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familie DiE SüDoSTSChWEiZ | DIEnstaG, 7. oKtobER 2014 25<br />
SERVICE<br />
Bewegungsradius<br />
gezielt tra<strong>in</strong>ieren<br />
Ab dem sechsten Lebensmonat<br />
können Eltern helfen, den Bewegungsradius<br />
ihres K<strong>in</strong>des zu vergrössern.<br />
Dazu eignen sich spezielle<br />
Turnübungen, beispielsweise die<br />
Körperrutsche. Dabei sitzt man auf<br />
dem Boden, das K<strong>in</strong>d auf den<br />
Knien oder Oberschenkeln und<br />
hebt die Be<strong>in</strong>e langsam <strong>in</strong> die Luft,<br />
sodass der Nachwuchs auf den<br />
Bauch rutscht. Bei e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Übung liegt das Baby <strong>in</strong> Bauchlage<br />
auf e<strong>in</strong>em weich aufgeblasenen<br />
Ball. Eltern halten es am Oberkörper<br />
fest und rollen es h<strong>in</strong> und her.<br />
Dann können sie das K<strong>in</strong>d langsam<br />
nach vorne kippen lassen, damit es<br />
den Kopf heben und sich mit den<br />
Armen abstützen muss. Beide<br />
Übungen schulen Gleichgewicht<br />
und Koord<strong>in</strong>ation. (sda)<br />
Für K<strong>in</strong>der immer<br />
K<strong>in</strong>derzahnpasta<br />
Fast jedes zweite K<strong>in</strong>d putzt sich<br />
die Zähne mit ungeeigneter Zahnpasta.<br />
Laut e<strong>in</strong>er Umfrage verwenden<br />
44 Prozent der K<strong>in</strong>der zwischen<br />
drei und zwölf Jahren normale<br />
Zahnpasta statt spezieller Zahncreme<br />
für K<strong>in</strong>der. Mehr als jedes<br />
dritte K<strong>in</strong>d verwendet diese Erwachsenenzahnpasta<br />
sogar regelmässig.<br />
Normale Zahnpasta kann<br />
für K<strong>in</strong>derzähne den Angaben zufolge<br />
schädigend se<strong>in</strong>. In diesen<br />
Produkten ist der Fluoridgehalt<br />
viel zu hoch für K<strong>in</strong>derzähne. <strong>Die</strong><br />
Folge: Es können sich weisse oder<br />
braune Flecken auf dem Zahnschmelz<br />
bilden, die e<strong>in</strong> Leben lang<br />
sichtbar s<strong>in</strong>d. (sda)<br />
Selten ist es e<strong>in</strong>e<br />
Textilallergie<br />
Reagiert e<strong>in</strong> Baby auf Kleidung mit<br />
juckender, schuppender Haut, tippen<br />
die meisten Eltern auf e<strong>in</strong>e allergische<br />
Reaktion. E<strong>in</strong>e Textilallergie<br />
kommt allerd<strong>in</strong>gs nur sehr selten<br />
vor. Viel eher handelt es sich um<br />
Hautirritationen durch e<strong>in</strong> Kleidungsstück,<br />
das zu eng anliegt,<br />
scheuert oder nicht luftdurchlässig<br />
ist. Darauf weisen Fachärzte h<strong>in</strong>.<br />
Farb- oder Schadstoffe können sensible<br />
aber Haut reizen. Deshalb<br />
sollten Eltern ke<strong>in</strong>e stark riechende<br />
Kleidung kaufen und Textilien meiden,<br />
die als knitter- oder bügelfrei<br />
beworben werden. Beides spreche<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive chemische Behandlung.<br />
(sda)<br />
«<strong>Die</strong> Zeit der K<strong>in</strong>der von<br />
heute ist oft stark verplant»<br />
K<strong>in</strong>der auf der ganzen Welt<br />
spielen mit den farbigen<br />
Bauste<strong>in</strong>en. Kathar<strong>in</strong>a<br />
Redmonds, Pressesprecher<strong>in</strong><br />
bei der Lego-Gruppe, sagt, wie<br />
das Unternehmen gegen die<br />
Digitalisierung im K<strong>in</strong>derzimmer<br />
vorgeht.<br />
Mit Kathar<strong>in</strong>a Redmonds<br />
sprach Denise Erni<br />
Frau Redmonds, wie hat sich das Spielverhalten<br />
der K<strong>in</strong>der von heute gegenüber<br />
