von vielen noch nicht erkannt sei, welch großer Verlust dies sein werde.<br />

Die Schule Lenders sei bis heute eine „Heimschule“ geblieben, und sie blieb dem Leitbild<br />

des Gründers treu: „Initium Sapientiae Timor Domini“ – „Der Anfang der Weisheit ist die<br />

Ehrfurcht vor Gott“.<br />

„Wir haben der Heimschule alles zu verdanken“, meinte Bernd Siefermann, als er nach<br />

Lenders Stationen von Konstanz über Schwarzach nach Sasbach die „Brücke“ zwischen<br />

Jung- und Altsasbachern sowie das ideelle und finanzielle Engagement der Vereinigung<br />

aufzeigte. Mit 200.000 Euro jährlich würde die Vereinigung der Altsasbacher und deren<br />

mehr als 6.000 Mitglieder die Schule Lenders unterstützen, der viele Schülerinnen und<br />

Schüler sehr viel zu verdanken haben.<br />

Todestag 29. Juli 1913<br />

Im Sommer des Jahres 1913 hatten sich Sasbach und die Heimschule ganz aufs Feiern<br />

eingestellt, denn mit Franz Xaver Lender wollte man dessen Diamantenes Priesterjubiläum<br />

und das 40jährige Bestehen seiner Schule begehen. Viele Gäste und ehemalige Schüler<br />

hatten sich angesagt, große Ehrungen durch den Großherzog und den Freiburger Oberhirten<br />

standen an und Sasbach sollte einen Festtag erleben, schreibt Werner Guldenfels.<br />

Doch nach einem akuten Magenkatarrh verschlechterte sich der Gesundheitszustand des<br />

damals 83jährigen Lenders so sehr, dass kaum noch Hoffnung auf Heilung bestand. Die<br />

17


Porträt von Lender im Jahre 1903 (Repro: Roland Spether)<br />

18


Anteilnahme am Krankheitsbild war so groß, dass Papst Pius X. telegraphisch mitteilte,<br />

dass er Lender den Apostolischen Segen mit vollkommenem Ablass gespendet habe. Der<br />

Großherzog verlieh dem bereits vom Tod gezeichneten Prälaten den Stern zum Kommandeurkreuz<br />

des Ordens vom Zähringer Löwen und erkundigte sich mehrfach von seinem<br />

Kuraufenthalt in Südtirol aus nach seinem Befinden. Doch alle guten Genesungswünsche<br />

halfen nichts und am Tag des großen Festes am 29. Juli 1913 kehrte der Tod ein und<br />

Lenders letzten Worte waren: „So, jetzt hören wir auf zu arbeiten.“ Ganz Sasbach trug<br />

Trauer, als am 31. Juli die Trauerfeier war und sich der Leichenzug von der Dorfkirche zum<br />

Friedhof aufmachte. „Die Kirche konnte die Zahl der Trauergäste, die auf über dreitausend<br />

geschätzt wurde, nicht fassen. Über sechshundert Geistliche, darunter viele ehemalige<br />

Schüler, gaben Lender das letzte Geleit“.<br />

Die großherzogliche Regierung entsendete zwei Minister, die Zweite Kammer des badischen<br />

Landtags ihre Präsidenten und zahlreiche Abgeordnete und Oberlandesgerichtspräsident<br />

Johann Zehnter legte seitens der Zentrumsfraktion des Reichstags einen Kranz nieder.<br />

Kirchliche Würdenträger, Politiker, Bürgermeister, Gemeinderäte waren anwesend, ebenso<br />

Professoren von der theologischen Fakultät und viele Jung- und Altsasbacher. Grabreden<br />

wurden gehalten und beeindruckend war jene von Pfarrer Theodor Wacker, einem politischen<br />

Gegner Lender: „Wir sind einig gewesen in den großen Zielen und den christlichen<br />

Grundsätzen, wenn auch die Wege zum Ziel auseinander gingen“. Welches Ansehen Lender<br />

genoss, lässt sich auch daran sehen, dass in allen namhaften deutschen Zeitungen über<br />

seinen Tod berichtet wurde, im Lenderarchiv befinden sich 118 Zeitungsausschnitte.<br />

Lender als Vikar in Offenburg<br />

„ ... die geziemende Bitte zu stellen, wenn es thunlich ist, im Interesse der heiligen<br />

Religion die Entfernung des HH. Kaplans Lender zu bewirken“ 1<br />

Dr. Hubert Müller, St. Blasien<br />

Dem Nachruf auf Franz-Xaver Lender (1830-1913) im „Necrologium Friburgense“ 2 ist<br />

es anzumerken, dass der Verfasser 3 nur sehr ungern und mit ziemlichem Unbehagen die<br />

Beteiligung Lenders an der badischen Revolution 1848 erwähnt. Ein Revolutionär, der von<br />

der Schule flog, sich der Hecker-Truppe anschloss und in die Schweiz fliehen musste, und<br />

ein späterer Dekan, Doktor der Theologie, Geistlicher Rat, Päpstlicher Hausprälat 4 - das<br />

schien nicht zusammenzupassen.<br />

1 Erzbischöfliches Archiv Freiburg (EAF): B4/9291 (Offenburg Hl. Kreuz, Vicarsstellen, Vol. 1,<br />

1830-1943).<br />

2 Necrologium Friburgense, in: Freiburger Diözesan-Archiv (FDA), 44 (1916), S. 33-37.<br />

3 Der Freiburger Diözesanpriester und Moraltheologe Prof. Dr. Julius Mayer (1857-1926).<br />

4 Ebd.<br />

19


Lenders Kritiker und Gegner in Politik und Kirche benutzten gerne diesen vermeintlich<br />

schwarzen Punkt in seiner Biographie, um ihn in ihrem Sinne zu instrumentalisieren.<br />

Nach der Priesterweihe 1853 war Lender vom 7. September 1853 bis 10. Mai 1854 Vikar<br />

bei seinem Onkel, dem Pfarrer von Gengenbach 5 . 1854 übernahm Pfarrer Lender die Verwaltung<br />

der Pfarrei Breisach und mit Beschluss vom 5. Mai 1854 wurde der junge Vikar<br />

nach Offenburg in die Pfarrei Hl. Kreuz versetzt. 6 Es ging nicht lange und Lender eckte<br />

bei den Offenburger Honoratioren an: Am 18. Februar 1855 erging ein Brief, der von neun<br />

Gemeinderäten unterschrieben war, an das Erzbischöfliche Ordinariat, in dem diese über<br />

Lenders „Vorträge“ Beschwerde führten, die einen Teil der Kirchgänger, besonders die<br />

heranwachsende Jugend, die das Alter noch nicht habe, um die Dinge zu verstehen, eher<br />

belustige, die Reiferen aber verärgere. Die heilige Stätte würde ein Ort „eitler Zerstreuung“.<br />

Man höre Äußerungen wie „Heute gehe ich in die Kirche, es giebt etwas zu lachen, der<br />

HH. Kaplan predigt“. Andere mieden die Kirche, um sich nicht ärgern zu müssen. „Solche<br />

ungeeignete Erzählungen, ungegründete Ausfälle gegen einzelne Stände, lachenerregende<br />

Kapucinanden/welche üblen und nachtheiligen Eindrücke noch vermehrt werden, durch<br />

das hier allgemein verbreitete Gerücht, es habe HH. Kaplan Lender in der Revolutionszeit<br />

bei dem Hekerputsch eine Rolle gespielt/sind es allein, welche uns bestimmen an<br />

das Hochwürdige Ordinariat die geziemende Bitte zu stellen, wenn es thunlich ist, im<br />

Interesse der heiligen Religion die Entfernung des HH. Kaplans Lender zu bewirken. Der<br />

Gemeinderath“ 7 . Die Antwort des Erzbischöflichen Ordinariats folgte rasch und zunächst<br />

formal: Das Ordinariat zeigte sich im Schreiben vom 9. März 1855 verwundert über die<br />

Bitte um Entfernung, da doch eigentlich das erzbischöfliche Pfarramt den Vikar Lender<br />

und seine Eigenheiten kennen müsse. Die Erklärung Lenders sei mit einer Stellungnahme<br />

an das Ordinariat zu schicken. Dekan Franz Sales Ries, ein sozial engagierter Mann, der<br />

einen Armenfond gründete und sicher im Denken Lender nicht unverwandt war, reagierte<br />

im Schreiben vom 6. April 1855 zurückhaltend, musste jedoch einräumen „... daß in der<br />

That mehrere Gerüchte über ein und andere von Herrn Kaplan Lender in seinen Predigten<br />

ausgesprochenen Aeusserungen zirkulirten“. Diese würden aber dadurch aufgewogen, dass<br />

jedermann Kaplan Lender für einen wissenschaftlich gebildeten und frommen Priester<br />

halte. Allerdings würde er sich Freiheiten in pastoralen Handlungen und bei den diözesanen<br />

Ritualen nehmen, die durchaus Anlass zu Missstimmungen geben könnten. „Ob<br />

nun eine bloße Weisung zur klügeren Vorsicht in der Wahl der kirchlichen Rede-Weise,<br />

und zu genauerer Befolgung der Anordnungen des verantwortlichen Pfarrvorstandes,<br />

oder vielleicht ein geeigneter Vikarwechsel für das Zweckmäßigste erachtet werden will,<br />

muss erzbischöfl[iches] Dekanat dem weisen und hohen Ermessen Eines Hochwürdigsten<br />

Erzbischöflichen Ordinariats anheimstellen und Hochdessen Verbescheidung gewärtigen“. 8<br />

Lender hatte im Schreiben vom 4. April 1855 ausführlich Stellung genommen und zwei-<br />

20<br />

5 Franz Dor: Prälat Dr. Franz Xaver Lender. Ein Lebensbild. Bühl 1918, S. 48.<br />

6 EAF, B4/9291, 5. Mai 1854.<br />

7 Ebd., 18. Februar 1855.<br />

8 Ebd., 6. April 1855.


felte zunächst die Kompetenz des Gemeinderats an. Er bekundet sein Staunen, „daß ein<br />

Gemeinderath sich berufen fühlt, über die Predigtwirksamkeit eines katholischen Priesters<br />

sein Urteil in Form einer Beschwerde und Bitte um Entfernung abzugeben mit gänzlicher<br />

Umgehung des ... Pfarrers“. Er weist ferner alle Behauptungen, insbesondere die politischen<br />

Verdächtigungen als unwahr zurück und schließt: „Hochwürdigstes Erzbischöfliches Ordinariat<br />

möge meine freudige Erklärung genehmigen, daß ich in ebenso völligem Gehorsam<br />

dem Rufe an einen anderen Ort folgen werde, als ich ihm hierher gefolgt ...“.<br />

Das Erzbischöfliche Ordinariat lehnt schließlich die Versetzung Lenders ab (Schreiben<br />

vom 13. April 1855) 9 . Lender selbst erzählte später immer wieder eine kleine Episode<br />

aus seiner Offenburger Zeit 10 : Als ein Hirtenbrief des Erzbischofs verlesen werden sollte,<br />

dessen Bekanntgabe die Regierung unter Strafandrohung verboten hatte, wurde das<br />

Hirtenschreiben kurzerhand am Sonntag von der Polizei konfisziert. Doch Lender hatte<br />

vorgesorgt: Er hatte ein zweites Exemplar in seinem Stiefel versteckt, bestieg die Kanzel<br />

und trug das Schreiben den Gläubigen vor.<br />

Lender behielt zeit seines Lebens diesen freien Geist; mit Mut und Unerschrockenheit<br />

gegenüber kirchlicher und staatlicher Autorität trat er für seine Überzeugung ein. Zu seiner<br />

revolutionären Jugendzeit äußerte er sich nur wenig. In einer Debatte in der Zweiten<br />

Kammer des Badischen Landtags antwortete Lender dem liberalen Abgeordneten Eckhard,<br />

der zuvor auch die Ereignisse um das Jahr 1848 angesprochen hatte:<br />

„Wenn national-liberal und katholikenfeindlich eines und dasselbe ist, wird die nationale<br />

Bewegung kaum vorwärts gelangen. Gerade dies ist der Mißstand, dass man die<br />

rein politische, deutsche Frage mit der Religion konfundirt hat. Der Herr Abg. Eckhard<br />

hat ferner von dem Jahre 1848 gesprochen. Ich glaube das Jahr 1848 sollten wir nicht<br />

mehr in den Mund nehmen und zwar aus dem Grunde, weil kaum unter den Männern,<br />

die sich damals am öffentlichen Leben betheiligt hatten, einer sein wird, der nicht Anlaß<br />

hätte, an die Brust zu klopfen und auszurufen: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.<br />

Wir wollen von dem Jahr 1849 nicht reden, aber die Bewegung von 1848 war eine allgemeine,<br />

deutsche Bewegung und wenn ich nicht irre, ist gerade von Ihrer Seite darauf<br />

aufmerksam gemacht worden, daß man damals nicht zum Abschluß gekommen ist. Die<br />

Bewegung von 1848 war damals viel reiner, und wenn sie auch hundertmal verurtheilt<br />

wird, als die neuesten Vorgänge in Italien und Spanien“. 11 Mit dem Abstand von 20 Jahren<br />

konnte Lender einerseits von Schuld, ja größter Schuld sprechen, andererseits bekannte er<br />

9 Ebd., 6. April 1855.<br />

10 Berichtet bei Franz Dor: Prälat Dr. Franz Xaver Lender. Ein Lebensbild. Bühl 1918, S. 53-54.<br />

11 Badische Landesbibliothek Karlsruhe: Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der<br />

zweiten badischen Kammer der Landstände in der 6. öffentlichen Sitzung am 5. Oktober 1869.<br />

Tagesordnung: Berathung der Adresse auf die Thronrede, S. 36. http://digital.blb-karlsruhe.de/<br />

blbihdl/periodical/pageview/650483 (abgerufen am 4. Februar 2014)<br />

21


sich zu den hehren Zielen der 48er Revolution. Er hat in den Folgejahren Verantwortung<br />

übernommen für das neu entstandene Reich, indem er ohne Unterbrechung von 1871<br />

bis 1913, also bis zu seinem Tod, dem Reichstag angehörte und er hat Verantwortung<br />

vor Ort übernommen als Pfarrer von Sasbach und als Gründer der Heimschule Lender,<br />

seinem größten Lebenswerk.<br />

22<br />

Jana Weber 10 b


Profil der Schule<br />

Musik<br />

Apéritif Culturel 2013 - Ein Forum für das Experimentelle<br />

Roland Spether<br />

Dass der „Butzemann“ auch mit bunten Klangröhren und in englischer Sprache tanzen<br />

und sein „Säcklein zur Nacht dem guten Kind“ bringen kann, durften die Besucher beim<br />

Konzert „Apéritif Culturel“ in der Aula der Heimschule Lender miterleben. Denn über 20<br />

Schüler der Rhythmus AG 5/6 präsentierten mit ihrer Leiterin Ellen Krämer das bekannte<br />

Kinderlied in einer poppigen Version mit bunten Plastikröhren namens „Boomwhacker”<br />

als Instrumente, die für einen fetzigen Sound sorgten. Nach dem Prinzip „Luft über einem<br />

Hohlkörper” wurde begeistert musiziert und die Instrumentalisten brachten die „Boomwhackers”<br />

im exakten rhythmischen Schlagen mit Händen und Füßen zum Klingen, wobei<br />

die Akteure des Klangröhren-Orchester nicht nur sangen und musizierten, sondern wie<br />

„Bi-Ba-Butzemänner“ toll tanzten.<br />

Das Originelle und Experimentelle hat seinen Platz beim „Apéritif Culturel“ – hier die Rhythmus-AG<br />

5/6 mit ihren bunten Klangstäben (Foto: Roland Spether)<br />

23


Eine starke Leistung präsentierten die freiwilligen Musikschüler aus dem Beruflichen Gymnasium –<br />

hier mit Sängerin Merle Dalichow (Foto: Roland Spether)<br />

Der „Apéritif Culturel” gehört seit 25 Jahren zur kulturellen Tradition am „Musikgymnasium<br />

Lender“, die in guter Harmonie mit den großen Konzerten für Chöre und Orchester<br />

ein Forum für das Experimentelle, für Projekte und Schüler des Musikprofils bietet. Bei<br />

dem Konzert mit Auftritten von Sextanern bis zu Abiturienten wurde der kontinuierliche<br />

Aufbau und Stufen auf dem Leistungsniveau deutlich, vor allem auch die Begeisterung<br />

der Lenderschüler für die Vielfalt von Musik und Gesang. In diesem Sinne begrüßte der<br />

Fachleiter Musik, Norbert Zwick, die Gäste in der gut besuchten Aula, die entlang der<br />

schönen und erfrischenden Klangfarben viel „Sonne“ an einem tristen Novembertag<br />

genießen durften. Nach der rhythmischen Ouvertüre mit Klangstäben, Gesang und Tanz<br />

ging es im Nachklang zum „Elften im Elften“ weiter mit dem „Karneval der Tiere” von<br />

Camille Saint-Saëns, den die Musikzugklassen 7a/c in der Formation Klassenorchester<br />

unter der Leitung von Stephan Lung. Mit dem „königlichen Marsch des Löwen“ eröffneten<br />

die Siebtklässler den musikalischen Karneval, zu dem sich „allerlei Getier“ einfand, fröhlich<br />

die Instrumente erklingen ließ und mit den Lenderschülern einen tollen Auftritt darbot.<br />

Stimmungsvoll ging es weiter im Programm, denn die Oberstufenschüler des Musikkurses<br />

von Stefan Nowak kamen mit Kerzen auf die Bühne und stimmten im Stile von Vangelis<br />

dessen „Conquest Of Paradise“ an, mit dem er die Entdeckung Amerikas und „Eroberung<br />

des Paradieses“ durch Kolumbus skizzierte. Dass die Lenderschüler auch Gefallen an der<br />

freien Improvisation mit Instrumenten und Gesang haben, war nicht zu überhören. Wie<br />

hoch die Anforderungen für das Musik-Abitur sind, ließen Sophie Cazzonelli (Violine),<br />

Natalie Haas (Fagott) und Lukas Fartaczek (Klavier) mit niveauvollen Leistungen erklingen.<br />

So spielte Sophie Cazzonelli den 2. Satz aus dem Haydn-Violinkonzert C-Dur (Klavier<br />

24


Ulrich Noss), Natalie Haas begeisterte mit zwei Sätzen aus Vivaldis Fagott-Konzert F-Dur<br />

(Klavier Stefan Nowak) und Lukas Fartaczek mit einem Stück aus „Three Fantastic Dances“<br />

von Dmitri Shostakovich.<br />

Dass Schüler freiwillig und noch dazu nachmittags in den Musikunterricht gehen, ist ein<br />

ganz dickes Lob wert und wurde mit dem Ruf nach einer Zugabe honoriert. Diese gaben die<br />

Schüler aus dem Beruflichen Gymnasium sehr gerne, die sich mit ihrem „Leader“ Norbert<br />

Zwick mit der Rockmusik aus der guten alten Zeit von Band wie „Scorpions“ oder „Fools<br />

Garden“ befassten und von diesen Titel einstudierten. Die Songs „Wind Of Change“ und<br />

„Lemmon Tree“ mit den famosen Sängerinnen Larissa Merz und Merle Dalichow kamen<br />

bestens an und die Besucher ließen sich die Einladung nicht zweimal sagen, in diesen<br />

ewig jungen Sound einzustimmen.<br />

Apéritif Culturel 2014 - Einblicke ins musikpädagogische Arbeiten<br />

„Moos-Lender“ brachten beim „Apéritif Culturel“ den Weg zur Inklusion von Schülern der<br />

Mooslandschule und der Heimschule zum Klingen. Elefanten, Kängurus, Esel und Hühner<br />

„spazierten“ fidel zum „Karneval der Tiere“, während altrömische Götter leibhaftig im<br />

Unterricht erschienen und Lenderschüler in perfektem Latein von ihrer Existenz überzeugen.<br />

Denn sie sahen sich zu einer außerordentlichen und recht humorvollen „Peregrinatio<br />

Deorum“ – „Götterreise“ veranlasst, nachdem sie das Gefühl hatten, dass die Menschen<br />

nicht mehr an sie dachten und sich sogar über sie lustig machten. So war es ein köstliches<br />

Vergnügen für die Besucher im voll besetzten Musiksaal zu erleben, wie sich die Schüler<br />

der Klasse 10a unter der Regie von Marion Birsner-Strobel und Adrian Keller mit Blitzen,<br />

Dreizack und Wellholz auf die Reise an die Lender machten, eine erstklassige Lateinstunde<br />

absolvierten und zur Belohnung mit den Schülern „ad discothecam“ gingen.<br />

Das „Musikgymnasium Lender“ hat während des Schuljahres viele konzertante Aufführungen,<br />

der „Apéritif Culturel“ will Projekten, Klassenorchestern und Solisten ein Forum<br />

für ihr Können und den Gästen Einblicke ins musikpädagogische Arbeiten geben. In diesem<br />

Sinne begrüßte Fachleiter Musik, Norbert Zwick, die vielen Gäste zur ersten Matinee 2014<br />

mit vielfältigen Klangfacetten, szenischem Spiel und einem ganz besonderen Projekt. Es<br />

war dies das „Inklusionsprojekt Musik“ der Heimschule Lender mit der Mooslandschule<br />

Ottersweier in der Lebenshilfe Baden-Baden, Bühl, Achern, das seit zwei Jahren besteht<br />

und von Bärbel Anstett (Heimschule Lender) und Elisabeth Fuchs, Ursula Friedmann und<br />

Peter Heinath (Mooslandschule) geleitet wird. Neben musikalischen Projekten wie der<br />

jetzigen, gemeinsam Aufführung mit Schlaginstrumenten, Sprechgesang und Feenharfe<br />

von Mooslandschülern und Lenderschülern aus dem Musikprofil 9 gibt es auch Fahrten<br />

zu Konzerten, vor wenigen Wochen wurde die Orffsche Weihnachtsgeschichte erarbeitet<br />

und aufgeführt. Zum „Apéritif Culturel“ erfreuten die Jugendlichen beider Schulen mit<br />

viel Rhythmus und einem tollen „Moos-Lender-Rap“, der viel Applaus erhielt. Zur Tradi-<br />

25


„Moos-Lender“ präsentierten mit viel Rhythmik der „Weg der Inklusion“ (Foto: Roland Spether)<br />

Zum „Karneval der Tiere“ lud das Klassenorchester „6ae“ unter der Leitung von Stefan Nowak ein<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

26


Die altrömischen Götter besuchten die Lenderschüler und wurden mit perfektem Latein geradezu<br />

innig verehrt. (Foto: Roland Spether)<br />

tion des Konzertvorspiels zu Beginn eines neuen Kulturjahres an der Lender gehört auch<br />

eine Solistenparade der künftigen Abiturienten, die Auszüge aus ihrem fachpraktischen<br />

Prüfungsprogramm spielten. Es waren anspruchsvolle und virtuose Leistungen, die das<br />

hohe Anforderungsprofil für das Musik-Abitur belegten. So präsentierte Joshua Weiß ein<br />

famoses Schlagzeugsolo von Rick Nathan, Clara Foshag (Violine) spielte mit Begleitung von<br />

Rositza Szymanska (Klavier) eine Sonate von Beethoven und Maria Magdalena Robrecht<br />

(Querflöte) erfreute mit „Danse de la Danse de la chèvre“ von Arthur Honegger. Fetzigen<br />

Rock´n Roll im Stile von „Rock Around A Clock“ und Sound der Beach Boys kredenzten<br />

die Sechtsklässler aus dem Musikzug von Jürgen Bruder, während die Musikzügler „6ae“<br />

von Stefan Nowak auch in der Formation Klassenorchester zum fröhlichen „Karneval der<br />

Tiere“ einluden und mit den schönen Klangfarben von Camille Saint-Saëns den „Apéritif<br />

Culturel“ köstlich abrundete.<br />

„Finale grandioso“ einer einmaligen musikalischen Reise der Bigband<br />

Roland Spether<br />

Dass die Lender-Bigband und die Schulleiter-Delegation von Erzbischof Robert Zollitsch<br />

und Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfangen wurde, markierte das „Finale<br />

grandioso“ einer einmaligen musikalischen Reise in die Landeshauptstadt. Denn die<br />

Bischöfe Robert Zollitsch (Freiburg) und Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) hatten<br />

die Heimschule Lender eigeladen, den Jahresempfang der deutschen Bischöfe im Neuen<br />

Schloss musikalisch zu garnieren. Diese Einladung zum Bischofsempfang und Festakt<br />

27


Empfang von Erzbischof und Ministerpräsident – die Bigband der Heimschule Lender präsentierte sich<br />

glänzend im Neuen Schloss – in der Mitte Erzbischof Robert Zollitsch und Ministerpräsident Winfried<br />

Kretschmann. Ganz links Schulleiter Lutz Großmann und daneben „Leader“ Stefan Nowak. Ganz<br />

rechts Stiftungsdirektor Dietfried Scherer (Foto: Roland Spether)<br />

der Landesregierung ließ sich das „Musikgymnasium Lender“ nicht zweimal sagen und<br />

entsandte die Bigband unter der Leitung von Stefan Nowak, um mit heißem Jazz für ein<br />

erfrischenden Feeling zu sorgen und damit die Klasse der musikalischen Lenderschüler<br />

und ihrer „Leader“ zu präsentieren. Diese Mission ist der Bigband bestens gelungen, die<br />

das Neue Schloss mit Stücken wie „Caravan“, „Birdland“ und „The Pink Panther“ in einen<br />

groovigen Jazz-Keller verwandelten. Die jungen Musiker waren im Kreise von so viel<br />

Prominenz aus Kirche, Politik und Gesellschaft hellwach und konzentriert bei der Sache,<br />

kredenzten einen klasse Sound und erhielten viele Komplimente. Dies freute alle und vor<br />

allem Stefan Nowak, der eine lange und erfolgreiche Bigband-Tradition an der Lender neu<br />

belebte, Jazz-Freaks um sich sammelte und mit diesen durch die bischöfliche Einladung<br />

einen „Paukenschlag“ erlebte. Mit dabei waren Schulleiter Lutz Großmann, Gerd Sarcher und<br />

Fachleiter Musik, Norbert Zwick, vor Ort gab es ein Treffen mit Direktor Dietfried Scherer<br />

von der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Alle zusammen waren begeistert über den<br />

Gala-Auftritt der Bigband, der vorzüglich die Heimschule repräsentierte.<br />

„Ins Netz gegangen – der Mensch in den sozialen Medien“, lautete das Thema des<br />

Empfangs. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch meinte, dass<br />

die sozialen Medien im Spannungsfeld zwischen „virtueller Versammlungsfreiheit“ und<br />

28


unverfügbarer Würde der menschlichen Person liegen. „Kommunikation und Medien sind<br />

für die Kirche ein hohes Kulturgut, dessen Misslingen nicht selten zum Desaster führt“,<br />

so Bischof Gebhard Fürst, der 2006 die Heimschule Lender und das Seminar St. Pirmin<br />

besuchte und damit den Bildungsstandort Sasbach bestens kannte. In seinem Vortrag<br />

betonte Gebhard Fürst als Medienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, dass die Kirche<br />

dann ihr Sprachfähigkeit und Präsenz in der Öffentlichkeit verliere, wenn sie sich nicht mit<br />

den immer rascher voranschreitenden Entwicklungen im Medienbereich auseinandersetze.<br />

Für Ministerpräsident Kretschmann war wichtig: „Wir wollen neue Formate der Bürgerbeteiligung<br />

etablieren und so dem wachsenden Bedürfnis nach Partizipation gerecht werden“.<br />

Die sozialen Medien seien dabei ein wichtiges Instrument und eine Chance für die Kirche,<br />

um die „christliche Stimme in den pluralen Chor der Meinungen, Positionen und Überzeugungen<br />

einzubringen“. Eine viel beachtete Rede hielt Landtagspräsident Guido Wolf, der<br />

feststellte, dass sich Christsein nicht in Erwartungshaltungen erschöpfen dürfe. Vielmehr<br />

seien Christen aufgefordert, sich den Menschen und deren Nöten zuzuwenden, wobei er<br />

die Handreichung für die Begleitung von wiederverheiratet Geschiedenen als „wirkliche<br />

Wohltat“ bezeichnete. Christen sollten mit einem Dreiklang aus „Evangelium, Benefizium<br />

und Politikum“ Salz der Erde sein. Eine Bereicherung für die Menschen seien auch die<br />

christlichen Feiertage, die er als „Spurenelemente des Heiligen in einer säkularen Gesellschaft“<br />

charakterisierte und dafür die vollste Zustimmung der Lender-Delegation bekam.<br />

Erster Platz beim Deutschen Jugendorchesterpreis „Jeunesses Musicales“<br />

Roland Spether<br />

„Das Orchester hat selten so gut gespielt, alle haben eine famose Leistung vollbracht“.<br />

Dirigent Ulrich Noss schwärmte im höchsten Tönen und er schien zu ahnen, dass nach<br />

dem „Brücken-Konzert“ am 26. April 2013 die letzten Töne noch längst nicht verklungen<br />

sind und das Streich- und Sinfonieorchester sich große Hoffnungen auf ein sehr gutes<br />

Abschneiden beim Deutschen Jugendorchesterpreis „Jeunesses Musicales“ machen darf.<br />

Kaum war das neue Schuljahr vierzehn Tage alt, da sorgte ein wahrer Paukenschlag für eine<br />

Riesenfreude und ein „Allegro Grandioso“, als am „Musikgymnasium Lender“ die Nachricht<br />

vom ersten Preis (1.000 Euro) eintraf und die Akteure des Musik-Theater-Projekts zum<br />

Thema „Brücken“ noch froher in die Schule laufen ließ. Schulleiter Lutz Großmann gratulierte<br />

in einer Dienstversammlung allen Schülern und Lehrern, Musikern und Sängern. Ein<br />

besonderer Dank ging an das Organisationsteam mit den Schülern Rebecca Hartmann, Anja<br />

Just, Maria-Magdalena Robrecht und Lukas Fartaczek, die mit Projektleiter Ulrich Noss,<br />

dem Kammerchor unter der Leitung von Ellen Krämer und der Theater-AG „Eigenregie“ ein<br />

niveauvolles und kreatives Konzert mit vielen Klangfacetten und originellen Spielszenen<br />

auf die Bühne brachten. Dieses erlebten Juroren von „Jeunesses Musicales“ live bei der<br />

Aufführung im April in der Aula, denn das Projekt und das Streich- und Sinfonieorchester<br />

gehörten zu den 15 nominierten Orchestern der bundesweiten Finalrunde.<br />

29


Mit einer Urkunde des Bundes-Familien-Ministeriums und 1000 Euro Preisgeld kehrte das Organisationsteam<br />

an die Heimschule Lender zurück – hier mit Schulleiter Lutz Großmann und Projektleiter<br />

Ulrich Noss (v.l. Ulrich Noss, Maria-Magdalena Robrecht, Anja Just, Schulleiter Lutz Großmann,<br />

Rebecca Hartmann und Lukas Fartaczek. Foto: Roland Spether)<br />

Dass Konzerte und Musik-Theater-Stücke von Schülern konzipiert und in Kooperation<br />

mit Lehrern umgesetzt werden, hat ebenso eine lange Tradition wie die herausragender<br />

Bundespreise. Hinter Erfolgen wie dem zweiten Preis des Deutschen Jugendorchesterpreises<br />

2005 zum Thema „L(a)ender – Menschen – Abenteuer“ oder dem Victor-Klemperer-Preis<br />

2006 mit „Sehen was war, die Geschichte zweier jüdischer Brüder“ steht die Handschrift<br />

von Ulrich Noss, der auch von Schülern geschriebene und mit Preisen ausgezeichnete<br />

Musicals wie „Die Reise nach Karthago“ (2009) oder „Lundibal“ (2011) auf die Bühne<br />

brachte. Dass ein Musik-Theater-Projekt der Heimschule jetzt den ersten Deutschen<br />

Jugendorchesterpreis erhält, ist schon eine besondere Auszeichnung der sehr guten<br />

musikpädagogischen Arbeit an der Lender und des hohen musikalischen und kreativen<br />

Leistungsvermögens der Schüler.<br />

Im Mittelpunkt des nun ausgezeichneten Brücken-Konzertes standen die Vivaldi-Kompositionen<br />

„Fagott-Konzert a-Moll Nr. 7“ und „Oboen-Konzert d-Moll“ mit den fabelhaften<br />

Solisten und mehrfachen Bundessieger „Jugend musiziert“ Jan-Niklas Doll (Fagott) und<br />

Simon Doll (Oboe), die mit dem Orchester (Cembalo Marek Börsig) eine virtuose Leistung<br />

weit über Schulniveau präsentierten. Mit Tobias Späth (Klarinette) glänzten die Zwillinge<br />

auch als „Trio d´anche“, mit dem sie Variationen zu „Reich mir die Hand“ aus Mozarts<br />

30


„Don Giovanni“ aufführten und belegten, dass sie aus hochtalentiertem Holz „geschnitzt“<br />

sind. Für weitere musikalische Glanzlichter sorgten das Fagott-Trio „Lender Bassoons“<br />

mit Natalie Haas, Rebecca Hartmann und Jan-Niklas Doll sowie der Kammerchor unter<br />

der Leitung von Ellen Krämer, der Lieder wie Lieder wie „Come Healing” und „Bridge Over<br />

Troubled Water” (Solist Benedikt Bitsch) sang. Last but not least rundeten die Theaterspieler<br />

Céline Hansmann, Lukas Fartaczek, Markus Pieper, Dominik Schmidt und Daniel<br />

Stopp den Konzertabend originell und humorvoll ab, so dass die Juroren auch die ganze<br />

kulturelle Bandbreite an der Heimschule Lender miterleben konnten. Mit dem Konzert<br />

sollte auch eine „Brücke“ vom „Musikgymnasium Lender“ zur Partnerschule „Leyada” in<br />

Jerusalem geschlagen werden, wo das Musik-Theater-Projekt wenige Wochen später mit<br />

Leonhard Cohens „Hallelujah“ oder Klezmer-Stücke wie „Schpil-sche mir a Lidele“ und<br />

„Oifn pripetschik“ seine Fortsetzung fand.<br />

Streichorchester der Heimschule Lender erhielt den ersten Preis beim<br />

Händel-Jugendwettbewerb 2014<br />

Roland Spether<br />

Die Händel-Festspiele am „Musikgymnasium Lender“ gehen weiter und erneut sorgte<br />

ein Ensemble aus Sasbach bei einem großen Wettbewerb in Karlsruhe für ein „Concerto<br />

grandioso“. Denn das Streichorchester der Heimschule Lender unter der Leitung von Ulrich<br />

Die Händel-Festspiele an der Lender erlebten eine weitere Glanzstunde mit dem ersten Preis für das<br />

Streichorchester unter der Leitung von Ulrich Noss – hier mit den Solisten v.l. Simon Doll (Oboe), Jan-<br />

Niklas Doll (Fagott) und Lena Grubisic (Oboe) beim Weihnachtskonzert in der Heimkirche<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

31


Noss erhielt den ersten Preis beim Händel-Jugendwettbewerb 2014 in Karlsruhe, was<br />

für die Lendermusiker und die ganze Schulgemeinde ein Riesenerfolg ist. Denn erstmals<br />

wurde das Streichorchester mit diesem hochkarätigen Preis in der Kategorie C „Werke<br />

für größere Ensembles“ ausgezeichnet.<br />

„Die Solisten waren hervorragend, das Orchester war bestens aufgelegt und das<br />

Niveau vorzüglich“ freute sich Musiklehrer Ulrich Noss, der in den letzten Jahren immer<br />

wieder mit jungen Talenten zum Händel-Wettbewerb nach Karlsruhe fuhr und nun mit<br />

„seinen“ Musikern den bislang größten Erfolg in der Erarbeitung von anspruchsvollen<br />

werken der Barockzeit feiern durfte. Dieser wurde am 2. März, um 11 Uhr, im Kleinen<br />

Haus des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe gewürdigt, als das Streichorchester<br />

beim Preisträgerkonzert im Rahmen der Internationalen Händel-Festspiele Auszüge aus<br />

seinem Wettbewerbsprogram spielte und die jungen Musiker nochmals unvergessliche<br />

und prägende Erfahrungen sammeln durften. Bereits am 27. Januar ist das Orchester um<br />

19 Uhr bei einer Veranstaltung mit dem ehemaligen Israelischen Botschafter Avi Primor<br />

in der Lender-Aula zu hören gewesen.<br />

Es war eine reife Leistung der Lenderschüler, die weit über normales Schulniveau hinausging<br />

und auch die Juroren von Musikhochschule, Staatstheater, Südwestrundfunks,<br />

Händel-Gesellschaft und Badische Neueste Nachrichten überzeugte. Geprägt von virtuoser<br />

Spielfreude und sensibler Ausdrucksstärke präsentierten sich die Solisten Lena Grubisic<br />

(Oboe), Simon Doll (Oboe) und Jan-Niklas Doll (Fagott) beim Vivaldi-Konzert d-moll für<br />

zwei Oboen (Cembalo Lisa Burgert), was mit den Grundstein für den super Erfolg legte.<br />

Aber auch das Orchester begeisterte mit einer konzentrierten und niveauvollen Leistung,<br />

als das Concerto grosso in G-Dur von Georg Friedrich Händel mit den Solisten Sophie<br />

Cazzonelli und Clara Foshag (Violinen), Markus Pieper (Cello) und Lisa Burgert (Cembalo)<br />

glänzend und mit großer Spielfreude aufgeführt wurde. Einen großen Anteil am Erfolg<br />

hatten die Instrumentallehrerin Maryléne Lung (Violoncello) und die ehemalige Lenderschülerin<br />

Ines Lung (Violine), die mit den Streichern den letzten Feinschliff erarbeiteten.<br />

Ein besonderer Dank von Ulrich Noss ging auch an die Vereinigung der Altsasbacher, die<br />

das Händel-Projekt großzügig unterstützten.<br />

Der Händel-Jugendwettbewerb wird jährlich von der Händel-Gesellschaft Karlsruhe<br />

veranstaltet und von den Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg, vom SWR, vom<br />

Badischen Staatstheater Karlsruhe und von der Hochschule für Musik Karlsruhe unterstützt.<br />

Der Wettbewerb ist für Schüler, Ensembles von Gymnasien, Musikschulen in Nord- und<br />

Südbaden ausgeschrieben und ist einmalig in Deutschland im Blick auf die Förderung und<br />

Auseinandersetzung von Jugendlichen mit den Klangfarben der Barockmusik.<br />

32


Mit der Aufführung der „Misa Criolla“ in der Heimkirche durch 135 Sängerinnen und Sänger des<br />

Projektchors, des Mittel- und Oberstufenchors sowie der Schlagzeug-AG 7/8 begannen die Konzertabende<br />

auf zwei Bühnen (Foto: Roland Spether)<br />

Zwei Konzerte mit lateinamerikanische Rhythmen und Klangfarben<br />

Roland Spether<br />

Heißer Latin-Sound, groovy Jazz und argentinische „Musica Sacra“ – die Heimschule<br />

Lender präsentierte bei zwei großen Konzerten lateinamerikanische Rhythmen und<br />

Klangfarben in allen Variationen. Denn das Motto lautete „Lender goes Latin“ und das<br />

„Musikgymnasium Lender“ zog alle Register bei den bestens besuchten und sehr unterhaltsamen<br />

Konzerten, an denen über 200 Sänger und Musiker mitwirkten und einen<br />

außergewöhnlichen Kunstgenuss darboten. „Das war ein Höhepunkt im musikalischen<br />

Lenderjahr“, meinte Schulleiter Lutz Großmann und dieses tolle Kompliment nahmen alle<br />

Akteure nach intensiver Probenphase neben dem Unterricht und weit über die normale<br />

Dienstzeit von Lehrern hinaus sehr gerne entgegen. „Wenn ich Einfluss auf die musikalische<br />

Eröffnung der Fußball-WM in Brasilien 2014 hätte, ich wüsste, wer spielte“, so<br />

Lutz Großmann.<br />

Die Reise mit Musik und Gesang von der Lender über Spanien nach Lateinamerika<br />

startete in der Heimkirche, wo unter der Leitung von Ellen Krämer mit der „Misa Criolla“<br />

von Ariel Ramirez ein erlesenes Werk der „Musica Sacra“ dargeboten wurde. Es war<br />

ein imposantes Bild, die 135 Sängerinnen und Sänger des Projektchors und des Mittelund<br />

Oberstufenchors sowie die Schlagzeug-AG 7/8 (Stefan Nowak) zu erleben. Ebenso<br />

33


wie Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde der Lender zur Ehre Gottes und zur Freude der<br />

Besucher sangen. Die Symbiose aus typischen Rhythmen der Andenwelt, traditionellen<br />

Tanzelementen und tiefer Volksfrömmigkeit fügte der Komponist zu einem Meisterwerk<br />

argentinischer Kirchenmusik, das er während des Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 65)<br />

schrieb und dessen Intention umsetzte, die Liturgie auch in der Landessprache zu feiern.<br />

So gilt die „Kreolische Messe“ als Beispiel für die Verbindung des christlichen Glaubens<br />

mit lateinamerikanischer Identität, die in der Heimkirche mit viel Rhythmus und herrlichen<br />

Melodien zum Klingen kam. Diese formten sich mit der Prägnanz, Homogenität und<br />

Dynamik des bestens disponierten Chores zu einem spirituellen Erlebnis und gesanglichen<br />

Genuss, der durch die nuancierten und ausdrucksstarken Stimmen der Solistinnen Deborah<br />

Springmann, Carina Hartkemeyer, Katharina Ritter und Mareike Benz bereichert wurde.<br />

Von der Heimkirche wechselte das konzertante Geschehen in die Aula und hier erwartete<br />

die Gäste den zweiten Teil glänzender Konzertabende, an denen eine der großen<br />

Lender-Stärken hörbar wurde. Denn was die 55 Musikerinnen und Musiker des Sinfonischen<br />

Blasorchesters unter der Leitung von Stephan Lung zum Auftakt der Latin-Session<br />

spielten, hatte hohes Niveau und war geprägt vom technisch versierten und dynamischen<br />

Spiel der Musiker. Das saubere Klangbild, sie solistischen Farbtupfer und das jugendliche<br />

Temperament sorgten für ein Feuerwerk an rassigen Melodien wie bei „One Note Samba“<br />

oder dem heißen Jazz-Stück „Spain“, das das Orchester im Stile von Chick Corea bestens<br />

darbot. Fulminanter Höhepunkt war das 18 minütige Latin-American-Medley „Fiesta“<br />

mit vielen bekannten Melodien, sehr schnellen Tempi und einem richtig guten Sound.<br />

Dass Jazz und Bigband-Musik wieder an der Lender erklingen und für einen super Groov<br />

sorgen, ist ein Verdienst von Stefan Nowak, der mit viel Feeling die Swing-Begeisterung<br />

bei den Schülern weckte. Die Jazz-Combo eröffnete mit „Footprints“, „St. Thomas“ und<br />

viel Gefühl die Session, vereinte sich mit den Bigband-Musikern und aus der Aula wurde<br />

ein Jazz-Keller mit fetzigem Sound und groovigen Rhythmen. Mit Stücken wie „Brasilia“,<br />

„Black Magic Women“, „Caravan“ oder „Birdland“ ging so richtig die Post ab, den bestens<br />

disponierten Schülern war der Spaß an der Bigband-Musik anzuhören und sie begeisterten<br />

mit einer klasse Leistung.<br />

34<br />

Serenadenkonzert im Koster Erlenbad<br />

Roland Spether<br />

Der idyllische Innenhof des Klosters Erlenbad wurde zu einem Konzertsaal. Die Heimschule<br />

Lender gastierte erstmals mit ihrem Serenadenkonzert bei den Franziskanerinnen<br />

von Erlenbad und das Lenderjahr erlebte ein kulturelles Glanzlicht: „Musik ist Emotion,<br />

Musik gibt Menschen eine Stimme, Musik ist die Stimme Gottes“, meinte die Provinzoberin<br />

Gabriele Löffler, als sie sich bei der Fachschaft Musik und den 150 Sängern und Musikern


Die gute Verbindung von Erlenbader Schwestern und Heimschule Lender kam beim ersten Serenadenkonzert<br />

im Klosterhof zum Klingen – hier Bilder der Formationen (von oben): Bläservororchester,<br />

Jugendchor 7/8 (alle Fotos: Roland Spether)<br />

für das „wunderbare Konzert“ bedankte. Damit sollte die „gute Verbindung“ zwischen<br />

Pfarrer Lender und Mutter Alexia, Gründerin der Erlenbader Schwestern und der „School<br />

Sisters of St. Francis“, deutlich werden. Diese zeigte nach der Begrüßung von Schulleiter<br />

Lutz Großmann der zweite Vorsitzende der Vereinigung der Altsasbacher, Gerd Sarcher,<br />

bei seinem Blick in Lenders Zeit als Pfarrer in Schwarzach auf. Denn hier gründete er ein<br />

Waisenhaus und eine Schwesterngemeinschaft, der 1860 Frauen wie Franziska Höll aus<br />

Bühlertal (Mutter Alexia) beitraten und im Waisenhaus tätig waren. „Der würdige Priester<br />

legte sich selbst große Einschränkungen auf, um für seine Kinder zu sparen. So wurde<br />

auch bei der bittersten Kälte im Pfarrhaus nur ein Ofen geheizt. Lender wollte Holz sparen<br />

für seine Kinder“. Dies schrieb Mutter Alexia, die bedingt durch den Badischen Kulturkampf<br />

nach Amerika auswanderte, ihre „School Sisters“ gründete, wieder in die Heimat<br />

zurückkehrte und im Sanatorium Erlenbad eine Niederlassung gründete. In Obersasbach<br />

schloss sich der Kreis zwischen Mutter Alexia und Pfarrer Lender und dies kam wenige<br />

Tage vor dessen 100. Todestag bei einem Konzert zum Klingen, das sich mit vielfältigen<br />

35


Streichervororchester<br />

Klangfarben, niveauvoller Qualität und romantischer Atmosphäre zu einem sommerlichen<br />

Musikgenuss formte. Für eine glanzvolle Ouvertüre sorgte das Streichervororchester unter<br />

der Leitung von Bärbel Anstett, das mit sauberem Klangbild und jugendlicher Spielfreude<br />

aufwartete und viel Freude bereitete. Denn es war beeindruckend, mit wie viel Können<br />

und Eifer die jungen Streicher das Allegro aus Vivaldis Konzert a-Moll für zwei Violinen<br />

(Solisten Jemima Bottesch und Benjamin Hofmann) und einen Marsch von Georg<br />

Friedrich Händel darboten. Von der Klassik wechselte das gut disponierte Orchester zu<br />

Werken von Scott Joplin und damit einem der ersten großen Komponisten des Ragtime,<br />

dessen „Entertainer“, „Bethena Waltz“ und „The Great Crush Collision March“ bestens zu<br />

dem Sommerkonzert unter freiem Himmel passten und sehr gut zu den Spirituals und<br />

Pop-Balladen des Jugendchors 7/8 unter der Leitung von Norbert Zwick überleitete. Es<br />

war ein imposantes Bild, das die 60 Lenderschüler in ihren roten Shirts darboten, denen<br />

die Freude am Gesang so richtig anzumerken war. Dynamisch, klar und homogen sang<br />

der Chor Lieder wie „This Little Light Of Mine“ oder „California Dreaming“ und belegte<br />

eindrucksvoll, welch hohen Stellenwert der Chorgesang am „Musikgymnasium Lender“<br />

hat. Das war eine klasse Leistung und auch die über 50 Musiker des Bläservororchesters<br />

mit Dirigent Jürgen Bruder präsentierten sich zum Finale mit einer starken Leistung. Mit<br />

den melodisch schönen und anspruchsvollen Werke „Wedgewood Festival“ und und „True<br />

Colours“ wurden Originalkompositionen für Blasorchester gespielt, die technisch versiert,<br />

prägnant und mit viel jugendlicher Dynamik dargeboten wurden. Herausragend war die<br />

abenteuerliche Tauchfahrt hinunter in den Marian-Graben zum „Challenger Deep“ im<br />

Pazifik, die mit spannungsvollen Melodien, schnellen Tempi und vielen Klangeffekten<br />

zum Glanzpunkt des Konzertes wurde.<br />

36


Vorweihnachtliches Konzert setzte niveauvollen Glanzpunkt<br />

Roland Spether<br />

Ein „vierter König“ begleitete mit edlen Schätzen die Sänger, Musiker und Gäste der<br />

Heimschule Lender, als sie sich mit musikalischen Schätzen auf den Weg nach Bethlehem<br />

machten und der Stern über der Krippe Jesu hell leuchtete. „Ihr habt uns eine echte und<br />

schöne Auszeit geschenkt“, so die stellvertretende Schulleiterin Petra Dollhofer am Ende<br />

des vorweihnachtlichen Konzertes am 13. Dezember, mit dem das „Musikgymnasium<br />

Lender“ einen niveauvollen Glanzpunkt mit besinnlichen Impulsen für den Weg aus der<br />

Advents- in die Weihnachtszeit setzte. Neben Musik, Gesang und Krippenspiel gehörte<br />

eine soziale Note, denn der Eintritt war frei und die Gäste in der voll besetzten Heimkirche<br />

waren zu einer Spende für die Hilfs-Projekte der Heimschule Lender für eine Schule<br />

der Salesianer Don Bosco in Gressier auf Haiti sowie die Peru-Projekte der Altsasbacher<br />

Wilfrid Woitschek (Schülerherberge „Albergue Escolar“) und Isabel Glaser („Fondo Peru“<br />

- Unterstützung von Auszubildende und Studenten) eingeladen.<br />

Mit Musik und Gesang ging es in der Heimkirche auf den Weg nach Bethlehem – hier das Streichervororchester<br />

unter der Leitung von Bärbel Anstett. (Foto: Roland Spether)<br />

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„Gott wird Mensch, er sucht Aufnahme und wir haben keinen Platz“. Rektor Edgar<br />

Eisele bezog sich in seiner geistlichen Ouvertüre auf das aktuelle Thema zur Aufnahme<br />

von Asylbewerbern, wobei er auf die Herbergsuche von damals verwies. Denn Gott wurde<br />

Mensch, damit die Menschen menschlich leben und handeln und dazu ermunterte Edgar<br />

Eisele die Schüler, Lehrer und Gäste, die passend ein schönes Krippenspiel der Unterstufen-<br />

Theater-AG unter der Regie von Elisabeth Duensing erleben durften. So wurde erzählt, wie<br />

sich auch ein vierter König nach Bethlehem aufmachte und unterwegs ganz im Sinne der<br />

Nächstenliebe Jesu seine Geschenke an arme, kranke Menschen verschenkte.<br />

Im Stile des italienischen Barock wurden die Besucher mit festlichen Klangfarben des<br />

Bläserensembles mit Jürgen Bruder, Lorenz Heußer, Thilo Ehmann und Marius Knopf<br />

eingestimmt. Die barocken Melodien setzten sich fort in einer „Canzone“ von Gabrieli<br />

(1557 - 1612), bei der im feinen Wechselspiel von Orgel (Norbert Zwick) und Bläsern<br />

die „Venezianischen Mehrchörigkeit” zu hören war, wie sie Gabrieli als Organist an<br />

der Kirche San Marco pflegte. Dass Lenderschüler mit Freuden ein Streichinstrument<br />

erlernen und die Schule mit dem Streichervororchester und dem Streichorchester zwei<br />

sehr gute Formationen hat, wurde beim Konzert mit feinsten Klängen und festlichen<br />

Melodien deutlich. Den Auftakt machte das Streichervororchester unter der Leitung von<br />

Bärbel Anstett, die mit „Canzonato per 4 Violinis“ von Braun und zwei Sätzen aus dem<br />

„Concertio“ von Ricciotto erlesene Werke darboten. Die Formation präsentierte sich mit<br />

homogenem Spiel, sauberem Klangbild und schönen Melodien, die viel Freude auf dem<br />

„Weg nach Bethlehem“ bereiteten. Unter dem Motto „von variabel bis sinfonisch“ bekam<br />

das Streichorchester mit Dirigent Ulrich Noss kürzlich den Deutschen Jugendorchesterpreis,<br />

nun sorgten die jungen Musiker in der Heimkirche für musikalischen Glanz auf hohem<br />

Niveau. Es war faszinierend, mit welch virtuoser Spielfreude und sensibler Ausdrucksstärke<br />

die Solisten Lena Grubisic (Oboe), Simon Doll (Oboe) und Jan-Niklas Doll (Fagott) das<br />

Vivaldi-Konzert d-moll (Cembalo Lisa Burgert) darboten und mit Mitschülern die ganze<br />

Klasse des Orchesters zum Klingen brachten. Das war eine reife Leistung, die weit über<br />

normales Schulniveau hinausging und vom Orchester mit dem „Concerto grosso G-Dur“<br />

von Händel famos bestätigt wurde.<br />

Dass zur Musik an der Lender auch neue und experimentelle Wege gehören, durften<br />

die Gäste beeindruckend mit dem Kammerchor unter der Leitung von Ellen Krämer erleben.<br />

„Alte Weihnachtslieder neu“ so das Projekt und in originellen Bearbeitungen mit<br />

solistischen, teils jazzigen Sequenzen wurden die Lieder „Es kommt ein Schiff geladen“<br />

und „Nun komm der Heiden Heiland“ gesungen. Die Klangschönheit des jugendlichen<br />

Chores, die wechselnden Soli und die Interpretation des Alten für das Neue waren eine<br />

Bereicherung des Konzertes.<br />

38


Theater<br />

Dramatische Verwirrungen in einer Sommernacht<br />

Die Theater-AG des Lender-Gymnasiums meisterte die Shakespeare-Komödie<br />

„Ein Sommernachtstraum”<br />

Dr. A. Zimmermann<br />

Mit einem spektakulären Zauberwald als wichtigstem Schauplatz erspielte sich die<br />

Theater-AG des Lender-Gymnasiums mit Shakespeares „Sommernachtstraum” einen<br />

verdienten Erfolg in zwei sehr gut besuchten Aufführungen.<br />

In Athen herrscht der Aristokrat Theseus (Julia Zamaitat), sorgt für Ordnung, Sitte,<br />

Gerechtigkeit – doch im Wald nebenan herrschen diverse Fabelwesen, sorgen für Spuk,<br />

Schabernack, ja Chaos, Angstzustände, himmelschreiende Ungerechtigkeit. In beiden<br />

Sphären tummeln sich derweil drollig-biedere Handwerker, die in groteskem Eifer eine<br />

antike Tragödie einstudieren, „Pyramus und Thisbe” –: Den beiden Darstellern Josef Schorn<br />

und Kim Schöppe war in Sasbach der größte Beifall sicher.<br />

Vor lauter Verwirrspiel sind in Shakespeares farbigster Komödie Freund und Feind, Gut<br />

und Böse, Spiel und Gegenspiel nicht endgültig zu unterscheiden. Zwar fechten heldenhaft<br />

Lysander (Markus Pieper) und Demetrius (Léo Solleder) vorübergehend um dieselbe Dame<br />

Hermia (Melina Ulrich im Stil einer Primadonna), während die in vergeblicher Leidenschaft<br />

entbrannte Helena (Helena Limberger) verchiedenste Tonarten von Frust und Empörung<br />

(Alle Fotos: Roland Spether)<br />

39


zum Besten gibt. In Wahrheit aber hält die Fäden ein naturmagischer Hauptakteur, den<br />

schier undurchdringlichen Zauberwald zusammen, in dessen Schlupflöchern und Ritzen<br />

die Waldfeen, Nymphen und der sadistische Kobold Puck (Melina Schmidt) ihr (Un)wesen<br />

treiben. Puck, dieser irrlichternde, akrobatisch-wendige Waldschrat arbeitet mit Säften,<br />

die jedem aus dem Schlaf Aufschreckenden dermaßen die Vernunft umnebeln, dass er<br />

sich ins nächst erblickte Wesen verlieben muss.<br />

Dabei erwischt es sogar des zornigen Elfenkönigs Oberon (Saskia Meier) zarte Gattin Titania<br />

(Céline Hansmann): Sie verliebt sich zärtlich-turtelnd ausgerechnet in den Handwerker<br />

Zettel, dem der böse Puck einen Eselskopf verpasst hat. Welche Anarchie! Blankes Entsetzen<br />

bei den braven Familienvätern! - Aber mit der Morgendämmerung klären sich alle Irrungen<br />

der Sommernacht, sortieren sich die „richtigen” Paare und lassen sich Theseus & Hippolyta<br />

(Jana Weber) pompös trauen zu den Klängen von Mendelssohns Hochzeitsmarsch; den<br />

spielte prachtvoll ein kleines Orchester des Musikprofil-Kurses unter Dirigentin Ellen Krämer.<br />

Was war und ist der Zauberwald? Er ist der Wald hinter unseren Gedanken, unser<br />

Unterbewusstsein. Mit schäumenden Wassern, brodelnden Dämpfen, in magischen Grautönen,<br />

von gespenstischem Grün überglänzt – so malte ihn uns Bühnenbildner Eberhard<br />

Schreiber mit seiner kreativen AG; ein Raunen ging durch die Aula, als der 2. Vorhang<br />

diesen Wald freigab, ein fast senkrecht ansteigendes Massiv, vor dem zwei Nymphen über<br />

die ganze Bühnenbreite auf Schaukeln schwangen – fantastisch! Zu rühmen ist auch die<br />

intelligente ausdrucksreiche Arbeit für die Kostüme der großen Spielerschar, die Tanja<br />

Esser und Susanne Müller-Abels leisteten.<br />

40


Auch wenn der Theaterabend von über dreieinhalb Stunden Textkürzungen gut vertragen<br />

hätte, kann man den drei Debut-Regisseuren Thomas Dresel, Adrian Keller und Manuela<br />

Kusch herzlich gratulieren zu tollen Ideen und ausgezeichneter Personenführung: Das<br />

Ausbalancieren von Stimme und lebhafter Körpersprache der Schauspieler gelang in den<br />

den allermeisten Fällen zur Freude der Zuschauer – dank siebenmonatiger Vorbereitung ...<br />

Und dass der Altsasbacher e.V. finanziell mithalf, zeigt auch, wie die ganze Lenderfamilie<br />

Kunst und Kultur mitgestaltet. Der brausende Schlussbeifall bestätigte es.<br />

41


Valentin Kurz, 10 c<br />

Vivien Sprenger, 10 b<br />

42


Vereinigung der Altsasbacher e. V.<br />

Der Vorstand berichtet<br />

Gerd Sarcher<br />

Was bedeutet Lenders Leitwort heute und wie kann es zur Orientierung für pädagogisches<br />

Handeln und menschliches Miteinander in der Schulgemeinde werden? Diese<br />

Frage durchzog sich wie ein „roter Faden“ durch die Altsasbachertage. Mit diesen beiden<br />

Festtagen fand das von der Schulgemeinde ausgerufene „Lender-Jahr“ seinen letzten<br />

großen Höhepunkt.<br />

„Wir müssen das Bewährte in neue Formen bringen und mit neuem Geist und Leben<br />

füllen“, so Susanne Müller-Abels und Dr. Thomas Feigenbutz, die in einer sehr beachteten<br />

Reflexion nicht nur wichtige Impulse gaben, sondern auch kritische Anfragen aus der Mitte<br />

des Kollegiums aufnahmen und ausführten; so beispielsweise an die Kirche als moralische<br />

Instanz, aus deren arbeitsrechtlichen Forderungen an ihre Mitarbeiter die Ehrfrucht vor<br />

Gott zur Angst werden könne. An anderer Stelle wurde skeptisch konstatiert, dass Bildung<br />

zunehmend unter ökonomischen und funktionellen Aspekten gesehen werde, Schüler<br />

ihres Eigenwertes beraubt würden und deswegen eben ganz im Gegensatz zum Konzept<br />

von Franz Xaver Lender keine Erziehung zu einem verantwortungsvollen und freien Leben<br />

erfolge. Der Wortlaut der gesamten Rede ist nachfolgend abgedruckt.<br />

Freiheit, Selbstbestimmung, Würde und Verantwortung gegenüber Mitmenschen und<br />

Schöpfung waren die Deutungen des Leitworts in der Festpredigt von Pfarrer Theo Hipp<br />

aus Mannheim. Auch er plädierte leidenschaftlich für die „Freiheit der Kinder Gottes“ zu<br />

leben, „Gott und die Menschen zu achten“ und in Dialog mit der Gesellschaft zu treten<br />

und sich ausgehend von der befreienden Botschaft des Glaubens zu engagieren.<br />

Annahme eines neuen Satzungstextes<br />

In einer dem Festakt vorgeschalteten Mitgliederversammlung nahmen die anwesenden<br />

Mitglieder den neuen Satzungstext einstimmig an. Die Verabschiedung des Satzungstextes<br />

durch den Vorstand erfolgte ausschließlich unter der Maßgabe von Korrekturen, die<br />

aus steuerrechtlichen Gründen oder gesetzlichen Vorschriften notwenig geworden sind.<br />

Die Vereinigung der Altsasbacher kann sich weiterhin einer beachtlichen Zustimmung<br />

erfreuen; dies sieht man natürlich zuerst an einer stets steigenden Mitgliederzahl - mittlerweile<br />

über 6400. Gleichwohl ist aber auch zu beobachten, dass die Anmeldefreudigkeit<br />

gerade der Abiturienten stagniert, wenn auch auf sehr hohem Niveau. Die Eruierung<br />

von möglichen Gründen nie eine Kritik an der inhaltlichen Ausrichtung oder einer nicht<br />

43


„Der Große Schneidewind“ wurde in der Lender-Aula in Sasbach aufgeschlagen und Günter Schneidwind<br />

durfte sich im Beisein von Vertretern des Schulleitungsteams ins Goldene Buch der Heimschule<br />

Lender eintragen – v.l. Norbert Zwick, Günter Schneidwind, Gerd Sarcher (Foto: Roland Spether)<br />

spürbaren Präsenz im Schulalltag in die Runde, sattdessen zielten zahlreiche Äußerungen<br />

in eine Richtung - mangelnde Bindungsbereitschaft der heutigen Schülergeneration. So<br />

werde ich nicht nachlassen, mit den Schülern ins Gespräch zukommen, um sie von der<br />

absoluten Notwendigkeit der Existenz dieser einmaligen Einrichtung zu überzeugen. Allein<br />

den Altsasbachern ist es zu verdanken, dass im vergangenen Berichtszeitraum Anschaffungen<br />

und Unterstützungen der Schule in einer Höhe von ca. 150.000,-- € möglich waren.<br />

Die folgende Auflistung folgt nicht einem qualitätiven Ranking.<br />

44<br />

Auszüge aus geförderten Projekten für 2013/14:<br />

• Projekt „LenderTV“ (www.lendertv.de)<br />

• Kunst: Galerie/Befestigungssystem<br />

• Musikakademie<br />

• Unterstützung materiell bedürftiger Schüler bei Studienfahrten u.ä.<br />

• Projekt „Marmoutier“ der Fachschaft Kunst<br />

• Community (Altsasbacher)<br />

• Förderung des Schulaustausches und der Projektarbeit mit unserem Partnergymnasium<br />

Leyada in Jerusalem<br />

• Unterstützung der Fachschaften Englisch, NWT, Informatik<br />

• Studien- und Berufsmesse am Altsasbachertag<br />

• „Sommerschule 2013“


• Mobiliar für Sitzgelegenheiten in- und außerhalb des Schulgebäudes<br />

• Unterstützung der SMV (Wochenende in Herrenwies/Schulfest/Laptop)<br />

• Schülerplaner für die Unterstufe<br />

• Theater-AG in Ortenberg<br />

• Schulseelsorge - Bild von Christel Holl für den Meditationsraum/72-Stunden-<br />

Aktion/Morgenbesinnung in der Advents- und Fastenzeit<br />

• Unterstützung des Unterstufen-Arbeitskreises (Schülerplaner)<br />

• AG-Schulsanitäter<br />

• Fachschaft Deutsch („bücher.die welt.ein riss“)<br />

• Altsasbacherorchester<br />

Neben den zahlreichen großherzigen materiellen Unterstützungen dürfen wir uns aber<br />

jederzeit über die besonderen Zeichen der ideellen Verbundenheit erfreuen. Sie reichen von<br />

einer einfachen Bestätigung („Das finde ich gut, wie ihr das macht.“ - „Genau richtig, das<br />

gehört auf die Agenda.“) bis hin zur organisierten Form in unserer facettenreichen Schule<br />

(Eltern gestalten Schule - Studien- und Berufsberatung am Altsasbachertag - Theater<br />

- Altsasbacherorchester - Vermittlung von Autorenlesungen). Sie zeigen sich aber auch<br />

in sehr persönlichen Gesprächen und Begegnungen, in denen großzügig Möglichkeiten<br />

ausgelotet werden, die große Dankbarkeit, die man Schule und Erziehern gegenüber<br />

empfindet, nun in einer materiellen Zuwendung erkennen zu geben. All dies macht<br />

uns stark, verlässlich und vor allem beständig innerhalb einer sich ständig veränderten<br />

Bildungslandschaft. Unser Tun gilt allein dem Erbe Lenders und damit den Schülern, die<br />

seine Schule besuchen<br />

Ein ermutigendes Zeichen, dass der eingeschlagene Weg der richtige und von den<br />

Mitgliedern gut geheißene Weg ist, weist der grandiose Auftritt des Altsasbacheror-<br />

Zeichen der Unterstützung (Foto: Gerd Sarcher)<br />

45


chesters. Bereits zum dritten Male - und damit wohl auf dem besten Weg, Tradition zu<br />

werden - trafen sich über 50 ehemalige Schülerinnen und Schüler zu diesem einzigartigen<br />

Konzertauftritt in der Aula der Heimschule Lender. Gibt es denn ein lebendigeres Zeichen<br />

für diesen Generationenvertrag zwischen Jung- und Altsasbach? Bedarf es noch eines<br />

anderen Zeichens der Verbundenheit?<br />

46<br />

Altsasbacher-Stiftung<br />

Vor einigen Jahren konnten wir die „Vereinigung der Altsasbacher-Stiftung“ einrichten.<br />

„Sie ist eine auf Dauer eingerichtete nichtrechtsfähige Stiftung in der Verwaltung des<br />

Vereins ‚Vereinigung der Altsasbacher und Förderverein e.V.‘ und wird von diesem im<br />

Rechts- und Geschäftsverkehr vertreten.“ (§ 1 der Satzung) Jeder Vorstandssitzung der<br />

Vereinigung der Altsasbacher folgt eine getrennte Vorstandssitzung der Altsasbacher-<br />

Stiftung. Die TOP‘s ergeben sich aus dem „Zweck der Stiftung“: Er ist die Förderung der<br />

Bildung und Erziehung, von Kunst und Kultur, der Religion und die Unterstützung hilfsbedürftiger<br />

Personen“ (§ 2 Stiftungszweck).<br />

Der Vorstand befindet sich fortlaufend im vertrauensvollen Gespräch mit der Schulleitung<br />

und auch mit der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Die inhaltlichen Aufgaben<br />

ergeben sich aus der Verpflichtung, die Heimschule Lender „im Bereich der Bildung und<br />

Erziehung“ (§ 2) zu unterstützen. Die Mittel hierfür ergeben sich aus dem Stiftungsvermögen,<br />

das „in seinem Wert grundsätzlich und ungeschmälert zu erhalten „(§ 4<br />

Stiftungsvermögen) ist. Ohne unsere Unterstützung wäre beispielsweise der neue Biologieraum<br />

nicht in seiner heutigen Form renoviert worden. Ähnliches gilt für den Chemie-,<br />

NWT- und Erdkunderaum.<br />

Altsasbachertage 2014<br />

Dass die Heimschule Lender mehr ist als „nur“ ein Ort der Wissensvermittlung, verdeutlicht<br />

Schulleiter Lutz Großmann, wenn er sagt: „Schule ist auch ein Ort intensiver<br />

Kommunikation und Kooperation“. Gerade die Altsasbachertage zeigen Jahr für Jahr<br />

das gute „Netzwerk des Miteinanders“ von Schule, Lehrern Eltern und Vereinigung der<br />

Altsasbacher. Die Jubiläumsjahrgänge erhalten die Einladungen im August 2014; weitere<br />

Informationen können Sie auch unserer Homepage www.altsasbacher.de entnehmen; dort<br />

besteht auch die Möglichkeit der online-Anmeldung.<br />

Samstag, 19. Oktober 2014<br />

07.45 - 12.30 Jgst. 1 und 2: Studien- und Berufsberatung<br />

09.30 Gedenkgottesdienst für unsere Verstorbenen in der Heimkirche<br />

14.30 Kaffee und Kuchen in der Cafeteria (F-Bau)<br />

15.30 Gang mit dem Schulleiter über das Schulgelände<br />

16.30 Vernissage in der Schulgalerie - Toni Merz


18.00 Festakt in der Aula<br />

Abt Anastasius Reiser (1989), Tanzania, „Missionsarbeit in Afrika -<br />

Mit Laptop in der Lehmhütte: Ein Kontinent in Aufholjagd mit der<br />

entwickelten Welt.“<br />

Sonntag, 20. Oktober 2014<br />

9.30 Festgottesdienst in der Heimkirche<br />

Die Predigt hält Abt Anastasius Reiser OSB, Tanzania<br />

Im Anschluss Überreichung des Abiturium adamanteum und<br />

Abiturium aureum in der Kirche<br />

11.15 Fototermin im Internatshof<br />

12.00 Gemeinsames Mittagessen im Speisesaal des F-Baus<br />

Geöffnet haben das Toni-Merz-Museum in Obersasbach und unser Schulmuseum.<br />

Unsere Bankverbindung<br />

Liebe Altsasbacher! Dank der materiellen Zuwendungen unserer Mitglieder konnten<br />

wir wirkliche große Projekte angehen und fördern. Herzlichen Dank allen, die sich neben<br />

der ideellen Verbundenheit immer wieder in der materiellen Zuwendung der Förderung<br />

„ihrer“ Schule verbunden wissen und eigen.<br />

Vereinigung der Altsasbacher - Volksbank Achern<br />

IBAN: DE50662913000013038902 • BIC: GENO DE 61 ACH<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des „<strong>Sasbacher</strong> 2014“<br />

Für den Vorstand: Gerd Sarcher<br />

Junge Altsasbacher<br />

vor der Wartburg<br />

(Foto: Nicolas Bohnert)<br />

47


Angepasster Satzungstext vom 19.10.2013<br />

Vereinigung der Altsasbacher<br />

und Förderverein<br />

48<br />

SATZUNG<br />

§ 1 Name und Sitz<br />

Der Verein führt den Namen „Vereinigung der Altsasbacher und Förderverein e.V.“ Er<br />

hat seinen Sitz in 77880 Sasbach.<br />

§ 2 Vereinszweck<br />

1. Zweck des Vereins ist die Förderung<br />

• der Bildung und Erziehung<br />

• von Kunst und Kultur<br />

• der Religion<br />

• und die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen.<br />

2. Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Beschaffung von<br />

Mitteln für<br />

• die materielle Unterstützung bedürftiger Schüler der Heimschule Lender.<br />

• die Durchführung von Projekten und Veranstaltungen im Bereich von Bildung<br />

und Erziehung und Kultur.<br />

• die Unterstützung schulischer Belange wie Studienfahrten und Landschulheimaufenthalte.<br />

3. Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne<br />

des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (AO). Er ist ein<br />

Förderverein im Sinne von § 58 Nr. 1 AO, der seine Mittel an die Heimschule Lender<br />

und an steuerbegünstigte juristische Personen des privaten Rechts oder an juristische<br />

Personen des öffentlichen Rechts vergibt, welche diese Mittel unmittelbar<br />

für die steuerbegünstigten Zwecke im Sinne des Absatzes 1 verwenden.<br />

Träger der Heimschule Lender ist die gemeinnützige Schulstiftung der Erzdiözese<br />

Freiburg.<br />

4. Daneben kann der Verein die in Absatz 1 genannten Zwecke auch unmittelbar<br />

selbst verwirklichen. Dies geschieht insbesondere durch<br />

• die direkte Unterstützung hilfsbedürftiger Schüler der Heimschule Lender,


• die Organisation und Durchführung kultureller Veranstaltungen und Vorträge im<br />

Bereich der Bildung und Erziehung.<br />

§ 3 Mittelverwendung<br />

Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.<br />

Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden.<br />

Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins. Es darf keine<br />

Person durch Verwaltungsausgaben, die den Zwecken des Vereins fremd sind, oder durch<br />

unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.<br />

Die Mitglieder der Vereinsorgane haben Anspruch auf Ersatz der ihnen entstandenen<br />

notwendigen Auslagen und Aufwendungen. Für den Zeitaufwand der Mitglieder der Vereinsorgane<br />

kann die Mitgliederversammlung eine in ihrer Höhe angemessene Vergütung<br />

beschließen.<br />

§ 4 Mitgliedschaft<br />

Mitglied des Vereins kann jede natürliche oder juristische Person (auch öffentliche<br />

Körperschaften) werden. Dazu gehören insbesondere alle früheren Schüler der Heimschule<br />

Lender und des Seminars St. Pirmin und die Eltern der Schüler.<br />

Der Beitritt ist schriftlich zu erklären. Der Vorstand entscheidet über die Aufnahme und<br />

die Höhe des jährlich zu erhebenden Mitgliedsbeitrags. Die Mitglieder erhalten alljährlich<br />

die Schul- und Vereinsschrift „Der <strong>Sasbacher</strong>“. Der Austritt aus dem Verein kann jederzeit<br />

schriftlich zum Ende eines Kalenderjahres mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten<br />

erklärt werden.<br />

§ 5 Organe<br />

Organe des Vereins sind:<br />

1. die Mitgliederversammlung<br />

2. der Vorstand<br />

§ 6 Mitgliederversammlung<br />

Die jährliche Mitgliederversammlung findet i.d.R. am dritten Wochenende im Oktober<br />

beim Treffen der Altsasbacher statt und wird in der Vereinsschrift „Der <strong>Sasbacher</strong>“ angekündigt.<br />

Die Einberufung hat mit einer Frist von zwei Wochen im Mitteilungsblatt der<br />

Gemeinde Sasbach zu erfolgen. Dabei ist die Tagesordnung bekannt zu geben.<br />

Die Mitgliederversammlung beschließt über alle ihr durch Satzung und Gesetz zugewiesenen<br />

Angelegenheiten, insbesondere über die Wahl des Vorstandes, Satzungsänderungen<br />

und die Wahl des Rechnungsprüfers. Die Mitglieder des Vorstandes werden auf die Dauer<br />

von drei Jahren gewählt.<br />

49


Außerordentliche Mitgliederversammlungen können jederzeit durch den Vorstand mit<br />

einer Frist von zwei Wochen einberufen werden. Über die Mitgliederversammlung ist eine<br />

Niederschrift zu fertigen, die vom Vorstand und dem Protokollanten unterzeichnet ist.<br />

§ 7 Stimmrecht<br />

Jedes Vereinsmitglied hat eine Stimme. Das Stimmrecht ist nicht übertragbar.<br />

Anträge von Mitgliedern zu den Mitgliederversammlungen sind spätestens eine Woche<br />

vor der jeweiligen Versammlung beim Schriftführer des Vorstandes einzureichen.<br />

Über die Tagesordnung und die Anträge wird mit einfacher Mehrheit abgestimmt soweit<br />

das Gesetz keine andere Mehrheit vorsieht. Bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag als<br />

abgelehnt. Stimmenthaltungen gelten als nicht abgegebene Stimmen.<br />

§ 8 Vorstand<br />

Der Vorstand setzt sich zusammen aus<br />

dem 1. Vorsitzenden<br />

dem 2. Vorsitzenden<br />

dem Schriftführer<br />

dem Schatzmeister<br />

dem Schulleiter<br />

drei Beisitzern<br />

Im Vorstand sollen Altsasbacher und Eltern von Schülern repräsentiert sein. Vorstand<br />

im Sinne von § 26 BGB sind nur der erste und der zweite Vorsitzende. Sie sind jeweils<br />

allein vertretungsberechtigt.<br />

Dem Vorstand obliegen Geschäftsführung und Verwaltung des Vermögens. Die Einberufung<br />

zu den Sitzungen des Vorstandes erfolgt schriftlich durch den Vorsitzenden. Er<br />

leitet auch die Verhandlungen. Die Mitglieder des Vorstandes haben dabei Stimmrecht.<br />

Der Vorstand beschließt in allen Angelegenheiten des Vereins, soweit nicht Gesetz oder<br />

Satzung entgegenstehen.<br />

§ 9 Liquidation<br />

Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen<br />

des Vereins an eine Körperschaft des öffentlichen Rechts oder eine steuerbegünstigte<br />

Körperschaft zwecks Verwendung für die Förderung der Bildung und Erziehung, der Förderung<br />

von Kunst und Kultur, Religion und/oder die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen.<br />

Sasbach, den 19.Oktober 2013<br />

50


51<br />

Julia Sucher 10 b


Altsasbachertag 2013<br />

Vernissage in der Schulgalerie - „Franz-Xaver Lender und Kunstwerke<br />

seiner Schule“<br />

Roland Spether<br />

„Die meisten Schüler verstehen nicht“ steht auf einer Fotografie der neuen Ausstellung<br />

in der Schulgalerie, die eine „Installation ästhetischer Gegebenheiten in der Veränderung“<br />

sein will, so Bernd Behrends. (Musik Florian Schuchter und Norbert Zwick). Die Exponate<br />

der Ausstellung - für deren musikalische Umrahmung Florian Schuchter und Norbert<br />

Zwick sorgten - stammen von den Kunstlehrern Bernd Behrends, Claus Frank, Toni Merz,<br />

Elisabeth Naumann, Jürgen Prohl und Schülern.<br />

Bernd Behrends bei Erklärungen in der „Schulgalerie“ mit der Altsasbacherin Hanna Lehmann (Foto:<br />

Roland Spether)<br />

Wie Datenverkehr, Kommunikation und Bilderflut zu Zeiten Lenders waren, zeigte Bernd<br />

Behrends nicht auf. Wohl aber, dass er viel persönliche Kommunikation und empfindendes<br />

Verständnis aufbringen musste, um seine Gründungen vornehmen zu können. Doch er<br />

spürte und begriff, dass es Räume und Strukturen geben müsse, in denen Menschen ihre<br />

Talente entdecken und entwickeln können. „Heute verkümmert die sinnlich wahrnehmbare<br />

Welt in ihrer Handhabung zu einer Schalttasten-Wirklichkeit, in der das denkende Verstehen<br />

der Reproduktion von Bedienungsanleitungen weichen muss – auch in der Schule“.<br />

Eine „Appetithäppchen-Kultur“ sei nicht Sache der Kunst. Nicht das Genießen, das<br />

schnelle Abhandeln von Bildern zwischen Salzgebäck und Bier oder das Betätigen von<br />

52


„gefällt mir“ und „find ich nicht schön“ sei gefragt, sondern die Auseinandersetzung<br />

mit der Persönlichkeit des Künstlers und der Wahrnehmung der Wirklichkeit mit ihren<br />

vielfältigen Facetten. Es gehe um den Seelenfrieden von Menschen in einer Zeit, die wie<br />

keine andere vor ihr die Mobilität fordert und in der die Menschen permanent unterwegs<br />

sind. „Viele treibt nicht der Wunsch, an einem Ort anzukommen, sondern der Wunsch<br />

unterwegs zu sein“.<br />

Der Altsasbachertag 2013 - Presseschau<br />

Roland Spether<br />

Musik aus Altsasbach interpretierte im neuen Klangbild Lenders Leitwort. Jungsasbacher<br />

trafen „Lenderbuben“ aus längst vergangener Internatszeit und erhielten bei<br />

der Studienmesse am Altsasbachertag viele wertvolle Tipps über das Leben nach der<br />

Schule, während Schulleiter Lutz Großmann allen Ehemaligen zurief: „Sie sind an der<br />

Lender immer herzlich willkommen“. Weiter stellte er fest, dass er Schulgemeinschaft<br />

in solch persönlicher Dichte und Tiefe wie am Altsasbachertag selten erlebte. Sicher sei<br />

bei den Begegnungen und Gesprächen aus der Distanz auch Verklärung dabei, aber der<br />

„Lendergeist“ zeige sich gerade in der Verbundenheit und in der „gelebten Dankbarkeit“<br />

der Ehemaligen zu „ihrer“ Schule.<br />

Die Heimschule Lender hatte im 100. Gedenkjahr an Franz Xaver Lender den „roten<br />

Teppich“ ausgerollt und es waren zwei Altsasbachertage wie aus dem Bilderbuch, die von<br />

einem besonderen Schultag über eine Uraufführung bis zu Erinnerungen an die „gute,<br />

alte Schulzeit“ ein umfangreiches Programm bereit hielten. „Wir waren im Internat und<br />

zu unserer Lenderzeit gab es keine Mädchen“, meinten etwas ältere Herren, die vor 55<br />

Jahren ihr Abitur bestanden und Richter, Pfarrer und Lehrer wurden. Die Schülerinnen<br />

