Haus am See - TrockenBau Akustik
Haus am See - TrockenBau Akustik
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Copyright Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages<br />
GESTALTUNG<br />
WOHNHÄUSER<br />
Übergangslos<br />
Auf den schlichten N<strong>am</strong>en „<strong>Haus</strong> <strong>am</strong> <strong>See</strong>“ hört das<br />
rundum verglaste Wohnhaus, das die Architekten Herzog/de<br />
Meuron für einen Schweizer Geschäftsmann<br />
errichteten. Das Innere des <strong>Haus</strong>es ist gekennzeichnet<br />
durch fugenlose, gerundete Übergänge zwischen Decken,<br />
Böden und Wänden. Für die handwerkliche Umsetzung<br />
dieser Gestaltung in Formteil-Technik bek<strong>am</strong><br />
das Te<strong>am</strong> von DTB Donau-Trockenbau den Innovationspreis<br />
der Rigips Trophy 2005/2006.<br />
Glaskubus. Auf Wunsch des Bauherrn wurden in diesem <strong>Haus</strong> die<br />
Anschlüsse der Decken, Wände und Böden aneinander mit maßangefertigten<br />
Hohlkehlen abgerundet.<br />
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Fotos: Rigips GmbH<br />
In fast allen Räumen<br />
wurden Einbauschränke<br />
in die<br />
Trockenbauwände<br />
und Vorsatzschalen<br />
integriert, was<br />
höchste Maßgenauigkeit<br />
bei der Montage<br />
erforderte.<br />
Alle Wände, Decken<br />
und Böden wurden<br />
nach abgeschlossenen<br />
Spachtelarbeiten<br />
mit einem<br />
weißen Speziallack<br />
behandelt. Das<br />
durchgängige,<br />
dezente Raumkonzept<br />
macht die<br />
hochwertigen Designer-Möbel<br />
des<br />
Bauherrn zu den<br />
Hauptdarstellern<br />
einer modernen<br />
Inszenierung.<br />
Alternative Holz.<br />
Dort wo nicht<br />
hochpolierte GK-<br />
Oberflächen eingesetzt<br />
wurden,<br />
entschied sich der<br />
Bauherr für einen<br />
herben Materialkontrast.<br />
Holz an<br />
Boden, Wand und<br />
Decke hält aber das<br />
Ges<strong>am</strong>tkonzept<br />
aufrecht.<br />
Käme jemand an diesem <strong>Haus</strong><br />
vorbei, er würde sich über<br />
den gläsernen Würfel wundern.<br />
Es kommt aber niemand an<br />
dem <strong>Haus</strong> vorbei. Riesig nämlich<br />
ist das Grundstück oberhalb des<br />
<strong>See</strong>s, auf dem das <strong>Haus</strong> zus<strong>am</strong>men<br />
mit einigen Bestandsgebäuden<br />
steht. Insofern konnte es sich<br />
der <strong>Haus</strong>herr leisten, ein Gebäude<br />
zu bauen, bei dem Sichtschutz für<br />
die Bewohner keine Rolle spielt.<br />
Entsprechend konsequent ist der<br />
Schweizer Geschäftsmann auch<br />
vorgegangen und hat sich von<br />
dem bekannten Büro Herzog/<br />
de Meuron ein Wohnhaus bauen<br />
lassen, das aus einem Stahlbetonkern<br />
mit einer vierseitig verglasten<br />
Fassade besteht. Mehr Transparenz<br />
ist nicht möglich.<br />
Doch auch im Inneren gingen<br />
die Planer für den <strong>Haus</strong>herrn ungewöhnliche<br />
Wege. Dass es aufgrund<br />
der Größe des <strong>Haus</strong>es einfach<br />
war, mit einer reduzierten<br />
Möblierung der Transparenz<br />
nach außen Großzügigkeit nach<br />