jenen vor 50 Jahren verändert?<br />
Kathar<strong>in</strong>a Redmonds: Aus unserer<br />
Sicht s<strong>in</strong>d bestimmte Spielverhalten<br />
immer noch gleich. Wenn K<strong>in</strong>der zum<br />
Beispiel zwei Lego-Ste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den Händen<br />
halten, dann werden diese zusammengesetzt<br />
–das war und ist sehr<br />
<strong>in</strong>tuitiv. Auch die klassischen Themen,<br />
wie Polizei, Feuerwehr, Bahnhof und<br />
Zoo fasz<strong>in</strong>ieren die K<strong>in</strong>der heute wie<br />
damals gleichermassen.<br />
<strong>Die</strong> K<strong>in</strong>der von heute s<strong>in</strong>d aber nicht<br />
mehr bloss mit klassischen Spielsachen<br />
zufrieden. Tablet und Computer haben<br />
längst die K<strong>in</strong>derzimmer<br />
erobert.<br />
Ja, wir sehen, dass<br />
die heutigen K<strong>in</strong>der<br />
anspruchsvoller<br />
s<strong>in</strong>d und mehr<br />
wollen als «nur»<br />
Kathar<strong>in</strong>a<br />
Redmonds<br />
spielen. Andere<br />
Themen haben im<br />
K<strong>in</strong>derzimmer<br />
E<strong>in</strong>zug gehalten.<br />
Das digitale Spiel<br />
gew<strong>in</strong>nt immer mehr an Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> K<strong>in</strong>der wollen heutzutage auf unterschiedlichen<br />
Ebenen unterhalten<br />
werden. Sie s<strong>in</strong>d auch starke Kritiker,<br />
sagen, was sie wollen und nehmen<br />
ke<strong>in</strong> Blatt vor den Mund.<br />
Wie geht Lego gegen diese Digitalisierung<br />
im K<strong>in</strong>derzimmer vor?<br />
In dem wir versuchen, beide Welten –<br />
die digitale Welt und Produktewelt<br />
von Lego – mite<strong>in</strong>ander zu verknüpfen.<br />
Das Spielen mit den Ste<strong>in</strong>en – davon<br />
s<strong>in</strong>d wir überzeugt – ist für die<br />
Entwicklung der K<strong>in</strong>der sehr wichtig.<br />
Es fördert sowohl ihre Kreativität und<br />
Vorstellungskraft, als auch ihre motorischen<br />
Fähigkeiten. <strong>Die</strong>ses Spiel ist<br />
die Basis unseres Unternehmens.<br />
Aber wir sehen auch, dass die digitale<br />
Komponente für die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />
Mehrwert hat. Deshalb haben wir zu<br />
den e<strong>in</strong>zelnen Reihen auch Videospiele,<br />
TV-Serien und Inhalte für unsere<br />
Rote Ste<strong>in</strong>e so weit das Auge reicht: Im vergangenen Jahr wurden <strong>in</strong> den<br />
Produktionsstätten 55 Milliarden Lego-Elemente hergestellt.<br />
Pressebilder<br />
Webseite Lego.com entwickelt. Zudem<br />
kam dieses Jahr mit «The Lego<br />
Movie» der erste Film <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>os.<br />
Fussball-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Gitarre-Unterricht,<br />
Ballett-Stunde. <strong>Die</strong> heutigen K<strong>in</strong>der<br />
s<strong>in</strong>d neben der Schule viel beschäftigt,<br />
die Zeit zum Spielen kommt zu kurz …<br />
Das stimmt. <strong>Die</strong> Zeit der K<strong>in</strong>der von<br />
heute ist oft stark verplant. Sie haben<br />
häufig e<strong>in</strong>e volle Agenda. Man sollte<br />
darauf achten, dass trotz allem noch<br />
genügend Zeit zum Spielen bleibt.<br />
Mit was spielen denn die Schweizer K<strong>in</strong>der<br />
derzeit am liebsten?<br />
Neben den Dauerbrennern im Sortiment,<br />
wie zum Beispiel Lego City<br />
oder Lego Technic, kommt auch die<br />
Reihe Legends of Chima <strong>in</strong> der<br />
Schweiz sehr gut an. Ausserdem s<strong>in</strong>d<br />
die Lego Friends sehr beliebt.<br />
Wie unterscheidet sich das Spielverhalten<br />