Alina Bähr und Pia Schäper aus den Beruflichen Gymnasien staunten nicht schlecht über<br />

die Geschichten aus alten Lendertagen und darüber, dass sich damals ein Mädchen aus<br />

dem Dorf in die Klassenzimmer traute und sich im Kreis der vielen Jungen sehr wohl<br />

fühlte. Dass es damals weder Handys, Computer und Internet gab, war für die „Lenderbuben“<br />

kein Hindernis, persönlich und beruflich erfolgreiche Wege einzuschlagen. Über<br />

50 Ehemalige gaben ihren Erfahrungen bei Tipps für Beruf und Studium an die angehenden<br />

Abiturienten weiter, die Carl-Thomas Bormann, Uwe Geiger, Lukas Klein, Gerd<br />

Zwesper organisierten. Hochbetrieb im Kramen nach Erinnerungen herrschte auch bei<br />

Nikola Elezovic im Lendermuseum, in dem Lehrer, Erlebnisse im Internat und Einträge ins<br />

Klassenbuch lebendig wurden.<br />

Dass Franz Xaver Lender ein Waisenhaus, eine Schule und eine Bank gründete, Pfarrer<br />

von Sasbach war und 40 Jahre auf Landes-und Bundesebene politisch tätig war, zeige<br />

53


Abiturienten 1958 (Foto: Roland Spether)<br />

seine herausragende Bedeutung und seine Verantwortung für die Menschen und die<br />

Gesellschaft, so Bernd Siefermann, Vorsitzender der Altsasbacher Bernd Siefermann. Er<br />

erinnerte an das Lenderjahr mit vielen guten Veranstaltungen, während die Vereinigung<br />

der Altsasbacher 100.000 Euro in die Schule investierte und das Schulleben bereicherte. Er<br />

bedankte sich bei Geschäftsführer Gerd Sarcher für dessen großes Engagement sowie bei<br />

den Schulleitern Lutz Großmann und Petra Dollhofer und Lehrern und Eltern für das gute<br />

Miteinander. Welch glänzenden Klang das „Musikgymnasium Lender“ hat, durften die Gäste<br />

am groovy Sound der Bigband mit Leader Stefan Nowak genießen, die mit heißen Titeln<br />

und tollem Klangbild das junge, temperamentvolle Sasbach verkörperten. Quasi stehende<br />

Ovationen gab es für die Uraufführung des Bigband-Arrangements „Initium sapientiae<br />

timor domini“ von Fredy Weber, die er in Anlehnung an seine Komposition von 1975 zum<br />

100. Schuljubiläum schrieb. Dadurch kam Lenders Leitwort im Stile des Swing ganz neu<br />

und modern zum Klingen, auch die Darbietung der 1975 von Josef Karch komponierten<br />

„Deutschen Messe zu Ehren des heiligen Franz Xaver“ im Gottesdienst mit Rektor Edgar<br />

Eisele und den Pfarrern Theo Hipp und Edwin Höll schlug mit wunderbaren Melodien eine<br />

Brücke zwischen Alt- und Jungsasbach. Diese brachte der musikalische „Lendergeist“<br />

sehr schön zum Klingen, zumal die Dirigentin Ellen Krämer Schüler, Lehrer und Eltern zu<br />

einem Projektchor formte und dieser von Oberstufenschülern aus dem Musikprofil und<br />

Altsasbachern (Orgel Fredy Weber) musikalisch begleitet wurde.<br />

54


Initium sapientiae timor Domini - Gedanken zum Leitbild der Heimschule<br />

Lender<br />

Festvortrag zum Altsasbachertag 2013<br />

Aus Anlass des aktuellen Lenderjahres hat sich das Lehrerkollegium der Heimschule<br />

Lender auf vielfältige Weise mit der Person und dem Erbe von Franz Xaver Lender auseinandergesetzt.<br />

Eine eigene Arbeitsgruppe zum Leitbild der Schule beschäftigte sich mit<br />

dem Wahlspruch, den unser Schulgründer seiner Einrichtung mit auf den Weg gab. Zwei<br />

Mitglieder dieser Arbeitsgruppe wurden vom Vorstand des Altsasbachervereins eingeladen,<br />

den diesjährigen Festvortrag zu halten: Frau Dr. Müller-Abels (im Folgenden „M“), die Latein<br />

und katholische Religion unterrichtet, und Herr Dr. Feigenbutz (im Folgenden „F“) mit den<br />

Fächern Latein, Griechisch und Hebräisch.<br />

F: Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

auf der Suche nach klugen Gedanken zum Leitbild der Heimschule Lender sind wir<br />

– genauer gesagt, meine Kollegin Frau Dr. Müller-Abels und ich – auf ein Plattencover<br />

gestoßen, das wir Ihnen auf keinen Fall vorenthalten möchten.<br />

Cover Chor 1975<br />

55


Dieses Bild ist nicht das Leitbild ... , aber es steht in einem gewissen inneren Zusammenhang<br />

mit diesem. Vor allem aber veranschaulicht es – nicht zuletzt in den grimmigen Farbtönen<br />

der Mode der 70er Jahre – einen Satz des frühen griechischen Philosophen Heraklit: Wir<br />

steigen zweimal in den selben Fluss und doch nicht in den selben Fluss. Der Chor und das<br />

Orchester, das wir sehen, gehören zu unserer Schule und doch zu einer völlig anderen Welt.<br />

Unseren Schülern heute müsste man schon das Format und die Medienart erst einmal<br />

historisch erklären: Bei Ihnen gehen wir davon aus, dass Sie größtenteils mit Vinyl-<br />

Schallplatten und deren Hüllen noch vertraut sind. Was sie sehen, ist das Cover einer<br />

Schallplatte, die unmittelbar nach den Feiern zu 100-jährigen Jubiläum der Heimschule<br />

entstanden ist. Sie ahnen schon, wer für die Musik auf dieser Platte verantwortlich zeichnet:<br />

zum einen Joseph Karch, der für das damalige Jubiläum die Messe zu Ehren des Hl.<br />

Franz Xaver komponierte, zum anderen Freddy Weber, dessen Vertonung des Lendermottos<br />

INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI damals uraufgeführt wurde. Beide Werke gibt es an diesem<br />

Altsasbacherwochenende zu hören – die Messe hören Sie morgen im Gottesdienst, Initium<br />

sapientiae haben Sie heute und hier schon zu hören bekommen.<br />

Der Text, den Freddy Weber vertont hat, ist mehr als ein Motto: in ihm steckt das ganze<br />

Leitbild der Heimschule Lender. In seiner Vertonung spiegeln sich drei Aspekte, oder<br />

besser, drei Stadien der Auseinandersetzung mit diesem Satz: Der erste Teil thematisiert in<br />

moderner Tonsprache mit vielen Zäsuren die Verwunderung, ja das Erschauern, das dieses<br />

große Bibelwort auslöst. Im zweiten Teil wird der Spruch in modalem g-Moll hinterfragt,<br />

gerade die offenen dominantischen Phrasen-Schlüsse sind ja regelrecht musikalische<br />

Fragezeichen; und im dritten Teil wird der Spruch freudig und beschwingt angenommen.<br />

Ihrem fachkundigen Ohr ist das ja alles nicht entgangen ...<br />

Über das Erschauern vor dem Wahlspruch der Heimschule wollen wir uns hier und<br />

heute nicht weiter äußern; da kennen Sie sich als Altsasbacher ja bestens aus. Mit der<br />

freudigen Annahme steht es vermutlich ähnlich: Dieser Effekt wird ja mit jedem Jahr, das<br />

einen von der eigenen Schulzeit trennt, stärker. Aber das Hinterfragen, das lassen wir uns<br />

heute nicht nehmen; und so wollen wir jetzt ein wenig ergründen, was Lender uns mit<br />

diesem Satz eigentlich sagen wollte.<br />

Wir haben uns in diesem „Lender-Jahr“ schon viele Gedanken gemacht, die auf der<br />

Homepage der Schule nachzulesen sind. Da wir vor einem Publikum von Altsasbachern<br />

davon ausgehen dürfen, dass unsere Zuhörer des Lesens mächtig sind, halten wir es für<br />

überflüssig, ja langweilig, das dort Veröffentlichte zu wiederholen. Stattdessen möchten<br />

wir eine andere Perspektive auf das Lender-Motto anbieten: Die Perpektive der Lehrer.<br />

M: INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI – der Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht vor dem Herrn<br />

(Ps 111, 10) – ist Leitspruch von vielen Bildungseinrichtungen und für fromme Christen<br />

sehr vertraut. Es war einfach naheliegend, diesen Leitspruch zu wählen.<br />

56


Bisher gibt es keine Hinweise, dass Lender die Wahl dieses Mottos irgendwo begründet<br />

hat. Für uns bedeutet das: Wenn wir eine historische Begründung wollen, müssen wir uns<br />

mit der Person Lenders auseinandersetzen. Das ist im derzeitigen Jahr des hundertsten<br />

Todestages vielfach in Vorträgen und Ausstellungen geschehen.<br />

Der Eindruck, der davon bleibt, ist der: Lender war von seiner Jugend an bis zum Ende<br />

seines Lebens ein freiheitsliebender Mann, einer, der seine Überzeugungen auch gegen<br />

Widerstände durchgesetzt hat, einer, der unerschrocken staatlichen oder kirchlichen<br />

Autoritäten trotzte, wenn sie im Widerspruch zu dem standen, was er als richtig erkannt<br />

hatte. Trotzdem – oder deswegen? – hat er den Beruf eines Priesters in der Katholischen<br />

Kirche gewählt, und er ist Politiker geworden.<br />

Priester – Pfarrer – Seelsorger, das ist jemand, dessen Hauptaufgabe darin besteht, sich<br />

um das Heil der ihm Anvertrauten zu kümmern. Lender hat das offensichtlich ganzheitlich<br />

verstanden. Das zeigen seine vielfältigen Werke, von denen die Heimschule nur eines ist.<br />

Er hat sich nicht nur um das geistige Wohl der Menschen gekümmert, sondern auch um<br />

ihr leibliches und materielles. Dafür stehen das Waisenhaus in Schwarzach, die Volksbank<br />

in Sasbach, seine 40-jährige Tätigkeit als Zentrumsabgeordneter im Badischen Landtag<br />

und im Reichstag in Berlin.<br />

Meine These ist also: Wenn das Schulmotto eine besondere, eigene Bedeutung für<br />

unsere Schule in der Gegenwart haben soll, kann diese Besonderheit nur in engem<br />

Zusammenhang mit dem Gründer verstanden werden, der dieses Motto gegeben hat.<br />

Jede Deutung dieses Mottos muss sich an der Person, dem Leben und Handeln von Franz<br />

Xaver Lender messen lassen.<br />

Was Lender als Person besonders auszeichnete, ist, dass er ununterbrochen zum Wohle<br />

der Menschen in seinen Pfarreien dachte, plante und handelte.<br />

Diese Menschen waren überwiegend Bauern und Handwerker, Bürger der umliegenden<br />

Kleinstädte, also die sogenannten „kleinen Leute“, Leute ohne Standesprivilegien, Leute,<br />

die hart für ihr tägliches Brot arbeiten mussten.<br />

Lender hatte (unter vielem anderen) beschlossen, diesen Leuten, ihren Kindern, Zugang<br />

zu Bildung zu ermöglichen. Dieser Ansatz ist vom 16. Jahrhundert, als die ersten Kollegien<br />

der Jesuiten entstanden, bis heute in der Arbeit der (kirchlichen) Hilfsorganisationen für<br />

die Menschen in der dritten und vierten Welt der Königsweg, um Menschen aus Not und<br />

Unterdrückung in ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen. Lender hat zu diesem<br />

Zweck eine Schule gegründet. Weil er aber gesehen hatte, dass zu umfassendem Wohlergehen<br />

neben der Versorgung mit den lebensnotwendigen Gütern auch die Sorge um<br />

die Seele – wir sagen heute „Psychische Gesundheit“ – gehört, gründete er eine Schule,<br />

deren erklärtes Ziel es war, auch Seelsorger, künftige Priester, heranzuziehen. Soweit wir<br />

57


isher wissen – die Auswertung des schriftlichen Nachlasses, z. B. der Predigten Lenders,<br />

steht noch aus – war er mehr ein Mann der Tat als der Worte, so dass wir heute aus seinen<br />

Taten auf seine Absichten schließen müssen.<br />

Daraus, aus seinen Werken, können wir, die wir Schule an „seiner Anstalt“ machen,<br />

ablesen, wie sein Vermächtnis – dazu gehört auch das Leitwort „Der Anfang der Weisheit<br />

ist die Ehrfurcht vor Gott“ – heute mit Leben erfüllt werden kann.<br />

F: Das tun wir ja auch ganz gründlich: Wir haben Schulseelsorge, Compassion, Goldene<br />

Regeln, Mediation, Streitschlichter, SMV-Arbeit, Klassenrat, LGS, Förderprogramme, seit<br />

neuestem auch ein Sozialpädagogisches Gymnasium, und das in friedlicher Koexistenz<br />

mit den alten Sprachen.<br />

M: Schön und gut – aber trifft das den Kern der Sache?<br />

F: Wie meinst du das? Hast du etwa was gegen die alten Sprachen?<br />

M: Im Gegenteil, die Alten Sprachen leisten einen sehr wichtigen Beitrag zu dem, was<br />

Lender wollte. Das erste Fach, das im damals <strong>Sasbacher</strong> Pfarrhaus unterrichtet wurde,<br />

war Latein. Aber von den Alten Sprachen einmal abgesehen ist alles, was Du genannt<br />

hast, irgendwie formal und institutionell. So gut und wichtig diese Dinge auch sind:<br />

Entscheidend ist, wie sie mit Geist und Leben erfüllt werden, und da kommt es vor allem<br />

auf Menschen an.<br />

F: Wer erfüllt die Schule mit Leben? Natürlich bringen die Kinder sehr viel Lebendigkeit<br />

mit. Aber die wechseln ja ständig; und sie müssen in das Lender-Leben erst hereinwachsen.<br />

Von ihnen können wir noch nicht erwarten, dass sie diese Tradition weitergeben. Dazu<br />

braucht es mehr Kontinuität, und die können eigentlich nur wir herstellen: die Lehrer.<br />

M: Die Lehrer?<br />

Viele von uns sind „zufällig“ an der Heimschule, weil es hier eine freie Stelle in der<br />

passenden Fächerkombination gab, nicht, weil uns die Schule oder gar das Leitbild<br />

besonders gut gefiel.<br />

Wir sind nach den neuesten und immer wieder sich ändernden Standards ausgebildet,<br />

kompetenzorientiert, standardbasiert, handlungsorientiert…<br />

F: ... allseits versiert, überqualifiziert, desorientiert, vielleicht auch schon desillusioniert?<br />

M: Und dann werden wir beim Einstellungsgespräch mit der Gretchenfrage der Schulstiftung<br />

konfrontiert: „Wie hältst Du’s mit der Religion“?<br />

F: Was antworten wir darauf? Unsere eigene Lebenswirklichkeit ist oft: schwierige<br />

Stellensuche, schwierige Familiensituation, instabile oder gescheiterte Partnerschaften,<br />

der Versuch, Beruf und Erziehung von Kindern irgendwie unter einen Hut zu bringen ...<br />

Religion ist entweder kein Thema, mit dem wir uns intensiver beschäftigen, oder sie ist<br />

ein Thema, das negativ besetzt ist.<br />

M: Wir erleben eine Kirche, die sich als moralische Instanz gebärdet, sich selbst jedoch<br />

– in ihren Amtsträgern – nicht an ihre Maßstäbe hält, deren Einhaltung aber von uns qua<br />

Arbeitsvertrag einfordert.<br />

58


Lea Grommelt, Anna-Lena Krappe<br />

59


Wie gehen wir da mit dem Anspruch des Leitwortes um? Manche von uns ignorieren<br />

ihn, manche lehnen ihn ab: Die „Ehrfurcht vor Gott“, „Timor Domini“, wird zur Angst vor<br />

Gott: Gott, der in Gestalt der Schulstiftung die Einhaltung von Regeln fordert und bei<br />

Nichtbefolgen mit Verlust des Arbeitsplatzes bestraft.<br />

Da wird einiges an Anpassung verlangt. Wie war das mit Lenders ersten Lehrern? Waren<br />

die politisch korrekt? Sperrlinge, Priester mit Berufsverbot, – wie waren die in der Kirche<br />

angesehen? Solche Leute anzustellen: war das eine Provokation oder einfach pragmatisch?<br />

Latein konnten sie wohl – aber konnten sie auch mit Kindern umgehen? Und was heißt<br />

das für die heutige Einstellungspolitik?<br />

F: Neben der Schulstiftung mit ihren Ansprüchen haben wir es auch mit der modernen<br />

Zivilgesellschaft und wirtschaftlichen Interessen zu tun. Die Schule wird zunehmend unter<br />

ökonomischen Gesichtspunkten gesehen. Statt Weisheit zählt Leistung, statt Bildung<br />

Kompetenz. Die Schüler werden ihres Eigenwerts beraubt und als menschlicher Rohstoff<br />

für die Wirtschaft betrachtet, die Bildung wird nach ihrer ökonomischen Verwertbarkeit<br />

beurteilt. Dass alle großen Bildungsstudien der letzten Jahre von Wirtschaftsorganisationen<br />

gekommen sind, zeigt deutlich, woher hier der Wind weht. Diese funktionelle Perspektive<br />

auf die Schüler ist zutiefst unmenschlich und steht zu dem Menschenbild, das aus Lenders<br />

Handeln spricht, in diametralem Widerspruch. Wir erinnern uns an das vorhin Gesagte:<br />

Lender wollte dem Menschen in seinen materiellen wie seelischen Nöten helfen und ihm<br />

durch Bildung ein freies, selbstbestimmtes Leben ermöglichen, der ökonomische Ansatz<br />

dagegen will ihn zum Instrument machen und zu seinen Zwecken benutzen.<br />

Dieser zweckorientierte Ansatz ist heute sehr en vogue und hat auch Auswirkungen<br />

darauf, wie Eltern die Schule wahrnehmen. Auf einer Elternversammlung an der Heimschule<br />

fiel vor wenigen Wochen der denkwürdige Satz, die Schule habe die Pflicht, für<br />

die entsprechenden Abitur-Durchschnitte zu sorgen.<br />

M: Kommt es da nicht auch ein wenig auf die Kinder an?<br />

F: Eigentlich schon. Natürlich wollen wir unseren Schülern dabei helfen, dass sie einen<br />

guten Abschluss erreichen. Aber wenn Eltern hier die Schule mehr in der Pflicht sehen<br />

als die eigenen Kinder, zeigt das, was Schule für solche Eltern ist: keine Bildungsanstalt,<br />

sondern ein Dienstleistungsunternehmen.<br />

M: Dienst an wem? Am Schüler! In unserem Leitwort geht es doch um eine grundlegende<br />

Einstellung zu Gott und damit zum Menschen. Ehrfurcht vor Gott bedeutet: Ich erkenne<br />

an, dass Gott immer größer ist. Aber gerade dieser Gott ist in Jesus Mensch geworden<br />

und hat uns so gelehrt, dass wir Ihm in jedem Menschen begegnen, in jedem Schüler, in<br />

jedem Kollegen, in den Eltern …<br />

F: Gilt das auch für jeden Schüler, der meinen Unterricht stört und mich immer wieder<br />

zur Weißglut bringt? Oder auch für den Abiturienten, den ich, kaum dass er die letzte<br />

Prüfung abgelegt hat, besoffen und hilflos auf dem Parkplatz zwischen Pizzakartons und<br />

Glasscherben auffinde? Gilt das auch für Eltern, die mich nach 22 Uhr noch in lange<br />

60


Blitzlicht vor der Krämerbrücke in Erfurt (Foto: Nicolas Bohnert)<br />

Telefongespräche verwickeln? Um von den Kollegen und Kolleginnen gar nicht erst<br />

anzufangen ...<br />

M: Du hast Recht, es gibt natürlich Situationen und Fälle in unserem Alltag, in denen<br />

das schwer fällt. Andererseits ist die Sachlage nach dem Zeugnis der Bibel eindeutig:<br />

„Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn.“ – auch<br />

den betrunkenen Abiturienten. Auch wenn man ihm in dieser Situation von seiner Würde<br />

nichts anmerkt, kann sie ihm keiner nehmen – noch nicht einmal er selbst. Er ist und<br />

bleibt Ebenbild Gottes. Wenn wir das ernst nehmen, ändert sich alles! –<br />

F: Was ist dann das Wichtigste, das wir als Lenderschule unseren Schülern fürs Leben<br />

mitgeben wollen?<br />

M: Du meinst, außer der Ehrfurcht vor Gott? Freiheitsliebe ...<br />

F: Den eigenen Kopf benutzen ...<br />

M: Zivilcourage ...<br />

F: Autoritäten kritisch hinterfragen ...<br />

M: Ganz wichtig für junge Menschen: Selbstbewußtsein!<br />

F: Á propos Selbstbewußtsein: Da muss ich unbedingt noch einmal auf das Schallplattencover<br />

vom Anfang zurückkommen:<br />

M: Du hast recht: Ohne Selbstbewußtsein hätte man solche Frisuren nicht tragen<br />

können ...<br />

61


F: Geschweige denn solche Hosen!<br />

M: Unsere Generation schreckt noch immer vor nichts zurück. Wir sind geprägt vom<br />

Kampf gegen Autoritäten und Konventionen, auch gegen das eigene Elternhaus. Das hat<br />

deutliche Parallelen zu Lenders Jugend.<br />

F: Unseren heutigen Schülern wirft man das Gegenteil vor: Man sagt, sie seien zu angepasst<br />

und flöhen vor einer Realität, der sie sich nicht gewachsen fühlten, in virtuelle Welten.<br />

M: Ob sich wirklich so viel geändert hat? Immerhin ist die Big-Band ganz real hier,<br />

nicht nur virtuell. Die Schüler haben heute das gleiche Stück gespielt wie damals; zwar in<br />

einer anderen Besetzung und in einem anderen Arrangement, aber trotzdem die gleiche<br />

Musik mit der selben Aussage: INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI – die Ehrfurcht vor dem Herrn<br />

ist der Anfang der Weisheit.<br />

F: Wenn uns das, was Freddy Weber mit seiner Musik gemacht hat – das Bewährte<br />

in neue Formen zu bringen und es so mit neuem Geist und neuem Leben zu erfüllen – ,<br />

wenn uns das also mit Lenders Schule gelingt, dann ist es nicht zuletzt unser ererbter<br />

Leitspruch, der eine über 130 Jahre alte Schule immer noch jung hält und beschwingt<br />

— bzw. beswingt.<br />

Mona Wellhäuser 10 b<br />

62


Atina Mansour, 10 b<br />

Markus Feger ,10 b<br />

63


Kassenbericht<br />

der Vereinigung der Altsasbacher und Förderverein e.V. Sasbach<br />

für das Kalenderjahr 2013<br />

Einnahmen 2013<br />

Beiträge und Spenden € 53.849,96<br />

Sonstige Einnahmen (Zuschüsse u.ä.) € 18.108,69<br />

Zinsen € 119,79 € 72.078,44<br />

Ausgaben 2013<br />

Stipendien u. Unterstützung schulischer € 22.996,36<br />

Belange<br />

Kosten „Der <strong>Sasbacher</strong>“ € 20.429,71 €<br />

Bürobedarf, Porto, Kosten Mitgliederverwaltung<br />

€ 1.079,93 €<br />

Kosten Altsasbachertag € 12.056,50 €<br />

Gezahlte Spenden/Zuwendungen € 0,00 €<br />

Verschiedene Kosten € 12.542,47 € 69.104,97<br />

Ergebnis zum 31.12.2013 € 2.973,47<br />

Vermögen am 01.01.2013<br />

Volksbank Achern eG / Girokonto € 43.622,53<br />

Volksbank Achern eG / Termingeld € 5.845,20<br />

Vereinsausstattung/Anlagevermögen € 49,00<br />

€ 49.516,73<br />

Vermögen am 01.01.2013 € 48.700,67<br />

Einnahmen 2013 € 72.078,44<br />

Ausgaben 2013 € 69.104,97<br />

Vermögen am 31.12.2013 € 51.674,14<br />

Ottersweier, den 16.04.2014<br />

Markus Back - Kassier<br />

64


Unsere Jubilare<br />

Am 18. und 19. Oktober 2014 findet der diesjährige Altsasbachertag statt. Wir freuen uns,<br />

ganz besonders die nachfolgend aufgeführten Jubiläumsjahrgänge in Sasbach begrüßen<br />

zu dürfen. Im Spätsommer gehen den Jubilaren die Einladungen mit dem Programm. Die<br />

<strong>Sasbacher</strong> Schulgemeinde freut sich jetzt schon auf das Wiedersehen.<br />

Jahrgang 1931/39<br />

Jahrgang 1936/44 G<br />

65


Jahrgang 1936/44 R<br />

Jahrgang 1940/49 G<br />

Jahrgang 1940/49 R<br />

Jahrgang 1945/54 G<br />

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1948 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

67


Jahrgang 1945/54 R<br />

Jahrgang 1950/59 G<br />

68


1953 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

Jahrgang 1950/59 R<br />

69


Abitur 1964 AG<br />

Jahrgang 1955/64 G<br />

70


1958 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

Jahrgang 1955/64 R<br />

71


Abitur 1969 AG<br />

Jahrgang 1960/69 G<br />

72


1963 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

Jahrgang 1960/69 Ra<br />

73


Jahrgang 1960/69 Rb<br />

74


1968 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

Abitur 1974 AG<br />

75


Jahrgang 1965/74 G<br />

Jahrgang 1965/74 R<br />

76


1973 AG (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

77


Abitur 1979 AG<br />

Jahrgang 1970/79 G<br />

78


1973 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

79


Jahrgang 1970/79 R<br />

Jahrgang 1975/84<br />

Tutoren:<br />

Josef Blechinger<br />

Klaus Eisemann<br />

Gisela Goebes<br />

Günter Lusch<br />

Klaus Mittenmüller<br />

Bernhard Willmann<br />

Michael Buck<br />

Renate Fürderer<br />

Elmar Hörig<br />

Klaus Meyer<br />

Barbara Pfeifer-Schulz<br />

80


1983 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

81


Jahrgang 1980/89<br />

Tutoren:<br />

Herr Abs<br />

Herr Dr. Müller<br />

Herr Doyle Frau Schmitt B.<br />

Herr Huber R.<br />

Herr Wussler<br />

Herr Lerch<br />

Herr Lusch<br />

85


1988 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

87


1993 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

Jahrgang 1985/94<br />

Tutoren:<br />

Bernd Behrends<br />

Richard Doyle<br />

Hubert Endres<br />

Heinrich Hölzing<br />

Manfred Keller<br />

Hannes Schöttgen<br />

Fritz Wintterlin<br />

Petra Dollhofer<br />

Klaus Eisemann<br />

Siegbert Fischer<br />

Achim Hurst<br />

Wolfgang Lerch<br />

Manuela Schweer<br />

89


Jahrgang 1995/2004<br />

92


2003 (Foto: Hilde Pedrotti)<br />

93


Paula Zimny, 7 a<br />

94


Jahrgang 1943/52 auf dem Odilienberg (Foto: Willi Vögele)<br />

Bericht der Jahrgänge<br />

Jahrgangstreffen 1943/52 auf dem Odilienberg im Elsass<br />

Willi Vögele, Freiburg im Breisgau<br />

In Erinnerung an den eindrucksvoll verlaufenen Altsasbachertag 2012, den wir zu<br />

unserem Diamantenen Abitur-Jubiläum mit Jung- und Altsasbachern feierten, war unser<br />

Blick auf das nächste Jahrgangstreffen 2013 gerichtet. Alexander Kuhn hatte die Idee, es<br />

auf dem „Monte Sainte-Odile“ im Vorfeld der Vogesen auszurichten. Das Angebot fand<br />

Zustimmung. Nach inzwischen 26 Zusammenkünften sind wir mit unseren Ehefrauen und<br />

Angehörigen eine echte Gemeinschaft geworden.<br />

Am Freitag, 16. August 2013, haben wir Quartier im Hotel „Monte Saint-Odile“ auf<br />

dem Odilienberg bezogen: Werner und Waltraud Dietrich, Alois und Elisabeth Freund,<br />

Artur und Gudrun Kautz, Alexander Kuhn, Dr. Wolfgang und Inge Maier-Borst, Egon und<br />

Mia Marx, Ernst Moser, Richard Mayer, Dr. Hans und Gerda Schwenk, Winfried Wehrle,<br />

Willi und Renate Vögele.<br />

95


Überrascht und erstaunt waren wir von der Größe und Vielfalt der Anlagen mit der<br />

Klosterkirche und den Kapellen. Die Aussicht vom 763 Meter hohen Monte Sainte-Odile,<br />

zu frühen Zeiten „Kloster von Hohenburg“ bezeichnet, rundum weit ins Land – Ottrott –<br />

Niedermünster bis Obernai war dank des sonnigen Wetters beeindruckend.<br />

Im Restaurant und Pilgersaal wurde für Speis’ und Trank gesorgt und das vortrefflich.<br />

Das gemeinsame Mahl war für uns auch der Ort der Begegnung unseres Lender-Jahrgangs.<br />

Wie bei Klassentreffen üblich, wurde die Erinnerung an die Schulzeit wach, an Lehrer, die<br />

uns aus der Sicht im Nachhinein viel beibrachten und als Vorbilder auch Wege fürs Leben<br />

aufzeigten. Wir haben Freud’ und Leid bekundet und angenommen. Unsere Gedanken<br />

weilten bei denen, die aus Alters- oder anderen Gründen nicht dabei sein konnten, und<br />

bei den Verstorbenen.<br />

Am Samstag, 17. August, brachte uns der Klosterführer Michel Vogt in Elsässer Mundart<br />

die Geschichte des Odilienberges, seines Klosters und das Leben der Heiligen Odilie nahe.<br />

Seine Forschertätigkeit als Lebensaufgabe zeigte sich in seinem Wissen, das mit Gesten<br />

angereichert und bisweilen von Humor getragen Heiterkeit erweckte.<br />

Große Bewunderung erfährt bei den Besuchern des Odilienberges die über dem antiken<br />

Friedhof der Ordensschwestern errichtete Tränenkapelle mit ihren reichen künstlerischen<br />

Impressionen der Fahrt auf den Odilienberg (Fotos: Will Vögele)<br />

97


Jahrgangsfoto 1953 G<br />

Mosaiken an den Gewölben. Auf dem dort befindlichen Stein soll der Legende nach Odile<br />

gekniet haben, um für den Vater nach seinem Tod zu beten.<br />

Klostergang und Klosterkirche, dem Ort der „Ewigen Anbetung“ zeugen mit Fresken,<br />

Skulpturen, Wandbehängen und bildlichen Darstellungen, die über den Monte Sainte-<br />

Odile hinausreichen von der wechselvollen Geschichte und den Geschicken des Klosters in<br />

vielen Facetten – Gedanken, die den Menschen hier und heute die kurze Zeit im irdischen<br />

Leben nahe bringen, aber auch Hoffnung durch den Glauben geben.<br />

Historisches Erbe und beschilderte Wanderwege um den Fels des Odilienberges haben<br />

zum Verweilen und Erkunden auf Spaziergängen eingeladen – Lourdesgrotte, ein markanter<br />

Kreuzweg, Rundgang um den Felsen, auf dem das Kloster erbaut ist, und die<br />

Odilienquelle -nach einem etwas beschwerlichen Abstieg unser Ziel. Pilger nehmen das<br />

Wasser für ihre Augen – an die Legende der Sainte Odile erinnernd, das Wasser aus dem<br />

Felsen hervorquellend, um Blinde zu heilen.<br />

Am Sonntag, 17. August, feierten wir mit vielen Gläubigen das Hochamt auf der Terrasse<br />

des Klosters, zelebriert vom Straßburger Bischof Vincent Dollmann mit einer ansprechenden<br />

Predigt - Rückblick auf Maria Himmelfahrt - Glaube - Gegenwart des schrecklichen<br />

Geschehens in der Welt - Wirken der Sainte Odile in der Vergangenheit bis zum heutigen<br />

Tage in der Verehrung durch die Pilger.<br />

Das Jahrgangstreffen 2013 ist für uns ehemalige Lenderschüler mit unseren Ehefrauen<br />

ein bleibendes Erlebnis. Dank der guten Vorbereitung und Durchführung durch Alexander<br />

Kuhn als Organisator eignete sich der Odilienberg vorzüglich. Vergelt’s Gott Alexander !<br />

98


Projekte<br />

Sommerschule 2013<br />

Roland Spether<br />

„Morgens gehe ich in die Schule und nachmittags kann ich immer noch ins Schwimmbad“.<br />

Der „Stundenplan“ von Laura ist etwas anders als der ihrer Mitschüler, denn sie<br />

besucht die Sommerschule der Heimschule Lender und beschäftigt sich intensiv mit<br />

Französisch und Englisch. „Ich möchte im nächsten Schuljahr in den Sprachen bessere<br />

Noten haben“, so die Lenderschülerin, die ohne Probleme in die 9. Klasse versetzt wurde.<br />

Aber im letzten Schuljahr konnte sie mehrmals nicht am Unterricht teilnehmen, so dass<br />

sie Lernstoff verpasste und diesen in der Sommerschule nachholen möchte. „Zuerst wollte<br />

es meine Mama, dann war es auch meine Entscheidung“, meinte Laura, weshalb sie sich<br />

für das Büffeln französischer und englischer Grammatik in den Ferien entscheid. „Antonia<br />

erklärt das richtig gut“, lobt sie ihre „Lehrerin“ Antonia aus der Jahrgangsstufe 2, als<br />

sich beide gerade mit den französischen Zeiten und dem Gebrauch von Imperfekt, Passé<br />

composé und Futur befassten. Bei Tobias geht es um Mathe, Parabeln und quadratische<br />

Funktionen und darum, mit Marius den Stoff aus der 7. Klasse aufzuarbeiten. Wichtig<br />

ist ihm, in der 8. Klasse sicherer zu werden und besser zu verstehen, wie er an Lösungen<br />

herangehen muss.<br />

Sommerschule (Foto: Roland Spether)<br />

99


Sommerschule (Foto: Roland Spether)<br />

Dass „Schüler Schülern helfen” war schon immer ein Markenzeichen des „Lendergeistes”<br />

und des schulischen Alltag in der Heimschule, was ganz im Sinne der Vereinigung der<br />

Altsasbacher ist. So startete die Heimschule 2011 nach intensiver Vorarbeit das Projekt<br />

Sommerschule, die in den ersten zwei Wochen der „Großen Ferien“ ihre Türen für freiwillige<br />

Lenderschüler öffnet. Die einen möchten in einem bestimmten Fach ihre Note im neuen<br />

Schuljahr verbessern. Andere waren längere Zeit krank und haben manchen Stoff versäumt<br />

und wieder andere wollen etwas dafür tun, dass etwa aus einer „schwachen 3 in Mathe“<br />

eine „stabile 3“ wird. Eine intensive Nacharbeit etwa in Chemie oder Französisch kann<br />

dazu führen, mit einer besseren Grundlage und Motivation in das neue Schuljahr zu starten.<br />

Verantwortliche „Schulleiter“ sind die Lehrer Katja Lang-Cappel und Gerd Sarcher, 2013<br />

nehmen 35 Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 7, 8 und 9 das Lernangebot<br />

wahr. Zwölf Nachhilfegeber aus der Oberstufe und junge Altsasbacher unterrichten<br />

gezielt und ganz individuell die Sommerschüler, angeboten werden Hilfen in den Fächern<br />

Mathematik, Englisch, Französisch, Spanisch, Latein, Physik und Chemie. Die Altsasbacher<br />

haben die Sommerschule mit aus der Taufe gehoben, organisieren auch deren Ablauf und<br />

unterstützen sie inhaltlich und finanziell.<br />

„Mit der Idee der Sommerschule ist ein Stein des Erfolgs ins Rollen geraten“. Schulleiter<br />

Lutz Großmann freut sich über das Ergebnis und darüber, dass auch andere Schulen der<br />

Region die Idee aufgriffen, um Schüler bei der Vertiefung und Sicherung des Lernstoffes<br />

100


zu unterstützen. „Das Spezifikum der Sommerschule à la Lender ist, dass ausgewählte<br />

Oberstufenschüler als Mentoren agieren und ihren Mitschülern helfen“. Die Nachhilfegeber<br />

wurden von Katja Lang-Cappel und Gerd Sarcher bewusst ausgewählt, denn es sei eine<br />

verantwortliche Aufgabe, den Mitschülern beim Beheben von fachlichen und methodischen<br />

Unsicherheiten zu helfen. Hier sei nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch<br />

die menschliche Eignung von Bedeutung. „Es geht darum, partnerschaftlich und nicht<br />

von oben herab und mit dem Zeigefinger auf den Lernstoff hinzuweisen“. Der Vorteil des<br />

Lender-Konzepts liege darin, dass zum einen die Schulgemeinschaft im Geist der Solidarität<br />

gestärkt werde und zum anderen die Offenheit der Sommerschüler gegenüber dem<br />

Nachhilfegeber vielleicht etwas größer sei, als wenn ein Lehrer die Aufgabe wahrnähme.<br />

„Nicht selten können Schüler ganz neue Lernwege aufzeigen, wodurch die Motivation<br />

steigt und neues Selbstvertrauen wachsen kann“, meinte der Schulleiter.<br />

Sasbach hilft im Lender-Jahr<br />

Roland Spether<br />

„Sasbach hilft im Lenderjahr“ war das Motto einer sozialen Initiative anlässlich des<br />

Gedenkens an den 100. Todestag von Franz Xaver Lender, in dessen Sinn eine Spendenaktion<br />

für Projekte in Peru und auf Haiti initiiert wurde. Bei den über das Lender-Jahr<br />

verteilten Veranstaltungen kam die erfreuliche Summe von über 8100 Euro zusammen,<br />

die Dreikönigsaktion 2014 steuerte weitere 1088,93 Euro bei. Die Vereinigung der Altsasbacher<br />

stockte den Spendenbetrag um 1.800 € auf, um jedem der Altsasbacherprojekte<br />

materiell eine ansprechende Zuwendung zukommen zu lassen.Vor dem Abflug in ihr zweites<br />

Heimatland Peru durfte die Altsasbacherin Isabel Glaser aus Fautenbach symbolisch<br />

die Spenden in Empfang nehmen, die Rektor Edgar Eisele vom Seminar St. Pirmin und<br />

Pastoralreferent Mathias Fuchs überreichten.<br />

Um die verschiedenen Facetten Lenders als Priester, Schulgründer, Politiker und Gründer<br />

der Volksbank Sasbach neu ins Bewusstsein zu rufen, gab es im Verlauf des vergangenen<br />

Jahres eine Vielzahl von Veranstaltungen in Kooperation zwischen Heimschule Lender,<br />

Vereinigung der Altsasbacher, Pfarrei, Gemeinde und Volksbank. Bei den Veranstaltungen<br />

wurden um Spenden für „Sasbach hilft im Lender-Jahr“ gebeten, Volksbank und Altsasbacher<br />

spendeten zusätzlich und auch die Besucher der Weihnachtskonzerte waren gerne<br />

für eine Spende bereit. So kam die stattliche Summe zusammen, die auf drei Projekte<br />

in Peru und Haiti aufgeteilt wurden. Ein Teil ging wie seit 20 Jahren an die Projekte des<br />

Altsasbachers, Pfarrer Wilfrid Woitschek, der seit 1986 seinen Pfarrsitz in Churin/Peru hat<br />

und dort eine Albergue betreut. In dieser „Herberge“ wohnen 42 Jugendliche aus den bis<br />

3850 Meter hoch gelegenen Dörfern und durch dieses Internat ist es den Mädchen und<br />

Jungen möglich, in Churin die Secundar-Schule (7. bis. 11. Schuljahr) zu besuchen. In der<br />

Pfarrei „San Juan Bautista” von Pfarrer Wilfrid Woitschek absolvierte Isabel Glaser im Jahr<br />

101


Die Spendenaktion „Sasbach hilft im Lenderjahr“ war ein voller Erfolg Hintere Reihe v.l. Rektor Edgar<br />

Eisele, Isabel Glaser und Mathias Fuchs, Vordere Reihe v.l. Maja Ulrich, Cassandra Sallas und Hannah<br />

Reith (Foto: Roland Septher)<br />

2004 ein freiwilliges soziales Jahr, lernte Peru kennen und lieben und betreut heute im<br />

Auftrag der Erzdiözese Freiburg die Peru-Volontario. Mit anderen jungen Leuten gründete<br />

sie den „Fondo Peru“, um Jugendliche in Ausbildung und Studium zu unterstützen. Denn<br />

Bildung in unterschiedlichen Formen wurde als fundamental für eine menschliche, wirtschaftliche<br />

und soziale Entwicklung erkannt und in diesem Sinne wird über Stipendien,<br />

Bildungsmaßnahmen vor Ort und Netzwerkarbeit geholfen.<br />

Nach dem verheerenden Erdbeben 2010 auf Haiti kam es auf Initiative der Heimschule<br />

zur Spendenaktion „Sasbach hilft“, um den Schulhausneubau der Salesianer Don Bosco<br />

in Gressier zu unterstützen. Heimschule, Gemeinde, Vereine und viele Spender trugen<br />

Bausteine im Wert von über 26000 Euro bei, nun kamen weitere 2700 Euro dazu. In einer<br />

Rekord-Bauzeit von nur 10 Monaten entstand 2011 eine Grund- und Sekundarschule,<br />

ein College (Klassen 11-13) sowie ein Internat für 80 Schüler und die Heimschule Lender<br />

halft mit getreu einem haitianischen Sprichwort: „Piti, piti wazo fe nich li“ – „Nach und<br />

nach baut der Vogel sich sein Nest“.<br />

102


Konzert des Altsasbacher-Orchesters<br />

Roland Spether<br />

Dass Liebe zur Musik und Freude am Außergewöhnlichen eine perfekte Lender-Harmonie<br />

formen können, durften die Besucher eines weithin einmaligen Konzertes in der voll<br />

besetzten Aula erleben. Hier gab es schon viele Konzerte auf hohem Niveau und mit<br />

künstlerischer Note, doch die Gala-Vorstellung des Altsasbacher-Orchesters mit Dirigent<br />

Johannes Braun und der fabelhaften Pianistin Birgit Becher gehörten zu den glanzvollen<br />

Sternstunden im Kulturleben des „Musikgymnasiums Lender“. Während die Gäste mit stehenden<br />

Ovationen und tosendem Applaus die Akteure würdigten, sprach Schulleiter Lutz<br />

Großmann allen aus dem Herzen, als er sich für das schöne Zeichen der Verbundenheit<br />

und den „musikalischen Genuss“ bedankte.<br />

Bereits vor den ersten Takten in der Aula hatten sich das Orchester und das Organisations-Team<br />

mit Johannes Braun, Leopold Helmholz, Matthias Keller und Judith Koschmieder<br />

ein Riesenkompliment verdient, galt es doch, online über die modernen Medien mit 52<br />

Musikerinnen und Musiker aus ganz Deutschland zu proben und alles zu organisieren.<br />

Jeder übte für sich und alle trafen sich vor 14 Tagen zu 20 Stunden intensiven Proben<br />

auf Schloss Ortenberg. Die Vereinigung der Altsasbacher unterstützte das Projekt, denn<br />

was kann es für den Verein mit 6300 Mitgliedern Schöneres geben, wenn Ehemalige zu<br />

den Wurzeln ihrer schulischen und musikalischen Bildung zurück kehren, um in herrlichen<br />

Melodien wahren „Lendergeist“ zum Klingen zu bringen. Die Profimusikerin und Klari-<br />

Das Altsasbacher-Orchester gab eine Gala-Vorstellung und setzte mit einem musikalischen Genuss<br />

ein besonderes Zeichen der Verbundenheit zur Heimschule Lender (Foto: Roland Spether)<br />

103


nettistin Lea Hamm (Achern) von der Philharmonie Südwestfalen schwärmte von dem<br />

Projekt, „mit vielen motivierten Leuten eine tolle Musik zu machen“. Vergleichbar kenne<br />

sie nicht und es sei außergewöhnlich, wie sich dieses Orchester formierte und welche<br />

Qualitäten es hat. „Ich komme auch ohne Konzert liebend gerne nach Sasbach“, meinte<br />

Mark Hernadi, der Maschinenbau studiert, wie viele Ehemalige der Musik treu blieb und<br />

bei einem Werk mit dem E-Piano die „Harfe“ spielte. Auch der frühere Musiklehrer vieler<br />

Akteure, Fredy Weber, war hell begeistert über das famose Konzert, die „geniale Pianistin“<br />

Birgit Becher und das Dirigat von Johannes Braun, der „mit Klarheit und Freundlichkeit“<br />

das Orchester führte und mit diesem die hochkarätigen Werke interpretierte.<br />

Es war ein Vergnügen, Johannes Braun beim Dirigieren zuzusehen und ein Orchester<br />

bestechend in Dynamik und Prägnanz zu erleben, das zum Auftakt mit der imposanten<br />

sinfonischen Dichtung „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest Mussorgsky gleich<br />

einen Paukenschlag setzte. Denn der musikalische Hexentanz auf dem Berge des slawischen<br />

Gottes Triglaw entführte in eine sagenhafte Klangwelt mit düsteren Melodien, schnellen<br />

Tempi beim „Streit der Hexen“ und eigenwilliger Tonsprache, für die alle Akteuren höchste<br />

Konzentration und technische Versiertheit in allen Variationen präsentierten.<br />

Komplimente in höchsten Tönen erhielt Birgit Becher geborene Karch aus Achern, die<br />

seit 30 Jahren als Klavierpädagogin, Pianistin und Organistin tätig ist, mit virtuoser Spielfreunde<br />

brillierte und dem Konzert eine professionelle Note verlieh. Es war faszinierend<br />

und mitreißend, wie sie Mozarts Klavierkonzert Nr. 23 spielte und die charakteristische<br />

Tonsprache vom lyrisch-verspielten ersten Satz über das melancholische Adagio in fis-Moll<br />

hin zum spritzig-konzertanten dritten Satz darbot. Das war meisterlich und Klavierkunst<br />

vom Feinsten eine Altsasbacherin, die gerne zu Konzerten nach Sasbach kommt. Wie alle<br />

anderen Musiker auch, die zum Finale ihres grandiosen Konzertes die Sinfonie Nr. 5 von<br />

Tschaikowsky aufführte, die zu seinen berühmtesten Werken gehört, viele wundervolle<br />

Melodien enthält und die russische Musikwelt in prächtigen Klangbildern entfaltete. Das war<br />

das Sahnehäubchen auf einem Lender-Konzert „de Luxe“, das noch lange nachklingen wird.<br />

„Der Große Schneidewind“ - Geschichtsstunde der besonderen Art<br />

Das Ventil Rockmusik<br />

104<br />

Roland Spether<br />

„Die Rockmusik des Westens ließ uns von einer Welt träumen, in die wir nicht durften“.<br />

„Der Große Schneidewind“ alias Günter Schneidewind hatte aufmerksame Zuhörer, als er<br />

in der Lender-Aula von seinen Träumen als Teenager in der ehemaligen DDR erzählte und<br />

davon, dass die westliche Rock- und Popmusik der 70er und 80er Jahre ihren Anteil hatte,<br />

dass 1989 die Mauer fiel und Menschen durch den Stacheldraht in die Freiheit gehen<br />

konnten. Dass er hierbei ausgerechnet Karl Marx zitierte, passte wie die Faust aufs Auge.


Der große Schneidewind - „Der Große Schneidewind“ wurde in der Lender-Aula in Sasbach aufgeschlagen<br />

und Günter Schneidwind durfte sich im Beisein von Vertretern des Schulleitungsteams ins<br />

Goldene Buch der Heimschule Lender eintragen – v.l. Norbert Zwick, Günter Schneidwind, Gerd Sarcher<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

So sagte der Urvater des real existierenden Sozialismus auf dem Weg zum Kommunismus<br />

einst: „Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass<br />

man ihnen ihre eigene Melodie vorsingt“. Genau dies sei geschehen und wie Kunst und<br />

Literatur habe auch die Musik dafür gesorgt, dass die Träume gleichsam Beine bekamen<br />

und die Menschen sich den Weg in die Freiheit bahnten.<br />

„Das Ventil Rockmusik - Jugend im geteilten Deutschland zwischen Protest und<br />

Anpassung“. So das Thema der interessanten Begegnung von Günter Schneidewind<br />

mit Abiturienten, die von der Fachschaft Geschichte verantwortlich von Gerd Sarcher<br />

organisiert und den Altsasbachern unterstützt wurde. Dass der „Große Schneidewind“<br />

mit tollen Geschichten und Anekdoten über die Rock-Idole in Sasbach aufgeschlagen<br />

wurde, war Hubert Klöpfer (Bühl) zu verdanken, der 1974 im Seminar St. Pirmin sein<br />

Abitur bestand, Verleger ist und erlesene Literatur aus dem „Ländle“ wie den „Großen<br />

Schneidewind“ herausbringt. Wie andere Jugendliche klebten die Seminaristen damals<br />

am Radio und hörten die Songs von Deep Purple, Led Zeppelin, Pink Floyd, Queen und<br />

Co, von denen Günter Schneidewind einige nebst einmaligen Erlebnissen mitbrachte.<br />

Denn der SWR-Moderator hat die Großen der Rock- und Popszene alle persönlich erlebt<br />

und ist wie kaum ein anderer in der Lage, als „wandelndes Musiklexikon“ Songs, Daten,<br />

Anekdoten und vieles mehr aus seinem Gedächtnis abzurufen. Er wurde 1953 in der DDR<br />

geboren, wurde Gymnasiallehrer für Englisch und Deutsch, moderierte beim Ost-Berliner<br />

105


Mona Wellhäuser, 10 b<br />

Jugendsender DT64 und schrieb Texte über die internationalen Rock- und Popszene. Kurz<br />

nach der Wende war er Gastmoderator der ersten deutsch-deutschen Hitparade beim SDR<br />

in Stuttgart. Danach nahm er das Angebot des Senders an, er blieb dabei und in Sasbach<br />

rockte er die Aula, als er den Schülern von seinen Treffen mit Paul McCartney von den<br />

Beatles, Joan Baez aus der Flower-Power-Zeit oder Mick Jagger von den Rolling Stones<br />

erzählte. Trotz des „Klassenkampfes im Äther“ gehörten Sendungen wie Fury, Bonanza<br />

und Rauchende Colts zum grenzenlosen TV-Erlebnis und das Schlagerderby verpasste<br />

kein Teenager. Geschichte live erlebten seine Zuhörer, als er die Hülle einer DDR-Amiga-<br />

Schallplatte von den Rolling Stones zeigte und erzählte, wie diese heiß begehrten Stücke<br />

des Klassenfeindes unter den Ladentheken gehandelt oder auf verschlungenen Wegen in<br />

die Hände von Jugendlichen kamen. Später als Musik-Fachjournalist erster Güte traf er<br />

sie alle die David Bowie, Manfred Mann, Marianne Faithfull, Cliff Richard, Carlos Santana<br />

und wie die Ikonen alle heißen. Die Erinnerungen sprudelten aus ihm heraus und es war<br />

ein Genuss, wie Jahrzehnte der Rock- und Pop-Geschichte in Wort und Musik lebendig<br />

wurden. „Fans der Beatles machte ihre Hausaufgaben, bei Fans der Rolling Stones ging<br />

es bei Demos schon etwas heftiger zur Sache ging. Mit Robert Plant von Led Zeppelin<br />

spazierte er 1993 im Englischen Garten in München, was aber nicht der Grund dafür war,<br />

dass heute bei jeder SWR-Hitparade deren Song „Stairway To Heaven“ auf dem ersten<br />

Platz steht. „Auch wenn wir Badener und Württemberger, Frauen und Männer, getrennt<br />

abstimmen lassen, Stairway To Heaven wäre immer vorne“.<br />

106


Kuratorium der Heimschule Lender<br />

Gefährlicher Reichtum: Warum wir einen Ausgleich zwischen<br />

arm und reich brauchen<br />

Meine Damen und Herren,<br />

Wolfgang Kessler, Chefredakteur Publik-Forum<br />

»Nein, wir leben nicht in Haiti, wir leben in Deutschland. In Haiti verhungern Menschen,<br />

in Deutschland gibt es Hartz IV.«<br />

Was soll dieser absurde Vergleich? Werden Sie jetzt fragen. Zu Recht. Vielleicht bräuchte<br />

ich diesen Vergleich hier nicht. Aber ich brauche den Vergleich oft, wenn ich über Armut,<br />

Gerechtigkeit und Solidarität in Deutschland diskutiere.<br />

Denn eines fällt auf: Natürlich sind immer alle für Gerechtigkeit. Das Problem beginnt<br />

jedoch, wenn man konkret wird und über die Armen spricht, die Niedriglöhner, die Hartz-<br />

IV-Empfänger, oder über Kinderarmut.<br />

Dann kommen die Ausreden. Die wichtigste Ausrede lautet: Wir sind doch nicht in Haiti.<br />

Hier verhungert doch niemand; der Sozialstaat kommt für alle auf. Und im Übrigen. Bei<br />

uns läuft die Wirtschaft doch besser als anderswo. Was soll also die Debatte über Armut<br />

und Reichtum?<br />

Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich weiß auch, dass die deutsche Wirtschaft<br />

besser läuft als konkurrierende Volkswirtschaften. Ich finde das gut. Auch ich weiß, dass<br />

in Deutschland niemand so elend an Armut krepiert wie in Haiti jährlich tausende. Auch<br />

ich weiß den Sozialstaat zu schätzen.<br />

Wer allerdings behauptet, dass unser Sozialstaat und die gut laufende Wirtschaft<br />

alleine schon Gerechtigkeit herstellen, lässt sich täuschen oder will getäuscht werden.<br />

Die Wirklichkeit sieht anders aus:<br />

In den vergangenen zwanzig Jahren ist die Kluft zwischen Verlieren und Gewinnern in<br />

Deutschland immer größer geworden. Drei Millionen Menschen sind noch immer arbeitslos,<br />

weitere eineinhalb Millionen sind auch arbeitslos, nur nicht als solche registriert.<br />

Mehr als acht Millionen Menschen können von ihren Löhnen nicht leben, sie verdienen<br />

weniger als neun Euro pro Stunde, 1,5 Millionen verdienen weniger als fünf Euro. Die<br />

Zahl der Menschen, die auf Lebensmittel von Tafeln angewiesen, stieg von 500.000 im<br />

107


Jahre 2005 auf derzeit 1,5 Millionen. Rund 13 Millionen Bundesbürger leben in prekären<br />

Verhältnissen. In einem der reichsten Länder der Welt.<br />

Gleichzeitig hat sich das Nettovermögen der Deutschen laut Bundesregierung in den<br />

vergangenen zwanzig Jahren von 4,6 auf rund 10.000 Milliarden Euro verdoppelt. Die<br />

zehn Prozent der reichsten Haushalte besitzen inzwischen rund zwei Drittel davon, die<br />

untere Hälfte der Gesellschaft teilt sich ein Prozent. Geht es so weiter, werden sie in 20<br />

Jahren 75 Prozent des Vermögens besitzen. Und was die Betriebsvermögen angeht, ist es<br />

noch ungleicher: Da besitzen ein Prozent der Bevölkerung schon heute 75 Prozent des<br />

Produktivvermögens.<br />

Auch vom Arbeitsmarkt hört man derzeit nur Gutes: So viele Erwerbstätige wie noch<br />

nie, Fachkräftemangel. Das ist nicht falsch. Aber nur die halbe Wahrheit.<br />

Ein Drittel der Erwerbstätigen sind Minijobber, Midijobber, Leiharbeiter, Honorararbeiter,<br />

befristet Beschäftigte und neue Selbstständige. Die befristeten Arbeitsverhältnisse und die<br />

Leiharbeit schaffen Industrie-Nomaden: Heute hier, morgen dort. Stabile Partnerschaften,<br />

ein Leben mit Kindern oder gesellschaftliches Engagement sind so nicht zu erwarten.<br />

Und die Bedrohung einer Lebensplanung setzen sich im Alter fort. Längst bewegen wir<br />

uns auf eine breite Altersarmut zu, weil prekäre Löhne keine auskömmliche Rente bringen.<br />

Auch die Entwicklung auf den Finanzmärkten spaltet das Land. Wenn in jeder Sekunden<br />

an jeder Börse 100.000 Wertpapiere gehandelt werden, ohne menschlichen Zugriff,<br />

dann fließt das Geld dorthin, wo die höchstmögliche Rendite winkt. Dadurch werden<br />

reiche Anleger immer reicher – und die Staaten, die Kommunen immer ärmer. Die hohen<br />

Schulden von Bund, Länder und Gemeinden sind das Spiegelbild des wachsenden privaten<br />

Reichtums. Schade, dass nur über eine Schuldenbremse geredet wird – was ist mit einer<br />

Vermögensbremse?<br />

Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Warum führt kaum eine Partei einen<br />

entschiedenen Kampf gegen Armut und für Gerechtigkeit Warum wird allzu oft mit Haiti<br />

abgebürstet, wer über Armut sprechen will?<br />

Die Antwort lautet meiner Ansicht: Weil die Debatte über die wachsende Kluft zwischen<br />

Arm und Reich die Machtverhältnisse in dieser Gesellschaft, die Politik der vergangenen<br />

Jahrzehnte und das herrschende Denken grundlegend hinterfragt.<br />

Denn seit 25 Jahren leben wir in einer Revolution. Wirtschaftlich orientiert sich die<br />

Mehrheit in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft am marktradikalen Denken. Danach ist<br />

der freie Markt effizienter als der Staat; privat ist wirtschaftlicher als öffentlich; Gewinne<br />

schaffen Arbeit, Löhne sind Kosten. Dieses Denken führt immer zur gleichen Politik: Steuern<br />

senken, Sozialleistungen schleifen, Strom, Wasser, Renten privatisieren, damit der Staat<br />

möglichst schlank wird und sich die Unternehmen frei entfalten können. Man müsse die<br />

108


Wolfgang Kessler<br />

fettesten Pferde füttern, damit auch für die Spatzen mehr Pferdeäpfel abfallen, sagte einst<br />

Frau Thatcher. Diese Pferde-Spatz-Philosophie hat die Welt revolutioniert.<br />

Doch die Entwicklung zeigt: Wer die fetten Pferde füttert, schafft nicht mehr Pferdeäpfel<br />

für die Spatzen, sondern mehr hungrige Spatzen. Und Stabilität garantiert der freie Markt<br />

gar nicht, was die freiesten aller Märkte, die Finanzmärkte, gezeigt haben.<br />

Dennoch hat das markradikale Denken viele Köpfe erobert. Der Staat wurde zum Feind<br />

vieler. Geiz ist geil wurde zum Mantra vieler Verbraucher, Kosten runter, Gewinne rauf<br />

zum Inbegriff von Vernunft. Wer Solidarität und Gerechtigkeit fordert, wird als naiver<br />

Gutmensch diffamiert. Auch von führenden Denkern oder solchen, die sich dafür halten.<br />

Für den Philosophen Peter Sloterdijk zum Beispiel ist der Staat ein »geldsaugendes<br />

und geldspeiendes Ungeheuer«, der Sozial- und Steuerstaat »eine Kleptokratie, in der die<br />

Unproduktiven auf Kosten der Produktiven leben«. Auch Uli Hoeneß und Klaus Zumwinkel<br />

begründen ihre Steuerhinterziehung letztlich damit, dem verschwenderischen Staat<br />

nichts geben zu wollen.<br />

109


Aber es sind nicht nur die Prominenten. Generell stelle ich eine Verbetriebswirtschaftlichung<br />

der Gesellschaft fest. Gefragt ist der homo Oeconimicus, der nur danach fragt,<br />

was ihm nutzt. Es zählt nur noch, wer und was sich rechnet. Die Folgen beschreibt in<br />

großer Offenheit Frank Schirrmacher, einer der Hausgeber der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung: »Ein Weltbild, das hinter allem menschlichen Tun die unausweichliche Logik des<br />

Eigennutzes am Werk sieht, produziert Egoismus wie am Fließband.«<br />

Auch mehrere Regierungskoalitionen wurden seit zwei Jahrzehnten bei ihrem politischen<br />

Handeln in ihrer großen Mehrheit vom marktradikalen Denken geprägt. Sie glauben: Was<br />

gut ist für die Privatwirtschaft, ist gut für den Staat. Die rot-grünen Hartz-Gesetze sind<br />

ein Musterbeispiel dafür, wie der Staat die Lebensleistungen von Menschen entwertet<br />

und Armut selbst schafft. Was Amazon heute macht, wurde im Wesentlichen durch die<br />

Hartz-Gesetze möglich. Großverdiener und Großunternehmen zahlen dagegen heute viel<br />

weniger Steuern als unter Helmut Kohl. Zugleich hat die Politik reichen Steuerflüchtlingen<br />

und Konzernen weltweit jene Kasinos geöffnet, die sie jetzt zu Recht kritisiert.<br />

Die gleiche Tendenz zeigt sich in den Unternehmen: Vor 25 Jahren hat ein Spitzenmanager<br />

eines Dax-Unternehmens in etwa das 14-fache eines Durchschnittsgehalts<br />

erhalten, heute ist es im Durschnitt das 70-fache. Und die Gewerkschaftsvertreter in den<br />

Aufsichtsräten stimmen meistens zu.<br />

Wenn sich nichts ändert, wird sich die Entwicklung einfach fortsetzen. Und genau das<br />

ist bedrohlich:<br />

• Mehr Ungleichheit ist ethisch bedrohlich, weil es den Zusammenhalt einer Gesellschaft<br />

gefährdet, in der sich die Mehrheit der Bürger ohnehin schon ungerecht<br />

behandelt fühlt. Wachsende Ungerechtigkeit spaltet eine Gesellschaft immer weiter<br />

auf, obwohl wir die Zukunft nur mit mehr Gemeinsamkeit, mit mehr Gemeinsinn<br />

bewältigen.<br />

• Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich ist aber auch aber auch ökonomisch<br />

gefährlich. Denn der Reichtum wird ja immer weniger investiert, wenn die<br />

Menschen weniger kaufen. Er wandert an die Finanzmärkte, um dort im globalen<br />

Spekulationskarussell immer weiter Reichtum in der Hand von Wenigen zu kreieren,<br />

die dann mit dem Geld spekulieren – zu Lasten der großen Mehrheit.<br />

Aus diesem Grund glaube ich, dass wir in Deutschland dringend eine gleichmäßigere<br />

Verteilung von Einkommen, Vermögen und Produktivvermögen brauchen.<br />

Und nicht nur dies. Es wird Zeit zu einer großen Offensive für Gerechtigkeit. Die Tafelbewegung<br />

ist gut, weil sie etwas tut. Doch gelöst wird das Problem nur, wenn sich die<br />

politischen Rahmenbedingungen grundlegend verändern.<br />

Vier Schritte sind besonders wichtig:<br />

110


1. Eine gerechtere Verteilung des Reichtums<br />

In einer Zeit, in der ein Konzern wie Apple 28,7 Milliarden Dollar Gewinne macht und<br />

gerade mal 556 Millionen Dollar Steuern bezahlt – ein Satz von 1,9 Prozent – wie 2012<br />

wächst die Kluft zwischen privatem Reichtum und öffentlicher Armut immer weiter.<br />

Deshalb braucht es politische Strategien, um ein Teil des Reichtums in das Gemeinwohl<br />

zu investieren: national und global. Viel gewonnen wäre in Deutschland mit einem gesetzlichen<br />

Mindestlohn und einem gerechten Rentensystem, das die Menschen nicht auf die<br />

Finanzmärkte treibt. Und der Staat muss hohe Vermögen, hohe Einkommen und reiche<br />

Erben belasten und das Geld dort investieren, wo das Finanzsystem das Geld nicht hinlenkt:<br />

in Forschung; in den ökologischen Umbau, in Kindergärten, Schulen, Universitäten,<br />

in Gesundheit und Pflege. Und es braucht eine europaweite Politik der Mindeststeuern<br />

und der Hilfe zwischen den Finanzämtern, damit die Unternehmen und die Reichen nicht<br />

vor Steuern fließen können.<br />

2. Soziale Sicherheit für alle<br />

Es braucht einen soliden Schutz der Menschen gegen Armut. Und vor allem muss sich<br />

die nächste Regierung daran messen lassen, ob sie endlich gegen die Kannibalisierung<br />

des Arbeitsmarktes einschreitet. All das ist nicht so schwierig: Führen wir einen gesetzlichen<br />

Mindestlohn ein – so dass niemand arm ist, obwohl sie oder er arbeitet. Beenden<br />

wir den unseligen Missbrauch mit Werkverträgen oder Minijobs. Organisieren wir eine<br />

unbürokratische Grundsicherung. Verwandeln wir das Ehegattensplitting in der Steuer<br />

eine Familienförderung – damit wirklich Familien mit Kindern gestärkt werden und nicht<br />

in erster Linie reiche Ehepaare ohne Kinder. Und sorgen wir durch Mindestrente dafür,<br />

dass die Menschen nicht arm sind, wenn sie alt sind.<br />

Wie dies geht, das zeigt die hochkapitalistische Schweiz: Dort sind alle Bürgerinnen und<br />

Bürger Mitglied der gleichen Rentenversicherung – ob sie erwerbstätig, nicht erwerbstätig,<br />

selbstständig, angestellt, beamtet, Arbeiter oder Angestellte sind. Sie entrichten Beiträge<br />

von allen Einkommen – von Löhnen, von Gewinnen und von Vermögenserträgen. Ergebnis:<br />

keine Altersarmut und geringere Beiträge. Solidarische Sozialversicherungen sind möglich.<br />

3. Schritt: Beteiligen wir die Menschen am Reichtum der Wirtschaft.<br />

Solidarisch und gerecht wird unser Wirtschaft erst, wenn möglichst viele Menschen<br />

am Reichtum und an der Macht der Wirtschaft beteiligt sind. Dazu gehört zunächst eine<br />

gerechte Lohnpolitik: Die Löhne müssen so steigen, wie die Produktivität wächst. Alles<br />

andere ist ungerecht gegenüber den Beschäftigten. Doch zwanzig Jahre lang stiegen die<br />

Gewinne schneller als die Löhne.<br />

Solidarität und Gerechtigkeit in der Wirtschaft erfordert andere Unternehmen. Welche,<br />

das zeigte die Krise. Denken wir nur an die größte Genossenschaft der Welt, die Mondragon,<br />

im Krisenstaat Spanien. Sie ist im Besitz ihrer rund 80.000 Arbeitnehmer. In dieser<br />

Genossenschaft hat die Schaffung von Arbeitsplätzen Vorrang vor Kapitalinteressen.<br />

111


Trotz Krise entließ sie seit 2008 keine Mitarbeiter, sondern rettete sich durch Arbeitszeit-<br />

Verkürzungen. Das Gleiche gilt für die Flachglas Wernberg GmbH, einem Belegschaftsunternehmen<br />

in der Oberpfalz. Einst retteten die Beschäftigten ihre Arbeitsplätze, indem<br />

sie ihrem Mutterkonzern den Betrieb abkauften. Als sie vor kurzem unter den Folgen der<br />

Finanzkrise litten – mit Auftragseinbrüchen bis zu 20 Prozent – konnten sie fast alle 700<br />

Arbeitsplätze retten – nur 20 Beschäftigte über 63 gingen in die Rente. Und das, weil<br />

sie nicht auf eine möglichst hohe Rendite angewiesen sind, sondern Erträge und Arbeit<br />

teilen können.<br />

Wann werden endlich – im Wohnungsbau, bei Banken, in der Produktion – Unternehmen<br />

gefördert, die nicht kapitalistisch organisiert sind wie Genossenschaften? Es ist<br />

möglich, mehr Menschen am Reichtum der Wirtschaft zu beteiligen und ihre Macht in<br />

der Wirtschaft zu stärken.<br />

4. Schritt: Kontrolle der Finanzmärkte<br />

Der vierte Schritt ist ein anderer Umgang mit Geld. Kaum zwei Jahre nach der Finanzkrise<br />

wird wieder spekuliert wie eh und je. Dabei gibt es Alternativen. Die Schweizer Regierung<br />

hat gerade beschlossen, dass Großbanken bis 19 Prozent Eigenkapital für Kredite vorhalten<br />

müssen – heute sind es zwei bis vier Prozent. Wenn so viel Eigenkapital im Spiel<br />

ist, werden die Banken viel vorsichtiger wirtschaften – zumal dann, wenn sie nicht mehr<br />

auf die Rettung durch den Staat hoffen dürfen. Gleichzeitig müssen extreme Formen von<br />

Spekulation wie jene mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen verboten werden. Und dann<br />

fragt sich, wann die Europäische Union endlich eine Finanztransaktionssteuer einführt,<br />

um alle kurzfristigen Geschäfte zu belasten und die überbordenden Finanzmärkte gesund<br />

zu schrumpfen. 0,1 Prozent würden 80 Milliarden Euro pro Jahr erbringen –genug, um<br />

Europa gerechter und nachhaltiger zu machen.<br />

Ein ethischer Umgang mit Geld ist schon heute möglich. Alternative Banken machen<br />

uns das vor: Sie spekulieren nicht. Sie lassen ihre Kund/innen entscheiden, ob diese mit<br />

ihrem Geld Kindergärten und Schulen bauen, Altenwohnprojekte unterstützen, Biohöfe,<br />

erneuerbare Energieträger oder vieles andere fördern wollen. Bei diesen Banken fließt<br />

Reichtum in den Gemeinsinn und in Kreativität, nicht in die Spekulation.<br />

Bleibt die Frage: Wie kommen wir dahin. Die Antwort: mit einer Doppelstrategie.<br />

Einmal geht es darum, dort Veränderungen durchzusetzen, wo wir dies schon heute<br />

können: in den Städten, in den Betrieben, in den Landkreisen, beim eigenen Konsum, bei<br />

der Geldanlage. Im Kleinen können wir schon heute jenen Umgang mit Geld praktizieren,<br />

den wir im Großen brauchen: durch faires Einkaufen, durch ethisches Geldanlegen, durch<br />

öko-fairen Ankauf von Kirchengemeinden, von Städten.<br />

Aber das genügt nicht: Es braucht eine andere Politik. Doch wie kommen wir dazu?<br />

Schauen wir uns um und wir wissen es: Ob Atomkraft oder Stuttgart 21 – Politik bewegt<br />

112


sich, wenn sich die Menschen bewegen. Also brauchen wir Bewegung für Gerechtigkeit,<br />

überall: in Kirchen, in Gewerkschaften, in den vielen Einzelinitiativen. Und es gibt viele<br />

Einzelinitiativen: Eine Aktion wie »72 Stunden für soziale Gerechtigkeit« des Bundes der<br />

Deutschen Katholischen Jugend bewegt mich. Mich bewegt auch die Initiative »Vermögende<br />

für eine Vermögensabgabe«, in der mehr als 60 Millionäre und Milliardäre für sich<br />

selbst eine Vermögensabgabe von bis zu zehn Prozent fordern, um dieses Geld in Bildung,<br />

in Gerechtigkeit, in den Abbau der Verschuldung zu investieren.<br />

Und je mehr solcher Initiativen es gibt, desto stärker wird über das heikle Thema von<br />

Armut und Reichtum gesprochen. Und je mehr darüber sprechen. desto mehr weicht die<br />

Angst davor. Mit der Angst schwindet die Resignation. Dann macht Verändern Spaß, dann<br />

bewegt sich die Politik, weil sich die Menschen bewegen. Und dann – und nur dann –<br />

haben Solidarität und Gerechtigkeit eine Zukunft. Danke<br />

Literaturhinweis:<br />

Kessler Wolfgang, „Zukunft statt Zocken. Gelebte Alternativen zu einer entfesselten Wirtschaft“,<br />

Publik-Forum 2013<br />

„Frieden im Nahen Osten ist möglich!“<br />

Avi Primor - Brückenbauer zwischen Deutschland und Israel<br />

Roland Spether<br />

„Frieden im Nahen Osten ist möglich und eine permanente Mehrheit in der Bevölkerung<br />

Israels meint, dass es einen palästinensischen Staat geben muss“. Der frühere<br />

israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, machte bei seinem Besuch in Sasbach<br />

am Holocaust-Gedenktag viel Hoffnung auf Frieden, als er über das große und weltpolitisch<br />

wichtige Thema Naher Osten sprach und seine Zuhörer in der gut gefüllten Aula<br />

mit scharfem Intellekt, fein differenzierten Blickrichtungen und viel Erfahrung auf der<br />

Bühne der Weltpolitik faszinierte. „Frieden im nahen Osten ist möglich, aber ob man die<br />

Gelegenheit wahrnimmt, weiß ich nicht. Ich hoffe es“.<br />

Seit dem Teilungsplan der Vereinten Nationen 1947 habe es bis heute viele Friedensansätze<br />

gegeben, doch den „Preis des Friedens“ wollte bislang keine Seite zahlen. „Wir leben<br />

seit 66 Jahren im Kriegszustand, die Israelis haben noch nie Frieden erlebt“. Manche meinen<br />

gar, Frieden sei eine Utopie oder Ideologie, etwas für den Himmel. Doch in Israel gebe es<br />

eine Mehrheit in der Bevölkerung die sage, dass Israel das Westjordanland räumen und<br />

einen Palästinenserstaat befürworten müsse. „Wir sollen das Westjordanland räumen,<br />

aber wir können es nicht“. Er begründete dies damit, dass eine extreme Minderheit die<br />

politische Richtung vorgebe, biblisch-historisch argumentiere und das Westjordanland als<br />

eine „göttliche Verheißung“ sehe. „Deshalb hat nach ihrer Meinung Israel kein Recht, auf<br />

113


Avi Primor (Foto: Roland Spether)<br />

das verheißene Land zu verzichten“. Es müsse eine „demographische Teilung“ des Landes<br />

geben, die allerdings nicht auf den Grenzen vor 1967 beruhen könne. Dies bedeute: Dort,<br />

wo Palästinenser wohnen, soll ein Palästinenserstaat entstehen, wo Israelis leben, soll<br />

der israelische Staat bleiben und Jerusalem müsse eine offene Stadt bleiben. Galt früher<br />

die Devise „Land für Frieden“, so heiße die neue Losung „Land für Sicherheit“ und diese<br />

müsse aus der Sicht von Avi Primor von internationalen Truppen garantiert werden. Doch<br />

die UNO bezeichnete er als einen „Club von Staaten ohne Macht“ und Sicherheit könnte<br />

nur unter der Regie der Amerikaner und Europäer gewährleistet werden, die stets große<br />

Interessen am Staat Israel signalisierten. Sehr deutlich wurde er dahingehend, dass diese<br />

internationalen Truppen inklusive Deutschland keine Beobachter im Westjordanland sein<br />

sollen, sondern „kämpfende Truppen“, um im Ernstfall die Sicherheit Israels zu gewähren<br />

und den Frieden mit Gewalt durchzusetzen. Denn vom Westjordanland aus könnte mit<br />

jeder „primitiven Rakete“ eine israelische Stadt beschossen werden, so Avi Primor, der<br />

114


Die Heimschule Lender und die Gemeinde Sasbach erlebten eine „Sternstunde der politischen Bildung“.<br />

Hier Avi Primor beim Eintrag ins Goldene Buch<br />

(v.l. Schulleiter Lutz Großmann, Gerd Sarcher von den Altsasbachern, Avi Primor und Bürgermeister<br />

Wolfgang Reinholz)<br />

in der Gewährung von Sicherheit und in den radikalen extremen Positionen auf beiden<br />

Seiten das größte Hindernis auf dem Weg zum Frieden sah.<br />

„Ein Land kann noch so arm sein, an Geld für Waffen fehlt es nie“. Diese Aussage bezog<br />

er auf den Iran und eine mögliche atomare Bedrohung für Israel und die ganze arabische<br />

Welt, die er aus Gründern der iranischen Vormachtstellung und der Beherrschung der<br />

Ölfelder für gleich groß ansah. Die Sanktionen seien für den Iran verheerend, deshalb<br />

würden sie die Entwicklung der Atomwaffen stoppen. Sie werden aber an der Schwelle zu<br />

diesen Waffen bleiben, um sie vielleicht irgendwann einmal zu bauen, so Avi Primor mit<br />

dem Hinweis, dass der Schah von Persien einst das Atomprogramm mit Hilfe israelischer<br />

Experten auflegte. „Man könnte doch einmal versuchen, die gleiche Energie wie für den<br />

Krieg für den Frieden aufzubringen“.<br />

Hintergrund<br />

Dass mit Avi Primor eine international bekannte Persönlichkeit und ein „Brückenbauer<br />

zwischen Israel und Deutschland“ an die Heimschule Lender kam, war einer Anregung<br />

115


von Nicola Krippl (Abitur 2013) zu verdanken. Für das Kuratorium der Heimschule Lender<br />

setzte Gerd Sarcher diese organisatorisch um, und so kam es im Rahmen der Vortragsreihe<br />

„Lender bewegt“ zu einer außergewöhnlichen und höchst lehrreichen Begegnung,<br />

die Schulleiter Lutz Großmann als „Sternstunde der politischen Bildung“ bezeichnete.<br />

Denn aus seiner reichen Erfahrung als Diplomat, Wissenschaftler, Publizist und Freund<br />

des Friedens in der Welt nahm er die Zuhörer in Vortrag und Diskussion (Moderation Emil<br />

Spath) rhetorisch brillant und diplomatisch klug mitten hinein in ein seit Jahrzehnten<br />

konfliktreiches, höchst komplexes und schier unlösbares Thema. Dass es eine deutschisraelische<br />

Brücke zwischen den Partnerschulen Heimschule Lender und „Leyada“ in<br />

Jeruslem gibt, bracht das Streichorchester mit Dirigent Ulrich Noss mit den Solisten<br />

Lena Grubisic und Simon Doll beim Vivaldi-Konzert d-moll für zwei Oboen glänzend zum<br />

Klingen. Ein Klezmer-Stück und „Hallelujah“ von Leonhard Cohen mit einem Chor des<br />

Israel-Projektes 2014 (Leiterin Doris Uhlig) erinnerte an hoffnungsvolle Begegnungen<br />

im Zeichen von Frieden und Freundschaft, während Avi Primor sich mit einer schönen<br />

Widmung und seinem Namen in deutscher und hebräischer Schrift in das Goldene Buch<br />

der Heimschule eintrug.<br />

David Naumann, 10 a<br />

116


Berichte aus den Fachschaften<br />

Englisch<br />

M y pet<br />

Jakob Madlinger, 6b<br />

My pet is a turtle. It’s name is Emil. He likes salad and he drinks water. My pet is two<br />

years old. Emil lives in a terrarium and plays all day. He has the colours yellow, brown<br />

and green. In the summer he plays in the garden. When Emil is big, then, he lives in the<br />

garden. Emil is a baby. I like Emil, because, he’s so sweet. Emil is a clever turtle and he<br />

likes the sun. He isn’t quick but Emil climbs very well. He doesn’t like dogs and he doesn’t<br />

like birds. Birds are a big danger for turtles and turtle- babies.<br />

This is Emil, my turtle.<br />

117


A ay in the life of my sister Sophie<br />

Jakob Madlinger, 6b<br />

In the morning, Sophie gets up at 6 o’clock.<br />

First, she looks on Facebook and whatsapp for news. Then she goes to the bathroom<br />

and has a shower and washes her long hair. After that, she puts on her jeans and pullover.<br />

After breakfast, she cleans her teeth and goes to school by bike at 7.15.<br />

There she meets her friends. On Monday she has only six lessons at school.<br />

At home she eats lunch with me and my Mum.<br />

In the afternoon, she does her homework, plays violin, relaxes in her room or meets<br />

friends.<br />

After dinner, she goes to bed at 10 o’clock.<br />

AKA Monster 1<br />

Adina Klein, 10a<br />

Prologue:<br />

It was a stormy day. Newspapers flew through the air. Black and grey. Birdlike, they<br />

displayed their front pages as if they were their plumage. No one could read them. They<br />

were always moving. Always flooding back and forth in the air, dancing their strange<br />

waltz with the leaves of the now bare trees.<br />

No one could read them.<br />

Nevertheless everyone knew what could be read on them.<br />

“The corpse of another woman has been found.”<br />

“The canal path murderer strikes again!” would be declared in bold, black letters. Such<br />

was the information that reached the citizens. No more football-events or tax evasion<br />

scandals or the likes. Only the news of murders and disappearances and severely injured<br />

people decorated the papers´ surface.<br />

The whole city was in an uproar. Chats were filled with angsty posts or supposedly<br />

brave tactics to bring the killer down. Police stations were flooded with anonymous<br />

calls that either declared to have witnessed a death by the killer´s hands or to be said<br />

murderer. Even old, friendly women hardly talked about anything else.<br />

Even though every conversation seemed to center around that theme the police had<br />

– apart from the corpses – no evidence about the murderer. No fingerprints. No bullets.<br />

No hair. No skin cells. Nothing. If it weren´t for the gruesomely battered corpses, no one<br />

would have suspected a crime.<br />

1 Adina Klein, 10a (2014) schrieb folgenden Beginn einer Kurzgeschichte. Ausgangspunkt war eine Aufgabenstellung<br />

in Context Starter, Auflage 2014, S.59.<br />

118


But then again they had no clue of what would await them. …<br />

A woman walked through the abandoned streets that led to a bunch of skyscrapers.<br />

It was an unusual sight. Why? Because it was dark – already past midnight – and she<br />

was clearly heading to the canal.<br />

No one would do such a thing. No woman. Not at night. And especially not after the<br />

murders. Not to this place.<br />

Her eyes darted from one street to another, checking every dark corner for movements.<br />

She had known this would be a bad idea from the start, but she didn´t care anymore.<br />

There was no way she would witness another one. No more. She increased her speed as<br />

she set a foot on the canal path.<br />

Tap.Tap.Tap.<br />

She had the need to turn around but suppressed it.<br />

She knew she mustn´t turn around. You mustn´t turn around. You mustn´t run.<br />

You mustn´t be scared.<br />

Such were the childish rules she had to follow.<br />

She increased her speed to the maximum without actually running.<br />

Her breaths became short and puffing. Her heart pounded furiously in her chest and<br />

her eyes were clouded with tears.<br />

This was fear.<br />

This was anxiety.<br />

When the steps came even closer, she couldn´t take it anymore. She broke into a run,<br />

tears streaming down her face, adrenalin numbing her body.<br />

And the steps came to a halt.<br />

But she didn´t stop running. She had made it through half of the canal path when<br />

suddenly a dark figure stood out against the pitch black background. It sneered and<br />

waved at her when she shrieked and abruptly turned into a sidearm of the path.<br />

She ran as fast as her legs could carry her until she spotted a lightly colored blob on<br />

the ground before her.<br />

And she slowed down.<br />

And she stopped.<br />

And she collapsed because the weight on her shoulder seemed to have tripled.<br />

In front of her lay a bright yellow, hand-sized leather ball.<br />

Tap. Tap. Tap.<br />

She could feel his presence behind her as he approached her. And she could hear his<br />

voice as shivers ran down her spine.<br />

And she could feel his grip as he sat down on the ground before her and tried to pry<br />

her clenched fist open.<br />

Short, black hair. Brown eyes. Black clothing. A maroon coat. Delicate features.<br />

And a gun in his hand.<br />

“I cannot believe you just left. Is it usual to just leave your poor students alone? What<br />

if something had happened to us … or you? We couldn´t take responsibility for that,<br />

could we? You see, even Celty went to look for you”, he began to lecture her with this<br />

119


damned grin on his face. When he finally succeeded in opening her hand he placed the<br />

gun in it and shoved his face into her field of vision that was directed towards the ground.<br />

“Hey, I think you dropped this”, he said, his hand still on top of the gun.<br />

“You should be more careful, teacher. There are monsters out there…”.<br />

This was the moment Lucille Weiss understood she had taken a ste p she would not<br />

be able to take back.<br />

In Winter<br />

Marlene Hochstuhl, Laura Dörflinger, 7e (2013/14)<br />

A father with his two kids Mary and John is dashing through the snow. They´ve got<br />

a sleigh with two horses.<br />

John:<br />

Mary:<br />

Dad:<br />

John:<br />

Mary:<br />

Dad:<br />

Hey dad, look, there´s a little girl with a sledge. She´s very fast! Hopefully<br />

she doesn´t fall down the hill.<br />

Yes. Dad, I want to ride a sledge, too. I think it´s very funny.<br />

Someday maybe, Mary. Now we must buy presents for Christmas.<br />

Ok. And after that we will play in the snow.<br />

Oh, look. There´s Santa Claus with his reindeer! I hope he will bring some<br />

presents for us.<br />

Yes. I´m sure.<br />

120<br />

Latein<br />

Computer kommt von computare<br />

Wie sehr und warum lernt man heute die lateinische Sprache?<br />

Peter Bleyer, Konradsblatt 3, 2014<br />

„Die spinnen, die Römer!“ Das erkannte schon der Gallier Obelix seiner Zeit. Heute<br />

gibt es unzählige Menschen, die ihm da beipflichten. Vor allem die lateinische Sprache<br />

halten viele für weltfremd. Kein anderes Schulfach ist dermaßen umstritten: „Warum<br />

sollen Kinder ein tote Sprache lernen?“, fragen die Kritiker. Aber wie tot ist Latein denn<br />

eigentlich?<br />

Jetzt kommt sie bald wieder, die Zeit, in der Eltern sich entscheiden müssen. Wohin<br />

schicke ich mein Kind, auf die Hauptschule, auf die Realschule oder doch aufs Gymnasium?<br />

Und welche Sprache soll es lernen? Sicher Englisch, Französisch, etwas Modernes.


