F-Jugend Training
F-Jugend Training
F-Jugend Training
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ergänzend zum Ausbildungskonzept des Tus Lindlar<br />
<strong>Training</strong>sinhalte Bambini und F <strong>Jugend</strong> ( U8, U9)<br />
Ballorientiertes <strong>Training</strong>:<br />
Aus fußballerischer Sicht ist es wichtig in dem Alter der Kinder Ballgefühl und Technik zu<br />
entwickeln. Hier gibt es Kinder, die schon ein gewisses Grundtalent mitbringen.<br />
Ballannahme, Ballmitnahme, Schusstechnik, Passspiel sollten hier <strong>Training</strong>sinhalt sein und<br />
werden nur funktionieren, wenn Ballgefühl / Technik als Grundvoraussetzung erlernt<br />
werden.<br />
Erlernen von Ballgefühl / Technik:<br />
Man muss allen Kindern durch gezieltes <strong>Training</strong> die Möglichkeit bieten sich innerhalb der<br />
<strong>Training</strong>sstunde möglichst viele Ballkontakte zu erarbeiten.<br />
Nur durch die Vielzahl von Ballkontakten besteht die Möglichkeit das Ballgefühl / Technik<br />
zu verbessern, um dann später Ballannahme, Ballmitnahme, Schusstechnik usw. in Übungen<br />
geschickt umzusetzen.<br />
Hierbei ist es ganz wichtig, das „ Fummeln“ und auch die „Knubbelbildung“ zu zulassen.<br />
Erst wenn Kinder Ballgefühl/Technik in Grundzügen beherrschen macht es Sinn, Wert auf<br />
Taktik und Abspiel zum Mitspieler zu legen, da der Ball ja auch weiterverarbeitet werden<br />
muss.<br />
Beim „ Fummeln“ hat man viele Ballkontakte und kann somit sein Ballgefühl steigern.<br />
Ferner ist es ganz wichtig kleine Spielfelder aufzubauen. Auf kleineren Spielfeldern in<br />
kleineren Gruppen entstehen bei jedem Kind viel mehr Ballkontakte. Weiterer Vorteil bei<br />
kleineren Spielfeldern ist die ständige Nähe zum Tor. Das fördert den Spaß am Spiel.<br />
Spielformen:<br />
Aufteilung der Mannschaft in zwei Gruppen mit jeweils einem Trainer ist optimal, sodass sich<br />
jeder Trainer mit einer überschaubaren Kinderzahl beschäftigen kann.<br />
Wichtig bei der Einteilung in Gruppen: Bei großem Leistungs- – oder auch Altersgefälle<br />
gleichstarke Kinder in einer Gruppe einteilen.<br />
Das „3 gegen 3“ oder auch „4 gegen 4“ auf kleinen Feldern ist die optimale Spielform.<br />
Hierbei können auf jeder Grundlinie zwei Tore aufgebaut werden.<br />
Oder auch auf die Außen – und Grundlinie jeweils ein Tor<br />
Man kann bei Hütchentoren oder auch große Netztore ins Tor „Fummeln“ lassen .<br />
In der Halle möglichst auf die 1,20 m Kästen als Tore spielen lassen.
Technik Übungen als Paralleltraining in der jeweils zweiten Gruppe mit dem Co Trainer.<br />
Ballannahme , Ballmitnahme, Stoppen, Hütchenparcours, Staffelspiele etc.<br />
Hierbei sind Wiederholungen durchaus wichtig. Man muss nicht in jedem <strong>Training</strong> neue<br />
Übungen präsentieren.<br />
Schusstraining möglichst in zwei Gruppen auf zwei Tore mit zwei Trainern.<br />
Hierbei gilt: Möglichst lange Warteschlangen vermeiden, jedes Kind ein Ball.<br />
Lange Warteschlagen bedeuten wenig Ballkontakte und Unruhe.<br />
Hierbei ist auf die „Beidfüssigkeit“ zu beachten.<br />
Kinder in diesem Alter brauchen kein spezielles Aufwärmtraining in Form von<br />
„Laufen ohne Ball“ oder Dehn - und Gymnastikübungen.<br />
Man kann die ersten 5 bis 10 min des <strong>Training</strong>s die Kinder frei mit Ball laufen lassen, leichte<br />
Übungen vorgeben oder direkt ins 3 gegen 3, oder 4 gegen 4 einsteigen.<br />
<strong>Training</strong>sabschluss:<br />
Zum Schluss des <strong>Training</strong>s sollte möglichst ein relativ kurzes Abschlussspiel mit allen<br />
Kindern stehen. Ein stetiges 7 Meter Schießen nach jedem <strong>Training</strong> verbessert die<br />
Schusstechnik, da man auch individuell erklären kann.<br />
Der Spaß und der Mannschaftsgeist werden hierdurch gestärkt.<br />
Verhalten der Trainer und der Eltern bei Spielen:<br />
Man sollte den Kindern nicht jede Situation vorschreiben oder Kommentieren.<br />
Ständiges Reinrufen: „ Spiel ab , o.ä. sollte vermieden werden. Kinder sollen selbst durch<br />
Fummeln oder anderes Lösungen erarbeiten, um am Gegner vorbeizukommen oder auch Tore<br />
zu erzielen.<br />
Das Vokabular, welches hier beim „ Reinrufen“ meistens benutz wird, verstehen die Kinder in<br />
dem Alter sowieso noch nicht.<br />
Taktische Anweisungen nur vom Trainer !!!!!<br />
Geben Eltern zusätzliche Anweisungen ergeben sich evtl. Widersprüche zu denen des<br />
Trainers. Das folgt dazu, dass Kinder verwirrt sind und den Kopf nicht frei haben.<br />
Anfeuerungsrufe der Eltern sind natürlich erlaubt.<br />
Kreativität und Spielwitz:<br />
Kreativität / Spielwitz erhalten Kinder, indem sie einen Freiraum haben, wo sie sich frei<br />
bewegen können und möglichst wenig vorgeschrieben bekommen.<br />
Das „Spiel 1 gegen 1“ ist sehr wichtig um Kreativität im Fußball zu entwickeln.<br />
Hier ist man auf sich allein gestellt und kann sich nicht in einer Abwehr „verstecken“<br />
Das „Rausschlagen“ von langen Bällen kann zwar manchmal ein Ergebnis retten, fördert aber<br />
nicht Kreativität / Spielwitz.<br />
Ein kreativer Spieler hat es in höheren Mannschaften leichter Gegner auszuspielen und Tore<br />
zu schießen.
Das Einhalten von Positionen wird erst im Übergang von der U8 in die U9 relevant.<br />
Auch im Spiel gilt, sich möglichst viele Ballkontakte zu erarbeiten, um sich fußballerisch zu<br />
verbessern.<br />
Der Torwart ist ein Torspieler. Kein Kind sollte den Torwart als feste Position zugeteilt<br />
bekommen. Einer der immer im Tor steht lernt das Fußballspielen langsamer.<br />
Fazit:<br />
Das entwickeln von Ballgefühl / Technik in Verbindung mit dem Erlernen kreativer<br />
Fähigkeiten hat oberste Priorität.<br />
Hierbei sind viele Ballkontakte, kleine Spielfelder , „ Fummeln“ lassen und<br />
„1 gegen 1“ Situationen wichtige Bausteine.<br />
Stefan Christl<br />
Trainer der U8<br />
Stand: 07.02.2009