innen zu verleihen, ist nicht ungewöhnlich.<br />
Ungewöhnlich dagegen<br />
ist die Tatsache, dass das<br />
<strong>Haus</strong> fließende, fugenlose Übergänge<br />
zwischen Decke, Wand<br />
und Boden hat, was das Gefühl<br />
von Schwerelosigkeit zusätzlich<br />
verstärkt.<br />
Gips ersetzt<br />
Holzunterkonstruktion<br />
Mit der Idee, Decken, Wände<br />
und Böden optisch ineinander<br />
fließen zu lassen, stellten die Architekten<br />
Herzog und de Meuron<br />
aus Basel ihre Partner im Handwerk<br />
zunächst vor die Frage, mit<br />
welchem Material und welcher<br />
Ausführungstechnik die Form zu<br />
erstellen sein würde. In der ursprünglichen<br />
Ausschreibung waren<br />
Holzwerkstoffe als Trägerprodukt<br />
in Hohlkehl- und Wandbereichen<br />
vorgesehen. Donau-Trocken-Bau<br />
(DTB) gelang es jedoch,<br />
in einem eigens erstellten Muster-<br />
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GESTALTUNG<br />
WOHNHÄUSER<br />
Im Übergang<br />
zwischen Decken<br />
und Wänden<br />
wurden die<br />
in der Werkstatt<br />
vorgefertigten<br />
Hohlkehlen auf<br />
CW-Profilen<br />
montiert und<br />
mit der ca. 15<br />
cm abgehängten<br />
Decke verklebt<br />
und verschraubt.<br />
Für die „Knotenpunkte“ der<br />
Hohlkehlen in den Raumecken<br />
wurden mit Hilfe einer<br />
Schablone spezielle Formstücke<br />
erstellt. Die Maßgenauigkeit<br />
aller Konstruktionen<br />
musste dabei extrem hoch<br />
sein, da DTB angesichts der<br />
geforderten Oberflächenqualität<br />
keine großen Fugen<br />
zwischen Bauteilen riskieren<br />
konnte.<br />
GK-Mosaik.<br />
Formteile für<br />
die Eckausbildungen<br />
und<br />
die Hohlkehlen<br />
sorgen für<br />
gleichmäßige<br />
Perfektion.<br />
raum, Architekten und Bauherrn<br />
davon zu überzeugen, dass Gipsbauplatten<br />
und maßangepasste,<br />
selbst angefertigte Hohlkehlen<br />
inklusive einer hochwertigen Verspachtelung<br />
die bessere Basis für<br />
die geplante Hochglanzlackierung<br />
aller Flächen bilden würden.<br />
Rigips-Systemberater Stefan<br />
Tiedeken erinnert sich: „Alle<br />
Hohlkehlen für die Ausführung<br />
der Rundungen wurden von der<br />
DTB in der Werkstatt vorgefertigt<br />
und auf die Baustelle geliefert. Die<br />
Kanten der Bauplatten wurden<br />
hierzu teilweise im 45°-Winkel<br />
angefräst – mit Hilfe einer speziellen<br />
Fräsmaschine, die für die<br />
DTB für diese Anforderungen gebaut<br />
wurde. Mit Hilfe dieser Fräsmaschine<br />
ließen sich Kanten mit<br />
Winkelungen sauber und glatt<br />
erstellen.“ Jede Hohlkehle wurde<br />
schließlich aus drei geraden GK-<br />
Streifen zus<strong>am</strong>mengesetzt, die<br />
maßgenau geschnitten, angefräst,<br />
grundiert und mit Fugenspachtel<br />
verklebt wurden. Die verbleibenden<br />
weiten Winkel zwischen den<br />
Streifen wurden nach der Montage<br />
mit Fugenspachtel aufgefüllt<br />
und rund gezogen.<br />
Lösung ohne Ecken und<br />
Kanten<br />
Am Übergang zwischen Decken<br />
und Wänden wurden die<br />
Hohlkehlen mit CW-Profilen<br />
montiert und mit der ca. 15 cm<br />