Titel Konradsblatt<br />

Latein fällt raus, das spricht ja allenfalls noch der Papst. Und anfangen lässt sich damit<br />

auch nicht viel. Stimmt das?<br />

Fakt ist: 31 Prozent der heutigen Schüler lernen Latein. „Die Zahl ist seit Jahren<br />

stabil“, sagt Professor Bernhard Zimmermann, Bundesvorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes.<br />

„Vor 15 Jahren waren es bloß 18 Prozent.“ Wie man also sieht,<br />

ist Latein keinesfalls tot, ja nicht mal am Aussterben. Im Gegenteil: Es erlebte geradezu<br />

eine Renaissance. Da stellt sich die Frage: Wieso begeistern sich so viele Schüler für<br />

ein Fach, dem von der Gesellschaft jeglicher praktische Nutzen abgesprochen wird?<br />

„Das hängt damit zusammen, dass die Altphilologen sich in den 90ern didaktisch neu<br />

aufgestellt haben“, erklärt Zimmermann. „Es gab neue, bessere Lehrbücher. Hinzu kam<br />

das Biberacher Modell: Die Schüler konnten erstmals mit Latein und einer modernen<br />

Fremdsprache beginnen.“<br />

121


„Mir gefällt, dass Latein wie<br />

ein Puzzle-Spiel ist.“ in dem es<br />

mehrere Möglichkeiten gibt.“<br />

Timon Bareiß, 5a:<br />

Ich habe Latein gewählt, weil<br />

man durch die Grammatik<br />

andere Sprachen besser lernt.<br />

Mir gefällt an Latein dass man<br />

immer neue Herausforderungen<br />

hat.<br />

Marcel Krübel, 8a<br />

„Man fühlt sich wie ein Wissenschaftler,<br />

der gerade eine<br />

schwierige Schrift entziffert.“<br />

Niklas Maier, 5a<br />

„Ich mache Latein, weil ich<br />

Französisch in der Grundschule<br />

ab der 3. Klasse nicht mehr<br />

so gut fand und weil ich erst<br />

mit der schwierigeren Sprache<br />

anfangen wollte als mit Englisch.<br />

Mir gefällt an Latein, dass<br />

man viel über die Römer und<br />

ihre Sprache lernt. Weil man<br />

sich vieles ableiten kann.“<br />

Denise Mörmann, 5a<br />

„Ich habe Latein gewählt, weil ich neben meinem großen Interesse<br />

an alten Sprachen eintauchen wollte in die Welt der alten Römer,<br />

die mehr zu bieten haben als nur Geschichten über Asterix und<br />

Obelix.<br />

Es überrascht mich täglich aufs Neue, wie eng die lateinische<br />

Sprache mit anderen Fächern verknüpft ist und wie man deshalb in<br />

vielen Bereichen davon profitiert. Außerdem erschließt der logische<br />

Aufbau von Latein die Strukturen anderer Sprachen.“<br />

Saskia Pfeifer, 8a<br />

Auch an der Heimschule Lender in Sasbach lernt man sie noch, die Sprache der Römer.<br />

„Wir haben rund 300 Latein-Schüler“, erzählt Oberstudienrat Thomas Feigenbutz. „Die<br />

meisten davon haben in der fünften Klasse damit angefangen.“ Zwar seien die Zahlen in<br />

122


„1. Ich habe Latein gewählt, weil es mir beim Verstehen und Lernen<br />

von anderen Sprachen, zum Beispiel Spanisch und Französisch,<br />

hilft. Außerdem ist das Latinum in vielen Studiengängen Voraussetzung<br />

oder erwünscht.<br />

2. Es macht mir Spaß, Latein zu lernen, weil ich es liebe, mit der<br />

Sprache zu spielen. Zum Beispiel kann ich einen Satz auf sieben<br />

unterschiedliche Weisen übersetzen, und darf entscheiden, welche<br />

am besten passt. Es fasziniert mich auch immer wieder zu sehen,<br />

wie eine Endung oder ein Wort die Bedeutung eines ganzen Satzes<br />

verändern.“<br />

Isabel Schwörer, 10 b<br />

„Ich habe Latein gewählt, da ich neben den modernen Sprachen<br />

Englisch und Französisch eine alte Sprache kennenlernen wollte.<br />

Was mir besonders an Latein gefällt, ist die Vielfältigkeit der Sprache,<br />

die mich immer wieder aufs Neue überrascht. Zudem fasziniert<br />

mich die Vorstellung, dass man früher die Sprache trotz der<br />

komplizierten Grammatik fließend gesprochen hat.“<br />

Celine Doll, 16 Jahre, aus Oberachern, 3. Lateinjahr<br />

den letzten Jahren ein wenig zurückgegangen, aber nicht dramatisch. Die Motivationen<br />

der Schüler, sich mit dieser alten Sprache auseinanderzusetzen, sind sehr unterschiedlicher<br />

Natur. „Die einen sind einfach neugierig, kennen Latein von Asterix und Obelix“,<br />

sagt Thomas Feigenbutz, „die anderen sehen es als Herausforderung, die sich lohnt.“<br />

Viele verbänden mit dem Fach nach wie vor Schlauheit. Dabei spielten auch die Erfahrungen<br />

der Eltern und Freunde eine Rolle. „Natürlich gibt es auch manche, die Latein<br />

nur wählen, um eine andere Sprache zu meiden“, erklärt Feigenbutz. „Die denken sich:<br />

Lieber Latein, das spricht man wenigstens so wie man‘s schreibt.“ Nicht zuletzt gibt es<br />

natürlich noch diejenigen, die praktisch denken: Das Latinum ist noch immer Zulassungsvoraussetzung<br />

für gewisse Studienfächer. Wenn auch Klassiker wie Medizin und<br />

Jura seit längerem auf einen Nachweis verzichten, braucht man ihn dennoch bei allen<br />

sprachlich-kulturellen Disziplinen wie Geschichte, Theologie, Philosophie, Romanistik,<br />

Germanistik, ja sogar Englisch.<br />

Gründe für das Lernen der antiken Sprache gibt es laut Feigenbutz genug. „Latein<br />

vermittelt wichtige Grundlagen“, betont er. „Die Schüler setzen sich intensiv mit Gram-<br />

123


„Ich habe Latein gewählt, da es die Grundlage für die modernen<br />

europäischen Fremdsprachen ist, und man lernt, komplizierte<br />

Sätze zu übersetzen.<br />

Außerdem macht es Spaß, alte Texte, die vor über 2000 Jahren<br />

entstanden sind, zu lesen und zu erkennen, was die Menschen<br />

damals gedacht und getan haben, auch weil wir vieles von den<br />

alten Römern übernommen haben.“<br />

Stephan de Bra, 15 Jahre, Jahrgangsstufe 1, Latein ab Klasse 5<br />

matik auseinander und sind gezwungen, genau zu überlegen.“ Jedes Wort muss genau<br />

untersucht, jede Beziehung muss richtig hergestellt werden, damit sich am Ende der<br />

Textsinn erschließt. Anders als im Deutschen ist die Reihenfolge der Wörter nämlich<br />

weitgehend frei. Mit dem analytischen Übersetzen geht die Förderung des Abstraktionsvermögens<br />

einher. „Die Kinder lernen, an einem Modell zu arbeiten“, so Feigenbutz.<br />

Da viele Vokabeln je nach Kontext unterschiedliche Bedeutung haben können, wird auch<br />

das sprachlogische Verständnis intensiv geschult. So kann das Wörtchen ‚cum‘ sowohl<br />

‚weil‘ als auch das genaue Gegenteil: ‚obwohl‘ bedeuten. Genaues Hinsehen ist also<br />

unabdingbar. Kaum eine andere Sprache fördert so sehr die sprachliche Kompetenz wie<br />

Latein. „Dieses Wissen hilft beim Lernen von Deutsch, aber auch bei jeder modernen<br />

Fremdsprache“, versichert Feigenbutz. Grammatische Begrifflichkeiten und Konzepte<br />

lassen sich nämlich mühelos übertragen. „Wir hatten einen Schüler, der hier mit einer<br />

6 in Latein abging und später auf einer anderen Schule im Fach Deutsch zu den besten<br />

gehörte“, nennt er ein Beispiel.<br />

„Zu diesem sprachlichen Aspekt kommt natürlich das ganze kulturelle Wissen“, fährt<br />

Thomas Feigenbutz fort. „Geschichtliche Hintergründe, mythologische Kenntnisse und<br />

philosophische Theorien.“ Dabei handele es sich um Zeugnisse der Menschheitsgeschichte,<br />

aus denen ein Schüler unermesslichen Nutzen für sein Leben ziehen kann. „Es ist nicht<br />

verkehrt, mal zu sehen, was Epikur über dies oder jenes sagte.“ Reflektion der Geschichte<br />

kann bei der Lösung von eigenen Problemen und Sinnfragen helfen. Dann sind da noch<br />

die zahlreichen Fremdwörter und Fachterminologien in allen möglichen Bereichen, die<br />

sich der Lateiner ohne Probleme herleiten kann. Ob es nun um Subventionen, Restriktionen<br />

oder Konvente geht. „Je gehobener der Wortschatz ist, desto mehr Latein ist<br />

drin“, erklärt Feigenbutz. Doch so weit muss man nicht einmal gehen. Man findet die<br />

lateinischen Fußabdrücke auch im alltäglichen Durchschnittsdeutsch. Sei es nun das<br />

Fenster (fenestra), das jemand putzt, sei es der Wein (vinum), den einer trinkt oder sei<br />

es der Bus (omnibus – für alle), mit dem jeder fährt, um nur wenige Beispiele zu nennen.<br />

124


Latein ist meine erste Fremdsprache, zusammen mit Englisch ab der 5.<br />

Klasse. Ich habe es hauptsächlich deswegen gewählt, weil ich später<br />

Medizin studieren will und deshalb das Latinum brauche.<br />

Besonders gut gefällt mir zum einen, etwas über die römische<br />

Geschichte, das Leben der alten Römer und ihre Staatsform zu erfahren,<br />

aber auch der grammatikalische Teil des Unterrichts ist interessant.<br />

So nützt einem das Bestimmen der verschiedenen Satzglieder beim<br />

Übersetzen auch in anderen Sprachen, z.B. in Deutsch, da man sich mit<br />

Grammatik und Satzstruktur im Lateinunterricht oft auseinader setzen<br />

muss und sich so einfach besser auskennt. Auch die Stilmittel, die man<br />

lernt, helfen einem in anderen Fächern weiter.<br />

Ich muss sagen, dass mir viele Aufgaben in anderen Fächern durch<br />

Latein leichter gefallen sind, dass Latein mir großen Spaß macht und<br />

dass ich es auf jeden Fall wieder wählen würde.<br />

Corinna Zink, 16 Jahre, J1, Latein ab Klasse 5<br />

Thomas Feigenbutz,<br />

Lateinlehrer an der<br />

Heimschule Lender in<br />

Sasbach.<br />

Die Weltsprache Englisch sähe ohne Latein ebenfalls ganz schön alt aus. Das fängt mit<br />

dem Computer (computare – zusammenrechnen) an, den heute alle benutzen und hört<br />

beim Social Media (socius – Gefährte, medium – Mittel) auf. 60 Prozent aller englischen<br />

Wörter sind auf das Lateinische zurückzuführen, bei den romanischen Sprachen wie<br />

Italienisch, Spanisch und Französisch sind es deutlich mehr. Da stellt sich die Frage, was<br />

ist eigentlich modern? An dieser Stelle schalten sich die Kritiker ein und weisen darauf<br />

hin, dass man doch dann auch gleich Englisch oder Spanisch lernen könne. „Wenn es<br />

um das bloße Sprechen geht, gebe ich diesen Leuten Recht“, räumt Thomas Feigenbutz<br />

ein. „Aber wenn es um tiefgründiges Lernen geht, dann nicht. Mit Latein lernt man<br />

mehr als nur eine Sprache. Man lernt selbstständig und folgerichtig zu denken, man<br />

lernt zu kämpfen und Dingen auf den Grund zu gehen. Auf solche Kompetenzen ist die<br />

Gesellschaft heute mehr denn je angewiesen.“ Dass die alte Sprache trotz allem einen<br />

so schweren Stand hat, weiß Feigenbutz auch zu erklären. In der heutigen Zeit werde<br />

alles Lernbare auf seinen praktischen Nutzen für das spätere Arbeitsleben hin überprüft<br />

und bei Latein sei der nun mal – zumindest auf den ersten Blick – sehr gering. „Fachliche<br />

Kompetenz zählt heute mehr als Bildung“, sagt er. „Dabei vermittelt Latein oftmals mehr<br />

Kompetenzen als manch andere Wissenschaft, die sich das auf die Fahnen schreibt.“ Es<br />

gehe im Leben auch darum, wie das Wissen einen selbst verändert. Und Latein erweitere<br />

den sprachlichen, kulturellen und den intellektuellen (intellegere – einsehen, verstehen)<br />

Horizont enorm. „Man gewinnt einen sehr guten Blick über den Tellerrand.“<br />

Im Übrigen hat sogar Facebook verstanden, dass sich die alte Sprache in den nächsten<br />

Jahrzehnten nicht verabschieden wird. Seit ein paar Jahren kann jeder Nutzer die Sprache<br />

in seinem Profil auf Latein umstellen. Für alle, die lieber epistulas statt Nachrichten<br />

schreiben und lieber amicos statt Freunde haben. In diesem Sinne: Valete, lectores.<br />

125


Lateinercamp in Kaiseraugst: 3./4. April 2014<br />

Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a<br />

Am Donnerstag, den 3.4. starteten wir in Sasbach und fuhren mit dem Bus nach Lörrach.<br />

Gegen 17.00 Uhr kamen wir an der Jugendherberge an. Wir mussten draußen warten,<br />

bis Herr Feigenbutz mit den Zimmerschlüsseln kam. Wir gingen in unsere Zimmer und<br />

haben die Koffer ausgepackt und die Betten bezogen. Beim Bettenbeziehen haben wir<br />

uns gegenseitig geholfen: zu viert haben wir ein Kissen bezogen.<br />

Nachdem wir die Betten bezogen haben, sind wir zum Bolzplatz gerannt. Dort haben<br />

wir gegen Sechstklässler gespielt. Am besten war es, als Herr Feigenbutz im Tor stand.<br />

Er hielt fast alle Bälle. Die Sechstklässler haben unfair gespielt und uns dauernd gefoult.<br />

Und beleidigt. So verloren wir mit 7:6.<br />

Es gab auch Tischtennisplatten und wir haben Rundlauf und Finale gespielt. Herr<br />

Feigenbutz hat ebenfalls ein paar Runden mitgespielt.<br />

An diesem Tag hatte Melina Geburtstag. Wir waren im Aufenthaltsraum. Plötzlich<br />

kam Frau Roegele mit einem Gitarristen in den Raum. Das war eine große Überraschung.<br />

„Scherbenpuzzle“: Vier Nachwuchs-Archäologen haben Tongefäße restauriert.<br />

126


Tonfiguren nach römischem Vorbild<br />

Er spielte ein Geburttagslied und zwei andere Lateinamerikanische Lieder. Er machte<br />

Melina viele zauberhafte Komplimente, z. B.: „Du bist eine hübsche junge Frau!“ Der<br />

Gitarrist kam aus Polen und hat sehr schön gespielt. Dann spielten wir alle gemeinsam<br />

noch „Chef und Vize“, das war sehr lustig und sehr kompliziert. Gegen 21.45 Uhr gingen<br />

wir in unsere Zimmer, aber eine andere Gruppe machte bis spät in die Nacht Lärm und<br />

so schliefen wir erst um 2.00 Uhr ein.<br />

Das Frühstück in der Jugendherberge war sehr lecker. Es gab Müsli, Brot, Tee, Milch,<br />

Kaba, Wurst, Käse, Kaffee, Marmelade und Wasser sowie Schokolade. Danach suchte das<br />

Zimmer 313 den Schlüssel des Zimmers. Leider wurde er aber bis heute nicht gefunden.<br />

Schließlich brachen wir wieder mit dem Bus auf zu unserem eigentlichen Besichtigungsziel.<br />

Nachdem wir dann in Kaiseraugst, der ehemaligen Römerstadt Augusta Raurica angekommen<br />

waren, sind wir zu unserem ersten Workshop gegangen. Da nicht alle gleichzeitig<br />

das gleiche tun konnten, haben wir uns in Gruppen aufgeteilt. Die einen haben getöpfert,<br />

die anderen haben zerbrochene Scherben zusammengeklebt. Daraus sind dann Vasen, Krüge<br />

und Schüsseln entstanden. Das hat viel Spaß gemacht und die Workshopleiterin war sehr<br />

nett. Sie hat uns viel erklärt und uns gezeigt, wie die Römer mit der Töpferdrehscheibe<br />

getöpfert haben. Dann durften wir selbst verschiedene Figuren aus Ton herstellen.<br />

127


In der römischen Backstube wird das Mehl gesiebt.<br />

Gegen 12.00 Uhr machten wir eine Mittagspause in der Kuria. Die Kuria ist ein Halbkreis<br />

mit verschiedenen Stufen. Dort trafen sich früher die wichtigsten Männer der Stadt, um<br />

Beschlüsse zu fassen. Dort aßen und tranken wir also. Manche Jungs kletterten auf der<br />

Ruine herum. Andere besichtigten eine Mosaikenausstellung. Von den Mosaiken waren<br />

oft nur kleine Teile erhalten.<br />

Schließlich wanderten wir zu einer trockengelegten Kloake. In der unterirdischen<br />

Kanalisation haben zwar Lichter gebrannt, aber trotzdem war es ziemlich dunkel. Weil<br />

es so dunkel war, fiel Katharina hin und hatte sich ihr Knie aufgeschürft. Frau Roegele<br />

verarztete sie. Trotz allem war es sehr schön in dem Gang und spannend.<br />

Nach dem kurzen Besuch der Kloake gingen wir zum Brotbacken. Es gab drei Stationen:<br />

Korn zu Mehl mahlen, Säcke heben/ziehen und Arbeitsblätter ausfüllen. Als wir dann alles<br />

gemacht hatten, haben wir den Teig angerührt. Danach hat jeder sein eigenes Brot geformt<br />

und geknetet. Dann wurde es gebacken. Während das Brot im Ofen war, haben wir ein<br />

römisches Theater angeguckt. Nun holten wir unser Brot ab. Es hat sehr gut geschmeckt.<br />

Das war aber noch nicht das Ende des ereignisreichen Tages. Wir besichtigten auch<br />

noch das Römerhaus in Kaiseraugst. Dort sah man, wie die Römer früher gelebt haben.<br />

128


Die Reichen hatten Sklaven, die ihre Arbeiten verrichtet haben, die Römer hatten drei<br />

Bäder, ein heißes, ein lauwarmes und ein kaltes. Das Römerhaus war sehr lehrreich.<br />

Zuletzt waren wir – ein bisschen unter Zeitdruck – im Museum, wo zu unserem<br />

Erstaunen vergoldete oder silberne Teller waren. Diese waren blitzblank und sahen fast<br />

aus wie neu. Sie gehörten zum berühmten Silberschatz von Kaiseraugst. Außerdem gab<br />

es auch Hörer zum Anhören der Informationen.<br />

Schließlich mussten wir aber dann doch die Heimreise antreten. Etwas müde, aber gut<br />

gelaunt und mit vielen schönen Eindrücken erreichten wir gegen 18.30 Uhr am Freitag<br />

wieder Sasbach.<br />

Mathematik<br />

Ansturm auf Mathematik – der Bolyai Teamwettbewerb<br />

Attila Furdek<br />

Es ist der 28. März 2014. Die Aula ist voll mit Schülern, die freiwillig am Mathematik<br />

Teamwettbewerb Bolyai teilgenommen haben und nun gespannt auf die feierliche<br />

Siegerehrung warten.<br />

Wir kennen ja eine volle Aula von vielen verschiedenen Anlässen. Dass sie aber am<br />

28. März 2014 wegen eines Mathematikwettbewerbs voll war, stellte eine sehr ungewöhnliche<br />

Premiere an der Heimschule Lender dar.<br />

Im Folgenden möchte ich nun schildern, wie es zu diesem verblüffenden Ansturm auf<br />

Mathematik kam.<br />

Alles fing vor zehn Jahren an einem Gymnasium in Budapest an, mit einer handvoll<br />

Lehrern und mit wenigen Mannschaften. Heute hat der Bolyai-Wettbewerb allein in<br />

Ungarn über 60.000 Teilnehmer. Damit hat er in Ungarn alle anderen Wettbewerbe,<br />

einschließlich des Känguruwettbewerbs überholt.<br />

Das Schicksal spielt ab und zu verrückt. Als Rita Furdek vor einem Jahr auf Studienfahrt<br />

in Budapest war, traf sie zufällig den Hauptorganisator des Wettbewerbs und<br />

erfuhr so davon. Sie war von Anfang an begeistert von der Idee. Diese wurde dann der<br />

Schulleitung und der Mathematikfachschaft vorgestellt und stieß bei beiden auf ein sehr<br />

positives Echo. Somit konnten wir den Wettbewerb bereits im Herbst 2013 auch den<br />

Schülern vorstellen. Die Organisatoren meinten, wenn sich um die 50 Schüler melden<br />

würden, sei dies ein guter Anfang. Tatsächlich haben sich aber 500 (!) Schüler nur von<br />

unserem Gymnasium angemeldet. Obwohl ich mit unterschiedlichen Wettbewerben viel<br />

Erfahrung gesammelt habe, stellt mich dieses Phänomen vor ein Rätsel. Woran kann es<br />

129


So ging es beim Bolyai Teamwettbewerb zu (hinten rechts Rita Furdek; Foto: Roland Spether)<br />

wohl gelegen haben, dass sich 500 Schüler für einen neuen Mathewettbewerb freiwillig<br />

angemeldet haben? Um diese Frage zumindest im Ansatz beantworten zu können,<br />

müssen wir einige Details über den Wettbewerb kennen. Am Wettbewerb nehmen Vierermannschaften<br />

teil, in denen sich Schüler aus derselben Klassenstufe befinden. Es ist<br />

daher möglich, dass vier Schüler aus Parallelklassen eine Mannschaft bilden. Welche vier<br />

Schüler in einer Mannschaft sind, entscheiden die interessierten Schüler selbst. Man kann<br />

mit seinen besten Freunden aus zwei Parallelklassen eine Mannschaft bilden. Lediglich<br />

von derselben Schule müssen sie sein. Diese soziale Komponente ist sicher ein zentraler<br />

Punkt für den Erfolg. Jede Mannschaft wählt sich einen eigenen Namen, unter dem sie<br />

geführt wird. Dies führt zudem zu einer besonderen Identifikation mit dem Team. Es<br />

werden alle Klassenstufen von Klasse 3 bis zu den Abiturjahrgängen abgedeckt. Für jede<br />

Klassenstufe gibt es unterschiedliche schöne Denkaufgaben. Indem Schülermannschaften<br />

altersgerechte Knobelaufgaben lösen, erleben sie die Freude des gemeinsamen Denkens<br />

und des gemeinsamen Erfolgs. Ferner tragen die Aufgaben dazu bei, die Schönheit der<br />

Mathematik mit Teamgeist zu entdecken und schätzen zu lernen. Jede Mannschaft hat<br />

13 Aufgaben im „multiple choice“-Verfahren und eine 14-te Aufgabe individuell zu<br />

lösen. Bei den ersten 13 Aufgaben gibt es jeweils fünf mögliche Antworten (A, B, C, D<br />

und E). Eine Besonderheit des Wettbewerbs besteht darin, dass von diesen Antworten<br />

beliebig viele richtig sein können. Die Mannschaften kreuzen jene Antworten an, die sie<br />

für richtig halten. Von keinem einzigen Kreuz bis zu fünf Kreuzen sind alle denkbaren<br />

Kombinationen – insgesamt 32 – möglich. Dies erhöht die Spannung. Raten bringt nichts,<br />

logisches Denken ist erforderlich. Der Bolyai Wettbewerb bietet über seinen Homepageauftritt<br />

www.bolyaiteam.de auch eine hohe Transparenz: Es sind alle Mannschaften,<br />

alle Teilnehmer und alle Schulen aufgelistet. Sowohl die genaue Auflösung als auch die<br />

130


Einige der Schüler, die einen 1. Preis gewonnen haben (Foto: Roland Spether)<br />

erzielten Ergebnisse werden auf der Homepage bereits am Tag nach dem Wettbewerb<br />

veröffentlicht. Es war verblüffend zu beobachten, wie schnell und spontan sich in den<br />

meisten Klassen und Kursen die ersten Mannschaften anmeldeten. Nach einer gewissen<br />

Anzahl von Mannschaften entwickelte dieser Prozess auch eine Art Eigendynamik: In<br />

den letzten Tagen vor der Anmeldefrist hat sich die Anzahl der Teilnehmer noch einmal<br />

verfünffacht! Ich möchte noch einmal betonen: Es handelt sich nicht um eine Veranstaltung<br />

wie „Deutschland sucht den Superstar“, sondern um Mathematik!<br />

Insgesamt haben in unserer Region etwa 850 Schüler aus fünf Schulen teilgenommen<br />

(dazu kommen noch einige Mannschaften und Schulen aus München). Die fünf Schulen<br />

sind: Heimschule Lender, Gymnasium Achern, Mädchengymnasium Unserer Lieben Frau<br />

aus Offenburg, Heimschule St. Landolin aus Ettenheim, Sophie-von-Harder Schule aus<br />

Sasbach und die Antoniusschule aus Oberachern.<br />

Pro Klassenstufe erhielten die besten sechs Mannschaften und deren Lehrer Preise.<br />

Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde mit dem Namen der Mannschaft und deren<br />

Mannschaftsmitgliedern. Insgesamt gab es rund 50 Preise. Davon gingen fünf an die<br />

zwei Grundschulen, drei an das Mädchengymnasium Unserer Lieben Frau, acht an das<br />

Gymnasium Achern und 39 an die Heimschule Lender. Unsere Schüler haben außer in<br />

der J1 in allen anderen Klassenstufen den 1. Preis geholt. Der Hauptpreis für Lehrer ging<br />

an Liane Völker. Alle Details (Namen, Preise usw.) findet man im Internet unter www.<br />

bolyaiteam.de. Obwohl gut 200 Schüler und Lehrer Preise erhielten, wurde jeder von ihnen<br />

persönlich gewürdigt. Die Preisträger versammelten sich nach Klassenstufen getrennt<br />

auf der Bühne und es gab fünfmal ein kleines Ständchen, um sie gesondert zu ehren.<br />

131


Der Bolyai Teamwettbewerb ist mehr als nur ein Wettbewerb. Es steckt eine eigene<br />

Philosophie dahinter. Das Motto des Wettbewerbs lautet: „Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit<br />

ist ein ganz zentraler Wert unseres Lebens.” Auf jedem Arbeitsblatt fanden die<br />

Teilnehmer folgendes Zitat:<br />

“Als Gehirnforscher wünsche ich allen Menschen, dass wir trotz stark wachsender<br />

Informationsflüsse die Fähigkeit bewahren, auf unsere innere Stimme zu hören. Nur so<br />

können wir durch Kreativität und durch den Geist der Zusammenarbeit unsere Wünsche<br />

verwirklichen und dem Gemeinwohl dienen.“ (Dr. Freund Tamás, Gehirnforscher, Mitglied<br />

der ungarischen Akademie, Förderer des Wettbewerbs)<br />

Ich vermute, dass dieser rote Faden der Zusammenarbeit zum Erfolg beigetragen hat<br />

und ich hoffe, dass sich diese Grundideen im Bewusstsein unserer Schüler verankert haben.<br />

Ein besonderer Dank gilt Rita Furdek, die als Koordinatorin die Hauptlast der Arbeit<br />

getragen und die organisatorische Herausforderung mit Bravour bewältigt hat. Ein<br />

ebenso herzlicher Dank geht an die Schulleitung, ohne deren Unterstützung dieser<br />

Wettbewerb nicht möglich gewesen wäre. Wir danken außerdem dem Altsasbacherverein,<br />

durch dessen finanzielle Unterstützung alle Teilnehmer unseres Gymnasiums, die<br />

einen 1. Preis gewonnen haben, zusätzlich je ein tolles Buch im Wert von 30 € erhielten.<br />

Ein großes Dankeschön geht auch an Adrian Keller, der die Preisverleihung moderiert<br />

hat. Und bedanken wollen wir uns bei Stefan Nowak und seinem Orchester, das unter<br />

seiner Leitung für die musikalische Untermalung bei der Preisverleihung gesorgt hat.<br />

Und schließlich geht ein besonderer Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die den<br />

Wettbewerb mitgetragen, mitorganisiert und mitgestaltet haben.<br />

Und wie geht es weiter?! Die diesjährige Runde war eigentlich nur ein regionaler<br />

Testlauf, jedoch mit überragendem Erfolg. Nächstes Schuljahr wird der Wettbewerb<br />

bundesweit angeboten. Ferner wird es eine zweite Runde geben, ein Finale in Budapest,<br />

an der die besten Mannschaften teilnehmen werden.<br />

Irgendwas hat sich grundsätzlich geändert. Der allzu bekannte Spruch „Ja das ist halt<br />

Mathe“ hat sich ein Stück weit verwandelt in „Halt, das ist ja Mathe!“.<br />

Siegerehrung für den Unterstufenwettbewerb Mathematik - Problem des<br />

Monats (PdM) 2012/2013<br />

132<br />

Rita Furdek<br />

Auch in diesem Schuljahr fand der mathematische Unterstufenwettbewerb „ Problem<br />

des Monats“ statt. Auch diesmal gab es eine erfreuliche, rege Teilnahme vieler Schülerinnen<br />

und Schüler aus den Klassenstufen 5-7.


Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a wurden „Superknacker der Schule“ im Schuljahr<br />

2012/2013.<br />

Im Schnitt nahmen gut 65 Schüler pro Monat am Wettbewerb teil. Nach 10 Runden<br />

standen dann die Sieger fest. Klassensieger und damit „Superknacker der Schule“<br />

wurde die 7a. Und das schon das dritte mal in Folge! Damit durften sie den Wanderpokal<br />

behalten. Sie hatten ihn ja wohl verdient!<br />

Einzelsieger wurden: (Alle Klassenbezeichnungen beziehen sich auf das Schuljahr<br />

2012 / 2013.)<br />

• Klasse 5: Jonas Schindler aus der 5a mit 42 Punkten.<br />

• Klasse 6: Thilo Ehmann aus der 6a mit 36,5 Punkten und Monja Hähnle aus der<br />

6a mit 36 Punkten.<br />

• Klasse 7: Saskia Pfeifer aus der 7a mit unschlagbaren 45 Punkten.<br />

Wir gratulieren allen Siegern und allen Teilnehmern recht herzlich und wünschen<br />

ihnen weiterhin viel Freude beim Knobeln!<br />

133


Sport<br />

HANDBALL: Jugend trainiert für Olympia - Mädchen WK II 2013/14<br />

Unsere Mädchenschulmannschaft erreichte im Schuljahr 2013/14 die Oberschulamtsebene<br />

und verpassten nur knapp den Einzug in das Finale.<br />

Es spielten folgende Schülerinnen:<br />

• Vorne: Maryellen Mayer, Elena Kohler, Larissa Schmieder, Anna-Sophia Birk,<br />

Alexandra Siefermann<br />

• Mitte: Lea Oesterwind, Elena Metzinger, Ellen Strauß, Carina Meier,<br />

Klara Schöttgen, Selina Zink<br />

• Hinten: Celine Thallner, Magdalena Wunderle<br />

• Es fehlten: Luisa Vogel, Melissa Bernhardt,<br />

• Betreuung: Daniela Sickinger und Gerlinde Jäger<br />

134


HANDBALL: Jugend trainiert für Olympia - Jungen WK IV<br />

Zum ersten Mal nach längerer Zeit hat die Heimschule Lender wieder einmal eine<br />

Mannschaft im Wettkampf IV, das heißt, Jahrgang 2001 und jünger. Unsere Jüngsten<br />

schlugen sich achtbar und lassen für die Zukunft hoffen. Folgende Schüler vertraten<br />

unsere Schule:<br />

• Vorne: Adrian Bohnert, Tobias Noack, Tatjana Harter, Lisa<br />

• Mitte: Simon Schäfer, Hannes Doll, David Kreuz, Daniel Noack, Roman Oesterwind,<br />

Benedikt Kern, Jonas Meyer<br />

• Hinten: Julian Leppert (Schülermentor), Justin Degen, Aaron Falk, Remo Böll,<br />

Jannis Stein<br />

• Betreuung: Gerlinde Jäger<br />

Schwimmen an der Heimschule Lender<br />

Andrea Seiler<br />

Obwohl Schwimmen an der Heimschule Lender lediglich in der Oberstufe unterrichtet<br />

werden kann, da das Schwarzwaldbad Bühl keine weiteren freien Bahnen zur Verfügung<br />

hat, gibt es doch immer wieder Projekte und GFSen, die diese Sportart zum Inhalt haben.<br />

135


So wurde im vergangenen Schuljahr z.B. das Rettungsschwimmen und die vielfältigen<br />

Aufgaben des DLRG im Rahmen einer GFS in der Jahrgangsstufe 8 vorgestellt.<br />

GFS Rettungsschwimmen Ronja Oechsle<br />

Im zweistündigen Sportkurs der Oberstufe erlernen oder wiederholen die Teilnehmer die<br />

vier Schwimmlagen Freistil (Kraul), Rücken, Brust und Delphin, sowie Starts und Wenden.<br />

Schwimmen ist auch verbindlicher Bestandteil des Neigungsfaches Sport.<br />

Regelmäßig bewerben sich Schülerinnen und Schüler um einen Ausbildungsplatz<br />

beim Mentorenlehrgang in der Sportschule Steinbach. Der Mentorenschein ermöglicht<br />

die Betreuung von Mannschaften bei Schulsportwettbewerben und wird für den Erwerb<br />

des Übungsleiterscheins im Vereinswesen angerechnet.<br />

Seit Jahren repräsentieren Schwimmer und Schwimmerinnen unsere Schule beim<br />

Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia.<br />

Nach Erfolgen auf Landesebene in den Jahren zuvor, nahmen 2013 eine Jungenmannschaft<br />

und zwei Mädchenmannschaften am Kreis-und Regierungspräsidiumsfinale teil.<br />

Mit Platz 2 im RP Finale in Freiburg qualifizierte sich die Jungenmannschaft leider nicht<br />

für das Landesfinale, die jüngere Mädchenmannschaft konnte wegen Erkrankungen<br />

zweier Schwimmerinnen nicht im Landesfinale starten, obwohl sie qualifiziert war. Allein<br />

die Mädchenmannschaft WK II fuhr zum ersten Mal zum Rhein-Main-Donau Cup nach<br />

Bayreuth, der nach dem Bundesfinale in Berlin die größte Schulsportveranstaltung in<br />

Süddeutschland darstellt und daher auch „kleines Finale“ genannt wird.<br />

136


Die Mannschaft bestehend aus Carla Wolf, Jasmin Vollmer, Lina Goerigk, Ronja Oechsle,<br />

Anna Kühner, Marie Stange, Rebecca Weigel, Lea-Sophie Rödler und Nina Spraul (RP-<br />

Ebene: Magdalena Kusserow und Larissa Schemel) erschwamm sich den Silberrang und<br />

damit die süddeutsche Vizemeisterschaft in diesem Wettkampf. Die Mädchen erhielten<br />

bei der Ehrung in der Oberfrankenhalle ihre Medaillen aus der Hand der Ministerialrätin<br />

Heidi Repser.<br />

Das erfolgreiche Schwimmteam der Heimschule Lender (Foto: Roland Spether)<br />

137


In diesem Schuljahr konnte nur eine Mannschaft für den Wettbewerb gemeldet werden,<br />

da die Jungenmannschaft aufgrund mangelnder Schwimmerzahl (es werden stets acht<br />

Starter benötigt) nicht gemeldet werden konnte und die älteren Schwimmerinnen wegen<br />

der Jahrgangsbegrenzungen keine Mannschaft bilden konnten.<br />

Die Mannschaft WK IV,1 (2001-2004) bestehend aus Giulia Goerigk, Marie Stange,<br />

Sarah Hauser, Anna Kühner, Nathalie Gutheil, Lucie Oechsle, Janna Bühler, Laura Heid,<br />

Denise Mörmann und Emma Stetry erschwamm sich am 10. März 2014 in Lahr geschlossen<br />

den ersten Platz im Kreisfinale und wird aufgrund der hervorragenden Gesamtzeit am<br />

7. Juli 2014 im Landesfinale vertreten sein.<br />

Dort werden sie um den Einzug ins Bundesfinale kämpfen, das im Herbst 2014 in<br />

Berlin stattfindet.<br />

138<br />

Sebastian Hesse ,10f


Schule unterwegs<br />

Schüleraustausch mit dem Collège Notre Dame in Besançon<br />

Karin Schott<br />

„Bienvenue à Besançon!“ - mit diesen herzlichen Worten wurden im September 2013<br />

die diesjährigen Teilnehmer am Austausch im Rahmen des Französischprojekts ab Klasse<br />

5 in der Hauptstadt der Region Franche-Comté empfangen. Nach einem anfangs noch<br />

schüchternen Kennenlernen verabschiedeten sich die jungen Schüler, die bereits seit der<br />

fünften Klasse in Briefkontakt mit ihren französischen Freunden stehen, bald von ihren<br />

Begleitern Laurence Millardet und Astrid Tyrode (Collège Notre Dame) sowie Tobias Götz<br />

und Karin Schott (Heimschule Lender). Gemeinsam mit ihren „Correspondants“ starteten<br />

sie ins Wochenende, das sie alleine in ihren Gastfamilien verbrachten – eine intensive<br />

Erfahrung für die <strong>Sasbacher</strong> Sechstklässler, die sich beim Wiedersehen am Montag natürlich<br />

viel zu erzählen hatten. Dafür blieb glücklicherweise genügend Zeit auf der Busfahrt<br />

zum Espace Mont d‘Or, einem Schullandheim im malerischen französischen Jura. Dort<br />

erwartete die deutsch-französische Schülergruppe bei strahlendem Sonnenschein ein<br />

buntes Programm aus Ausflügen und Aktivitäten im Freien (z.B. Kletterpark, Kanufahren,<br />

Wanderungen). Dabei wurde sie nicht von ihren Lehrern, sondern auch von ausgebildeten<br />

Betreuern begleitet. Gemeinsame Mahlzeiten und Spiele am Abend rundeten das Programm<br />

ab und ließen keine Langeweile aufkommen. Nach drei spannenden Tagen im Schullandheim<br />

kehrte die Gruppe nach Besançon zurück, wo die deutschen Schüler am Donnerstag<br />

bei einer Stadtführung die Stadt erkundeten und in einer Schokoladenmanufaktur in<br />

die Geheimnisse der Herstellung der süßen Leckerei eingeweiht wurden. Doch auch den<br />

139


Alltag der französischen Partner gilt es bei einem Austausch zu entdecken, weshalb die<br />

<strong>Sasbacher</strong> Schüler am Freitag zusammen mit ihren „Correspondants“ die Schulbank<br />

drückten und die Abläufe in einem französischen Collège hautnah miterlebten - inklusive<br />

einer Feueralarmprobe! Nach diesem Erlebnis war auch schon der Moment des Abschieds<br />

gekommen. Gestärkt von einem letzten gemeinsamen Mittagessen machten sich die<br />

deutschen Schüler im TGV auf den Weg nach Hause. Im Gepäck hatten sie neben vielen<br />

schönen Erinnerungen auch die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit ihren „Correspondants“<br />

in der 7.Klasse bei deren Besuch an der Heimschule Lender.<br />

140<br />

Frankreich-Austausch mit neuer Partner-Schule - Besuch der<br />

Lender-Schüler in Lyon Herbst 2013<br />

Tobias Götz<br />

Da wir die Austausch-Programme an unserer Schule als sehr wertvoll ansehen, waren<br />

Anfang 2013 alle Beteiligten sehr glücklich, in der zweitgrößten französischen Wirtschaftsund<br />

Handelsregion, dem Großraum Lyon, eine zweite Partnerschule für einen Austausch<br />

mit der Mittelstufe gefunden zu haben. In Meyzieu liegt das beschauliche Collège Oliver<br />

de Serres, an dem die Deutsch-Lehrerin Claudine Bietrix sehr engagiert ihr Fach Deutsch<br />

vertritt. Schnell wurden Kontakte geknüpft und alles eingeleitet, um bereits ein halbes<br />

Jahr nach den ersten Briefen und Telefonaten die erste Runde des neuen Austausch-<br />

Programmes zu starten. Im September 2013 hieß es dann für 33 Jugendliche der Heimschule<br />

Lender „Abfahrt nach Lyon“. Nach vier Stunden im TGV kamen die Lender-Schüler


mit den Begleitern Christiane Kreuz und Tobias Götz auf dem Hauptbahnhof an, von<br />

wo sie mit der Tram Richtung Meyzieu fuhren. Im Collège trafen sich die französischen<br />

und deutschen Partner zum ersten Mal. Die folgenden Tage waren voll mit Programm-<br />

Punkten, die es ermöglichten, das Collège und vor allem die tolle Stadt Lyon kennenzulernen.<br />

In Lyon wurde die Altstadt erkundet, „traboules“ durchquert, Kirchen besichtigt,<br />

141


das Amphitheater durchschritten und vieles mehr. Ein Vormittag stand ganz im Zeichen<br />

der Seidenweber. Dieser Industriezweig prägte viele Jahre die Stadt und bescherte Lyon<br />

einen beachtlichen Wohlstand. Die Jugendlichen erfuhren viele Details, die man erst vor<br />

Ort richtig verstehen kann, auch zu Aspekten der deutsch-französischen Beziehungen,<br />

denn Lyon war eines der Zentren der „résistance“, des Widerstands gegen die Deutschen<br />

im Zweiten Weltkrieg. Als gemeinsames Projekt stand ein kleines Konzert in der Aula des<br />

Collège an - mit Liedern, die von der Musiklehrerin vor Ort einstudiert wurden und die die<br />

riesige Gruppe aus Franzosen und Deutschen vorstellten. Nach einer Woche dann ging es<br />

mit dem TGV zurück nach Sasbach, wo im April 2014 der erste Gegenbesuch stattfindet.<br />

Lieder, die wie Brücken sind – Israelreise 2013<br />

Doris Uhlig<br />

Kol haOlam kulo<br />

gescher tzar me´od<br />

Vehai´kar lo lefached klal.<br />

Nichts als eine schmale Brücke ist die ganze Welt.<br />

Das Wichtigste ist es, sich nicht zu fürchten.<br />

Rabbi Nachman von Brazlaw<br />

Begrüßung am Flughafen (Foto: Doris Uhlig)<br />

142


Alles beginnt damit, dass man es wagt, die kleine Brücke zu betreten, um ans andere<br />

Ufer zu gelangen. Heute ist es nicht schwer, über eine Gangway ein Flugzeug zu besteigen<br />

und in fremde Länder zu fliegen. Aber wer sich nach Israel aufmacht, braucht mehr Mut,<br />

der Brücke zu vertrauen, die bisher getragen hat.<br />

Der Israelaustausch braucht neben dem inneren Entschluss auch eine längere Vorbereitung.<br />

Welches Thema, welche Musik, welche Theaterszenen, welche Teilnehmer,<br />

welches Begleitprogramm und schließlich, welcher Termin, all das sind Dinge, die man<br />

klären muss. Das Thema wurde geboren in einer schweren Zeit. Jonathan Lesser saß im<br />

Musiksaal der Heimschule Lender, weil er am nächsten Tag mit Ulrich Noss und Doris Uhlig<br />

zur Veranstaltung der PAD nach Bonn fuhr, um dort das Israelprojekt der Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren und eine Auszeichnung in Empfang zu nehmen. Am 21. Und 22. November<br />

2012 feierte der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz sein 60 jähriges<br />

Jubiläum, dabei wurden 9 Projekte vorgestellt, die als besonders vorbildlich galten.<br />

Projektvorstellung in<br />

Bonn (Foto: PAD)<br />

Die Stimmung war gedrückt, denn in Israel flogen die Raketen aus Gaza (Operation<br />

Wolkensäule vom 14. – 21. November 2012). Nach Jahren der Ruhe hatte es in Jerusalem<br />

wieder Alarm gegeben. Der Musiksaal, in dem Jonathan unterrichtete, war zum Bunker<br />

umfunktioniert worden. Wie kann man da einen Austausch planen? Trotz allem- in diesen<br />

Tagen wurde das Thema für den Austausch 2013 geboren.<br />

„Brücken – Bridges“-am Ende der Planungsphase gab es ein Datum 16.- 26. Mai 2013<br />

und eine Begleitgruppe mit 32 Personen, die unter der Leitung von Abraham Steinberg<br />

selbständig im Land unterwegs war.<br />

Wenn das Thema einmal feststeht, beginnt die Auswahl der Musik, die dann nach<br />

und nach in schülergerechten Arrangements von Jonathan Lesser die Lender erreicht.<br />

143


Sofort werden sie ins musikalische Leben der Schule integriert und haben dieses Mal ein<br />

besonders schönes Ergebnis gebracht. Das Orchester hat aus eigenem Material und den<br />

Musikstücken aus dem Israelaustausch ein Brückenkonzert gezaubert, das am 26. April<br />

2013 zur Aufführung kam. Szenen, die von den Schülern selbst geschrieben wurden,<br />

leuchteten das Thema Brücken sehr variantenreich und tiefgründig aus. Dieser Abend<br />

war eine wunderbare Vorbereitung und eine Art Brückenschlag zu dem Projekt, das drei<br />

Wochen später in Jerusalem stattfinden sollte.<br />

Jerusalem ist vorbereitet, dort steht schon am Ortseingang eine Brücke. Das erste,<br />

was man von Jerusalem sieht, ist die Harfenbrücke, kühn erbaut von dem spanischen<br />

Architekten Santiago Calatrava. Sie lädt gleichsam dazu ein, Resonanz zu erzeugen und<br />

mit ihr zu spielen.<br />

Nicht jede Brücke ist so luftig und leicht wie die „String Bridge“ am Eingang von Jerusalem.<br />

Manche Brücken brauchen Pfeiler. Wird an diesen schon gearbeitet? Menachem<br />

Mayer sagte in seinem Buch im Jahr 2005: „Vor 15 oder 20 Jahren fragte mich Pfarrer<br />

Uhlig, ob ich bereit sei, den Abgrund zwischen Jerusalem und Hoffenheim zu überbrükken.<br />

Damals war meine Antwort ein Nein, und ich erklärte dies damit, dass eine Brücke<br />

Pfeiler auf beiden Seiten brauchte und ich den Eindruck hatte, dass es nur einen Pfeiler,<br />

nämlich den in Jerusalem gäbe … Heute sind wir bereit und in der Lage, unsere Hand<br />

Menschen guten Willens zu reichen, die bereit sind, sich zu erinnern: Erinnerung ist das<br />

Geheimnis der Erlösung und des Ausgleichs.“ (aus: Menachem Mayer, Aus Hoffenheim<br />

deportiert, S. 186).<br />

Brücken werden notwendig, wenn man sich hinauswagt, wenn man bisher nicht<br />

begangene Pfade beschreiten und wenn man Gräben überwinden will. Mit Hilfe einer<br />

Konstruktion, die auf Druck und Zug basiert, kann man den Bogen schlagen und unbekanntes<br />

Land betreten. Wie Leonardo da Vinci, der als der Brückenbauer in Europa gilt,<br />

kann man sich vorwagen und Neues erkunden. Wäre es nach ihm gegangen, hätte jedes<br />

Militär einen Bausatz seiner Leonardobrücke auf dem Rücken getragen, um schneller voran<br />

zu kommen. Selbst Pläne für eine Überquerung des Bosporus hatte er im Kopf. Imperiale<br />

Absichten hatten wir nicht im Sinn. Unser Auftrag war es, mit Musik, Kunst und Theater<br />

an der Brücke zwischen Jerusalem und Sasbach weiterzubauen. Es war unser 6. Versuch.<br />

Über 7 Brücken musst du gehen<br />

1. Ausflug nach Tel Aviv<br />

Elad Schlomo, ein Lehrer aus Leyada, war unser Reisebegleiter in die Weltstadt Tel Aviv.<br />

Aber nicht nur das moderne Gesicht der Stadt, sondern auch die Geschichte wollte er uns<br />

zeigen. Erste Station war im Süden Tel Avivs ein „deutsches Dorf“. Noch bevor Tel Aviv<br />

gebaut worden war, haben deutsche Siedler um 1871 dort eine Siedlung gegründet. Man<br />

nennt sie Templer, was aber nicht heißt, dass sie etwas mit den Tempelrittern zu tun haben.<br />

144


Vielmehr sind es Deutsche aus dem schwäbischen Pietismus, die aus einer Mischung<br />

von Endzeiterwartung und christlichem Zionismus ins Heilige Land zogen. Die Menschen<br />

sind nicht mehr da, aber ihre Häuser stehen noch und werden gerade renoviert. Zweistöckige<br />

Holzhäuser mit Balkonen wie an Schwarzwaldhäusern erzählen noch von dem,<br />

was sie mitbrachten. Die Templer hinterließen ein schwieriges Erbe. Einerseits brachten<br />

sie einen Modernisierungsschub durch Handwerk und Landwirtschaft, andererseits<br />

waren sie glühende Verehrer des Nationalsozialismus. Als sie Naziparolen verkündeten<br />

und Hakenkreuzfahnen aufzogen, hat die britischen Mandatsregierung sie des Landes<br />

verwiesen und nach Australien deportieren lassen. Die nette, idyllische Architektur und<br />

die menschenverachtende Gesinnung scheinen irgendwie nicht zusammenzupassen.<br />

Ruinen einer misslungenen Geschichte - eine Brücke ins Nichts -, sie taugen nur noch<br />

fürs Museumsdorf. Für Schüler im Jahr 2013 schwer verdaulich.<br />

Kurze Pause in Neve<br />

Zedek (Foto: Doris<br />

Uhlig)<br />

Ein weiteres Revier auf schwankendem Boden ist die hypermoderne Marina. Auf neuen<br />

Bohlen des New Port Areals ist aus dem alten Hafen Tel Avivs ein hippes neues Viertel<br />

auf geschichtsträchtigem Boden entstanden. Ohne Elad hätten wir nichts davon gemerkt.<br />

Zu einem Zeitpunkt, als alle zum Schleckeis und Cappuccino drängten, führte er uns ein<br />

in die Geschichte des Hafens. Gegenüber den Sonnenschirmen der Cafes zeigte er uns<br />

Schautafeln, die uns mit den alten Zeiten verbanden. Und das Spannende war, dass er<br />

darauf die Lebensgeschichte seines Vaters abgebildet sah. Als Flüchtling aus Thessaloniki<br />

kam er nach Erez Israel, nachdem er vorher ein Leben lang Hafenarbeiter gewesen war.<br />

Auch hier in Tel Aviv, wo ein Hafen als Ersatz für Jaffa entwickelt worden war, hatte er<br />

beim Verschiffen der Orangen und Entladen der Güter gearbeitet, bis der Hafen wegen<br />

ungünstiger Bedingungen aufgegeben wurde. Danach wurde er „konvertiert“ in den<br />

heutigen Neuen Hafen mit seinen Vergnügungs- und Outletcentern. Dieser New Port ist<br />

wirklich eine beindruckende Flaniermeile, aber ohne die darunter liegende Geschichte<br />

ziemlich oberflächlich. Neben diesem Geschichtsunterricht gab es natürlich auch freie<br />

145


Zeit für ein Eis und die Möglichkeit, die Füße ins Mittelmeer zu strecken. Nach einem<br />

heißen Tag in Tel Aviv an der Küste ging es zurück nach Jerusalem.<br />

Am Strand von Tel Aviv<br />

(Foto: Doris Uhlig)<br />

2. Mind the Gap – Nimm den Abgrund wahr<br />

Der Abgrund in der deutschen Geschichte ist bei unseren Besuchen immer wieder Thema.<br />

Neben einer Führung in Yad vaShem hatten wir wieder Besuch von Ehud Loeb. In diesem<br />

Jahr sprach er über seine Arbeit, die er in seinem Ruhestand noch leistet. Er ist Mitarbeiter<br />

in der Kommission, die Menschen als Gerechte unter den Völkern anerkennt, weil sie<br />

Juden vor der Verfolgung gerettet haben. Ausgehend von seiner eigenen Lebensgeschichte<br />

zeigte er uns Beispiele von Menschen, die das Selbstverständliche taten. Er konnte nur<br />

andeuten, welch schreckliche Berichte er verarbeiten muss und wie schwierig es ist, nach<br />

so langer Zeit Beweise und Zeugnisse zu finden, die eine Anerkennung als Gerechter unter<br />

den Völkern zum Abschluss bringen kann. Und doch ist die Arbeit befriedigend und nicht<br />

vergeblich, weil sie die humane Tat würdigt und sie dem Vergessen entreißt.<br />

Gespräch mit Ehud<br />

Loeb (Foto: Doris<br />

Uhlig)<br />

146


Die Idee einer Brücke und das Konzept des Brückenbaus hat eine reale Dimension,<br />

aber auch eine metaphorische. Diese Aspekte spiegelten sich in den Workshops auf<br />

verschiedene Weise.<br />

3. Übersetzung – eine andere Art Brücken zu bauen<br />

Im Eintauchen in eine andere Sprache verlässt man den sicheren Bedeutungshorizont<br />

und wagt sich auf neues Terrain vor. Wenn deutsche Schüler gemeinsam das hebräische<br />

Lied singen „Elad yarad el haJarden“ in der großen Pause in der Aula, dann schwingen<br />

nicht nur Töne mit.<br />

Dann rührt es Zuhörer zu Tränen, weil sie grade einen Brückenschlag erleben. Deutsche<br />

Schüler kommen plötzlich den Zuhörern so nahe, indem sie einstimmen in ein Lied,<br />

das bisher nur ihr eigenes war. Wenn israelische Schüler eine „Schnulze“ vom Edelweiß<br />

vortragen, dann spannen sie ihre Flügel ganz weit aus und wagen sich auf unbekanntes<br />

Land. Von beiden Seiten bewegen sie sich aufeinander zu.<br />

Am Hafen von Tel Aviv<br />

(Foto: Doris Uhlig)<br />

4. Empathie – eine Art über die Brücke zu gehen<br />

Empathie baut Brücken. Love can build a bridge. Sich in den anderen hineinzuversetzen,<br />

sich selbst vergessen, eine lange Zeit sich mit den Fragen und Sorgen des Freundes zu<br />

beschäftigen, das schafft ein tragfähiges Band zwischen den Menschen. Miteinander Kunst<br />

treiben, Theater machen und Musik üben – das schafft starke Gemeinsamkeiten, da lernt man<br />

dem anderen vertrauen. Dann kann man auch überzeugend von „Bridges of Love“ singen.<br />

5. Heilung - Come healing – Versöhnung schafft Brücken<br />

Ganz tief schwingt beim Thema Brücken auch ein religiöses Element mit. Durch die<br />

Lieder kommt es wie von selbst auf den Tisch. Come healing – ein Lied von Leonard Cohen<br />

hört sich an wie eine Bitte um Versöhnung und Heilung. Schon der Name trägt das Konzept<br />

in sich. Cohen, das heißt übersetzt Priester. Und die Hauptaufgabe der Priester ist<br />

es, Segen zu spenden, das Zerbrochene zu verbinden. Auch die lateinische Sprache kennt<br />

dieses Konzept. Pontifex ist der Brückenbauer und gleichzeitig der Begriff für den Priester,<br />

pontifex maximus meint den Papst.<br />

147


Kunstausstellung<br />

(Foto: Doris Uhlig)<br />

O, gather up the brokenness, bring it to me now.<br />

The fragrance of those promises your never dare to vow.<br />

The splinter that you carried, the cross you left behind.<br />

Come healing of the body, come healing of the mind.<br />

Alle, die dieses Lied mitsingen, stimmen ein in die Bitte, dass Gott das heilen möge,<br />

was zerbrochen ist und verbinden möge, was nicht zusammenpassen will. Wie ein Bußgebet<br />

singt sich der große Wunsch nach Heilung und Versöhnung, eine tiefe Sehnsucht<br />

nach innerer Verbindung. „Like a bridge over troubled water“ - so soll die Brücke sich<br />

ausspannen und den Menschen den Weg zu einander ermöglichen. Das war der tiefste<br />

Wunsch , der dieses Projekt durchzog.<br />

Gemeinsam singen<br />

(Foto: Doris Uhlig)<br />

6. Ein Lied kann eine Brücke sein<br />

Musik ist eine universale Sprache, die alle Grenzen überwindet. In der Musikgruppe<br />

arbeiten die meisten Schüler, teilweise sehr hart und ermüdend. Aber wenn dann die<br />

Aufführung naht, dann weckt die Musik die letzten Reserven und treibt alle zu unge-<br />

148


ahntem Können. Die Lieder aus England, Israel, Irland, Amerika, Frankreich verbinden alle<br />

zu einer großen Gemeinschaft. Die Theaterleute haben es da schon schwerer, Sie sind<br />

auf die Sprache angewiesen und müssen um jedes Wort kämpfen. Man muss die Dinge<br />

ansprechen und Probleme beim Namen nennen, bevor man Lösungen anbieten kann. In<br />

drei Szenen hat man die Chancen des Brückenbauens angesprochen:<br />

- A Bridge of Love<br />

-A Bridge between Classes<br />

- A Bridge between Cultures<br />

Der König der Schwarzwälder<br />

Kirschtorte (Foto: Doris Uhlig)<br />

7. Conversation – ein Tisch wird zur Brücke<br />

Eine ganz außergewöhnliche Verbindung besteht zwischen den Lehrern, die an diesem<br />

Projekt beteiligt sind. Besonders hervorzuheben sind die gemeinsamen Abende, die immer<br />

am Esstisch stattfinden. So vielfältig wie die israelische Küche sind die Gespräche. Eine<br />

Mischung aus Emotionen, Lachen, Humor und Ernst, Gastfreundschaft und Offenheit.<br />

Jedesmal ist der Tisch so reich gedeckt, dass wir es nicht fassen können.<br />

Wir werden verwöhnt und<br />

beschenkt mit allem, was die<br />

Küche hergibt. Der Bogen<br />

spannt sich vom Konzert<br />

mit klassischer Musik in Abu<br />

Gosh, danach Falafel Essen<br />

im libanesischen Restaurant<br />

bis hin zum Abschiedsabend<br />

am Grill bei Noa und Ami im<br />

Garten. So knüpft sich ein<br />

Band, das halten muss, bis<br />

zum nächsten Jahr.<br />

Im Gespräch (Foto: Doris Uhlig)<br />

149


Performance (Foto: Doris Uhlig)<br />

Anmerkung zum guten Schluss:<br />

Zwei Überraschungen sind noch zu erwähnen.<br />

1. Eine Kolumne in der israelischen Zeitung Haaretz hat sich mit unserem Austausch<br />

beschäftigt. Sayed Kashua, ein palästinensischer Schriftsteller, der in Jerusalem<br />

lebt, schreibt jede Woche einen Kommentar. In dieser Woche beschäftigte er sich<br />

mit einer Schülerin aus Deutschland, die nach Israel kommt und in einer palästinensischen<br />

Familie landet. Die Schülerin war eine aus der Heimschule Lender. Auf<br />

jeden Fall lesenswert!<br />

150<br />

Will a German exchange student settle for Sayed Kashua’s family?<br />

What will she say? I traveled to Israel, I ended up with a Palestinian family? Do<br />

you know what that will do to her self-confidence?<br />

By Sayed Kashua in Haaretz, 23.5.2013<br />

2. Zwei Schüler aus unserer Gruppe, Simon Mühlon und Karin Böll wurden von der<br />

deutschen Justizministerin Leuthäuser-Schnarrenberger eingeladen. Diese befand<br />

sich gerade in Israel zu einem Arbeitsbesuch. Beim Abendessen in Tel Aviv mit<br />

der israelischen Justizministerin Tzipi Livni und ihren Mitarbeitern sind unsere<br />

Schüler als Gäste dabei. Sie waren mit dem Justizministerium in Kontakt, weil sie<br />

durch das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die Ministerin<br />

als Patin gewonnen hatten. Diese Einladung war ein schönes Dankeschön für die<br />

geleistete Arbeit.


Finale des 19. Internationalen Jugendprojektes „Eine Welt von<br />

Freunden“ in Ozimek<br />

Roland Spether<br />

„Herzlich willkommen 2014 in Sasbach, das 20. Internationale Jugendprojekt findet<br />

in unserer Gemeinde statt“. Bürgermeister Wolfgang Reinholz reiste eigens zum Finale<br />

des 19. Internationalen Jugendprojektes „Eine Welt von Freunden“ in die polnische Stadt<br />

Ozimek, um die Einladung für das Jubiläumsprojekt auszusprechen, die Projektfahne aus<br />

den Händen seines Amtskollegen Marek Korniak in Empfang zu nehmen und bei einer<br />

Konferenz zusammen mit Susanne Bergmann vom Leitungsteam die Konzeption für<br />

das Projekt in der zweiten Juliwoche 2014 vorzustellen. Zu diesem Zeitpunkt waren die<br />

jugendlichen Teilnehmer aus Sasbach und Sasbachwalden sowie die Schüler der Heimschule<br />

Lender mit ihren Betreuern Sebastian „Badi“ Dollhofer, Björn Siller und Roland<br />

Spether bereits auf dem Heimweg von Jugendprojekt und Schüleraustausch, angereist<br />

waren Delegationen aus den Teilnehmerländern wie etwa Franz Klein für Sasbachwalden<br />

sowie Marie-Eliane Michel, Angèle Italiano-Kalck und René Rauner für die französischen<br />

Partnergemeinden Villié-Morgon und Marmoutier. Am Projekt nahmen auch Jugendliche<br />

Das Friedensnetz ist ein Symbol des Jugendprojektes, 2014 wird es in Sasbach geknüpft<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

151


Die Welt von Freunden wird sich 2014 in Sasbach treffen, Bürgermeister Wolfgang Reinholz reiste<br />

nach Ozimek und sprach die Einladung aus – hier mit seinem Ozimeker Amtskollegen Marek Korniak<br />

inmitten der internationalen Jugendlichen und der Jugendlichen aus Sasbach und Sasbachwalden<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

aus Mapello (Italien), Alytus (Litauen), Rymarov, (Tschechien), Landgraaf (Niederlande),<br />

Revúca (Slowakei) und Ozimek teil.<br />

Europa erfahren und grenzenlos am neuen „Haus Europa“ mit zu bauen, ist seit 1995 Ziel<br />

des in Sasbach entwickelten Internationalen Jugendprojektes „Eine Welt von Freunden“<br />

mit Jugendlichen aus zehn west- und mitteleuropäischen Gemeinden. Dieser konkrete<br />

Baustein wurde in Ozimek dadurch geschaffen, dass sich Jugendliche aus verschiedenen<br />

europäischen Ländern nicht nur in Freundschaft, Respekt und Toleranz treffen und<br />

kennenlernen, sondern die Ziele anhand eines bestimmten Themas in Theorie und Praxis<br />

umsetzen. Durch das gemeinsame Arbeiten an der Thematik wie Ökologie und nachhaltige<br />

Energien in Ozimek sollte den Jugendlichen deutlich werden, dass Menschen gemeinsam<br />

etwas für Europa tun können, dass Grenzen nicht trennen, sondern eine Brücke zwischen<br />

Ländern und Menschen sein können. Dieser großen und wichtigen Aufgabe wird sich<br />

2014 die Gemeinde Sasbach stellen, wenn sie zum vierten Mal Ausrichter der „Welt von<br />

Freunden“ ist und dabei ein spannendes und zukunftweisendes Projekt-Thema realisieren<br />

wird. „Wir werden die Herausforderung annehmen und mit den Jugendlichen an einer<br />

Allee des Friedens arbeiten“, so Bürgermeister Wolfgang Reinholz inmitten der internationalen<br />

Gäste. Konkret werde es darum gehen, im unteren Bereich der Turenne-Allee<br />

gestalterische arbeiten vorzunehmen und in dem Eingangsbereich zu dem historischen<br />

Areal das sehr wichtige Thema des Friedens in Europa und der Welt darstellen. Mit dem<br />

Arbeitstitel „Allee des Friedens“ werde die Gemeinde eine Idee aufnehme, die schon Ende<br />

152


der 1990er Jahre formuliert wurde, als es zum Kauf des Turenne-Museums durch die<br />

Gemeinde Sasbach und zu einer Neukonzeption des damals ersten deutsch-französischen<br />

Museums als Zweitmuseum vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg kam. Bei der<br />

ursprünglichen Konzeption gab es Ideen wie die Einrichtung eines „Deutsch-Französischer<br />

Museumsparks”, angedacht wurden auch Grünkonzepte entlang zum Areal der Heimschule<br />

Lender. Die nähere Konzeption für das Jugendprojekt wird in den nächsten Wochen in<br />

Sasbach entwickelt, doch zunächst wurde in Ozimek gefeiert, das Netz der Freundschaft<br />

geknüpft und eine Idee vom neuen Europa gelebt, die seit 20 Jahren Jugendliche und<br />

Erwachsene in einem „Projekt des Friedens“ zusammen führt.<br />

Hintergrund<br />

Die Turenne-Allee wurde 2011 zu einem Symbol für das neue Europa und Zeuge der<br />

deutsch-französischen Versöhnung. Denn die Republik Frankreich übertrug der Gemeinde<br />

Sasbach kostenlos einen Teil der Allee, der feierliche Akt mit Generalkonsul Michel Charbonnier<br />

fand zehn Jahre nach der Öffnung des neuen Turenne-Museum als Zweitmuseum<br />

vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg statt. Als Begründung für die Schenkung<br />

wurde die jahrelange gute Pflege der Allee durch die Gemeinde angeführt, vor allem auch<br />

eine „Entscheidung für das 21. Jahrhundert“. Bereits im Mai 1998 erlebte das Areal eine<br />

historische Stunde, als Generalkonsul Hugues Goisbault und Sasbachs Bürgermeister<br />

Ewald Panther den Kaufvertrag für das Museum und die Nutzungsvereinbarung über<br />

die Turenne-Allee unterzeichneten. Damit war die Gemeinde in Besitz des Museums mit<br />

Nebengebäude und Wiese, der Staat Frankreich blieb weiterhin Eigentümerin der Allee und<br />

des Denkmals. Seit 2011 ist die Gemeinde nun auch im Besitz eines Teilstücks der Allee<br />

mit einer Fläche von 4505 Quadratmetern, die von der Querung der Schwarzwaldstraße<br />

bis hinunter zur Hauptstraße reicht.<br />

Gegenbesuch der französischen Gastschüler aus Lyon im April<br />

2014<br />

Tobias Götz<br />

Nachdem im Herbst 2013 die erste Runde mit unserer neuen Partnerschule in Meyzieu<br />

bei Lyon gestartet war, kamen im Frühjahr 2014 die französischen Schüler mit ihrer Lehrerin<br />

Claudine Bietrix an die Lender, um eine Woche in ihrer deutschen Gastfamilie zu<br />

verbringen. Auf deutscher Seite wurden sie von Chris Kreuz und Tobias Götz willkommen<br />

geheißen. Gleich am ersten Tag lud die Fachschaft Französisch mit Michael Markus in<br />

die Cafeteria zu einem kleinen Frühstück. Anschließend startete das Programm, das den<br />

Gästen angeboten wurde: Stunden im Unterricht, ein Tischtennisturnier mit Ingke Neiss<br />

oder Töpfern mit Bernd Behrends waren Programmpunkte aus dem Schulalltag. Daneben<br />

stand die Wiederholung des Konzerts an, das die Musiklehrerin aus Meyzieu, Martine<br />

Hasselberger, mit der deutsch-französischen Gruppe in Frankreich einstudiert hatte. Dieses<br />

153


154


Konzert fand am Freitag vor über 100 Kindern der Klassen 6 und 7 statt und zeigte, dass<br />

auch in französischer Sprache moderne Musik vorgetragen werden kann: vom Rap über<br />

Balladen und Musicalstücke war vieles dabei. Außerhalb der Schule lernten die Gäste<br />

Freiburg und die Vogtsbauernhöfe in Gutach kennen. Hier konnten sie in Ateliers Käse<br />

selbst herstellen oder mit selbst gebastelten Wassermühlen nachspielen, wie das Wasser<br />

in früheren Zeiten das Leben prägte, z. B. zum Antrieb von Mühlen. Der Abschluss auf der<br />

Rodelbahn in Gutach gefiel den Jugendlichen so gut, dass man sie kaum zur Heimfahrt<br />

überreden konnte. Am Wochenende waren die Schüler aus Lyon dann in den Familien. Viele<br />

wählten zur Wochenendgestaltung den in Frankreich sehr beliebten Europapark bei Rust<br />

als Ausflugsziel. Nach einer kurzweiligen Woche konnten die Franzosen mit vielen neuen<br />

Eindrücken wieder nach Hause fahren. Der beste Eindruck war anscheinend, dass es „à la<br />

campagne“, also auf dem Land, mehr zu entdecken gab als gedacht. Die Hälfte der französischen<br />

Gruppe, die 4e, wird nächstes Jahr zur neuen Runde wieder in Sasbach erwartet.<br />

Schüleraustausch mit dem Collège Notre-Dame de la Gare<br />

Besuch in Paris vom 5.-12. Juni 2013 (8. Klasse)<br />

In diesem Jahr feierte unser Austausch mit dem Collège Notre-Dame de la Gare ein<br />

kleines Jubiläum: Zum zehnten Mal schrieben und besuchten sich Schülerinnen und<br />

Schüler unserer 8. Klassen und der entsprechenden Klassenstufe in Frankreich (der quatrième).<br />

Der Besuch der französischen Gruppe fiel diesmal auf die Fasnetszeit, so dass<br />

die Gäste neben Natur und Sehenswürdigkeiten auch die Hexen kennen lernten, die die<br />

Lender heimsuchten.<br />

Am 5. Juni war es dann soweit: Die 22 Jugendlichen aus Sasbach fuhren mit ihren<br />

Begleitern Hildegard Weber und Clemens Arnold mit dem TGV nach Paris, wobei die<br />

meisten überrascht waren, in wie kurzer Zeit man heutzutage diese Strecke zurücklegen<br />

kann. Am Bahnhof warteten dann auch schon die Familien und nahmen ihre Gäste<br />

herzlich in Empfang.<br />

Am Donnerstag stand zunächst die offizielle Eröffnung des Programms an der Schule<br />

bevor. Die Deutschlehrerinnen der Schule, Marie-Hélène Gils und Michèle Catineau,<br />

sowie der Direktor frère Vincent de Léglise luden nach einem kurzen Einstieg zu einem<br />

typischen französischen Frühstück mit Croissants, Kakao im Bol und noch vielem mehr<br />

ein. Danach nahmen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Gastgebern am Unterricht<br />

teil. Den Abschluss des Morgens bildete eine etwas größere Eröffnungsfeier, die in einem<br />

(typisch französisch) beeindruckend leckeren Mittagessen mündete.<br />

Während des Nachmittagsunterrichts entdeckten die Deutschen das Stadtviertel<br />

Montmartre mit seinen Sehenswürdigkeiten und seinem unverwechselbaren Künstlerund<br />

Touristencharme.<br />

155


Gemeinsamer Besuchstag in Versailles<br />

Unsere Gruppe vor der Louvre-Pyramide<br />

156


Gruppenbild vor dem<br />

Eiffelturm<br />

Der Freitag stand im Zeichen des imposanten Schlosses Ludwigs XIV. in Versailles. Hier<br />

war der Pomp und Prunk eines absolutistischen Königs zu bestaunen, der immer bestrebt<br />

war, die adlige haute société der damaligen Zeit zu übertreffen und in einen letztendlich<br />

ruinösen Konkurrenzkampf um die pompöseste Selbstinszenierung zu treiben. An diesem<br />

Ort schloss sich auch inhaltlich ein Kreis zu dem Besuch in Sasbach: Bei dem Programm<br />

im Februar besuchten die Austauschschüler das Denkmal und Museum zu Ehren Turennes,<br />

eines wichtigen Feldherren Ludwigs XIV.<br />

Nach einem Wochenende in den Familien, an dem die gegenseitigen Kontakte vertieft<br />

wurden, stand für die Deutschen am Montag kulturelle Highlights im Zentrum wie die<br />

Kathedrale Notre-Dame, der Louvre und die Champs-Elysées an. Dabei wurde unter anderem<br />

gestaunt, wie klein die Mona Lisa (frz. la Joconde) in Wirklichkeit ist und genossen, wie<br />

schön es sein kann, eine Mittagspause auf den Tuilerien zu verbringen und anschließend<br />

die Champs-Elysées hinaufzuschlendern.<br />

Am Dienstag stand wieder ein Schulbesuch auf dem Programm. Hierbei erfuhren unsere<br />

Schülerinnen und Schüler erneut neidvoll, dass in der Partnerschule das Schuljahr schon<br />

in den letzten Zügen lag, bevor es Mitte Juni dann in die mehrmonatigen Sommerferien<br />

ging. Nach dem Unterrichtsbesuch ging es auf Entdeckungstour ins Bastilleviertel und<br />

in den Marais, ein ursprünglich jüdisches Viertel, das sich bis heute Teile seiner Tradition<br />

erhalten hat.<br />

Den geographisch höchsten Punkt erklommen die <strong>Sasbacher</strong> am Morgen des Abreisetags:<br />

den Eiffelturm. Dort konnten wir alles noch einmal von oben aus einem anderen<br />

Blickwinkel sehen und viele kleine Dinge wiedererkennen, was von der Straße aus noch<br />

riesengroß ausgesehen hatten.<br />

Dann folgte ein wehmütiger und freundschaftlicher Abschied nach einer unvergesslichen<br />

Woche, in der die Jugendlichen viel über das Alltagsleben ihrer französischen Partnerfamilien<br />

gelernt hatten und in der sie erfahren hatten, wie sich nicht nur die gefühlte<br />

geographische Distanz zu ihren Partnern überraschend deutlich verkleinert hatte.<br />

157


Alpenexkursion mit dem Neigungsfach Erdkunde<br />

Leitung: Gerlinde Jäger<br />

„In drei Tagen die Alpen erkundet“ haben die Schüler des Neigungsfaches Erdkunde zu<br />

Beginn des Schuljahres 2013/14. Stationen waren: Genfer-See – Wallis – Stadtführung:<br />

Sion - Staumauer: „Grande Dixence“ – Lac Souterrain in St. Leonhard – Erdpyramiden –<br />

Rhonegletscher (Eisgrotte) - Andermatt - Alpenpässe (Grimsel, Furka) – Heimschule Lender<br />

Rhonegletscher<br />

Erdpyramiden im Wallis<br />

Staumauer von Grande Dixence<br />

Eisgrotte<br />

158


Vorne: Claudia Müller, Julian Meier, Klaus Lorenz (Begleitender Lehrer), Helmut Steimel (Busfahrer).<br />

Mitte: Vanessa Merz, Pia Wunsch, Noemi Sester, Jannis Schmitt. Hinten: Luca Haas, Colin Hubig, Nico<br />

Schuster, Marc Vornehm, Marie Breitschwerdt, Maximilian Kohler<br />

Schüler der Heimschule Lender auf Exkursion in Frankfurt<br />

Bundesbank, Geldmuseum und Börse<br />

Am Montag, dem 24.3.2014, haben wir eine Exkursion nach Frankfurt am Main, u. a.<br />

in die Deutsche Bundesbank und in die Frankfurter Wertpapierbörse unternommen. Nach<br />

unserer Abfahrt in Sasbach frühmorgens begaben wir uns auf eine längere Busfahrt nach<br />

Frankfurt, wo wir zwei Stunden später nach einigen Stauproblemen eintrafen.<br />

Zuerst besuchten wir, die Wirtschaftskurse von Herr Schmitt (J1 und J2) und der Neigungskurs<br />

GK von Frau Trieschmann (J2), das Geldmuseum mit anschließendem Vortrag<br />

über Finanz- und Geldpolitik. Die Referentin erklärte uns verschiedene geldpolitische<br />

Instrumente und Mechanismen der Deutschen Bundesbank und der EZB. Danach hatten wir<br />

Zeit für eine kurze Mittagspause. Anschließend fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt<br />

Frankfurts zur Börse. Vor Ort wurden wir zuerst von uniformierten Beamten auf Schusswaffen<br />

und ähnliches Mordwerkzeug untersucht, konnten diese Untersuchung jedoch schnell<br />

hinter uns bringen, ohne Verluste in der Gruppe beklagen zu müssen. Anschließend erhiel-<br />

159


Die Teilnehmer der Exkursion<br />

ten wir einen einführenden Vortrag zur Funktionsweise der Börse. Nach Ende des Vortrags<br />

gingen wir zum praktischen Teil über und konnten endlich von der Visitor´s Gallery das<br />

Herzstück der Börse sehen. Das sogenannte Parkett war deutlich kleiner als erwartet und<br />

von dem einmal so bekannten hektischen Treiben mit Handeln auf Zuruf war nichts mehr<br />

zu sehen. Stattdessen saßen die Mitarbeiter vor vielen Bildschirmen und machten einen<br />

eher gelangweilten Eindruck. Abschließend machten wir noch ein Gruppenfoto vor der<br />

Börse mit dem Stier und dem Bär, wobei einige schmerzlich feststellen mussten, dass<br />

der Bär sich nicht so kuschelig anfühlte wie er aussah. Nach einer Stunde Freizeit in der<br />

Innenstadt machten wir uns um 16:15 wieder auf den Heimweg nach Sasbach.<br />

160<br />

Ausflug zur LEITWERK AG<br />

Julian Schneider, Klasse 12w<br />

Am 11. Februar 2014 erhielten die SchülerInnen der Klasse 12w aus dem Beruflichen<br />

Gymnasium die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Aktiengesellschaft LEIT-<br />

WERK AG zu werfen. Hierbei eröffnete Geschäftsführer Martin Foshag die Präsentation<br />

und skizzierte für uns den Begriff LEITWERK AG, um uns ein entsprechendes Bild seiner<br />

Firma und Arbeit suggerieren zu können.


