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Download Heft 10 / Oktober 2013 - Tutzinger Nachrichten

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Radweg Tutzing-Kampberg-Diemendorf dreht sich im Kreise<br />

Ungewöhnliches spielt sich beim Vorhaben des Radweges Tutzing<br />

- Kampberg - Diemendorf ab. Die ersten Planungen und<br />

für den Bau nötigen Grundstückserwerbe ( Eigentümer Pauli,<br />

Wendelstadt und Kergl) waren dank guter Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten recht zügig erledigt. Doch ein erst nach 18<br />

Monaten erfolgtes Bodengutachten des Ingenieurbüros Osterrieder/Sobotta/Schmidbauer<br />

aus Kampberg (Vertrag vom Nov.<br />

2011) hätte das Vorhaben beinahe zum Scheitern verurteilt.<br />

Geplante Radwegtrasse: Bodenlose Kostensteigerung <br />

Foto: CP<br />

Aus dem Gutachten ergibt sich, dass der Untergrund südlich<br />

entlang der Staatsstraße 2066 sehr feucht und weich und somit<br />

nicht ausreichend tragfähig ist. Ein großzügiger Bodenaustausch<br />

ist damit unausweichlich. Dabei müssen auch vorhandene<br />

Leitungen (Gas, Strom und Telekom) verlegt und weitere<br />

Grundstücksanteile erworben werden. Damit verbunden müssen<br />

auch weitere Bäume fallen. Eine alternative Wegeführung<br />

nördlich der Straße wurde bereits in der ersten Planung als<br />

nicht zweckmäßig verworfen. Hierbei müssten die Nutzer je<br />

zweimal die Staatsstraße überqueren. Weiteres Abrücken der<br />

Wegeführung in Bereiche mit besserem Untergrund entfällt<br />

ebenfalls, da die Radwege nur straßenbegleitend gefördert<br />

werden. Obwohl sich der Radweg von bisher veranschlagten<br />

465.000 Euro auf knapp 1,266 Mio. Euro verteuert, beträgt die<br />

dabei entstehende Kostenmehrung für die Gemeindekasse<br />

nicht einmal 39.000 Euro. Insgesamt hätte die Gemeinde damit<br />

rund 260.000 Euro zu tragen. Durch den besonderen Untergrund<br />

und der damit verbundenen Sonderbaulast gibt es nun<br />

eine Sonderförderung von 75-80% - je nach Finanzlage der betroffenen<br />

Gemeinde. Tutzing kann sich dabei der maximalen<br />

Förderung ziemlich sicher sein. Würde auf den Radwegebau<br />

verzichtet werden, blieben trotzdem 46.300 Euro für die zugesagte<br />

Breitbanderschließung von Kampberg zu tragen. Die<br />

dafür erforderlichen Leitungen sollen entlang der Trasse verlegt<br />

werden. Bisher wurden knapp 96.000 Euro für Planung,<br />

Bodenuntersuchung, Grunderwerb und -ssteuer sowie Notarkosten<br />

ausgegeben. Das Staatliche Forstamt und die Untere<br />

Naturschutzbehörde haben der zusätzlichen Rodung unter<br />

Aufforstung einer Ausgleichsfläche zugestimmt. Verwaltung<br />

und Grundstückseigentümer sind derzeit zu Grunderwerb<br />

bzw. Grundstückstausch in Verhandlung.<br />

Der Gemeinderat kritisierte das verspätete Gutachten und<br />

bedauert die erheblich erhöhten Gesamtkosten. Der sicheren<br />

Anbindung des Ortsteils Kampberg und im weiteren Verlauf<br />

des Weges auch Diemendorfs waren den Räten aber wichtig<br />

und sie stimmten in der Sitzung am 16.07.<strong>2013</strong> mit 15:3 Stimmen<br />

den Änderungen beim Vorhaben zu. Der Radweg kostet<br />

jetzt also rund 1.000 Euro je Meter - eine Aufnahme ins nächste<br />

Schwarzbuch scheint für den damit bisher zweitteuersten<br />

deutschen Radweg sicher. Baubeginn für diesen Abschnitt<br />

soll bereits Ende September <strong>2013</strong> sein (witterungsabhängig).<br />

Die Breitbandanbindung muss dabei noch in diesem Jahr gewährleistet<br />

werden. Zur Weiterführung des Radweges von<br />

Kampberg nach Diemendorf wurde mit der Deutschen Bahn<br />

verhandelt. Entlang der Bahnlinie sind zwischen Kampberg<br />

und Diemendorf ca. 400m Weg neu anzulegen (derzeit Wiese)<br />

und auf weiteren 400m ein vorhandener Wirtschaftsweg zu<br />

ertüchtigen. Das Bahngelände wird zwar nicht verkauft, aber<br />

ein Nutzungsvertrag „auf unbestimmte Zeit“ wurde bereits<br />

in Aussicht gestellt. Die weiteren Beratungen wurden für die<br />

Gemeinderatsitzung am 17.09.13 angesetzt. Die neugebildete<br />

<strong>Tutzinger</strong> Liste hat dazu ein Auskunftsbegehren auf den Weg<br />

gebracht: Die Chance, dass der Freistaat Bayern dieses Projekt<br />

mit Euro 1.036.701 unterstützt, sei bei Nichtbau gefährdet. Eine<br />

spätere Anbindung durch den Radweg müsste evtl. vollständig<br />

durch die Gemeinde getragen werden Das führt zu Mehrkosten<br />

für die Gemeinde. Auch für die zugesagte Breitbandvernetzung<br />

für WAF müssen 46.300 Euro investiert werden. Der<br />

zeitgleiche Bau zusammen mit der geplanten und notwendigen<br />

Breitbanderschließung von Kampberg reduziere die Kosten<br />

im Verhältnis zu einer Kabelverlegung ohne Radweg. CP<br />

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