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Lacteol ® Produktmonografie (PDF)

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<strong>Produktmonografie</strong>


<strong>Lacteol</strong>® <strong>Produktmonografie</strong>


Inhalt<br />

1 <strong>Lacteol</strong>®: Das Antidiarrhoikum auf Basis humaner Laktobazillen 1<br />

2 Krankheitsbild 2<br />

2.1 Epidemiologie 2<br />

2.2 Pathophysiologie 3<br />

2.3 Therapieoptionen 5<br />

3 Wirkmechanismen 6<br />

3.1 Ausbildung eines schützenden Biofilms 7<br />

3.1.1 Adhäsion von Lactobacillus acidophilus LB an humane Darmzellen<br />

im Zellkulturmodell 7<br />

3.1.2 Schutz menschlicher Epithelien vor Adhäsion und Invasion durch<br />

enteropathogene Mikroorganismen in Gegenwart von hitzeinaktivierten<br />

L. acidophilus LB-Bakterien und ihrem fermentierten Kulturmedium 8<br />

3.1.3 Hemmung der systemischen Dissemination von enteroinvasivem<br />

Campylobacter jejuni ausgehend vom Verdauungstrakt bei Mäusen 10<br />

3.2 Antibakterielle Wirkung 11<br />

3.2.1 Bakteriostatische Wirkung von <strong>Lacteol</strong>® 11<br />

3.2.2 Antibakterielle Wirkung des fermentierten Kulturmediums von<br />

Lactobacillus acidophilus LB (LB-Spent Culture Supernatant: LB-SCS) 12<br />

3.2.2.1 Wirkung des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) auf die<br />

Lebensfähigkeit grampositiver und gramnegativer Bakterien 13<br />

3.2.2.2 Wirkung von Antibiotika und fermentiertem Kulturmedium<br />

(LB-SCS) auf die Lebensfähigkeit und Pathogenität des<br />

enteroinvasiven S. typhimurium SL1344-Stammes 13<br />

3.2.2.3 Wirkung von Antibiotika und fermentiertem Kulturmedium<br />

(LB-SCS) auf die Lebensfähigkeit von intrazellulären Salmonellen<br />

(S. typhimurium SL1344) in menschlichen Caco-2-Darmzellkulturen 14<br />

3.2.2.4 Antibakterielle Wirkung des fermentierten Kulturmediums<br />

(LB-SCS) auf S. typhimurium SL1344 in vivo am Mausmodell 15<br />

3.2.3 Untersuchungen zum Mechanismus der antibakteriellen Wirkung<br />

des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) 16<br />

3.2.3.1 Wirkung des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) auf<br />

intrazelluläre S. typhimurium SL1344 im humanen Caco-2/TC-<br />

7-Darmzellkultur-Modell: Zytologische Untersuchungen 16<br />

3.2.3.2 Wirkung von LB-SCS auf diffus adhärente E. coli (DAEC) im<br />

humanen Caco-2/TC-7-Darmzellkultur-Modell:<br />

Zytologische Untersuchungen 17<br />

3.3 Unspezifische Immunstimulation der Schleimhäute 19<br />

3.4 Wachstumsstimulation der säurebildenden Abwehrflora 20


4 Klinische Daten 21<br />

4.1 Klinische Studien 21<br />

4.1.1 Offene Studien 22<br />

4.1.1.1 Bei Kindern 22<br />

4.1.1.2 Bei Erwachsenen 22<br />

4.1.2 Kontrollierte Doppelblindstudien 24<br />

4.1.2.1 Bei Kleinkindern und Kindern 24<br />

4.1.2.2 Bei Erwachsenen 30<br />

4.1.2.3 Studien an Patienten mit chronischen Durchfällen, China 31<br />

5 Forschungsergebnisse aus neuen Therapiefeldern 32<br />

5.1 Helicobacter-Eradikation 32<br />

5.1.2 Wirkung des fermentierten Kulturmediums von L. acidophilus LB<br />

(LB-SCS) auf Helicobacter pylori 33<br />

5.1.3 Eradikation von Helicobacter in vivo am Mausmodell 34<br />

5.1.4 Klinische Studie: Eradikation von Helicobacter pylori 34<br />

5.2 Funktionelle Darmstörungen: Reizdarmsyndrom 35<br />

6 Toxikologische Daten 37<br />

6.1 Akute Toxizität 37<br />

6.2 Chronische Toxizität, Reproduktionstoxizität, embryofetale und<br />

perinatale Toxizität, mutagenes und karzinogenes Potenzial 37<br />

6.3 Sicherheitstestung der Chargen 37<br />

7 Pharmazeutische Daten 38<br />

7.1 Wirkstoff 38<br />

7.2 Herstellung 38<br />

7.2.1 Herstellung des Basisnährmediums 38<br />

7.2.2 Industrielle Fermentation 38<br />

7.2.3 Thermische Behandlung und Lyophilisation 39<br />

7.2.4 Kontrolluntersuchungen des Lyophilisats 39<br />

7.3 Zusammensetzung 40<br />

7.3.1 <strong>Lacteol</strong>® Pulver 40<br />

7.3.2 <strong>Lacteol</strong>® Kapseln 41<br />

8 <strong>Lacteol</strong>®: Geschichte eines Antidiarrhoikums 42<br />

9 Fachinformation 43<br />

10 Literaturverzeichnis 45


1<br />

EINLEITUNG<br />

1 <strong>Lacteol</strong>®: Das Antidiarrhoikum auf Basis<br />

humaner Laktobazillen<br />

Abb. 1: <strong>Lacteol</strong>® Stamm<br />

in der Teilungsphase<br />

<strong>Lacteol</strong>® ist ein Antidiarrhoikum mikrobieller Herkunft.<br />

Der Wirkstoff besteht aus gefriergetrockneten Milchsäurebakterien<br />

(10 x 10 9 Laktobazillen 1 pro Einzeldosis),<br />

die in ihrem fermentierten Kulturmedium inaktiviert wurden.<br />

Die <strong>Lacteol</strong>® Milchsäurebakterien wurden bislang als<br />

Lactobacillus acidophilus LB klassifiziert und unter dieser<br />

taxonomischen Bezeichnung als arzneilich wirksamer<br />

Bestandteil von <strong>Lacteol</strong>® deklariert. Es war bekannt, dass<br />

es sich um einen besonderen L. acidophilus Stamm handelt, der daher die zusätzliche Bezeichnung<br />