Begrüßung im Vortragssaal der Leitwerk AG, Geschäftsführer Martin Foshag beim Eröffnungsvortrag<br />

In der Präsentation schilderte er die Entstehung und Expansion der Leitwerk AG. Die<br />

Aktiengesellschaft wurde 1992 als GmbH gegründet und war 1996 in Sasbach ansässig.<br />

Die Tätigkeit der Firma umfasst IT-Serviceleistungen, Netzwerktechnik, Internet / Security,<br />

Hardware / Software, Document Solutions, Business Solutions, On- / Offline Marketing<br />

und Schulung / Consulting.<br />

Das Unternehmen wurde als aufstrebendes und regional expandierendes Unternehmen<br />

präsentiert, sodass neben dem Standort Appenweier die LEITWERK AG auch in Lörrach,<br />

Straßburg, Freiburg, Karlsruhe und Mannheim mit seinen Tochtergesellschaften LEITDESK<br />

GmbH, PHOENIS MBH ORGATEAM GmbH, TANDEM Kommunikation GmbH & Co KG und<br />

OCTO IT AG als kompetenter Dienstleister für Kunden ansprechbar ist. Das Unternehmen<br />

ist stetig expandierend, hat 2013 die Firma CONNECT aufgekauft und 2007 den Wandel<br />

zur Aktiengesellschaft vollzogen. Dabei bekam jeder Mitarbeiter eine Aktie des Unternehmens<br />

geschenkt und auch des Weiteren dürfen nur Mitarbeiter weitere Aktien kaufen.<br />

Dadurch möchte die Firma ihre Mitarbeiter dazu bewegen, sich mit der Firma Leitwerk<br />

AG zu identifizieren.<br />

Nach der Präsentation von Martin Foshag übernahm die Personalleiterin Myrjam-<br />

Rebekka Stolz das Wort und veranschaulichte das Unternehmen als aufstrebende Aktiengesellschaft,<br />

die für die Umsetzung ihres Projekts ambitionierte Auszubildende und<br />

161


Mitarbeiter erklären ihre Aufgaben im Unternehmen während des Solution Walks und gehen auf<br />

Fragen der SchülerInnen ein.<br />

zukünftige duale Studenten benötigen. Dabei erwähnte sie auch, dass die LEITWERK AG<br />

seine Auszubildenden fast vollständig übernimmt und im Firmenalltag integriert.<br />

Frau Stolz ging primär auf die Ausbildungsbildungsmöglichkeiten in der Aktiengesellschaft<br />

ein und stellte unter anderem die Berufe IT-Systemkaufmann, IT-Systemelektroniker,<br />

Mediengestalter in Digital und Print und das duale Studium der Wirtschaftsinformatik vor.<br />

Zusätzlich wurde das Projekt „Baden Cloud“ vorgestellt, bei dem die LEITWERK AG die<br />

extern gelagerten Rechenzentren verschiedener Firmen in Appenweier fachmännisch<br />

betreut. So entfallen für die Unternehmen Kosten für Anschaffung, Wartung und Updates.<br />

Die Zielsetzung der Firma ist, „Badens Nummer Eins“ zu werden.<br />

Explizit wurde auf die LEITDESK AG vorgestellt, ein Tochterunternehmen, das Websites,<br />

Homepages und Online Shops konzipiert und gestaltet.<br />

Nach Frau Stolz‘ Vortrag übernahmen der Auszubildende Tim Kauffer (IT-Systemkaufmann)<br />

und der duale Student Benedikt Neu (Wirtschaftsinformatik) die Führung in zwei<br />

Gruppen auf dem „Solution Walk“ durch den Betrieb.<br />

162


Dieser vermittelt verschiedene Eindrücke der Firma. So konnten wir unmittelbar die<br />

Mitarbeiter bei ihrer Arbeit beobachten und währenddessen wurde uns erklärt, welche<br />

Aufgaben die dort in der Abteilung arbeitenden Mitarbeiter zu erledigen haben.<br />

Der Solution Walk ist insbesondere für zukünftige Kunden gedacht, die überlegen,<br />

LEITWERK AG einen Auftrag zu erteilen. So erhalten sie von dem Betrieb einen Eindruck<br />

und werden zeitgleich fachmännisch beraten.<br />

Nach dem „Solution Walk“ erhielten wir die Möglichkeit, letzte Fragen zu stellen<br />

und unsere Eindrücke zu schildern. Wir vermittelten sichtlich unsere Begeisterung und<br />

bedankten uns für die ausführliche und informative Vorstellung der Firma.<br />

Besuchermagnet für jung und alt - Buchmesse Frankfurt am Main<br />

Schülerausflug in die Welt der Literatur<br />

Tanita Bahr, WG 13v<br />

Für 50 Schüler und Schülerinnen der Heimschule Lender war die Buchmesse 2013 ein<br />

tolles Ausflugsziel. Zusammen mit ihren Deutsch-Lehrern Frau Kaltenbach und Herrn<br />

Sarcher erkundeten die Jugendlichen allein oder in Kleingruppen das beeindruckende<br />

Messegelände, das nach Aussagen einer Schülerin „eine große Auswahl an spannenden<br />

und interessanten Angeboten“ bereithielt.<br />

Die Frankfurter Buchmesse ist seit Jahren die weltweit größte Anlaufstelle für Verleger,<br />

Buchhändler und Autoren und lockt jährlich bis zu 280 000 Besucher aus aller Welt an.<br />

Rund 7.300 Aussteller aus 100 Ländern präsentierten ihr vielfältiges Produktrepertoire<br />

aus Büchern, Onlineprodukten, Hörbüchern und Comics. Das breite Publikum trifft hier<br />

zusammen, um neue Kontakte zu knüpfen, Informationen zu gewinnen oder einfach dem<br />

großen Angebot an verschiedenen Events nachzukommen. Neben zahlreichen Lesungen,<br />

Diskussionen und Vorträgen werden auch die wichtigsten Literaturpreise, wie der Deutsche<br />

Buchpreis, vor Ort verliehen.<br />

Brasilien- Ein Land voller Stimmung<br />

Wie jedes Jahr hatte auch die Buchmesse 2013, die vom 9.-13. Oktober stattfand,<br />

einen besonderen Schwerpunkt auf einem Gastland. Schon zum zweiten Mal zog sich<br />

das Thema „Brasilien- Ein Land voller Stimmung“ durch viele Bereiche der Messe und<br />

hebt den internationalen Charakter der Veranstaltung deutlich hervor. Die Messe wird<br />

durch ein kulturelles Rahmenprogramm, das speziell auf das Gastland abgestimmt ist,<br />

begleitet. Ziel hierbei ist es, die Literatur des jeweiligen Landes zu untermalen und das<br />

Interesse der Besucher zu wecken. Die Buchmesse vom 8-12 Oktober 2014 wird unter<br />

dem Schwerpunkt „Finnland.Lesen“ stehen.<br />

163


Severin Fuchs, 10 b<br />

Nicht nur Bücher auf einer Buchmesse<br />

Der technische Wandel macht auch vor dem guten alten Buch nicht halt. Viele Aussteller<br />

setzen deshalb neben ihren Printmedien immer mehr auf Onlineprodukte und digitale Medien.<br />

Besonders für die junge Zielgruppe bietet die Messe viele Neuheiten an. In einem Teilbereich<br />

fand zum Beispiel im Jahre 2013 eine Ausstellung zum Thema „Klassenzimmer<br />

der Zukunft“ statt. „Es war spannend mit den neuen Techniken interaktiv den Lernstoff<br />

zu erleben“ – so kommentiert ein Schüler der Heimschule Lender seine Erlebnisse.<br />

Stamm, Katzenberger und Co.<br />

Die Themenvielfalt der Frankfurter Buchmesse ist eines ihrer Aushängeschilder. Neben<br />

Sachbüchern und Romanen finden auch Autobiographien bekannter Persönlichkeiten<br />

ihren Platz. Im vergangenen Jahr sorgten vor allem Prominente wie Boris Becker, Daniela<br />

Katzenberger, Uwe Ochsenknecht; Ulrich Tukur und Hellmuth Karasek durch Diskussionsrunden<br />

und Vorlesungen für Aufmerksamkeit.<br />

Darüber hinaus konnten die Schüler und Schülerinnen aus Sasbach ein bekanntes<br />

Gesicht wiedertreffen: Der Schweizer Autor Peter Stamm, der schon eine Lesung an der<br />

Heimschule über die von ihm verfasste Abiturlektüre „Agnes“ abhielt, war ebenfalls Gast<br />

auf dem weltweit größten Besuchermagneten für Literatur. Neben zahlreichen Leseproben<br />

nahmen die Schülerinnen und Schüler, nach eigenen Aussagen, auch viele neue<br />

Erfahrungen und Eindrücke mit.<br />

164


Aus dem Schulleben<br />

Tausend Euro für die Klassenkasse<br />

Klasse 8d der Heimschule Lender erringt einen Dritten Preis des Schülerwettbewerbs<br />

zur politischen Bildung<br />

Roland Spether<br />

Die Jury der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) war begeistert: Die Schülerinnen<br />

und Schüler der Klasse 8d der Heimschule Lender haben sich mit ihrem Beitrag zum<br />

Schülerwettbewerb nicht nur viel Arbeit gemacht. Ihr Thema „Geklaut, erwischt –und<br />

jetzt?“ hat sie offensichtlich intensiv beschäftigt und zu kreativen Höchstleistungen<br />

angespornt. Die Anstrengung brachte einen der vordersten Plätze: 1.000 Euro fließen in<br />

die Klassenkasse.<br />

„Die SchülerInnen recherchierten ausführlich im Internet und interviewten verschiedene<br />

Personen und Institutionen wie Ladenbesitzer, Jugendrichter und Polizei der Umgebung.<br />

Die Klasse zeigte dabei viel Kreativität und Engagement“, freut sich Gemeinschaftskunde-<br />

Lehrerin Lorena Vega. „Den Schülern ist klar geworden, dass sie vorher überhaupt nicht<br />

viel über das Thema Ladendiebstahl wussten. Das Projekt hat sie nicht nur an Wissen<br />

1.000 € für die Klassenkasse – die Klasse 8d mit ihrer Fachlehrerin Lorena Vega (Foto: Roland Spether )<br />

165


ereichert, sondern auch die Klassengemeinschaft gestärkt“. Ihre Ergebnisse trug die<br />

Klasse in einer aufwendig gestalteten Fotostory zusammen und schickte sie nach Bonn.<br />

Die Konkurrenz, gegen die sich die Lenderschüler mit ihrem Beitrag durchsetzen konnten,<br />

war riesig. Fast 50.000 Jugendliche der 4. - 11. Jahrgangsstufen aus Deutschland und<br />

Österreich haben beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2013 mitgemacht.<br />

2.216 im Team erarbeitete Projektergebnisse waren zu bewerten. Die Jury setzte sich aus<br />

Fachlehrkräften sowie Mitarbeitern einiger Kultusministerien zusammen. Neben dem<br />

Thema „Geklaut, erwischt – und jetzt?“ hatten die Kinder und Jugendlichen viele weitere<br />

Aufgabenstellungen zur Auswahl: „Brasilien ist mehr als Fußball!“, „Leben ohne Computer<br />

und Handy?!“, „Tag der deutschen Einheit“, „Super-Sonderangebot – Verkaufstricks<br />

entlarven“, „Europa und wir“, „Mein Bild gehört mir!“, „Achtung, rechte Szene!“ und das<br />

freie Thema „Politik brandaktuell“.<br />

Der angesehene Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident<br />

Joachim Gauck steht, möchte wichtige Themen in die Schulen hinein tragen,<br />

methodische Anstöße geben und so die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen.<br />

166<br />

„Wie wählt Deutschland“ brachte Geld in die Klassenkasse<br />

Schülerinnen der Klasse 10e der Heimschule Lender erringen einen Preis bei einem<br />

Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politischen Bildung.<br />

Die Jury der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) war begeistert: Die Schülerinnen<br />

Jasmin Schmalz, Carla Schnell, Antonia Ganter, Marie Christin Meier und Anica<br />

Rumpf der Klasse 10e der Heimschule Lender haben sich mit ihrem Beitrag zum Schülerwettbewerb<br />

nicht nur viel Arbeit gemacht. Ihr Beitrag zum Thema Politik brandaktuell<br />

„Wie wählt Deutschland?“ hat sie offensichtlich intensiv beschäftigt und zu kreativen<br />

Höchstleistungen angespornt. Die Anstrengung brachte einen der vordersten Plätze: 250<br />

Euro fließen in die Klassenkasse.<br />

„Alle haben sich Mühe gegeben und einen Berg von Informationen zusammengetragen“,<br />

freut sich Lehrerin Frau Trieschmann. „Junge Menschen für ein Teilhabe an der Politik zu<br />

begeistern, ist ein wichtiger Bildungsauftrag der Schulen. Deshalb ist es wichtig, sich schon<br />

in jungen Jahren mit dem Thema „Wahl“ auseinanderzusetzen.“ Die selbst geschriebenen<br />

Texte und interessanten Schaubilder hat die Gruppe zu einer Dokumentation zusammengestellt<br />

und eingeschickt.<br />

Die Konkurrenz, gegen die sich die Schüler der Heimschule Lender mit ihrem Beitrag<br />

durchsetzen konnten, war riesig. Fast 50.000 Jugendliche der 4.-11. Jahrgangsstufen aus<br />

Deutschland und Österreich haben beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2013<br />

mitgemacht. 2.216 im Team erarbeitete Projektergebnisse waren zu bewerten. Die Jury<br />

setzte sich aus Fachlehrkräften sowie Mitarbeitern einiger Kultusministerien zusammen.


Neben der freien Aufgabenstellung hatten die Kinder und Jugendlichen viele weitere<br />

Aufgabenstellungen zur Auswahl: „Geklaut, erwischt – und jetzt?“, „Brasilien ist mehr<br />

als Fußball!“, „Leben ohne Computer und Handy?!“, „Tag der deutschen Einheit“, „Super-<br />

Sonderangebot – Verkaufstricks entlarven“, „Europa und wir“, „Mein Bild gehört mir!“<br />

und das Thema „Achtung, rechte Szene!“.<br />

Der angesehene Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident<br />

Joachim Gauck steht, möchte wichtige Themen in die Schulen hinein tragen,<br />

methodische Anstöße geben und so die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen.<br />

Fair Trade ist unser Motto – Bericht über die Juniorenfirma El<br />

Mundo<br />

Seit einigen Jahren können Schülerinnen und Schüler in der Juniorfirma El Mundo<br />

einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten. Das vorrangige Ziel unseres Projektes stellt<br />

die Förderung des fairen Handels dar, denn dieser bietet den Menschen in den Entwicklungsländern<br />

gerechte Chancen. Diese werden durch garantierte Mindestpreise, die über<br />

dem Weltmarktniveau liegen, und durch langfristige Abnahmeverträge gewährleistet. So<br />

können die Partner besser planen und sind nicht von kurzfristigen Bewegungen auf den<br />

Börsen ungünstig betroffen. Unnötiger Zwischenhandel wird ebenso vermieden.<br />

167


In den letzten Jahren haben wir unser Sortiment betrachtlich erweitert. Mittlerweile<br />

bieten wir neben Schokolade, Kaffee und Tee auch andere Lebensmittel wie Honig,<br />

Kakao, Saft und Kekse an. Neben unseren Saisonartikeln wie Adventskalender, Nikoläuse<br />

und Osterhasen kann man auch schöne Geschenke für einen fairen Preis erwerben. Hier<br />

eignen sich zum Beispiel diverse Dekoartikel, Schmuck, Schals und Taschen. Auch unser<br />

Schulsortiment umfasst nun weitere Artikel wie Print-Ordner, Federmäppchen, Mappen<br />

und Collegeblöcke.<br />

Seit diesem Schuljahr bieten wir unseren treuen Kunden durch unsere neue Kaffee-/<br />

Teekarte einen attraktiven Vorteil. Nun ist unser Kaffee nicht nur fair, sondern sogar<br />

günstiger, da jeder neunte Kaffee umsonst ist.<br />

Momentan engagieren sich 20 ehrenamtliche Schülerinnen und Schüler unter der<br />

Leitung von zwei Lehrerinnen in unserer Juniorenfirma und sammeln erste Erfahrungen<br />

im Einkauf und Verkauf von fairen Produkten. Darüber hinaus lernen die Schüler erste<br />

kaufmännische Inhalte praxisnah kennen und bekommen einen Einblick in verschiedene<br />

Geschäftsbereiche wie Buchhaltung und Marketing. Die einzelnen Bereiche erfordern<br />

engagierte Mitarbeit, wenn es beispielsweise darum geht, Rechnungen zu schreiben,<br />

168


die Kontoführung zu überprüfen oder die Inventur durchzuführen. Des Weiteren müssen<br />

verschiedene Ereignisse geplant und organisiert werden. Jedes Jahr sind wir beim Katharinenmarkt,<br />

dem Adventsbazar und dem „Tag der Offenen Tür“ vertreten. Hier müssen<br />

Plakate entworfen, Waren zusammengestellt und der Verkauf geregelt werden.<br />

Auch in diesem Jahr hatten die MitarbeiterInnen von El Mundo die Möglichkeit, auf<br />

der internationalen Fairtrade-Messe in Stuttgart Händler und Produzenten persönlich<br />

kennenzulernen, neue Produkte zu testen und Hintergrundinformationen zu erhalten.<br />

Insgesamt macht die Arbeit bei El Mundo Spaß, denn hier kann jeder einen kleinen<br />

Beitrag für eine fairere Welt leisten und sich selbst außerhalb des normalen Unterrichts<br />

weiterbilden.<br />

Besuchen Sie uns doch mal und überzeugen Sie sich selbst! Wir sind von Montag bis<br />

Donnerstag von 13.00 - 13.45 Uhr für Sie da. Außerdem haben wir nun auch montags<br />

und donnerstags in der großen Pause geöffnet.<br />

Auf Ihr Kommen freut sich das El Mundo-Team!<br />

169


Holocaust-Gedenktag errinnert an die Räumung des Warschauer<br />

Ghettos<br />

Roland Spether<br />

„Die Steine weinten“, als Lenderschüler zum Holocaust-Gedenktag an furchtbare Tage des<br />

Schreckens und Leidens erinnerten, als die Nazi-Schergen das Warschauer Ghetto räumten<br />

und sie jüdische Menschen auf den „Umschlagplatz“ trieben. An jenem 5. August 1942<br />

ereignete sich auf dem Weg zum Bahnhof Unvorstellbares. „Das war kein Marsch zu den<br />

Waggons, sondern ein stummer Protest gegen das mörderische Regime, eine Prozession, die<br />

kein menschliches Auge je zuvor erblickte.“ Ein Augenzeuge beschrieb, wie der Arzt Janusz<br />

Korczak an der Spitze von 200 Waisenkindern lief und hoch erhobenen Hauptes zu den<br />

Viehwaggons ging, mit denen er und „seine“ Kinder in die Gaskammern des Vernichtungslagers<br />

Treblinka gefahren wurde. Dem Leiter des Waisenhauses „Dom Sierot“ hatte man Wege<br />

in die Freiheit geebnet, doch er lehnte ab und führte den Zug der kleinen Todgeweihten<br />

an, hatte auf dem Arm Romcia und an der Hand Abramek, der so gut tischlern konnte. Ein<br />

älterer Junge trug die grüne Fahne aus Korczaks Stück „Król Macius I.“ - „König Hänschen<br />

der Erste“, eine Seite zeigte den blauen Davidstern auf weißem Grund. Der Pianist Władysław<br />

Szpilman sah den Marsch und schrieb über Korczak, dass er es den Kindern leichter machen<br />

wollte. Sie würden aufs Land fahren, wo es Wiesen, Blumen und Bäche gäbe.<br />

Stolpersteine gegen das Vergessen setzte die Heimschule Lender mit ihrem literarisch-musikalischen<br />

Abends zum Holocaust-Gedenktag – hier Schülerinnen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasium der<br />

Heimschule Lender beim Lesen und Inszenieren von Texten von Janusz Korczak, dargestellt von der<br />

Schülerin mit der Mütze (beide Fotos: Roland Spether)<br />

170


„Wie man ein Kind lieben soll“. So lautet das Thema im Gedenken an den „König der<br />

Kinder“ und „Pädagogen der Realität und des Traumes“ und seiner Kinder. „Ich bin nicht<br />

dazu da, um geliebt und bewundert zu werden, sondern ich habe die Pflicht, mich um die<br />

Menschen zu kümmern“. In diesem guten Sinne weiß sich seit Jahren die evangelische<br />

Religionslehrerin Doris Uhlig verpflichtet, mit ihren Schülern Stolpersteine „gegen das<br />

Vergessen“ zu setzen und aus tiefster Überzeugung mitzuhelfen, dass das Erinnern in die<br />

Herzen der Menschen gelangt, um die Würde und das Leben anderer Menschen in allen<br />

Fasern zu schützten. Diesmal hatte sie Schüler der Jahrgangsstufe 12 der Beruflichen<br />

Gymnasium (BG) und deren Abteilungsleiterin Lisa Storz an ihrer Seite, ebenso den BG-<br />

Musikkurs von Norbert Zwick. Die Melodien der fein gesungenen jiddischen, hebräischen<br />

und deutschen Lieder wie „Hulyet Hulyet Kinderlach“, „Sind so kleine Hände“ und das<br />

liebevolle Schlaflied „Roshinkes mit Mandlen“ schufen mit den Texten aus „Blumkas<br />

Tagebuch“ und „Fräulein Esthers letzte Vorstellung“ eine zu Herzen gehende Erfahrung. Es<br />

war, als würden Korczak und die Kinder eine Stimme erhalten und heutigen „Kindern“ von<br />

ihren Freuden und Hoffnungen, Ängsten und Leiden erzählen. So wie Aaron, der nachts oft<br />

weinte, aber besser als die Mädchen nähen konnte und die Kleider flickte. Riwka gewann<br />

das Schneeballwerfen und war die Beste im Sport, Szymek war ein Raufbold und konnte<br />

sehr gut Zwiebeln schälen und die kranke Reginka las gerne Bücher.<br />

Janusz Korczak war für die Kinder wie ein liebender, guter Vater und seine pädagogischen<br />

Ansätze, dass Kinder einen Wert an sich und nicht aufgrund ihres Nutzens und<br />

ihrer Leistungen haben, sind heute wichtiger denn je. Damals spürte er genau, was über<br />

ihn und die Welt hereinbrechen würde: „Niederträchtige, schändliche Jahre – zersetzend,<br />

nichtswürdig. Man hatte keine Lust zu leben. Ein Sumpf. Ein stinkender Sumpf.“<br />

171


Wegweisend waren seine „Grundrechte für Kinder“, die Lenderschüler in Korczaks Sinne<br />

erneut proklamierten: „Das Recht des Kindes auf seinen Tod, auf seinen heutigen Tag, das<br />

zu sein, was es ist.“ „Die Steine weinten“, als in einer dritten Szene ein „Theaterstück im<br />

Ghetto“ aufgeführt und die Gäste hineingenommen wurden in jene menschenverachtende<br />

Dramaturgie, als sich der Krieg mit seiner „schwarzen Tinte“ über die Seiten der Bücher<br />

legte und Fräulein Esther mit den Kindern und dem „Alten Doktor“ eine wunderbare Reise<br />

nach Indien zu bunten Vögeln und zahmen Elefanten unternahmen.<br />

172<br />

Schülerinitiative „Lender Rainbow Minds“ freut sich über das<br />

persönliche Lob der Bundes-Justizministerin<br />

Roland Spether<br />

„Ich danke euch, dass ich eure Patin sein darf“. Dieses famose Kompliment aus dem<br />

Munde von Bundes-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und noch<br />

dazu persönlich in Sasbach überreicht, nahmen die Akteure der Schülerinitiative „Lender<br />

Rainbow Minds“ sehr gerne und mit großer Freude entgegen. Denn immerhin kam die<br />

Bundesministerin wie 2012 versprochen nach Sasbach, um die Heimschule Lender als<br />

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auszuzeichnen und alle in der Schulgemeinde<br />

zu ermuntern, sich nicht nur „gegen Rechts“ sondern gegen jede Form von<br />

Diskriminierung, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Die Ministerin freute<br />

sich über den „schönsten Termin in dieser Woche“ und verlieh mit Claudia Sünder, Leiterin<br />

des Schulverbandes „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“, die Urkunde im<br />

Beisein zahlreicher Besucher und Bürgermeister Wolfgang Reinholz.<br />

„Brücken bauen gegen Rechtsextremismus“. So lautet das Thema der Veranstaltung<br />

und es war faszinierend, mit welch einer inhaltlichen Qualität sich die „Lender Rainbow<br />

Minds“ präsentierten, wie sie das Thema niveauvoll aufarbeiteten und mit welch sprühenden<br />

Ideen sie das Ganze organisatorisch und inhaltlich füllten. Das war eine ganz<br />

starke Leistung, entwickelt von Schülern, begleitet durch den Fachlehrer Ulrich Noss und<br />

2012 initiiert durch den „Rap gegen Rechts“, den Karin Böll, Atina Mansour und Simon<br />

Mühlon schrieben und der den ersten Preis des Wettbewerbes „Gerechte Sache“ des<br />

Bundesjustiz-Ministeriums erhielt. Zum Organisations-Team gehörten Karin Böll, Celine<br />

Doll, Lena Grubisic, Sonja Scholz, Isabel Schwörer und Simon Mühlon.<br />

Die Gedanken und Impulse der „Lender Rainbow Minds“ für Menschlichkeit, Achtung<br />

und Freiheit, der „Rap gegen rechts“ und das Stück „Dein Nachbar nur ein Ausländer“<br />

von Isabel Schwörer und Lena Grubisic mit Unterstützung durch Adrian Keller (Regie)<br />

und Eberhard Schreiber (Bühnenbild) war eingebunden in wunderbare und nachdenkliche<br />

Klangfarben vom Musik und Gesang. Das Sinfonieorchester (Ulrich Noss), der Kammerchor<br />

(Ellen Krämer) und die Israelfahrer spielten Klezmer-Stücke und sangen Lieder wie „El


Das Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist Verpflichtung und Auftrag für alle in<br />

der Schulgemeinde der Heimschule Lender - v.l. Simon Mühlon, Celine Doll, Bundes-Justizministerin<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Isabel Schwörer, Karin Böll, Sonja Scholz, Claudia Sünder und<br />

Lena Grubisic (Foto: Roland Spether)<br />

ad Yarad El Haryaden“ oder „Hallelujah“ von ihrer Konzertreise an die Partnerschule in<br />

Jerusalem, zu der sie die „Brücke der Freundschaft“ weiter festigten. Die Bigband unter<br />

Leitung von Stefan Nowak sorgte mit heißem Sound für das musikalische Finale einer<br />

glanzvollen Veranstaltung, die es in dieser Form erstmals an der Heimschule gab und die<br />

im Lender-Jahr 2013 ganz im Sinne von Franz Xaver Lender war. „Mit eurem Handeln<br />

zeigt ihr, dass ihr euch sehr wohl bewusst seid, dass das Leben in Frieden und Freiheit<br />

ein besonderes Geschenk ist“, so Schulleiter Lutz Großmann, der sich begeistert von der<br />

Motivation und Kreativität der Schüler zeigte. „Ihr mahnt uns alle, genau hinzuschauen,<br />

wachsam unsere Umwelt und unsere Mitmenschen zu beobachten, um dann eingreifen<br />

zu können, wenn unser Einsatz für Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit gefordert ist“. Der<br />

Schulleiter äußerte die Bitte, nicht nur auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen,<br />

sondern zuerst den Blick nach innen auf das Zusammenleben in der Schule zu richten. Er<br />

hoffe, dass sich die Heimschule als „Schule mit Courage“ im Alltag bewähre, Ausgrenzung,<br />

Mobbing und andere Handlungen keinen Platz haben.<br />

Verleihung<br />

Dass sich die „Lender Rainbow Minds“ diesen Ehrentag „wirklich verdienten“, betonte<br />

Claudia Sünder und stellte fest, dass die Heimschule Lender die 1233. und in Baden-<br />

Württemberg die 93. Schule ist, die in die „Familie“ des bundesweiten Netzwerkes auf-<br />

173


genommen wurde. „Ich freue mich total und bin stolz, ein so tolles Mitglied begrüßen<br />

zu dürfen“. Die Verleihung der Urkunde bedeute aber nicht, „jetzt ist es geschafft und<br />

Hängematte“, sondern sie stelle eine Verpflichtung dar, „nachhaltig am Thema dran zu<br />

bleiben, Zeichen zu setzen und Vorbild zu sein“. Dies sei eine „ganz gewaltige Aufgabe“,<br />

aber die bisherigen Aktivitäten und die Organisation der Veranstaltung zeigten, dass das<br />

Thema an der Heimschule Lender in „sehr guten Händen“ sei. In diesem Sinne ermunterten<br />

Claudia Sünder und die prominente Patin aus Berlin – die zweite Patin ist die<br />

Sportmoderatorin Esther Sedlaczek - alle in der Schulgemeinde, sich für ein gewaltfreies<br />

und respektvolles Miteinander und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen.<br />

Denn die Ministerin verwies deutlich darauf, dass diese Erfahrungen tatsächlich im Alltag<br />

vorhanden seien und manchmal „flapsig“ daher gesagt würden, aber immer noch in den<br />

Köpfen so mancher und in allen gesellschaftlichen Schichten zu Hause seien. Experten<br />

gingen davon aus, dass ein solches „Denken“ bei 20 Prozent der deutschen Bevölkerung<br />

vorhanden sei, so die Ministerin. Dagegen müsse man sich vehement stellen und das<br />

Bewusstsein dafür schärfen, dass die Bundesrepublik auf der Basis des Grundgesetzes<br />

„ein anderes Verständnis von Miteinander“ habe und eine „offene Gesellschaft mit der<br />

Achtung und der Wertschätzung eines jeden Menschen“ sei. Wichtig seien Bildung, Aufklärung<br />

und Zivilcourage in allen Teilen der Bevölkerung, deutliche Signale gegen Rechts<br />

und jede Form von Diskriminierung zu setzen. In ihrer Rede und in einem Interview mit<br />

Celine Doll und Simon Mühlon ging sie auf ein mögliches Verbot der NPD beziehungsweise<br />

den Konsequenzen aus einem Scheitern dieses Vorhabens ein sowie auf die Mordserie<br />

der „Zwickauer-Zelle“ (NSU), wobei sie sie hier zuversichtlich zeigte, dass es „auf der<br />

Grundlage von Beweisen auch zu einer Verurteilung kommt“.<br />

174<br />

Plant-for-the-Planet-Akademie in Freiburg<br />

Sieben Schüler der Schulgarten-AG werden zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit<br />

Dr. Katharina Buchholz-Kühn<br />

An der Katholischen Akademie in Freiburg nahmen am 13. Oktober 2013, an einem<br />

herrlichen Sonntag, sieben Schüler der Schulgarten-AG zusammen mit 54 Schülern anderer<br />

Schulen an einem Aktionstag zur Klimakrise teil. Unter dem Motto „STOP TALKING– START<br />

PLANTING“ sensibilisierte die Plant-for-the-Planet Akademie die Schüler für die Klimaund<br />

Gerechtigkeitsproblematik. Die Schüler lernten, warum Bäume für uns wichtig sind,<br />

wie Bäume die Klimakrise beeinflussen und was ein gesunder Wald braucht. Spielerisch<br />

erfuhren sie beim Weltspiel wie Weltbevölkerung, Wohlstand und CO2-Ausstoß auf die<br />

Kontinente der Erde verteilt sind. Danach übten die Kinder das Aufbereiten und Präsentieren<br />

von kurzen Textpassagen, die sie bereits aus einem kindgerechten Eingangsvortrag über<br />

Klimagerechtigkeit kannten. Nach einem leckeren Mittagessen wanderten alle Teilnehmer<br />

zur Pflanzfläche am Schlossberg. Nach einigen Treppenstufen und Höhenmetern erwartete<br />

sie der Förster Herr Thoma, der 100 junge Eichen zum Einpflanzen bereitgestellt hatte.


Freiburg Schlossberg:<br />

Schüler vor der neu<br />

bepflanzten Waldfläche.<br />

Abschlussfoto der<br />

Pflanzaktion<br />

Unsere Schüler planen<br />

Projekte, um weitere<br />

Bäume pflanzen zu<br />

können.<br />

175


Unsere Schüler stellen<br />

ihre Ideen für weitere<br />

Projekte vor.<br />

Die Theater- AG und<br />

die Schulgarten-und<br />

Naturschutz-AG<br />

führen das Theaterstück<br />

„Vom Baum, der<br />

kein Baum sein wollte“<br />

am Tag der offenen Tür<br />

2014 auf.<br />

Voller Vertrauen überließ es Herr Thoma den Kindern, wo sie die Bäumchen pflanzen.<br />

Einzige Vorgabe war, dass die Bäume ca. 1,5 m Abstand zueinander haben sollten. Mit<br />

Hacken, Schaufeln und Spaten machten sich die Kinder ans Einpflanzen und es zeigte sich<br />

schnell, dass sie das Chaos-Prinzip perfekt beherrschten. Innerhalb kürzester Zeit waren<br />

die 100 Eichen eingepflanzt. Schließlich wurde noch ein Holzschild aufgestellt, sodass<br />

sie die gepflanzten Bäume jederzeit finden können.<br />

Zurück in der Akademie planten die verschiedenen Schulgruppen erste Projekte für die<br />

eigene Schule und präsentierten ihre Ergebnisse auf der Abendveranstaltung der Akademie,<br />

zu der auch Familienangehörige und Freunde eingeladen waren. Dem enthusiastischen<br />

Vortrag von Felix Finkbeiner, auf den wir uns alle sehr gefreut hatten, konnten wir leider<br />

176


nur kurz zuhören - sein Zug hatte extreme<br />

Verspätung und wir wollten unseren Zug<br />

für die Rückfahrt nicht verpassen.<br />

Nach diesem ereignisreichen Tag haben<br />

die Schüler ihre ersten Projekte umgesetzt:<br />

Verkauf am Weihnachtsbasar und Aufführung<br />

eines Theaterstücks am Tag der<br />

offenen Tür zusammen mit der Theater-AG<br />

von Frau Neurohr mit dem Titel „Vom Baum,<br />

der kein Baum sein wollte“. Mit dem dabei<br />

eingenommenen Geld sollen Baumsetzlinge<br />

gekauft und gepflanzt werden. Ein<br />

Mehlbeerbaum und drei Speierlinge wurden<br />

inzwischen auch schon gepflanzt!<br />

Ich freue mich sehr über das Engagement<br />

der Botschafter für Klimagerechtigkeit:<br />

Ashley Feist, Sina Hog, Nils Meister, Niklas<br />

Merkle, Luca Kern, Jérome Kühn und Carlos<br />

Riehle. Herzlichen Dank an unseren Praktikanten<br />

Julien Lindel, der uns begleitet hat.<br />

Die Schulgarten- und Naturschutz-AG pflanzt<br />

mit der Unterstützung von unserem Hausmeister<br />

Herrn Müller einen Mehlbeerbaum im Schulhof.<br />

„Kein Tag gleicht dem anderen.“ – als Schulseelsorger an der<br />

Heimschule Lender<br />

Mathias Fuchs, Schulseelsorger<br />

Es ist kaum vorhersehbar, welche Aufgaben an einem Tag als Schulseelsorger an der<br />

Heimschule Lender vor einem liegen, denn die Arbeit ist dort so vielfältig und abwechslungsreich,<br />

dass sie eines garantiert nicht wird: langweilig.<br />

Schulseelsorgliches Handeln ist so breit gefächert und derartig bunt, dass es schwer<br />

fällt, davon einen Eindruck zu Papier zu bringen. Dennoch sei an dieser Stelle der Versuch<br />

gewagt – allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit, dafür aber mit der Absicht, einen<br />

Einblick zu geben und Sie, liebe Leserinnen und Leser, für einige Zeit „an die Lender“<br />

mitzunehmen!<br />

Wir beginnen unseren Ausflug in den Sommerferien, genauer gesagt am letzten Ferientag.<br />

Die Schule hat sich herausgeputzt für das Kommende und erwartet ihre Schülerinnen<br />

und Schüler, aber auch das Kollegium. Bevor diese eintreffen, ist es allerdings wohltuender<br />

177


Brauch, die Gesamtlehrerkonferenz mit einem Gottesdienst in der Heimkirche zu eröffnen.<br />

Neben der Wiedersehensfreude steht das gemeinsame Singen und Beten sowie das<br />

Hören des Wortes Gottes im Zentrum und schafft gleich von Anfang an eine angenehme<br />

Verbindung innerhalb des Kollegiums.<br />

Die erste Schulwoche ist dann geprägt von vielfältigen Schulgottesdiensten zum<br />

Schuljahresanfang ebenso wie von vielen kleineren religiösen Impulsen und Segensgesten,<br />

um neue Schülerinnen und Schüler oder neue Klassen willkommen zu heißen und ihnen<br />

die Begleitung durch den Segen Gottes mit auf ihren Weg an der Heimschule zu geben:<br />

„Gute Wünsche im<br />

Schulgottesdienst –<br />

Gottes Segen für das<br />

neue Schuljahr!“<br />

Brandneu ist in diesem Zeitraum das Angebot der Starttage am Beruflichen Gymnasium:<br />

Die neuen elften Klassen, die entweder das sozialwissenschaftliche oder das wirtschaftliche<br />

Gymnasium an der Lender besuchen, verbringen zwei Tage gemeinsam mit<br />

Schulseelsorgern. Ziele sind dabei, das Ankommen an der neuen Schule zu erleichtern,<br />

die neue Klassengemeinschaft zu stärken und sich besser an der Schule zurechtzufinden.<br />

Dies geschieht mit kreativen und abwechslungsreichen Methoden aus der Jugendarbeit<br />

und der Erlebnispädagogik. Durch kooperative Herausforderungen wird das Miteinander<br />

gestärkt und das gegenseitige Kennenlernen erleichtert:<br />

Neben dem Religionsunterricht stehen<br />

in der Anfangsphase des Schuljahres viele<br />

Kontakte, Gespräche und Treffen an: Ein<br />

Vertreter der Schulseelsorge arbeitet in<br />

verschiedenen Arbeitsgemeinschaften<br />

auf Ebene der Lehrer mit, er ist zur Zeit<br />

gewähltes Mitglied in der Schulkonferenz<br />

178<br />

„Die Schulklasse beim Meistern einer erlebnispädagogischen<br />

Aufgabe.“


und auch gern gesehener Gast beim Gesamtelternbeirat. Hier ist es gute Tradition, jede<br />

Sitzung mit einem spirituellen Impuls zu beginnen, der in der Regel durch ein Mitglied<br />

des Teams der Schulseelsorge gestaltet wird. Dieses Team setzt sich aktuell zusammen aus<br />

dem katholischen Priester Edgar Eisele, Dekan des Dekanats Acher-Renchtal und Rektor<br />

des Seminars St. Pirmin, der evangelischen Pfarrerin Doris Uhlig sowie dem Pastoralreferenten<br />

Mathias Fuchs, der als Ansprechpartner des Teams Schulseelsorge das größte<br />

Deputat für diese Aufgaben hat.<br />

Im Gang durch das Schuljahr steht dann im Oktober das Infotreffen zum Sozialpraktikum<br />

Compassion auf dem Programm: Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften<br />

Klassen sowie aus Kurs I absolvieren vor den Sommerferien ein zweiwöchiges Praktikum,<br />

um Menschen in schwierigen Lebenslagen ihre Zeit zu schenken und damit dem Auftrag<br />

Jesu nachzueifern: „Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan<br />

habt, das habt Ihr mir getan!“ (Mt 25,40). Organisation, Vorbereitung, Durchführung und<br />

Nachbereitung dieses Praktikums mit weit mehr als 200 Teilnehmenden liegt dabei in<br />

Händen der Schulseelsorge. Im Advent gibt es seit einigen Jahren den schönen Brauch,<br />

täglich ein Türchen am Adventskalender der Schule zu öffnen. Dieser hängt unmittelbar<br />

vor den Räumen der Schulseelsorge und dem Meditationsraum und wird dadurch zum<br />

beliebten Anlaufpunkt für Klassen und auch Einzelne, bietet er doch ansprechende Impulse<br />

in Form von Texten, Bildern oder auch Karikaturen:<br />

„Der Adventskalender lädt ein zum Verweilen und<br />

Nachdenken.“<br />

Ebenso im Advent, aber auch in der<br />

Fastenzeit, finden Frühschichten statt. Eine<br />

echte Erfolgsgeschichte an der Heimschule,<br />

platzt doch der neue Meditationsraum dabei<br />

fast aus allen Nähten. Einmal wöchentlich<br />

um 7.00 Uhr treffen sich Schülerinnen und<br />

Schüler sowie interessierte Kolleginnen und<br />

Kollegen, um mit einem viertelstündigen<br />

spirituellen Impuls den Schultag anders<br />

und gemeinsam zu beginnen. Ein leckeres<br />

Frühstück rundet diesen besonderen Start<br />

in den Tag dann ab:<br />

Neben der Christmette an Heilig Abend<br />

bietet die Heimkirche in der Weihnachtszeit<br />

eine wunderschöne Krippenlandschaft, die<br />

zum Besuch und zum Gebet einlädt. Gerade<br />

in den Weihnachtsferien wird dies gerne<br />

angenommen. Und bei der Aussendung der Sternsinger dient sie als Vergewisserung des<br />

Auftrags unserer „Könige“. Jahr für Jahr machen sich zahlreiche Sextaner auf den Weg<br />

und gehen von Klassenzimmer zu Klassenzimmer, um die Weihnachtsbotschaft in unserer<br />

179


„Im Meditationsraum<br />

bei der Frühschicht.“<br />

Schule zu verbreiten. Selbstverständlich werden sie dafür zuvor im Schulgottesdienst durch<br />

den feierlichen Segen gestärkt und ausgesandt. Das Geld, das sie dabei sammeln, geht in<br />

die peruanische Partnergemeinde unserer Schule sowie an die Schule der Salesianer auf<br />

Haiti und an ein Projekt zur Ausbildungsförderung peruanischer Jugendlichen namens<br />

Fondoperu, das von ehemaligen Schülern initiiert wurde:<br />

„In der Heimkirche bei der Aussendung der Sternsinger.“<br />

„Die Sternsinger bringen den Segen Gottes in ein<br />

Klassenzimmer.“<br />

Neben vielen Gesprächen, im hektischen Schulalltag oftmals auch zwischen Tür und<br />

Angel, ist es ein wesentlicher Aufgabenbereich von Schulseelsorge, Schülerinnen und<br />

Schülern, aber auch Eltern und Kolleginnen und Kollegen zu begleiten. Dies geschieht in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Schulpsychologin Bettina Noddings.<br />

Regelmäßige Aufgabe ist es auch,<br />

wöchentliche Vorschläge zur Gestaltung<br />

der Morgenimpulse an der Schule zu<br />

erstellen. An jedem Schulmorgen beginnt<br />

der Unterricht in der ersten Stunde mit<br />

einem kurzen Impuls, mit einem Gebet, mit<br />

gemeinsamem Schweigen oder mit einem<br />

180<br />

„Beim Morgenimpuls zu Beginn der ersten<br />

Stunde.“


Zitat. Als Hilfe dafür erhält jede Lehrerin und jeder Lehrer für jeden Schultag einen Vorschlag<br />

dafür – zusammengestellt und ausgewählt durch den Schulseelsorger, angepasst<br />

an das Kirchen- und Kalenderjahr, aber auch an aktuelle Gegebenheiten:<br />

Neben den Schulgottesdiensten in der Fasten- und Osterzeit bieten wir während des<br />

schriftlichen Abiturs eine Stärkung für die Prüfung an, den Segen zum Start ins Abitur.<br />

Und zwischen schriftlichem und mündlichem Abi geht es dann ins Kloster zu den Abiexerzitien.<br />

Ein Angebot in Kooperation mit der Fachschaft Religion, das in den letzten<br />

Jahren wachsenden Zuspruch erfährt und den Teilnehmenden die Chance bietet, im<br />

Schweigen und durch tägliche Impluse, Begleitgespräche und gemeinsame Gottesdienste<br />

ins Nachdenken über das eigene Leben zu kommen. Stark verkürzt gibt es dieses Angebot<br />

zum Halbjahreswechsel übrigens auch für das Kollegium, das zu einer Auszeit ins Kloster<br />

Lichtenthal nach Baden-Baden eingeladen ist.<br />

Ein neues Angebot gab es in diesem Schuljahr für die zehnten Klassen: Interessierte<br />

Schülerinnen und Schüler konnten sich unter der Überschrift „Endlich Zeit, Zeit für mich“<br />

zu Tagen religiöser Orientierung anmelden. Gemeinsam mit einem Team aus studierenden<br />

Altsasbachern und einem Schulseelsorger fuhren sie für zweieinhalb Tage auf eine<br />

Hütte, um Zeit zum Nachdenken, zum Entspannen, für die Gemeinschaft und für Gott zu<br />

haben. Mit kreativen Methoden und spirituellen Impulsen bestand die Möglichkeit, das<br />

eigene Leben in den Blick zu nehmen, sich der eigenen Vergangenheit zu vergewissern<br />

und Visionen für die Zukunft zu entwerfen:<br />

„Unser Mittelpunkt bei<br />

den Tagen religiöser<br />

Orientierung.“<br />

Ein besonderes Highlight war im vergangenen Schuljahr die Übertragung eines Gottesdienstes<br />

aus der Heimkirche im Deutschlandfunk. Gemeinsam mit den Schulseelsorgern<br />

bereiteten Schülerinnen aus der 11s1 des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums einen<br />

Gottesdienst vor, der dann weltweit live übertragen wurde. Neben der inhaltlichen<br />

Gestaltung und der Feier des Gottesdienstes war es besonders eindrucksvoll, die Arbeit<br />

181


im Rundfunk und deren Besonderheiten kennenzulernen und die musikalische Gestaltung<br />

des Projektchores um Frau Krämer genießen zu dürfen.<br />

Zum Ende eines Schuljahres steht dann das Sozialpraktikum Compassion im Mittelpunkt.<br />

Alle Fäden laufen hierbei bei der Schulseelsorge zusammen und es gibt jede Menge<br />

Organisationsbedarf, ehe dann am vorletzten Schultag das Praktikum ausgewertet und<br />

in einem abschließenden Gottesdienst gefeiert werden kann.<br />

Mit vier Gottesdiensten endet das Schuljahr dann auch: wegen der Größe unserer Schule<br />

ist es leider nicht möglich, mit der ganzen Schulgemeinschaft gemeinsam Gottesdienst<br />

zu feiern: Bei mehr als 1500 Schülerinnen und Schülern reicht die Heimkirche mit ihren<br />

knapp 500 Plätzen nicht aus. Deshalb nutzen wir am letzten Schultag auch die örtliche<br />

Pfarrkirche sowie die Aula und die Sporthalle, damit der Schulmorgen mit dem abschließenden<br />

Gottesdienst auch für alle gleichzeitig seinen Höhe- und Endpunkt finden kann:<br />

So können dann alle als Gesegnete in die wohlverdienten Sommerferien entlassen werden:<br />

„Dekan Eisele segnet<br />

die Gottesdienstgemeinde.“<br />

Damit endet unser Ausflug in den Alltag der Schulseelsorge an der Lender – herzlichen<br />

Dank für Ihr Interesse!<br />

182


Tanz und Live-Musik – ein Unterrichtsprojekt der Klassen 10 F/G<br />

für die Schultanzbegegnung Baden-Württemberg in Heidenheim<br />

Tanz mit Live-Musik zu verbinden ist die Grundvoraussetzung für eine Bewerbung zur<br />

Teilnahme an der Schultanzbegegnung Baden-Württembergs. Im Rahmen eines Unterrichtsprojektes<br />

der Fächer Musik und Sport traten im Sommer 2013 ca. 50 Tänzerinnen<br />

und Musiker vor ca. 1.000 Zuschauern in der voll besetzen Kongresshalle in Heidenheim<br />

auf und zeigten unter dem Titel „Ten Turns“ eine tolle Darbietung.<br />

183


Ursprünglich waren es kleine Bewegungssequenzen, die im Rahmen des Sportunterrichts<br />

erarbeitet wurden. Durch eine Anfrage der Pädagogischen Hochschule Freiburg für eine<br />

im Juni geplante Aufführung vor angehenden Sportstudentinnen mit dem Motto „Pappelapapp“,<br />

(d.h. Bei der Darbietung sollte Material aus Pappe verwendet werden) bekam<br />

das Ganze ein Ziel: Ein Tanz sollte erarbeitet und bühnentauglich präsentiert werden.<br />

Nach Probehören und Ausprobieren fiel die Entscheidung auf die Musik von David<br />

Guetta „Turn me on“ und den Einsatz von Papprollen.<br />

Da das Intro der Musik eine rhythmische Umsetzung nahe legte, konnten die Papprollen<br />

sowohl als Rhythmus-Instrument eingesetzt und des Weiteren auch als tänzerisches Objekt<br />

hinzugezogen werden. Im weiteren Verlauf wurden diese von Boomwhackern unterstützt.<br />

Die Gestaltung schritt sehr schnell voran und die Mädchen der Klassen waren weiterhin<br />

sehr engagiert bzw. auch immer offen für eine Erweiterung ihres Spektrums. So lag es<br />

nahe, mehr daraus zu machen:<br />

Eine Bewerbung zur diesjährigen Schultanzbegegnung in Baden-Württemberg wurde<br />

auf den Weg geschickt. Die Bedingung für einen Auftritt dort ist allerdings eine Begleitung<br />

der Tänzerinnen durch Live-Musik.<br />

Der Musiklehrer beider Klassen wurde nun in die Planung einbezogen und war sofort<br />

interessiert dabei, wenn auch er etwas skeptisch war, da beide Klassen nicht im Musikzug<br />

angesiedelt waren. Es bedurfte noch etwas Überredungskunst die Jungen der Klasse, von<br />

denen die meisten kein Instrument spielten, für dieses Projekt zu motivieren, aber auch<br />

dies gelang den Mädchen ...<br />

Zwei Wochen später kam die Zusage vom Landesinstitut für Schulsport und Schulmusik<br />

und nun begann die intensivere Probenarbeit: jeder Schüler bekam sein Instrument – von<br />

Boomwhackern bis Klavier war alles dabei. Eine Sängerin und Querflötistin wechselten<br />

aus der Tanzgruppe zu den Musikern und am Schluß unterstützten die Gruppe dann doch<br />

noch einige Bläser und ein Bassist aus dem Musikzug der Lender. Nach einigen schwierigen<br />

Proben, in denen es galt zunächst die Grundzüge der Musik zu erfassen bzw. grobe<br />

Abläufe festzulegen, nahm das ganze Form an. Die Tänzerinnen wurden hinzugeholt und<br />

die gemeinsame Arbeit begann.<br />

Mit 50 Personen in einem ganz normalen Musik-Klassenzimmer zu proben war vor<br />

allem für die Tänzerinnen, die auf engstem Raum ihre Bewegungen umsetzen mussten,<br />

eine Herausforderung. Man konnte mit gutem Recht von einer „dichten“ Arbeitsatmosphäre<br />

sprechen ...<br />

Dementsprechend war allen Beteiligten klar, dass die Generalprobe in Heidenheim die<br />

erste wirkliche Bühnen-Probe sein würde und die Spannung stieg.<br />

184


Am 19. Juni machte sich dann ein Bus mit 18 Tänzerinnen, 25 Musikern, zwei Lehrern<br />

(Frau Ohletz und Herr Bruder) und drei Gastschülern aus England und Argentinien auf<br />

den Weg ins Kongresszentrum Heidenheim.<br />

Dort erwartete sie eine große Bühne im Saal des Kongresszentrums, professionelle<br />

Licht- und Tontechniker, Garderoben zum Umkleiden bzw. Schminken und das Organisationskomitee.<br />

Deren Aufgabe war es, die Generalproben, Umkleidemöglichkeiten,<br />

Band-Aufbauten, Bühnenauf-und abgänge für 16 Tanz- und Musikgruppen aus ganz<br />

Baden-Württemberg zu koordinieren. Insgesamt nahmen 400 Schülerinnen und Schüler<br />

von 14 Schulen aus ganz Baden-Württemberg an der Veranstaltung teil.<br />

Vor der Generalprobe musste geschminkt und kostümiert, alle Instrumente zusammen<br />

gesucht und die Musiker positioniert werden. Bei der ersten richtigen und gleichzeitigen<br />

Generalprobe ging natürlich das Ein oder Andere schief – wie es eben manchmal so<br />

ist - vor dem großen Auftritt, der mit Spannung erwartet wurde. Das Kongresszentrum<br />

füllte sich abends dann bis auf den letzten Platz und das vielfältige Programm begann:<br />

Umrahmt von mehreren Rednern des Ministeriums, des Landesinstituts für Schulsportund<br />

Schulmusik, sowie der Stadt Heidenheim, die die Bedeutung der Entwicklung musischer<br />

Fähigkeiten für die Persönlichkeit der Schüler unterstrichen, begann ein umfangreiches<br />

Programm.<br />

Vierzehn Schulen aus allen Teilen Baden-Württembergs gaben mit ganz unterschiedlichen<br />

Darbietungen einen Einblick in das rhythmisch/musikalische/tänzerische Geschehen<br />

an den Schulen Baden-Württembergs.<br />

185


Dies ging von „Funky Wischmob“ a la „Stomp“, über die tänzerische Umsetzung klassischer<br />

Musik gespielt auf einem Flügel, bis hin zu „Hip-Hop meets Big-Band“ oder perfekte<br />

Akrobatik an von der Decke hängenden Tüchern zu Flötenklängen. Immer wieder neue<br />

Bühnenaufbauten (die Bands bzw. Musiker standen jeweils an unterschiedlichen Positionen),<br />

tolle Lichteffekte und vor allem die mit viel Engagement eingeübten Darbietungen<br />

machten den gesamten Abend zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.<br />

Die „Turning Ten“ der Heimschule Lender war eine der letzten Gruppen. So konnten<br />

man sich (so weit die Nervosität es zuließ) die anderen Darbietungen in Ruhe anschauen,<br />

bevor es dann in die Garderobe bzw. auf die Bühne ging.<br />

Für fast alle Schüler war dies die erste Erfahrung vor großem Publikum aufzutreten.<br />

Diese Herausforderung meisterten sie bravourös und wurden dementsprechend für ihre<br />

Leistung mit tosendem Beifall bedacht. Spät Abends machte sich dann ein Bus voll<br />

zufriedener und stolzer, teilweise auch etwas „überdrehter“ Schüler auf den Heimweg ...<br />

Sextaner-Fasnacht in Bildern<br />

Alle Fotos: Roland Spether<br />

186


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188


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Tag der offenen Tür an der Heimschule Lender<br />

Roland Spether<br />

Leckere Frucht-Smoothies der WG-Juniorfirma „Fresh Fruit“ fanden reißenden Absatz<br />

beim Tag der offenen Tür der Heimschule Lender. Schaumküsse änderten im Vakuum wie<br />

von Zauberhand ihre Form und Straßenmusiker erfreuten mit Klangfarben von klassisch<br />

bis modern, während altrömische Götter die Lender besuchten und mit perfektem Latein<br />

glänzten. Bei der „Entdeckungsreise durch die Lender“ konnten die zahlreichen Gäste die<br />

große Bandbreite des besonderen <strong>Sasbacher</strong> Bildungsangebot mit Gymnasium, Berufliche<br />

Gymnasien, Kolleg St. Pirmin und Tagesheim erleben und vor allem sehen, wie sich Schüler,<br />

Lehrer, Eltern, Seelsorger, Schulpsychologin und Altsasbacher für „ihre” Lender und ein<br />

lebendiges Schulleben über den normalen Unterricht hinaus engagieren. Dies verdeutlichen<br />

Projekte und Einrichtungen wie Schulseelsorge, LenderTV, Partnerschaften mit Schulen in<br />

acht Ländern und Eine-Welt-Laden „El Mundo“, Sternwarte, Sprachenzentrum, Bibliothek<br />

und Schulsanitäter, die alle mit zum etwas anderen Bild der Heimschule Lender gehören.<br />

Ob Showtime in der Sporthalle oder Mitmach-Aktion „Hol dir dein Bild“ des Fachbereichs<br />

Kunst, ob die Fachschaft Religion in den Raum der Stille einlud und ihren Bibeltag<br />

präsentierte oder ob die Naturwissenschaftlicher Roboter und die Hydraulik von Bagger<br />

vorführte, es gab jede Menge zu erkunden. Interessant waren die Juniorfirmen „Fresh Fruit“<br />

und „We Cycling“ der Klasse 9w, die neben köstlichen Smoothies auch originelle Leuchten<br />

und Schirmständer aus Cassetten anboten. Gegenüber präsentierte die erfolgreiche AG<br />

Wie die Hydraulik bei Bagger funktioniert, konnten die Besucher spielend leicht lernen.<br />

(Alle Fotos: Roland Spether)<br />

190


Naturphänomene leicht erklärt von Sechtsklässlern: So funktioniert eine Zauberfontäne und das<br />

Schrumpfen von Schaumküssen im Vakuum.<br />

191


„Jugend forscht“ die Ergebnisse ihrer Untersuchungen und Entwicklungen, wie Saskia<br />

Pfeifer, die für ihre Zebrastreifen-Analyse einen ersten und die Arbeit „Gleichen Sprit für<br />

alle“ einen zweiten Preis bekam. Derweil entwickelten Mirco Seifried und Illya Volkov das<br />

Modell einer Biogas-Anlage für private Haushalte, während Lara Friedrich, Lucas Falk und<br />

Mirco Seifried das Verhalten von Ameisen untersuchten.<br />

Die Entdeckungsreise begann mit einem Familiengottesdienst in der Heimkirche, den<br />

Doris Uhlig und Edgar Eisele leiteten und der deutlich machte, dass Gottes guter Segen<br />

Schüler, Lehrer und Eltern auf dem Weg durch ein Schuljahr begleiten. Die Schüler des<br />

Musikprofils der Jahrgangsstufe 1 unter der Leitung von Ellen Krämer umrahmten die<br />

traditionelle Rede von Schulleiter Lutz Großmann, der den Eltern und ihren Kindern einen<br />

besonderen Gedanken des polnischen Pädagogen Janusz Korczak mit auf den Weg gab.<br />

„Der Weg, den ich zu meinem Ziel hin eingeschlagen habe, ist weder der kürzeste noch<br />

der bequemste; für mich jedoch ist er der beste, weil er mein eigener Weg ist.“ In diesem<br />

Sinne ermunterte Lutz Großmann die jungen Gäste, sich auf die Suche nach dem „eigenen<br />

Weg“ zu machen. Bei dieser Suche dürften Kinder und Eltern darauf vertrauen, dass die<br />

Schulgemeinschaft der Heimschule hilfreich zur Seite stehe. „Ihr seid nicht allein! Das ist<br />

vielleicht die wichtigste Botschaft des Tages“, meinte der Schulleiter. Die offene Tür im<br />

Altarraum der Heimkirche sei ein ganz zentrales Symbol für alles Tun an der Heimschule.<br />

Denn im Johannesevangelium spreche Jesus die Worte: „Ich bin die Tür; wenn jemand<br />

durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und die Weide<br />

finden“. Gemeint sei auch ein Ort wie die Heimschule Lender, „an dem es sich gemeinsam<br />

zu leben und zu lernen lohnt“.<br />

192<br />

Scherz-Intermezzo der Musikakteure des Trio „Arundo“<br />

Roland Spether<br />

Für ein Scherz-Intermezzo sind die Musiker Jan-Niklas Doll, Simon Doll und Tobias<br />

Späth von der Heimschule Lender immer zu haben. Ihre hippigen Krawatten haben bei<br />

den Fans schon Kultstatus erreicht und in einem Punkt sind die Akteure des Trio „Arundo“<br />

harmonisch vereint: „Wir wollen es noch einmal wissen. Nächstes Jahr greifen wir wieder<br />

an“. Gemeint ist der Wettbewerb „Jugend musiziert“ und bei dem wollen die Lenderschüler<br />

aus Oberkirch getreu dem Motto „aller guten Dinge sind drei“ bis in das Bundesfinale<br />

kommen und diesen auch gewinnen. Es wäre dann der dritte erste Preis im Bundesfinale<br />

für das Trio, das Professor Karl-Otto Hartmann fachlich und persönlich sehr gut begleitet.<br />

Vor wenigen Wochen durfte das Trio bei der Preisträgermatinee „Musiktalente – Kontinente“<br />

des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ im Kulturforum in Fürth spielen, was für<br />

sie fast noch bedeutender war, als selbst einen Preis zu gewinnen. Denn die musikalische<br />

Mitgestaltung war vor allem eine Auszeichnung für die glänzenden Ergebnisse der letzten


Das musikalische Ziel des Trio Arundo und ihres Lehrers Professor Karl-Otto Hartmann ist klar: Sie<br />

wollen zum dritten Mal den Bundessieg bei Jugend musiziert gewinnen: Jan-Niklas Doll (Fagott), Simon<br />

Doll (Oboe) und Tobias Späth (Klarinette) mit Professor Karl-Otto Hartmann (Foto: Roland Spether)<br />

Jahre, die Jan-Niklas Doll (Fagott), Simon Doll (Oboe) und Tobias Späth (Klarinette) als<br />

Solisten oder im Zusammenspiel im Duo und Trio bis ins Bundesfinale erzielten. Als Trio<br />

erspielten sie sich 2008 und 2011 den ersten Preis im Bundeswettbewerb mit jeweils 24<br />

Punkten, wobei kein anderes Ensemble in der Gattung „Trio d’Anches“ bis dato in beiden<br />

Jahren die fast perfekte Punktzahl erreichte. In der Solowertung war Simon Doll 2006<br />

und 2012 erster Bundespreisträger, sein Zwillingsbruder Jan-Niklas Doll erhielt 2006 den<br />

ersten und 2012 den zweiten Bundespreis. Dazwischen gab es 2010 in der Duowertung<br />

Blasinstrument und Klavier für Simon Doll einen zweiten und für Jan-Niklas Doll einen<br />

dritten Bundespreis, was für die herausragenden Qualitäten der musikalischen Zwillinge<br />

spricht. Ihr Partner Tobias Späth wurde 2009 mit dem zweiten Preis im Landesfinale<br />

und 2012 mit dem dritten Preis im Bundeswettbewerb ausgezeichnet. Erste Preis beim<br />

Achern-Oberkircher Musikpreis, Jugendförderpreis der Stadt Oberkirch, Preis beim Händel-<br />

Wettbewerb in Karlsruhe, Mitglied im Landesjugendorchester Baden-Württemberg runden<br />

die Erfolgsgeschichte der drei Talente ab, die trotz der vielen Auszeichnungen in jungen<br />

Jahren völlig auf dem Boden geblieben sind, eine sehr sympathische Ausstrahlung haben<br />

und die Musik über alles lieben. Doch so einfach vom Himmel auf die Tasten der Instru-<br />

193


Luisa Vogel, 10 b<br />

mente gefallen, ist der Erfolg nicht, denn das tägliche Üben, Lernen und Weiterentwickeln<br />

mit Musiklehrern wie Karl-Otto Hartmann, Horst Schuster und Mathias Rabe von der<br />

Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch steht ganz dick in der Partitur.<br />

Während Tobias Späth (19) in diesem Jahr an der Heimschule Lender sein Abitur erfolgreich<br />

ablegte, steht dieses für die 18 Jahre jungen Zwillingsbrüder und Lenderschüler 2014<br />

auf dem Spielplan. Der Name für ihr Trio ist der botanischen Bezeichnung „arundo donax“<br />

für ein Gras- und Bambusgewächs entnommen, aus dem die Rohrblätter für die Instrumente<br />

Oboe, Fagott und Klarinette gefertigt werden. Das „Holzblatt-Trio“ ist auch in seiner Zusammensetzung<br />

eher außergewöhnlich. Es hat seine Ursprünge in der Gattung „Trio d’Anches“,<br />

die sich in den 1920er Jahren in Paris formierte und die wichtigste Kammermusikbesetzung<br />

für drei Holzbläser ist. Und für diese Zusammenspiel der besonderen Art haben sich die drei<br />

Musiker mittlerweile ein Niveau erarbeitet, das sich dem Semiprofessionellen nähert und<br />

glänzende Voraussetzungen für ein Musikstudium bietet. Dass ihr Können künstlerischen<br />

Status hat und von Fachkreisen honoriert wird, zeigte die vor wenigen Wochen erfolgte<br />

Konzertreise nach Lissabon/Portugal auf Einladung des Deutschen Musikrates und der<br />

Deutschen Evangelischen Kirche von Lissabon. Neben konzertanten Vorspielen und einem<br />

Work-Shop an der deutschen Schule in Lissabon markierte ein großes Benefizkonzert mit<br />

dem Orquestra de Câmara de Cascais e Oeiras unter der Leitung von Maestro Lalov und<br />

der Aufführung der 8. Sinfonie von Ludwig van Beethoven den kulturellen Höhepunkt der<br />

Konzertreise, der mit Sicherheit noch weitere folgen.<br />

194


Vorlesewettbewerb an der Lender in Klasse 6<br />

Am 10. Dezember 2013 fand der Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen<br />

Buchhandels an der Heimschule Lender statt. Vor dem gespannt zuhörenden Publikum der<br />

sechsten Klassen traten die Klassensieger gegeneinander an. Die Auswahl spannender Texte<br />

und das ausgezeichnete Vorlesen aller Klassensiegerinnen und -sieger sorgten für einen<br />

spannenden und sehr unterhaltsamen Wettbewerb auf hohem Niveau. Die Beurteilung<br />

der Leseleistung durch die Jury basiert auf den Kriterien Textverständnis, Lesetechnik,<br />

und Textgestaltung. Zunächst präsentierten die Vorleser ihre selbst ausgewählten Texte,<br />

ausschlaggebend ist am Ende die Fähigkeit, einen fremden, nicht vorbereiteten Text<br />

sinnerschließend und fehlerfrei zu lesen.<br />

Folgende Schülerinnen vertraten in diesem Schuljahr ihre Klassen in der Endausscheidung:<br />

Sofia Friedmann (6e), Malin Hoffmann (6g), Cora Burst (6f), Markus Fallert (6a), David<br />

Giuriato(6b), Kim Schrapp (6c) und Nils Lohmüller (6d).<br />

Schulsiegerin wurde Sofia Friedmann, die sich auf Kreissebene erneut gegen die Konkurrenz<br />

durchsetzen konnte und eine von zwei Kreissiegerinnen wurde. Lediglich beim<br />

Bezirksentscheid in Villingen-Schwenningen musste sie sich der Konkurrenz geschlagen<br />

geben.<br />

Einen herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!<br />

195


Projekttage in Bildern<br />

Alle Bilder: Roland Spether<br />

196


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200


201


Franzi und Xaver – Der Lender Sketch 1<br />

geschrieben und aufgeführt am Sommerfest 2013<br />

von Stefanie Meier und Adrian Keller<br />

F: HEEMANN, Xaver. Hallo BRUDERherz.<br />

X: Mensch, Franzi, wie geht’s dir denn?<br />

F: Ach du, bei mir geht’s KREUZ und quer. Ich hab immer größere VÖLKERscharen<br />

von Eltern, die sich über G8 beschweren.<br />

X: G8? Da komm ich aber ins KRÜBELNn. Was ist denn das genau?<br />

F: Also Xaver, wo hast du denn die letzten Jahre gelebt. Das Thema ist in aller MUN-<br />

DINGER.<br />

X: Na, wenn du das sagst, dann hat es doch sicher was mit Schule zu tun, oder?<br />

F: GeNAU, MANN!<br />

X: Dann erklär doch mal KURZ.<br />

F: Das geht nicht so schnell, das dauert eher LANG. Ich sag dir, es ist ein KRAUß mit<br />

diesem Thema.<br />

X: Nur die RURHMANN. Wofür ist das denn GUTMANN?<br />

F: Naja, es hat SOBOL Vorteile als auch Nachteile. Früher geNOSS ja jeder Schüler 9<br />

Jahre Schule. Das war aber im internationalen Vergleich zu LANG. CAPPELT haben<br />

die Politiker sich dann und schließlich haben sie sich was aus anderen Ländern, z.B.<br />

FRANKreich, abgeKUPFVAUTH, einfach ein Jahr gestrichen und uns den schwarzen<br />

PETERSON zugeschoben. Und jetzt hängen wir ganz schön in den SEILERn.<br />

Dann haben diese GeheimnisKRÄMER den Schulen nicht mal richtig mitgeteilt,<br />

wie das gehen sollte. Das war ziemlich überSTORZt und ein Sprung in den KALTEN<br />

BACH für alle Beteiligten.<br />

X: Na das sind ja HELDen unsere Politiker. Die haben schon einiges auf dem BUCH-<br />

HOLZ. KÜHN wie die sind. Als HEGEMANN nicht schon genug Ansprüche. Sowas<br />

braucht doch Zeit. Ich glauB EN KESE Reift auch ziemlich lange. Wie kamen denn<br />

die Schüler damit zurecht? War’s schlimm für die?<br />

F: HaNO, WACKer ham die sich geschlagen. Manche haben allerdings nicht gemerkt,<br />

dass es jetzt um die HURST geht. Die Lehrer müssen jetzt dem Stoff hinterherhetzen,<br />

wie die JÄGER dem FUCHS und die Schüler sich jetzt richtig dahinter KLEMMen.<br />

Und SPETHER wenn sie fertig sind, heißt es, sie wären noch nicht REIFF genug.<br />

Aber dafür ist es jetzt zu SPATH.<br />

X: Ganz schön HUBERtrieben, finde ich.<br />

F: ABSolut.<br />

X: ANSTETT weniger, sollten die mehr Zeit für andere Dinge kriegen.<br />

1 Diverse RechtSCHREIBERfehler sind mit voller ABSicht platziert und erfüllen ausschließlich den ZWICK,<br />

möglichst alle Lehrernamen in einem einzigen Text unterzubringen. Manchmal mussten wir dazu NOTH-<br />

DURFTig etwas zusammenbasteln, aber meistens ist es uns irgendwie geLUNGen.<br />

202


F: Aber EBERT das ist ja der Punkt. Ich bin mal so FREY und sag‘s direkt heraus. Ich<br />

hEISE MANNches gut aber das ist nicht so NEISS.<br />

X: Also ich SCHÄCK das jetzt noch nicht so ganz.<br />

F: Was HOESCH denn jetzt noch nicht kapiert?<br />

X: Warum haben die das denn jetzt genau gemacht?<br />

F: Die machen das, damit die Zahlen geBOHNERT werden.<br />

X: Wie jetzt?<br />

F: VILCHEZ immer noch nicht verstehen? SPAHN SPAHN Sparn. Darum geht’s.<br />

X: Ach um‘s Geld geht’s. Dieses BECKentniss ist ja ganz schön verZWICKt. Vielleicht<br />

sollte man die Schule und die Regierung mal zum THÄTER-Opfer-Ausgleich<br />

bringen. Den Schülern die Zeit wegzunehmen, ist ja so, als würde man ihnen das<br />

ZWESPERbrot klauen. Ich WÜRTHNER anderen Person das nicht antun.<br />

F: Tja, das ist eben Politik. Wir Lehrer, sollen ein Praktikum in den Sommerferien<br />

machen, während die Politiker in ihrem BENZ mit offenem FURDEK herumfahren<br />

und dabei BRAUN werden. Die SCHREIBER solcher Gesetze sollten sich schämen<br />

und über alle WEINBERGE davonmachen, wenn man so KESS LEHRer und Schüler<br />

an der Nase herumführt. Aber wenn man sich beschwert, machen diese SCHLUM-<br />

BERGER die SCHOTTen dicht. Ich HESS sowas.<br />

X: Jeder ist seines Glückes SCHMID. Das ist ganz schön HART, MANN.<br />

F: Mein GOTT. FRIEDen werden wir in der Bildung wohl nie haben. Dafür ist das<br />

Thema einfach zu ERNST.<br />

X: Willst du einen Kaugummi?<br />

F: Ich wilL OHREN Zu halten, was das Thema betrifft. Und zwar meine.<br />

X: Ganz ruhig. Willst du jetzt nen Kaugummi, oder nicht?<br />

203


F: Ist der VEGAn?<br />

X: Ne.<br />

F: Dann nicht. Aber ich glaub ich brauch jetzt erst mal nen BEHRENDSen.<br />

X: Ich hab leider nur WILHELM’s Christ dabei.<br />

F: Das geht auch.<br />

(Beide trinken, X verschüttet den Inhalt des Glases mit einer großen Geste)<br />

X: Oh, so ein DE LA PATZer.<br />

F: Du kannst doch das gute Zeug nicht auf den Boden SCHÖTTGEN. Das war alles<br />

was da war.<br />

X: Aber Bier hast du auch dabei, oder?<br />

F: Ein BIR’S NER gute Idee. Ob bei Sonnenschein oder STROBE Light. Ein PIENT KAnn<br />

man immer trinken.<br />

X: Ist das nicht Englisch und heißt Pint?<br />

F: Ah, stimmt.<br />

(Beide trinken alkoholfreies Bier aus Flaschen)<br />

X: Das hat ein gutes BUCKet, aber - Mann - ist das kalt.<br />

F: Kommt ja auch direkt aus dem KELLER. Jetzt nur noch ein SCHMITZel dazu, das<br />

wär‘s doch.<br />

X: Oh, schau mal ein WEBERknecht. Durch diese hohle GASS ER Trat. Ich hatte mal<br />

EN DRESsierten Weberknecht daheim.<br />

F: Einen DRESELierten Weberknecht? Hast du ADS oder warum bist du so leicht<br />

abzulenken?<br />

X: HÄ? NECKEn brauchst du mich nicht. Ich erGÖTZe mich gänzlich an deinen DROL-<br />

Ligen Ausführungen. Auch wenn dein GERBER Humor manchmal nicht leicht zu<br />

verstehen ist, du alter HAUBOLD.<br />

F: MARTE mal kurz. Ich hab da eine Idee, wie wir dem G8 beikommen. Pass auf.<br />

X: Mit Freuden, oder wie es auf Französisch heißt: Avec PELISSIER.<br />

F: Wir brauchen mehr Informationen über die Politiker, dann haben wir die in der Hand<br />

und die Sache ist geROEGELEt. Egal welchen MITTENMÜLL ER oder sie verzapft.<br />

Wir werden es wissen. Kurz gefasst, wir brauchen unser eigenes Prism. Mann das<br />

wird ein REPPENING. Und jeder Widerstand wird dahin geschMOLZen sein.<br />

X: Ich glaube du hörst zuviel KONRADIo. Manchmal muss man eben KUSCHen. So ist<br />

das nun mal LEITERMANN. Schau dir doch nur den Friedrich an, der kriegt auch<br />

dafür einen auf den DETZ. ER hat ja nicht mal irgendwas gemacht. Mit Nichtstun<br />

TRIESCH MANNchem auf die Füße.<br />

F: Ja, aber das ist doch genau das Problem. Jetzt gibt er langsam zu, dass keiner<br />

wirklich Ahnung hatte und ist dabei total am RuMEIERn. Dabei haben die Amis<br />

bereits die Indianer und die BISSONs auf dem Gewissen und jetzt auch noch unsere<br />

Privatsphäre. In der Politik wird so viel vergeigt, da braucht man fast schon einen<br />

GEIGERzähler. Schau dir doch die Zeitung an, da ist’S ARCHERviert. Das Thema<br />

ist genau so heiß diskutiert wie deutsche MuSICK IN GERappter Form.<br />

X: Jetzt komm mal wieder runter. Schau dich doch mal um. Irgendwas muss ja richtig<br />

204


laufen, wenn du an so einer cUHLIGEN Schule bist.<br />

F: Du hast ja recht. Ich hab nach wie vor LUSCHt drauf und mache weiter, solange<br />

ich noch WIND HAB in den Segeln. Auf diese WEISE LEben lässt es sich durchaus.<br />

Irgendwie ist es schon DOLL-HOFERn wir einfach das Beste.<br />

X: Na siehst du. Das ist so hervorragend, wie der ZINKen in deinem Gesicht.<br />

F: He, was ist mit meinem Zinken?<br />

X: Der ist nun mal echt GROß MANN. Ach, nur nicht ROTH werden. VerZEIS ER mir<br />

bitte.<br />

F: Schon ok.<br />

X: Ich geh jetzt, kommSCH MITT?<br />

F: Und wohin?<br />

X: Na ins RIEDMANN. KRESSe sammeln im OSWALD.<br />

F: Wo liegt der?<br />

X: Im BADER Land natürlich.<br />

F: Klar komm ich mit. Wie ein geOEHLERter Blitz. Nehmen wir deinen Wagen? Ich<br />

muss meine LUNGe schonen?<br />

X: Können wir. Der Wagen ist allerdings schon ziemlich alt, aber SCHNURRt noch<br />

wie ein Kätzchen.<br />

F: Super dann lass uns fAHRN. OLDtimer mag ich am meisten.<br />

X: Was machen wir dann eigentlich dort? FEIGENBUTZEN?<br />

F: Ne, ich dachte an Angeln.<br />

X: Angeln? Sehe ich aus wie ein FISCHER?<br />

F: Oder lass uns die Falken FÜTTERERn, die da hoch oben über den WIPFLERn<br />

schweben ..<br />

X: OHO Gute Idee, aber pack nicht wieder die Eckern ein. Ich hab gehört es ist verboten<br />

FALKEN ECKERn zu geben. Die sind nämlich zu HERT. LEINsamen sind besser.<br />

F: Wir könnten auch was singen.<br />

X: HA! DU UN SINGen. Das ist mir NEU. ROHRe, die scheppernd aneinander schlagen,<br />

klingen besser. Da kommen keine Falken. Ich geh lieber alleine.<br />

F: Tja, wer nicht WAGNERt, der nicht gewinnt.<br />

X: So. Ich muss jetzt aber wirklich los. AlsO LET’Z go. Machs gut LUETJE Dirn. Hier,<br />

kriegst noch nen AbschiedsMARKUSs von mir.<br />

Cleverer Trinkbecher beschert Auszeichnung<br />

Lenderschüler beim Gründerpreis auf Platz 7 / Auch Oberkircher geehrt<br />

Für ihre Geschäftsidee wurden die Lenderschüler Joel Kühn, Valeria Füsslin und Steven<br />

Bialas von Gerhard Federle, Bezirksdirektor der Sparkasse, geehrt. Gespür für innovative<br />

Ideen und wirtschaftliches Verständnis will der Deutsche Gründerpreis Schülern vermitteln.<br />

Besonders erfolgreich waren in diesem Jahr zwei Gruppen aus Sasbach und Oberkirch.<br />

205


Heißer Kaffee im Winter, kühle Limonade im Sommer: Die Idee eines Getränkebechers,<br />

der sich auf Knopfdruck erhitzt oder abkühlt hatte die Gruppe »Insane« der <strong>Sasbacher</strong><br />

Lenderschule ins Rennen um den Deutschen Gründerpreis für Schüler geschickt. Belohnt<br />

wurden Anna Bohnert, Valeria Füsslin, Joel Kühn und Steven Bialas dafür mit dem siebten<br />

Platz aller Teams aus Baden-Württemberg. Zusammen mit Lehrer Michael Krübel und<br />

Alexander Gehring von der Firma Evival Technologies, die die Schüler betreuten, nahmen<br />

sie die Auszeichnung gestern in der Geschäftsstelle der Sparkasse in Achern entgegen.<br />

Soziale Netze für Blinde<br />

Ebenfalls geehrt wurde die Gruppe »Blindware« vom Hans-Furler-Gymnasium in<br />

Oberkirch. Sie hatten mit dem Konzept einer Software, mit der Blinde einfacher digitale<br />

Medien und soziale Netzwerke nutzen können sollen, den 18. Rang im Landesvergleich<br />

belegt. Unter den bundesweit 1200 Gruppen erreichten die Lenderschüler Platz 29, die<br />

Oberkircher Rang 69.<br />

In dem Wettbewerb gehe es darum, die Theorie aus dem Unterricht mit der realen Wirklichkeit<br />

zu verbinden, sagte Gerhard Federle, Bezirksdirektor Achern der Kreissparkasse. Die<br />

Ausgezeichneten könnten erfolgreiche Unternehmer von morgen sein, so Federle. Dass dies<br />

nicht nur eine Phrase ist, belegte er mit einem Beispiel: So hätten einige Schüler das Konzept<br />

für ein seniorengerechtes Handy entwickelt, das jetzt tatsächlich produziert werde.<br />

Durchhaltevermögen<br />

Jedenfalls hätten beide Gruppen gezeigt, dass sie ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen<br />

besäßen, waren sich Gerhard Federle und Lothar Bächle, Bereichsdirektor Oberkirch, einig.<br />

Alexander Gehring, der den <strong>Sasbacher</strong> Schülern als Firmenpate zur Seite stand, regte einen<br />

Austausch beider Gruppen an. Vielleicht, so Gehring, könne man voneinander profitieren.<br />

206<br />

Lenderschüler Joel Kühn, Valeria Füsslin und Steven Bialas (von links)<br />

werden von Gerhard Federle, Bezirksdirektor der Sparkasse geehrt.