europäischer und asiatischer K<strong>in</strong>dern?<br />
Eigentlich s<strong>in</strong>d sich die K<strong>in</strong>der auf der<br />
ganzen Welt sehr ähnlich. Natürlich<br />
gibt es durch die verschiedenen Kulturen<br />
kle<strong>in</strong>e Unterschiede. <strong>Die</strong><br />
Grundthemen respektive -<strong>in</strong>teressen<br />
s<strong>in</strong>d aber überall die gleichen. Zum<br />
Beispiel s<strong>in</strong>d bei der Lego-City-Reihe<br />
Polizei und Feuerwehr weltweit sehr<br />
gefragt. Es s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>fachen Geschichten<br />
von Gut und Böse, mit denen<br />
die K<strong>in</strong>der rund um den Globus<br />
gerne spielen.<br />
Seit Kurzem steht die neue Reihe Lego<br />
Juniors <strong>in</strong> den Regalen der Spielwarenabteilungen.<br />
Sie soll die Brücke zwischen<br />
Lego Duplo und Lego System<br />
Ste<strong>in</strong>en schlagen. Wer ist für die Produkteentwicklung<br />
verantwortlich?<br />
Dafür ist das Lego Designteam zuständig.<br />
Es erforscht neue Trends und<br />
br<strong>in</strong>gt bei Familien <strong>in</strong> Erfahrung, was<br />
ihnen wichtig ist. Zudem baut das<br />
Team immer auch die Ergebnisse der<br />
Marktforschung mit e<strong>in</strong>. Dabei werden<br />
die Produkte von verschiedenen<br />
K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> all unseren Märkten –<br />
Europa, USA und Asien –gestestet.<br />
Aufgrund der Ergebnisse werden<br />
dann die Produkte weiterentwickelt.<br />
Wo werden die Ste<strong>in</strong>e und Elemente<br />
produziert?<br />
Das Unternehmen hat weltweit verschiedene<br />
Produktionsstätten. Wir<br />
möchten versuchen, so nah wie möglich<br />
an den Märkten produzieren, <strong>in</strong><br />
denen die Legos verkauft werden. In<br />
Europa gibt es <strong>in</strong> Dänemark, Ungarn<br />
und Tschechien e<strong>in</strong>e Produktionsstätte.<br />
E<strong>in</strong>e weitere ist <strong>in</strong> Mexiko und<br />
aktuell entsteht e<strong>in</strong> Produktionsbetrieb<br />
<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a für den asiatischen<br />
Markt.<br />
Seit Generationen spielen K<strong>in</strong>der mit<br />
Lego-Ste<strong>in</strong>en. Was macht den Erfolg<br />
von Lego aus?<br />
<strong>Die</strong> K<strong>in</strong>der können sich ganze Welten<br />
erschaffen, <strong>in</strong> diese e<strong>in</strong>tauchen und<br />
sie immer wieder verändern. <strong>Die</strong><br />
Möglichkeiten s<strong>in</strong>d endlos. Zudem<br />
regt es die Fantasie der jungen Baumeister<br />
an. Wir versuchen immer wieder<br />
auf neue Themen e<strong>in</strong>zugehen und<br />
die unterschiedlichsten Interessen der<br />
K<strong>in</strong>der aufzugreifen. Das spielerische<br />
Lernen ist sicher auch e<strong>in</strong> Kern des Erfolgs.<br />
Bauen wie die Grossen<br />
Wir verlosen zehn Lego-Boxen, die<br />
gefüllt s<strong>in</strong>d mit den neuen Lego-Junior-Bauste<strong>in</strong>en.<br />
Baumeister im<br />
Alter von vier bis sieben Jahren<br />
können ihrer Fantasie freien Lauf<br />
lassen. Und so gehts: Bis Sonntag,<br />
12. Oktober 2014, e<strong>in</strong>e E-Mail mit<br />
dem Betreff «Lego» an redaktionleben@suedostschweiz.ch<br />
schicken.<br />
(so)<br />
Von der Holzente zu den farbigen Kunststoffste<strong>in</strong>en<br />
<strong>Die</strong> Lego-Gruppe ist heute der<br />
zweitgrösste Spielzeughersteller<br />
der Welt. Das dänische<br />
Familienunternehmen hat nicht<br />
nur erfolgreiche Zeiten h<strong>in</strong>ter<br />