abgehängten Decke verklebt. Um<br />
das Risiko der Rissbildungen zu<br />
reduzieren, wurde die zweite<br />
Lage nicht nur verschraubt, sondern<br />
zusätzlich verklebt.<br />
Zwischen Wänden und Böden<br />
verklebten die Monteure<br />
die vorgefertigten Bauteile beidseitig.<br />
Der Hohlraum im Winkel<br />
zwischen Wand und Boden<br />
bzw. Wand und Decke wurde mit<br />
Gips aufgefüllt, der bereits vor<br />
der Montage aufgetragen und in<br />
den die Hohlkehlen eingedrückt<br />
wurde. Wo nötig, wurde der Gips<br />
nachträglich in die Hohlräume<br />
eingepresst, um Lufteinschlüsse<br />
zu vermeiden.<br />
„Eine echte Herausforderung<br />
stellten die Raumecken dar, in<br />
denen je drei Hohlkehlkonstruktionen<br />
aufeinandertrafen“, erinnert<br />
sich Wolfgang Hill, Mitglied<br />
der DTB-Geschäftsleitung. „Für<br />
diese ‚Knotenpunkte‘ wurden<br />
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zwei ca. 50 cm lange Hohlkehlenstücke<br />
zuerst auf Gehrung geschnitten<br />
und im rechten Winkel<br />
verklebt und verschraubt. Zur<br />
Ausführung der Rundung haben<br />
wir eine spezielle Vorrichtung mit<br />
einer Art Kugelschablone gebaut.<br />
Das Eckstück wurde dann auf die<br />
Vorrichtung/Schablone aufgebracht<br />
und die Rundung ausgespachtelt.<br />
Die Maßgenauigkeit aller<br />
Konstruktionen musste dabei<br />
hoch sein, da wir angesichts der<br />
geforderten Oberflächenqualität<br />
keine großen Fugen zwischen<br />
Bauteilen riskieren konnten.“<br />
Verspachtelung auf<br />
höchstem Niveau<br />
Die Verspachtelung der Fugen<br />
zwischen den Hohlkehlen, Wänden,<br />
Decken und Böden erfolgte<br />
in mehreren Arbeitsgängen. Mit<br />
einer ersten Schicht Fugenspachtel<br />
wurden fugenlose Übergänge<br />
und saubere Rundungen erstellt.<br />
In einem zweiten Arbeitsschritt<br />
erfolgte eine vollflächige Verspachtelung<br />
mit Fugenfüller zur<br />
weiteren Glättung. Danach folgte<br />
ein weiterer Spachtelgang, in den<br />
ein Glasvlies eingelegt wurde, das<br />
als Haftbrücke für die Oberflächenveredlung<br />
dienen sollte.<br />
„Außer für eine glatte Oberfläche<br />
sorgt das Glasvlies auch<br />
für eine Vorbeugung vor Rissen“,<br />
erklärt Wolfgang Hill. Abschließend<br />
war ein Dispersionsspachtel<br />
zum Einsatz gekommen, der<br />
für die geforderte Oberflächengüte<br />
sorgte: „Eigentlich eine Q5-<br />
Qualität“, schmunzelt Hill, „die<br />
gebraucht wurde, weil anschließend<br />
in allen Räumen die Wände<br />
hochglänzend lackiert werden<br />
sollten. Jedes kleine Staubkorn<br />
wäre dadurch sichtbar geworden.“<br />
Insges<strong>am</strong>t waren bei der<br />
Verspachtelung bis zu acht Arbeitsgänge<br />
nötig, um auch kleinste<br />
Unebenheiten zu beseitigen.<br />
Glatte Oberflächen<br />
für eine edle Optik<br />
Nicht nur im Bereich der<br />
Hohlkehlen, auch von der Wandund<br />
Deckenbekleidung waren<br />
extrem glatte Oberflächen gefordert:<br />
Auf CW-50-Wandprofilen<br />
bzw. CD-60/27/06-Deckenprofilen<br />
wurden zunächst zwei Lagen<br />