Schulfest in Bildern<br />

Alle Fotos: Roland Spether<br />

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Elternseminare<br />

Ganz dabei? – Brennpunkt Aufmerksamkeit<br />

Wie gelingt aufmerksames Arbeiten und wie sehen und hören Eltern genauer in<br />

kritischen Momenten hin? – Aufmerksamkeit der Eltern für die Aufmerksamkeit<br />

der Kinder<br />

Bettina Noddings<br />

Wie dieses Vermögen sich bildet, und auf welchen Wegen Sie als Eltern darauf achten<br />

können, dass es zustande kommt, ist Thema dieses Abends. Wie man arbeiten sollte,<br />

wissen die meisten; wie man dahin kommt, es zu tun und zu können: darin besteht das<br />

Rätsel, dem wir heute Abend auf die Spur kommen wollen.<br />

Da wir als Menschenkinder unfertig geboren werden – nicht mit Instinkten ausgestattet<br />

für alles –, müssen wir andere Orientierungen entwickeln, mit der Sprache, abhängig von<br />

unseren jeweiligen Umwelt– und Lebensbedingungen. Ein Fischer der Südsee achtet auf<br />

andere Signale als ein Nomade im Urwald oder ein Schulkind in Mitteleuropa. Jeder ist<br />

ein Leser von Spuren und Zeichen, die er für die Erhaltung des Lebens zu deuten versteht.<br />

Halten wir fest: Aufmerksamkeit steht im Dienste des Lebens. Sie entsteht in unserem<br />

täglichen Leben über das, was eine jeweilige Kultur verlangt, entsteht zwischen Eltern<br />

und Kindern und beim Lernenden in einer Auseinandersetzung mit sich selbst.<br />

In einem Aufsatz im Deutschen Ärzteblatt greift der Kinder- und Jugendpsychotherapeut<br />

Hans Hopf auf eine Untersuchung an Kriegskindern im Jahre 1947 zurück (Langeoog-<br />

Untersuchung an insgesamt 50.000 Schülern). Damals ging es um die Erfassung des<br />

seelischen Zustands der Kinder und Jugendlichen nach den Kriegs- und Fluchtereignissen.<br />

Man fand bei ihnen ausgeprägte nervöse Störungen, motorische Unruhe, mangelnde<br />

Konzentration, Schlaf- und Sprachstörungen. Ähnliche Beschreibungen und Symptome<br />

finden sich heute teilweise ebenfalls in dieser Altersgruppe. Haben die heutigen nervösen<br />

Störungen ebenfalls traumatisierende Ursachen, auch wenn nicht Kriegereignisse die<br />

Ursache sind? Zum Beispiel: „Schmerzhafte und lange nachwirkende Trennungserfahrungen<br />

(„Rosenkriege“), Vaterlosigkeit, unklare Autorität?“ 1<br />

In den letzten 20-30 Jahren haben sich Veränderungen ergeben, die aufhorchen lassen.<br />

Ist dabei einiges aus den Fugen geraten? Ich möchte dem nachgehen und mich dabei auf<br />

drei Bereiche beschränken:<br />

1. Wie wecken Eltern Aufmerksamkeit?<br />

2. Wie weckt Schule Aufmerksamkeit?<br />

3. Die Zukunftsfrage: Worin fordern alte und neue Medien (Schriftkultur und elektronische<br />

Medien) uns heraus?<br />

211


1. Wie wecken Eltern Lernbereitschaft?<br />

Ein alter Spruch aus dem Pirke Avot sagt “Leben heißt Lernen – heißt Aufmerksamkeit<br />

für das Wirkliche.“ 2 Wie trifft ein Kind auf „Wirklichkeit“?<br />

Gehen wir noch einmal zu dem aufschlussreichen Anfang der ersten Lebensjahre zurück.<br />

Welche grundlegenden Erfahrungen benötigt ein Kind, um sich dem Leben und Lernen<br />

gegenüber zu öffnen, dem eigenen Spürsinn zu folgen und aus dem Infantilen – des<br />

Sprechens nicht mächtig – herauszukommen?<br />

Als erstes geliebt und bejaht zu sein. Liebe - der Boden, auf dem alles gedeiht. Für ein<br />

Neugeborenes ist die Wirklichkeit ein undurchdringlicher Dschungel und reines Chaos.<br />

Lernen heißt, Schneisen durch diese Undurchdringlichkeit zu bahnen. Wie geht das vor<br />

sich? Wirklichkeit entsteht für ein Kind durch Schnitte und Trennungen, indem Sinneseindrücke<br />

und wahrgenommene Unterschiede sprachlich gedeutet werden: Mama, Papa,<br />

Bruder, Schwester, Tag und Nacht.<br />

Mehr und mehr macht ein Kind die Erfahrung, dass die Wirklichkeit nicht so ist, wie es<br />

will, die Wirklichkeit ist anders. Ein Lernfortschritt ist ein Schritt weg von dem, was ich<br />

will, hin zu dem, was für alle gilt, ein Schritt von meinen Irrtümern und Täuschungen zur<br />

Ent-Täuschung. Das ist auch später der Weg hin zu Abstraktionsleistungen, die Loslösungen<br />

von Vorstellungen sind. Das macht nicht nur Spaß – das benötigt eine innere Umarbeitung.<br />

Kinder und Jugendliche suchen jedoch Schwierigkeiten und spüren nachträglich, dass sie<br />

durch das Meistern von Schwierigkeiten stärker werden. Sie vermögen mehr als sie vorher<br />

dachten. Darüber gewinnen sie Vertrauen zu sich und anderen.<br />

Und noch ein weiterer Gedanke: Ein Ja, ein Nein, Trennungen haben etwas mit Gesetzen<br />

zu tun. Von Anfang an ist Lernen eine Auseinandersetzung mit etwas Gesetztem und<br />

Gesetzlichen, dem man sich fügen oder widersetzen kann. In der frühen Kindheit, noch<br />

lange vor der Schule, begreifen Kinder Gesetze des Lebens und der Wirklichkeit (Rituale,<br />

Strukturen, Verbote, Regeln, z. B. der Grammatik) – dabei sind Eltern und Erzieher die<br />

ersten Deuter des Gesetzes für das Kind. Kommen Kinder dann in die Schule, setzten sie<br />

von nun an aktiv und in eigener Verantwortung all das in Lesen, Schreiben und Rechnen<br />

um, was sie bisher gelernt haben (z. B. die Erfahrung mit Schnitten im Getrennt- und<br />

Zusammenschreiben; mit Täuschungen, z. B. im Unterschied zwischen Hören, Schreiben<br />

und Ableiten: „Wände/Wende“)? Sie erkennen wieder, was ihnen schon vertraut ist. Frühe<br />

räumliche und zeitliche Orientierung (oben/unten, rechts/links, jetzt/später) entwickeln<br />

sie beim Malen, Schreiben und Rechnen weiter.<br />

Und sie fragen. Sie trauen sich umso mehr zu fragen, wenn ihr Wissensdurst und<br />

Wahrheitsdrang eine gute Resonanz hat. Kinderfragen sind nicht immer kinderleicht.<br />

Lebenswichtige Fragen stellen Kinder über die Entdeckung des Geschlechtsunterschieds<br />

und der Sexualität – einem lebenswichtigen Anstoß zum Forschen: Wo komme ich her?<br />

212


Wohin gehe ich? Was heißt Mann werden, Frau werden? Zur Generationenfolge wie auch<br />

zum Generationenunterschied, zu Verwandtschaftsbeziehungen und zur Sterblichkeit des<br />

Menschen wahrheitsgemäß und in einer der jeweiligen Frage nahen Weise zu antworten,<br />

hilft, Antrieb und Dynamik für die Zukunft zu entwickeln. Ebenso für die Notwendigkeit<br />

des Lernens in der Schule. So entsteht ein Verhältnis zur Zeit und der Begrenztheit des<br />

eigenen Lebens. Ich war nicht immer da – und werde einmal da gewesen sein.<br />

Leben und Lernen, Affekt und Lernen sind untrennbar miteinander verbunden.<br />

Das Durchgehen durch die Angst – vor dem Fremden, der Dunkelheit, dem Alleinsein im<br />

Bett, vor gewissen Tieren und Situationen, vor dem Tod oder Verlust der Eltern – macht<br />

die Kinder stärker und hilft ihnen auch hier, die Wirklichkeit zu strukturieren. Zuviel<br />

Schonung vor der Angst und überwältigende Erfahrungen mit Angst hingegen schaden.<br />

Für alles das brauchen Kinder Worte der Erwachsenen – wie das Gesetz, das nur aus<br />

Worten besteht. Nur so kann sich Wirklichkeit strukturieren, können Ordnungen entstehen.<br />

Das Achten der Eltern und der Lehrer und die Achtung beider Seiten voreinander halte<br />

ich für einen unentbehrlichen Schlüssel zum Wissen – unter der Voraussetzung, dass<br />

ich von diesen beiden Seiten etwas zu erwarten habe. Genau hier liegt für einen Teil der<br />

Kinder heute das Problem.<br />

Was ich Ihnen vorher kurz zu beschreiben versucht habe, sind die „Botenstoffe“, die<br />

ein Kind braucht, um sein Lebens- und Lernvermögen zu entwickeln. Der Bote sind Sie!<br />

Wie lange dauert im Gegensatz zur physischen Geburt die soziale und geistig-seelische<br />

Geburt eines Menschen – und wann ist diese jemals zu Ende? Sie spüren vielleicht, wie<br />

viel Arbeit – physisch, seelisch und geistig - ein Kind von Geburt an leistet. Und Sie als<br />

Eltern stehen in einem parallelen Prozess.<br />

Es hat sich jedoch inzwischen in den Eltern-Kind-Beziehungen einiges geändert! Die<br />

Verunsicherung beim Erziehen ist groß – das zeigt sich unter anderem am Anwachsen der<br />

Ratgeber-Literatur. Ein Teil der Eltern sucht eine gute Balance von Liebe und Verantwortung,<br />

fördert die Selbstständigkeit und nimmt sich Zeit für die Kinder. Ein anderer Teil<br />

der Eltern fürchtet, das Kind schon mit einem „Nein“ zu traumatisieren.<br />

Es gibt Kinder mit zu wenig und zuviel an Zuwendung, entbehrende und in Watte<br />

gepackte Kinder – beide Gruppen haben es schwer zu lernen. Beiden Seiten ist aufgrund<br />

von Leid oder Überbehütung – zwei Seiten von Verwahrlosung - die Möglichkeit zum<br />

Träumen, Phantasieren und Wünschen entgangen – Treibstoff und Kräfte, die uns woanders<br />

hinbringen, anstecken und befeuern.<br />

213


Für die Entwicklung der Lernfähigkeit brauchen Kinder weder Power-Eltern, die ihnen<br />

alles Mögliche bieten, noch Beste-Freunde-Eltern. Sie brauchen Eltern, die die Differenz<br />

von Eltern und Kindern achten (die Differenz in der Generationenfolge). Differenz ist<br />

fruchtbar – aus ihr entsteht Leben. Wie zeigt sich das? Dazu zwei kurze, immer wieder<br />

zu hörende Geschichten:<br />

Die erste: Ein Zehnjähriger kommt mit schmutzigen Turnschuhen nach Hause. Der Vater<br />

bittet ihn, sie sauber zu machen. Der Sohn sagt: “Später.“ Der Vater: “Jetzt!“. Der Sohn:<br />

“Jetzt reicht es mir aber!“ – und er geht weg. Der Vater macht, wütend und enttäuscht,<br />

die Turnschuhe selbst sauber.<br />

Die zweite: Ein neunjähriger Junge ist kurz davor, auf die Förderschule geschickt zu<br />

werden, da seine Leistungen beim Schreiben in Deutsch und in anderen Fächern an der<br />

untersten Grenze sind. In einem verzweifelten Trotz gegen seine Mutter – vermutlich<br />

auch die Lehrer – kommt er nicht mehr weiter. Sein Vater gibt ihm einen Rat für das<br />

nächste Diktat: „Junge, ich sage dir, nach einem Wort mit einem großen Buchstaben<br />

kommt meistens eines mit einem kleinen Anfangsbuchstaben“. Kein Deutschlehrer hätte<br />

auf diese Weise die Groß- und Kleinschreibung erklärt. Diesem Jungen jedoch hatte<br />

der Vater geholfen: Er gab ihm eine Anweisung, in einer für den Jungen tief spürbaren<br />

guten Absicht und damit erreichte der Sohn zum ersten Mal eine für seine Verhältnisse<br />

akzeptable Note. Der verhängnisvolle Kreislauf war durchbrochen. Das Wort des Vaters<br />

und seine Geste mit dem erhobenen Zeigefinger hatte der Junge mir vorgesprochen und<br />

wiederholt – es war in ihn „eingeschrieben“.<br />

Um sich mit den Eltern zu identifizieren – als Kind Vater oder Mutter ähnlich zu werden<br />

(in der Pubertät gibt es eine andere Bewegung) - braucht das Kind Menschen, die nicht<br />

nur auf gleicher Ebene wie es selbst stehen, sondern sich in der Position unterscheiden;<br />

mit ihrer Lebenserfahrung leben sie etwas vor, was ein Kind dann ebenfalls lernen möchte.<br />

Menschen, von denen es glaubt, dass sie es lieben – trotz der Dissonanzen. Vorübergehend<br />

kann das Kind ablehnend, wütend und oppositionell sein, der übliche Theaterdonner -<br />

bei einigem Nachdenken entsteht nachträglich Einsicht. Die Einsicht kommt nicht durch<br />

Argumente und Erklärungen, sondern durch Setzungen und Einschnitte, d. h. durch<br />

Erfahrung. Vor solchen Dissonanzen scheuen sich manche Eltern: Sie kommen sich dabei<br />

als „Versager“ und lieblos vor; manchmal sind Eltern zu bequem und muten sich das<br />

nicht zu. Die Nachgiebigkeit und Bequemlichkeit wiederum bestärken das Kind darin, so<br />

zu bleiben, wie es ist. Wenn die Erwachsenen keine Mühe auf sich nehmen und ein Kind<br />

nicht entdecken kann, dass sie ihm an Einsicht voraus sind– warum sollte es sich dann<br />

anstrengen? Solche familiären Lernhaltungen werden später auch auf das schulische<br />

Lernen übertragen, sei es in stetigem Bemühen, sei es in schnellem Erledigen, um die<br />

unangenehme Sache gleich wieder los sein.<br />

Die Achtung der Differenz zwischen Eltern und Kindern zeigt sich auch in anderen<br />

Bereichen, z. B. in festen Strukturen und Ritualen, die den Kindern Sicherheit und Ver-<br />

214


lässlichkeit geben – auch das Ritual der Hausaufgaben baut später darauf auf. Ganz<br />

wichtig auch das gemeinsame Essen mit Zeit und Erzählen, Aufräumen lernen, Mithilfe<br />

im Haushalt, genügend Ruhe und Schlaf.<br />

Die Achtung vor der Differenz in der Generationenfolge zeigt sich ebenfalls im Bewusstsein<br />

der Eltern, dass die Kinder eine innere Welt erst noch aufzubauen haben. Diese<br />

innere Welt entsteht über das Erzählen, Vorlesen, Geschichtenerzählen, Träumen, Spielen,<br />

worüber sich innere Bilder, Vorstellungen sowie eine eigene Fantasiewelt aufbauen. Dies<br />

alles inspiriert ein Kind, treibt es zum Handeln an und entwickelt sein Wünschen für die<br />

Zukunft. Aus diesen Quellen stammt das, was „Bock haben auf“ oder auch Motivation<br />

genannt wird. Dies wird im Lebensalltag über das Zeitnehmen für diese Tätigkeiten<br />

ausgebildet. Dieses Getriebe lässt sich nur schwer nachträglich in Kinder hineinverlegen,<br />

wenn überhaupt. Wenn hier von Spiel die Rede ist, geht es um das Spiel ohne elektronische<br />

Medien. Beim echten Spiel handelt und wirkt das Kind in einer aktiven Position;<br />

es bestimmt die Regeln oder wendet Regeln an, die es kennt und umsetzt. Es knüpft an<br />

seine Erfahrung an und möchte tüchtiger werden. In den Spielen schlüpfen die Kinder in<br />

die Rollen von Erwachsenen, sie kochen, pflegen, reparieren, befehlen, unterrichten und<br />

lösen Probleme. Sie identifizieren sich mit den Erwachsenen. Freud bemerkt dazu, das<br />

Spielen des Kindes werde von Wünschen geleitet, „…eigentlich von dem einen Wunsche,<br />

der das Kind erziehen hilft, vom Wunsche, groß und erwachsen zu sein.“ 3<br />

Eltern, die standfest und unbeirrbar sind - was nicht „starr“ bedeutet - helfen einem<br />

Kind, sich in kleinen Schritten auf die Schwierigkeiten des Lebens, die Wirklichkeit,<br />

vorzubereiten. Später sind Schreib- und Rechenregeln ebenfalls keine Verhandlungssache.<br />

Das Meistern zumutbarer Schwierigkeiten macht ein Kind stärker, es lernt<br />

Enttäuschungen zu verkraften und Wünsche aufzuschieben, eigene Schwächen zu<br />

erkennen und damit umzugehen. Wäre es nur zufrieden, welchen Anstoß zum Lernen<br />

hätte es dann überhaupt? Im Gegenteil: Indem nicht alles läuft, wie das Kind es sich<br />

vorstellt, kommen Gedanken in Bewegung, werden frühere Erfahrungen innerlich<br />

aktiviert und in die Zukunft mitgenommen. Es muss nicht mehr alles jetzt und sofort<br />

sein – es öffnet sich etwas. Nach und nach, wenn es die Liebe spürt, identifiziert sich<br />

das Kind mit der Anstrengung und Aufmerksamkeit der Eltern, lernt Wichtiges von<br />

Unwichtigem zu unterscheiden. Es darf vertrauen und erwarten – Grundhaltung für<br />

das Lernen. Die Mühe des Wartens und Umarbeitens lohnt sich. Das Kind wird bereit,<br />

mit sich zu kämpfen, an sich zu arbeiten und mit den widersprüchlichen Anteilen in<br />

sich („Ich will/will nicht“) zurechtzukommen.<br />

Freud sagt dazu: „ … Der Glückliche phantasiert nie, nur der Unzufriedene. Unbefriedigte<br />

Wünsche sind die Triebkräfte der Phantasien, und jede einzelne Phantasie ist eine<br />

Wunscherfüllung, eine Korrektur der unbefriedigenden Wirklichkeit.“ 4 Etwas Wichtiges<br />

und Bedeutsames kommt noch hinzu: Es entsteht ein Zusammenhang zwischen Phantasie<br />

und Zeit. Über das Phantasieren entfaltet sich Zeit.<br />

215


„Das Verhältnis der Phantasie zur Zeit ist überhaupt sehr bedeutsam.<br />

Man darf sagen: eine Phantasie schwebt gleichsam zwischen drei Zeiten,<br />

den Zeitmomenten unseres Vorstellens.<br />

Die seelische Arbeit knüpft an einen aktuellen Eindruck,<br />

einen Anlass in der Gegenwart an,<br />

der imstande war, einen der großen Wünsche der Person zu wecken,<br />

greift von da aus auf die Erinnerung eines früheren, meist infantilen Erlebnisses zurück,<br />

in dem jener Wunsch erfüllt war,<br />

und schafft nun eine auf die Zukunft bezogene Situation,<br />

welche sich als die Erfüllung jenes Wunsches darstellt,<br />

eben den Tagtraum oder die Phantasie,<br />

die nun die Spuren ihrer Herkunft vom Anlasse und von der Erinnerung an sich trägt.<br />

Also Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges<br />

wie an der Schnur des durchlaufenden Wunsches<br />

aneinandergereiht.“ 5<br />

Kinder, die in der Wirklichkeit, im Spiel und ihren Fantasien ihren Ordnungs- und Orientierungssinn<br />

erwerben, sind leichter in der Lage, aufmerksam zu sein. Der Kinder- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeut Wolfgang Bergmann hat die Komplexität dieses Vorgangs<br />

treffend zusammengefasst: „Aufmerksamkeit ist die schwierige Bündelung meiner<br />

gesamten seelischen und intellektuellen Kräfte auf einen Punkt, während gleichzeitig<br />

die anderen, mich umgebenden und meine Aufgabe ergänzenden Dinge in meinem<br />

Kopf, in meinem Gedächtnis und in meiner Wahrnehmung auch vorhanden sind, aber<br />

zurückgestuft werden.“ Und: „Sie (die Aufmerksamkeit) besteht…darin, die ganze Komplexität<br />

von Wahrnehmung, gleichzeitigen Erinnerungen und gleichzeitigen Gefühlen so<br />

zu organisieren, dass zwar eine einzige Aufgabe, eine Geschichte, eine Seite, ein Bild im<br />

Mittelpunkt steht, dass ich aber gleichzeitig um dieses Bild herum meine Erinnerungen,<br />

mein Selbstgefühl, mein Gedächtnis usw. ständig präsent halte und darüber hinaus auch<br />

noch die Wahrnehmung meiner direkten Umgebung filtere ...“ 6<br />

Dieses Entfalten der Zeit spielt beim Lernen immer mit, kommt als vergangener, gegenwärtiger<br />

und zukünftiger Anteil bewusst und unbewusst ins Spiel … z. B. beim Lesen, beim<br />

„Kosten und Schmecken“ von Wörtern, neuen Begriffen und Zusammenhängen, die ihrerseits<br />

wieder Assoziationen auslösen und unterschiedliche Erfahrungen miteinander verbinden.<br />

Noch einmal: Dies entsteht aus der Position einer liebevollen Differenz, aus dem gelebten<br />

Unterschied der Generation. So öffnet sich ein Kind dem Lernen in der Schule: Das Erfassen<br />

von Differenzen ist dann das tägliche Brot der Schule. Damit geht es zum zweiten Teil.<br />

2. Wie weckt Schule Aufmerksamkeit?<br />

Zunächst ein kleiner Umweg: Wir haben in Deutschland sieben Millionen funktionale<br />

Analphabeten, Menschen, die entweder noch nie wirklich lesen und schreiben konnten<br />

216


oder trotz Hauptschul- und Realschulabschlusses Texte des Alltagslebens nicht verstehen<br />

können.<br />

In den Grundschulen hat es in den letzten dreißig Jahren deutliche Veränderungen<br />

in der Vermittlung von Schreiben und Lesen ergeben (darauf beschränke ich mich hier).<br />

Haben Kinder im Allgemeinen satte Erfahrungen mit Erzählen, Vorlesen, Geschichten,<br />

Spielen, so lernen sie in der Regel leichter lesen und schreiben.<br />

Ein kleiner Teil der Kinder (5%) hat in der differenzierten Sinneswahrnehmung und<br />

Feinmotorik chronische Probleme, die dem regulären Weg des Schreib- und Leseerwerbs<br />

im Weg stehen (früher „Legastheniker“/heute: Lese-Rechtschreibschwäche/LRS). Diese<br />

Kinder brauchen mehr Geduld und besondere Wege in der Schriftvermittlung, und auch<br />

eine gewisse Rücksicht, da sie sich beim Lernen mehr anstrengen.<br />

Ein wesentlich größerer Teil der Kinder jedoch (mindestens etwa 25 %) hat eine durch<br />

die heutige Kultur erzeugte Lese-Rechtschreibschwäche. Wie kommt das zustande?<br />

.<br />

Eine Untersuchung des Kultusministeriums in Baden – Württemberg von 2001 stellte bei<br />

25% der fünjährigen Kindergartenkinder deutliche Defizite im motorischen und sprachlichen<br />

Bereich sowie bei den unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen fest. Kleinere Defizite<br />

fanden sie bei einem fast ebenso großen Teil der Kinder – insgesamt also Defizite bei der<br />

Hälfte der untersuchten Kinder. Gleichzeitig – und das war die gute Botschaft - wurde<br />

darauf hingewiesen, dass diese Defizite durch gezielte einfache Übungsmaßnahmen und<br />

konsequente Therapie bis zum Schuleintritt behoben werden könnten. 7 Ob das wirklich<br />

umgesetzt wurde?<br />

Immerhin bestätigte diese Untersuchung an 6.000 Kindern aus Baden-Württemberg,<br />

dass Teilleistungsstörungen schon lange vor 2001 weit verbreitet waren. Inzwischen haben<br />

auch Sprachstörungen deutlich zugenommen, in Familien mit Deutsch als Muttersprache,<br />

z. B. unklare Artikulation, Grammatikfehler, geringer Wortschatz.<br />

In Grundschulen z. B. wurde auf die Teilleistungsstörungen zunehmend Rücksicht<br />

genommen, für einen anderen Teil der Schüler, die leichter lernen, vielleicht zuviel.<br />

Was nun schwerwiegende Auswirkungen auf einen Teil der Kinder hat, ist das Zusammentreffen<br />

von drei Faktoren:<br />

1. ein Mangel an elterlicher Autorität<br />

2. ein Mangel an Schreib- und Lesesicherheit in der Schriftvermittlung der Schule und<br />

3. der zunehmende Anteil von Medienkonsum bei den Kindern (Fernsehen, Kassettenrecorder,<br />

Telefon, Game Boy, Internet, Handy, Smart Phone etc.).<br />

217


Die Folgen für den Schrifterwerb sind schwerwiegend: Kinder bemühen sich weniger<br />

um eine gut lesbare Schrift und Sicherheit im Schreiben; eher selten wird Kontrolle beim<br />

Schreiben und Arbeiten gelehrt (Wachheit beim Arbeiten: War ich aufmerksam?/Bin ich<br />

aufmerksam für die Aufmerksamkeit?).<br />

Dies wiederum führt zu flüchtigeren Wahrnehmungs-, Denk- und Urteilsprozessen – und<br />

infolgedessen zu geringeren Behaltensleistungen. Einem Teil der Kinder entgeht dabei die<br />

Chance, Lesen und Schreiben ernsthaft und gründlich zu erlernen, ein fruchtbares Denken<br />

zwischen den Zeilen zu entwickeln, ausreichend zu üben und durch Übung sicherer zu<br />

werden, Vergnügen am Arbeiten mit kleinen Unterschieden zu entwickeln, sich Zeit zu<br />

nehmen. Und dann zu spüren: „Ich kann es! Die Mühe hat sich gelohnt“. Selbstvertrauen<br />

erwirbt sich durch Übung und Ausprobieren.<br />

Es ist Zeit, uns von dem Gedanken zu verabschieden, Lesen und Schreiben sei bloß eine<br />

Kultur-Technik. Wir können uns diese Ignoranz nicht mehr leisten, denn sie hat direkte<br />

Aufwirkungen auf die Fähigkeiten der nächsten Generation: Sowohl auf die Aufmerksamkeit<br />

wie auch die Denkfähigkeit und das sprachliche Vermögen.<br />

Wenn Lesen und Schreiben – diese vielfältige Kombinatorik der Arbeit mit Buchstaben<br />

in unserer Kultur – nicht nur eine Technik sind – was ist es dann? Viel mehr als wir denken<br />

und wissen: Mittel (Medium) des Menschwerdens, ein Mittel, uns körperlich, seelisch und<br />

geistig zu strukturieren sowie uns in unsere Kultur einzubinden.<br />

.<br />

Buchstaben kommen in der Natur nicht vor – sie sind Teil der Kultur. Als Zeichen sind sie<br />

schon eine Abstraktion. Im Druckerhandwerk werden sie „Charakter“ genannt, übersetzbar<br />

als „Merkmal, Eigenart, feste standhafte Haltung, Stil einer Schrift“. 8 Die „Merkmale“ und<br />

„Eigenarten“ – die Buchstaben der Schrift - lassen uns selbst „eigenartig“ und einmalig<br />

werden und verhelfen im besten Fall zu einer „festen standhaften Haltung“. Die Buchstaben<br />

schreiben sich in uns ein – im Laufe der Jahre sind wir kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die<br />

Buchstaben bilden auch unseren Charakter mit aus, je nachdem, wie wir mit ihnen umgehen.<br />

Sie bilden unsere Leiblichkeit und Geistigkeit aus, sie verfeinern und differenzieren uns<br />

und unser Denken, unsere Empfindungen, unser Mitgefühl, z. B. wenn wir lesen. Zumindest<br />

potentiell entwickeln sie unsere Feinmotorik – bis hin zu subtilen Fingerbewegungen wie<br />

dem Pinzettengriff und einem kreisenden schwungvollen Handgelenk: Fingerspitzengefühl.<br />

Buchstaben auf dem Papier aufrichten, heißt auch sich selbst aufrichten, selbst etwas<br />

hervorbringen, sich trauen und vertrauen können, und aufgehoben sein – nicht nur in<br />

der konkreten Familie, sondern auch in der allgemeinen Kultur – über die Eltern hinaus.<br />

Für einen Teil der Kinder ist das kein großes Problem, sie wachsen mit den Anforderungen<br />

mit. Für einen anderen Teil wird dies aber immer mehr zum Problem. Diese Kinder kommen<br />

mit der Wahrnehmung von Unterschieden, dem Verbinden der Buchstaben untereinander,<br />

der Orientierung in Lage und Raum, Stifthaltung und Körperhaltung nicht zurecht. Sie<br />

218


ingen sich einzelne Buchstaben nur schwer ab, Buchstaben bleiben nicht auf der Linie,<br />

sondern schweben im Raum. Das Schriftbild wirkt gehetzt und verkrampft. Oft hassen<br />

diese Kinder ihre Schrift und können sie selbst nicht lesen, ja sie gehen dem Schriftlichen<br />

möglichst aus dem Weg. Schreiben bereitet Kopfzerbrechen, Muskelschmerzen, ist Krampf<br />

und Stress. Was man allgemein „Schulstress“ nennt, hat für einen Teil der Kinder (30%<br />

im Gymnasium) zuerst einmal damit zu tun.<br />

Gehen wir noch einen Schritt weiter. In seinem überaus lesenswerten Buch „Der Verlust<br />

der Sprachkultur“ hat Barry Sanders in subtiler Weise den Zusammenhang von Sprachund<br />

Schriftkultur untersucht und als Bedingung gelingenden Schreibenlernens folgendes<br />

gesagt: „Regeln und Vorschriften sind die Brücke von der Oralität zur Literalität. Wer diese<br />

Brücke überqueren will, muss seinen Frieden mit der Autorität machen. Herkömmlicherweise<br />

wird dieser Friede im Leben des Kindes durch Vermittlung des Vaters gestiftet“. 9<br />

Wir lernen qualitativ Anderes als nur Lese- und Schreibtechniken. Den Frieden mit der<br />

Autorität finden wir nur, wenn wir die Voraussetzungen dafür einhalten: Hören, sich nach<br />

etwas richten und folgen. Ob jemand blind, sich sträubend oder gern folgt, hat mit seinem<br />

jeweiligen Verhältnis zu Autorität, dem Autoritativen der Schrift und des Lehrers zu tun.<br />

Dabei geht es um eine Unterwerfung, die paradoxerweise zu einem höheren Grad an Freiheit<br />

führt. Worin besteht diese Freiheit? Lese- und Schreibkenntnisse bewirken im Menschen<br />

eine völlig veränderte Wahrnehmung, man kann nachdenken und wieder an den Anfang<br />

zurückgehen, und intensiv an etwas bleiben. Das bewirkt eine Verlagerung der Aufmerksamkeit<br />

von Außen nach Innen. „Die Literalität löst den Menschen aus dieser Verhaftung an<br />

das Konkrete und setzt an deren Stelle ein kritisches Vermögen, ein Vermögen zu reflexivem<br />

Denken, das dazu befähigt, auf abstrakter, prinzipieller Ebene über Gut und Böse, Richtig<br />

und Falsch nachzudenken und zu befinden. Literalität schafft absolute Kategorien, unter<br />

anderem die Kategorien des moralisch Richtigen und moralisch Falschen“. 10<br />

Sie hören es: In der Schule geht über den Lese- und Schrifterwerb etwas vor sich,<br />

was der autoritativen (nicht autoritären) Erziehung entspricht und ähnliche Wirkungen<br />

für die seelische Entwicklung hat. Auch hier braucht es Beständigkeit und Klarheit der<br />

Anforderungen im Blick auf die zukünftigen jungen Erwachsenen. Werden Kinder und<br />

Jugendliche dabei unterschätzt? Wird das sozial Notwendige nicht genügend in den<br />

Blick genommen?<br />

Erst über die Schriftkultur (!) – das fehlt in Psychologie und Pädagogik – wird Abstraktion<br />

und damit logisches Schlussfolgern überhaupt möglich, wie z. B. „Aus dem Zusammenhang<br />

Lösen, Abstrahieren, Isolieren, Konzeptualisieren, Generalisieren, Definieren, Charakterisieren,<br />

Kategorisieren, Klassifizieren usw.“ 11<br />

Darüber hinaus ist die Begegnung mit Schrift und Schreiben eine tiefgreifende seelische<br />

Umgestaltung. Nicht nur die Schrift wird gelernt, sondern auch das, was im übertragenen<br />

219


Sinn im Sozialen gilt: Ordnungen und Regeln befolgen, Impulse zurückstellen, Unterschiede<br />

beachten und zwischen den Zeilen lesen und deuten. Schreiben lernen bedeutet also sowohl<br />

Gewissensbildung und Ethisierung wie auch Bindung und Umwandlung von Aggressivität<br />

(„Killern“, „Ausradieren“, „Ausstreichen“, „Erledigen“, „Fertigmachen“). Schreiben erfordert<br />

das Sammeln aller unserer physischen, geistigen und seelischen Kräfte.<br />

Sie wissen, wie es um das „Hören“ und „Folgen“ bei einem Teil der Kinder und Jugendlichen<br />

steht. Das ist der Kern der heutigen kulturbedingten Lese- und Schreibstörungen,<br />

von Lernunlust und Gewaltbereitschaft.<br />

3. Die Zukunftsfrage: Worin fordern alte und neue Medien uns heraus? (Schrift<br />

und elektronische Medien)<br />

Ist unsere Entwicklung in der Sprach-, Lese- und Deutungsfähigkeit jemals abgeschlossen?<br />

Nein, wir haben da sicher noch einiges zu entdecken. Wir sind uns zu wenig der<br />

Prägung durch die Schriftkultur bewusst und noch zu unkritisch gegenüber dem, was<br />

die Neuen Medien in uns bewirken. Sie sind nicht nur eine andere Technik, sie verändern<br />

auch unser Denken und unsere innere Gefühlswelt.<br />

Jugendliche, die weder bei den Eltern noch in Schule Verbindlichkeit und Halt finden,<br />

suchen in ihrer Not nach einem Ersatz der Autorität. Computerspiele sind dabei besonders<br />

willkommen. Bergmann und Hüther haben treffend aufgezeigt, was die Jugendlichen<br />

dort finden:<br />

„Klare durchschaubare Regeln und Strukturen, die man einhalten muss, wenn man ans<br />

Ziel kommen will.<br />

Eigene, selbstständige Entscheidungen, die man selbstständig treffen muss und für die<br />

man – wenn sie sich als falsch erweisen – ganz allein verantwortlich ist.<br />

Aufregende Entdeckungen, die man machen und spannende Abenteuer, die man erleben<br />

kann.<br />

Gefahren, Ängste und Bedrohungen, die man überwinden kann.<br />

Ziele, die man erreichen kann.<br />

Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man erwerben und sich aneignen kann.<br />

Kleinigkeiten am Rande, auf die man achten muss.<br />

Vorbilder, denen man nacheifern kann.<br />

Eigene Erfahrungen, auch Fehler, die klug machen.<br />

Geschicklichkeiten, die man zunehmend entwickeln kann. Und nicht zuletzt<br />

Leistungen, auf die man stolz sein kann“. 11<br />

Man kann darüber staunen, dass sie es dort suchen und in der Wirklichkeit nicht finden!<br />

Es sind Defizite, die nicht primär von den „lernunwilligen“ Jugendlichen kommen; sie<br />

sind in ihnen durch die Umwelt in Familie und Schule angelegt („kultiviert“) worden. Sie<br />

leiden am Lernen und Leben.<br />

220


Marisa Lickfett ,10 c<br />

Kommen wir auf die Prägung durch Sprache und Schrift zurück. Das Medium Schrift<br />

verändert unsere Wahrnehmungsstrukturen und aktiviert andere Areale des Gehirns als<br />

das Sprechen. Die neuen Medien wiederum aktivieren nochmals andere Hirnareale. Wenn<br />

jemand exklusiv am Computer ist, kann es auch Rückschritte in der Entwicklung geben.<br />

So können sich manche Kinder und Jugendliche mündlich und schriftlich nicht mehr gut<br />

ausdrücken und schreiben schlechter.<br />

Maryanne Wolf, eine Literaturwissenschaftlerin und Leseforscherin an einer amerikanischen<br />

Universität, hat sich in einem langjährigen Forschungsprojekt mit Lesen und Schreiben<br />

sowie Schreibstörungen unter dem Blickwinkel der Hirnforschung mit bildgebenden<br />

Verfahren beschäftigt. Sicherlich war sie eine Leserin von Literatur auf höchstem Niveau.<br />

Sie beschreibt in ihrem Buch, wie sie eines Tages eine für sie befremdliche Erfahrung<br />

machte. Sie liest einen Roman von Proust, sie liest und liest – und bemerkt erst nach<br />

geraumer Zeit, dass sie diesen Roman wie eine Information liest, d. h. wie im schnellen,<br />

informationsverarbeitenden Lesen im Alltag, wie Mails, Zeitungen etc. Das ist ihr trotz<br />

ihrer intensiven und langjährigen Leseerfahrungen geschehen. In diesem Moment wird ihr<br />

klar, wie sehr sich die Lesegewohnheiten geändert haben. Sie beschreibt das so: Mit den<br />

neuen Medien stehen wir heute an der Schwelle zwischen der Fähigkeit zum vertiefenden<br />

Lesen (deep reading) einerseits und dem scannenden (überfliegenden) Lesen andererseits.<br />

Beim vertiefenden Lesen entstehen neben dem Text eigene Assoziationen und Vorstellungsbilder<br />

(Träume), besonders im Zusammenhang mit der erzählenden Literatur, auch<br />

221


Gedichten. Viele kommen jedoch beim Lesen nicht mehr so weit. Für viele Schüler, sagt<br />

Maryanne Wolf, gibt es „ …einfach keinen Grund, über ihre hochmodernen Hightech-<br />

Scheuklappen hinauszusehen. Diese Schüler sind zwar keine Analphabeten, aber sie werden<br />

möglicherweise nie zu wahren Leseexperten.“ Sie befürchtet die Gefahr einer „Gesellschaft<br />

von Informationsdecodierern, die sich vom trügerischen Gefühl, alles verstanden zu haben,<br />

davon abhalten lassen, ihr geistiges Potential voll auszuschöpfen.“ 13<br />

Wie wird sich das bei jüngeren Menschen auswirken, die noch viel weniger, manchmal<br />

fast gar nicht, im vertiefenden Lesen ausgebildet sind? Wie wird sich bei ihnen der intensive<br />

Medienumgang auf die Gehirnstrukturen, Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit<br />

auswirken? Auf ihre Empathie, die sich beim Eintauchen in das Leben eines anderen<br />

Menschen z. B. beim Romanlesen herausbildet? Können überhaupt noch nachträglich<br />

Strukturen für das vertiefende Lesen entstehen? Jetzt wird es spannend: Wenn Schule<br />

sich ihrem Auftrag ein Stück weit entzogen hat und die Neuen Medien ihr manches<br />

zusätzlich entziehen, dann wird sich in Zukunft viel früher entscheiden, wer und wie ein<br />

Menschenkind werden wird. Dann geht man von Stunde zu Stunde mit im Sog oder trifft<br />

eigene Entscheidungen. Woher soll jedoch die „Standfestigkeit“ kommen, die dafür nötig<br />

ist? Wie ließe sich konstruktiv sowohl mit dem vertiefenden wie auch dem scannenden<br />

Lesen in der Schule und im Privatleben arbeiten?<br />

Vielleicht denken wir gegenüber so großen Fragen erst jetzt und im Vergleich mit den<br />

Neuen Medien über die potentiell schöpferische Kraft der alten Medien – Sprache und<br />

Schrift – nach. Dabei sehen die so genannten „alten Medien“ gar nicht alt aus.<br />

Literatur:<br />

1. Deutsches Ärzteblatt, Hans Hopf, Das Dilemma<br />

der unruhigen Jungen, PP 2013; 12(5): 216-18<br />

2. Die Worte der Weisen sind glühende Kohlen –<br />

Das kleine Buch der jüdischen Weisheit. S. 27.<br />

Herausgegeben von Rabbi Rami M. Shapiro,<br />

Wolfgang Krüger Verlag Frankfurt 1998<br />

3. und 4. Sigmund Freud, Der Dichter und das<br />

Phantasieren (1908), GW VII, S. 216; Fischer<br />

Verlag Frankfurt/M. 1969<br />

5. a. a. O., S. 217/218<br />

6. Wolfgang Bergmann, Nur Eltern können wirklich<br />

helfen – Lernprobleme, Ängste, Konzentrationsschwächen,<br />

S.122/123 Walter Verlag Düsseldorf/<br />

Zürich 2002<br />

7. Deutsches Ärzteblatt, Heft 25/22. 06. 2001<br />

8. Wahrig, Deutsches Wörterbuch, Gütersloh 1994<br />

(kursive Hervorhebung von mir)<br />

9. Barry Sanders, Der Verlust der Sprachkultur,<br />

S.287/288, Frankfurt/M., S. Fischer Verlag, 1995<br />

10. und 11. a. a. O., besonders das 2. Kapitel sowie<br />

S. 294; S.51 (in mehreren Kapiteln immer wieder<br />

aufgegriffen und neu beleuchtet)<br />

12. Bergmann/Hüther, Computersüchtig – Kinder<br />

im Sog der modernen Medien, S.147, Patmos<br />

Düsseldorf 2007<br />

13. Maryanne Wolf, Das lesende Gehirn – Wie der<br />

Mensch zum Lesen kam – und was es in unseren<br />

Köpfen bewirkt, S. 264 und 265 sowie Kapitel 1<br />

Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009<br />

222


Zwischen Zerstreuung und Konzentration – Vom Umgang mit<br />

der Zeit<br />

Auftakt<br />

Elternseminar am 05.11.2013, Michael Markus<br />

Die Ökonomisierung der Bildung sowie die globale Digitalisierung unserer Gesellschaft<br />

erfordern eine grundlegende Besinnung auf Prinzipien der Erziehung und Bildung sowohl<br />

in der Schule als auch im Elternhaus. Das Zusammenwirken von unruhiger werdenden<br />

Kindern und unsicherer werdenden Lehrern und Eltern erschweren zunehmend Bildungs-,<br />

Erziehungs- und Verständigungsprozesse sowohl innerhalb als auch zwischen den Generationen.<br />

Drei weit verbreitete Analyseansätze zur Steuerung der beschriebenen Problemlage<br />

führen meines Erachtens in die Sackgasse:<br />

1. Expertenwissen (auch bildungspolitischer Reformeifer) und moderne Technologie<br />

schützen die Menschheit vor Fehlentwicklungen.<br />

2. Ursache unserer heutigen Schwierigkeiten in Erziehung und Pädagogik ist vor<br />

allem die Beschleunigung.<br />

3. Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen mangelt es an der Fähigkeit,<br />

aufmerksam zu sein.<br />

Ad 1. - Entgegnung:<br />

Trotz kluger Politiker, wissenschaftlicher Beratung und weltweit anerkannter Institute<br />

konnte die Finanzkrise der letzten Jahre weder vorhergesagt noch abgewendet werden.<br />

Im Ergebnis überwogen Rat-, Hilf- und Orientierungslosigkeit bis hin zur Ohnmacht in<br />

nahezu allen „gut informierten Kreisen“.<br />

Die modernen Technologien quantifizieren zunehmend unser Leben. Das Ideal des<br />

„Quantified Self“ der digital bestimmten „Selbstoptimierer“ (Friedrichs u. a., Das Tollere<br />

Ich, S. 14 u. 13) verbreitet Hektik und nervöse Unruhe.<br />

Ad 2. - Entgegnung:<br />

Beschleunigung hat es schon immer gegeben: Beispielhaft sei die Entwicklung in<br />

Arbeitsprozessen von der Menschenkraft über die Pferdestärke und Dampfkraft bis hin<br />

zur Kernkraft genannt.<br />

Unser Problem heute:<br />

Wir zappen und klicken uns fast pausenlos durch zumeist virtuelle Lebensräume und<br />

–möglichkeiten. Wir sind permanent auf dem Sprung, unterwegs, ohne etwas abzuschließen.<br />

Wir haben den eigenen Standpunkt mit dem Sprungbrett vertauscht. Halt und Dauer<br />

223


verleihende Sinnzusammenhänge sind einem „richtungslosen Schwirren“ gewichen, wie<br />

es der Berliner Philosoph Byung-Chul Han (Han, Duft der Zeit - Ein philosophischer Essay<br />

zur Kunst des Verweilens, S. 38) formuliert.<br />

Ad 3. - Entgegnung:<br />

Der Monitor des Fernsehers, der Gameboy sowie heute vor allem das Touchscreen des<br />

Smartphones fesseln sehr wohl die Aufmerksamkeit der Kinder. Wir haben es also mit einer<br />

Verschiebung des Interesses und der Aufmerksamkeit zu tun: weg von vielen Dingen des<br />

realen Lebens und den Stoffen des Unterrichts hin zur Glitzerwelt des virtuellen Lebens.<br />

Tablets, Smartphones u.a. bieten uns heute die Möglichkeit, alles (Datensammlungen,<br />

Internet, TV, Kommunikationsmöglichkeiten) immer und überall am Körper zu tragen.<br />

Bei Verlust fühlen sich Kinder sogar amputiert, als hätten sie einen Körperteil verloren.<br />

Walter Benjamin beschreibt 1936 das Prinzip des Films als „Wechsel der Schauplätze und<br />

Einstellungen, welche stoßweise auf den Beschauer eindringen. (…) Der Assoziationsablauf<br />

dessen, der diese Bilder betrachtet, wird sofort durch ihre Veränderung unterbrochen.<br />

Darauf beruht die Chockwirkung des Films, die wie jede Chockwirkung durch gesteigerte<br />

Geistesgegenwart aufgefangen sein will.“ (Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner<br />

technischen Reproduzierbarkeit, S. 502 f. )<br />

Wie soll man 2014 die alltägliche Informations- und Bilderflut im Netz und im Smartphone<br />

durch „gesteigerte Geistesgegenwart“ auffangen wollen?<br />

Die modernen Kommunikationstechnologien produzieren heute permanent und überall<br />

diese Bildschocks. Unsere Aufmerksamkeit und besonders die der Kinder wird zunehmend<br />

durch jene regiert. Damit ist die große Gefahr verbunden, dass durch die andauernde Überforderung<br />

im virtuellen Leben die Aufmerksamkeit dem realen Leben gegenüber abstumpft<br />

und verkümmert. Der Philosoph Christoph Türcke vergleicht die Bildschocks überspitzt mit<br />

einer „Kompanie von Scharfschützen“, die wir durch „Judo“ (traditionelle Pädagogik) nicht<br />

„aufs Kreuz legen“ ( Türcke, Hyperaktiv – Kritik der Aufmerksamkeitsdefizitkultur, S. 28)<br />

können. Mit dem Paradoxon „konzentrierte Zerstreuung“ hat er das komplexe Phänomen<br />

des Ablenkungspotenzials treffend definiert: „Durch Milliarden winziger audiovisueller<br />

Schocks wird die menschliche Aufmerksamkeit auf etwas konzentriert, was sie gerade<br />

zermürbt.“ (Türcke, Hyperaktiv, S. 71, s. auch Türcke, Erregte Gesellschaft – Philosophie<br />

der Sensation, S. 271 ff.)<br />

Wie sollen sich bei einem jungen Menschen über Synapsen im Gehirn stabile Verschaltungsmuster<br />

bilden, die ihrerseits Grundlage weiterer stabiler Muster werden sollen, wenn<br />

der ständige Beschuss neuer Reize eben diese Verschaltungen erst gar nicht zulässt, weil<br />

wir dem Gehirn gar nicht die Ruhepause gönnen, ein solches Muster auszubilden? Der<br />

224


permanente Schneefall in der Schneekugel lässt das Erkennen ihrer Landschaft oder ihrer<br />

Gegenstände erst gar nicht zu.<br />

Die hohe Plastizität, also Formbarkeit des Gehirns (nicht nur des Heranwachsenden)<br />

muss behutsam im erzieherischen und pädagogischen Prozess begleitet werden und darf<br />

nicht durch andauernde Bildschocks unabsehbaren Folgen der Verformbarkeit weichen.<br />

Einklang<br />

Was ist zu tun? Wie sollen wir mit uns, mit der Zeit, mit der Technik menschlich<br />

verträglich und sinnvoll umgehen? Was sind die Bedingungen dieser Möglichkeit? Ich<br />

beziehe mich auf die im Auftakt beschriebenen Analyseansätze 1-3<br />

Ad 1.<br />

Sapere aude! (dt. sinngemäß: Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!)<br />

Der deutsche Aufklärer Immanuel Kant definiert Aufklärung als „Ausgang des Menschen<br />

aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“. (Kant, Was ist Aufklärung?, S. 53 ff.)<br />

Besinnen wir uns auf unsere eigenen Kenntnisse, Fähigkeiten, Gefühle, Intuitionen und<br />

unser Gewissen. Der gesunde Menschenverstand oder die Lebensklugheit (phronesis), die<br />

die Griechen bereits postulierten, können uns ein Kompass in unruhigen Gewässern sein.<br />

Bedienen wir uns unserer Lebens- und Berufserfahrung, unserer Vernunft. Vernunft<br />

kommt von vernehmen, hinhören, auch hören auf unsere innere Stimme. Ergänzend zur<br />

technokratischen Rationalität sind unser Gewissen, unbewusste oder emotionale Intelligenz<br />

und Intuition gefragt.<br />

„Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben<br />

eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat“ (Albert<br />

Einstein, zit. nach Gigerenzer, Risiko – Wie man die richtigen Entscheidungen trifft, S. 142)<br />

Vertrauen wir unseren Kräften, unseren Einsichten und unserer Eingebung, unserem<br />

Glauben. Befreien wir uns von dem Sog, jeder Expertise, jedem Trend hinterher rennen<br />

zu müssen. Je mehr wir hinterher rennen, desto mehr verrennen wir uns. Ja, wir laufen<br />

Gefahr, uns im überbordenden Dickicht von widersprüchlichen Positionen zu verlieren.<br />

Seien wir offen und ehrlich, suchen wir das Gespräch mit Familienmitgliedern, Freunden,<br />

Bekannten; und ich füge hinzu: mit Eltern, Schülern, Lehrern und der Schulleitung. Begeben<br />

wir uns auf eine ehrliche und gemeinsame, von Verantwortung getragene Suche nach Lösungen,<br />

spielen wir nicht länger die Komödie einer zweifelhaften Sicherheit und Gewissheit.<br />

225


Haben wir den Mut, auch aufeinander zuzugehen, einander zu vertrauen. Misstrauen,<br />

Verdacht und Kontrolle sind Zeichen einer Gesellschaft, die im Fahrwasser der globalen<br />

Ökonomisierung und digitalen Kommerzialisierung die Menschen total (totalitär?) protokollieren<br />

möchte.<br />

Ad 2.<br />

Wir benötigen Pausen, Übergänge, Schwellen, Intervalle und Ruhephasen der Entspannung<br />

als Voraussetzung für Kreativität. Erst wenn wir uns sammeln und innehalten<br />

können, können wir auch wieder einen Halt und Orientierung finden.<br />

„Aus Mangel an Ruhe läuft unsere Zivilisation in eine neue Barbarei aus. Zu keiner<br />

Zeit haben die Tätigen, das heißt die Ruhelosen mehr gegolten. Es gehört deshalb zu den<br />

notwendigen Korrekturen, welche man am Charakter des Menschen vornehmen muss,<br />

das Beschauliche Element in großem Maße zu verstärken.“ (Nietzsche, Menschliches,<br />

Allzumenschliches, S. 285)<br />

Der Sabbat, der Sonntag, Feiertage markieren Zwischenzeiten, die keinem fremden Zweck<br />

und keinem ‚Um zu‘ dienen. Es sind Friedenszeiten, die Gelassenheit und Freundlichkeit<br />

ermöglichen genauso wie die im Volksmund bekannte „Zeit zwischen den Jahren“, also<br />

jene Übergangszeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel.<br />

In unserer vornehmlich atomisierten Punktzeit überwiegen Erlebnisse der Vereinzelung,<br />

der Zerstreuung und letztendlich des Zerfalls sozialer Strukturen. Alles droht gleich gültig<br />

zu werden, nichts fällt mehr ins Gewicht; es gibt keine Ein- und Abschnitte mehr. Auch<br />

unsere Sprache ist da verräterisch: Wir wollen Zeit vertreiben, totschlagen und managen<br />

wie eine lästige zu bändigende Bestie. Elektronische Speicher vernichten zeitliche Intervalle.<br />

Alles ist jederzeit abrufbar. Mails vernichten räumliche Intervalle. Die totale Nähe<br />

und Gleichzeitigkeit lassen kein Zwischen mehr zu.<br />

Zeit ist heute nur noch Arbeitszeit. „Der neoliberale Imperativ der Leistung verwandelt die<br />

Zeit in Arbeitszeit“ (Han, Im Schwarm – Ansichten des Digitalen, S. 48). In der Antike war<br />

Arbeit ein notwendiges, ein Not wendendes Lebensmittel. Die kontemplative Betrachtung,<br />

die Muße, die Theoria als geistige Tätigkeit machten den Menschen erst zum Menschen.<br />

Im Mittelalter hielten sich Arbeit (vita activa) und geistige Tätigkeit (vita contemplativa)<br />

noch die Waage und fanden ihren Ausdruck in dem uns vertrauten Motto: ora et labora<br />

(bete und arbeite). Heute, nach der Industrialisierung und der Maschinisierung erleben<br />

wir im Zuge der Informatisierung, Digitalisierung und Globalisierung eine „Totalisierung<br />

der Arbeit“ (Han, Duft der Zeit, S. 93).<br />

Freizeit, Rückzug, Entspannung und Muße haben keinen Eigenwert mehr, sondern sind<br />

nur noch Mittel zum Zweck, sind nur noch Funktion und dienen der zügigen Wiederherstellung<br />

(Restauration) der Arbeitskraft. Mit dieser Totalisierung geht auch der sukzes-<br />

226


sive Aufbau einer Zwangsgesellschaft einher, in der es nur noch um Disziplinierung und<br />

Optimierung der menschlichen Arbeitskraft geht.<br />

Der deutsche Begriff Schule geht auf den griechischen Begriff „schole“ zurück, was<br />

man, wie folgt, übersetzen kann:<br />

1) Anhalten, Muße, Rast, freie Zeit, Müßiggang;<br />

2) Beschäftigung in Mußestunden, Studium, Unterredung, Vorlesung;<br />

3) Ort, wo der Lehrer Vorträge hält; Schule<br />

Das Adverb „schole“ bedeutet: mit Muße, langsam.<br />

Wie viel Muße, wie viel Zweckfreiheit erlaubt das Gymnasium heute noch unter<br />

G8-Bedingungen und angesichts fortschreitender Vernetzung mit der Wirtschaft? Wenn<br />

der Imperativ zur Arbeit, zum hastigen Konsum, ja sogar zum vorprogrammierten Verfall<br />

der Konsumgüter zum System unserer Wachstumsideologie gehört, welche Freiräume<br />

haben dann Schulen noch, die den Reifungsprozess Jugendlicher fördernd und fordernd<br />

begleiten sollen? Entsprechen dem Turbo-Abitur auch Turbo-Reife und Turbo-Urteilskraft?<br />

So wie wir die Luft zum Atmen brauchen, so brauchen wir eine Neubelebung der vita<br />

contemplativa, damit der Geist neue Entfaltungsmöglichkeiten entwickeln kann. Das<br />

227


griechische „pneuma“ lässt sich mit Geist und Atem übersetzen. Hier drängt sich der<br />

Verdacht auf, dass wir, die wir uns immer häufiger gehetzt, getrieben und außer Atem<br />

fühlen, in letzter Konsequenz den Geist aufgeben.<br />

Ad 3.<br />

Auf der Suche nach Muße-Fenstern sollten wir die Begegnung der Heranwachsenden<br />

mit Natur und Menschen in der realen Welt fördern. Verlässliche Pausen sowie der gemeinsame<br />

Austausch über Gesehenes, Gehörtes, ganz allgemein über Erlebtes ermöglichen<br />

das Setzenlassen gewonnener Eindrücke sowie die damit verbundene Ausbildung neuer<br />

nachhaltiger Verschaltungs- und damit auch Verhaltensmuster. Erst unsere Vorbildfunktion<br />

und die damit verbundene Verlässlichkeit vermögen jungen Menschen Halt, Orientierung<br />

und Schutz zu geben.<br />

Lesen wir! Schauen wir hin! Hören wir zu! Reisen wir, indem wir auch in Wanderschuhen<br />

die Welt erlaufen oder auf dem Rad erfahren! Gestalten wir Feste! Kochen und<br />

essen wir regelmäßig gemeinsam! Reden wir miteinander – auch gerne mal in ganzen<br />

Sätzen und ohne Vorwürfe!<br />

Vor allem aber, schenken wir uns Zeit!<br />

Nehmen wir uns Zeit füreinander, indem wir Schneisen in unsere Terminkalender<br />

schlagen! Gemeinsam verbrachte Zeit eröffnet Vertrauen, Zutrauen und Nähe. Geben<br />

auch wir Erwachsene uns gelegentlich als Fragende und Suchende zu erkennen! Seien wir<br />

authentisch und zeigen wir Neugier, Offenheit, ja auch Begeisterung für das reale Leben,<br />

dann wird der Funke auch überspringen und Resonanzen erzeugen.<br />

An dieser Stelle sei ein Hinweis auf Michael Endes immer noch aktuelles Buch „Momo“<br />

gestattet. Hierbei handelt es sich um die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und<br />

von dem Kind Momo, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbringt. Mehr sei hier<br />

nicht verraten. Das Buch eignet sich auch zum Vorlesen.<br />

Kant definiert in seiner „Kritik der Urteilskraft“ das Schöne als „interesseloses Wohlgefallen“<br />

(S. 117), das die Zeit wie beim zweckfreien Spiel vergessen lässt. Auch die Begegnung<br />

mit der Kunst, der Literatur, der Musik, der Religion und der Philosophie können<br />

solche Resonanzräume eröffnen, insofern Eltern und ihre Kinder, Lehrer und ihre Schüler<br />

sich durch ein Drittes (Gemälde, Gedicht, Sonate, Gebet oder Aphorismus zum Beispiel)<br />

ergreifen und berühren lassen. Ähnliches gilt für Momente der Begegnung mit der Natur<br />

in naturwissenschaftlichen Fächern.<br />

Die mephistophelische Verführungskunst der modernen Kommunikationstechnologien hat<br />

die Illusion erzeugt, der Anwender habe dadurch mehr Freiräume und Freizeit. Das Gegenteil<br />

228


ist der Fall: Wir setzen die neuen Medien ein, um noch mehr Arbeit zu erledigen, für die<br />

wir sogar noch mehr Zeit als früher aufwenden. Selbst der verbleibende Rest an Muße und<br />

Freizeit gerät bei vielen in den Sog besinnungsloser Betriebsamkeit. So neigen gelegentlich<br />

sehr engagierte Eltern zu einer Überprogrammierung und Überfrachtung der Freizeit ihrer<br />

Kinder, vielleicht auch weil sie eigene unerfüllte Wünsche in das Leben ihrer Sprösslinge<br />

projizieren. Hinzu können noch unausgesprochene Ängste vor der Zukunft kommen, verbunden<br />

mit der Sorge, für die Kinder immer das Beste und also nichts verpassen zu wollen.<br />

Diese Sorge, abgekoppelt zu werden und nichts verpassen zu dürfen, äußert sich dann<br />

nicht nur bei Kindern konsequenterweise in dem Wunsch, ja der Sehnsucht, permanent<br />

im Netz erreichbar und präsent zu sein. Die Beliebigkeit, Flüchtigkeit und Gleichgültigkeit<br />

soll durch die mediale und virtuelle Omnipräsenz aufgefangen und durchbrochen werden.<br />

(Wenn Jugendliche ihr Smartphone für drei Stunden abschalten, können nach ihren eigenen<br />

Aussagen in dieser Zeit aus verschiedenen Foren bis zu 200 Nachrichten eingehen.)<br />

Wie sollen Kinder konzentriert Hausaufgaben machen oder auf einem Musikinstrument<br />

üben, wenn sie bei zunehmendem Schwierigkeitsgrad sofort reflexartig an potenzielle<br />

elektronische Eingänge denken? Wie sollen Kinder ein kritisches Bewusstsein zu elektronischen<br />

Medien aufbauen, wenn wir Erwachsene eben jene Geräte ebenfalls nahezu rund<br />

um die Uhr, auch in der Freizeit mit uns führen und kaum ein Restaurantbesuch vergeht,<br />

ohne dass das Smartphone neben dem Besteck aufblitzt und vibriert?<br />

Der Psychologe Stephan Grünewald empfiehlt, „Dehnungsfugen“ (Grünewald, Die<br />

erschöpfte Gesellschaft – Warum Deutschland neu träumen muss, S. 167) in den Alltag<br />

einzubauen, also Übergänge und Puffer zwischen verschiedenen Handlungen oder Zeitabschnitten.<br />

Dabei gehe es darum, zum Beispiel die morgendliche Dusche und das Frühstück<br />

bewusst und intensiv als Puffer zwischen Nacht/Traum und Tag zu erleben. Das wohlige<br />

Gefühl des warmen Wassers auf der Haut soll ebenso genossen werden wie der fruchtige<br />

Geschmack des Obstes im Müsli oder der Konfitüre auf dem Frühstücksbrötchen. Auch<br />

das Wochenende bekäme so eine andere Dimension: Besuche, Einladungen, Feste, längere<br />

Gespräche und Gottesdienste bieten genauso Möglichkeiten als Dehnungsfugen wie das<br />

Aus-dem-Fenster-Schauen oder das versunkene Schmökern in Büchern oder Zeitungen.<br />

Wie sollen Jugendliche schöpferische und soziale Fähigkeiten entwickeln lernen, wenn<br />

sie keine schöpferischen Pausen mehr erleben? Wenn Bildung sich nicht in einer auf<br />

Reproduktion basierenden „Prüfungsbulimie“ (Grünewald, Die erschöpfte Gesellschaft,<br />

S. 170) erschöpfen soll, sind wir aufgerufen, auch in die Bildung „Dehnungsfugen“ einzubauen,<br />

das heißt vor allem Zeit für Umwege, für Assoziationen, produktives Zweifeln<br />

und neugieriges Nachfragen als Voraussetzung für die Entwicklung eines kritischen<br />

Urteilsvermögens. Das erfordert auch die Bereitschaft, über unseren Tellerrand hinaus zu<br />

blicken (zum Beispiel durch Seminarkurse), und uns selbst gelegentlich in Frage zu stellen.<br />

Nur so können wir die Voraussetzungen dafür schaffen, die Jugendliche zum Transfer, zur<br />

Fantasie und Kreativität befähigen.<br />

229


Die wichtigsten Haltungen, die wir als Eltern oder Lehrer dabei vorleben sollten, sind<br />

die Liebe zur Sache, das Inter-esse (lat.: dabei sein) sowie der Respekt, die vorurteilsfreie<br />

Zuneigung/Hinwendung zu den Heranwachsenden (jenseits jedweder Anzüglichkeit). Wollen<br />

wir Dinge nicht bloß additiv und einzeln kennen, sondern Zusammenhänge erkennen, ist<br />

ein ganzheitliches Verständnis von Lernen und Verstehen gefragt, wie es im lateinischen<br />

Verb „sapere“ (dt.: verstehen, wissen und auch schmecken) angelegt ist. Es wird uns nicht<br />

immer gelingen, Körper, Seele und Geist mit in prozessorientierte Lern- und Bildungsphasen<br />

einzubauen, aber auch hier sollten wir uns als Suchende auf den Weg machen.<br />

Auch der viel beschworene pädagogisch wie erzieherisch wertvolle Perspektivwechsel ist<br />

nicht zum zeitlichen Nulltarif zu haben. Räumlichen und zeitlichen Abstand zu nehmen, sich<br />

in andere Personen und Sichtweisen zu versetzen, um so Vergleiche anstellen zu können,<br />

steigern den Erkenntnisgewinn und sind ebenfalls Voraussetzungen für die Ausbildung eines<br />

kritischen Urteilsvermögens. Dieses werden wir mit einer Pädagogik der „Unter-Druck-<br />

Betankung“ (Grünewald, Die erschöpfte Gesellschaft, S. 172) jedenfalls nicht erreichen.<br />

Der Kindertherapeut Wolfgang Bergmann hat in seiner Praxis anstelle der Aufmerksamkeitsschwächen<br />

eher eine „Ordnungs- und Orientierungsschwäche“ (Bergmann, Nur Eltern<br />

können wirklich helfen. Lernprobleme, Ängste, Konzentrationsschwächen, S. 120) diagnostiziert.<br />

Demnach suchen Kinder zwar bei Erwachsenen eine Halt gebende Orientierung<br />

und Verlässlichkeit, tun sich aber sehr schwer damit, selber Ordnungsmuster umzusetzen<br />

und einzuhalten. Woran liegt das?<br />

Das mag einerseits an der schon zitierten Flüchtigkeit unserer medial geprägten Welt<br />

liegen, an der Gleich-Gültigkeit aller Erscheinungen im virtuellen Netz, andererseits aber auch<br />

an der fehlenden Einübung. Wenn Ordnungsmuster nicht verinnerlicht werden, bleiben sie<br />

rein äußerlich, geben keinen Halt und öffnen jeder Verführbarkeit und Ablenkung Tür und Tor.<br />

In Studien ist nachgewiesen worden, dass Strukturierungshilfen Kindern das Erledigen<br />

von Hausaufgaben erleichtern, insofern sie dazu beitragen, ihre seelischen und intellektuellen<br />

Kräfte besser auf einen Punkt hin bündeln und konzentrieren können. So sollten die<br />

verschiedenen Aufgabenblöcke durch Pausen kontrolliert unterbrochen werden. Unmittelbar<br />

vor den Pausen sowie unmittelbar danach kann die Konzentrationsleistung bis zu<br />

30% höher sein. Dies setzt natürlich ein ausgewogenes Ineinander von Nähe/Kontrolle<br />

und Abstand seitens des Elternteils oder Hausaufgabenbetreuers voraus. „Aufmerksamkeit<br />

gelingt nur, wenn ich alle (…) gespeicherten Kenntnisse und Gefühle (…) parat habe und<br />

zugleich meine Umgebung aufnehme, aber an den Rand der Wahrnehmung verschiebe.“<br />

(Bergmann, Nur Eltern können wirklich helfen., S. 123) Erst unter dieser Voraussetzung<br />

gelingt Konzentration.<br />

Voraussetzung für analytisches Denken ist die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem<br />

zu unterscheiden, also filtern, ausblenden und fokussieren zu können. „Überaktivität oder<br />

230


Überkonzentration hat zur Ursache, dass die Gliederung und Filterung der Vorgänge auf der<br />

Grundlage einer verlässlichen und dabei lebendigen (flexiblen) Wahrnehmungs-ordnung<br />

nicht ausreichend gelingt.“ (Bergmann, Nur Eltern können wirklich helfen., S.123) So betont<br />

auch Bergmann aus kinder- und familien-therapeutischer Sicht die Notwendigkeit, in der<br />

Betriebsamkeit des Alltags immer mal wieder ein- und innezuhalten, Atem zu schöpfen,<br />

zu uns selber zu kommen.<br />

Wenn Kinder in der Familie keinen Halt, kein Zuhause, keine Autorität und keine<br />

authentische Stärke erleben, dann suchen sie diesen Halt in Ersatzwelten der Markenindustrie,<br />

der digitalen Welt oder der Castingformen. (Genau diesen Aspekt haben<br />

engagierte Oberstufenschüler bei der ersten Nachlese zu den letzten Elternseminaren<br />

eindrucksvoll bestätigt.)<br />

Möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Halt- und Orientierungslosigkeit<br />

auf der einen Seite und mangelnder Geduld auf der anderen Seite. Sind die<br />

hektischen und überfordert wirkenden Versuche vieler Jugendlicher, sich in Ersatzwelten<br />

der Medien oder des Konsums zu flüchten, nicht auch Ausdruck einer erlebten Sinnleere,<br />

die damit zusammenhängt, dass ihr Suchen und ihre Fragen allzu oft auf verlegenes<br />

Schweigen der Erwachsenen stoßen?<br />

Nehmen wir uns die Zeit, uns auch den nicht explizit formulierten Fragen der Jugendlichen<br />

zu stellen! Ihr Hunger nach Sinn ruft nach Antworten, mindestens aber nach einem<br />

Gedankenaustausch. Es wäre fatal, wenn wir ihnen diese „Resonanz“ (Rosa, Was ist das<br />

gute Leben, S. 13) verweigerten.<br />

Das (gemeinsame) Einüben von Rhythmen und Ritualen, das Nachdenken und Nacharbeiten,<br />

das Gespräch, auch das (Ab) Schreiben können „unter der Bedingung allgemeiner<br />

Bildschirmunruhe zu einer Maßnahme der motorischen, affektiven und mentalen Sammlung,<br />

der inneren Einkehr, der Andacht werden. (…) Kinder in diesem übertragenen Sinne<br />

(nachhaltig) gebetsfähig zu machen, fähig, sich derart in eine Sache zu versenken, dass<br />

sie sich selbst dabei vergessen, aber gerade so, dass sie eine Ahnung davon bekommen,<br />

was erfüllte Zeit wäre: Das ist vielleicht die vordringlichste Bildungsaufgabe unserer<br />

Epoche.“ (Türcke, Hyperaktiv, S.78)<br />

Ausklang<br />

Die Zeit, die wir uns zur Muße nehmen, die wir einander schenken, die wir gemeinsam<br />

gestalten und erleben, ist als Gabe gewonnene Zeit. Sie beschert uns Lebensqualität und<br />

öffnet auch wieder das Tugendfenster der wohltuenden Dankbarkeit. Sie markiert ein<br />

lebenswichtiges Korrektiv zur quantifizierten Arbeitszeit. Sie schafft Nähe, Vertrauen<br />

und Zutrauen in unserer einseitig an Effizienz und Leistung orientierten Gesellschaft. Sie<br />

fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Sie eröffnet Kindern, Eltern sowie Schülern und<br />

Lehrern neue Begegnungs- und „Resonanzräume“ und somit lebenswichtige „Resonan-<br />

231


zerfahrungen“. (Rosa, Rasender Stillstand – Die Beschleunigung der Gesellschaft, S. 9).<br />

Sie kann schöpferisches Denken, kreatives Handeln und ein von gegenseitiger Achtung<br />

geprägtes Miteinander freisetzen.<br />

Anhang (Handout)<br />

Humanitas semper renovanda<br />

Faktoren, die in ihrem Kontrast und einander ergänzend unsere tägliche Lebenswirklichkeit<br />

prägen und unser Urteilsvermögen herausfordern:<br />

Ich / Vereinzelung<br />

Digitaler Schwarm (zufallsgebundene Interessengemeinschaft)<br />

Gefällt-mir-Button / Shitstorm<br />

Mausklick<br />

Rationaler Geist<br />

zählen / addieren<br />

speichern<br />

Speicher<br />

Quantität<br />

Summe<br />

Misstrauen / Kontrolle / Verdacht<br />

Ansammlung<br />

Arbeitszeit<br />

Vita activa / labora<br />

kennen / fahren / leben<br />

Punktzeit<br />

Wechsel<br />

Verfall / Zerfall<br />

Unterwegs / „schwirren“<br />

Hektik / Angst<br />

Geschwindigkeit<br />

Wir / Solidarität<br />

Vereine / Parteien<br />

Wahlzettel / Kritik<br />

Gespräch / Dialog / Diskurs<br />

Intuitiver Geist<br />

erzählen<br />

urteilen<br />

Gedächtnis / Erinnerung<br />

Qualität<br />

Sinn<br />

Vertrauen / Zutrauen / Zuspruch<br />

Versammlung / innere Sammlung<br />

Muße / „schole“<br />

Vita contemplativa / ora<br />

erkennen / erfahren / erleben<br />

Kontinuität<br />

Dauer<br />

Verankerung / Halt<br />

Orientierung / Einkehr<br />

Ruhe / Schutz<br />

Langsamkeit<br />

Literaturverzeichnis / Buchtitel<br />

• Ahrbeck, Bernd: Hyperaktivität Kulturtheorie, Pädagogik, Therapie, Stuttgart 2007<br />

• Benjamin, Walter: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit,<br />

[1936], Frankfurt a. M. 1974<br />

• Bergmann, Wolfgang: Nur Eltern können wirklich helfen. Lernprobleme, Ängste,<br />

Konzentrationsschwächen, Düsseldorf 2002<br />

• Berndt, Christina: Resilienz Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft. Was<br />

uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-out, München 2013<br />

232


• Ende, Michael: Momo, Ludwigsburg 1973<br />

• Gigerenzer, Gerd: Risiko. Wie man die richtigen Entscheidungen trifft, München 2013<br />

• Goeudevert, Daniel: Das Seerosen-Prinzip. Wie uns die Gier ruiniert, Köln 2010<br />

• Grünewald, Stephan: Die erschöpfte Gesellschaft. Warum Deutschland neu träumen<br />

muss, Frankfurt/M. 2013<br />

• Han, Byung-Chul: Duft der Zeit. Ein philosophischer Essay zur Kunst des Verweilens,<br />

Bielefeld 2012<br />

• Han, Byung-Chul: Müdigkeitsgesellschaft, Berlin 2012<br />

• Han, Byung-Chul: Transparenzgesellschaft, Berlin 2012<br />

• Han, Byung-Chul: Im Schwarm. Ansichten des Digitalen, Berlin 2013<br />

• Han, Byung-Chul: Digitale Rationalität und das Ende des kommunikativen Handelns,<br />

Berlin 2013<br />

• Kant, Immanuel: Kritik der Urteilskraft, hg. v. Karl Vorländer, 7., mit einer Bibliografie<br />

von Heiner Klemme erweiterten Auflage, Hamburg 1990.<br />

• Kant, Immanuel: Was ist Aufklärung? Bd. VI, Schriften zur Anthropologie,<br />

Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik, Darmstadt 1964<br />

• Nietzsche, Friedrich: Menschliches, Allzumenschliches I, Berlin 1967<br />

• Platon: Apologie. Kriton, Stuttgart 1976<br />

• Schirrmacher, Frank: Ego. Das Spiel des Lebens, München 2013<br />

• Türcke, Christoph, Erregte Gesellschaft. Philosophie der Sensation, München 2010<br />

• Türcke, Christoph: Hyperaktiv! Kritik der Aufmerksamkeitsdefizitkultur, München 2012<br />

• Türk, Hans-Joachim/Trutwin, Werner, Philosophisches Kolleg 4, Anthropologie,<br />

Düsseldorf 1978<br />

Literaturverzeichnis / Zeitungsartikel und Aufsätze<br />

• Assheuer, Thomas: Wer blickt da durch? Niemand weiß, ob er überwacht wird. Und<br />

genau dieses Nichtwissen macht uns zu Sklaven des Internets, Die Zeit, 31.10.2013<br />

• Friedrichs, Julia/Mailaender, Thomas: Das Tollere Ich, Zeit Magazin Nr. 33,<br />

08.08.2013, S. 12-19<br />

• Gigerenzer, Gerd: Nutzen Sie die Intuition. Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer<br />

fordert mehr Mut im Job. Ein Gespräch, Die Zeit, 31.10.2013<br />

• Hass, Michael/Marx, Ulrich: Wenn das Internet zur Sucht wird. Eine Alternative<br />

zum Internet bieten. Psychologe Klaus Wölfling empfiehlt Eltern, ein Wochenende<br />

ohne Computer zu planen, Mittelbadische Presse 19.09.2012<br />

• Han, Byung-Chul: Alles eilt. Wie wir die Zeit erleben, Die Zeit, Nr. 25, Juni 2013<br />

• Hermann, Frank: Von der Sammelwut besessen. NSA-Chef Alexander will alles<br />

aufsaugen, was die moderne Computer-Technik hergibt, ABB, 26.10.13<br />

• Rosa, Hartmut: Rasender Stillstand Die Beschleunigung der Gesellschaft, SWR2<br />

AULA – Manuskriptdienst, Redaktion: Ralf Caspary, Erstsendung: Sonntag, 23.September<br />

2012, 8.30 Uhr, SWR2, Wiederholung: Sonntag, 9. März 2014, 8.30 Uhr,<br />

SWR2<br />

• Rosa, Hartmut: Was ist das gute Leben? Die Zeit, Nr. 25, Juni 2013<br />

233


234<br />

Entwicklungspsychologische Studien<br />

Vortrag für das Elternseminar 2013, gehalten am 07.11.2013<br />

Dr. F. Schlumberger<br />

Frau Noddings hat mich für diesen Abend rekrutiert, oder soll ich sagen gelockt?,<br />

in dem sie mir versprochen hat das vortragen zu dürfen, was ich schon immer mal sagen<br />

wollte. Nachdem deutlich wurde, dass ich nicht mehrere Tage reden darf, hat sich ein<br />

Thema ergeben, Entwicklungspsycholo gie, und es hat sich eine Überschrift ergeben, wir<br />

bekommen Kinder als Sextaner und entlassen jun ge Er wachsene mit Abitur, das früher<br />

Reifeprüfung hieß.<br />

Mit Thema und Überschrift war eine Struktur zu finden, die einerseits beinhaltet, was<br />

ich schon im mer mal sagen wollte, und andererseits ermöglicht, dass Sie folgen kön nen<br />

und wir möglichst ins Gespräch kommen.<br />

Es wird einen schulpolitischen Rahmen geben, denn Schule hat sich in den letzten<br />

Jahren so grund legend verändert, dass sie nur noch schwer mit der Schule vergleich bar<br />

ist, die Sie erlebt haben. Die Überschrift aller Veränderungen heißt Effizienz: Mehr oder<br />

bessere Produktion mit weniger Res sourcen-Einsatz. Doch was produziert eine Schule?<br />

Und sagen Sie mal einem Whiskey, der 12 Jahre in seinem Fass vor sich hin reift, er solle<br />

sich zum Zwecke der Effizienzsteigerung bitteschön etwas beeilen.<br />

Es wird etwas Entwicklungspsychologie geben, die darauf ausgerichtet ist, dem<br />

Ge samtthema des Elternseminars zu dienen: Aufmerksamkeit.<br />

Und es wird Anschauungsmaterial geben, also möglichst konkrete Beispiele aus dem<br />

Schulalltag, die das Psychologische greifbar machen sollen.<br />

Ausgebildet bin ich als Germanist und Historiker, ich achte also auf die Sprache und<br />

kenne mich mit dem aus, was war, was aber auf unser heutiges Leben wirkt. Als Germanist<br />

fällt mir auf, dass „Entwicklung“ in allen Schulreformen eine große Rolle spielt:<br />

Wir entwickeln Schulcurricula, Feedbackbögen, haben eine Schulentwick lungsgruppe.<br />

Allerdings fällt mir auch auf, dass es bei all diesen Entwicklungen dar um geht, etwas zu<br />

entwickeln. Je länger ich darüber nachdenke, desto deutlicher wer den mir die Unterschiede<br />

zum Sich Entwickeln der Entwicklungspsychologie.<br />

Als Historiker weiß ich, dass Bildungsreformen keine Erfindung des 21. Jahrhunderts sind,<br />

sondern dass nach dem Alten Fritzen, Humboldt und Kaiser Wilhelm auch Willy Brandt<br />

eine Bildungsre form durchgeführt hat. Dabei fällt mir auf, dass es früheren Reformen um<br />

den Staat, um die Gesell schaft oder den mündigen Bürger ging: Effizi enz als Kern einer<br />

Bildungsreform ist neu und bringt erstmalig die Wirtschaft ins Spiel.