„LB“ für „Laboratoire du Lactéol du Docteur Boucard“ trug. Neue analytische Methoden<br />

ermöglichten nun eine genauere taxonomische Einstufung 1 . Die besonderen pharmakologischen<br />

Eigenschaften von <strong>Lacteol</strong>® ergeben sich aus den Eigenschaften des Originalstammes und dem<br />

speziellen Fermentierungsprozess.<br />

Die wichtigsten Eigenschaften von <strong>Lacteol</strong>®:<br />

Die für <strong>Lacteol</strong>® verwendeten Milchsäurebakterien (Lactobacillus acidophilus LB) sind Teil<br />

der physiologischen menschlichen Darmflora. Jede <strong>Lacteol</strong>® Einzeldosis enthält eine sehr<br />

hohe Konzentration inaktivierter Milchsäurebakterien. Die Bakterien werden in ihrem<br />

fermentierten Kulturmedium durch Hitze inaktiviert und anschließend lyophilisiert; hierdurch<br />

wird eine hohe Stabilität und Anwendersicherheit des Arzneimittels gewährleistet.<br />

Die inaktivierten <strong>Lacteol</strong>® Milchsäurebakterien adhärieren an menschlichen Darmzellen<br />

und verhindern dadurch die Adhäsion und zelluläre Invasion Durchfall verursachender<br />

Mikroorganismen.<br />

1<br />

Neue taxonomische Einstufung der <strong>Lacteol</strong>® Milchsäurebakterien: Lactobacillus (fermentum<br />

und delbrueckii). In dieser Monografie wird einheitlich der Terminus Lactobacillus acidophilus LB<br />

benutzt.


2<br />

KRANKHEITSBILD<br />

2 Krankheitsbild<br />

2.1 Epidemiologie<br />

Akute Durchfälle sind in der Regel infektiös, und die Liste der pathogenen Keime wird sowohl in<br />

den westlichen Industrieländern als auch in der Dritten Welt immer länger (Dosso et al. 1998,<br />

SNFGE 2001). Dank verbesserter, insbesondere molekularbiologischer Verfahren kennt man<br />

inzwischen auch die Bedeutung bestimmter schwer zu diagnostizierender Erreger:<br />

• Viren (u. a. Rotaviren, Noroviren, Adenoviren),<br />

• schwer zu isolierende Bakterien (z. B. Campylobacter),<br />

• einige Stämme von Mikroorganismen, die üblicherweise in der Darmflora Vorkommen, von<br />

denen sich aber einige Stämme exogener Herkunft als invasiv oder enterotoxisch erwiesen<br />

haben, wie z. B. E. coli (Guandalini, Fasano 1993; Levine 1987).<br />

In den westlichen Ländern sind die verstärkt auftretenden Durchfälle im Winter überwiegend<br />

viralen Ursprungs, während die Sommerdurchfälle eher bakteriell verursacht werden. Hauptrisikofaktoren<br />

sind der Verzehr bestimmter Lebensmittel, der Kontakt mit an akutem Durchfall<br />

leidenden Personen und Reisen (SNFGE 2001).<br />

Darüberhinaus weiß man, dass Störungen der physiologischen Darmflora auch auf Grund von<br />

klimatischen Einflüssen und Medikamenten auftreten können (Guandalini, Fasano 1993;<br />

Magnusson, Stjernstrom 1982). In Entwicklungsländern sind bakteriell bedingte Diarrhöen<br />

immer noch Auslöser von Epidemien (Dosso et al. 1998).<br />

Die häufigsten Durchfallerreger<br />

Rotaviren lösen weltweit mehr als 70 % der schweren Durchfallerkrankungen bei Kindern aus<br />

und sind damit die häufigste Ursache von Darminfektionen in dieser Altersgruppe. Kinder weisen<br />

eine hohe Empfänglichkeit gegenüber einer erstmaligen Rotavirusinfektion auf, da sich<br />

eine Teilimmunität erst infolge dieser Infektion entwickeln kann. In Entwicklungsländern haben<br />

Rotavirus-Erkrankungen eine besondere Bedeutung, weil sie maßgeblich zur Mortalität im<br />

Kindesalter beitragen. Es wird geschätzt, dass in Afrika, Asien und Lateinamerika jährlich etwa<br />

500 Millionen Kinder erkranken und etwa 600.000 bis zu einer Million durch Rotavirus-Infektionen<br />

sterben.<br />

In den westlichen Industrieländern erkranken am häufigsten Säuglinge und Kinder im Alter von<br />

6 Monaten bis zu 2 Jahren. Bei einer Schweizer Untersuchung waren 41 % der Stuhlproben von<br />

durchfallkranken Kindern im Alter bis zu 4 Jahren Rotavirus-positiv (Laubereau et al. 1999). In<br />

Deutschland gehören Rotaviren zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu den vier häufigsten Erregern<br />

von behördlich gemeldeten Durchfällen. Die minimale Infektionsdosis liegt bei 10 Viruspartikeln,<br />

die zudem auch aerogen durch Sekrete der Atemwege verbreitet werden können. Die Erkrankung<br />

ist also hoch ansteckend.<br />

In den letzten Jahren trat der Großteil der Erkrankungen stets in der ersten Jahreshälfte auf,<br />

mit einem saisonalen Gipfel im März. Die Symptomatik reicht von klinisch unauffälligen bis hin zu<br />

schweren Verläufen. Die Erkrankung beginnt akut mit wässrigen Durchfällen und Erbrechen. Im<br />

Stuhl findet man oft Schleimbeimengungen. Fieber und abdominelle Schmerzen können auftreten<br />

(RKI 2006a; RKI 2006b).