sich. Vor zehn Jahren stand der<br />
Konzern vor dem Ru<strong>in</strong>.<br />
Von Denise Erni<br />
Billund (DK). – Rund 11 700 Mitarbeiter<br />
hat die Lego-Gruppe weltweit,<br />
seit über 80 Jahren gibt es das Unternehmen,<br />
55 Milliarden Lego-Elemente<br />
wurden alle<strong>in</strong><br />
2013 produziert.<br />
Das Sortiment<br />
umfasst über<br />
3000 verschiedene<br />
Lego-Elemente<br />
<strong>in</strong> über 50 Farben.<br />
In über 130<br />
Ländern werden die<br />
Kunststoffste<strong>in</strong>e exportiert.<br />
5922 Ste<strong>in</strong>e zählt das bisher<br />
grösste Set, das auf den Markt kam –<br />
das «Taj Mahal».<br />
«Spiel gut» =<br />
«LEg GOdt»<br />
Gegründet wird Lego 1932 vom<br />
Schre<strong>in</strong>ermeister und Tischler Ole<br />
Kirk Kristiansen. In Billund (DK) eröffnet<br />
er e<strong>in</strong>e Werkstatt und bietet<br />
se<strong>in</strong>en Kunden Trittleitern, Bügelbretter,<br />
Stühle und Holzspielzeug<br />
an. Bereits<br />
zwei Jahre später<br />
werden die Produkte<br />
unter dem<br />
So f<strong>in</strong>g alles an: Mit der Ente<br />
aus Holz wurde der<br />
Grundste<strong>in</strong> für Lego gelegt.<br />
Namen Lego verkauft. Lego setzt sich<br />
aus den dänischen Worten «LEg<br />
GOdt», was übersetzt «Spiel gut»<br />
heisst, zusammen. 1935 kommen<br />
die erste Lego Ente und das erste<br />
Konstruktionsspielzeug,<br />
«Kirks Sandspiel» auf den<br />
Markt. Achte Jahre später,<br />
1943, beschäftigt das<br />
Unternehmen, das nun<br />
von Ole Kirks Sohn,<br />
Godtfred Kirk Kristiansen<br />
geführt wird,<br />
rund 40 Mitarbeiter.<br />
E<strong>in</strong> Vorläufer der Lego-<br />
Ste<strong>in</strong>e, wie wir sie heute<br />
kennen, kommt 1949 als «automatisch<br />
verb<strong>in</strong>dende Ste<strong>in</strong>e»<br />
<strong>in</strong> den Handel. Fünf Jahre später wird<br />
die Marke Lego <strong>in</strong> Dänemark offiziell<br />
registriert.<br />
1957, das Unternehmen feiert se<strong>in</strong><br />
25-Jahr-Jubiläum, erobern die farbigen<br />
Kunststoffste<strong>in</strong>e die Schweizer<br />
K<strong>in</strong>derzimmer. Bereits 1966 werden<br />
jährlich 706 Millionen<br />
Lego-Elemente hergestellt<br />
und die Produkte<br />
<strong>in</strong> 42 Ländern<br />
vertrieben.<br />
Kjeld Krik<br />
Kristiansen tritt<br />
1975 <strong>in</strong> dritter Generation<br />
dem Management<br />
der Lego-<br />
Gruppe bei. Noch heute<br />
sitzt er im Aufsichtsrat des<br />
Unternehmens. Der heute<br />
64-Jährige war es, der im<br />
Jahr 2004 Jorgen Vig<br />
Knudstorp zum neuen CEO<br />
ernannte. Damals, als die Lego-Gruppe<br />
zum ersten Mal <strong>in</strong><br />
ihrer Geschichte mit e<strong>in</strong>em<br />
Defizit konfrontiert war.<br />
Knudstorp brachte den Konzern<br />
mit e<strong>in</strong>em 5-Jahres-Strategieplan<br />
wieder auf Vordermann. Heute<br />
ist die Lego- Gruppe der zweitgrösste<br />
Spielzeughersteller weltweit. Der<br />
Umsatz im vergangenen Jahr betrug<br />
3,4 Milliarden Euro.<br />
Wird die Lego-Gruppe auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
e<strong>in</strong> Familienunternehmen <strong>bleiben</strong>?<br />
«Ja, das wird sie», sagt Kathar<strong>in</strong>a<br />
Redmonds, Presseverantwortliche<br />
von Lego Deutschland, Östereich und<br />
der Schweiz (Dach). «Darauf legt die<br />
Familie Kristiansen grossen Wert.»<br />
<strong>Die</strong> vierte Generation, die K<strong>in</strong>der von<br />
Kjeld Krik Kristiansen stehen bereits<br />
<strong>in</strong> den Startlöchern.