Interessant ist, dass gerade diejenigen, bei denen diese Effizienz am deutlichsten zu<br />

sehen ist - sehr gute Abiturientinnen und Abiturienten, eventuell noch vorzeitig einge schult<br />

oder eine Klasse über sprungen – nach 12 Jahren schulischer Ausbildung erst einmal ein<br />

Jahr ins Ausland gehen, weil sie eher verunsichert als orientiert sind. Sie entziehen sich<br />

somit der sofortigen wirtschaftlichen Ver wertung. Dabei müssten sie eigentlich motiviert,<br />

gereift und begierig sein, sofort den nächsten Schritt im lebens langen Lernen zu machen.<br />

Theoretische Grundlagen:<br />

Konrad Lorenz hat vor vielen Jahrzehnten dargelegt, wie stark die Bindung ist, die<br />

zwischen Kin dern und Eltern besteht. Er hat dies als verhaltensbiologisches Pro gramm<br />

beschrieben und experi mentell an Graugänsen nachgewiesen, die er im Mo ment des<br />

Schlüpfens an sich selbst gebunden (geprägt) hat – er wurde zur „Mutter“ seiner Graugänse.<br />

Es ist also nicht entscheidend, wer beteiligt ist, son dern dass über haupt jemand<br />

oder etwas vorhanden ist, auf den/das sich dieses biologische Pro gramm aus richten kann.<br />

Sigmund Freud hat vor noch mehr Jahrzehnten festgestellt, dass seine Arbeit an der<br />

Seele seiner Mitmenschen deutlich besser oder überhaupt erst funktioniert, wenn sei ne<br />

Patienten bereit sind, sich ihm zu öffnen, mitzuarbeiten. Dadurch entsteht eine Bindung<br />

zwischen Patient und Therapeut, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Be handlung ist.<br />

Diese Bindung ist kein verhaltensbiologisches Programm, sondern ein bewusster oder<br />

unbewusster Akt der Übertragung des ursprünglichen Bin dungsprogramms auf einen<br />

Menschen, dem ich zutraue oder von dem ich zumindest hoffe, dass er mir helfen kann.<br />

Dass diese Bindung auch sehr problematisch sein kann und, weil sie kein Automa tismus<br />

ist, auch misslingen kann, sei hier nur am Rande er wähnt. Diese Übertragung ist allerdings<br />

eine gute Möglichkeit, das Beziehungsge flecht Schule zu beschreiben.<br />

Schule als Dreiecksbeziehung:<br />

Wichtig ist zunächst, dass die Beziehungen in der Schule auf unterschiedlichen Ebenen<br />

angesiedelt sind: Eltern/Kinder sind biologische Funktionen, Lehrer/innen/Schüler/innen<br />

sind soziale Funktio nen (Rollen).<br />

• Eltern – Kinder:<br />

Unterstützen, fordern, fördern, loslassen oder: behüten, schützen, binden.<br />

Soll ich mein Kind für die Klassenarbeit krank melden, weil es schlecht vorbereitet<br />

ist oder soll ich ihm helfen, mit Misserfolgen umzugehen und zu lernen, solche zu<br />

vermeiden?<br />

• Schüler/innen – Lehrer/innen:<br />

sich einlassen, respektieren, vertrauen, sich reiben oder: ablehnen, kämpfen, runtermachen.<br />

Bin ich bereit, den Menschen in seiner sozialen Rolle zu erkennen oder beschränke<br />

ich mich auf das Rollenspiel?<br />

235


• Eltern – Lehrer/innen:<br />

Zusammenarbeiten, vertrauen, respektieren oder: Konkurrenz, Respektlosigkeit,<br />

Ab lehnung.<br />

Kann ich die Verantwortung für die Reifung eines Menschen konstruktiv teilen<br />

oder geht es mir um Alleinvertretungsanspruch, Besitz, mein Ego?<br />

Wechselbeziehungen:<br />

• z.B.: Wie sollen Kinder ihren Lehrerinnen/Lehrern vertrauen (Übertragung), wenn<br />

in der Gesell schaft und zu Hause respektlos über Lehrer/innen geredet wird?<br />

• z.B.: Wie sollen Lehrer/innen permanente Beziehungsarbeit leisten, wenn sie mit<br />

ih rer Rolle als Lehrer/in nicht zurecht kommen?<br />

• z.B.: Wie soll langfristige Beziehungsarbeit funktionieren, wenn die Rahmenbedingungen<br />

auf kurz fristigen messbaren Nutzen ausgelegt sind?<br />

• z.B.: Wie sollen Schüler/innen (selbständig) lernen, wenn das Lernen keinen Wert<br />

darstellt oder ih nen Erfolg nicht zugetraut wird?<br />

Denken wir zurück, wie die gleichen Menschen, die am Ende z.T. ineffizient-orientierungslos<br />

sind, ihre Laufbahn am Gymnasium, auf der Lender, be gonnen haben: Mit den<br />

Eltern morgens in die Heimkirche gehen, alle sind sehr aufgeregt, weil sie nicht so genau<br />

wissen, was der große Tag brin gen wird. Für die Eltern endet an diesem Tag ein Stück der<br />

Beziehung, die sie bisher zu ihrem Kind hatten, die intensive biologisch begründete Bindung,<br />

die Konrad Lorenz mit seinen Graugänsen de monstriert hat. Im Moment der Geburt<br />

(oder schon früher) entsteht im Regelfall eine Bindung, die wich tig für die gesamte Existenz<br />

eines kleinen Menschleins ist. Diese Bindung ist keine Einbahnstraße, auch Eltern lassen<br />

sich im Regelfall auf Gedeih und Verderb auf ihren Nachwuchs ein. Und dann dieser erste<br />

Schultag an der Lender: Die Kinder mit ihren optisch viel zu großen Schulrucksä cken sind<br />

gekommen, die Welt – zumindest die der Lender – zu erobern und die Eltern müssen ihre<br />

Kinder abgeben an diese wildfremden Menschen, die da vorne am Altar stehen und die<br />

Namen der Kinder „ihrer“ Klasse verlesen. Dadurch entsteht eine ganz neue Bindung, die<br />

sozial (durch das Nennen des Namens und die Zuteilung zu ei ner Klasse) begründet ist<br />

und auf die sich die Sextaner einlassen können müssen, sie müssen die Freiheit haben,<br />

eine Bindung einzugehen mit Menschen, mit denen sie nicht verwandt sind, die nicht<br />

im selben Ort wohnen, die völlig fremd sind, von denen sie aber hoffen oder erwarten,<br />

dass sie sie beim Übergang ins Gymnasium unterstützen. Spannender Weise gelingt das<br />

ganz vie len Kin dern ganz selbstverständlich, und schon beim Fototermin direkt nach dem<br />

Auszug aus der Kir che sind KlassenlehrerIn und Kinder keine Fremden mehr. Sie werden<br />

recht schnell ein Team, das daran geht, die Lender-Welt zu erobern.<br />

Es gibt aber auch zunehmend Kinder, die an diesem Tag mehr Angst als Entde ckungslust<br />

haben, denn sie spüren ihre Aufgabe, mit der neuen sozialen Beziehung in der Schule<br />

die bisherige biologi sche Bindung zu den Eltern zu überprüfen. Und hier kommen jetzt<br />

Sie ins Spiel: Wie war Ihr erster Schultag an der Lender? War er ge prägt von der Freude<br />

236


auf einen neuen Lebensabschnitt Ihres Kin des oder war er ge prägt von der Sorge um die<br />

ausschließliche, innige Beziehung zu Ihrem Kind? Die Kinder spüren Ihre Sorgen und Ängste<br />

und reagieren darauf; sind Sie an diesem Tag verunsi chert, ist es Ihr Kind in der Regel auch.<br />

Gehen wir einige Wochen weiter, die Eingewöhnungszeit ist vorbei, der Alltag hat<br />

sich eingestellt, vieles wird, wie in jeder Beziehung, jetzt realistischer betrachtet. Es hat<br />

die ersten Bestätigungen in Form guter Noten oder lobender Worte gegeben, aber auch<br />

erste Enttäuschungen, weil es nicht mehr so läuft, wie es in der Grundschule war. Jetzt<br />

sind – in beiden Fällen – alle Beziehungen ge fragt: Die soziale Lehrer-Schüler-Beziehung<br />

darf nicht beschädigt, sondern muss vertieft werden. Die biologi sche Beziehung mit den<br />

Eltern muss stabilisieren, denn sonst entsteht Verunsiche rung, aus der Angst wird, oder<br />

es entsteht Selbstüberschätzung, aus der Nachlässig keit wird. Auf keinen Fall entsteht<br />

die Grundlage für Aufmerksamkeit: ein inneres Gleichgewicht.<br />

Schulpolitik: Unter dem Gesichtspunkt der Effizienz werden Kinder immer früher<br />

eingeschult und/oder überspringen Grundschulklassen. Die Folge ist, dass es in den<br />

fünften Klassen zum Teil drei Geburtsjahrgänge gibt. Zwei Jahre Unterschied im Al tern,<br />

zwei Jahre Unterschied in der Ent wicklung sind in diesem Stadium enorm viel: 20%.<br />

20% mehr Lebenserfahrung, 20% mehr Zeit zum Reifen. Bei Wein oder Käse ist das ein<br />

Qualitätskriterium.<br />

Entwicklungspsychologie: Die Kinder sind in einer Umbruchphase und brauchen Stabilität.<br />

Stabili tät bedeutet aber nicht, dass Papa oder Mama jeden Tag die Schultasche<br />

packen oder beim Lernen daneben sitzen. Stabilität heißt, sich darauf verlassen zu können,<br />

dass man die Lender-Welt selbst meistert, im Notfall aber jemand da ist, der/die einen Rat<br />

geben kann. Dann kann ich beruhigt ler nen und entdecken, was ich selbst kann – nicht<br />

meine Eltern. Daraus entsteht Eigenverantwortung und damit eine innere Motivation zu<br />

lernen und aufmerksam zu sein.<br />

Konkretes Beispiel: Ein Kind fällt nach 14 Tagen an der Lender auf, weil es selten<br />

Hausaufgaben hat, Materialien nicht dabei hat, dafür aber Jacken, Trinkflaschen und Vesperboxen<br />

überall liegen lässt. Einträge im Schultimer haben zu keinem Ergebnis geführt,<br />

also ernstes Gespräch mit dem Kind unter vier Augen. Interessant: Das Kind hatte seine<br />

Eltern auch schon in einem ernsten Ge spräch ermahnt, dass es in der Schule auffalle,<br />

dass immer wieder Materialien oder Hausaufgaben fehlten.<br />

Hier funktioniert die biologische Bindung also wunderbar und enthebt ein Kind all seiner<br />

Eigenver antwortung: Die Eltern machen alles, also sind sie auch verantwort lich. Dasselbe<br />

Kind zwei Jahr später gilt übrigens allenthalben als „schwierig“, ist leicht reizbar, lustlos,<br />

bockig – Pubertät halt, aber in der verschärften Form.<br />

Diese Pubertät beginnt schulisch gesehen direkt nach den Sommerferien zwischen 5.<br />

und 6. Klasse. Man merkt das in der Regel direkt am ersten Schultag, wenn man drei<br />

Klassenlehrerstunden am Stück miteinander durchstehen muss. Neben die biologi sche<br />

Bindung an die Eltern und die soziale an die Lehrkräfte tritt jetzt die Peer-Group als<br />

237


Bezugsperson. Zu Hause kennt man diese Gruppe un ter dem Namen „alle“: Alle dürfen<br />

das, nur ich nicht. Alle haben das und das … Gleichzeitig kom men die Hor mone ins Spiel<br />

und es wird ziemlich unübersichtlich.<br />

Schulpolitik: Wir arbeiten kompetenzorientiert mit Bildungszielen, für die es im Notfall<br />

eine Niveaukonkretisierung gibt und die durch einen binnendifferenzierten, individualisierten<br />

Unterricht erreicht werden. Evaluiert wird dies, indem alle zwei Jahre eine Vergleichsarbeit<br />

respektive zentrale Klassenarbeit Lender geschrieben wird, die Fachschaften<br />

ihre Arbeit evaluieren und die ganze Schule eigen- und fremdevaluiert wird. Die einzige<br />

Kompetenz, die jetzt entwicklungsmäßig nötig ist, ist möglichst cool erscheinen, damit<br />

keine/r merkt, wie groß die hormonelle Verunsicherung ist.<br />

Entwicklungspsychologie: Pubertät heißt sich auf die Suche nach der eigenen Identi tät<br />

zu machen. Das passiert zu diesem Zeitpunkt vor allem durch Abgrenzung bei gleichzeitigem<br />

Wissen, dass die, von denen ich mich abgrenze, ein kontinuierliches (Rollen-)Vorbild<br />

sind, dass die biologische Be ziehung tragfähig ist und auch pubertären Dauerstress aushält.<br />

Die soziale Beziehung zu Lehrkräften muss in dieser Phase auffangen, was anderswo<br />

defizitär ist: Lehrer sind Kratzbaum und Sparringspartner für pubertierende Jungen,<br />

Lehrerinnen sind Projektions fläche für alles, was pubertierende Mädels nicht sein wollen.<br />

Wichtig (aber extrem anstrengend) ist es, diese Herausforderung anzunehmen und sich<br />

nicht zu entziehen, man kann sie auch nicht delegieren!<br />

Die Peer-Group ist jetzt der Ruhe- und Schutzraum in einer Welt voller Verunsicherung<br />

und Unverständnis von Seiten der Erwachsenen. Und sie hat entsprechend viel Einfluss.<br />

Wenn hier beschlossen wird, dass Lernen uncool ist und Aufmerksamkeit lediglich nötig<br />

ist, den nächsten Level eines Computerspiels zu erreichen oder beim Shoppen die richtigen<br />

Artikel zu kombinieren, dann gibt es viel Arbeit für alle Beteiligten.<br />

Konkretes Beispiel: Ein engagierter Vater eines pubertierenden Sohnes kam zum<br />

El ternsprechtag, um mir zu erzählen, dass er jetzt ein Rezept gefunden habe, seinen Filius<br />

aus seiner Verweigerungs haltung zu holen und wieder zu Leistungsbereitschaft zu führen:<br />

Jeden Samstag wollten Vater und Sohn gemeinsam mit dem Fahrrad auf die Berge der<br />

Umgebung fahren. Der Vater vorne weg um dem Sohn zu zeigen, welches Leistungsniveau<br />

gefordert sei. Der Vater war ganz zuversichtlich, dass er mit seinem Vorbild seinem Sohn<br />

helfen könne, auch in der Schule wieder ein Bein auf den Boden zu bekommen. Der Sohn<br />

erzählte wenig später, dass er seinen Vater immer voraus fahren las se, ja sogar betont<br />

langsam hinterher fahre, um seinen Vater nicht zu frus trieren, der halt in seinem Alter<br />

nochmal beweisen müsse, was für ein Kerl er sei.<br />

Die Parallelgeschichte gibt es mit einer Mutter, die mit ihrer Tochter zu H+M geht, um<br />

beide neu einzukleiden.<br />

In diesem Stadium funktioniert es nicht mehr, Kumpel oder beste Freundin des Kin des<br />

zu sein, das „kommt eher voll peinlich rüber“. Sie haben als Eltern alle Ihre spezifischen<br />

Qualitäten – vor allem Ihre Lebenserfahrung, mit der Sie Ihren Kindern auch in der<br />

238


Pubertät helfen können. Ein Wett kampf auf gleicher Ebene (Fahrrad, Klamotten) kann<br />

nie gewonnen werden.<br />

Was sind die Konsequenzen aus dem, was ich versucht habe zu beschreiben?<br />

1. Die Schulpolitik werden wir nicht beeinflussen, die muss man nehmen, wie sie<br />

kommt und das Beste draus machen.<br />

2. Die Reifung der Kinder können wir auch nur bedingt beeinflussen. Der Whiskey<br />

braucht, so lange er braucht.<br />

Aber:<br />

Der Whiskey, genauso wie der Käse, werden nicht von selbst zu Spitzenprodukten. Sie<br />

brauchen je manden, der sich behutsam kümmert, immer mal wieder nachfragt, im Hintergrund<br />

die Bedingun gen setzt. Es ist nämlich schon entscheidend, in welchem Fass der<br />

Whiskey reift, in welchem Klima der Käse wartet. Und vor allem dürfen die Beziehungen<br />

nicht abreißen.<br />

Beziehungsarbeit in der Schule<br />

Misslingen kann Beziehungsarbeit in vielfältiger Weise:<br />

Der institutionelle Rahmen lässt wenig Zeit für den Aufbau und die Pflege von Beziehungen.<br />

Im Schnitt unterrichte ich am Tag fünf Klassen, also ca. 150 Schülerinnen und Schüler,<br />

insgesamt pro Schul jahr ca. 300. Beziehungen sind im personalen Bereich angesiedelt:<br />

Manchmal haben Menschen keine Lust, Beziehungen zu pflegen oder sie sind zu erschöpft<br />

oder gestresst dazu. Schule ist ja nicht nur der Unterricht, sondern hat ganz viele Anforderungen.<br />

Außer bei Facebook kann man nicht mit allen be freundet sein, es gibt eben<br />

individuelle Unterschiede.<br />

Gelingen können Beziehungen, wenn<br />

grundsätzliches Vertrauen (Übertragung) vorhanden ist, die Bereitschaft sich auf an dere<br />

Menschen einzulassen, die Möglichkeit, Beziehungen zu pflegen (Zeit, organisa torischer<br />

Rahmen).<br />

Deshalb können Eltern ihren Teil dazu beitragen, dass ihre Kinder in der Schule zu recht<br />

kommen:<br />

• Die Schule so kennenlernen, dass sie die Angebote der Schule für sich und ihre<br />

Kinder nut zen können.<br />

• Die Bereitschaft, die Kinder an der langen Leine laufen zu lassen, damit sie ei gene<br />

Bezie hungen aufbauen können.<br />

• Die Schaffung eines ruhigen, die Konzentration fördernden Umfelds.<br />

• Das Vermitteln, dass Lernen wichtig ist – sowohl im Erfolgsfall, als auch bei Mis-<br />

239


serfolgen.<br />

• Trauen Sie Ihrem Kind möglichst viel zu, stehen Sie aber bereit, wenn guter Rat<br />

gefragt ist.<br />

• Trauen Sie den Lehrkräften zu, dass sie ihren Beruf gelernt haben und Profis sind.<br />

Deshalb sollten Kinder einiges mitbringen:<br />

• Neugier auf Menschen und Wissen.<br />

• Konzentrations- und Durchhaltevermögen.<br />

• Die Bereitschaft, auf die Belohnung nach der Anstrengung zu warten.<br />

• Die Bereitschaft Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen.<br />

• Offenheit für Neues und das Zutrauen, mit den Anforderungen klar zu kom men.<br />

Auf die Kinder übertragen:<br />

Zu viel Druck, zu hohe Anforderungen, zu viel Einmischung (auch wenn alles gut<br />

ge meint ist) führt in der Regel zu Ängsten und Verunsicherung. Zu wenig Begleitung, gar<br />

Desinteresse (vielleicht aus Zeitnot) führt zum gleichen Ergebnis.<br />

Die Kinder spüren bei aller Abgrenzung in der Pubertät und bei aller intensiven Bindung<br />

vorher ganz genau, wenn es zu Differenzen zwischen den für sie wichtigen Personen<br />

kommt. Das ist in der Familie so, wenn nicht eitel Sonnenschein und Harmonie herrschen<br />

und das ist so, wenn es Differenzen zwischen Eltern und Lehrkräften gibt. Es verunsichert<br />

Kinder spürbar, wenn sie in der Schule auf gute soziale Beziehungen zu Menschen<br />

angewiesen sind, über die in der Gesellschaft oder Familie despektier lich geredet wird.<br />

Es verunsichert Kinder, wenn Nachhilfelehrer oder Eltern Auf gaben, Anweisungen oder<br />

Hilfen von Lehrkräften korrigieren. Es verunsichert Kinder selbstverständlich auch, wenn<br />

Lehrkräfte über Eltern lästern oder elterliche Regelun gen infrage stellen. Wo her sollen<br />

die Kinder wissen, wem sie in solchen Situationen folgen sollen? Mit den Eltern sind sie<br />

biologisch verbunden, zu den Lehrkräften haben sie eine soziale Beziehung. Also geraten<br />

Kinder in diesen Situationen in einen Loyalitätskonflikt, den sie selbst nicht lösen können,<br />

was automatisch zu Verunsiche rung und Angst führt, was sich wiederum stark auf die<br />

Aufmerksamkeit und das Lernvermögen auswirkt.<br />

Deshalb:<br />

Es geht nur gemeinsam: Schule und Elternhaus, biologische und soziale Bindung, denn<br />

allein die Peer-Group oder die Medienvorbilder machen aus neugierigen Kindern keine<br />

verantwortungsvollen Erwachsenen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Kinder selbst die<br />

Fachleute für ihre Angelegenheiten sind. Vertrauen Sie darauf, dass wir Lehrkräfte Profis<br />

sind. Vertrauen Sie darauf, dass wir aus unter schiedlichen Richtun gen am gleichen Ziel<br />

arbeiten: Ihre Kinder reifen zu lassen – mit viel Geduld und Gelassenheit.<br />

Lassen Sie sich auf die Menschen ein, zu denen ihre Kinder soziale Beziehungen ha ben:<br />

Suchen Sie den Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern Ihrer Kinder (wir haben jede<br />

Menge niederschwellige Kontaktmöglichkeiten), gehen Sie – solange die Realität nichts<br />

240


Gegenteiliges beweist – davon aus, dass Sie und die Lehrkräfte das gleiche Ziel haben<br />

und dass Ihr Kind der wichtige Punkt ist.<br />

Suchen Sie im Interesse Ihres Kindes den direkten Kontakt, Vorgesetzte wissen in der<br />

Regel viel weniger über Ihr Kind als die Lehrkräfte, die es unterrichten.<br />

Natürlich gibt es Grenzen, ab deren Überschreiten der direkte Kontakt nicht mehr<br />

das Mittel der Wahl ist. Dann geht es in der Regel aber um andere Dinge als die Aufmerksamkeit,<br />

das Lernen oder das Reifen der Kinder.<br />

Am Ende, da bin ich ganz sicher, ist das viel effizienter als manche Schulpolitiker<br />

meinen. Zu sehen ist das an den vielen Altsasbachern, die zu ihren Abiturjubiläen zu rück<br />

an die Schule kommen und von den Langzeitwirkungen des schulischen Reifungsprozesses<br />

berichten. Lassen Sie – lassen wir - den Kindern, die hier als Schülerinnen und Schüler<br />

tätig sind, also möglichst viel Zeit und Spielraum für ihren Rei fungsprozess, ohne sie<br />

dabei aber sich selbst zu überlassen. Auch die Effizien zapostel werden merken, dass sie<br />

mit gereiften, verantwortungsvollen und selbständigen Menschen mehr anfangen können,<br />

als mit allein auf Kompetenzen trainierten Spezialisten.<br />

Und zum Schluss:<br />

An welche Lehrerinnen und Lehrer aus Ihrer Schulzeit erinnern Sie sich noch? Sind<br />

das die, die Ih nen effiziente Lernmethoden beigebracht haben oder sind es die, die Ihnen<br />

ein soziales Beziehungsangebot gemacht haben (positiv wie negativ). Natürlich braucht<br />

eine Schule bzw. die Ausbildung in der Schule beides: Wissen, Kompetenzen und deren<br />

Anwendung, aber auch die Ausbildung der Per sönlichkeiten, die Reifung. Die Frage ist,<br />

welche Prioritäten eine Gesellschaft hier setzt. Da kann der Historiker in die Vergangenheit<br />

schauen und der Germanist kann genau auf das Vokabular achten, das die Diskussion<br />

bestimmt und ich selbst kann mir Gedanken darüber machen, wen meiner Schülerinnen<br />

und Schüler ich wieder treffe, wenn ich im Pflegeheim bin und welche Menschen ich mir<br />

dann als Pflegekraft wünsche: Die effizienten oder die gereiften.<br />

Zusammenfassung:<br />

1. SchülerInnen brauchen Zeit zum Reifen und Sich Entwickeln.<br />

2. SchülerInnen brauchen zuverlässige Begleitung, die nicht gängelt oder ihnen alles<br />

abneh men will.<br />

3. Beziehungen in der Schule können gelingen, aber auch misslingen.<br />

4. Schule und Elternhaus müssen direkt und vertrauensvoll zusammenarbeiten – im<br />

Sinne der Kinder.<br />

241


Lilly Basten 5 c Klappbild (oben geschlossen, unten offen)<br />

242


Abitur 2013<br />

Von der ersten zur zweiten Reifeprüfung …<br />

Abiturrede vom 21.06.2013<br />

Lutz Großmann, Schulleiter<br />

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen der Heimschule Lender,<br />

verehrte Eltern, liebe Gäste,<br />

es ist vollbracht, die Uhren, die noch vor kurzem dafür gestellt wurden, Prüfungszeiten<br />

und Lernzeiten zu messen, stehen heute still. Doch sicher spüren die meisten von Ihnen<br />

auch in diesem Moment eine besondere innere Spannung, eine Vorfreude darauf, das<br />

lang ersehnte Abiturzeugnis endlich in den Händen zu halten, eine innere Erfüllung zu<br />

spüren und diese Freude gemeinsam zu teilen. Sie haben einen langen Weg zurückgelegt,<br />

haben manche Entbehrungen hingenommen, kleinere und größere Hürden übersprungen<br />

und sind nun am Ziel angekommen. Ihre Medaille heißt „allgemeine Hochschulreife“.<br />

Genießen Sie diesen Moment voll und ganz, es ist ein besonderer! Denken Sie heute nicht<br />

sofort daran, welches Kapital sich aus Ihrem erreichten schulischen Erfolg schlagen lässt,<br />

welche Wege sich nun ebnen werden. Verharren Sie zweckfrei in diesem Augenblick des<br />

Glücks und lassen Sie sich durch diesen Gegenwartsmoment einfach beschenken. Sicher,<br />

es ist wichtig, schon bald wieder nach dieser gefühlten Hochzeit in die Niederungen des<br />

Alltags zurückzusteigen. Aber bitte nicht heute, nicht hier und jetzt. Genießen Sie nun<br />

erst einmal diese herausgehobenen Stunden des Glücks und versuchen Sie dieses Gefühl<br />

tief im Inneren zu konservieren. Decken Sie es weder mit den Gedanken an Studium und<br />

Beruf vorschnell zu, noch berauben Sie sich des Einmaligen durch ein grenzenloses, das<br />

Wahrnehmen verhindernde Feiern. Wenn es Ihnen gelingt, diese herausgehobenen einmaligen<br />

Momente nicht zu schnell zuzudecken und zu überlagern, behalten sie nämlich eine<br />

eigenartige Kraft, die Ihnen Fundament sein kann für all das, was kommt. 1 Stellen Sie sich<br />

vor, Sie bauen ein Haus und gehen als Bauherr durch die verschiedenen Räume des gerade<br />

fertig gestellten Kellers. Sie wandeln von Raum zu Raum, betrachten den gegossenen,<br />

nun tragfähigen Estrich und streichen mit den Händen über den noch rauen Putz der<br />

Wände. Dann nehmen Sie die verschiedenen Anschlüsse der Versorgungsleitungen in den<br />

Blick, prüfen die Fugen des Mauerwerks und gehen erfüllt und zufrieden die Kellertreppe<br />

empor und stehen in der Sonne des Tageslichts. Die weiteren Schritte legen Sie auf der<br />

Kellerdecke zurück. Sie machen jeden Schritt ganz bewusst. Beobachter nehmen wahr,<br />

wie Sie behäbig, aber mit aufrechter Haltung wandelnd unterwegs sind. Hier ist jemand<br />

1 Vgl. Betz, Otto, Das Unscheinbare ist das Wunderbare. Spiritualität im Alltag, Eschbach 1994, S. 19 und<br />

S. 76.<br />

243


zugange, der etwas geschafft hat und weiß, darauf lässt sich aufbauen. Die einzelnen<br />

Mauersteine für das nun zu errichtende Erdgeschoss liegen schon bereit, Baupläne sind<br />

gemacht, können aber auch noch hier und da verändert werden.<br />

Bis hierhin haben Sie schon viel persönlichen Einsatz eingebracht. Ein wirklicher Grund,<br />

zuversichtlich zu sein und das Glück des Augenblicks zu genießen. Und wenn Sie diesem<br />

Glücksgefühl Raum gegeben haben und es ganz tief Ihrem Inneren aufgenommen und<br />

konserviert haben, damit Sie es auch in schweren Zeiten aus der Erinnerung wieder hervor<br />

holen können, dann sollten Sie den Zeitpunkt der bestandenen Reifeprüfung dafür nutzen,<br />

ihn als wichtige Zäsur Ihres Lebens zu begreifen. Bevor Sie hinausgehen ins Leben, bevor<br />

Sie, bildlich gesprochen, die ersten Steine des Erdgeschosses setzen, fügen Sie eine zweite,<br />

individuelle Reifeprüfung an. Die Benediktinerin Johanna Domek empfiehlt in ihrem Buch<br />

mit dem Titel „Kompass für ein gutes Leben“, regelmäßig eine ganz persönliche Revision,<br />

eine Rückschau, zu halten. 2 Was sind meine Grundhaltungen, meine Werte und Tugenden?<br />

Wie soll es weitergehen? Wer hat mich bis hierher begleitet? Wer oder was hat mich<br />

geprägt und beeinflusst? Diese zweite, sehr individuelle Reifeprüfung findet sicher nicht<br />

heute und morgen statt, sollte in Ihrem persönlichen Terminkalender aber unbedingt<br />

Aufnahme finden. Ich empfehle Ihnen, dieser Prüfung etwas mehr Zeit als nur zwanzig<br />

Minuten einzuräumen. Es geht hierbei nicht um eine Präsentationsprüfung, nicht um power<br />

point und strukturierten Vortrag. „Es braucht dazu wirklich Sammlung, ein Wissen von<br />

sich selbst, von dem, was einem fehlt, was man braucht, ohne darauf fixiert und versessen<br />

zu sein“. 3 Bevor Sie in die Immatrikulationsbüros der Hochschulen, das Betriebspraktikum<br />

oder das Freiwilligenjahr ausschwärmen, suchen Sie für sich allein einen Ort der Stille<br />

auf. Gönnen Sie sich diese kostbare Zeit! Schalten Sie Ihr Smartphone ab und kappen Sie<br />

die Verbindungen zu all den Netzwerken, in denen Sie sich sonst tummeln. Wenn Ihnen<br />

dies gelingt, werden Sie vielleicht voller Erstaunen feststellen, dass Sie dennoch voll auf<br />

Empfang sein können. Kommen Sie zu sich, seien Sie bei sich selbst zu Gast, hören Sie in<br />

sich hinein und gehen Sie mit sich selbst und vielleicht auch mit Gott in den Dialog. Es<br />

geht in dieser Innenschau nicht um Effizienz und einen äußeren Zweck. Sie können sich<br />

selbst nur dann begegnen, wenn Sie in der Stille und Weite alle Gedanken zulassen, ohne<br />

Zweck, ohne Absicht, ohne Plan, Wollen und Erfolgszwang.<br />

Wenn Sie sich diese Auszeit nehmen und sich darüber klar werden, was Ihnen für Ihr<br />

Leben wirklich wichtig ist, dann haben Sie die Chance, tatsächlich das Eigene zu entdekken.<br />

Es könnte dann gelingen, „Autor[ ] Ihres [eigenen] Lebens zu sein“ und nicht zum<br />

Protagonisten einer fremden Geschichte zu verkümmern. Der Philosoph Julian Nida-<br />

Rümelin kritisierte jüngst die einseitige Ausrichtung der schulischen Bildung auf die bloße<br />

2 Vgl. Domek, Johanna, Kompass für ein gutes Leben. Die Wiederentdeckung der Tugenden, Münsterschwarzach<br />

2012, S. 16.<br />

3 Domek, Johanna, a.a.O., S. 30.<br />

244


Abiband (Foto: Roland Spether)<br />

Berufsfähigkeit, die sogenannte „employability“. 4 Natürlich geht es auch um berufliche<br />

Chancen und Vergleichbarkeit von Abschlüssen, aber, so der Autor weiter, „Personalchefs<br />

sagen heute, dass sie Bewerber bevorzugen, die über einen breiteren Horizont verfügen,<br />

(…) die nicht nur im Tunnelblick studiert haben.“ 5 An dieser Stelle können wir uns nun<br />

beide fragen, Schülerinnen und Schüler wie Schulleiter, ob, wie und wo es uns an der<br />

Heimschule Lender gelungen ist, mehr als „nur“ der „employability“ zu dienen. Einige von<br />

Ihnen kenne ich seit der sechsten Klasse, hatte damals in der 6f Geschichte und vor kurzem<br />

noch einige Doppelstunden im Gemeinschaftskundekurs des zwölften Jahrgangs. Dazwischen<br />

liegen viele Stunden Unterricht und eine Vielzahl anderer Aktionen, Projekte und<br />

persönlicher Begegnungen, die Antworten auf die eben aufgeworfene Frage geben können.<br />

Es ist nicht leicht als Schulleiter oder Lehrer das eigene Handeln in seiner Wirkung einzuschätzen.<br />

Deshalb bat ich manche von Ihnen kurz vor Abschluss Ihrer Schulzeit darum,<br />

schriftlich einige Fragen zu beantworten. Beim Lesen der Zeilen war ich zunächst sehr<br />

positiv davon angetan, wie ernsthaft Sie den Auftrag verfolgten. Einige haben somit schon<br />

den Einstieg in die eben vorgeschlagene zweite, individuelle Reifeprüfung vollzogen. Auf<br />

4 Studenten wollen nicht abgerichtet werden. Ein Gespräch mit dem Philosophen Julian Nida-Rümelin über<br />

die Folgen der Bologna-Reform und sein humanistisches Bildungsideal, in: Die Zeit vom 08.05.2013, Nr.<br />

20, S. 66.<br />

5 Ebenda.<br />

245


diese Gedanken ließe sich aufbauen. Als prägend beschreiben Sie ein vor allem in der<br />

Oberstufe erfahrenes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schülerschaft, aber durchaus<br />

auch zu Ihren Lehrerinnen und Lehrern. Sie haben es als bereichernd empfunden, offen<br />

und interessiert auf andere Menschen zuzugehen und sich mit verschiedenen Ansichten<br />

und Meinungen auseinanderzusetzen. Die „Weitung des eigenen Horizonts“ wird als<br />

Erfahrung ebenso wiedergegeben wie die Möglichkeit, sich über die Einbindung in die<br />

Gemeinschaft selbst gefunden und weiterentwickelt zu haben. Ganz besonders wertvoll<br />

waren Ihnen das intensive Zusammenwirken in den vielen Arbeitsgemeinschaften, vor<br />

allem im Bereich der Musik und des Theaters. Als Schulleiter erfüllt es mich mit großer<br />

Freude, wenn ich sehen kann, dass viele von Ihnen trotz noch ausstehender Prüfungen<br />

in Orchestern und Ensembles ebenso zusammenwirken wie in der SMV, im Team der<br />

Schülermediatoren, der Politik-AG oder als Nachhilfegeber in der Sommerschule. Sie auf<br />

der Bühne oder auch bei der lebendigen und engagierten Diskussion zu beobachten und<br />

festzustellen, wie Sie sich „erreichen, bewegen und ergreifen [lassen], von anderen Menschen,<br />

von Musik, von Geschichten, von Herausforderungen“ 6 und von Schicksalen, stimmt<br />

mich hoffnungsfroh, dass Sie nicht nur berufsfähig geworden sind, sondern sich als<br />

Persönlichkeit individuell entwickeln konnten. Immer wieder wurden die wertvollen<br />

Erfahrungen der Studienfahrten und Austauschprogramme genannt. Ganz viele von Ihnen<br />

erschlossen sich in ihrer Schulzeit mehr Räume als den Unterricht. Wer Sie im Zusammenwirken<br />

mit israelischen Jugendlichen und auch Zeitzeugen der dunklen deutschen<br />

Vergangenheit beobachtete, wer Ihnen als Klarinettist oder Saxophonistin auf schulischen<br />

und außerschulischen Veranstaltungen zuhören durfte, der konnte den Eindruck gewinnen,<br />

dass Sie auch durch die Erfahrungen und Begegnungen in der Schule einen Draht<br />

zur Welt aufbauen konnten. „Das Leben gelingt, (…) wenn wir es lieben“, so der Soziologieprofessor<br />

Hartmut Rosa. Gemeint sind „die Menschen, die Räume, die Aufgaben, die<br />

Dinge und Werkzeuge, die uns begegnen und mit denen wir zu tun haben.“ 7 Aber ich weiß<br />

auch von Ihnen und zum Teil von Ihren Eltern, dass es in Ihrer Schulzeit Phasen und<br />

Erfahrungen gab, die Hartmut Rosa als „Resonanzkiller“ bezeichnet. Sie haben auch<br />

Ungerechtigkeit in der Notengebung, Klausur- und Lernstress ertragen und das Gefühl<br />

gehabt, von Angst, Leistungs- und Termindruck getrieben zu sein. Wenn auch die positiven<br />

Begegnungen und die gespürte gute Begleitung überwiegen, so gibt es auch ehrliche<br />

Stellungnahmen der Enttäuschung. Enttäuschung über fehlende Akzeptanz in der Gruppe,<br />

zu wenig Solidarität und Enttäuschung über die fehlende Selbstkritik bei uns Lehrinnen<br />

und Lehrern sowie die zu geringe Bereitschaft, aus Ihren Rückmeldungen über Unterricht<br />

die richtigen Schlüsse zu ziehen. Diesem Punkt möchte ich ein wenig mehr Aufmerksamkeit<br />

schenken, nicht zuletzt weil uns der australische Bildungsforscher John Hattie daran<br />

erinnert, von welch zentraler Bedeutung es für den schulischen Alltag ist, dass Schüler<br />

und Lehrer gemeinsam über Unterricht ins Gespräch kommen. Hattie hat über 50.000<br />

6 Rosa, Hartmut, Was ist das gute Leben? Alles hängt davon ab, ob es zwischen der Welt und uns einen<br />

Draht gibt, der vibriert, : Zeit Philosophie (Beilage), Die Zeit, Nr. 25, Juni 2013, S. 13.<br />

7 Ebenda.<br />

246


Einzug der Abiturientinnen und Abiturienten (Foto: Roland Spether)<br />

Einzelstudien zur Frage ausgewertet, was denn tatsächlich guten Unterricht ausmache.<br />

Er kommt zu einem für alle Fachdidaktiker und Bildungsforscher wohl eher ernüchternden<br />

Ergebnis, dass nämlich erfolgreicher Unterricht in allererster Linie von der Begegnung<br />

zwischen Schüler und Lehrer abhinge und nicht davon, ob forschendes, entdeckendes<br />

oder projektorientiertes Lernen oder Partner-, Einzel- oder Gruppenarbeit vorherrschten.<br />

Wie richtig Hattie damit liegt, beweisen Ihre Rückmeldungen, die zum einen von solch<br />

prägenden Lehrerpersönlichkeiten berichten, aber natürlich auch auf Erfahrungen inflationärer<br />

Gruppenarbeiten und Schülerpräsentationen verweisen, die grundsätzlich natürlich<br />

sinnvoll sein können, eine wirkliche Begegnung zwischen Lehrer, Schüler und Inhalt<br />

aber auch verhindern können. Ganz in Ihrem Sinne plädiert Hattie für ein fehlerfreundliches,<br />

positives Unterrichtsklima, in dem Fragen und Irrtümer erlaubt seien. Aus dieser<br />

Forderung möchte ich eine weitere Empfehlung an uns Lehrer als auch an Sie, die künftigen<br />

Studenten und Auszubildenden, ableiten. Bewahren wir uns gemeinsam die Tugend<br />

des Staunens und des Fragenstellens. Es geht in dieser komplexen Welt nicht darum,<br />

Antworten auswendig zu lernen oder herunterbeten zu können. Wenn es nach Ansicht<br />

des antiken Politikers Perikles nicht unsere Aufgabe sei, die Zukunft vorauszusagen,<br />

sondern auf sie gut vorbereitet zu sein 8 , dann müssen wir uns wieder mehr im Fragenstellen<br />

und in der gemeinsamen Problemlösung üben. „Das gute Leben und eine lebens-<br />

8 zitiert bei: Opaschowski, Horst W., Wir! Warum Ichlinge keine Zukunft mehr haben,<br />

Hamburg 2010, S. 43.<br />

247


werte Zukunft“, so der Erziehungswissenschaftler Horst Opaschowski, „beginnen im Kopf<br />

– beides setzt die Bereitschaft voraus, das Neue zu denken und das Wünschbare offensiv<br />

anzugehen.“ 9 Hattie und Opaschowski sind sich darin einig, dass mit einem positiven<br />

Menschenbild zugleich die Anerkennung seiner Unvollkommenheit unweigerlich verbunden<br />

ist. Wir arbeiten also am Gelingen, können dabei aber auch scheitern. Diese Erfahrungen<br />

gehören gleichermaßen in die Schule wie in das Leben allgemein. Entscheidend<br />

ist, dass wir in den Herausforderungen und Schwierigkeiten des Alltags neue Chancen<br />

entdecken, uns weiter zu entwickeln. Ich weiß und sage das mit aller Hochachtung, dass<br />

nicht wenige von Ihnen solche Situationen erfahren haben. Enttäuschungen über die<br />

eigene schulische Entwicklung können eng verwoben sein mit körperlicher Krankheit,<br />

psychischem Leiden, zu großer Nähe oder Distanz zu Eltern und Freuden, Umzügen oder<br />

anderen Grenzsituationen. Manche Problemlagen konnten meine Kolleginnen und Kollegen<br />

und ich teilen, aufnehmen, berücksichtigen und vielleicht auch lindern. Von anderen<br />

Grenzsituationen wissen nur Sie allein etwas und dennoch sitzen Sie heute hier und haben<br />

es geschafft. Denken Sie jetzt nicht an verlorene Zehntel in der Abschlussnote, sondern<br />

nehmen Sie den ganzen von Ihnen beschrittenen Weg in Augenschein. Sicher ist das<br />

Bestehen und Überstehen einer schwierigen familiären Situation für Sie und Ihre Entwicklung<br />

von weit größerer Bedeutung als der verloren geglaubte Punkt in der<br />

Deutschlangklausur. Wenn Sie solchen Turbulenzen standhalten können und wissen, dass<br />

Sie gerade in Krisenzeiten viel über sich selbst erfahren können, haben Sie viel gelernt<br />

und werden auch andere Chancen und Perspektiven erblicken und ergreifen. 10<br />

Opaschowski glaubt in der Gesellschaft eine „Revitalisierung alter Werte“ zu erkennen,<br />

eine Renaissance von Kernwerten, „die für das soziale Zusammenleben der Menschen<br />

wichtig sind“. 11 Ihre Rückmeldungen scheinen ihm Recht zu geben. So nennen Sie Respekt,<br />

Gewissenhaftigkeit, Unvoreingenommenheit und Ehrlichkeit an erster Stelle, dicht gefolgt<br />

von Gerechtigkeit, Gemeinschaftsgeist, Selbstbestimmung und Höflichkeit. Es ist erfreulich<br />

zu lesen, dass Sie in Ihrem familiären Umfeld und der Schule gleichermaßen die Orte<br />

sehen, an denen Sie diese Werte erlebten und im praktischen Handeln erfuhren. Auch<br />

Gottesdienst und Tage der Orientierung werden mehrfach erwähnt, ebenso wie die individuelle<br />

Beratung durch Lehrerinnen und Lehrer und wiederum die engen Beziehungen<br />

in den Arbeitsgemeinschaften.<br />

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, es geht Ihnen also um das gute Leben, nicht um<br />

einen einengenden Katalog von Regeln und Normen, aber um Werte, die Ihnen „Hilfsmittel,<br />

Leitfaden und Richtschnur“ sind. 12 Es geht Ihnen um Werte, die dauerhaft Halt geben<br />

9 Opaschowski, Horst W., a.a.O., S. 25.<br />

10 Vgl., ebenda, S. 28.<br />

11 Ebenda, S. 185.<br />

12 Vgl. Wolf, Notker, Drobinski, Matthias, Regeln zum Leben. Die zehn Gebote – Provokation und Orientierung<br />

für heute, Freiburg 2008, S. 8f.<br />

248


und nicht mit einem Mausklick von der Bildfläche verschwinden. Wenn Sie Glück für sich<br />

vielfach definieren als das Wissen um Geborgenheit in Familie und Freundeskreis und die<br />

Erfahrung von Liebe, Unterstützung und Solidarität, stimmt es mich hoffnungsvoll, dass<br />

Sie trotz Multitasking und Netzwerkhopping wissen, dass „Facebook-Freunde (…) mit<br />

realen Freundschaften nicht konkurrieren [können].“ 13<br />

An dieser Stelle sei eine kleine Botschaft in Richtung Ihrer Eltern erlaubt, denn auch<br />

für sie stellt die Abiturfeier eine bedeutungsvolle Zäsur dar. Liebe Eltern, teilen Sie die<br />

Freude mit Ihren Kindern und vor allem über Ihre Kinder. Sie sehen, dass Ihren Söhnen<br />

und Töchtern Werte wichtig sind, die Sie Ihnen versucht haben mit auf den Weg zu geben.<br />

Entlassen Sie deshalb die Kinder in ihre neue, nun noch größere Freiheit und vertrauen<br />

Sie darauf, dass sie den richtigen Weg gehen. Werden Sie nicht ungeduldig, wenn sich die<br />

Vorhaben Ihrer Kinder nicht sofort verwirklichen lassen. Gestehen Sie ihnen auch Umwege<br />

oder Neuorientierungen zu, denn „erst wenn die rechte Zeit da ist“, so der Theologe Otto<br />

Betz, „ kann sich das ereignen oder kann das getan werden, was jetzt fällig ist.“ 14<br />

Liebe Schülerinnen und Schüler, es ist nun das letzte Mal, dass ich Sie so ansprechen<br />

kann, denn gleich erhalten Sie Ihre Abiturzeugnisse. Lassen Sie sich also von Ihren Zielen<br />

nicht abbringen, verfolgen Sie diese konsequent mit Zielstrebigkeit und Nachdruck, aber<br />

hören Sie auch auf Ihre innere Stimme und den Rat anderer Menschen. Es kann sein, nein,<br />

es ist gar wahrscheinlich, dass Sie unvorhergesehene Wege kreuzen oder einschlagen<br />

werden. „Jedes Ding hat seine Zeit, jede Zeit hat ihren Segen, lass dich innig nur bewegen,<br />

fremdes Leid und eigenes Leid. Trägst du heut ein Trauerkleid, kommt der Tag es abzulegen:<br />

jede Zeit hat ihren Segen, jedes Ding hat seine Zeit“, so Conrad Ferdinand Meyer. 15<br />

Kehren wir nun zurück zu dem anfangs entworfenen Bild des fertig gestellten Kellers.<br />

Einige Steine für den Bau des Hauses sind nun sortiert und liegen bereit zur weiteren<br />

Verarbeitung. Sie wollen mit dem Bau beginnen, der eine plant einen eingeschossigen<br />

Bungalow, der andere möchte mehrere Etagen verwirklichen. Und es wird auch denjenigen<br />

geben, der die Steine noch auf der Palette lässt, gut verpackt, aber noch nicht den Zement<br />

anmischt. So weit sind Ihre Lebensentwürfe verschieden. Mit dem heutigen Tag verlassen<br />

Sie den gemeinsamen Weg, bisher hatten Eltern und Lender einen gewissen Einblick in<br />

Ihre Planungen oder konnten diese gar mehr oder weniger beeinflussen. Nun brauchen Sie<br />

nach Karl Rahner „Mut zur Entscheidung, (…) die sinnvoll ist und dennoch nicht einfach<br />

das Produkt der Rationalität.“ 16 Was heißt das genau? Sie können analysieren, planen und<br />

13 Opaschowski, a.a.O., S. 82.<br />

14 Betz, Otto, Das Unscheinbare ist das Wunderbare, a.a.O., S. 77.<br />

15 Conrad Ferdinand Meyer, Gedichte, Zürich 1962.<br />

16 Karl Rahner, Die Spannung austragen zwischen Leben und Denken. Plädoyer für eine namenlose Tugend,<br />

in: Rahner Karl und Welte, Bernhard (Hg.), Mut zur Tugend. Über die Fähigkeit menschlicher zu leben,<br />

Freiburg 1979, S. 18.<br />

249


vorausschauen. Sie machen sich Ihre individuellen Kompetenzen bewusst und wollen Ihre<br />

Talente gezielt einbringen. Sie lernen, studieren und bilden sich fort. Und letztlich stellen<br />

Sie fest, dass Sie all das nicht zu dem Beruf führt, der für Sie Berufung ist. Um wirklich zur<br />

Reifung zu kommen, bedürfen Sie zum einen des Zuspruchs Ihrer Mitmenschen und zum<br />

anderen des Vertrauens zu sich selbst. Und beides gehört unmittelbar zusammen. Liebe<br />

Abiturientinnen und Abiturienten, ja, nehmen Sie Ihre beruflichen Ziele in den Blick, aber<br />

vernachlässigen Sie nicht die vielen positiven Kontakte, die Sie in der Kirchengemeinde,<br />

dem Sportverein, dem Orchester oder der Chorgemeinschaft gemacht haben. Suchen<br />

Sie sich gegebenenfalls neue derartige Kontakte. Der Psychologe Gerhard Blickle weist<br />

mit Nachdruck darauf hin, wie bedeutsam „positive Erfahrungen aus anderen sozialen<br />

Bereichen [sind], die nicht davon abhängen, wie es gerade [im Studium oder] im Job<br />

läuft.“ Der Beruf allein dürfe nicht zum identitätsbestimmenden Thema der Persönlichkeit<br />

werden, so Blickle weiter. 17 Richten Sie also Ihren Blick auf gelingende und tragfähige<br />

soziale Beziehungen, „stehen Sie zu dem, was Sie gesagt, getan oder versprochen haben.<br />

Stehen Sie zu Ihren Erfolgen, aber auch zu Ihrem Scheitern.“ 18 Lassen Sie „im persönlichen<br />

Bereich (…) Aufmerksamkeit, Behutsamkeit, Höflichkeit [und] Hilfsbereitschaft“<br />

wachsen und bewahren Sie sich die Ehrfurcht vor allem Leben. 19 Denn „Gott vermittelt<br />

die Einsicht, dass Menschen Grenzen haben.“ (…) „Ehrfurcht“, so die Philosophin Susan<br />

Neiman weiter, „enthält Bewunderung, mehr noch Dankbarkeit: Dankbarkeit für das Sein<br />

und die Tatsache, dass man ein Leben geschenkt bekam. (…) Ehrfurcht ist ein Wert, der<br />

uns im Gleichgewicht hält“. 20<br />

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,<br />

in Dankbarkeit, einen Teil Ihres Lebensweges mit Ihnen gemeinsam gegangen zu sein<br />

und sowohl Empfänger als auch Sender von Botschaften und Inhalten gewesen zu sein,<br />

wünsche ich Ihnen im Namen des ganzen Kollegiums der Heimschule Lender alles Gute.<br />

Wir freuen uns darauf, von Ihren Lebenswegen zu hören! Sie sind an diesem Ort immer<br />

herzlich willkommen!<br />

17 Das Innerste geht keinen etwas an. Wie man im Arbeitsalltag mit Emotionen umgeht – ein Gespräch mit<br />

dem Psychologen Gerhard Blickle über Erfolg, Neid und gute Laune, in: Die Zeit vom 08.05.2013, Nr. 20,<br />

S. 72.<br />

18 Domek, Johanna, a.a.O. , s. 82.<br />

19 Ebenda, S. 65 und S. 67.<br />

20 Susan Neiman, Was ist heute Religion. Vernunft und Glauben gehören zusammen. Nur Fundamentalisten<br />

wissen nichts davon, in: Zeit Philosophie (Beilage), Die Zeit, Nr. 25, Juni 2013, S. 20.<br />

250


Dreimal 1,0 und viele weitere Preise<br />

Roland Spether<br />

Der letzte Schultag begann wie der erste vor acht Jahren mit einem Gottesdienst,<br />

dem Edgar Eisele und Doris Uhlig vorstanden und den Abiturienten zum Thema „App ins<br />

Leben“ mit Texten und Musik gestalteten. Es funktioniere nicht, für jede Lebenslage die<br />

„passende App herunterladen und mit ein paar Wischern die richtige Lösung zu finden,<br />

so Eisele. Menschen seien freie Wesen, Herz und Verstand könnten nicht durch ein Programm<br />

ersetzt werden. Dennoch dürften Menschen vertrauen, dass Gott die von jedem<br />

eingegebene Route richtig berechne, die Kriterien dafür und welcher Weg eingeschlagen<br />

werde, entscheide jeder selbst. Von der Heimkirche ging es in die Hornisgrindehalle, wo<br />

Sarah Eckerle und Adrian van Heyl als klasse Moderatoren durch das Programm führten<br />

und der Kammerchor unter der Leitung von Ellen Krämer für eine besondere Note<br />

sorgte. Musik vom Feinsten präsentierte die Abiband und deren glänzende Solisten, die<br />

mit heißem Sound aufwarteten und einen famosen Beleg für ihre sehr gute Ausbildung<br />

am „Musikgymnasiums Lender“ gab. „Der größte Ruhm im Leben liegt nicht darin, nie zu<br />

fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen“. Dieses Zitat von Nelson Mandela wählten<br />

Lisa Rée, 10c<br />

251


Den Preis der Gemeinde Sasbach für die Traumnote 1,0 erhielten v.l. Sarah Behr, Florian Schuchter und<br />

Nicola Krippl hier mit Bürgermeister Wolfgang Reinholz und Schulleiter Lutz Großmann<br />

(Foto: Roland Spether<br />

die Abiturienten Nicola Krippl und Sebastian Tschan für ihren niveauvollen und kritischen<br />

Rückblick auf die Lenderzeit, die aus vielen Perspektiven beleuchtet wurde. Auch wenn sich<br />

nicht alle Wünsche erfüllten und manche Enttäuschungen erlebten, so erlebten viele die<br />

Lender wirklich als eine „Heim-Schule“ im positiven und guten Sinn, so die Abiturienten<br />

auch mit einem herzlichen Dank an Schulleitung, Lehrer und Eltern.<br />

Dreimal 1,0 und Preis<br />

Den Preis der Gemeinde Sasbach für die Traumnote 1,0 erhielten Nicola Krippl (Vimbuch),<br />

Sarah Behr (Weitenung) und Florian Schuchter (Mösbach) verbunden mit einem<br />

großen Kompliment von Bürgermeister Wolfgang Reinholz. Den Toni-Merz-Preis erhielt<br />

Deborah Springmann (Önsbach). Er würdigte die Bedeutung des „Glücksfalls Heimschule“<br />

für Sasbach, deren breites Bildungsangebot und kulturelle Leistungen über Sasbach hinaus.<br />

Die Grundlage legte Franz Xaver Lender, der vor 100 Jahren starb, ein herausragendes<br />

Engagement als Priester, Politiker, Schulleiter, Gründer der heutigen Volksbank erbrachte<br />

und den die Gemeinde zum Ehrenbürger ernannte. „Ich wünsche euch eine richtig gute<br />

Reise zur Erkenntnis eurer Persönlichkeit“. Diesen Wunsch, verbunden mit dem Erwerb<br />

fachlicher Qualitäten gab Ralf Stopp allen Abiturienten mit auf den Weg, als er den<br />

LuK-Preis (Praktikum und 500 Euro) für die für den besten Schnitt in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern überreichte. Den LuK-Preis erhielt Florian Schuchter, der auch Preise<br />

für Physik und Mathematik bekam. Preise für sehr gute Leistungen erhielten: Katharina<br />

252


Schulleiter Lutz Großmann (links) und Bürgermeister Wolfgang Reinholz übergaben den Toni-Merz-<br />

Preis an Deborah Springmann (Önsbach). (Foto: Roland Spether)<br />

Die Gruppe der Preisträger (Foto: Roland Spether)<br />

253


Schmidt (1,1), Sarah Hirt (1,1), Florian Bertsch (1,2), Marie-Christine Vollmer (1,2), Kira<br />

Geiger (1,2), Valeska Glöckner (1,2), Julia Mayer (1,2), Janika Kind (1,3), Annika Stopp (1,3).<br />

Weitere Preise gingen an Deborah Springmann (Musik), Julia Mayer (Mathematik und<br />

Wirtschaftspreis WG), Valeska Glöckner (Mathematik/WG), Sebastian Tschan (Deutsch/<br />

WG), Nicola Krippl (Deutsch, Politik, Französisch), Stephanie Kimmig (Französisch), Sarah<br />

Behr (Spanisch), Sarah Wössner (Englisch), Juliane Lavori (Englisch/WG), Katharina Knapp<br />

(Chemie), Hannah Knorr (Mathematik), Lena Reger (Geschichte), Constantin Schöttgen<br />

(Sport) sowie für Engagement in der SMV, Katharina Ritter, Deborah Springmann, Freya<br />

Webers, Robin Degen, Lisa Armbruster (WG) und Katharina Knäble (WG).<br />

Abiturientinnen und Abituriennten 2013<br />

Albrecht, Christian Benedikt (Baden-Baden-<br />

Steinbach)<br />

Bauer, Annica Bianca (Sasbach)<br />

Bauer, Julia Anna (Lauf)<br />

Baum, Leonie Franca (Bühl-Oberweier)<br />

Baumann, Lukas (Oberkirch-Nußbach)<br />

Baumann, Nadine (Bühlertal)<br />

Behr, Sarah Alina (Bühl-Weitenung)<br />

Bergmann, Ramona Klara Luise (Renchen-Ulm)<br />

Bernhard, Laura (Oberkirch-Haslach)<br />

Bertsch, Florian (Sasbach)<br />

Blasen, Simon (Oberkirch)<br />

Blum, David Julian (Sasbach)<br />

Bornholdt, Luisa (Renchen-Ulm)<br />

Burger, Christoph Karl (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Bürkel, Marek (Appenweier-Urloffen)<br />

Buschky, Annabelle (Rheinmünster-Greffern)<br />

Buschky, Helena (Rheinmünster-Greffern)<br />

Decker, Fiona Sophie (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Decker, Sebastian (Oberkirch-Ringelbach)<br />

Degen, Robin Julian (Lauf)<br />

Dilzer, Werner Alexander (Bühl)<br />

Dresel, Sophia (Ottersweier)<br />

Eckerle, Sarah (Sasbachwalden)<br />

Egloff, Rasmus Frédéric (Baden-Baden)<br />

Eich, Janina Kristin (Bühl-Rittersbach)<br />

Faißt, Jutta (Sasbachwalden)<br />

Fauth, Simon (Sinzheim-Leiberstung)<br />

Fiala, Lisa (Oberkirch-Haslach)<br />

Fischer, Meike (Sasbachwalden)<br />

Frink, Paul Ferdinand Izan (Bühlertal)<br />

Furdek, Julia (Achern)<br />

Gander, Maximilian (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Ganter, Julian Markus (Achern-Gamshurst)<br />

Gartner, Anna (Bühl)<br />

Geiger, Kira Anais (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Genter, Claudius (Achern-Fautenbach)<br />

Gerber, Tamara Janina (Bühl-Vimbuch)<br />

Gier, Lisa (Willstätt-Legelshurst)<br />

Graf, Marcel (Bühl-Altschweier)<br />

Greber, Julia (Ottersweier)<br />

Gudera, Dominik Thomas (Bühlertal)<br />

Haas, Simon Thomas (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Harlacher, Lukas Sebastian (Bühl-Oberweier)<br />

Hauer, Carolin Elisabeth (Sasbach)<br />

Heid, Sabrina (Ottersweier)<br />

Heinath, Sebastian Florian (Bühlertal)<br />

Helzer, Viktoria (Sasbach)<br />

Henkel, Jan (Achern)<br />

Henkel, Lars (Achern)<br />

Henschel, Nadine (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Hernadi, Eszter (Achern)<br />

Herwijnen van, Denise (Bühl-Moos)<br />

Hesse, Maximilian (Baden-Baden-Neuweier)<br />

254


Hirt, Sarah Cornelia (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Hofer, Alexander (Achern-Önsbach)<br />

Hofsäss, Jan (Bühl)<br />

Holthaus, Lisa (Neuried-Altenheim)<br />

Huber, Katja Anna (Achern-Mösbach)<br />

Huber, Marcel (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Hummel, Frederick (Achern-Fautenbach)<br />

Kannewischer, Victoria (Bühl-Eisental)<br />

Kaufmann, Kristina Monika (Rheinmünster-<br />

Greffern)<br />

Kind, Janika Rosalie (Sasbachwalden)<br />

Knapp, Alexa (Bühl)<br />

Knapp, Katharina (Bühl-Vimbuch)<br />

Knapp, Luisa Marie (Achern-Mösbach)<br />

Knorr, Hanna (Achern-Önsbach)<br />

Kolasch, Eva-Marie (Bühl-Vimbuch)<br />

König, Lena (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Krippl, Nicola Antonia Sophie (Bühl-Vimbuch)<br />

Kupfer, Christopher (Achern)<br />

Kurz, Jaro Jonathan (Renchen-Ulm)<br />

Lauk, Frank Daniel (Renchen)<br />

Lazzaro, Pier-Gino Mario (Bühl)<br />

Leible, Lucas Frederic (Appenweier-Urloffen)<br />

Lesch, Franziska (Bühlertal)<br />

Link, Laura Katharina (Ottersweier)<br />

Lorenz, Irina (Bühlertal)<br />

Löser, Katharina (Lichtenau)<br />

Matla, Natalie Chantal (Bühl-Altschweier)<br />

Meier, Alisha (Sasbach-Obersasbach)<br />

Meier, Markus Niclas (Ottersweier)<br />

Metzinger, Anna Helena (Ottersweier)<br />

Moritz, Tobias Fabian (Kappelrodeck)<br />

Moser, Maximilian Alexander (Offenburg-Griesheim)<br />

Müller, Lukas Maria (Sasbach)<br />

Muller, Nicole (Achern-Gamshurst)<br />

Münch, Veronica Kristina (Lichtenau-Scherzheim)<br />

Paál, Franka Anika (Bühl-Eisental)<br />

Pavel, Santana (Sasbach)<br />

Philipp, Lea Joséphine Patricia (Kappelrodeck)<br />

Raih, Raphaela (Bühl-Vimbuch)<br />

Rausch, Dennis Sascha Daniel Stefan (Bühl-<br />

Kappelwindeck)<br />

Reger, Lena Christine (Bühl-Vimbuch)<br />

Reichenbach, Lukas (Achern)<br />

Reimann, Cornelius Amadeus (Bühl-Rittersbach)<br />

Rheinschmitt, Nathalie Sophia (Sasbach)<br />

Richter, Teresa Gabriele Maria (Lauf)<br />

Ringwald, Stefan (Sasbach-Obersasbach)<br />

Ritter, Katharina Sarah (Oberkirch-Nußbach)<br />

Roth, Chiara (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Roth, Lukas (Bühlertal)<br />

Rumpf, Max Julian (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Rumpf, Tom Christian (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Schemel, Patrick Sebastian (Achern-Önsbach)<br />

Schmidt, Katharina Lisa-Maria (Bühl)<br />

Schmidt, Michael (Oberkirch-Nußbach)<br />

Schmieder, Philipp (Ottersweier)<br />

Schnurr, Johanna Viktoria (Bühlertal)<br />

Schnurr, Sebastian Franz Nikolaus (Sasbach)<br />

Schöttgen, Constantin (Achern-Oberachern)<br />

Schuchter, Florian Simon (Achern-Mösbach)<br />

Schweizer, Louisa (Achern-Fautenbach)<br />

Schwenk, Lara (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Seidler, Lena Sofia (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Siebert, Etienne (Appenweier)<br />

Siefermann, Katharina Judith (Achern)<br />

Skrzipczyk, Natalie Vanessa (Bühlertal)<br />

Späth, Tobias Martin (Oberkirch)<br />

Spiridonidis, Konstantinos (Bühlertal)<br />

Springmann, Deborah (Achern-Önsbach)<br />

Stahl, Julia Sabrina (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Stahr, Cornelia (Lauf)<br />

Steinmann, Maximilian (Lauf)<br />

Stenger, Sebastian Andreas Friedrich (Achern)<br />

Steurer, Florian (Sasbach)<br />

Stopp, Annika Marie (Bühl)<br />

Terlaak, Philipp Michael (Ottersweier)<br />

Thallner, Ronja Sophia (Rheinau-Freistett)<br />

Thoma, Simon Patrick (Bühl-Eisental)<br />

Villinger, Katrin (Sasbach)<br />

Vollmer, Marie-Christine (Bühl)<br />

Volz, Luisa Viktoria (Bühl)<br />

von Heyl, Adrian Ernst Albrecht (Achern-Oberachern)<br />

255


Waidelich, Ramona (Bühlertal)<br />

Webers, Freya Alexandra (Lichtenau)<br />

Wehle, Lisa Maria (Bühlertal)<br />

Weißer, Lukas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Wojnar, Karoline Wanda (Bühl-Altschweier)<br />

Wolf, Maria-Theresia Sofia (Bühl)<br />

Wössner, Sarah Kate (Achern)<br />

Wußler, Caroline (Ottenhöfen)<br />

Zink, Adrian Manuel (Sasbach-Obersasbach)<br />

Zink, Julia (Lauf)<br />

Abiturientinnen und Abituriennten des WG<br />

Im Wirtschaftsgymnasium erzielten die „Kapplerinnen“ Valeska Glöckner und Julia<br />

Mayer mit jeweils 1,2 den besten Schnitt.<br />

Armbruster, Daniela (Achern)<br />

Armbruster, Lisa (Lauf)<br />

Bäuerle, Amelie (Kappelrodeck)<br />

Blust, Mario (Ottenhöfen)<br />

Braxmeier, Carina (Achern-Mösbach)<br />

Bühler, Annika (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Burgert, Carolin (Achern-Fautenbach)<br />

Diehr, Kim (Lauf)<br />

Emer, Dorothea (Sasbach)<br />

Falk, Marius (Lauf)<br />

Fischer, Daria (Kappelrodeck)<br />

Gerber, Stefanie (Sasbach)<br />

Glatt, Theresa (Oberkirch)<br />

Glöckner, Valeska (Kappelrodeck)<br />

Gomann, Sandra (Bühl-Oberbruch)<br />

Haas, Alexander (Bühl)<br />

Herdt, Natalja (Achern)<br />

Hurst, Louisa (Achern)<br />

Kimmig, Stephanie (Oberkirch)<br />

Klose, Tamara (Willstätt)<br />

Knäble, Katharina(Lautenbach)<br />

Kohler, Felix (Oberkirch)<br />

Kreuz, Simon(Ottenhöfen)<br />

Landersheim, Vanessa-Nina (Sasbach)<br />

Lavori, Juliane (Achern)<br />

Mai, Kornelia (Lauf)<br />

Mayer, Julia (Kappelrodeck)<br />

Münz, Katharina (Seebach)<br />

Nguyen, Linh (Achern)<br />

Nock, Marco (Bühl-Weitenung)<br />

Pfeifer, Peter (Ottersweier)<br />

Reichert, Constantin (Ottersweier)<br />

Riehle, Selina (Sasbach)<br />

Schallmeier, Mario (Renchen)<br />

Schindler, Irina (Sasbachwalden)<br />

Schneider, Helen (Sasbachwalden)<br />

Scholler, Jannik (Bühl-Moos)<br />

Schulte, Marcel (Oberkirch)<br />

Schwer, Simon (Bühl)<br />

Spraul, Juliane (Achern)<br />

Tschan, Sebastian (Rheinmünster)<br />

Wilhelm, Rebecca (Lauf)<br />

Wolf, Anna-Maria (Rheinmünster)<br />

Zink, Kristina (Lauf)<br />

Zumkeller, Manuel (Bühl-Moos)<br />

256


Sina Ernst, 7 a<br />

257


Seminar St. Pirmin<br />

258<br />

Chronik des Seminars St. Pirmin<br />

im Zeitraum April 2013 – April 2014<br />

Edgar Eisele, Rektor<br />

Nach den Osterferien beginnen am 10. April 2013 auch für Kurs III des Kollegs die<br />

schriftlichen Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Religion und Latein.<br />

Die guten Verbindungen des Seminars zum Kloster Erlenbad finden ihren Ausdruck im<br />

gemeinsamen Sonntagsgottesdienst mit Spiritual Ruschil am 14. April. Die Gemeinde<br />

Sasbach lädt am 18.4. zu einem Vortrag von Eric Vollmer „Der Namensgeber der Lender-<br />

Gemeinde“ in den neuen Ratssaal ein. Einen für das Seminar besonderen Gemeinschaftsabend<br />

erleben wir am 23.4.: Nachdem wir mit dem Ehepaar Wagner eine Einführung<br />

in gute Tischmanieren erhalten hatten, wollen wir das Erlernte nun auch anwenden.<br />

Jeder Schüler konnte einen persönlichen Gast zu einem Dinner einladen. Der Seisesaal<br />

wird festlich gedeckt, unser Koch, Herr Furtwängler, hat mit seinem Team ein köstliches,<br />

mehrgängiges Menü vorbereitet, alle haben sich in Schale geworfen und praktizieren<br />

Esskultur vom Feinsten.<br />

Ende April findet in Freiburg die erste Diözesanversammlung im Rahmen des Dialogprozesses<br />

unseres Erzbischofs Dr. Zollitsch statt. Durch Spiritual Ruschil und Rektor<br />

Eisele ist unser Seminar dort gut vertreten und die beiden können durch ihre Berichte<br />

die Seminaristen hautnah teilhaben lassen. Vom 1.-5. Mai finden für das Kolleg die<br />

Exerzitien statt. Eine Gruppe verbringt mit Spiritual Ruschil in Zuwald geistliche Tage<br />

in der abgeschiedenen Ruhe des Harmersbachtales. Pastoralreferentin Isabelle Molz<br />

veranstaltet mit einem Team (u.a. mit dem ehemaligen Pirminer Marco Greipel) Tage der<br />

religiösen Orientierung im Kloster Heiligenbronn. Die dritte Gruppe fährt in Begleitung<br />

ihres Mathelehrers Peter Reif nach Taizé.<br />

In der Seminarkirche heiraten am 11. Mai unsere Hausangestellte Gerda Birkner und<br />

Werner Schilling. Von Herzen gratulieren wir und freuen uns mit den beiden, dass dies<br />

so möglich sein kann und stellen gern den Rahmen für die schöne Feier zur Verfügung.<br />

Stefan Schmid aus Konstanz, Abitur 2005, ist einer der fünf Diakone, die am 12. Mai<br />

von Erzbischof Zollitsch im Freiburger Münster zu Priestern geweiht werden. An seinem<br />

Weihetag, dem 14. Mai, lädt Rektor Eisele, die Hausgemeinschaft, die Heimschule Lender<br />

und Mitarbeiter aus dem Dekanat anlässlich seines silbernen Priesterjubiläums zu einem<br />

Festgottesdienst und einem Empfang in der Aula ein. Der ehemalige Spiritual des Priesterseminars<br />

und Dekansvorgänger Ludwig Hönlinger hält die Festpredigt, in der er ein<br />

zeitgemäßes, am Konzil orientiertes Priesterbild darlegt. Der Neupriester Stefan Schmid<br />

kommt am 11. Juni zur Nachprimiz ins Seminar. Für Schüler. Lehrer und Angestellte ist


Pirminer und Heimschüler beim gemeinsamen „72-Stunden-Projekt“<br />

dies alle Jahre wieder ein besonderes und freudiges Wiedersehen, wenn Ehemalige als<br />

Neupriester dem Gottesdienst vorstehen und den Primizsegen erteilen. Mit Stefan Schmid<br />

haben wir wie in früheren Tagen auch an diesem Abend viel gelacht und Erinnerungen<br />

ausgetauscht. Christian Hess, Abiturjahrgang 2005, wird am 23. Juni in der Pfarrkirche<br />

in Kirrlach von Erzbischof Dr. Zollitsch zum Diakon geweiht.<br />

Eine bunt gemischte Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Kollegs und der Heimschule<br />

Lender beteiligt sich an der bundesweiten Sozialaktion des BDKJ „72 Stunden – Uns<br />

schickt der Himmel“. Von Donnerstagabend bis Sonntagnachmittag sollte die Gruppe auf<br />

dem Gelände des Klosters Erlenbad ein begehbares Barfuß-Labyrinth errichten. Isabelle<br />

Molz begleitet die Gruppe und die Schwestern des Klosters sorgen für das leibliche Wohl,<br />

so dass die Jugendlichen mit vollem Tatendrang ans Werk gehen und mit viel Spaß, Wasser<br />

und Schweiß das Werk vollbringen können. Voller Stolz präsentieren sie das innerhalb<br />

der 72-Stundenfrist fertiggewordene Labyrinth, das mit einer gottesdienstlichen Feier<br />

eingeweiht wird.<br />

Ganz entspannt gehen unsere Abiturienten Andreas Ruh, Benjamin Spang und Mike<br />

Spitschu in die mündlichen Abiturprüfungen und dürfen danach hervorragende Abizeugnisse<br />

in Empfang nehmen. Vier Jahre kontinuierliches Arbeiten und Mühen haben sich<br />

gelohnt. Darüber hinaus haben sich alle drei in großartiger Weise für die Hausgemeinschaft<br />

engagiert und diese mitgeprägt. So haben wir allen Grund, am 23. Juni in der Abiturfeier<br />

259


In 72 Stunden ein wunderschönes, Begehbares Barfuß-Labyrinth erstellt.<br />

froh und dankbar zu sein, auch wenn es danach heißt, Abschied zu nehmen. Dass zwei<br />

Schüler den Weg ins Priesterseminar nach Freiburg wagen, setzt hinter das Seminar und<br />

seinen Auftrag nochmals ein Ausrufezeichen! Im Rahmen der Abiturfeier wird Pastoralreferentin<br />

Isabelle Molz verbschiedet. Als leidenschaftliche „Jugendarbeiterin“ hat sie die<br />

Gelegenheit wahrgenommen, als Bildungsreferentin zur KJG ins Jugendamt nach Freiburg<br />

zu wechseln. Isabelle Molz ist die erste Frau, die in der Leitung des Seminars mitgearbeitet<br />

hat. Durch ihre freundliche Art und ihre fachliche Kompetenz hat sie sich in diesen zwei<br />

Jahren viel Anerkennung und Respekt bei Schülern und Mitarbeitern erworben. Ihre Predigten<br />

und Beiträge im Geistlichen Gespräch zeugen von einer spirituellen Tiefe. Rektor<br />

Eisele bedankt sich im Namen der Hausgemeinschaft für die herzliche Weggemeinschaft.<br />

Während sich der Vorkurs ab dem 8.7. den Vorkursprüfungen stellt, absolvieren die<br />

Schülerinnen und Schüler von Kurs I ihr zweiwöchiges Sozialpraktikum Compassion in<br />

den verschiedensten Einrichtungen und sammeln dabei wertvolle Erfahrungen, die sie<br />

am Reflektionstag kreativ einbringen. Das Vorkursfest mit dem gemeinsamen Besuch des<br />

Serenadenkonzerts im Klosterhof im Erlenbad beschließt für die Vorkürsler ein erfolgreiches<br />

Schuljahr. Am Schulfest der Heimschule Lender ist auch das Kolleg beteiligt. Die<br />

alkoholfreien Cocktails von Kurs I finden reißenden Absatz.<br />

260


Pastoralreferentin Isabelle<br />

Molz wie immer<br />

voll in Aktion<br />

Weihbischof Rainer Klug feiert mit den <strong>Sasbacher</strong>n am 21.7. in der Pfarrkirche ein<br />

Pontifikalamt zum Lenderjahr, in dem das Lebenswerk ihres langjährigen Pfarrers, Franz-<br />

Xaver Lender, gewürdigt wird.<br />

Der Abijahrgang St. Pirmin 2008 feiert sein 5-jähriges Abijubiläum mit einem schönen<br />

Grillabend im Hof des Seminars. Einmal mehr zeigt sich die herzliche Verbundenheit der<br />

Ehemaligen zu St. Pirmin.<br />

Mit dem 9.9.2013 beginnt das neue Schuljahr, in dem zum ersten Mal keine neuen<br />

Schüler mehr aufgenommen werden. Die zu Beginn des Jahres angekündigte schrittweise<br />

Schließung des Seminars wird nun umgesetzt. Es wohnen noch fünf interne Schüler im<br />

Seminar, die alle im 1. Obergeschoss untergebracht sind: Constantin Bours, Sebastian<br />

Schindler, Kim Schöppe, Stefan Szöllös und Antonio Wespel. Wir sind jetzt eine kleine<br />

Hausgemeinschaft, die eng zusammen gekommen ist. Vieles lässt sich nun bei den gemeinsamen<br />

Mahlzeiten ohne zusätzliche Termine besprechen und klären. Der Dienstagabend<br />

bleibt unser Gemeinschaftsabend, den wir mit einem gemeinsamen Gottesdienst und<br />

geistlichen, kulturellen und organisatorischen Themen gestalten.<br />

261


Kolleg und Seminar gemeinsam unterwegs auf den Spuren des Hl. Pirmin<br />

Am dritten Wochenende im Oktober finden traditionell die Altsasbachertage statt, zu<br />

denen immer auch viele ehemalige Pirminer kommen. Nach dem offiziellen Programm am<br />

Samstag ist die Pirminbar ein beliebter Treffpunkt, an dem herzlich und ausgiebig gefeiert<br />

und so manche Erinnerung ausgetauscht wird. Zum 1260. Todestag führt uns unser Pirminsausflug<br />

am 9.11. nach Hornbach, wo der Hl. Pirmin in seiner letzten Klostergründung<br />

753 starb und begraben wurde. Nach dem Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche<br />

St. Pirminius, konnten wir unter sachkundiger Führung die Ausstellungsräume und die<br />

Grabstätte besichtigen. In der von der evangelischen Kirche errichteten Gedenkstätte kann<br />

man noch das Grab sehen, während die Gebeine des Heiligen zwischenzeitlich in Innsbruck<br />

in der Jesuitenkirche aufbewahrt werden. Über Bad Bergzabern kehren wir zurück nach<br />

Sasbach, wo wir den Abend in der Bar ausklingen lassen. Am 27.11. besuchen wir den<br />

Vortag von Wolfgang Kessler, Chefredakteur von publik forum, zum Thema „Gerechtes<br />

Wirtschaften in der Globalisierung“.<br />

Zum 1. Dezember verlässt unsere langjährige Mitarbeiterin Sabine Wiegert das Seminar<br />

und tritt im benachbarten Kindergarten St. Elisabeth ihre neue Arbeitsstelle an. Wenige<br />

Tage später erleidet sie einen schweren Schlaganfall. Auch Wochen später nach Kranken-<br />

262


An der Grabstätte des Hl. Pirmin in Hornbach/Pfalz<br />

hausaufenthalt und Rehamaßnahmen leidet sie immer noch unter heftigen Lähmungen und<br />

Sprachbehinderungen. Unsere Gedanken und Gebete begleiten sie in dieser schweren Zeit.<br />

Die Wochen vor Weihnachten sind zum einen durch Klausuren geprägt, zum anderen<br />

erfahren sie durch den Advent einen besonderen Charakter. Am Seminarwochenende,<br />

14./15. Dezember, zieht der Duft der Weihnachtsbäckerei durch unser Haus; wir fahren<br />

zu einem winterlichen Spaziergang auf die Hornisgrinde, wo wir sogar mit einem echten<br />

Schneemann Schlitten fahren. Im Sonntagsgottesdienst wird die Studentin Lioba Lühl<br />

aus Freiburg in der Seminarkirche getauft und gefirmt. Diese Taufe einer Erwachsenen<br />

ist ein bewegendes Zeugnis und regt an danach zu fragen, wie wichtig uns selbst unser<br />

Getauftsein ist. Zusammen mit ihren Angehörigen können wir diesen besonderen Schritt<br />

gemeinsam feiern. Gleichzeitig mit vielen Christen der ACK versammelt sich die Hausgemeinschaft<br />

im Rektorhaus zum Hausgebet im Advent. Das Jahr beschließen wir mit unserer<br />

traditionellen Adventsfeier. Die Besinnung von Spiritual Ruschil ist in doppeltem Sinn<br />

eine Sternstunde, die uns auf das kommende Weihnachtsfest einstimmt. Der gemütliche<br />

Teil im Speisesaal ist wie immer durch den Besuch des Nikolaus geprägt, der mit ein paar<br />

mahnenden und aufmunternden Worten allen kleine Geschenke überreicht.<br />

Seit Wochen beschäftigen uns schreckliche Fernsehbilder und Berichte von Flüchtlingen<br />

auf überfüllten Booten oder in Flüchtlingslagern, wir hören von Menschen, die auf ihrer<br />

Flucht umkommen. Die Lage in Syrien spitzt sich zu, tausende verlassen ihr Land, in dem<br />

263


Winterausflug auf die Hornisgrinde<br />

ein Bürgerkrieg tobt. Papst Franziskus besucht Flüchtlinge auf der Insel Lampedusa und<br />

ruft zu einem Tag des Gebetes und Fastens angesichts der angespannten Lage in Syrien auf.<br />

Uns im Seminar trifft die Anfrage, ob wir nicht Platz hätten, um Flüchtlinge aufzunehmen.<br />