3<br />

KRANKHEITSBILD<br />

Noroviren gehören zur Gruppe der Caliciviren und gewinnen seit Beginn des Jahrtausends<br />

europaweit als Diarrhö-Auslöser an Bedeutung. Als Ursache wird eine genetische Veränderung<br />

des Erregers vermutet. Wie bei Rotaviren kann die Infektionsdosis unter günstigen Bedingungen<br />

bei 10 Viruspartikeln liegen, die zudem durch virushaltige Aerosole, z. B. während des<br />

Erbrechens, verbreitet werden können. Die Inzidenzen für die Jahre 2004 – 2005 lagen in<br />

Deutschland knapp unter 80 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Damit waren Noroviren die<br />

häufigsten Auslöser behördlich registrierter Diarrhöen. Am häufigsten sind Kinder unter<br />

5 Jahren und Personen über 70 betroffen. Die Symptomatik ist, neben starkem Durchfall, auch<br />

durch schwallartiges Erbrechen charakterisiert und tritt bevorzugt in den Wintermonaten<br />

auf („winter vomiting disease“) (RKI 2006a; RKI 2006b; Schneider et al. 2005).<br />

Campylobacter-Infektionen zeichnen sich durch Bauchschmerzen und wässrigen, gelegentlich<br />

blutigen Durchfall aus. Meist werden die Stämme C. jejuni oder C. coli als Auslöser identifiziert.<br />

Die Übertragung erfolgt vor allem über tierische Lebensmittel und Haustiere, mit gehäuftem<br />

Auftreten von Juni – September.<br />

Es sind insbesondere Kinder unter 5 Jahren betroffen, wobei die höchsten Inzidenzen bei Einjährigen<br />

zu verzeichnen sind. Die gesamtdeutsche Inzidenz schwankt stark und befand sich 2005 mit<br />

75 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner auf einem hohen Niveau. Campylobacter-Enteritiden<br />

sind in Deutschland die zweithäufigsten an das Robert-Koch-Institut übermittelten Durchfallerkrankungen<br />

im laufenden Jahrzehnt.<br />

Salmonellosen werden meist durch Salmonella enteritidis oder S. typhimurium ausgelöst. Die<br />

Erkrankung kann wenige Stunden oder Tage andauern, aber auch zu mehrtägigen Krankenhausaufenthalten<br />

führen. Übertragen werden Salmonellen durch den Verzehr kontaminierter<br />

Lebensmittel. Im Spätsommer und Herbst wird meist ein Anstieg der Erkrankungszahlen beobachtet.<br />

Die höchsten altersspezifischen Inzidenzen zeigen sich bei Kindern unter 10 Jahren mit<br />

einem Maximum bei Kleinkindern. Die Symptomatik ist in erster Linie durch Durchfall geprägt.<br />

Daneben sind Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Fieber möglich. Die Häufigkeit der gemeldeten<br />

lebensmittelbedingten Salmonellosen nimmt in Deutschland seit dem Jahr 2000 ab:<br />

Salmonellen waren 2005 nur noch die vierthäufigste Durchfallursache (RKI 2006a; RKI 2004).<br />

2.2 Pathophysiologie<br />

Im gesunden Darm findet ein reger Wasseraustausch statt (Birnbaumer et al. 1985). Pathogene<br />

Erreger greifen störend in diesen enterosystemischen Zyklus ein.<br />

Die physiopathologischen Phänomene, die den akuten Durchfall auslösen, sind komplex, wie die<br />

Entdeckung zahlreicher Entero- und Zytotoxine beweist, die von den pathogenen Mikroorganismen<br />

produziert werden. Diese Toxine sind verantwortlich für sekretorische Prozesse, die<br />

Zerstörung von Zellen und entzündliche Erscheinungen. Sie sind Auslöser einer Veränderung der<br />

Ionenströme durch die Darmschleimhaut (Dupont 1999; Williams, Gibbons 1972). Diese Schädigungen<br />

führen zu einem Anstieg der Wasser- und Elektrolytmengen im Darmlumen, bei einer<br />

gleichzeitigen Abnahme der Rückresorption. Dies führt schließlich zum Durchfall, da die Rückresorptionskapazitäten<br />

im Kolon überschritten werden (Dupont 1999).


4<br />

KRANKHEITSBILD<br />

Die Erreger sind durch vielfältige Pathogenitätsmechanismen gekennzeichnet:<br />

• Viren: Viren vermehren sich in den differenzierten Epithelzellen an den Spitzen der Dünndarmzotten.<br />

Nekrose und Abstoßung der oberen Zellschicht führen dabei zur Malabsorption,<br />

die anschließende reaktive Hyperplasie wird von einer verstärkten Sekretion<br />

begleitet (RKI 2006a).<br />

• Enterotoxinbildende Bakterien (Vibrio cholerae, ETEC = enterotoxische E. coli): Nach der<br />

Besiedelung der Enterozyten werden Toxine gebildet, welche die normalen physiologischen<br />

Prozesse der Resorption und Sekretion von Wasser und Elektrolyten beeinträchtigen,<br />

ohne die Darmzellen zu zerstören (Arbuthnott 1988, Dupont 1999). Insbesondere in Entwicklungsländern<br />

können sich diese Keime bei Kindern epidemisch ausbreiten. ETECs<br />

gehören zu den Auslösern von Reisediarrhöen.<br />

• Enteroinvasive Bakterien (Salmonella, Shigella, Campylobacter jejuni, Yersinia, EIEC =<br />

enteroinvasive E. coli): Invasive Bakterien passieren die Schleimhautbarriere, dringen in die<br />

Darmzellen ein und zerstören sie (Formal et al. 1983; Gahring et al. 1989; Gaillard et al.<br />

1987; Hale, Formal 1987; Dupont 1999). Diese Keime verursachen klassische „Lebensmittelvergiftungen“.<br />

• Weitere Bakterien, z. B. EPEC = enteropathogene E. coli, EHEC = enterohämolytische<br />

E. coli, Clostridium difficile: Diese Bakterien besitzen einen komplexen Wirkmechanismus,<br />

der aus einer Kombination von Besiedelung und Schädigung des Epithels besteht. Dabei<br />

kann zusätzlich ein Toxin gebildet werden (Dupont 1999). Staphylococcus aureus und<br />