Alle Hohlkehlen<br />
wurden in der<br />
Werkstatt der<br />
DTB Donau-Trocken-Bau<br />
GmbH<br />
maßgenau vorgefertigt<br />
und<br />
auf der Baustelle<br />
montagefertig<br />
angeliefert.<br />
Konstruktionsdetails. Mit Hilfe einer Musterkabine gelang<br />
es Preisträger DTB Bauherrn und Architekten davon<br />
zu überzeugen, dass der Innenausbau in GK-Technik<br />
perfekter zu bewerkstelligen sei als mit Holzplatten.<br />
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Copyright Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages<br />
GESTALTUNG<br />
WOHNHÄUSER<br />
Purismus. Schlichtheit und Schwerelosigkeit sind die dominanten Raumeindrücke, die durch die<br />
verglaste Fassade, die fließenden Übergänge und die spars<strong>am</strong>e Möblierung entstehen.<br />
12,5 mm Bauplatten montiert,<br />
wobei die Decken zur Führung<br />
elektrischer Leitungen und für<br />
die Montage der Hohlkehlen etwa<br />
15 cm abgehängt wurden. Sämt -<br />
liche Wand- und Deckenflächen<br />
wurden danach ebenfalls in mehreren<br />
Spachtelgängen mit Glas -<br />
vlies bearbeitet, bis die gewünschte<br />
Oberflächenqualität für den Auftrag<br />
der Lackfarbe erreicht war.<br />
In allen Feuchträumen musste<br />
besonders auf eine fachgerechte<br />
Verspachtelung geachtet werden,<br />
um die Vorsatzschalen ausreichend<br />
vor Feuchtigkeit zu schützen,<br />
da diese nicht mit Fliesen<br />
beklebt, sondern ebenfalls nur<br />
lackiert werden sollten. Abschließend<br />
wurde dort ein Klarlack<br />
aufgebracht, der die Wände zusätzlich<br />
vor Feuchtigkeit schützt.<br />
Für das Objekt verlieh die Jury<br />
der Rigips Trophy 2005 der<br />
Donau-Trockenbau GmbH den<br />
Innovationspreis für besonders<br />
kreativen Umgang mit Trockenbautechnologie.<br />
Prämiert wurde<br />
dabei nicht nur die Tatsache, dass<br />
das Unternehmen eigene Bearbeitungsmaschinen<br />
zur Umsetzung<br />
der komplizierten Formteile entwickelt<br />
hat, sondern auch die Tatsache,<br />
dass es dem Verarbeiterun -<br />
ternehmen mit Hilfe unmittelbarer<br />
Anschauung (Musterkabine)<br />
gelungen ist, seinen Auftraggeber<br />
von der Überlegenheit gipsgestützter<br />
Bautechniken in Sachen<br />
Präzision zu überzeugen. <br />
www.trockenbau-akustik.de<br />
Raumgestaltung (allgemein)<br />
„<strong>Haus</strong> <strong>am</strong> <strong>See</strong>“, Schweiz<br />
Trockenbau:<br />
Projektleiter:<br />
Architekt:<br />
Systemberatung:<br />
DTB Donau-Trocken-<br />
Bau GmbH,<br />
Rennertshofen<br />
Wolfgang Hill<br />
Herzog und de Meuron<br />
Architekten, Basel<br />
Stefan Tiedeken, Rigips<br />
Rigips Trophy 2007<br />
Die alle zwei Jahre stattfindende Rigips<br />
Trophy ist bereits in ihrer nächsten Runde.<br />
Aktuell läuft jetzt die Anmeldung zur Trophy<br />
2007. Noch bis Ende Juli können Sie Ihre<br />
schönsten oder besten Objekte in verschiedenen<br />
Kategorien anmelden. Näheres erfahren<br />
Sie auf unserer Internetseite<br />
www.trockenbau-akustik.de unter „Rigips Trophy 07“.<br />
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