Nach einigen Überlegungen und Gesprächen sind wir bereit, im 2. Obergeschoss des sog.<br />

Neubaus Zimmer für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Gastfreundschaft spielte in den<br />

vom Hl. Pirmin gegründeten Klöstern eine wichtige Rolle. Unser ursprünglicher Auftrag<br />

im Seminar geht zu Ende und so können wir, durchaus im Sinne unseres Namenspatrons,<br />

noch einmal etwas Gutes und Sinnvolles tun, in dem wir Menschlichkeit und Nächstenliebe<br />

ganz konkret in die Tat umsetzen. Die ursprüngliche Idee, syrische Christen bei<br />

uns aufzunehmen, lässt sich nicht umsetzen. So begrüßen wir am 21.1.2014 die ersten<br />

Flüchtlinge aus Syrien: eine 6-köpfige und eine 3-köpfige Familie und eine Einzelperson.<br />

Alle sind Sunniten und Kontigentflüchtlinge, die gleich Arbeit und Wohnung suchen<br />

könnten. In den kommenden Tagen treffen weitere Familien aus Syrien und Afghanistan<br />

ein, so dass mit über 30 Personen neues Leben ins hellhörige Haus kommt. Wir laden<br />

unsere Gäste zu einem Begrüßungstee in unseren Speisesaal ein. Mit Hilfe des Ehepaares<br />

Lang, das wertvolle Übersetzungsarbeit leistet, können erste Kontakte geknüpft werden.<br />

Ein Unterstützerkreis koordiniert Kleiderspenden, Hilfsangebote und Sprachkurse. Ein<br />

neues Miteinander entsteht!<br />

264


Pirminer vor der Klosterkirche<br />

in Alpirsbach<br />

Zum Jahreswechsel 2013/14 findet in Straßburg und in der Ortenau das internationale<br />

Taizétreffen statt. Auch in Sasbach sind Gäste aus aller Herren Länder untergebracht. Die<br />

Heimkirche eignet sich bestens für das morgendliche Gebet und die Gesprächsgruppen. In<br />

der Silvesternacht versammeln sich nach dem Friedensgebet Gäste und Gastgeber in der<br />

Aula von St. Pirmin. Alle vertretenen Nationen tragen mit einem kleinen Programmpunkt<br />

zu einem bunten Fest bei. Am 21.1.2014 begeht Dr. Werner Guldenfels, ehemaliger Schulleiter<br />

der Heimschule und einer der Gründerväter des Seminars, seinen 90. Geburtstag.<br />

Eine Abordnung aus Sasbach fährt nach Freiburg, um dem Jubilar zu gratulieren und Dank<br />

und Anerkennung für seine großen Verdienste auszusprechen. Der frühere Botschafter<br />

Israels in der Bundesrepublik, Avi Primor, hält am Holocaust-Gedenktag in der Aula einen<br />

Vortrag über die aktuelle politische Lage in Israel: „Frieden im Nahen Osten ist möglich“.<br />

Für die Pirminer ist dies ein Gemeinschaftsabend mit hohem Gewinn!<br />

Bunt geschmückt wird die Pirminbar für unsere Hausfastnacht. Ein kleines Programm<br />

und lustig verkleidete Gäste sorgen für einen gelungenen Abend, bei dem die syrischen<br />

Flüchtlinge aus dem Staunen kaum raus kommen. Mit Kollegleiter Gerd Sarcher fährt<br />

Kurs II nach Rastatt, um im dortigen Schloss einen Einblick in die badische und deutsche<br />

Revolution zu bekommen, bei der unser Schulgründer ja aktiv teilgenommen hatte. Das<br />

265


Der Heilige Pirmin in einem<br />

Gemälde von Christa-Maria Weber<br />

Keimer<br />

Seminarwochenende im März<br />

nutzen wir zu einer kleinen<br />

Fahrt auf den Odilienberg im<br />

Elsaß, einem auch für unsere<br />

Region bedeutenden Wallfahrtsort.<br />

An der Odilienquelle<br />

werden die mitgebrachten Flaschen<br />

mit dem „heilsamen“<br />

Wasser gefüllt. Zum 1. April<br />

wechselt unsere Mitarbeiterin<br />

Annette Jäger, die ebenfalls<br />

seit vielen Jahren im Seminar<br />

treue Dienste geleistet hat, in<br />

den Kindergarten St. Elisabeth.<br />

Anfang April fahren wir nach<br />

Alpirsbach und besichtigen die<br />

dortige Klosteranlage. Interessant<br />

waren für uns nicht nur die verschiebbare Orgelskulptur in der Klosterkirche und die<br />

lateinischen Inschriften der Lateinschüler in ihren Zellen, sondern auch das Alpirsbacher<br />

Klosterbräu mit seinem berühmten Brauwasser. Die Pirminer engagieren sich immer<br />

wieder auch über das Seminar hinaus und bereiten die Taizégebete im Kloster mit vor und<br />

gestalten auch musikalisch eine Meditation in der Autobahnkirche. Mit einem Abend der<br />

Versöhnung stimmen wir uns auf die kommenden Kar- und Ostertage ein.<br />

Mit Ende des Schuljahres wird der Seminarbetrieb offiziell eingestellt und der Aufwand<br />

deutlich reduziert. Die restlichen Schüler werden bis 2015 bzw. 2016 noch im Seminar<br />

in einer Art Wohngemeinschaft wohnen bleiben und werden auch weiterhin schulisch,<br />

geistlich und organisatorisch betreut. Das Mittagessen wird in der Cafeteria der Heimschule<br />

eingenommen. Möglicherweise wird die integrative Montessori-Schule Räumlichkeiten<br />

im Erdgeschoss für den Unterricht sowie Küche und Speisesaal nutzen.<br />

Zu einem „Finale Pirmin“ laden wir 18. Juli um 15.00 Uhr alle Ehemaligen und alle, die<br />

mit uns verbunden sind, zu einem Gottesdienst und einem anschließenden Begegnungsfest<br />

herzlich ein. Wir freuen uns, dass Generalvikar Dr. Fridolin Keck und Domkapitular Dr.<br />

Eugen Maier ihr Kommen zugesagt haben.<br />

266


Priesterweihe Stefan Schmid<br />

„Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,8)<br />

Adelheid Kaltenbach<br />

Am 12. Mai 2013 wurde der 32jährige Stefan Schmid , ehemaliger Schüler des Seminars<br />

St. Pirmin, durch Erzbischof Robert Zollitsch im Freiburger Münster zum Priester<br />

geweiht. Auf die Frage hin, warum er Priester geworden sei, fallen Stefan Schmid gleich<br />

mehrere Antworten ein:<br />

„Warum ich Priester geworden bin?<br />

Weil Jesus Christus mich schon immer fasziniert hat.<br />

Weil ich viele Priester als Vorbilder erleben durfte.<br />

Weil ich eine tolle Jugendarbeit in meiner Heimatgemeinde erfahren habe.<br />

Weil mich viele Menschen unterstützt haben.<br />

Weil es wunderschön ist, mit Menschen gemeinsam auf der „Gottsuche“ zu<br />

sein.“<br />

Das alles nimmt man Stefan Schmid sofort ab, denn er sagt diese Sätze in einer Heiterkeit<br />

und aus einer tiefen inneren Überzeugung heraus, die beeindrucken.<br />

Stefan Schmid (Mitte) ,mit Erzbischof Robert Zollitsch (links) bei der Priesterweihe<br />

267


Stefan Schmid wurde in Konstanz geboren; als seine Staatsangehörigkeit nennt er<br />

schmunzelnd seine Heimatpfarrei St. Gebhard in Konstanz-Petershausen. Dort ist er zur<br />

Erstkommunion gegangen, dort gehörte er zu den Pfadfindern und dort war er Ministrant<br />

bis zu seinem Eintritt ins Priesterseminar Freiburg. Ganz selbstverständlich klingt es, wenn<br />

er von seiner Tätigkeit als Mitglied im Ministrantenrat, von seiner Zeit als Aushilfsmesner<br />

oder von seinem Wirken als Pfarrgemeinderat erzählt.<br />

Stefan Schmid ist ein bodenständiger, heimatverbundener Mensch; das zeigen seine<br />

Hobbys: Geschichtsstudien (insbesondere Heimatgeschichte), Arbeiten in der heimatlichen<br />

Werkstatt, Freunde treffen, am Bodensee verweilen, Lesen.<br />

Nach seinem Realschulabschluss hat Stefan Schmid in einem alteingesessenen Konstanzer<br />

Betrieb eine Ausbildung zum Schreiner abgeschlossen. Doch schon aus jener Zeit<br />

stammen erste Überlegungen für ein Theologiestudium. Um seinem Ziel näher zu kommen,<br />

kam Stefan Schmid 2001 in das Spätberufenenseminar St. Pirmin nach Sasbach, wo er<br />

2005 die allgemeine Hochschulreife erlangte.<br />

Gleich im Herbst folgten der Beginn des Theologiestudiums und der Eintritt ins Priesterseminar<br />

in Freiburg. Seine Gemeindepraktika absolvierte Stefan Schmid in Adelsheim,<br />

Seckach und Osterburken. 2008/09 folgte ein Studienaufenthalt (Externitas) in München.<br />

Auf ein wichtiges Vorbild stieß Stefan Schmid beim Verfassen seiner Diplomarbeit.<br />

Er setzte sich mit dem Priesterbild des Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774 –1860)<br />

auseinander und fand dabei auch seinen Primizspruch: „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4, 8).<br />

Stefan Schmid dazu: „Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich mich mit den Weiheansprachen<br />

Wessenbergs beschäftigt, die er selbst als Generalvikar im Priesterseminar<br />

der Diözese Konstanz (in Meersburg, auf der anderen Seeseite, wo auch die bischöfliche<br />

Residenz lag) vor den Weihekandidaten gehalten hat. Dort ist immer wieder die Liebe das<br />

zentrale Thema. Es gibt kaum eine Ansprache, in der er nicht auf die Liebe Bezug nimmt.<br />

Ganz „johanneisch“ ist Wessenberg davon überzeugt, dass Gott selbst die Liebe ist.<br />

Für mich war es eine wunderbare Entdeckung, wie dieser katholische<br />

Spätaufklärer ein Priesterbild skizziert, das dem meinen sehr stark entspricht. Das<br />

Priesteramt ist ein Dienstamt, welches nur in der Liebe zu Gott und den Menschen seinen<br />

Sinn hat.<br />

Daher war meine Diplomarbeit ein echter geistlicher Gewinn für mich, weil ich mich<br />

ganz intensiv mit dem „Priester-Sein“ auseinandergesetzt habe. Die Diplomarbeit hat<br />

zwar sehr viel Schweiß gekostet, aber das Thema war eine gute Vorbereitung auf den<br />

Empfang der Weihen.<br />

Besonders gefreut habe ich mich, als ich meinen Primizspruch zufällig in einem Buch<br />

gefunden habe, in dem Wessenbergs Handschrift abgedruckt war mit dem Zitat aus 1<br />

Joh 4, 8. Diese Handschrift wurde dann auch mein Primizbild.“<br />

268


Kassian Armbruster, 10 a<br />

Während seiner <strong>Sasbacher</strong> Zeit erfüllte sich für Stefan Schmid ein Herzenswunsch: Auf<br />

seine Initiative hin bekam seine Heimatpfarrei in Konstanz-Petershausen eine neue Glocke,<br />

die im Kirchturm noch fehlte. Das Gießen dieser Glocke in Passau, an dem Stefan Schmid<br />

mit seinem ganzen Kurs und seinem Tutor teilgenommen hat, war ein unvergessliches<br />

Ereignis. Diese Glocke hat auch bei der Primizfeier am 19. Mai 2013 in St. Gebhard in<br />

Konstanz - trotz strömenden Regens - ganz besonders feierlich geklungen.<br />

Seit September 2013 ist Stefan Schmid Vikar (Kaplan) in den Seelsorgeeinheiten Bad<br />

Krozingen und Hartheim.<br />

Besonders bedauerlich ist für Stefan Schmid die Schließung des Seminars St. Pirmin,<br />

wo er am 11. Juni 2013 seine Nachprimiz feiern durfte. Er ist wohl einer der letzten<br />

Primizianten in St. Pirmin. Aber vielleicht gibt sein großes Vorbild Ignaz Heinrich von<br />

Wessenberg auch hierauf eine Antwort in einem seiner Gedichte:<br />

Nichts bringt die Zeit,<br />

Das nicht die Zeit begrübe,<br />

Ein Stern nur strahlet ewiglich<br />

– Die Liebe<br />

269


270<br />

Verabschiedung der Abiturienten<br />

Gerd Sarcher, Schulleitung<br />

Geehrte Anwesende aus nah und fern,<br />

lieber Andreas, lieber Benjamin, lieber Mike,<br />

vor gut einem halben Jahr habe ich zusammen mit Ihnen eine Currywurst an einer Bude<br />

in Berlin gegessen. Bei dieser Gelegenheit kommt unsere Gruppe schnell ins Gespräch<br />

mit dem Budeninhaber; wir outen uns als Badener, was ihn zu der Frage provoziert: Wie<br />

haltet ihr das da unten nur aus? Gibt‘s dort auch Currywurst? Nein, jedenfalls keine guten<br />

- beantwortet er seine Frage selbst.<br />

Auch Uwe Timm, ein mehr oder weniger bekannter Gegenwartsautor, hat sich in dieser<br />

Sache Gedanken gemacht. Er schreibt: „Unter Kennern kommt es immer wieder zu einem<br />

Streit über den Entstehungsort und das Entstehungsdatum der Currywurst. Die meisten,<br />

fast alle, reklamieren dafür das Berlin der späten Fünfziger Jahre und bezweifeln, dass die<br />

Currywurst erfunden worden ist, sondern eine kollektive Leistung ist wie beispielsweise<br />

die Frikadelle.“ Wer also kam nur auf die Idee, das Feinste mit dem Nächsten, den Curry<br />

mit der Wurst, zu verbinden? (Gedanken aus: Uwe Timm, Die Entdeckung der Currywurst).<br />

Auf jeden Fall sollte uns die geweckte Sehnsucht nach dem Süß-Scharfen in den nächsten<br />

Tagen so sehr beschäftigen, dass wir - selbst noch in den frühen Morgenstunden<br />

- gezielt Imbissbuden ansteuerten, um viermal „Currywurst einfach“ und einmal „Currywurst<br />

XXL“ zu bestellen. Diese facettenreiche Fahrt war ein Highlight in unserer- darf<br />

ich sagen? - gemeinsamen Schulzeit.<br />

Vor vier Jahren begegneten wir uns im September 2009 zum ersten Mal, kurz nachdem<br />

das Seminar zum 50jährigen Bestehen eingeladen hatte. Einer der ersten Abiturienten des<br />

Kollegs hat dem St. Pirmin in seiner Publikation „Geschichten und Gedanken“ ein ganzes<br />

Kapitel gewidmet. Darin heißt es: „Der christlich-humanistische Geist, der Schüler und<br />

Lehrer bis zum heutigen Tag verbindet, lässt hoffen, dass St. Pirmin auch in Zukunft eine<br />

prägende, katholische Bildungseinrichtung bleibt. Wir ehemaligen Schüler begrüßten<br />

daher die feste Zusage des Erzbischofs und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

das Seminar auch in Zukunft zu erhalten und zu fördern. Kräftiger Beifall drückte Dank,<br />

Verbundenheit mit unserer Schule, und die Hoffnung auf deren weiteres segensreiches<br />

Wirken unter dem Schutz St. Pirmins aus, denn in unseren Begegnungen wurde immer<br />

wieder deutlich, wie viel wir ehemaligen Seminaristen Sasbach verdanken.“<br />

In der Zwischenzeit hat sich allerdings viel Gegensätzliches getan. Was für uns alle<br />

bleiben wird für, das ist die Dankbarkeit für das in Sasbach Erreichte. Diese werden Sie<br />

in diesem Augenblick genauso empfinden und neben aller Freude auch erste Zeichen


In vier Jahren zum Abitur ... (Foto: Roland Spether)<br />

der Wehmut spüren. Allein schon die Erinnerung an den ersten Schultag offenbart<br />

Ihre gemischte Gefühlslage, die in der Frage kulminiert: Was kommt nun auf mich zu?<br />

Können Sich die Lehrer auf die besondere Situation eines Kollegiaten einstellen? War die<br />

Entscheidung wirklich die richtige? Und nun - vier Jahre später? Das äußere Ziel - die<br />

heutige Feierstunde anlässlich des Bestehens der Abiturprüfung - haben Sie erreicht.<br />

Dem Wanderer gleich wussten Sie, dass dieser Weg zum Gipfel kontinuierlich ansteigen<br />

sollte. Der Pirminer wäre aber nicht Pirminer, wenn er sich nicht aus dieser erkennbaren<br />

Not mit List und Fantasie zu befreien wüsste: So feierten auch Sie bereits zur Hälfte Ihrer<br />

Schulzeit das „Bergfest“ und damit die Illusion, den Gipfelsturm bereits hinter sich zu<br />

haben, nur weil Sie mehr als die Hälfte der Wegstrecken hinter sich hatten.<br />

Wohlverdiente Pausen oder Ruheoasen haben Sie immer gut einzurichten gewusst; sie<br />

waren aus meiner Erinnerung heraus aber nie Selbstzweck, sondern Startpunkt für neue<br />

Aufgaben, die Sie neben allen schulischen Verpflichtungen gerne im Hause übernommen<br />

haben. So war Benjamin Haussprecher, Kurssprecher und verantwortlich für die Bar.<br />

Mike übernahm das Amt des Haus- und Kurssprechers, trug große Verantwortung im<br />

Messmerteam und leitete die Bibliothek. Andreas Einsatz für die Gemeinschaft liest sich<br />

fast gleich: Schüler- und Kurssprecher, Chef des Bar-Teams, Mitglied im Fototeam und<br />

verantwortlich für die Bienen-AG.<br />

Andreas wird mir mit seinem ruhigen Auftreten immer als Beispiel dafür dienen, wie<br />

viel man im persönlichen Gespräch erreichen kann, wenn man alle Aufgeregtheit beiseite<br />

271


legt und in einem wahren Miteinander an den Austausch von Gedanken geht. Dieses<br />

kommunikative Miteinander sowie die direkte und faire Ansage sind eine Ihrer Stärken,<br />

lieber Andreas. Ein Beispiel aus jüngster Zeit mag dies unterstreichen: Andreas hat mit<br />

dem Bar-Team die Bewirtung des Altsasbacherorchesters übernommen. Knapp, sachlich<br />

und in feierlichem Geschäftston macht er vor einer Politik-Klausur folgende Ansage: „Herr<br />

Sarcher, ich hab‘ da noch eine schlechte Nachricht. Die Rechnung für die Altsasbacher<br />

muss in den nächsten Tagen beglichen werden. Ich geb sie Ihnen!“ Und dann machte er<br />

sich mit einem leichten Grinsen, das über sein Gesicht huscht, an die Analyse eines Textes<br />

zu den Ursachen des Kalten Krieges.<br />

Mike wird mir immer in Erinnerung bleiben als ein sehr korrekter junger Mann, der<br />

nach innen und außen sichtbar aufgeräumt ist. Auch er liebt die Kommunikation in allen<br />

Varianten - Telefon, Mails, WhatsApp mit Smileys, Busch-Funk in Sasbach. Das Ergebnis<br />

all dieser außerunterrichtlichen Tätigkeiten ist klar: Mike mutierte zu einer lebenden<br />

Litfaßsäule; er zählte in den vergangenen vier Jahren zu den am besten informierten<br />

Pirminern. Klare Vorstellungen und konkrete Erwartungen richtete er an seine Umgebung.<br />

Neben den Erfolgen, die er für sich verbuchen konnte, musste er aber auch die Erfahrung<br />

machen, dass nicht alles, was einem für die Sache sehr wichtig ist, auch von den andern<br />

so gesehen wird. Ich bin mir sicher, dass Sie, lieber Mike, auch an diesen Frustrationen<br />

persönlich gewachsen sind, weil ich um die freundschaftlichen und damit helfenden<br />

persönlichen Bande nach Freiburg weiß.<br />

Bei Benjamin schätze ich zuallererst eine profane Äußerlichkeit: sein fränkisches Idiom.<br />

Für mich verlieren schlimme Nachrichten, vorgetragen von Benjamin, viel von ihrer<br />

Wucht. Aber das liegt natürlich auch am Wie der Mitteilung. Benjamin analysiert sehr<br />

scharf, hält sich lange mit einem Urteil zurück, um dann klar und unmissverständlich<br />

seine Position mitzuteilen. Ich erinnere da nur an die kämpferischen Einlassungen, wenn<br />

es um die Zukunft des Seminars ging. Ihr vorgelegtes Arbeitspapier war bald schon eine<br />

wichtige Markierung auf dem Weg in die Zukunft. Auch Sie sind wie Ihre Kurskollegen<br />

sehr zuverlässig, ehrlich, immer für einen Spaß zu haben und schnell, wenn es mal um<br />

eine erbetene Antwort auch während der Ferien geht. Für Sie hat die Mailadresse auch<br />

wirklich noch die Briefkastenfunktion: Sie schauen täglich hinein, um dann auch zeitnah<br />

zu antworten. Einmal erreichte mich die Antwort sogar von Ihrem Lieblingsarbeitsgerät<br />

während der Erntezeit: einem großen Traktor.<br />

Ich bin mir sicher, dass Ihr tiefer Glaube das Fundament geschaffen hat, auf dem Sie mit<br />

so großer Bodenhaftung stehen. Mike und Benjamin werden ja in wenigen Wochen in das<br />

Collegium Borromaeum in Freiburg einziehen. Deshalb können Sie sich in den Worten des<br />

eingangs zitierten Pirminers wiederfinden, wenn er sagt: „Es lässt sich kaum beschreiben,<br />

welche Gefühle uns bewegten, in einem feierlichen Festakt die Reifezeugnisse in Händen<br />

zu halten. In Sasbach wurden Freundschaften geschlossen, Werte vermittelt und unser<br />

Glaube gefestigt. Ich sage es Euch, aber ich brauche Euch alle dazu: Jesus Christus, der<br />

272


(Foto: Roland Spether)<br />

Herr, hat jeden von uns einmal angesprochen und uns in Sasbach zusammengeführt. Er<br />

war und bleibt der unbestrittene Mittelpunkt unserer und jeder christlichen Gemeinschaft.“<br />

Sie haben sich angesprochen und berufen gefühlt, im Kolleg St. Pirmin einen Bildungsweg<br />

der besonderen Art einzuschlagen. Erlauben Sie mir bitte noch einen kurzen Blick<br />

über den Tellerrand von Sasbach hinaus. Mittlerweile erwirbt in der Bundesrepublik jeder<br />

Zweite eines Altersjahrganges die allgemeine oder die Fachhochschulreife; und trotzdem<br />

sieht die OECD einen drohenden Mangel an Hochqualifizierten, der unseren Wohlstand<br />

gefährdet. Zu den Ländern mit einer deutlich höheren Abiturientenquote als Deutschland<br />

gehört Frankreich. In historischer Perspektive zeigt sich aber, dass die Verlängerung der<br />

Ausbildung in Frankreich mit steigender Jugendarbeitslosigkeit einhergeht. Auf der anderen<br />

Seite gibt es in Europa Länder, die eine deutlich niedrigere Abiturientenquote aufweisen<br />

kann als Deutschland. Dem Dogma der OECD zufolge müssten sie zu den ärmeren gehören,<br />

doch das kann man von Österreich und der Schweiz wirklich nicht behaupten. Laut OECD<br />

lag das Pro-Kopf-Einkommen in Österreich 2010 um 3,5 Prozent, in der Schweiz gar um<br />

22 Prozent über dem Deutschlands - und das bei Abiturientenquoten von 40 Prozent in<br />

Österreich und 33 Prozent in der Schweiz.<br />

273


Dass die Integration in den Arbeitsmarkt in diesen Ländern und der Bundesrepublik<br />

besser gelingt als im übrigen Europa, liegt offensichtlich an dem dualen System der<br />

Berufsausbildung. Lieber Benjamin, Sie werden diese Aussage ja aufgrund Ihrer eigenen<br />

Erfahrung nur unterstützen können. Ohne Rücksicht auf fachliches Niveau und gesellschaftlichen<br />

Bedarf kann eine Akademisierung nicht vorangetrieben werden. Das Beispiel<br />

der südeuropäischen Länder (über 70 Prozent mit abiturähnlichem Abschluss) zeigt, welche<br />

persönlichen Enttäuschungen und wirtschaftlichen Verwerfungen angesichts der hohen<br />

Jugendarbeitslosigkeit entstehen.<br />

Im Kolleg St. Pirmin wurde schon immer großen Wert auf fachliches Niveau gelegt.<br />

Erreicht wurde es durch den engagierten Unterricht meiner Kollegen, für den ich mich<br />

ganz herzlich bedanke, dann durch die intensive Lernatmosphäre in Kleingruppen und<br />

gerade in den letzten beiden Jahren durch einen hohe Lernbereitschaft von Ihnen, liebe<br />

Abiturienten.<br />

Daher haben wir jetzt allen Grund, Ihnen ganz herzlich zum bestandenen Abitur zu<br />

gratulieren. Ich darf Sie bitten, zu mir nach vorn zu kommen. Das Reifezeugnis erhalten:<br />

Andreas Ruh, Mike Spitschu, Benjamin Spang. Der Gesamtdurchschnitt liegt bei außerordentlich<br />

guten 1,9.<br />

Sie bekommen mit dem Abiturzeugnis auch die Urkunde der bestandenen Ergänzungsprüfung<br />

in Griechisch überreicht. Geprüft wurden Sie bereits letztes Jahr schriftlich und<br />

mündlich. Nun haben Sie als Qualifikation das Große Latinum und das Graecum; Mike<br />

und Benjamin auch das Hebraicum.<br />

Einen Preis erhalten<br />

• für sein großes Interesse am Fach Biologie und den vorbildlichen Einsatz für die<br />

Bienen-Arbeitsgemeinschaft Andreas Ruh,<br />

• für sehr ansprechende Leistungen im Fach Hebräisch Mike Spitschu und<br />

• für konstant gute und im Abitur sehr gute Leistungen im Fach Deutsch Benjamin<br />

Spang.<br />

Und nun zum Schluss:<br />

Lieber Andreas, lieber Benjamin, lieber Mike - die Frage nach der Entstehung der Currywurst<br />

steht noch offen. Die Antwort finden Sie in einer „wunderbaren Geschichte ...<br />

Prallvoll mit Gefühl und Realität, süß-scharf sozusagen, immer auch etwas bedrohlich wie<br />

ein Märchen aus der nächsten Nachbarschaft „(FAZ), „ein außerordentlich vergnüglich<br />

zu lesendes literarisches Kunststück“. Genau das also, was Sie gesucht haben! Denken<br />

Sie beim Lesen an uns alle, an die beglückenden gemeinsamen Momente und belohnen<br />

Sie sich ab und zu mit einer ...!<br />

Auf ein herzliches Wiedersehen in Sasbach!<br />

274


Worte des Abschieds<br />

Liebe Abiturienten, verehrte Anwesende!<br />

Eduard Kaltenbach, Tutor<br />

Lernstoffe besinge ich und Pirminer, die weither und bildungshungrig von ihren Heimatorten<br />

nach Sasbach ins Kolleg St. Pirmin gekommen sind, in der Absicht, hier ihr Abitur zu<br />

erreichen. Vielfach sind sie hier mit Lernprogrammen traktiert worden durch die Macht<br />

der Lehrpläne und die massiven Anforderungen der einzelnen Fachlehrer. Vieles haben Sie<br />

auch im Zusammenleben hier in der Hausgemeinschaft erlebt, bis Sie Ihre Qualifikation<br />

nachgewiesen haben, woraus dann das Abiturzeugnis als Nachweis der allgemeinen<br />

Hochschulreife und als Ausgangspunkt für weitere berufliche Entwicklung hervorgeht.<br />

Lieber Andreas, lieber Benjamin, lieber Mike,<br />

sicher haben Sie hinter dieser Ankündigung das Konzept des Aeneis-Proömiums des<br />

Dichters Vergil gleich erkannt. Die Aeneis war ja neben der Philosophie des Stoikers Seneca<br />

Sternchenthema in Ihrer schriftlichen Abiturprüfung des Faches Latein.<br />

Aeneas, so heißt es dort, ist ausgiebig zu Lande und auf dem hohen Meer umhergejagt<br />

worden und hat auch im Krieg viel Leid erfahren, bis er sein Ziel erreicht hatte, zum<br />

Gründer einer neuen Stadt und zum Stammvater Roms und damit der Römer zu werden.<br />

Lieber Andreas, lieber Benjamin, lieber Mike, ähnlich wurden Sie vier Jahre lang durch<br />

unterschiedliche Lerninhalte gejagt. Aber niemals war daran der Zorn der Göttin Juno<br />

oder sonstiger dunkler Mächte schuld, sondern hinter den fachlichen Anforderungen stand<br />

natürlich immer das Wohlwollen und der Wunsch Ihrer Fachlehrer, Sie zum Erlangen Ihres<br />

eigenen Zieles zu führen. Dem Aeneas haben die Götter mit ihrem Schicksalsspruch, dem<br />

Fatum, sein Ziel bestimmt. Sie dagegen durften und dürfen sich Ihr Ziel selber stecken!<br />

Der zweite Aspekt im Proömium sind die Kämpfe, die Aeneas führen musste, bis er<br />

sich in Italien den Respekt der Nachbarvölker erringen konnte. „Kämpfe“ müssen wir in<br />

Ihrem Fall hoffentlich nicht wörtlich verstehen. Denken wir einfach an Ihre Erlebnisse<br />

im Miteinander der Hausgemeinschaft, wo es Höhen und Tiefen gab, wie überall, wo<br />

Individuen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten über längere Zeiträume hinweg<br />

auf engem Raum zusammenleben. Was Sie da hoffentlich nicht gelitten, sondern einfach<br />

erlebt haben, wissen Sie selbst am besten. - Nur daran sei erinnert, dass Sie auf Ihrem<br />

Weg vier Kurskollegen verloren haben.<br />

Insgesamt vier Schuljahre lang haben Sie in ihren unterschiedlichen Lernfächern<br />

gymnasiales Wissen angesammelt und Ihre Lernfortschritte in Abfragen und Klausuren<br />

nachgewiesen.<br />

275


Aber von Seneca wird der Satz überliefert, „Non scholae, sed vitae discimus.“ Zu deutsch:<br />

„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Ihre aktive Mitarbeit im Unterricht<br />

und im Haus zeigt, dass Sie die Inhalte und Erfahrungen dieser vier <strong>Sasbacher</strong> Jahre<br />

mit in Ihr Leben hineinnehmen wollten und damit wirklich für Ihr Leben gelernt haben.<br />

Ihrer aktiven Teilnahme am Unterricht ist es zu verdanken, dass die Arbeit in Ihren<br />

einzelnen Fächern niemals eine „Einbahnstrasse“ war, sondern immer auch durch Ihre<br />

Beiträge, Ideen und Vorschläge bereichert wurde. So war sehr schnell eine Ernsthaftigkeit<br />

und menschliche Reife zu erkennen. Es fehlte eben nur noch die fachliche Reife, die Sie<br />

jetzt mit dem bestanden Abitur erreicht haben und gleich nachher mit dem entsprechenden<br />

Dokument bescheinigt bekommen.<br />

Ebenso verliefen die Exkursionen mit Ihnen auf hohem Niveau. Stellvertretend sei die<br />

Kursfahrt von Worms über Maria Laach und Trier nach Weimar, d.h. auf den Spuren der<br />

Nibelungen, des Benediktinerordens, der Römer und der Deutschen Klassik hier erwähnt.<br />

Und selbst da haben Sie zwischen den Programmpunkten bei heiterem Sprichwörterraten<br />

Ihre Gehirnzellen eifrig trainiert.<br />

Mir scheint, dass Sie bei so viel Niveau und Ernsthaftigkeit eine Stufe in der menschlichen<br />

Entwicklung geradezu übersprungen haben: Ich meine das sog. Lausbubenalter. Damit diese<br />

Phase aber nicht total an Ihnen vorbeigeht, möchte ich Sie dieses „Versäumnis“ zumindest<br />

in literarischer Form nachträglich noch nachholen lassen, mit diesem Bändchen, das die<br />

lateinische Fassung der Lausbubengeschichten um Max und Moritz enthält. Bei dieser<br />

Lektüre sollten Sie allerdings den schon erwähnten Spruch von Seneca, für das Leben zu<br />

lernen, wiederum sorgfältig beachten!<br />

Lieber Andreas, lieber Benjamin, lieber Mike!<br />

Unsere Glückwünsche gehen auch an Ihre Angehörigen und Freunde! Aeneas hat, wie<br />

Sie wissen, mit Hilfe der Götter sein vom Fatum aufgetragenes Ziel erreicht. Auch Sie<br />

werden mit Ihrer Motivation und Ernsthaftigkeit Ihre weiteren Ziele im Leben und Beruf<br />

erreichen. Dazu wünschen wir Ihnen viel Glück und vor allem Gottes Segen und Geleit!<br />

Herzlichen Glückwunsch zum glanzvoll bestandenen Abitur!!<br />

276


„St. Pirmin ist ein Glaubenszentrum“ - Worte des Dankes und<br />

des Abschieds der Abiturienten<br />

Mike Spitschu, Abiturient Kurs III<br />

Liebe Festgemeinde,<br />

zunächst möchte ich – auch im Namen von Andreas und Benjamin – Ihnen allen für<br />

Ihr zahlreiches Kommen herzlich danken. Es ist eine große Freude, dass wir dieses Fest<br />

mit so vielen Menschen feiern dürfen, die uns auf dieser Wegetappe begleitet haben.<br />

Ich habe kürzlich darüber nachgedacht, was denn in diesen vier Jahren in St. Pirmin<br />

so alles passiert ist und was wir geleistet haben. Obwohl der Weg zum Abitur im September<br />

2009 noch lange und unerreichbar zu sein schien, so gingen die vier Jahre doch<br />

sehr schnell vorüber und man ist beinahe versucht mit den Worten von Goethes Faust<br />

zu sagen: „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“. Bei näherem<br />

Hinsehen allerdings muss ich erkennen, dass es nicht so ist.<br />

Die Jahre in Sasbach waren Jahre der Freude, des Streites, des Ringens und des persönlichen<br />

Reifens. Wir haben gemerkt, dass das Leben in einer Hausgemeinschaft mit<br />

Menschen, die die verschiedensten Charaktere haben und auch oftmals einen großen<br />

Altersunterschied aufweisen, zwar nicht immer leicht ist, aber trotzdem auch sehr<br />

schön und bereichernd sein kann. Als wir 2009 begannen, waren wir zu siebt in unserem<br />

Kurs und das Haus beherbergte insgesamt noch knapp 20 junge Männer. Heute steht<br />

ein drei Mann starker Abikurs vor Ihnen, der mittlerweile 1/3 der Gesamtbelegschaft<br />

ausmacht. Es gibt mehr Hausangestellte als Schüler, und die Wohnbereiche leeren sich.<br />

Dieser Entwicklung, die allerdings mit Hoffnung und Tatkraft gepaart war, sahen wir uns<br />

die ganzen vier Jahre gegenüber. Schon daran ist zu erkennen, dass unsere Pirminzeit<br />

eine aufregende und sicher keine langweilige Zeit war. Ich selbst kam mit 16 Jahren<br />

nach St. Pirmin. Andreas war 18 und Benjamin gerade 21. Und da der Abschied vom<br />

Elternhaus nicht unbedingt leicht fiel, war ich damals sehr froh über die Atmosphäre<br />

im Haus. Ja, ich kann sagen, dass die Pirminsfamilie, von der Herr Eisele gerne spricht,<br />

wirklich spürbar war. Die Schüler waren freundlich und hilfsbereit, und ich habe eine<br />

funktionierende und lebendige Hausgemeinschaft vorgefunden, die vor allem durch<br />

die Gottesdienste verbunden war und daraus ihre Tat-Kraft schöpfte. Wir traten im<br />

Jubiläumsjahr ins Seminar ein. 50 Jahre Bestehen feierte das Haus, und aus diesem<br />

Anlass war das Ziel des jährlich stattfindenden Pirminsausfluges Innsbruck, wo wir ein<br />

schönes Wochenende verbrachten. Schüler, Lehrer und Hausangestellte waren auf den<br />

Spuren Ihres Patrons unterwegs.<br />

Der heilige Pirmin, vermutlich um 670 n.Chr. geboren, war ein Wanderbischof. Er zog<br />

durch den südwestdeutschen Raum und gründete zahlreiche Klöster, die er zu Zentren<br />

der Glaubensverkündigung machte. Er hat sich das „Pilgern“ zur Lebenshaltung gemacht.<br />

277


Liebe Festgemeinde,<br />

ähnlich wie der hl. Pirmin haben sich viele, viele Pirminer auf den Weg gemacht. Das<br />

Seminar war und kann für sie die Möglichkeit sein aus ihrem Leben dieses „mehr“, dieses<br />

„magis“, herauszuholen, nach dem sich die Menschen sehnen. Wenn wir im Bild des hl.<br />

Pirmin bleiben, so können wir sagen, dass St. Pirmin in der Vergangenheit ein ähnliches<br />

Glaubenszentrum war, das vielen jungen Männern geholfen hat, ihre persönliche Berufung<br />

zu finden. Aber wir müssen nicht in der Rückschau bleiben. Wir dürfen nicht einer Zeit<br />

nachtrauern, die vergangen ist und nicht wiederkehren wird. Auch heute kann, trotz aller<br />

Widrigkeiten, trotz der Schließung, die allen schmerzlich vor Augen steht, St. Pirmin ein<br />

Zentrum des Glaubens und der Gemeinschaft sein. Auch heute mit nur wenigen Schülern<br />

kann Strahlkraft von diesem Haus und den Menschen ausgehen. Es liegt doch letztlich<br />

an uns, was wir daraus machen. Ich will damit klar machen, dass es in der Natur dieses<br />

Hauses liegt, das sich einen solchen Heiligen als Patron gewählt hat, der Resignation<br />

entgegen zu wirken. Und so habe ich auch St. Pirmin die letzten Jahre immer wieder<br />

erleben dürfen - als Gemeinschaft, die zusammensteht.<br />

Der Heilige Pirmin, er war kein Papst, aber man könnte ihn doch als Brückenbauer<br />

bezeichnen. Inmitten des Heidentums vollbringt er das scheinbar unmögliche. Er bringt<br />

den Menschen Christus. Er baut eine Brücke zwischen den Menschen und Gott. Er gibt<br />

eben nicht auf und geht wieder zurück in seine Heimat, sondern er bleibt und macht<br />

weiter, obwohl die Mission sicher nicht einfach war. Mit dieser Haltung verdeutlicht<br />

er nicht nur die Haltung Gottes zu den Menschen, sondern er gibt uns ein Zeugnis. Ein<br />

Zeugnis das klarer nicht sein könnte: „Gebt nicht auf! Macht weiter! Habt keine Angst<br />

vor der Zukunft!“ Diese Haltung haben wir in Pirmin vor allem in der ersten Zeit gespürt.<br />

Trotz der schon damals sinkenden Schülerzahlen war keine Resignation zu spüren. Die<br />

Schüler waren stets motiviert und hatten Freude am Seminaralltag. Ich darf an dieser<br />

Stelle an die vielen schönen Erlebnisse erinnern: Hausfasnacht, Kollegfeste, Ausflüge,<br />

Stockwerksabende, Gottesdienste, Wanderungen und Nachprimizen gruben sich tief in<br />

unsere Erinnerung ein. Sankt Pirmin zeigte sich als Brücke. Einerseits war es – und das<br />

ist sicher zentral – Brücke zu Gott, andererseits aber auch Brücke zu vielen Menschen.<br />

Wir konnten durch das Seminar viele Menschen kennenlernen und Erfahrungen machen,<br />

die uns unser ganzes Leben lang prägen werden. Eine der prägendsten Erlebnisse war für<br />

uns sicher die gemeinsame Fahrt zum Papstbesuch nach Freiburg. Es war für uns eine<br />

Herzensfreude, den Heiligen Vater zu sehen und mit unzähligen Jugendlichen an der<br />

Vigil und an der Sonntagsmesse teilzunehmen. Papst Benedikt, den ich an dieser Stelle<br />

gerne zitieren möchte, rief bei dieser Vigil den Jugendlichen zu: „Fürchtet euch nicht vor<br />

Christus. Er nimmt nichts und er gibt alles.“<br />

Liebe Festgemeinde,<br />

wenn wir nun nach vier Jahren zurückschauen, so tun wir drei das voller Dank. Dank<br />

gegenüber unseren Eltern und Familien, die uns immer unterstützt und unseren Weg<br />

begleitet haben. Ohne euer Zutun, ohne die Gewissheit, dass ihr zu uns steht und uns<br />

278


unterstützt, hätten wir vieles nicht tun können. Jeder Mensch braucht ein solides Fundament.<br />

Das seid ihr und unser Glaube!<br />

Dank gilt auch unseren Lehrerinnen und Lehrern, die sich unermüdlich für die Pirminer<br />

einsetzen. Es ist ein besonderes Schüler-Lehrer-Verhältnis, das wir in St. Pirmin kennen<br />

gelernt haben. Die vielen Exkursionen, Ausflüge, Einladungen, Radtouren und Fahrten<br />

waren für uns besondere und schöne Erlebnisse, aber auch an die vielen lustigen und<br />

tiefgreifenden Unterrichtsstunden werden wir gerne zurückdenken.<br />

Auch unseren Hausangestellten gebührt unser Dank. Sie haben sich stets um uns<br />

Pirminer bemüht und uns mit beinahe mütterlicher Liebe umsorgt. Ihr Engagement für<br />

Schüler und Seminar geht weit über ihren Arbeitsvertrag hinaus. Liebe Hausangestellte,<br />

ihr tragt wesentlich dazu bei, dass Pirmin für viele Schüler ein Zuhause werden kann.<br />

Ein herzliches Dankeschön geht auch an unsere Mitschüler bzw. Mitbewohner, der<br />

letzten vier Jahre. Es war für uns eine schöne und erlebnisreiche, aber nicht immer leichte<br />

Zeit, in der wir mit euch zusammengelebt haben. Dieser Dank gilt selbstverständlich auch<br />

unseren externen Schülerinnen und Schülern.<br />

Zuletzt möchten wir uns bei unserer Hausleitung und unserem Spiritual bedanken. Lieber<br />

Herr Eisele, liebe Frau Molz, lieber Herr Zimny, lieber Herr Ruschil, wir danken ihnen für<br />

die gemeinsame Zeit und all die Situationen, Gespräche und Begegnungen, in denen sie<br />

uns dabei unterstützt haben persönlich zu reifen und auf unserem Glaubensweg weiter<br />

zu kommen.<br />

Als A usdruck unserer Dankbarkeit möchten wir ihnen ein kleines Geschenk überreichen.<br />

Es ist ein kleines Fotoalbum mit Eindrücken der vergangenen vier Jahre.<br />

Schließen möchte ich mit einem Zitat von Papst Benedikt, das wir Abiturienten den<br />

verbleibenden Schülerinnen und Schülern mitgeben möchten:<br />

„Das Seminar ist die Zeit, in der ihr miteinander und voneinander lernt. In dem manchmal<br />

vielleicht schwierigen Miteinander müsst ihr die Großzügigkeit und Toleranz erlernen,<br />

einander nicht nur zu ertragen, sondern auch gegenseitig zu bereichern, sodass jeder seine<br />

spezifische Gabe ins Ganze einbringen kann.“<br />

279


In memorian<br />

Unsere Verstorbenen<br />

Amend Eugen, Lenderstraße 9, 77880 Sasbach<br />

Berger Elisabeth, Obersasbacher Straße, 77880 Sasbach<br />

Betz August, Hauptstraße 76, 72393 Burladingen<br />

Biehl Edmund, Wittelsbacherring 32, 53115 Bonn<br />

Hausberg Hans-Werner, Schlossfeld 18, 77855 Achern<br />

Herr Alois, Hinterzinken 17, 79215 Elzach-Yach<br />

Hoffmeister Peter Michael, Hildburghauser Straße 142 A, 12209 Berlin<br />

Kirchgässner Wolfgang, Weihbischof, Spitzackerstraße 7, 79100 Freiburg<br />

Kölmel Anton, Siedlungsstraße 26, 76532 Baden-Baden<br />

Lechner Wolfgang, Ernst-Barlach-Straße 16, 76277 Karlsruhe<br />

Dr. Locher Hubert, Simon-Hyum-Straße 40, 72074 Tübingen<br />

Dr. Maier Uwe, Martinstraße 79, 77855 Achern<br />

Prälat Prof.em. Dr. Reinhardt Klaus, Trier/Waldkirch<br />

Schwarz Alfred, Auf der Mess 7, 66386 St. Ingbert<br />

Steinhoff Werner, Marienhaus, 79112 Freiburg<br />

Teuscher Karsten, Am Hardtwald 1, 77704 Oberkirch<br />

von Zingler Gert, Köln<br />

Der Gedenkgottesdienst findet am Altsasbachertag, 19. Oktober 2014, um 9.30<br />

Uhr in der Heimkirche statt.<br />

280<br />

Trauerrede für Herrn Studiendirektor Eugen Amend<br />

Lutz Großmann, Schulleiter<br />

Gern möchte ich heute als Schulleiter der Heimschule Lender mit ehrenden Worten<br />

an das Leben und den Menschen Eugen Amend erinnern. Er war zeitlebens eng mit der<br />

Heimschule verbunden. Diese tiefe Verbundenheit spüre auch ich, der 21 Jahre nach der<br />

Pensionierung von Herrn Amend an seine Heimschule kam. Dankbar bin ich dafür, den<br />

Menschen Eugen Amend noch im Sommer dieses Jahres anlässlich seines 90. Geburtstages<br />

näher kennengelernt zu haben.<br />

In meiner Vorbereitung wurde deutlich, dass seine Wegbegleiter vor allem eines an<br />

ihm sehr schätzten:


Seine Freundlichkeit, seine Geduld, seine Hilfsbereitschaft und seine Offenheit.<br />

Ich beginne meine Ausführungen bewusst mit diesen Worten, die den Verstorbenen als<br />

Menschen, als Mitmenschen, kennzeichn en. Eugen Amend wollte lernen und lehren, doch<br />

es ging ihm nie allein um die Vermittlung allein inhaltlichen Wissens. Er war stets am<br />

ganzen Menschen interessiert, ganz gleich ob es sich um einen Schüler oder einen seiner<br />

Kollegen handelte. Er beobachtete genau, hörte zu und bewies großes Einfühlungsvermögen.<br />

Er interessierte sich für die Entwicklung der jungen Persönlichkeiten, war ihnen<br />

Vorbild, lebte Werte und Haltungen vor und gab ihnen so Orientierung.<br />

Kollegen und Schüler schätzten gleichermaßen sein breites Fachwissen und die Fähigkeit<br />

und das Bedürfnis, mit seinen Mitmenschen in Beziehung treten zu wollen. Er vereinte, so<br />

einst in einer Beurteilung seines Wirkens festgehalten, in seinem Handeln Großzügigkeit,<br />

ließ es aber zugleich an der nötigen Klarheit und Struktur nicht vermissen. Er war, so heißt<br />

es weiter, ein „Gegner jeglicher Pedanterie“ und legte dennoch Wert auf eine straffe, aber<br />

immer dem Schüler warmherzig zugewandte Führung.<br />

Die Verbindung dieser pädagogischen Fähigkeiten war es, die ihn auch bei seinen<br />

Schülern zu einem hoch geschätzten Lehrer und zu einer Persönlichkeit werden ließ, die<br />

einerseits großen Respekt genoss, zu der man aber auch großes Vertrauen aufbaue konnte.<br />

Eugen Amend lag sowohl das schulische als auch das außerschulische Wohl der jungen<br />

Menschen am Herzen. Diesem Anspruch versuchen seine Kolleginnen und Kollegen auch<br />

heute in der Heimschule gerecht zu werden.<br />

1974 wurde Eugen Amend vom Schulamt Südbaden zum Studiendirektor ernannt.<br />

Als Fachabteilungsleiter der Neuen Sprachen arbeitete er verantwortlich daran mit, die<br />

Heimschule weiter zu entwickeln. Auch in dieser Position kamen ihm seine besonderen<br />

Persönlichkeitsmerkmale zugute. Als erfahrener Personalrat hatte er sich lange für die<br />

Belange seiner Kolleginnen und Kollegen eingesetzt. Er kannte als Fachlehrer, der in allen<br />

Klassenstufen unterrichtete und die Schüler stets gewissenhaft aufs Abitur vorbereite, die<br />

vielen Chancen und auch Herausforderungen, die jeder Schultag immer wieder aufs Neue<br />

mit sich bringt. Diese Erfahrung brachte er als Fachabteilungsleiter ein. Insbesondere junge<br />

Kollegen waren dankbar, von seinem Erfahrungsschatz zu zehren. Sein abgewogenes Urteil<br />

hatte Gewicht. Seine Einschätzungen fanden Gehör. Er war ein Mittler zwischen Tradition<br />

und Moderne. Er warf nie Bewährtes über Bord, verschloss sich aber auch nicht neuen<br />

Entwicklungen. Die Neugier, die er seinen Schülern einzupflanzen versuchte, lebte er vor.<br />

Eugen Amend gab mit seinem Wirken als Lehrer der Heimschule viel von dem zurück,<br />

was er durch sie selbst erhalten hatte. Als Neffe von Direktor Benz kam er Mitte der<br />

Dreißiger Jahre als Schüler an die Heimschule. Zeitweise wohnte er sogar bei seinem<br />

Onkel. Die Heimschule sollte ihn zeitlebens nicht mehr loslassen. Dennoch kannte er<br />

den Horizont, der sich hinter der Lendergemeinde Sasbach auftat. So musste er infolge<br />

des Einberufungsbefehls 1943 die Schule mit einem Kriegsabitur verlassen. Nach drei<br />

Jahren bei der Marine von 1942-45 und der französischen Gefangenschaft von 1945-48<br />

281


esuchte er den Abiturkurs für Spätheimkehrer am Freiburger Bertholdsgymnasium. Das<br />

Erste Staatsexamen legte er im November 1956 nach Studienaufenthalten in Freiburg<br />

und Würzburg ab. Schon vor seinem Examen war er an der Heimschule als Lehrer und<br />

Heimerzieher beschäftigt. Nach dem Referendariat, das er Ostern 1957 am Seminar in<br />

Freiburg angetreten hatte, erhielt er einen festen Vertrag als Englisch- und Französischlehrer<br />

an seiner Heimschule Lender. Für seinen Unterricht als Fremdsprachenlehrer waren<br />

seine Jahre als Assistenzlehrer in Lyon und Wales prägend.<br />

Aufgrund vorhandenen Lehrermangels wurde er sogar schon während seiner Ausbildungszeit<br />

zeitweise von den Seminarpflichten entbunden. Seine Tatkraft wurde gebraucht,<br />

er packte zu und übernahm Verantwortung.<br />

Diese beschriebenen Stationen zeigen, mit welch großer Zielstrebigkeit und welch<br />

großem Fleiß Eugen Amend seinen Weg gegangen ist, „selbstlos und von lauterer Gesinnung“,<br />

so heißt es in einem Schreiben.<br />

Wir sind dankbar dafür, dass wir ihm als Mensch begegnen durften. Als Schulleiter<br />

seiner Heimschule Lender bin ich dankbar dafür, dass Eugen Amend mit seinem Tun<br />

den Schülerinnen und Schülern gedient hat. Er hat viele junge Menschen begleitet, sie<br />

beraten und geprägt.<br />

„Je schöner und voller die Erinnerung,<br />

desto schwerer ist die Trennung.<br />

Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung<br />

in eine stille Freude.<br />

Man trägt das vergangene Schöne<br />

nicht wie einen Stachel,<br />

sondern wie ein kostbares Geschenk<br />

in sich“, so Dietrich Bonhoeffer.<br />

Als in diesem Sinne von Eugen Amend reich Beschenkte verneigen wir uns vor seinem<br />

Leben.<br />

282


Verabschiedung / Dienstjubiläen<br />

Der wohlverdiente Ruhestand<br />

Roland Spether<br />

Schulfest, Projekttage, Studienfahrten und Sozialpraktikum – die letzten Lender-Tage<br />

vor den Ferien waren prall gefüllt mit Aktionen und neuen Projekten wie „Eltern machen<br />

Schule“, so dass der „Abend zum Ausatmen“ im idyllischen Internatshof sehr gelegen kam.<br />

Hierzu begrüßte Schulleiter Lutz Großmann die Lehrerinnen und Lehrer und besonders jene,<br />

die in den Ruhestand verabschiedet wurden oder an andere Schulen wechselten. Nachdem<br />

Michael Schmitt aus Achern 1970 sein Abitur an der Heimschule Lender absolvierte und<br />

studierte, kehrte er 1980 als Lehrer an seine alte Schule zurück, war hier auch im Internat<br />

und als Leiter des Tagesheims tätig und wurde nun nach 33 Lenderjahren in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Mit sehr persönlichen und herzlichen Worten bedankte sich Lutz Großmann<br />

bei Michael Schmitt, ebenso bei Alfred Hänecke (Kappelwindeck), der seit 1981 an der<br />

Lender unterrichtete und künftig auch als Pensionär weiterhin als Diakon in Bühlertal<br />

tätig ist. Seit 1987 unterrichtete Martina Endres an der Heimschule und seit 2001 Thomas<br />

Fischer, die wie der evangelische Pfarrer Uwe Arnold, die Pastoralreferentin Isabel Molz,<br />

Kathrin Keller, Daniel Kurz, Melanie Lieber, Carina Abs, Diana Chernichko, Katharina Ebert,<br />

Lea Hegemann und Markus Schäck in neue Tätigkeitsbereiche verabschiedet wurden. Mit<br />

Mit viel Lob und Dank wurden zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer verabschiedet, darunter auch künftige<br />

Pensionäre: Michael Schmitt erste Reihe 2. von links, Alfred Hänecke zweite Reihe 6. von links<br />

(Foto: Roland Spether)<br />

283


Amelie Kaufeisen, 7c<br />

vielen originellen Beiträgen würdigten die Fachschaften und die Mitarbeitervertretung<br />

das persönliche Engagement und die Leistungen ihrer scheidenden Kollegen.<br />

Der Schulleiter bedankte sich bei allen für die geleistete Arbeit, ein besonders dickes<br />

Lob ging an die Schülermittverantwortung (SMV) für die Vorbereitung des sehr schönen<br />

Schulfestes mit vielen Besuchern und jenen „Kollegen“, die unter dem Motto „Eltern<br />

machen Schule“ für etwas andere Unterrichtsstunden sorgten und aus der Perspektive<br />

von Beruf und Arbeitswelt Themen und Inhalte präsentierten.<br />

284


535 Jahre Treue zur Heimschule: die Jubilare<br />

Roland Spether<br />

Dass 21 Lehrer und Mitarbeiter für insgesamt 535 Jahre Treue zur Heimschule Lender<br />

geehrt wurden, ist ein besonderer Beleg für die Verbundenheit und das Engagement für<br />

die Schule. So war es am Ende de Jahres für Schulleiter Lutz Großmann eine besondere<br />

Freude, die Jubilare zu ehren. Mit persönlichen Worten würdigte er das Engagement<br />

und die Verdienste der Geehrten, die auf vielfältige und unterschiedliche Weise für ein<br />

lebendiges Schulleben sorgen. Ihr 40jähriges Dienstjubiläum feierten Eduard Kaltenbach<br />

und Gerd Sarcher, seit 35 Jahre sind Barbara Frank, Markus Klemm, Rolf Konrad, Isabell<br />

Kupfer-Fauth, Peter Müller und Regina De la Paz im Schuldienst. Für 30 Dienstjahre<br />

wurden Martin Oehler und Hildegard Weber geehrt, für 25 Jahre Bärbel Anstett, Stephan<br />

Lung und Frank Schlumberger, für 20 Jahre Marion Beck, Michael Krübel und Ursula<br />

Repenning sowie für zehn Jahre Clemens Arnold, Maria Gmeiner, Ellen Krämer, Ingke<br />

Neiss und Angelika Rögele. Mit herzlichen Worten des Dankes wurde Roswitha Droll in<br />

den Ruhestand verabschiedet.<br />

Die Mitglieder der Mitarbeitervertretung (MAV) glossierten humorvoll und kritisch<br />

das Schulleben im zurückliegenden Lender-Jahr, ein Anliegen war es, Schulleiter Lutz<br />

Großmann und dessen Stellvertreterin Petra Dollhofer für deren großes persönliches<br />

Engagement zu danken.<br />

21 Lehrer und Mitarbeiter wurden für 535 Jahre Treue zur Heimschule Lender geehrt (Foto: Roland<br />

Spether)<br />

285


Statistik<br />

Vorstand Elternbeirat<br />

Vorsitzende:<br />

Ambros Bühler<br />

stellv. Vorsitzende:<br />

Monika Baumann<br />

Beisitzer/in:<br />

Heike Benz<br />

Martin Brunner<br />

Annette Müller<br />

Kassenprüferinnen:<br />

Monika Schmidt<br />

Stefanie Wagner-<br />

Dietrich<br />

Lehrer/innen im Erziehungsurlaub,<br />

Beurlaubung<br />

Endres, Martina<br />

Hoesch Sielja<br />

Konradi, Johannes<br />

Kroll, Brigitte<br />

Leitermann, Natascha<br />

Riedmann-Kress,<br />

Daniela<br />

Lehrer und Lehrerinnen im Ruhestand<br />

Ackermann, Barbara<br />

Bausert, Dr. Walter<br />

Bisson, Claudia<br />

Blechinger, Josef<br />

Droll, Roswitha<br />

Doyle, Richard<br />

Eck, Ralf<br />

Ehmann, Kurt<br />

Elezovic, Nikola<br />

Ensel, Edwin<br />

Fischer, Siegbert<br />

Frank, Claus<br />

Frauenschuh, Harald<br />

Gaab, Elisabeth<br />

Göbes, Gisela<br />

Güde, Fritz<br />

Guldenfels, Dr. Werner<br />

Hänecke, Alfred<br />

Hausberg, Hans-<br />

Werner<br />

Hauser, Friedhilde<br />

Heller, Christiane<br />

Hintz, Sofia<br />

Hollerbach, Oskar<br />

Huber, Lothar<br />

Huber, Richard<br />

Karch, Josef<br />

Kemper, Dieter<br />

Köhl, Hertha<br />

Konradi, Luise<br />

Kopf, Helmut<br />

Kösters, Bernd<br />

Kratzeisen, Fritz<br />

Liebs, Lutz<br />

Meier, Dr.Leo<br />

Meyer, Klaus-Wolfgang<br />

Müller, Reinhard<br />

Neuburger, Bruno<br />

Neufeld, Franz-Xaver<br />

Nordheim, Siegmar<br />

Ott, Karlheinz<br />

Pohl, Irmfried<br />

Preuß, Annette<br />

Prohl, Klaus-Jürgen<br />

Roloff, Regine<br />

Sardy, Peter<br />

Schmitt, Michael<br />

Schütt, Martin<br />

Schwarz, Reinhold<br />

Stadelbacher, Jürgen<br />

van Gompel, Gerardus<br />

Weber, Fredy<br />

Willmann, Hannelore<br />

Wintterlin, Fritz<br />

Wolf, Dr. Norbert<br />

Wunderle, Bertold<br />

Wußler, Werner<br />

Zimmermann, Dr.<br />

Albrecht<br />

Lehrerkollegium 2012/2013<br />

Schulleitung<br />

Lutz Großmann (Schulleiter)<br />

Petra Dollhofer (stellvertretende Schulleiterin)<br />

Lisa Storz (Leiterin des Wirtschaftsgymnasiums)<br />

Abs, Benedikt PHY, REL<br />

Anstett, Baerbel<br />

Mu, Bio<br />

Arnold, Clemens<br />

Ge, F, SPA<br />

Bader, Jens<br />

kath. Rel<br />

Beck, Marion<br />

E, D<br />

Behrends, Bernd<br />

KU<br />

Benkeser, Matthias<br />

Benz, Gerhard<br />

Birsner-Strobel, Marion<br />

Braun, Hildegard<br />

Braun , Rebecca<br />

Braun , Christina<br />

MA, PH<br />

Bio, SPA, EK<br />

LA, GR<br />

E, F<br />

D, MA<br />

E, SPA<br />

286


Bruder, Jürgen<br />

MU, D<br />

Hurst, Achim<br />

CH, BIO<br />

Brunner, Barbara<br />

ev. Rel, Spa<br />

Jäger, Gerlinde<br />

EK, SPO<br />

Buchholz-Kühn, Dr. Katharina<br />

CH, BIO, MA<br />

Kaltenbach, Adelheid<br />

F, D<br />

Buck, Daniela<br />

E, EK<br />

Kaltenbach, Eduard<br />

E, LA, GR<br />

Charenton, Kerstin<br />

F<br />

Keller, Adrian<br />

D, E<br />

de la Paz, Regina<br />

SPA, F , E<br />

Keller, Ulrike<br />

F, E<br />

Detzer, Sabine<br />

kath. Rel, D<br />

Kessler, Hans<br />

PHY, EK, INF<br />

Dollhofer, Petra<br />

F, SPO<br />

Klemm, Elsbeth<br />

MA, CH<br />

Dresel, Thomas<br />

E, F<br />

Klemm, Markus<br />

MA, CH<br />

Droll, Roswitha<br />

D, GE, GK<br />

Konrad, Rolf<br />

E, EK<br />

Neurohr, Elisabeth<br />

F, E<br />

Konradi, Johannes<br />

kath. Rel, SPO<br />

Eisele, Edgar<br />

kath. Rel<br />

Krämer, Ellen<br />

MU, D<br />

Eisemann, Klaus<br />

MA, PH, INF<br />

Kraus, Dr. Johannes<br />

MA, CH, PHY<br />

Endres, Hubert<br />

LA, SPO<br />

Kreuz, Christiane<br />

F, D , KATH. Rel<br />

Ernst, Susanne<br />

CH, BIO<br />

Kroll, Brigitte<br />

D, E<br />

Falkenecker, Uwe<br />

CH, BIO<br />

Krübel, Michael<br />

VBR<br />

Feigenbutz, Mathias<br />

GE, D<br />

Kupfer-Fauth, Isabell<br />

SPO<br />

Feigenbutz, Dr. Thomas<br />

LA, GR, HEB<br />

Kusch, Manuela<br />

PÄD, PSY<br />

Frank, Barbara<br />

kath. Rel, D<br />

Lang, Marcel<br />

SPO<br />

Friedmann, Indria<br />

Päd<br />

Lang, Wilibald<br />

KU<br />

Frey, Peter<br />

EK, E<br />

Lang-Cappel, Katja<br />

BIO, D<br />

Frey-Schlumberger, Erika<br />

E, D<br />

Leitermann, Natascha<br />

D, GK<br />

Fuchs, Mathias<br />

kath. Rel<br />

Lorenz, Klaus<br />

EK, PH, MA<br />

Furdek, Attila<br />

MA<br />

Lung, Stephan<br />

MU, D<br />

Furdek, Rita<br />

MA<br />

Lusch, Günter<br />

MA, PH<br />

Fütterer, Konstantin<br />

D, GE, SPO<br />

Lütjen, Martina<br />

KU<br />

Gassert-Bürkle, Barbara<br />

D, F<br />

Markus, Michael<br />

F, D<br />

Geiger, Uwe<br />

VBR<br />

Meier, Stefanie<br />

D, LA<br />

Gerber, Dr. Stefan<br />

CH, PH, NWT<br />

Meyer, Reinhold<br />

kath. Rel, D<br />

Götz, Tobias<br />

BIO, F<br />

Meyer, Annette<br />

GE, D<br />

Gottfried, Lilia<br />

D, BIO<br />

Mittenmüller, Klaus<br />

SPO, BIO<br />

Grossmann, Irina<br />

F, G<br />

Müller-Abels, Dr. Susanne<br />

LA, D<br />

Grossmann, Lutz<br />

GE, D, GK<br />

Mundinger, Ellen<br />

SPO, EK<br />

Gutmann-Fischer, Renate<br />

GK, D, PSY<br />

Naumann, Elisabeth<br />

KU<br />

Hartmann, Christoph<br />

E, FR<br />

Neiss, Ingke<br />

MA, SPO<br />

Heemann, Georg<br />

E, F<br />

Noddings, Bettina<br />

PSY<br />

Hertlein, Hiltrud<br />

BIO, MA<br />

Noss, Ulrich<br />

GK, MU<br />

Heß, Kerstin<br />

E, F<br />

Nowak, Stefan<br />

MU, GE, MA<br />

Hoesch, Sielja<br />

MA, E<br />

Oehler, Martin<br />

BIO, CH<br />

Hog, Annette<br />

EK, SPO<br />

Ohletz-Koszuszeck, Christiane<br />

SPO<br />

Huber, Lothar<br />

E, SPO<br />

Oswald-Weber, Doris<br />

BIO, CH<br />

Huber, Margit<br />

F, E, SPA<br />

Pelissier , Anja<br />

GE, EK, VBR<br />

287


Petersen, Nadine<br />

GE, D<br />

Spether, Roland<br />

kath. Rel<br />

Pientka, Rainer<br />

PH, NWT<br />

Storz, Elisabeth<br />

kath. Rel, MA<br />

Reif, Dr. Peter<br />

MA, INF<br />

Thäter, Johannes<br />

PH, INF<br />

Repenning, Ursula<br />

ev. Rel, F<br />

Tradt, Martin<br />

Päd, W<br />

Riedmann-Kress, Daniela<br />

E, D<br />

Trieschmann, Juiane<br />

EK, GK, SPA<br />

Roegele, Angelika<br />

GE, D<br />

Uhlig, Doris<br />

ev. Rel, Heb<br />

Roth, Ursula<br />

E, F, EK<br />

Vega Molina, Lorena<br />

SPA, GK<br />

Ruhrmann, Holger<br />

CH, MA<br />

Vilchez Navarro, Oscar<br />

SPA<br />

Sarcher, Gerd<br />

D, GE,<br />

Voelker, Liane<br />

MA, PH<br />

Schlumberger, Dr. Frank<br />

D, GE, GK<br />

Wagner, Ute<br />

D, E<br />

Schmidt-Ehreiser, Sandra<br />

BIO, kath. Rel<br />

Waiblinger, Alexandra<br />

D<br />

Schmitt, Kristin<br />

Engl, kath. Rel<br />

Weber, Hildegard<br />

D, F<br />

Schmitt, Lukas<br />

kath. Rel, Engl, BWL<br />

Weinberg, Peter<br />

EK, F<br />

Schmitz, Markus<br />

D, Ma<br />

Westermann, Daniela<br />

Bio, SPO, Kath. Rel<br />

Schott, Karin<br />

F, SPA<br />

Wilhelm, Claudia<br />

LA, D<br />

Schöttgen, Johannes<br />

BIO, SPO<br />

Windhab, Ulrich<br />

GE, D<br />

Schreiber, Eberhard<br />

KU, GE<br />

Wipfler, Lisa-Charlotte<br />

D, G, Kath. Rel<br />

Seiler, Andrea<br />

E, SPO<br />

Würthner, Silke<br />

GE, D<br />

Sobol, Steffi<br />

kath. Rel, EK, BIO<br />

Zeiser, Melanie<br />

E, SPA, EK<br />

Spahn, Dr. Renate<br />

E, D<br />

Zwesper, Gerd<br />

D, SPO, Ma<br />

Spath, Emil<br />

GE/GK, D<br />

Zwick, Norbert<br />

MU<br />

Mitarbeiter HSL<br />

Hausmeister<br />

Weber, Manfred<br />

Matt, Daniel<br />

Müller, Peter<br />

Techn. Leiter<br />

Bühler, Richard<br />

Hausmeister Aushilfe<br />

Boschert, Günther<br />

Hauser, Alban<br />

Kestler, Bernd<br />

Martin, Franz<br />

Reinigungspersonal<br />

Gymnasium<br />

Bildstein, Silke<br />

Braidenbach, Melanie<br />

Dietrich, Tamara<br />

Erhard, Kornelia<br />

Justus, Oxana<br />

Kempel, Lidija<br />

Martin, Elsa<br />

Merkle, Doris<br />

Oussatchev, Larissa<br />

Rudolphi, Annemarie<br />

Schaal, Isolde<br />

Küche<br />

Furtwängler, Christoph<br />

(Leitung)<br />

Bauknecht, Brigitte<br />

Heubach, Susanne<br />

Klumpp, Elisabeth<br />

Michel, Helga<br />

Panther, Rosa<br />

Ramsteiner, Thomas<br />

Scheurer, Marliese<br />

Schwab, Margarete<br />

Siegmann, Daniela<br />

Simon, Maria<br />

Stengler, Maria<br />

Vulcano, Annina<br />

Mitarbeiter im Ruhestand<br />

Allgeier, Helga<br />

Bäuerle, Hedwig<br />

Burger, Irma<br />

Deichelbohrer, Monika<br />

Dinger, Leo<br />

Dußmann, Rosina<br />

Erhard, Brigitte<br />

Ernst, Gabriele<br />

Fessler, Hannelore<br />

Fischer, Rita<br />

Frickel, Katharina<br />

Früh, Josef<br />

Geisert, Hilda<br />

288


Gonsalva, Winfrid &<br />

Maria<br />

Grühl, Klara<br />

Hauser, Gerhard<br />

Hönig, Karl<br />

Kist, Gabriele<br />

Klumpp, Helena<br />

Kopf, Erika<br />

Koppenhöfer, Hildegard<br />

Kornmeier, Ursula<br />

Kurz, Rosalinde<br />

Lamm, Alois<br />

Lorenz, Margarete<br />

Martin, Elsa<br />

Morbach, Brigitte<br />

Panther, Rosa<br />

Parise, Domenika<br />

Roth, Berta<br />

Scheurer, Karin<br />

Scheurer, Willi<br />

Steurer, Hedwig<br />

Strack, Bertold<br />

Weh, Fritz<br />

Wieber, Helene<br />

Wittenauer, Joachim<br />

Zimmer, Anna<br />

Zimmer, Margarete<br />

Zimmer, Erika<br />

MAV- Mitglieder<br />

Detzer, Sabine<br />

Frank, Barbara<br />

Heß, Kerstin<br />

Krübel, Michael<br />

Markus, Michael<br />

Windhab, Ulrich<br />

Zwesper, Gerd<br />

Schülerseelsorger<br />

Ansprechpartner der Schulseelsorge:<br />

Pastoralreferent Mathias Fuchs<br />

Mit einem Teilauftrag in der Schulseelsorge tätig:<br />

Dekan Edgar Eisele,<br />

Pfarrerin Doris Uhlig,<br />

Schülerverzeichnis<br />

Sexta a<br />

Feigenbutz, Dr. Thomas<br />

Anthonj, Tom (Rheinau-Freistett)<br />

Bäßler, Miriam (Lichtenau)<br />

Bäuerle, Chiara (Kappelrodeck)<br />

Bareiß, Timon (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Bühler, Tim (Bühl-Eisental)<br />

Ehmann, Johanna (Kappelrodeck)<br />

Eisele, Ruben (Lauf)<br />

Endler, Charlotte (Rheinmünster-Hildmannsfeld)<br />

Fantoli, Federico (Ottenhöfen)<br />

Haas, Lukas (Rheinau-Freistett)<br />

Hubka, Marvin (Achern)<br />

Laufkötter , Raphael (Oberkirch)<br />

Maier, Niklas (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Melüh, Melina (Achern-Önsbach)<br />

Mörmann, Denise (Baden-Baden-Neuweier)<br />

Reith, Hannah (Bühl-Oberbruch)<br />

Schmid, Clara (Bühl-Eisental)<br />

Seiter, Janina (Bühl-Vimbuch)<br />

Siegmann, Daniel (Sasbach-Obersasbach)<br />

Straub, Michael (Sasbach-Obersasbach)<br />

Vogel, Katharina (Kappelrodeck)<br />

Weber, Sophie (Achern-Önsbach)<br />

Zimmer, Raphael (Sasbachwalden)<br />

Sexta b<br />

Buchholz-Kühn, Dr. Katharina<br />

Ballouk, Lea (Lauf)<br />

Burger, Tizian (Rheinmünster-Greffern)<br />

Burkard, Kristin (Lichtenau-Ulm)<br />

Eisner, Sina (Appenweier)<br />

Essig, Tamara (Lauf)<br />

Gaiser, Sissi (Lautenbach)<br />

Geiger, Lena (Bühl-Oberweier)<br />

Glaser, Elias (Lauf)<br />

Grampp, Philipp (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Graß, Lara (Bühl-Balzhofen)<br />

289


Hochstuhl, Robert (Bühlertal)<br />

Hog, Sina (Lauf)<br />

Jahn, Laura (Bühl-Vimbuch)<br />

Jost, Marc (Oberkirch)<br />

Meister, Nils (Rheinmünster-Greffern)<br />

Merz, Isabell (Renchen-Ulm)<br />

Oechsle, Lucie (Lichtenau-Grauelsbaum)<br />

Olszowski, Norbert (Appenweier)<br />

Rapp, Theresa (Lauf)<br />

Rauhut, Lea-Marie (Renchen)<br />

Scheer, Michael (Bühlertal)<br />

Schindler, Deborah-Maria (Achern-Fautenbach)<br />

Schwarz, Christin (Rheinau-Freistett)<br />

Serr, Jasmin (Lauf)<br />

Stedry, Emma (Bühl-Vimbuch)<br />

Stortz, Frantje (Renchen)<br />

Wiedemer, Lucas (Appenweier)<br />

Wildner, Aaron (Kappelrodeck)<br />

Sexta c<br />

Hertlein, Hiltrud<br />

Auer , Jana (Bühlertal)<br />

Baartz, Vivian (Bühlertal)<br />

Basten, Lilly (Bühlertal)<br />

Bodemer, Sara (Bühlertal)<br />

Brass, Jonathan (Bühl-Eisental)<br />

Brown, Beau (Lauf)<br />

Busch, Fabian (Ottersweier)<br />

Casa, Noah-Pascal (Bühl)<br />

Fix, Clara (Bühl)<br />

Götz, Nadine (Bühlertal)<br />

Grampp, Linus (Ottersweier)<br />

Grampp, Mathilda (Ottersweier)<br />

Gross , Nils (Achern)<br />

Kähler, Lilly (Achern-Fautenbach)<br />

Launhardt, Kara (Bühl)<br />

Louis, Marla (Bühlertal)<br />

Maier, Miriam (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Merkle, Niklas (Lauf)<br />

Rakic, Sara (Bühl)<br />

Sallas, Cassandra (Bühl)<br />

Schleif, Maximilian (Bühl-Eisental)<br />

Ulrich, Maja (Bühl)<br />

Wanten, Tim (Bühlertal)<br />

Weis, Lena-Maria (Bühl-Neusatz)<br />

Ziola, Valerie (Bühl-Eisental)<br />

Sexta d<br />

Schmid-Ehreiser, Sandra<br />

Basler, Kevin (Ottenhöfen)<br />

Bauer, Finn (Bühlertal)<br />

Bock von , Emilian (Bühl)<br />

Bohnert, Luis (Ottenhöfen-Furschenbach)<br />

Conte, Ilaria (Renchen)<br />

Decker, Jeremias (Ottenhöfen)<br />

Dehmer, Sina (Achern-Önsbach)<br />

Deschler , Patricia (Rheinau-Rheinbischofsheim)<br />

Gilde, Eva (Achern-Oberachern)<br />

Gutt, Tobias (Bühl-Neusatz)<br />

Haas, Benjamin (Bühl-Waldmatt)<br />

Kara, Aleyna (Bühl)<br />

Karimi, Sophie (Lauf)<br />

Krüger, Yannik (Bühl)<br />

Letzin, David (Sasbach)<br />

Masur, Hanna (Achern-Önsbach)<br />

Moeck, Simon (Renchen)<br />

Nock, Nick (Bühlertal)<br />

Ohnmacht, Angelina (Achern-Gamshurst)<br />

Schneider, Edward (Sasbach)<br />

Schuh, Marius (Achern-Gamshurst)<br />

Skipka, Clara (Bühl)<br />

Sobol, Justin (Lauf)<br />

Sölter, Finn (Bühl-Altschweier)<br />

Stötzel, Mario (Bühl)<br />

Titz, Eric (Bühlertal)<br />

Vetter, Maximilian (Bühl-Altschweier)<br />

Sexta e<br />

Keller, Ulrike<br />

Allgeier, Francesca (Sasbach)<br />

Bäuerle, Lisa (Ottersweier)<br />

290


Bühler, Joel (Rheinau-Freistett)<br />

Cappel, Lara (Sasbach)<br />

Debus, René (Bühlertal)<br />

Frietsch, Sonja (Bühlertal)<br />

Goerigk, Giulia (Bühlertal)<br />

Gutheil, Nathalie (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Heller, Tim (Bühl)<br />

Herr, Milva Minou (Bühl-Vimbuch)<br />

Horcher, Wendelin (Bühlertal)<br />

Jaeger, Matthias (Ottersweier)<br />

Kern, Luca (Ottersweier)<br />

Kiefer, Giorgia-Aurora (Bühlertal)<br />

Kiefer, Joshua (Bühl)<br />

Laks Krügl, Alessia (Achern)<br />

Lipp, Kevin (Sasbach)<br />

Mildenberger, Marc (Bühlertal)<br />

Müller, Leonie (Lichtenau)<br />

Pollidio, Danilo (Ottersweier)<br />

Raih, Evelyn (Bühl-Vimbuch)<br />

Rauen, Carolin (Sasbach)<br />

Riehle, Carlos (Ottersweier)<br />

Schrempp, Leonas (Ottersweier)<br />

Shala, Robert (Bühl)<br />

Spengler, Donna (Lichtenau)<br />

Stiebitz, Theresia (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Volz, Luka (Kappelrodeck)<br />

Waffenschmidt, Jule (Lichtenau-Ulm)<br />

Waffenschmidt, Mira (Lichtenau-Ulm)<br />

Wenner, Jonas (Baden-Baden-Neuweier)<br />

Sexta f<br />

Gassert-Bürkle, Barbara<br />

Bächle, Larissa (Appenweier-Urloffen)<br />

Bareis, Paul (Achern)<br />

Bauer, Michelle (Renchen)<br />

Beicht, Jaime (Achern)<br />

Berscheid, Leonard (Achern-Oberachern)<br />

Bohnert, Maximilian (Achern-Mösbach)<br />

Boschert, Lukas (Achern)<br />

Bruder, Selma (Achern)<br />

David, Cynthia (Ottersweier)<br />

Frick, Jacqueline (Achern)<br />

Helm, Chantal (Appenweier-Urloffen)<br />

Henkel, Maren (Achern)<br />

Herrmann, Lucas (Lauf)<br />

Hilß, Sina-Marie (Achern-Oberachern)<br />

Hog, Maximilian (Achern-Oberachern)<br />

Horosilov, Sofia (Achern)<br />

Jahnel, Finn (Achern)<br />

Krüger, David (Oberkirch)<br />

Lamm, Benito (Achern-Fautenbach)<br />

Marx, Joel (Appenweier)<br />

Nock, Meilin (Achern-Oberachern)<br />

Rinner, Lisa (Seebach)<br />

Sandhacker, Lukas (Achern)<br />

Schmid, Mika (Achern-Önsbach)<br />

Schweizer, Emelie (Ottersweier)<br />

Schwenk, David (Achern-Mösbach)<br />

Strack, Marco (Achern-Oberachern)<br />

Tisch, Paul (Achern-Oberachern)<br />

Trautmann, Matthias (Appenweier)<br />

Quinta a<br />

Meier, Stefanie<br />

Baßler, Anke (Kappelrodeck)<br />

Callea, Giuliano (Renchen)<br />

Decker, Benedikt (Ottenhöfen)<br />

Ehrhardt, Debora (Kappelrodeck)<br />

Falk, Aaron (Ottersweier)<br />

Fallert , Markus (Achern-Oberachern)<br />

Geißler, Victor (Renchen-Ulm)<br />

Haag, Philipp (Lichtenau-Scherzheim)<br />

Hauser, Sarah (Sasbach)<br />

Hüttemann, Jakob (Bühl-Eisental)<br />

Knosp, Sophia (Renchen-Ulm)<br />

Kraus, Laura (Kappelrodeck)<br />

Kuhlmann, Anna (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Laufkötter, Florian (Oberkirch)<br />

Lichotka, Saskia (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Margstein, David (Bühl-Neusatz)<br />

Schindler, Jonas (Renchen-Ulm)<br />

Schmitt, Lovis (Bühl-Oberbruch)<br />

291


Unsere Sexten in Bildern<br />

Sexta a, Dr. Thomas Feigenbutz (Foto: Top-Fotografie)<br />

Sexta b, Dr. Katharina Buchholz-Kühn (Foto: Top-Fotografie)<br />

292


Sexta c, Hiltrud Hertlein (Foto: Top-Fotografie)<br />

Sexta d, Sandra Schmid-Ehreiser (Foto: Top-Fotografie)<br />

293


Sexta e, Ulrike Keller (Foto: Top-Fotografie)<br />

Sexta f, Barbara Gassert-Bürkle (Foto: Top-Fotografie)<br />

294


Schmitz, Caroline (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Schnurr, Melina (Sasbach)<br />