Clostridium perfringens verursachen Lebensmittelvergiftungen bei denen der Durchfall<br />

durch ein bakterielles Toxin ausgelöst wird, welches sich bereits vor dem Verzehr im kontaminierten<br />

Lebensmittel gebildet hat (Dupont 1999).<br />

Die Pathogenität der beschriebenen Durchfallerreger beruht auf ihrer Fähigkeit zur Adhäsion an<br />

Enterozyten. Diese Adhäsion an die Wirtszelle ist eine unerlässliche Etappe des infektiösen Prozesses<br />

und eine wesentliche Voraussetzung für die Kolonisation des Dünndarms (Beachey 1981;<br />

Joly et al. 1987; Knutton et al. 1987, Peterson, Quie 1981). Sie ermöglicht es den Keimen, den physikalischen<br />

Eliminationsmechanismen (z. B. der Darmperistaltik) zu widerstehen und das Darmepithel<br />

zu besiedeln (Hartley et al. 1979). Die Adhäsionsfähigkeit ist daher für die Entwicklung und<br />

das Überleben darmpathogener Mikroorganismen von entscheidender Bedeutung.<br />

Voraussetzungen für die Enteropathogenität von Mikroorganismen (Beachey 1981;<br />

Darfeuille-Michaud et al. 1990; Contrepois 1993; Dupont 1999; Freter 1980; Gibbons 1982):<br />

• Darmpathogene müssen in der Lage sein, mehrere natürliche Schutzbarrieren zu überwinden:<br />

Schleim, Peristaltik, physiologische Abwehrflora, Darm-assoziiertes Immunsystem<br />

(immunologische Barriere in Form von IgA).<br />

• Erreger müssen die Fähigkeit zur Adhäsion an Darmzellrezeptoren besitzen.


5<br />

KRANKHEITSBILD<br />

2.3 Therapieoptionen<br />

Die Prognose akuter Durchfälle bei Kindern hat sich durch orale Rehydratation und frühzeitige<br />

Realimentation gewandelt (Dupont 1999; AMWF 2006). Die Darmschleimhaut ist bei ihrer Regeneration<br />

auf die Versorgung mit Nährstoffen aus dem Darmlumen angewiesen. Es hat sich<br />

daher bewährt, den Empfehlungen der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und<br />

Ernährung (GPGE) zu folgen und 6 Stunden nach Beginn der Rehydratation auch die Zufuhr<br />

geeigneter Nahrungsmittel wieder aufzunehmen. Gestillte Säuglinge erhalten Muttermilch,<br />

Milchnahrung für Säuglinge unter 6 Monaten kann mit der oralen Rehydratationslösung<br />

verdünnt werden, Kleinkindern wird ein stufenweiser Diätaufbau mit kohlenhydratreichen und<br />

fettarmen Nahrungsmitteln empfohlen (AWMF 2006).<br />

Um den Durchfall zu stoppen, werden oftmals Darmmotilitätshemmer gegeben. Dadurch verbleiben<br />

die Erreger länger im Darm, so dass zusätzlich Antibiotika verabreicht werden, die direkt<br />

auf bakterielle Erreger einwirken. Bei Kindern sind Motilitätshemmer jedoch nicht indiziert<br />

(AWMF 2006; DGPI 2003).<br />

Antibiotika sollten nur bei bestimmten, spezifischen Formen von Durchfallerkrankungen verabreicht<br />

werden. Bei viral bedingten Diarrhöen sind diese Arzneimittel eindeutig kontraindiziert<br />

(AWMF 2006; DGPI 2003; Levine 1986). Die Applikation von Antibiotika hat überdies negative Auswirkungen<br />

auf die physiologische bakterielle Darmflora, die einen natürlichen Schutzwall des<br />

Körpers gegen pathogene Mikroorganismen darstellt (Berg 1980; Berg 1981; Berg, Owens 1979).<br />

Enkephalinase-Hemmer wirken im Darm antisekretorisch und dienen, neben weiteren Maßnahmen,<br />

der ergänzenden symptomatischen Behandlung von schweren akuten Diarrhöen.<br />

In jüngerer Zeit sind Somatostatinanaloga entwickelt worden, die auf den intraluminalen<br />

Wasserhaushalt durch Hemmung der Sekretion von Peptidhormonen des gastroenteropankreatischen<br />

endokrinen Systems einwirken. Ihr Einsatz ist allerdings bisher, auch durch die hohen<br />

Kosten und die umständliche Applikationsform, auf den Einsatz bei schwersten Durchfällen mit<br />

hohem Wasserverlust, z.B. bei Patienten mit endokrin aktiven Tumoren des Gastrointestinaltrakts,<br />

beschränkt.<br />

Mit <strong>Lacteol</strong>® steht ein Wirkstoff natürlicher bakterieller Herkunft zur Verfügung, der die<br />

Darmzellen vor dem Angriff durch Enteropathogene schützt und das Gleichgewicht der physiologischen<br />

Darmflora fördert. Das Antidiarrhoikum zeichnet sich durch eine rasche Wirkung und<br />

hohe Anwendungssicherheit aus.


6<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

3 Wirkmechanismen<br />

Aus in-vitro-Untersuchungen und Tierexperimenten<br />

mit <strong>Lacteol</strong>® lassen sich<br />

vier verschiedene Wirkmechanismen<br />

ableiten:<br />

Abb. 2: <strong>Lacteol</strong>®<br />

Wirkmechanismus<br />

Adhäsin<br />

Ausbildung eines schützenden Biofilms<br />

Die hitzeinaktivierten Milchsäurebakterien<br />

des Lactobacillus acidophilus<br />

Stammes Subspezies LB besitzen ein<br />

ausgeprägtes Adhäsionsvermögen an<br />

Epithelzellen der menschlichen Darmschleimhaut (Mukosa). Sie bilden im Darm eine Art Biofilm<br />

aus. Im Zellkulturmodell hemmen hitzebehandelte Lactobacillus acidophilus LB-Bakterien in<br />

