Jagdbeilage 2013 - Jägerschaft Cloppenburg
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Samstag, 19. oktober <strong>2013</strong><br />
Use Jäger un sien Wild<br />
Münsterländische Tageszeitung<br />
Altes Motto, neuer Wert: Jäger = Heger<br />
Kreisjägermeister Herbert Pitann über die Leistungen der Weidfrauen und -männer<br />
„Einmal mehr möchte ich die Leistungen<br />
der Jäger für den Naturhaushalt<br />
ansprechen. Dem Verlust<br />
von Lebensräumen und dem<br />
Rückgang von Tierarten versuchen<br />
die Jäger entgegenzuwirken<br />
durch Maßnahmen wie die Anlage<br />
von Hegebüschen, Blühstreifen<br />
und Wildäckern. Aufgrund des<br />
hohen Flächendrucks ist dieses<br />
Ansinnen jedoch immer schwieriger<br />
geworden.<br />
Bei den Hegebüschen ist dies<br />
aufgrund deren langfristiger<br />
Nutzungsbindung sehr stark zu<br />
spüren, kaum mehr wird hierfür<br />
Grundfläche zur Verfügung gestellt.<br />
Ersatzweise wird auf die<br />
zwar nicht dauerhaft wirkenden<br />
Blühstreifen zurückgegriffen. Im<br />
vergangenen Jahr wurden hiervon<br />
im Landkreis rd. 95 Hektar<br />
(ha) angelegt, was in diesem Jahr<br />
auf rd. 135 ha gesteigert werden<br />
konnte. Diese Blühstreifen kommen<br />
nicht nur den jagdbaren<br />
wildlebenden Tieren als Deckungs-<br />
und Äsungsflächen zu<br />
Gute, sondern finden auch bei<br />
den Insekten wie z.B. den Bienen<br />
Zuspruch. Gerade die Bienen tragen<br />
mit der Bestäubung vor allem<br />
beim Obstanbau doch als erheblicher<br />
Wirtschaftsfaktor bei.<br />
Die Zahl der Wildäcker ist<br />
gleichwohl größer und erfüllt die<br />
gleichen Zwecke. All diese Maßnahmen<br />
sind natürlich nicht umsonst<br />
und, das muss hier auch<br />
einmal deutlich gesagt werden,<br />
sie werden aus Eigenmitteln der<br />
Jäger finanziert.<br />
Kreisjägermeister Herbert Pitann.<br />
Foto: Elisabeth Pitann<br />
Als weitere Leistungen<br />
möchte ich die Wildunfallprävention<br />
nennen. Hier wird durch<br />
das Anbringen von Wildwarnreflektoren<br />
bzw. Anlage von Duftzäunen<br />
versucht, die Zahl der<br />
Wildunfälle und der damit verbundenen<br />
Personen- und Sachschäden<br />
zu minimieren.<br />
Auch bei der Ermittlung von<br />
Rückgangsursachen, wie gegenwärtig<br />
beim Fasan, wirken die Jäger<br />
mit, indem Totfunde im Revier<br />
wie auch erlegte und gefangene<br />
Tiere für Untersuchungszwecke<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
Bei amtlichen Untersuchungen<br />
erfolgt ebenso eine Mithilfe,<br />
indem Proben von erlegten Tieren<br />
z.B. im Zuge eines Wildvogelmonitorings<br />
gezogen und<br />
dem Veterinäramt zur Verfügung<br />
gestellt werden. Bei erlegten<br />
Wildschweinen werden Blutproben<br />
zur Untersuchung des<br />
Vorkommens der Wildschweinepest<br />
gezogen.<br />
Darüber hinaus gibt es noch<br />
viele weitere Hegemaßnahmen,<br />
die ihren Nutzen für Flora und<br />
Fauna haben. Als anerkannte Naturschützer<br />
beteiligen sich die Jäger<br />
aktiv am amtlichen Naturschutz,<br />
aktuell im Landkreis<br />
<strong>Cloppenburg</strong> durch ein Prädatorenmanagement<br />
zum Schutz der<br />
Wiesenvogelpopulation in den<br />
Raddetälern in den Hegeringen<br />
Löningen, Lindern. Lastrup und<br />
Molbergen. Hierbei wird die<br />
Jagdausübung auf Krähen, Elstern<br />
und Raubsäuger, die dem<br />
Jagdrecht unterliegen, zum<br />
Schutz der Gelege von Wiesenvögeln<br />
intensiviert.<br />
Die Jagdausübung auf nutzbare<br />
jagdbare Tiere stellt im Verhältnis<br />
zu den von den Jägern erbrachten<br />
Leistungen nur einen<br />
untergeordneten Teil dar und<br />
wird dabei nur im Rahmen der<br />
Nachhaltigkeit ausgeübt, d.h. es<br />
wird nicht über die tatsächlichen<br />
natürlichen Zuwächse hinaus abgeschöpft.<br />
Dieses erfolgt zum Eigenverbrauch<br />
in der eigenen Küche<br />
aber auch, wie jetzt in der<br />
Wildwoche zu sehen, für andere<br />
die Lust auf Wild haben. Ich<br />
möchte Sie bitten, diese Leistungen<br />
der Jäger, die auch dem Allgemeinwohl<br />
dienen, anzuerkennen.“<br />
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