Scholler, Amelie (Bühl-Moos)<br />

Sick, Lisa (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Stenzel, Nica (Achern-Oberachern)<br />

Tritscher, Joshua (Oberkirch)<br />

Vogel, Hanna (Bühl)<br />

Quinta b<br />

Götz, Tobias<br />

Baßler, Jessica (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Böll, Remo (Rheinau-Freistett)<br />

Bühler, Janna (Sasbach)<br />

Dörr, Felix (Bühl-Neusatz)<br />

Ernst, Pauline (Sasbach)<br />

Fritz, Jakob (Bühl-Altschweier)<br />

Gerber, Lukas (Ottersweier)<br />

Giuriato, David (Bühlertal)<br />

Hansmann, Isabelle (Rheinau-Freistett)<br />

Hasel, Amelie (Baden-Baden-Varnhalt)<br />

Hofmann, Jan (Rheinmünster-Greffern)<br />

Jakob, Marlene (Rheinau-Freistett)<br />

Kopf, Michelle (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Kügelgen, Amrei (Achern-Großweier)<br />

Lojowski, Max (Ottersweier)<br />

Madlinger, Jakob (Sasbach)<br />

Maigatter, Gregory (Sasbach)<br />

Milleck, Laura (Achern-Sasbachried)<br />

Moschberger, Pia (Lichtenau)<br />

Noack, Daniel (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Noack, Tobias (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Oesterwind, Roman (Rheinmünster-Greffern)<br />

Ringwald, Lara (Sasbach)<br />

Rudolphi, Pia (Sasbach)<br />

Schmidt, Hendrik (Lichtenau-Muckenschopf)<br />

Schweinfurth, Marc (Baden-Baden-Neuweier)<br />

Stange, Marie (Bühl)<br />

Timme, Isabella (Achern-Oberachern)<br />

Vetrov, Nicole (Sasbach)<br />

Zeitvogel, Franziska (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Quinta c<br />

Meyer, Annette<br />

Bohnert, Adrian (Achern-Fautenbach)<br />

Dörr, Luca (Bühl-Neusatz)<br />

Ehret, Lena (Achern-Großweier)<br />

Ehrmann, Tabea (Achern)<br />

Fischer, Antonia (Achern-Wagshurst)<br />

Hörth, Marvin (Achern-Oberachern)<br />

Jörger, Philipp (Achern-Fautenbach)<br />

Keitz, Franziska (Ottersweier)<br />

Keller, Jan (Achern-Fautenbach)<br />

Knapp, Vanessa (Renchen)<br />

Koch, Carl (Achern-Großweier)<br />

Künstel, Tim (Achern-Fautenbach)<br />

Lütjen, Kolja (Achern-Oberachern)<br />

Mayer, Josephine (Achern-Oberachern)<br />

Meyer, Jonas (Achern-Gamshurst)<br />

Möhrle, Lara (Achern-Großweier)<br />

Platz, Fabian (Achern-Fautenbach)<br />

Riegelsberger, Ana (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Roß, Charlotte (Achern-Oberachern)<br />

Schmidt, Lara (Achern-Großweier)<br />

Schrapp, Kim (Achern-Gamshurst)<br />

Weber, Sarah (Achern-Oberachern)<br />

Wörner, Emily (Achern-Großweier)<br />

Zittel, Lena (Achern)<br />

Quinta d<br />

Kreuz, Christiane<br />

Doll, Hannes (Renchen)<br />

Emmert, Jule (Oberkirch-Haslach)<br />

Friedrich, Lisa-Marie (Ottenhöfen)<br />

Gehrlein, Lara (Renchen)<br />

Graf, Lisa (Renchen)<br />

Haber, Lukas (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Harter, Tatjana (Ottenhöfen)<br />

Huber, Lisa (Ottenhöfen)<br />

Jülg, Paul (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Kammerer, Carla (Renchen-Ulm)<br />

Kasper, Isabel (Kappelrodeck)<br />

295


Kern, Benedikt (Ottenhöfen)<br />

Kimmig, Theresa (Ottenhöfen)<br />

Leible, Florian (Oberkirch-Haslach)<br />

Lohmüller, Nils (Renchen)<br />

Reichert, Jonas (Renchen)<br />

Schlund, Lukas (Seebach)<br />

Schwenk, Rebecca (Oberkirch-Tiergarten)<br />

Seiz, Elena (Lauf)<br />

Spraul, Robin (Renchen-Ulm)<br />

Spraul, Tim (Renchen-Ulm)<br />

Stein, Jannis (Renchen-Ulm)<br />

Stößer, Mira (Renchen)<br />

Wunsch, Moritz (Appenweier)<br />

Zeitvogel, Sophie (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Quinta e<br />

Schlumberger, Dr. Frank<br />

Adam, Nils (Ottersweier)<br />

Bauer, Jolie (Bühlertal)<br />

Börsig, Jule (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Bohleber, Ronja (Sasbachwalden)<br />

Brändle, Constanze (Achern)<br />

Bruder, Simon (Sasbach-Obersasbach)<br />

Dresel, Manuel (Sasbach)<br />

Friedmann, Sofia (Sasbachwalden)<br />

Güttinger, Nils (Achern-Önsbach)<br />

Hedrich, Annika (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Heid, Laura (Ottersweier)<br />

Heller, Coralie (Achern)<br />

Kurz, Sophie (Sasbach-Obersasbach)<br />

Lorenz, Leon (Sasbach)<br />

Noss, Johannes (Sasbachwalden)<br />

Pfeifer, Carolina (Ottersweier)<br />

Reichert, Teresa (Achern-Önsbach)<br />

Rosenacker, Stefanie (Sasbachwalden)<br />

Sackmann, Marius (Sasbach-Obersasbach)<br />

Sauer, Hanna (Achern-Önsbach)<br />

Schink, Anemone (Renchen)<br />

Schmieder, Finja (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Seifermann, Bastian (Sasbach-Obersasbach)<br />

Trapp, Lea (Achern)<br />

Vogt, Lena-Maria (Sasbach-Obersasbach)<br />

Weber, Lilian (Achern-Önsbach)<br />

Wieber, Jannick (Sasbach)<br />

Wilhelm, Enrica (Achern-Mösbach)<br />

Winter, Thomas (Ottersweier-Hub)<br />

Zink, Lisa (Sasbach-Obersasbach)<br />

Quinta f<br />

Wilhelm, Claudia<br />

Andreani, Nikia (Ottersweier)<br />

Bauer, Bianca (Lauf)<br />

Brinster, Celine (Appenweier-Urloffen)<br />

Burst, Cora (Achern-Fautenbach)<br />

Degueldre, Julian (Renchen)<br />

Ehmann, Katrin (Achern-Fautenbach)<br />

Fehrenbacher, Jakob (Achern-Fautenbach)<br />

Greis, Leon (Bühl-Altschweier)<br />

Grommelt, Patrick (Kehl-Odelshofen)<br />

Heilmann, Jule (Bühlertal)<br />

Hertwig, Katharina (Appenweier-Urloffen)<br />

Hochstuhl, Annabel (Bühlertal)<br />

Kamm, Tim-Lukas (Bühl-Altschweier)<br />

Klocke, Louana (Achern-Oberachern)<br />

Köninger, Benedikt (Kappelrodeck)<br />

Lorenz, Vanessa (Bühl-Altschweier)<br />

Lott, Antonia (Achern-Fautenbach)<br />

Mühleck, Benjamin (Rheinau)<br />

Oesterle, Sophie (Kehl)<br />

Pfau, Niklas (Achern-Fautenbach)<br />

Pott/Mustermann, Titus (Achern)<br />

Schmiederer , Tobias (Kappelrodeck)<br />

Seebacher, Lynn (Bühlertal)<br />

Sellnau, Josefine (Bühlertal)<br />

Sobottka, Laila (Bühl)<br />

Staiger, Sophia (Lauf)<br />

Welsch, Julia (Appenweier-Urloffen)<br />

Zachmann, Nina (Ottersweier)<br />

Zink, David (Bühlertal)<br />

296


Quinta g<br />

Frey-Schlumberger, Erika<br />

Bäuerle, Fabian (Bühl-Neusatz)<br />

Becker, Janina (Achern-Wagshurst)<br />

Dannhauser, Pascale (Sasbachwalden)<br />

Engel Villon, Alexandra (Bühlertal)<br />

Feist, Ashley (Bühlertal)<br />

Fritz, Rebecca (Bühl-Altschweier)<br />

Hauser, Joshua (Bühlertal)<br />

Herrmann, Elias (Achern-Oberachern)<br />

Hoffmann, Malin (Achern)<br />

Hohmann, Maike (Achern)<br />

Hohmann, Sören (Achern)<br />

Huber, Carla (Bühl)<br />

Kasparet, Sophie (Bühlertal)<br />

Ketterer, Anna (Sasbach-Obersasbach)<br />

Kimmig, Anna (Achern)<br />

Ludwig, Tim (Lichtenau-Ulm)<br />

Meier, Darius (Bühl-Eisental)<br />

Meinhardt, Ronja (Sasbach)<br />

Müller, Timo (Bühl-Vimbuch)<br />

Niehaus, Martin (Bühlertal)<br />

Nitt, Benjamin (Achern)<br />

Schulz, Steven (Bühlertal)<br />

Söffing, Julia (Bühl)<br />

Volz, Daniel (Achern)<br />

Volz, Ronja (Lichtenau-Ulm)<br />

Wendt, Mira (Sasbach)<br />

Wengner, Charlotte (Kappelrodeck)<br />

Ziermann, Max (Sasbach)<br />

Zimmer, Jan (Lichtenau-Muckenschopf)<br />

Zink, Lisa Isabelle (Achern-Wagshurst)<br />

Quarta a<br />

Lang-Cappel, Katja<br />

Bäuerle, Sebastian (Bühl-Neusatz)<br />

Bareiß, Joshua (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Baum, Niclas (Achern)<br />

Deschler, Phetpailin (Rheinau-Rheinbischofsheim)<br />

Ehmann, Thilo (Kappelrodeck)<br />

Ernst, Sina (Lichtenau)<br />

Fantoli, Fabiana (Ottenhöfen)<br />

Friedmann, Beatrice (Lichtenau-Ulm)<br />

Haas, Julius (Bühlertal)<br />

Hähnle, Monja (Achern-Mösbach)<br />

Häuser, Lisa (Bühl)<br />

Häuser, Malin (Bühl)<br />

Hermann, Nadja (Bühl-Balzhofen)<br />

Huber, Annika (Lautenbach)<br />

Martin, Julian (Achern)<br />

Nied, Benedikt (Appenweier-Urloffen)<br />

Pieper, Franziska (Lauf)<br />

Schaufler, Max (Rheinmünster)<br />

Schmidt, Robin (Lichtenau-Muckenschopf)<br />

Seifried, Benedikt (Bühl)<br />

Serr, Celine-Muriel (Lichtenau-Scherzheim)<br />

Uibel, Vincens (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Ziegler, Dorothea (Bühl-Moos)<br />

Zimny, Paula (Achern-Oberachern)<br />

Quarta b<br />

Pelissier, Anja<br />

Behrle, Ann-Sophie (Renchen)<br />

Benz Vega, Isabel (Sasbach)<br />

Betzwieser, Sarah (Sasbach)<br />

Brass, Hannes (Bühl-Eisental)<br />

Brown, Fleur (Lauf)<br />

Bürg, David (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Degen, Justin (Lauf)<br />

Erdrich, Moritz (Achern-Gamshurst)<br />

Gaiser, Fanny (Lautenbach)<br />

Grässel, Gwenda (Sasbach-Obersasbach)<br />

Grampp, Aileen (Achern-Großweier)<br />

Henkel, Nils (Achern)<br />

Hoffmann, Matthias (Lauf)<br />

Hofmann, Benjamin (Bühlertal)<br />

Kimmig, Lucas (Oberkirch)<br />

Müller, Markus (Bühl)<br />

Riehle, Fabio (Sasbach)<br />

Roth, Jonathan (Achern-Fautenbach)<br />

Scalisi, Letizia (Renchen)<br />

297


Schindler, Jonathan (Achern-Mösbach)<br />

Schmälzle, Lisa Marie (Renchen)<br />

Schneider, David (Lauf)<br />

Siegel, Eric (Achern-Fautenbach)<br />

Späth, Matthias (Achern-Wagshurst)<br />

Treiber, Julia (Achern)<br />

Vogel, Jessica (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Wagner, Kosmas (Renchen)<br />

Wanning, Sarah (Achern-Oberachern)<br />

Wirth, Leonie (Renchen)<br />

Wocke, Marius (Lauf)<br />

Quarta c<br />

Braun, Rebecca<br />

Back, Christoph (Sasbach)<br />

Baur, Ole (Renchen)<br />

Berg, Manuel (Appenweier)<br />

Bühler, Luisa (Sasbach)<br />

Burkard, Ines (Lichtenau-Ulm)<br />

Charenton, Madeleine (Achern)<br />

Daubert, Michael (Renchen)<br />

Decker, Fabian (Sasbach)<br />

Dickerhof, Michelle (Kappelrodeck)<br />

Ferber, Lara (Willstätt)<br />

Huff, Julian (Achern-Oberachern)<br />

Hunkler, Samira (Bühlertal)<br />

Kaufeisen, Amelie (Lautenbach)<br />

Krüger, Lukas (Oberkirch)<br />

Lamm, Sarah (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Leimbach, Emely (Kappelrodeck)<br />

Müller, Nina (Oberkirch)<br />

Reichert, Alicia (Renchen)<br />

Schanz, Hannah (Seebach)<br />

Schmälzle, Eric (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Schneider, Lilly (Seebach)<br />

Schulze, Solvey (Oberkirch)<br />

Schwab, Amélie (Sasbach)<br />

Seiler, Jonas (Sasbach)<br />

Stanciu, Isabela-Maria (Kappelrodeck)<br />

Wendt, Aaron (Sasbach)<br />

Wildner, Alena (Kappelrodeck)<br />

Ziegler, Julia (Sinzheim)<br />

Zink, Hannah (Bühlertal)<br />

Zorn, Katrin (Sasbach)<br />

Quarta d<br />

Dresel, Thomas<br />

Beifuß, Lennard (Achern)<br />

Bisch, Lea (Bühl-Waldmatt)<br />

Börsig, Lukas (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Boschert, David (Oberkirch)<br />

Bott, Kimberly (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Bruder, Sina (Oberkirch)<br />

Falk, Elias (Achern)<br />

Falk, Solveig (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Friedmann, Vincent (Bühl-Altschweier)<br />

Gerber, Clemens (Achern)<br />

Grundmann, Sören (Lauf)<br />

Gutt, Annemarie (Bühl-Neusatz)<br />

Hüsges, Simon (Bühl)<br />

Kaiser, Johannes (Achern)<br />

Klimek, Niklas (Sasbach)<br />

Köppel, Raphael (Achern-Oberachern)<br />

Kortz, Paul-Luiz (Bühl-Neusatz)<br />

Martin, Jannis (Achern)<br />

Meier, Marco (Baden-Baden-Neuweier)<br />

Metzinger, Lea (Ottersweier)<br />

Nesselhauf, Maximilian (Lichtenau-Scherzheim)<br />

Riehle, Jan (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Scheuerer, Henry (Ottersweier)<br />

Schmitt, Piel (Kappelrodeck)<br />

Sonntag, Claudius (Achern)<br />

Stortz, Henrik (Achern-Oberachern)<br />

Ullrich, Zoe (Sasbachwalden)<br />

Quarta e<br />

Furdek, Attila-Zoltan<br />

Boras, Celine (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Busch, David (Ottersweier)<br />

Dinger, Leon (Sasbachwalden)<br />

Dörflinger, Laura (Achern-Önsbach)<br />

298


Feißt, Sofia (Achern-Önsbach)<br />

Gauss, Léa (Bühl-Neusatz)<br />

Gleichmar, Pia-Louise (Bühl)<br />

Grommelt, Lea (Kehl-Odelshofen)<br />

Haaser, Peter (Sasbachwalden)<br />

Hochstuhl, Marlene (Bühlertal)<br />

Hurst, Samuel (Sasbach-Obersasbach)<br />

Jägel, Leon (Bühlertal)<br />

Jägel, Noah (Bühlertal)<br />

Kist, Jule (Bühlertal)<br />

Klumpp, Niklas (Achern)<br />

Knappe, Anna-Lena (Bühlertal)<br />

Kreuz, David (Ottersweier)<br />

Quast, Anna (Achern-Oberachern)<br />

Quast, Jana (Achern-Oberachern)<br />

Reichle, Philipp (Achern-Önsbach)<br />

Roth, Alessio (Bühl-Rittersbach)<br />

Sauer, Josefine (Bühl-Vimbuch)<br />

Schäfer, Simon (Ottersweier)<br />

Schäuble, Lisa-Marie (Bühlertal)<br />

Schlachter, Katharina (Bühl)<br />

Venter, Arno (Bühl-Rittersbach)<br />

Vetter, Stefanie (Rheinmünster)<br />

Welle, Selina (Bühlertal)<br />

Werner, Oliver (Bühl-Neusatz)<br />

Wunsch, Amon (Bühl-Rittersbach)<br />

Untertertia a<br />

Braun, Christina<br />

Bäßler, Samira (Lichtenau)<br />

Birk, Anna-Sophia (Rheinmünster-Greffern)<br />

Dresel, Paul (Sinzheim)<br />

Eisenack, Eileen (Sinzheim-Winden)<br />

Feißt, Lara (Willstätt-Legelshurst)<br />

Fischer, Eva-Maria (Lauf)<br />

Friedrich, Lara (Ottenhöfen)<br />

Gramer, Felix (Achern)<br />

Grosch, Sara (Sasbach)<br />

Häuser, Jakob (Bühl)<br />

Halpaus, Felix (Sinzheim)<br />

Huschle, Jonathan (Renchen)<br />

Kern, Luca (Kappelrodeck)<br />

Krübel, Marcel (Achern-Oberachern)<br />

Kühner, Anna Magdalena (Sasbach)<br />

Laufkötter, Johannes (Oberkirch)<br />

Moll, Charlotte (Kappelrodeck)<br />

Münch, Jessica (Sasbach)<br />

Pfeifer, Saskia (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Schmitt, Mareike (Bühl)<br />

Sick, Dennis (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Spraul, Aline (Renchen-Ulm)<br />

Stahlberger, Alessia (Achern)<br />

Treml, Fabian (Achern-Sasbachried)<br />

Vukojevic, Angelo (Bühl-Altschweier)<br />

Winter, Ian (Achern-Fautenbach)<br />

Witt, Maximilian (Sasbachwalden)<br />

Wunderle, Magdalena (Achern-Gamshurst)<br />

Untertertia b<br />

Völker, Liane<br />

Beuchert, Aileen (Bühl)<br />

Brillowski, Marlen (Lauf)<br />

Britz, Antoine (Sasbachwalden)<br />

Eisele, Sophie (Lauf)<br />

Ermisch, Julia (Rheinmünster)<br />

Ernst, Dorothee (Sasbach)<br />

Fritz, Hannah (Bühl-Altschweier)<br />

Gelbling, Josephine (Achern-Fautenbach)<br />

Geppert, Paul (Bühl)<br />

Helzer, Thomas (Sasbach)<br />

Kasper, Maximilian (Kappelrodeck)<br />

Kügelgen, Christopher (Achern-Großweier)<br />

Madlinger, Daniela (Sasbach)<br />

Motsch, Philomena (Bühl)<br />

Müller, Joshua (Bühl)<br />

Riel, Jonas (Renchen)<br />

Ronecker, Christina (Kappelrodeck)<br />

Roß, Norman (Achern-Oberachern)<br />

Schettler, Sophie (Bühl)<br />

Schmidt, Myriam (Willstätt-Legelshurst)<br />

Schneider, Rieke (Bühl-Altschweier)<br />

Schwenk, Celine (Achern-Mösbach)<br />

299


Simon, Kim (Kappelrodeck)<br />

Sobol, Silvana (Lauf)<br />

Sölter, Jan (Bühl-Altschweier)<br />

Ulrich, Jule (Bühl)<br />

Vetter, Sophia (Bühl-Altschweier)<br />

Weis, Steffen (Bühl-Weitenung)<br />

Weisenbach, Sophie (Sasbach)<br />

Yakar, Melina (Sasbach-Obersasbach)<br />

Zink, Ramona (Achern-Gamshurst)<br />

Untertertia c<br />

Gerber, Dr. Stefan<br />

Albrecht, Tim (Ottersweier)<br />

Brändle, Desiree (Achern)<br />

Burghause, Paul (Kappelrodeck)<br />

Eiselt, Sebastian (Oberkirch-Stadelhofen)<br />

Gülich, Ann-Cathrin (Oberkirch)<br />

Huber, Vanessa (Achern-Fautenbach)<br />

Jakob, Leon (Rheinau-Freistett)<br />

Kanzler, Jonas (Ottersweier)<br />

Kist, Matteo (Bühl-Neusatz)<br />

Köninger, Maximilian (Kappelrodeck)<br />

Konnerth, Fabian (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Mackert, Céline (Bühl)<br />

Maier, Tobias (Lauf)<br />

Maigatter, Aaron (Sasbach)<br />

Martin, Rosalie (Achern-Oberachern)<br />

Mühlon, Marie (Ottersweier)<br />

Noack, Felix (Rheinau)<br />

Oesterwind, Lea (Rheinmünster-Greffern)<br />

Otteni, Tim (Appenweier)<br />

Pott/Mustermann, Pia (Achern)<br />

Reuschel, Katharina (Ottersweier)<br />

Sahin, Berfin (Ottersweier)<br />

Saitel, Fabian (Sasbach)<br />

Schmalz, Nadine (Achern-Gamshurst)<br />

Stetter, Jannik (Achern)<br />

Teichmann, Maria (Kappelrodeck)<br />

Weber, Philipp (Achern-Oberachern)<br />

Wilhelm, Alicia (Achern-Mösbach)<br />

Zink, Valeska (Sasbach-Obersasbach)<br />

Untertertia d<br />

Meyer, Reinhold<br />

Allgeier, Lara (Sasbach)<br />

Baumann, Anna-Sophie (Sasbach)<br />

Bottesch, Jemima (Bühl-Eisental)<br />

Conte, Chiara (Renchen)<br />

Falk, Lucas (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Gauss, Vanessa (Sasbach)<br />

Henke, Laura (Baden-Baden-Varnhalt)<br />

Herbers, Charlotte (Bühl)<br />

Jörger, Alicia (Achern-Gamshurst)<br />

Kamm, Jan-Phillip (Bühl-Altschweier)<br />

Ohnmacht, Janina (Achern-Gamshurst)<br />

Philipp, Anna-Cosima (Kappelrodeck)<br />

Schlachter, Pius (Bühl)<br />

Schmitz, Josephine (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Seifried, Mirco (Lauf)<br />

Sester, Samuel (Bühl-Neusatz)<br />

Steimle, Paul (Kappelrodeck)<br />

Steinmeister, Lukas (Bühl-Altschweier)<br />

Trottier, Laura (Renchen)<br />

Volkov, Ilya (Sasbach)<br />

Zeitvogel, Tim (Sinzheim)<br />

Untertertia e<br />

Kraus, Johannes<br />

Bauer Sandoval, Elke (Ottersweier)<br />

Berger, Jeremy (Achern)<br />

Bernhardt, Melissa (Ottersweier)<br />

Brunner, Maya (Achern)<br />

Esser, Carmina (Bühl)<br />

Fischer, Claire (Lauf)<br />

Grommelt, Tim (Kehl-Odelshofen)<br />

Henze, Jenni (Achern-Oberachern)<br />

Heyne, Jennifer (Oberkirch-Tiergarten)<br />

Höß, Lorena (Ottersweier)<br />

Hohmann, Nadja (Achern)<br />

Huschebeck, Sarah (Achern-Oberachern)<br />

Jelcic, Lisa-Marie (Sasbach)<br />

Klocke, Gianluca (Achern-Oberachern)<br />

300


Krauß, Luisa (Achern-Önsbach)<br />

Laks Krügl, Tania (Achern)<br />

Mahn, Michele (Achern-Sasbachried)<br />

Maier, Niclas (Renchen)<br />

Martins Paulino, Saphira (Rheinau-Freistett)<br />

Nock, Niklas (Achern-Oberachern)<br />

Rensch, Emma (Achern)<br />

Riman, Annabel (Achern-Sasbachried)<br />

Schemel, Natalie (Achern-Önsbach)<br />

Schuler, Milena (Achern-Önsbach)<br />

Schuster, Cara (Sasbach)<br />

Spraul, Lea (Lauf)<br />

Staufer, Pascal (Bühl)<br />

Strack, Enrico (Achern)<br />

Volz, Constantin (Bühl)<br />

Winkler, Anja (Achern-Oberachern)<br />

Untertertia f<br />

Weber, Hildegard<br />

Armbruster, Steven (Achern-Mösbach)<br />

Bäuerle, Luca (Kappelrodeck)<br />

Debus, Joelle (Bühlertal)<br />

Friedmann, Sarah (Bühl-Moos)<br />

Habich, Philipp (Bühlertal)<br />

Horcher, Chiara (Bühlertal)<br />

Hütte, Jonas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Jörger, Toni (Sasbachwalden)<br />

Krämer, Lea (Sasbachwalden)<br />

Lieser, Julia (Sasbachwalden)<br />

Ludwig, Sarah (Lichtenau-Ulm)<br />

Mast, Dennis (Sasbach-Obersasbach)<br />

Mayer, Maryellen (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Moschberger, Tina (Lichtenau)<br />

Müller, Ben (Kappelrodeck)<br />

Reith, Annika (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Rosenacker, Lena-Maria (Sasbachwalden)<br />

Schmalz, Vanessa (Bühl-Vimbuch)<br />

Schmiederer, Kevin (Kappelrodeck)<br />

Seebacher, Lara (Oberkirch)<br />

Stefan, Marie (Bühlertal)<br />

Stolz, Marie-Pauline (Achern)<br />

Thallner, Céline (Rheinau-Freistett)<br />

Tisch, Andreas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Waffenschmidt, Lana (Lichtenau-Ulm)<br />

Weigel, Rebekka (Lichtenau)<br />

Zeitvogel, Marlen (Sasbachwalden)<br />

Untertertia WG<br />

Bruder, Jürgen<br />

Baro, Luca (Achern-Oberachern)<br />

Boschert, Tim (Renchen)<br />

Burkert-Mazur, Serafina (Achern-Fautenbach)<br />

Decker, Pauline (Bühl-Altschweier)<br />

Dresel, Luis (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Durban , Wittiko (Rheinau-Diersheim)<br />

Egner, Janice (Bühlertal)<br />

Feinstein , Joshua (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Fengler, Julia (Achern)<br />

Ferch, Eileen (Sasbach)<br />

Frick, Eric (Achern)<br />

Gros, Laura (Oberkirch-Stadelhofen)<br />

Hilß, Kevin (Achern-Oberachern)<br />

Huber, Leon (Achern-Wagshurst)<br />

Lepold, Stella (Kappelrodeck)<br />

Leppert, Sasha (Ottersweier)<br />

Maier, Franziska (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Meister, Natalie (Oberkirch)<br />

Melsheimer, Sophie (Oberkirch)<br />

Melüh, Max (Achern-Önsbach)<br />

Mühleck, Fenja (Rheinau-Linx)<br />

Noë, Lauritz (Oberkirch)<br />

Nothelfer, Lena (Achern)<br />

Pfeifer, Michael (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Schäper, Lea (Achern-Önsbach)<br />

Schriever, Samuel-Lee (Bühl)<br />

Weingart, Leonie (Baden-Baden-Varnhalt)<br />

Wiegert, Lukas (Kappelrodeck)<br />

Ziborius, Maximilian (Achern)<br />

301


Obertertia a<br />

Fütterer-Potrykus, Konstantin<br />

Börsig, Maite (Oberkirch)<br />

Burger, Nicolas (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Chen, Yu-Ching (Baden-Baden)<br />

Erbacher, Matthias (Achern)<br />

Esshak, Daniel (Sasbach)<br />

Fallert, Simon (Achern)<br />

Feigenbutz, Maria (Achern-Sasbachried)<br />

Fischer, Claudia (Achern)<br />

Früh, Tristan (Achern)<br />

Geier, Julius (Achern)<br />

Götz, Patrick (Bühl-Oberweier)<br />

Kimmig, Ken (Appenweier-Nesselried)<br />

Kotlarski, Christina (Bühl)<br />

Kuhlmann, Lisa (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Kurz, Simon (Sasbach)<br />

Lohmüller, Noah-Jonas (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Motsch, Mathilde (Bühl)<br />

Rudolphi, Manuel (Kappelrodeck)<br />

Schorm, Luise (Bühl-Kappelwindeck)<br />

von Wantoch-Rekowski, Sebastian (Sasbach)<br />

Winkler, Nicole (Achern-Oberachern)<br />

Zink, Thomas (Ottenhöfen)<br />

Obertertia b<br />

Oehler, Martin<br />

Beutel, Xenia (Lauf)<br />

Bildstein, Andreas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Blasen, Miriam (Oberkirch)<br />

Döbele, Hannah (Lauf)<br />

Grundmann, Désirée (Lauf-Aubach)<br />

Gülich, Alexander (Oberkirch)<br />

Huber, Celine (Renchen)<br />

Kiefer, Nina (Appenweier-Urloffen)<br />

Kimmig, Jonas (Oberkirch)<br />

Krieg, Jessica (Renchen)<br />

Maerle, Patricia (Renchen)<br />

Martin, Hendrik (Achern)<br />

Meier, Simon (Appenweier)<br />

Müller, Tim (Oberkirch)<br />

Rapp, Hanna (Lauf)<br />

Rödler, Lea-Sophie (Lichtenau)<br />

Schäfer, Lür (Renchen)<br />

Seidler, Bastian (Achern-Fautenbach)<br />

Smitka, Fabio (Oberkirch-Haslach)<br />

Sonntag, Thorven (Achern)<br />

Späth, Charlotte (Achern-Wagshurst)<br />

Tamme, Isabell (Lauf)<br />

Weber, Felix (Achern)<br />

Weber, Pia (Achern-Önsbach)<br />

Weiser, Johanna (Lauf)<br />

Zink, Isabel (Oberkirch)<br />

Obertertia c<br />

Eisemann, Klaus<br />

Bauer, Pascal (Lauf)<br />

Buchholz, Chiara (Appenweier)<br />

Derr, Jana (Achern)<br />

Dietrich, Stefanie (Lichtenau)<br />

Doll, Janine (Achern)<br />

Dußmann, Alicia (Sasbach)<br />

Fraß, Lea (Lichtenau-Ulm)<br />

Gaiser, Maria (Sasbach)<br />

Gerber, Johanna (Achern)<br />

Hettel, Selina (Achern-Oberachern)<br />

Hinz, Kathrin (Achern)<br />

Just, Anja (Oberkirch)<br />

Mai, Corinna (Achern-Fautenbach)<br />

Mitzel, Giulia (Baden-Baden)<br />

Rettig, Jonas (Bühl-Neusatz)<br />

Riehle, Marco (Sasbach)<br />

Sangua, Marie (Sasbach-Obersasbach)<br />

Serr, Anna-Lena (Achern-Önsbach)<br />

Stiebitz, Carmen (Achern-Fautenbach)<br />

Stötzel, Amelie (Bühl)<br />

Vogel, Caroline (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Vollmer, Jasmin (Ottersweier)<br />

Vollmer, Rebecca (Bühl-Eisental)<br />

Weyerhäuser, Isabelle (Achern-Fautenbach)<br />

Wörner, Jacqueline (Achern-Großweier)<br />

302


Wolfgarten, Henri (Bühl)<br />

Wystemp, Linda (Achern)<br />

Ziegler, Simon (Bühl-Moos)<br />

Zimmer, Felicitas (Sasbachwalden)<br />

Zimmermann, Sara (Bühlertal)<br />

Obertertia d<br />

Petersen, Nadine<br />

Benz, Hendrik (Achern)<br />

Brüderle, Josch (Sasbach)<br />

Falk, David (Achern-Oberachern)<br />

Früh, Calvin (Bühl-Moos)<br />

Früh, Robin (Bühl-Moos)<br />

Gleichmar, Tim-Hendrik (Bühl)<br />

Hedrich, Christian (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Hensel, Moritz (Lauf)<br />

Herrmann, Maximilian (Sasbach)<br />

Hosp, Eric (Ottersweier)<br />

Kadow, Kim (Baden-Baden)<br />

Klimek, Marvin (Sasbach)<br />

Langer, Rebecca (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Meier, Carina (Baden-Baden)<br />

Müller, Talitha (Sasbach)<br />

Oechsle, Ronja (Lichtenau-Grauelsbaum)<br />

Rauen, Patrick (Sasbach)<br />

Redlin-Weiß, Jérôme (Ottenhöfen)<br />

Schöttgen, Klara (Achern-Oberachern)<br />

Schultze, Micha (Achern-Oberachern)<br />

Serrer, Karen (Ottersweier)<br />

Spinner, Andres (Sasbach)<br />

Stopp, Christian (Bühl)<br />

Treder, Jonas (Bühl)<br />

Venter, Niklas (Bühl-Rittersbach)<br />

Ziermann, Manuel (Sasbach)<br />

Obertertia e<br />

Schott, Karin<br />

Appenzeller, Eva (Lauf-Aubach)<br />

Basten, Mareike (Bühlertal)<br />

Beck, Nicolas (Oberkirch-Nußbach)<br />

Braunstein, Teresa (Achern-Mösbach)<br />

Breitenfellner, Matthias (Ottersweier)<br />

Eckstein, Thomas (Sasbach)<br />

Gering, Jan (Renchen)<br />

Hirt, Tobias (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Kaminski, Dominik (Renchen-Ulm)<br />

Klumpp, Jannik (Achern-Mösbach)<br />

Lamm, Rafael (Achern-Mösbach)<br />

Lang, Sophie (Achern-Fautenbach)<br />

Lauk, Nicolas (Renchen)<br />

Lohmüller, Jonas (Renchen)<br />

Lorenz, Michelle (Bühl-Altschweier)<br />

Rausch, Calvin (Bühl)<br />

Rohrer, Andreas (Lauf)<br />

Ross, Tobias (Kehl-Odelshofen)<br />

Schindler, Robin (Achern-Fautenbach)<br />

Schneider, Hannah (Renchen-Ulm)<br />

Schwegler, Laura (Renchen)<br />

Theilmann, Laura (Bühl)<br />

Zwisler, Larissa (Bühl)<br />

Obertertia f<br />

Konrad, Rolf<br />

Adam, Max (Ottersweier)<br />

Dannhauser, Kirstin (Sasbachwalden)<br />

Doll, Manuel (Sasbach-Obersasbach)<br />

Geppert, Malte (Bühl)<br />

Goerigk, Lina (Bühlertal)<br />

Haaser, Annica (Sasbachwalden)<br />

Höß, Simon (Ottersweier)<br />

Jägel, Luca (Bühlertal)<br />

Jaeger, Lea (Ottersweier)<br />

Jerger, Pascal (Sasbachwalden)<br />

Kaupp, Maximilian (Sasbach)<br />

Maurath, Andreas (Sasbachwalden)<br />

Metzinger, Elena (Bühlertal)<br />

Metzinger, Felix (Ottersweier)<br />

Naß, Annika (Sasbach-Obersasbach)<br />

Roth, Aaron (Bühlertal)<br />

Schmidt, Simon (Bühlertal)<br />

Schmieder, Larissa (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

303


Seiter, Lisa (Achern-Sasbachried)<br />

Stehle, Nic (Bühlertal)<br />

Strauß, Ellen (Ottersweier)<br />

Vafi, Delara (Achern-Großweier)<br />

Wolf, Emanuel (Bühl)<br />

Obertertia WG<br />

Storz, Elisabeth<br />

Abel, Julian (Sinzheim)<br />

Andreani, Angelina (Achern)<br />

Baßler, Tobias (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Benz, Alina (Renchen)<br />

Bürg, Marc (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Cornely , Leah (Bühlertal)<br />

Corthum, Barbara (Bühlertal)<br />

Dylus, Jack (Achern)<br />

Ebert, Jakob (Bad Peterstal)<br />

Ehmann, Sandra (Achern-Fautenbach)<br />

Eisner, Nico (Appenweier)<br />

Fiala, Bastian (Oberkirch-Haslach)<br />

Glas , Lukas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Graf, Daniel (Oberkirch)<br />

Hahn, Johanna (Renchen)<br />

Horosilov, Leonie (Achern)<br />

Huber, Celine (Bad Peterstal)<br />

Kunkel, Pascal (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Leupolz, Simon (Renchen)<br />

Précour, Désirée (Achern)<br />

Schermuly, Lukas (Bühl)<br />

Schreiber, Benedikt (Oberkirch)<br />

Spraul, Nina (Renchen-Ulm)<br />

Stolz, Theresa (Bühlertal)<br />

Winter, Simon (Ottersweier-Hub)<br />

Untersekunda a<br />

Frank, Barbara<br />

Aquise , Bruce (Bühl)<br />

Armbruster, Kassian (Baden-Baden)<br />

Boos, Anna-Luisa (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Ernst, Isabell (Sasbach)<br />

Friedmann, Annika (Lichtenau-Ulm)<br />

Gartner, Luis (Bühl)<br />

Gräber, Lukas (Sasbach)<br />

Harter, Maik (Sasbach)<br />

Hüttemann, Ruben (Bühl-Eisental)<br />

Klein, Adina (Appenweier-Urloffen)<br />

Meier, Anne (Bühl-Eisental)<br />

Naumann, David (Bühl)<br />

Paál, Leonard (Bühl-Eisental)<br />

Pieper, Elisabeth (Lauf)<br />

Riehle, Patrick (Sasbach)<br />

Schemel, Jonathan (Achern-Gamshurst)<br />

Schindler, Hannah (Oberkirch-Haslach)<br />

Schmidt, Melina (Achern-Önsbach)<br />

Schwab, Felicitas (Sasbach)<br />

Steinhöfel, Sophie (Lauf)<br />

Stenzel, Jan (Achern-Oberachern)<br />

Stiefel, Jessica (Bühl)<br />

Terlaak, Clara (Ottersweier)<br />

Weichsel, Loris (Lauf)<br />

Untersekunda b<br />

Frey, Peter<br />

Berger, Celin (Achern-Wagshurst)<br />

Böll, Karin (Rheinau-Freistett)<br />

Braun , Mia (Rheinmünster-Greffern)<br />

Brocke, Amelie (Ottersweier)<br />

Dietrich, Patricia (Lauf)<br />

Doll, Celine (Achern-Oberachern)<br />

Durban, Manon (Rheinau-Diersheim)<br />

Eichholz, Giulian (Bühlertal)<br />

Feger, Markus (Oberkirch-Nußbach)<br />

Frey, Johanna (Bühlertal)<br />

Fuchs, Severin (Appenweier-Urloffen)<br />

Ganter, Franziska (Achern-Fautenbach)<br />

Grubisic, Lena (Bühl-Altschweier)<br />

Limberger, Helena (Achern)<br />

Mansour Soporghan, Atina (Sasbach)<br />

Mehlhorn, Julia (Bühlertal)<br />

Mühlon, Simon (Ottersweier)<br />

Müller, Matteo (Oberkirch)<br />

304


Outos, Sophia (Bühlertal)<br />

Scholz , Sonja (Bühlertal)<br />

Schwörer, Isabel (Sasbach)<br />

Solleder, Léo (Kappelrodeck)<br />

Sprenger, Vivien (Achern)<br />

Stolba, Dana (Bühlertal)<br />

Sucher, Julia (Renchen-Ulm)<br />

Vogel, Luisa (Sasbach)<br />

Weber, Jana (Achern)<br />

Wellhäusser, Mona (Achern)<br />

Zink, Patrick (Sasbach-Obersasbach)<br />

Untersekunda c<br />

Spath, Emil<br />

Anastasopoulos, Anna (Bühlertal)<br />

Dresel, Franziska (Ottersweier)<br />

Feuerstein, Cristina (Bühl)<br />

Friedmann, David (Lichtenau-Ulm)<br />

Hahn, Sidney (Achern)<br />

Herwijnen van, Joris (Bühl-Moos)<br />

Jörger, Daniel (Achern-Gamshurst)<br />

Kurz, Valentin (Renchen-Ulm)<br />

Lehmann, David (Achern-Gamshurst)<br />

Lickfett, Marisa (Ottersweier)<br />

Lukasch, Mara (Bühl-Vimbuch)<br />

Maier, Julie (Ottersweier)<br />

Maigatter, Jessica (Sasbach)<br />

Meier, Yannis (Achern-Önsbach)<br />

Rée, Julia (Rheinau-Helmlingen)<br />

Rée, Lisa (Rheinau-Helmlingen)<br />

Schlumprecht, Maren (Rheinau-Rheinbischofsheim)<br />

Schuler, Dennis (Achern-Önsbach)<br />

Schwenk, Lea (Achern-Mösbach)<br />

Schwörer, Kathrin (Sasbach)<br />

Spies, Samira (Ottersweier)<br />

Steurer, Amelie (Sasbach)<br />

Uhl, Noel (Achern)<br />

Weisser, Jaris (Sasbachwalden)<br />

Wunsch, Henrik (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Ziegler, Sophia (Baden-Baden-Neuweier)<br />

Zimmer, Jessica (Ottersweier)<br />

Zink, Selina (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Untersekunda d<br />

Wagner, Ute<br />

Bottesch, Eunike (Bühl-Eisental)<br />

Buchholz, Niklas (Appenweier)<br />

Degler, Julian (Bühlertal)<br />

Dinger, Vincent (Sasbach)<br />

Föll, Frank (Appenweier)<br />

Henkel, Björn (Achern)<br />

Henkel, Sven (Achern)<br />

Hertwig, Michael (Appenweier-Urloffen)<br />

Heyne, Kevin (Oberkirch)<br />

Höll, Stefan (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Kleber, Pauline (Achern)<br />

Krämer, Laura (Achern-Gamshurst)<br />

Kühn, Jerome (Bühlertal)<br />

Kunkel, Konstantin (Bühl)<br />

Litsch, Jan (Bühl-Moos)<br />

Mahfoudh, Ben (Achern)<br />

Maier, Anna (Bühl)<br />

Meier, Myles (Bühl-Neusatz)<br />

Misetic, Luka (Bühl-Altschweier)<br />

Moll, Stefanie (Bühl)<br />

Müller, Helen (Sasbach)<br />

Müller, Katharina (Bühl)<br />

Schmidt, Emily (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Schütz, Alexandra (Sasbach)<br />

Schuh, Isabel (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Schwab, Kersten (Appenweier-Urloffen)<br />

Sillmanns, Erik (Bühl)<br />

Vollmer, Vanessa (Bühl-Eisental)<br />

Wagner, Anna Cecile (Oberkirch)<br />

Wörner, Sara (Lauf)<br />

Untersekunda e<br />

Beck, Marion<br />

Appenzeller, Anja (Lauf-Aubach)<br />

Baur, Boris (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Blasen, David (Oberkirch)<br />

Braun, Helena (Oberkirch)<br />

Braxmaier, Clara (Oberkirch)<br />

305


Daferner, Katharina (Bühlertal)<br />

Doll, Hansjörg (Achern-Mösbach)<br />

Eckenfels, Thomas (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Ganter, Antonia (Achern-Fautenbach)<br />

Klein, Deborah (Sasbachwalden)<br />

Köhler, Nils (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Kollum , Alexander (Achern-Fautenbach)<br />

Ludwig , Carina (Oberkirch-Stadelhofen)<br />

Meier, Marie-Christine (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Repenning, Stephanie (Achern-Oberachern)<br />

Reuschel, Franziska (Ottersweier)<br />

Rumpf, Anica (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Schell, Carla (Achern-Oberachern)<br />

Schmalz, Jasmin (Bühl-Vimbuch)<br />

Schuchter, Julian (Achern-Mösbach)<br />

Schwab, Jannik (Oberkirch-Nußbach)<br />

Schwab, Patrick (Oberkirch-Nußbach)<br />

Seidl, Miriam (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Serr, Saskia (Lichtenau-Scherzheim)<br />

Steinmeister, Emily (Bühl-Altschweier)<br />

Streif, Johannes (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Thomas, Ellen (Ottersweier)<br />

Zeilfelder, Patrick (Sasbachwalden)<br />

Untersekunda F<br />

Keller, Adrian<br />

Brehm, Tamara (Bühlertal)<br />

Caspary, Julian (Bühl)<br />

Droll, Frederik (Lauf)<br />

Gutmann , Timo (Bühlertal)<br />

Heinath, Julian (Bühlertal)<br />

Hesse, Sebastian (Baden-Baden-Haueneberstein)<br />

Hoffmann, Marc (Lauf)<br />

Joachim, Lisa (Sasbach)<br />

Jung, Julian (Bühl-Weitenung)<br />

Kirstein, Ines (Sasbach)<br />

Kupfer, Cara (Achern-Oberachern)<br />

Langenecker, Jenny (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Lesch, Lea (Bühlertal)<br />

Leupolz, Magnus (Renchen)<br />

Löffler, Elena (Achern)<br />

Reimers, Daniel (Bühl-Rittersbach)<br />

Rothenberger, Stephan (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Sauer, Maximillian (Bühl-Vimbuch)<br />

Schanz, Timo (Seebach)<br />

Seifermann, Kerstin (Sasbach-Obersasbach)<br />

Spraul, Marius (Lauf)<br />

Stäglich, Jonas (Bühl-Rittersbach)<br />

Ullrich, Manon (Sasbachwalden)<br />

Weingart, Marius (Baden-Baden)<br />

Wolf, Maria-Leticia (Bühl)<br />

Zachmann, Valentin (Bühl)<br />

J1<br />

Arnold, Clemens<br />

de la Paz-Lazzaro, Regina<br />

Ernst, Susanne<br />

Heß, Kerstin<br />

Müller-Abels, Dr. Susanne<br />

Ruhrmann, Holger<br />

Schmitz, Markus<br />

Windhab, Ulrich<br />

Bareis, Hannah (Achern-Oberachern)<br />

Basler, Fabio (Lauf)<br />

Bauer Sandoval, Mark (Ottersweier)<br />

Behr, Hanna (Bühl-Weitenung)<br />

Benz, Mareike (Achern)<br />

Bereszko, Véronique (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Börsig, Marek (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Brass, Marie (Bühl-Eisental)<br />

Brillowski, Vera (Lauf)<br />

Brümmer, Natascha (Bühlertal)<br />

Bühler, Sabrina (Sasbach)<br />

Burgert, Lisa (Sinzheim-Kartung)<br />

Burkart, Marc (Bühl-Vimbuch)<br />

Claus, Sabrina (Bühl-Vimbuch)<br />

Dannhauser, Maximilian (Sasbachwalden)<br />

Daum, Maximilian (Bühl-Altschweier)<br />

de Bra, Stephan (Sasbach-Obersasbach)<br />

Degen, Marvin (Lauf)<br />

Demandt, Floris (Baden-Baden-Varnhalt)<br />

Dietrich, Maximilian (Renchen)<br />

306


Doll, Franziska (Ottersweier)<br />

Dresel, Steffen (Sasbach)<br />

Droll, Sarah (Bühl-Neusatz)<br />

Dubrowshchyk, Sophia (Bühlertal)<br />

Durban, Antonius (Rheinau-Diersheim)<br />

Eckenfels, Natascha (Appenweier)<br />

Egner, Jasmin (Bühl-Neusatz)<br />

Egner, Manuel (Bühl-Neusatz)<br />

Ehinger, Jonas (Bühl-Vimbuch)<br />

Ernst, Jill (Sasbach)<br />

Esser, Gero (Bühl-Rittersbach)<br />

Fallert, Sarah (Bühl-Waldmatt)<br />

Filsinger, Jennifer (Bühl-Neusatz)<br />

Frich, Juliane (Renchen)<br />

Friedmann, Nina (Bühl-Moos)<br />

Frietsch, Tim (Sinzheim-Leiberstung)<br />

Fritz, Marius (Bühlertal)<br />

Füller, Joachim (Bühl)<br />

Ganter, Julia (Achern-Fautenbach)<br />

Gauss, Sophia (Bühl-Neusatz)<br />

Genter, Elena (Achern-Fautenbach)<br />

Gerber, Maria (Achern)<br />

Getto, Nicolas (Bühlertal)<br />

Gindner, Sarah (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Glas, Jonas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Gleichmar, Jan-Philipp (Bühl)<br />

Graf, Daniel (Achern-Oberachern)<br />

Graf, Luca (Oberkirch)<br />

Guth, Laura (Achern-Fautenbach)<br />

Haas, Julian (Achern-Wagshurst)<br />

Haas, Natalie (Rheinau-Freistett)<br />

Haase, Kathrin (Achern)<br />

Hansmann, Céline (Rheinau-Freistett)<br />

Hauser, Henrik (Bühlertal)<br />

Heller, Cynthia (Achern)<br />

Henschel, Sabine (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Herzog, Theo (Oberkirch)<br />

Heußer, Vincent (Achern-Oberachern)<br />

Hoch, Alena (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Hodapp, Marissa (Sasbach)<br />

Hoffmann, Jonas (Lauf)<br />

Holstein, David (Sasbach)<br />

Huber, Lena (Appenweier)<br />

Huber, Maren (Ottenhöfen)<br />

Jörger, Katrin (Sasbachwalden)<br />

Jörger, Laura (Bühl-Weitenung)<br />

Kaku, Yumi (Bühl)<br />

Karcher, Lukas (Bühl-Waldmatt)<br />

Karcher, Marisa (Bühlertal)<br />

Ketterer, Leonie (Sasbach)<br />

Kirstein, Nils (Sasbach)<br />

Kist, Lamar (Bühl-Neusatz)<br />

Klein, Rebekka (Sasbachwalden)<br />

Kleinhans, Sven (Ottenhöfen)<br />

Kleinkopf, Fabienne (Bühlertal)<br />

Klemm, Christian (Achern-Wagshurst)<br />

Klumpp, Franziska (Lauf)<br />

König, Elias (Achern-Wagshurst)<br />

Köppel, Samuel (Achern-Oberachern)<br />

Kohler, Elena (Appenweier-Urloffen)<br />

Koller, Florian (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Krübel, Sarah (Achern)<br />

Langeneckert, Linda (Achern-Önsbach)<br />

Lasch, Manuel (Renchen)<br />

Lemay, Julien (Rheinmünster-Greffern)<br />

Leppert, Julian (Ottersweier)<br />

Löffler, Lukas (Bühlertal)<br />

Lux, Lennart (Bühl-Rittersbach)<br />

Mach, Miriam (Rheinau-Freistett)<br />

Madlinger, Sophie (Sasbach)<br />

Martin, Bianca (Achern)<br />

Martin, Raphael (Achern)<br />

Marx, Dennis (Achern-Önsbach)<br />

Matzner, Alina (Achern-Mösbach)<br />

Mehne, Christian (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Meier, Nina (Bühlertal)<br />

Meier, Pauline (Bühlertal)<br />

Meier, Saskia (Ottersweier)<br />

Metzinger, Adrian (Bühlertal)<br />

Michel, Florian (Achern-Oberachern)<br />

Moser, Michael (Offenburg-Griesheim)<br />

Muttach, Carina (Achern)<br />

Nell, Lilly (Sasbach)<br />

Neu, Eva (Sasbach)<br />

307


Nock, Manuel (Bühl-Weitenung)<br />

Obert, Anne-Sophie (Oberkirch)<br />

Panter, Anna-Lena (Achern-Mösbach)<br />

Pastuchow, Peter (Bühlertal)<br />

Piotrowski, Robin (Bühlertal)<br />

Regenold, Anna (Bühl-Vimbuch)<br />

Reger, Luisa (Bühl)<br />

Ressing, Amir (Sinzheim-Winden)<br />

Rinahs, Rebecca (Sasbach)<br />

Rossano, Marco (Bühl-Rittersbach)<br />

Rothenberger, Philipp (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Schäuble, Franziska (Bühlertal)<br />

Schlosser, Mathilda (Achern-Oberachern)<br />

Schmelzle, Tobias (Achern-Oberachern)<br />

Schmezer, Charlotte (Bühl-Rittersbach)<br />

Schmidt, David (Bühl)<br />

Schneider, Patrick (Sasbach)<br />

Schoenen, Lisa-Marie (Sasbachwalden)<br />

Scholler, Tessa (Bühl-Moos)<br />

Schorn, Josef (Bühl-Neusatz)<br />

Schroeter, Helena (Bühl-Eisental)<br />

Schulze, Sven (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Seebacher, Thiemo (Bühlertal)<br />

Seifermann, Maria (Lauf)<br />

Serrer, Jörn (Ottersweier)<br />

Siefermann, Alexandra (Sasbach)<br />

Siefert, Maximilian (Bühl-Altschweier)<br />

Söllner, Yannick (Lichtenau)<br />

Spengler, Fabian (Lauf)<br />

Sprockhoff, Jan (Bühl-Rittersbach)<br />

Staufer, Natalie (Bühl)<br />

Stefan, Emilie (Bühlertal)<br />

Stehle, Marie (Bühlertal)<br />

Stötzel, Carina (Bühl)<br />

Stolz, Melissa (Bühlertal)<br />

Stortz, Isabelle (Achern-Oberachern)<br />

Treiber, Florian (Achern)<br />

Usatchev, Alina (Sasbach)<br />

Vollmer, Dorothée (Oberkirch-Ringelbach)<br />

von Heyl, Verena (Achern-Oberachern)<br />

Waffenschmidt, Lynn (Lichtenau)<br />

Wagner, Leonie (Lichtenau)<br />

Wahnsiedel, Felix (Ottersweier)<br />

Weber, Natalie (Achern-Önsbach)<br />

Weisser, Adina (Oberkirch-Tiergarten)<br />

Winter, Hannah (Ottersweier)<br />

Winterer, Maximilian (Oberkirch-Tiergarten)<br />

Wunsch, Leonie (Bühl)<br />

Wußler, Adrian (Ottenhöfen)<br />

Zamaitat, Julia (Achern)<br />

Zerulla, Benedikt (Bühl-Altschweier)<br />

Ziermann, Laura (Sasbach)<br />

Zimmer, Dorothee (Sasbachwalden)<br />

Zimmermann, Lukas (Bühlertal)<br />

Zink, Corinna (Ottenhöfen)<br />

J2<br />

Benkeser, Matthias<br />

Furdek, Maria-Rita<br />

Gottfried, Lilia<br />

Neurohr, Elisabeth-Luise<br />

Reif, Dr. Peter<br />

Sarcher, Gerd<br />

Bähr, Luca (Oberkirch)<br />

Bär, Nicole (Achern-Önsbach)<br />

Baro, Corinna (Achern-Wagshurst)<br />

Baro, Dana (Achern-Oberachern)<br />

Bauer, Jens (Bühlertal)<br />

Beck, Julia (Oberkirch-Nußbach)<br />

Becker, Naomi (Sinzheim-Müllhofen)<br />

Berscheid, Carolin (Achern-Oberachern)<br />

Bialas, Steven (Achern)<br />

Bildstein, Daniel (Sasbach-Obersasbach)<br />

Bohnert, Anna (Achern-Fautenbach)<br />

Bohnert, Nicolas (Achern-Mösbach)<br />

Borck, Kilian (Bühl)<br />

Braun, Alexander (Bühl)<br />

Braun, Lukas (Lauf)<br />

Breitenfellner, Raphael (Ottersweier)<br />

Breitschwerdt, Marie-Jeanne (Kappelrodeck)<br />

Bruder, Tim (Oberkirch)<br />

Bühler, Adrian (Sasbach)<br />

Cazzonelli, Sophie (Achern-Fautenbach)<br />

308


Corsano, Milena (Ottersweier)<br />

Doll, Andreas (Achern-Mösbach)<br />

Doll, Jan-Niklas (Oberkirch)<br />

Doll, Simon (Oberkirch)<br />

Droll, Matthias (Bühl-Moos)<br />

Droll, Nicolai (Bühl-Oberbruch)<br />

Eberle, Jonathan (Bühl-Weitenung)<br />

Eisemann, Ella (Bühl-Altschweier)<br />

Engel Villón, Octavio (Bühlertal)<br />

Fartaczek, Lukas (Lauf)<br />

Fauth, Sarah (Sinzheim-Leiberstung)<br />

Flaig, Alisa (Achern-Gamshurst)<br />

Foshag, Clara (Bühl)<br />

Fritz, Luca (Bühlertal)<br />

Fritz, Vanessa (Bühlertal)<br />

Fuchs, Theresa (Appenweier-Urloffen)<br />

Füsslin, Valeria (Achern)<br />

Ganter, Alissa (Achern-Fautenbach)<br />

Geyer, Florian (Lauf)<br />

Giese, Christoph-Vincent (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Glaser, Antonia (Ottersweier)<br />

Graf, Joshua (Renchen-Ulm)<br />

Haas, Karin (Achern-Mösbach)<br />

Haas, Luca (Achern-Wagshurst)<br />

Haller, David (Lauf)<br />

Harder, Timo (Bühl-Altschweier)<br />

Hartkemeyer, Carina (Lauf)<br />

Hartmann, Rebecca (Bühlertal)<br />

Heim, Lena (Ottersweier)<br />

Hertlein, Kristina (Bühl-Neusatz)<br />

Hesse, Sarah (Oberkirch)<br />

Höll, Christian (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Hörth, Markus (Bühl)<br />

Höß, Sandra (Ottersweier)<br />

Hollek, Viola (Ottersweier)<br />

Holzberg, Inga (Bühlertal)<br />

Hubig, Colin (Rheinau-Freistett)<br />

Hund, Philipp (Oberkirch)<br />

Hurst, Jonas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Jaeger, David (Ottersweier)<br />

Johannsen, Linus (Bühl-Eisental)<br />

Karcher, Lea (Bühlertal)<br />

Klein , Samuel (Sasbachwalden)<br />

Klumpp, Sarah (Renchen)<br />

Knapp, Annika (Bühl-Vimbuch)<br />

Knapp, Luisa (Achern-Mösbach)<br />

Knopf, Marius (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Kohler, Leonie (Achern)<br />

Kohler, Maximilian (Oberkirch)<br />

Kolsch, Sina (Bühlertal)<br />

Kühn, Joel (Bühlertal)<br />

Kusserow, Magdalena (Bühl)<br />

Leise, Laura (Achern-Oberachern)<br />

Lohmüller, Nicolas (Ottersweier-Hatzenweier)<br />

Lueb, Jannis (Bühl-Vimbuch)<br />

Mahfoudh, Alexander (Achern)<br />

Maier, Jana (Ottersweier)<br />

Martin, Amelie (Achern)<br />

Mauch, Michael (Lichtenau-Ulm)<br />

Meier, Julian (Bühl-Altschweier)<br />

Meinhardt, Felix (Sasbach)<br />

Merz, Vanessa (Achern-Oberachern)<br />

Metzinger, Lisa (Ottersweier)<br />

Moll, Tobias (Bühl)<br />

Müller, Claudia (Bühl)<br />

Ott, Céline (Lauf)<br />

Pientka, Daniel (Renchen)<br />

Pieper, Markus (Lauf)<br />

Reimers, Julia (Bühl-Rittersbach)<br />

Reinbold, Marlena (Baden-Baden-Steinbach)<br />

Reith, Dorina (Rheinau)<br />

Rettig, Anastasia (Bühl-Neusatz)<br />

Riman, Pauline (Achern-Sasbachried)<br />

Ritter, Jeremy (Sasbach)<br />

Robrecht, Maria-Magdalena (Rheinau-Memprechtshofen)<br />

Rösch, Elisabeth (Seebach)<br />

Roth, Hannah (Bühlertal)<br />

Rudolphi, Tobias (Kappelrodeck)<br />

Sauer, Marius (Baden-Baden)<br />

Schemel, Larissa (Achern-Gamshurst)<br />

Schmidt, Dominik (Bühl)<br />

Schmidt, Philipp (Bühlertal)<br />

Schmitt, Jannis (Bühl)<br />

309


Schönit, David (Achern-Großweier)<br />

Schönle, Sören (Sasbach)<br />

Schuler, Nicolai (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Schuster, Nico (Appenweier)<br />

Schwab, Marian (Appenweier-Urloffen)<br />

Schwer, Esther (Bühl-Rittersbach)<br />

Seifermann, Jonas (Sasbach-Obersasbach)<br />

Seifert, Johannes (Achern)<br />

Seiler, Dominik (Bühl-Oberbruch)<br />

Seiler, Fabian (Bühl-Oberbruch)<br />

Seiter, Matthias (Sinzheim)<br />

Sester, Noemi (Bühl-Neusatz)<br />

Späth, Sofia (Achern-Wagshurst)<br />

Spinner, Julian (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Stäglich, Felix (Bühl-Rittersbach)<br />

Staufer, Dimitri (Bühl)<br />

Stopp, Daniel (Bühl)<br />

Teichmann, Natalie (Bühl)<br />

Terlaak, Greta (Ottersweier)<br />

Unterhaslberger, Lisa (Renchen-Erlach)<br />

Villinger, Sandra (Sasbach)<br />

Vollmer, Valentin (Bühl-Altschweier)<br />

Vornehm, Marc (Bühl)<br />

Weis, Daniel (Bühl-Weitenung)<br />

Weiser, Franziska (Lauf)<br />

Weiß, Joshua (Ottenhöfen)<br />

Weller, Elise (Bühl)<br />

Wiegert, Jonas (Kappelrodeck)<br />

Willerscheid, Jakob (Lauf)<br />

Wößner, Philipp (Bühlertal)<br />

Wolf, Carla (Achern)<br />

Wunsch, Pia (Rheinmünster-Schwarzach)<br />

Zachmann, Amandus (Bühl)<br />

Unsere Tutorenkurse der Jahrgangsstufe 2 in Bildern<br />

Tutor: Benkeser, Matthias (Foto: Top-Fotografie)<br />

310


Tutorin: Furdek, Maria-Rita (Foto: Top-Fotografie)<br />

Tutorin: Gottfried, Lilia (Foto: Top-Fotografie)<br />

311


Tutorin: Neurohr, Elisabeth-Luise (Foto: Top-Fotografie)<br />

Tutor: Reif, Dr. Peter (Foto: Top-Fotografie)<br />

312


Tutor: Sarcher, Gerd (Foto: Top-Fotografie)<br />

Isabell Ernst, 10 a<br />

313


11 S1<br />

Schmitt, Lukas<br />

Abele, Moritz (Offenburg)<br />

Dehmelt, Lorena (Sasbachwalden)<br />

Delchmann, Melina (Achern)<br />

Eigenmann, Annika (Achern-Großweier)<br />

Finner, Laura (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Frank, Louisa (Achern-Fautenbach)<br />

Frank, Matthias (Ottersweier-Unzhurst)<br />

Fritz, Hanna (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Graap, Leoni (Sasbach-Obersasbach)<br />

Hasenburg, Florian (Achern)<br />

Heinzelmann, Justin (Rheinau-Diersheim)<br />

Hodapp, Jessica (Kappelrodeck)<br />

Huber, Sophia (Oppenau-Löcherberg)<br />

Hund, Laura (Oberkirch-Haslach)<br />

Kininger, Melina (Achern-Oberachern)<br />

Kist, Nicole (Bühl-Neusatz)<br />

Kopp, Sarah (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Kuttruff, Luisa (Lichtenau)<br />

Leise, Alina (Sasbachwalden)<br />

Noë, Lara (Oberkirch)<br />

Röder, Anna-Lena (Achern-Gamshurst)<br />

Schmälzle, Janika (Kappelrodeck-Waldulm)<br />

Serr, Carolin (Achern-Fautenbach)<br />

Späth, Marie-Luise (Oberkirch)<br />

Walter, Estella (Achern-Fautenbach)<br />

Wörner, Lorena (Appenweier-Urloffen)<br />

11 S2<br />

Friedmann, Indra<br />

Busam , Vera (Oberkirch)<br />

Deichelbohrer, Meike (Appenweier)<br />

Doll, Lara (Renchen)<br />

Ganter, Marlen (Oberkirch)<br />

Gronostaj, Antje (Achern-Önsbach)<br />

Halili, Rebekka (Sasbachwalden)<br />

Heußer, Lorenz (Achern-Oberachern)<br />

Huck, Aileen (Sasbachwalden)<br />

Jeffraim, Franziska (Bühl-Neusatz)<br />

Ketterer, Niko (Renchen)<br />

Kiefer, Alexander (Rheinau-Freistett)<br />

Ludwig, Anna (Rheinmünster-Greffern)<br />

Maier, Melanie (Lauf)<br />

Maier, Regina (Kappelrodeck)<br />

Manz, Lena (Bühl-Eisental)<br />

Merz, Larissa (Renchen)<br />

Müller, Christine (Kappelrodeck)<br />

Peter, Roxanna (Bühl-Eisental)<br />

Schinowski, Mona (Oberkirch-Nußbach)<br />

Schneider, Amelie (Appenweier-Urloffen)<br />

Seifert, Chiara (Appenweier-Zimmern)<br />

Stephan, Lisa (Oberkirch-Haslach)<br />

Ullrich, Melina (Ottersweier)<br />

Valle, Davide (Achern-Gamshurst)<br />

Weitzer, Melina (Sasbach)<br />

Weller, Paula (Bad Peterstal-Griesbach)<br />

11 W<br />

Braun, Hildegard<br />

Brändle, Felix (Achern)<br />

Ernst, Paula (Achern)<br />

Faltien, Dominic (Oberkirch-Butschbach)<br />

Fischer, Kathrin (Oberkirch)<br />

Fischer, Lydia (Kappelrodeck)<br />

Fischer, Tamara (Kappelrodeck)<br />

Fleischmann, Felix (Achern-Fautenbach)<br />

Haas, Luisa (Oberkirch)<br />

Herdt, Julia (Achern)<br />

Huber, Fabienne (Achern-Önsbach)<br />

Huschle, Julia (Renchen)<br />

Jülg, Jessica (Kappelrodeck)<br />

Kiefer, Andreas (Appenweier-Urloffen)<br />

Männle, Roxana (Oberkirch-Bottenau)<br />

Maier, Rika (Bad Peterstal)<br />

Mischke, Nicole (Oppenau-Ramsbach)<br />

Pfetzer, Lena (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Schemel, Noah (Lauf)<br />

Schmitt, Moritz (Kappelrodeck)<br />

Siefermann, Laurin (Oberkirch-Nußbach)<br />

Springmann, Ramona (Renchen-Erlach)<br />

314


Wiedemer , Maren (Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Zimmermann, Noah (Oberkirch)<br />

12 S1<br />

Feigenbutz, Mathias<br />

Ams, Giulia (Achern)<br />

Barth, Denise (Kappelrodeck)<br />

Broll, Linda (Achern)<br />

Brunner, Laura (Achern)<br />

Doll, Celina (Kappelrodeck)<br />

Frei, Janet (Renchen-Ulm)<br />

Frietsch , Mareike (Achern-Gamshurst)<br />

Graf, Julia (Renchen-Ulm)<br />

Haas, Annika (Oberkirch-Ödsbach)<br />

Hagemeister, Sarah (Rheinau-Freistett)<br />

Hauser, Marion (Sasbach)<br />

Hodapp, Celina (Achern-Fautenbach)<br />

Hodapp, Sarah (Kappelrodeck)<br />

Hollerbaum, Camilla (Sasbach)<br />

Huber, Jessica (Achern-Mösbach)<br />

Huber, Sarah (Bühl-Eisental)<br />

Kohler, Milena (Bühlertal)<br />

Kübler, Anna-Lena (Oberkirch-Haslach)<br />

Liagourdis, Marina (Bühl)<br />

Müller, Elena (Oberkirch)<br />

Panther, Vanessa (Kappelrodeck)<br />

Reinbold, Anna (Bühl)<br />

Ronecker, Carolin (Kappelrodeck)<br />

Zipf, Vanessa (Oberkirch)<br />

12 S2<br />

Kusch, Manuela<br />

Bachmann, Janine (Appenweier)<br />

Braun , Cécile (Oberkirch-Tiergarten)<br />

Brunner, Mara-Leigh (Oberkirch)<br />

Dalichow, Merle (Oberkirch)<br />

Fischer, Katharina (Sasbachwalden)<br />

Gerth, Marie (Rheinmünster-Stollhofen)<br />

Hantz, Viviane (Achern-Oberachern)<br />

Kögel, Judith (Bühl-Kappelwindeck)<br />

Küstner, Theresa (Sasbachwalden)<br />

Müller, Svenja (Ottersweier)<br />

Nagel, Kristina (Bühl)<br />

Peppel, Julia (Rheinau-Freistett)<br />

Sangua, Magali (Sasbach)<br />

Schmälzle, Laura (Seebach)<br />

Schmelzle, Sandra (Sasbachwalden)<br />

Schmidt, Leila (Rheinau-Freistett)<br />

Scholz, Natalie (Ottersweier)<br />

Schübel, Ann-Katrin (Achern-Fautenbach)<br />

Schupp, Jasmin (Achern-Oberachern)<br />

Spinner, Verena (Oberkirch-Haslach)<br />

Spraul, Sabrina (Achern-Önsbach)<br />

Stockinger, Lucia (Kappelrodeck)<br />

Thäter, Sophia (Bühl)<br />

Welle, Johanna (Oberkirch-Haslach)<br />

Wiegert, Anita (Oberkirch)<br />

12 SW<br />

Klemm, Markus<br />

Basler, Eva (Lauf)<br />

Bitsch, Benedikt (Oberkirch)<br />

De Gaetano, Ilenia (Oberkirch)<br />

Diehr, Justine (Lauf)<br />

Doll, Selina (Bühl-Altschweier)<br />

Fischer, Stefanie (Sasbachwalden)<br />

Folberth , Katja (Achern)<br />

Hasani , Melisa (Achern)<br />

Knopf, Katharina (Bühl)<br />

König, Yasmin (Rheinmünster-Söllingen)<br />

Küstner, Jessica (Seebach)<br />

Lauk, Dorothea (Renchen)<br />

Raether, Wibke (Rheinau-Freistett)<br />

Sauter, Timur (Oberkirch)<br />

Schäper, Pia (Achern-Önsbach)<br />

Schneider, Tom (Bühl-Altschweier)<br />

Schülle, Jana (Achern-Fautenbach)<br />

Steinel, Jens (Achern)<br />

Still, Anne-Kathrine (Rheinau-Freistett)<br />

Uhlig, Stefanie (Sasbach)<br />

Winter, Julia (Ottersweier-Breithurst)<br />

315


12 W<br />

Würthner, Silke<br />

Bähr, Alina (Oberkirch)<br />

Blank, Marco (Ottenhöfen)<br />

Bormann, Sarah (Oberkirch-Haslach)<br />

Boyé , Michelle (Sasbach)<br />

Braun, Kevin (Oberkirch)<br />

Felsch, Ronja (Oberkirch-Bottenau)<br />

Heim, Daniel (Achern-Fautenbach)<br />

Huber , Lisa (Kappelrodeck)<br />

Jüstel, Lukas (Achern)<br />

Klär, Jakob (Kappelrodeck)<br />

Marx, Frederic (Lichtenau)<br />

Miller, Deborah (Ottersweier)<br />

Mischall, Tabea (Oppenau)<br />

Müller, Sabrina (Achern-Großweier)<br />

Münz, Christopher (Seebach)<br />

Münz, Maximilian (Seebach)<br />

Schmiederer, Marco (Oppenau)<br />

Schneider, Julian (Kappelrodeck)<br />

Schütt, Jana (Appenweier-Urloffen)<br />

Schuh, Eric (Achern-Gamshurst)<br />

Tschan, Maximilian (Rheinmünster-Greffern)<br />

Weisenborn, Diana (Achern)<br />

Westphal, Tamara (Achern-Mösbach)<br />

13 v<br />

Krübel, Michael<br />

Bahr, Tanita (77704 Oberkirch)<br />

Callewaert, Annette (77704 Oberkirch)<br />

Callewaert, Isabelle (77704 Oberkirch)<br />

Hockenberger, Larissa (77889 Seebach)<br />

Huber, Sabrina (77767 Appenweier)<br />

Icboyun, Rojda (77767 Appenweier-Urloffen)<br />

Kimmig, Sandra (77731 Willstätt)<br />

Klausmann, Jutta (77704 Oberkirch)<br />

Köninger, Hannes (77876 Kappelrodeck)<br />

Krampfert, David (77815 Bühl-Vimbuch)<br />

Kunz, Aileen (77830 Bühlertal)<br />

Kunz, Sophie (77830 Bühlertal)<br />

Maurath, Franziska (77887 Sasbachwalden)<br />

Maurath, Magnus (77887 Sasbachwalden)<br />

Reinhardt, Jasmin (77887 Sasbachwalden)<br />

Streif, Lisa-Maria (77704 Oberkirch-Zusenhofen)<br />

Vogt, Anita (77704 Oberkirch-Ringelbach)<br />

Weger, Manuel (77815 Bühl-Vimbuch)<br />

Welter, Adrian (77815 Bühl)<br />

Windisch, Laura (77767 Appenweier)<br />

13 w<br />

Geiger, Uwe<br />

Barich, Philipp (77866 Rheinau-Freistett)<br />

Bruder, Vera (77855 Achern-Sasbachried)<br />

Brunner, Marina (77866 Rheinau)<br />

Daum, Timo (77855 Achern)<br />

Doll, Adrian (77855 Achern)<br />

Doll, Sebastian (77855 Achern)<br />

Emolinch, Xenia (77855 Achern)<br />

Ernst, Michaela (77880 Sasbach)<br />

Feigenbutz, Johannes (77855 Achern-Sasbachried)<br />

Fischer, Christina (77880 Sasbach)<br />

Glaser, Saskia (77855 Achern)<br />

Grunwald, Maximilian (77855 Achern-Oberachern)<br />

Karcher, Carolina (77855 Achern-Oberachern)<br />

Kleinhans, Vera (77836 Rheinmünster-Hildmannsfeld)<br />

Riehle, Markus (77855 Achern)<br />

Rohr, Greta (77866 Rheinau)<br />

Sapel, Michael (77880 Sasbach)<br />

Schaufler, Rebecca (77880 Sasbach)<br />

Scheibel, Lucas (77866 Rheinau)<br />

Sittler, Marvin (77880 Sasbach)<br />

316


13 v, Tutor: Michael Krübel<br />

13 w, Tutor: Uwe Geiger<br />

317


Kolleg und Aufbaugymnasium St. Pirmin 2013/14<br />

Kurs I<br />

Lorenz, Klaus<br />

Burs, Constantin (79232 March-Hugstetten)<br />

Schöppe, Kim (70794 Filderstadt)<br />

Szöllös, Stefan (76532 Baden-Baden)<br />

Extern:<br />

Dörflinger, Gregor (77889 Seebach)<br />

Gebrezgiabiher, Lea (77815 Bühl)<br />

Glatt, Eva (77815 Bühl-Moos)<br />

Hollmann, Elena (77855 Achern)<br />

Rheinschmidt, Sandra (77815 Bühl)<br />

Star, Alexandra (77815 Bühl)<br />

Kurs II<br />

Kaltenbach, Adelheid<br />

Schindler, Sebastian (65589 Hadamar)<br />

Wespel, Antonio (88416 Ochsenhausen)<br />

Extern:<br />

Bauknecht, Jan (77855 Achern)<br />

Berger, Marin (77855 Achern-Wagshurst)<br />

Hoff, Tamara (77815 Bühl)<br />

Nazarov, Anton (77855 Achern)<br />

Scheer, Iris (77871 Renchen)<br />

Schmalz, Melanie (77815 Bühl)<br />

Im Schuljahr 2013/14 unterrichten im Kolleg<br />

Buck Daniela<br />

Eisele Edgar<br />

Endres Hubert<br />

Dr. Feigenbutz Thomas<br />

Frey-Schlumberger Erika<br />

Gottfried, Lilia<br />

Kaltenbach Adelheid<br />

Klemm Elsbeth<br />

Lorenz Klaus<br />

Dr. Reif Peter<br />

Sarcher Gerd<br />

Schöttgen Hannes<br />

Spether Roland<br />

Uhlig Doris<br />

Wilhelm Claudia<br />

Windhab Ulrich<br />

Zwick Norbert<br />

Seminar St. Pirmin<br />

Leitung<br />

Eisele, Edgar (Rektor)<br />

Sarcher, Gerd (Leitung<br />

des Kollegs)<br />

Spiritual<br />

Werner Ruschil<br />

Sekretariat<br />

Lorenz-Sehlinger,<br />

Krimhilde<br />

Hausmeister<br />

Wittenauer, Joachim<br />

Weitere Mitarbeiterinnen:<br />

Birkner, Gerda<br />

Boschert, Gerlinde<br />

Deuchler, Hedwig<br />

Herzberger, Angela<br />

Jäger, Annette<br />

Wiegert, Sabine<br />

Wörner, Manuela<br />

Im Ruhestand (St.<br />

Pirmin)<br />

Baumann, Ingrid<br />

Burkert, Hildegard<br />

Hoferichter, Paula<br />

Schanowski, Klara<br />

Scheurer, Willi<br />

Scholtz, Renate<br />

Stadelbacher, Mechthild<br />

Straub, Maria<br />

318


Mitglieder des Vorstandes 2009 – 2012 der Altsasbacher<br />

1. Vorstand Bürgermeister<br />

Bernd Siefermann (1981)<br />

2. Vorstand Gerd Sarcher (1973)<br />

Schriftführer Josef Straub (1972)<br />

Kassierer Markus Back (2012)<br />

Schulleiter Lutz Großmann (1987)<br />

drei Beisitzer Matthias Zink (1988)<br />

Laura Klaes (2003)<br />

Pfarrer Dr. Matthias Fallert (1992)<br />

Rechnungsprüfer Eric Vollmer<br />

Tagesheim<br />

Bühler, Lucia<br />

Hund, Verena<br />

Pätzold-Müller, Sibylle<br />

Piasecki, Sandra<br />

Schnurr, Christiane<br />

Schorn, Susanne<br />

Spahn, Olaf<br />

Zink, Sabine<br />

Mithilfe v. Schülern<br />

Armbruster, Kassian<br />

Brillowski, Vera<br />

Meinhardt, Felix<br />

Schorn, Jo<br />

Serrer, Jörn<br />

Weiss, Andreas<br />

Zink, Patrick<br />

Scheibel, Lucas<br />

Verwaltung / Schulstiftung<br />

Schülersprechergremium<br />

Außenstellenleiter<br />

Schnurr Hubert<br />

Schulstiftung/<br />

Buchhaltung<br />

Kirstein Elli Ulrike<br />

Schulpsychologin<br />

Sekretariat<br />

Braun, Hannelore<br />

Trautmann, Julia<br />

Trautmann-Gmeiner,<br />

Maria-Theresia<br />

Weber, Susanne<br />

Mareike Benz<br />

Karin Böll<br />

Adrian Bühler<br />

Lukas Fartaczek<br />

Severin Fuchs<br />

Valeria Füsslin<br />

Carina Hartkemeyer<br />

Elena Hollmann<br />

Jannis Lueb<br />

Anna Reinbold<br />

Michael Sapel<br />

Sonja Scholz<br />

Valentin Vollmer<br />

Noddings, Bettina<br />

Verbindungslehrer<br />

Jürgen Bruder<br />

Christiane Kreuz<br />

Regina de la Paz-Lazzaro<br />

319


Umschlagbild:<br />

Schülerarbeiten Plastik J1<br />

Impressum<br />

2013 • Heimschule Lender • 77880 Sasbach<br />

Telefon: 07841/690-0 • Fax: 07841/690-251<br />

Internet: http://www.heimschule-lender.de<br />

Umschlagentwurf Gabriel Wagner<br />

Satz/Layout Gabriel Wagner<br />

Druck<br />

Kraft Druck GmbH, 76275 Ettlingen<br />

Redaktion<br />

Ute Wagner, Gabriel Wagner<br />

Kunst: Bernd Behrends<br />

Seminar St. Pirmin: Edgar Eisele<br />

Vereinigung der Altsasbacher: Gerd Sarcher<br />

Konto<br />

Vereinigung der Altsasbacher<br />

Volksbank Achern<br />

BLZ 662 913 00, Konto-Nr. 13038902<br />

IBAN: DE50662913000013038902<br />

BIC: GENO DE 61 ACH<br />

320


Timon Bareis, 5a


Hanna Behr, J1<br />

Nina Friedmann, J1


Sara Rakic, 5c<br />

Selma Bruder, 5f


Maximilian Schleif, 5f (Klappbild zu)<br />

Maximilian Schleif, 5f (Klappbild offen)


Chantal Helm, 7f<br />

Alexander Mafoudh, J2


Jan-Philipp Gleichmar, J1<br />

Julia Schneider, 12 WG


Tim Bruder, J2


Lisa Marie Schäuble, 7e


Amelie Kaufeisen, 7c<br />

Schülerarbeiten, J1


Julian Heinath, 10f<br />

Julian Caspary, 10f


Samira Hunkler, 6c<br />

Solvey Schulze, 6c


Chiara Buchholz, 9c<br />

Felicitas Zimmer, 9c


Clara Terlaak, 10a<br />

Felicitas Schwab, 10a


Milena Kohler, 12WG


Denise Barth, 12WG


Julian Schneider, 12WG

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