Gegenwart ihres fermentierten Kulturmediums die Adhäsion und Invasion pathogener Durchfall<br />

verursachender Mikroorganismen. Die Verabreichung hitzeinaktivierter LB-Laktobazillen hemmt<br />

bei Mäusen die systemische Verbreitung (Dissemination) von Campylobacter jejuni vom Darmtrakt<br />

an.<br />

Rezeptoren der Enterozyten<br />

Virus<br />

IgA-Antikörper ++<br />

Bakterium<br />

Antibakterielle Wirkung<br />

Es wurde eine direkte antibakterielle Wirkung auf darmpathogene Keime nachgewiesen. Diese<br />

geht von chemischen Substanzen aus, die von Lactobacillus acidophilus LB während des Fermentationsvorgangs<br />

erzeugt und in das Kulturmedium abgegeben werden. Es handelt sich um antibiotisch<br />

wirkende, chemisch noch näher zu charakterisierende Substanzen.<br />

Immunstimulation<br />

Lactobacillus acidophilus LB bewirkt eine unspezifische Immunstimulation der Schleimhäute mit<br />

vermehrter IgA-Synthese.<br />

Förderung des Wachstums der säurebildenden Darmflora<br />

Experimente belegen eine Stimulation des Wachstums der säurebildenden Darmflora. Dadurch<br />

baut sich die normale Abwehrflora wieder auf, die gestörte Darmflora kommt ins Gleichgewicht.<br />

Eine besondere Rolle wird hier den Vitaminen der B-Gruppe zugeschrieben.


7<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

3.1 Ausbildung eines schützenden Biofilms<br />

3.1.1 Adhäsion von Lactobacillus acidophilus LB an humane Darmzellen im Zellkulturmodell<br />

Das INSERM-Team („Institut National de la Santé Et de la Recherche Médicale“, Universität<br />

Paris) um Dr. A. Servin untersuchte die Adhäsion von L. acidophilus LB an Monolayer-Zellkulturen<br />

aus absorbierenden (Caco-2-Zelllinie) oder schleimsezernierenden Zellen (HT29-MTX-Zelllinie)<br />

des menschlichen Darms (Chauvière et al. 1989; Chauvière et al. 1992b; Coconnier et al. 1993a;<br />

Servin et al. 1989). Beide humanen Kolonkarzinom-Zelllinien sind anerkannte Modellsysteme zur<br />

Untersuchung von Absorptions-/Resorptions- und Transportvorgängen am intestinalen Epithel.<br />

Enterozyten bilden Oberflächenproteine aus, die als Rezeptor die Adhäsion von Mikroorganismen<br />

vermitteln und in Abhängigkeit vom Differenzierungsgrad der Darmzellen exprimiert werden<br />

(Chauvière et al. 1989; Chauvière et al. 1992b).<br />

Die Adhäsion von L. acidophilus LB an die Enterozyten wurde in vitro nach Fixierung lichtmikroskopisch<br />

untersucht.<br />

Lebende L. acidophilus LB hefteten sich im Zellkulturmodell an humane Darmzellen. Wenn jedoch<br />

das fermentierte Medium der Lactobacillus-Kultur durch frisches Medium ersetzt oder mit<br />

einem proteinspaltenden Enzym (Protease) behandelt wurde, so ging die Adhäsionsfähigkeit<br />

verloren. Die Protease-Behandlung der Bakterienzellen führte hingegen nicht zum Verlust der<br />

Adhäsionsfähigkeit, wohl aber der Abbau von Oberflächenzuckern durch Metaperiodat. Durch<br />

ein Erhitzen der L. acidophilus LB-Bakterienkultur in ihrem fermentierten Kulturmedium auf<br />

100 °C ging das bei lebenden Kulturen beobachtete Adhäsionsverhalten nicht verloren (Chauvière<br />

et al. 1992b; Coconnier et al. 1993a; Fourniat et al. 1992).<br />

Seitens der Laktobazillen sind für die Adhäsionsfähigkeit also zwei Komponenten beteiligt:<br />

Bei der einen Komponente handelt es sich um einen Zellwandbestandteil der Bakterien, wahrscheinlich<br />

ein Glykoprotein, bei der anderen um ein hitzestabiles Protein (Adhäsin), welches von<br />

den Bakterien in das Kulturmedium sezerniert wird (Chauvière et al. 1992b; Coconnier et al.<br />

1993a).<br />

Die Adhäsion von L. acidophilus LB an die Darmzellen wird durch ein extrazelluläres Adhäsionsprotein<br />

vermittelt, welches die Bakterien während des Fermentierungsprozesses in<br />

das Kulturmedium sezernieren.<br />

Um die besonderen Adhäsionseigenschaften inaktivierter L. acidophilus LB-Bakterien genauer<br />

zu charakterisieren, verglich die Arbeitsgruppe um Dr. A. Servin die Adhäsionseigenschaften<br />

von L. acidophilus LB mit denen von 24 anderen Lactobacillus-Stämmen (Chauvière et al. 1989;<br />

Chauvière et al. 1992b). Als Maß für die Adhäsion wurde die mittlere Laktobazillenzahl gewählt,<br />

die an 100 Caco-2-Zellen einer Monolayer-Kultur adhärierten. Die Adhäsionsfähigkeit des<br />

<strong>Lacteol</strong>® Stammes war deutlich stärker ausgeprägt als die Adhäsionsfähigkeit anderer enteroadhärenter<br />

Stämme, wie z. B. Lactobacillus casei GG (Abb. 3).


8<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Dieselbe Arbeitsgruppe konnte nachweisen, dass sich<br />

hitzeinaktivierte L. acidophilus LB-Bakterien an folgende<br />

Zellarten heften:<br />

• Undifferenzierte Darmzellen,<br />

• Bürstensaum-Enterozyten,<br />

• Schleim-sezernierende Zellen.<br />

Möglicherweise werden diese undifferenzierten Zellen<br />

bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Zellreifung<br />

durch die Adhäsion von L. acidophilus LB vor<br />

der Adhäsion und Invasion durch Durchfallerreger<br />

geschützt. Die Schutzwirkung besteht auch noch<br />

dann weiter, wenn die ehemals undifferenzierten Zellen<br />

diejenigen Darmzellen ersetzen, welche durch<br />

Durchfallerreger zerstört wurden.<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Intestinaler – Adhäsions-Index (*)<br />

LB<br />

GG<br />

L. acidophilius LB, <strong>Lacteol</strong>® Stamm<br />

L. casei rhamnosus GG<br />

L. acidophilus CIP 6218<br />

L. casei rhamnosus ATCC 7469<br />

L. casei CNRZ 36<br />

(*): Zahl der an 100 Caco-2-Zellen adhävierenden Laktobazillen<br />

Abb. 3: Adhäsionseigenschaften verschiedener Lactobacillus-<br />

Stämme<br />

A<br />

C<br />

B<br />

D<br />

Abb. 4: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen — Adhäsion<br />

hitzeinaktivierter L. acidophilus LB-Bakterien an absorbierende und<br />

schleimsezernierende Zellen des menschlichen Darms (Coconnier et<br />

al. 1993a):<br />

(A) Geringe Vergrößerung: undifferenzierte Caco-2-Zellen, bedeckt mit<br />

hitzeinaktivierten L. acidophilus LB-Bakterien.<br />

(B) Starke Vergrößerung: hitzeinaktivierte L. acidophilus LB, am<br />

Bürstensaum differenzierter Caco-2-Zellen haftend.<br />

(C + D) Geringe und starke Vergrößerung: schleimsezernierende HT29-MTX-<br />

Zellen mit massiver Adhäsion hitzeinaktivierter L. acidophilus LB.<br />

Die hitzeinaktivierten Lactobacillus acidophilus LB-Bakterien besitzen ein ausgeprägtes<br />

Adhäsionsvermögen an menschliche Darmschleimhautzellen. Sie bilden eine Art Biofilm aus.<br />

3.1.2 Schutz menschlicher Epithelien vor Adhäsion und Invasion durch enteropathogene<br />

Mikroorganismen in Gegenwart von hitzeinaktivierten L. acidophilus LB-Bakterien und<br />

ihrem fermentierten Kulturmedium<br />

Die Hemmung von Adhäsion und Invasion Durchfall verursachender Mikroorganismen durch<br />

<strong>Lacteol</strong>® wurde seit 1985 auf der Grundlage tierexperimenteller Ergebnisse vermutet, und dann<br />

in den 90er Jahren im Zellkulturmodell bestätigt (Chauvière et al. 1992a; Coconnier et al.<br />

1993a/b).


9<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Die Arbeitsgruppe von Dr. A. Servin führte in Zellkulturen menschlicher Caco-2-Darmzellen<br />

Experimente zur kompetitiven Hemmung der Adhäsion von pathogenen Keimen durch:<br />

Hitzeinaktivierte L. acidophilus LB-Bakterien hemmten dosisabhängig die Adhäsion enterotoxischer<br />

E. coli (ETEC; Abb. 5a) (Chauvière et al. 1992a; Coconnier et al. 1993a), diffus adhärierender<br />

E. coli (DAEC), enteropathogener E. coli (EPEC) sowie von Salmonella typhimurium, Yersinia pseudotuberculosis<br />

und Listeria monocytogenes (Coconnier et al. 1993a) an menschliche Caco-2-<br />

Darmzellen.<br />

Hitzeinaktivierte L. acidophilus LB-Bakterien hemmten ebenso die zelluläre Invasion durch die<br />

enteroinvasiven Keime EPEC, Salmonella typhimurium (Abb. 5b), Yersinia pseudotuberculosis und<br />

Listeria monocytogenes über den Mechanismus der Adhäsionshemmung (Coconnier et al.<br />

1993a/b).<br />

80<br />

Adhäsionshemmung [%]<br />

100<br />

Invasionshemmung [%]<br />

60<br />

ETEC<br />

80<br />

S. typhimurium<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

20<br />

0<br />

10 9 8 7<br />

<strong>Lacteol</strong>® Stamm [log KBE/ml]<br />

KBE: Kolonie Bildende Einheiten<br />

0<br />

10<br />

9 8 7<br />

<strong>Lacteol</strong>® Stamm [log KBE/ml]<br />

KBE: Kolonie Bildende Einheiten<br />

Abb. 5a: Einfluss auf die Zelladhäsion von ETEC<br />

Abb. 5b: Einfluss auf die zelluläre Invasion durch S. typhimurium<br />

Das kompetitive Adhäsionsvermögen von hitzeinaktivierten L. acidophilus LB-Bakterien wurde<br />

von Dr. Fourniat im Zellkulturmodell an HeLa-Zellen untersucht.<br />

Die Wirkung fünf verschiedener Konzentrationen von L. acidophilus LB-Bakterien auf die Adhäsionsfähigkeit<br />

von Escherichia coli Stamm B41, an HeLa-Zellen wurde mit derjenigen einer<br />

Kontrollgruppe verglichen.<br />

Eine Konzentration von 2,4 x 10 8 L. acidophilus LB/ml verringerte die Adhäsionsfähigkeit um<br />

50 %, eine 5-fach höhere Konzentration reduzierte die Adhäsion um 90 %. Der Einsatz<br />

hitzeinaktivierter oder lebender L. acidophilus LB-Bakterien führte bei Konzentrationen von<br />

5-6 x 10 8 L. acidophilus LB/ml zu identischen Ergebnissen. Wurden die hitzeinaktivierten<br />

L. acidophilus LB-Bakterien zusätzlich lysiert, so ging die Adhäsionshemmung verloren. Dies<br />

weist auf eine sterische Blockade der Rezeptoren hin (Fourniat et al. 1992).


10<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Hitzeinaktivierte L. acidophilus LB-Bakterien sind zur Adhäsion an Darmzellen fähig. Sie<br />

bewirken eine sterische Blockade der Rezeptoren der Darmzellen und schützen sie so vor<br />

Adhäsion und Invasion durch Durchfallerreger.<br />

3.1.3 Hemmung der systemischen Dissemination von enteroinvasivem Campylobacter jejuni<br />

ausgehend vom Verdauungstrakt bei Mäusen<br />

Professor J. L. Fauchère verglich die Wirkung von hitzeinaktivierten L. acidophilus LB-Bakterien<br />

und Erythromycin auf Campylobacter jejuni-Infektionen bei sterilen, also Darmflora-freien Mäusen<br />

(Moyen et al. 1986). Diese Studie wurde an drei Gruppen von je 14 C3H-Mäusen durchgeführt,<br />

die mit einem Campylobacter jejuni-Stamm infiziert worden waren. Der verwendete Campylobacter<br />

jejuni-Stamm stammte aus den Stuhlproben eines Kindes, das an Durchfall erkrankt war.<br />

Die erste Gruppe (Kontrollgruppe) wurde mit physiologischer Kochsalzlösung behandelt<br />

(Dosierung: 1 ml/Tag/Maus), die zweite Gruppe mit einem sterilen Lyophilisat aus inaktivierten<br />

L. acidophilus LB-Bakterien (80 mg/Tag/Maus) und die dritte Gruppe mit Erythromycin<br />

(15 mg/Tag/Maus).<br />

In der mit <strong>Lacteol</strong>® behandelten Gruppe adhärierten am ersten Tag bereits 10.000-mal weniger<br />

Campylobacter jejuni an der Kolonschleimhaut als bei Mäusen der Kontrollgruppe. Erythromycin<br />

hatte zu diesem Zeitpunkt keine signifikante Wirkung. Am fünften Tag war auch bei den mit<br />

Erythromycin behandelten Mäusen die Zahl der an der Kolonschleimhaut adhärierenden Campylobacter<br />

jejuni zurückgegangen. Dieser Effekt entsprach<br />

demjenigen, der bei mit <strong>Lacteol</strong>® behandelten<br />

Mäusen bereits am ersten Tag nachweisbar war.<br />

10 7<br />

[Anzahl adhärierender C. jejuni/g Mukosa]<br />

Bei Mäusen, die das L. acidophilus LB-Lyophilisat oder<br />

Erythromycin erhalten hatten, war kein Übertreten<br />

von Campylobacter jejuni aus dem Darmlumen in die<br />

mesenterialen Lymphknoten, in die Blutbahn oder in<br />

die Leber nachweisbar.<br />

Erythromycin bewirkte aufgrund seiner bakteriostatischen<br />

Aktivität eine Reduzierung der im Darmlumen<br />

vorhandenen freien Bakterien. Bei Mäusen, die<br />

<strong>Lacteol</strong>® erhielten, wurde eine solche Keimzahlverringerung<br />

nicht beobachtet. Beide Arzneimittel<br />

verfügen bei guter Invasionshemmung über unterschiedliche<br />

Wirkmechanismen.<br />

10 6<br />

LB<br />

10 5 in vivo<br />

10 4<br />

10 3<br />

10 2<br />

GG<br />

10.000-mal<br />

1. Tag 5. Tag<br />

Plazebo<br />

Erythromycin<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

Abb. 6: An der Kolonschleimhaut adhärierende Campylobacter<br />

jejuni-Zellen<br />

<strong>Lacteol</strong>® verhindert die Kolonisierung der sterilen Mäusemukosa durch Campylobacter jejuni,<br />

indem es die Adhäsion der Bakterien an die Darmschleimhaut hemmt. Die Wirkung von<br />

Erythromycin beruht auf der bakteriostatischen Aktivität des Antibiotikums.


11<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

3.2 Antibakterielle Wirkung<br />

Zahlreiche Studien zur direkten bakteriostatischen Wirkung und zur antimikrobiellen Wirksamkeit<br />

der fermentierten Nährlösung konnten nachweisen, dass <strong>Lacteol</strong>® eine unmittelbare<br />

antibakterielle Wirkung ausübt. Aktuelle Studien präzisieren die antibakterielle Wirkung von<br />

<strong>Lacteol</strong>® auf molekularer Ebene im Darmzellkultur-Modell, welches mit Salmonella enterica<br />

Serovar typhimurium oder diffus adhärierendem E. coli (DAEC) infiziert wurde.<br />

3.2.1 Bakteriostatische Wirkung von <strong>Lacteol</strong>®<br />

Eine Arbeitsgruppe um Professor A. German (Abteilung für Mikrobiologie des Pharmazeutischen<br />

Forschungszentrums in Châtenay-Malabry, Frankreich) untersuchte im Rahmen<br />

eines pharmakologischen Gutachtens (German 1977/1978) die bakteriostatische Aktivität von<br />

<strong>Lacteol</strong>® bei vier verschiedenen Durchfallerregern in vitro.<br />

Diese Studie wurde mit <strong>Lacteol</strong>® in Kapselform durchgeführt. Dabei enthielt eine Kapsel die Hälfte<br />

der Wirkstoffmenge einer in Deutschland vertriebenen Kapsel oder eines Beutels <strong>Lacteol</strong>®<br />

Pulver. Es wurden Suspensionen mit einem Wirkstoffgehalt von 20, 40, 60 und 80 % des Inhalts<br />

einer Kapsel verwendet.<br />

Die mit Hilfe eines Biophotometers aufgezeichneten Wachstumskurven der pathogenen Keime<br />

ergaben, dass eine wässrige <strong>Lacteol</strong>® Suspension eine dosisabhängige bakteriostatische<br />

Aktivität aufweist.<br />

Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />

• Bei Staphylococcus aureus erzielte man nach fünf Stunden Inkubationszeit im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe:<br />

– eine 20-fach geringere Konzentration von S. aureus in 80 %iger Suspension,<br />

– eine 10-fach geringere Konzentration von S. aureus in 60 %iger Suspension.<br />

• Bei Salmonella typhimurium erzielte man nach sieben Stunden Inkubation im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe:<br />

– eine 100-fach geringere Konzentration von S. typhimurium in 80 %iger Suspension,<br />

– eine 10-fach geringere Konzentration von S. typhimurium in 60 %iger Suspension,<br />

– eine 5-fach geringere Konzentration von S. typhimurium in 40 %iger Suspension.<br />

• Bei Salmonella paratyphi verhinderte die Inkubation mit der 40 %igen Suspension über<br />

13 Stunden das Wachstum vollständig. Die 60 %ige Suspension erreichte dies über einen<br />

Zeitraum von 18 Stunden.<br />

• Bei Proteus morganii verhinderte die 40 %ige Suspension das Wachstum über 11 Stunden,<br />

die 60 %ige Dosis über 14 Stunden; bei einer Dosis von 80 % hielt die vollständige Inhibition<br />

selbst nach 18 Stunden noch an.<br />

Ein Extrakt, welcher als Kontrolle aus der in der Kapsel enthaltenen wirkstofffreien Grundmasse<br />

hergestellt wurde, bewirkte selbst in der stärksten Konzentration von 80 % nur eine<br />

schwache Hemmung der pathogenen Testkeime.


12<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Professor A. German untersuchte in vitro die Wirkung von <strong>Lacteol</strong>® auf das Wachstum von insgesamt<br />

101 Bakterienstämmen aus Stuhlproben von Durchfallpatienten (Fourniat et al. 1980).<br />

Bei 19 dieser 101 Stämme handelte es sich um erworbene exogene enteropathogene Keime und<br />

in 82 Fällen um Bakterien aus einer in ihrer Zusammensetzung veränderten Darmflora (Dysbakterie).<br />

Es wurde jeweils die Zeit ermittelt, die nötig war, um 25 % der maximalen Bakteriendichte<br />

zu erreichen. Daraus wurde eine Latenzzeit im Vergleich zur Kontrolle errechnet. Der Wachstumsverlauf<br />

in den Zellsuspensionen wurde photometrisch bestimmt.<br />

In einer Konzentration von 173 mg/ml zeigte <strong>Lacteol</strong>® folgende Wirkungen:<br />

Wachstumsverzögerung von ≥ 10 Stunden:<br />

• 68 % der exogenen Stämme<br />

• 64 % der Dysbakterie-Stämme<br />

Wachstumsverzögerung von ≥ 15 Stunden:<br />

• 52 % der exogenen Stämmen<br />

• 40 % der Dysbakterie-Stämme<br />

Nur 6 % der Stämme zeigten sich mit einer Wachstumsverzögerung von ≤ 3 Stunden mäßig<br />

empfindlich auf <strong>Lacteol</strong>®.<br />

3.2.2 Antibakterielle Wirkung des fermentierten Kulturmediums von Lactobacillus acidophilus<br />

LB (LB-Spent Culture Supernatant: LB-SCS)<br />

Mehrere internationale Forschungsteams konnten nachweisen, dass Lactobacillus-Stämme in<br />

der Lage sind, antimikrobielle Substanzen zu produzieren. Eine Gruppe von Substanzen, die<br />

Bakteriozine genannt werden, wurde isoliert, und die Gene, die ihre Biosynthese steuern, konnten<br />

identifiziert werden (Jack et al. 1995, Klaenhammer 1993). Einige saure und thermostabile<br />

Substanzen mit einem geringen Molekulargewicht, die von Laktobazillen produziert werden,<br />

wirken gegen gramnegative und grampositive Bakterien (Hamdan, Micolajcik 1974; McGroarty,<br />

Reid 1988; Scolari et al. 1993, Silva et al. 1987; Vescovo et al. 1993, Vincent et al. 1959). Allerdings<br />

steht hier die Isolierung und die Identifizierung der chemischen Strukturen noch aus.<br />

Bereits im Jahre 1993 hatte ein INSERM-Forschungsteam unter der Leitung von Dr. A. Servin die<br />

Hypothese aufgestellt, dass die Wirkung von <strong>Lacteol</strong>® möglicherweise durch Bestandteile hervorgerufen<br />

wird, die Lactobacillus acidophilus LB während des Fermentierungsprozesses in seine<br />

Kultur absondert (Coconnier et al. 1993a/b, Coconnier et al. 1997).<br />

Neuere Arbeiten von Coconnier et al. zeigen, dass das von Lactobacillus acidophilus LB fermentierte<br />

Kulturmedium (LB-SCS) tatsächlich eine antimikrobielle Wirkung entwickelt (Coconnier et<br />

al. 1997).


13<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

3.2.2.1 Wirkung des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) auf die Lebensfähigkeit<br />

grampositiver und gramnegativer Bakterien<br />

10 9<br />

10 8<br />

10 7<br />

10 6<br />

10 5<br />

10 4<br />

10 3<br />

10 2<br />

10<br />

Lebensfähige Bakterien [KBE/ml]<br />

KBE: Kolonie Bildende Einheiten<br />

Inkubationsdauer mit LB-SCS:<br />

1 Stunde 3 Stunden<br />

0<br />

Streptococcus D<br />

S. aureus<br />

Listeria<br />

Salmonella<br />

Shigella<br />

E. coli<br />

Klebsiella<br />

B. cereus<br />

P. aeruginosa<br />

Enterobacter<br />

Abb. 7: Wirkung von LB-SCS auf grampositive oder gramnegative Pathogene<br />

In vitro übt das durch Lactobacillus acidophilus LB fermentierte Kulturmedium (LB-SCS) bei<br />

1- bis 3-stündiger Inkubation eine antibakterielle Wirkung auf eine Reihe grampositiver oder<br />

gramnegativer Pathogene aus. Alle getesteten Bakterien, mit Ausnahme von Streptococcus<br />

Gruppe D, reagierten auf LB-SCS (Abb. 7). Es konnte jedoch keinerlei antibakterielle Wirkung von<br />

LB-SCS auf Bakterien der normalen Darmflora beobachtet werden, wie z. B. Laktobazillen oder<br />

Bifidobakterien (Coconnier et al. 1997).<br />

3.2.2.2 Wirkung von Antibiotika und fermentiertem Kulturmedium (LB-SCS) auf die<br />

Lebensfähigkeit und Pathogenität des enteroinvasiven Salmonella typhimurium<br />

SL1344-Stammes<br />

Die antibakterielle Wirksamkeit von LB-SCS und einer Auswahl verschiedener Antibiotika wurde<br />

anhand der Lebensfähigkeit des pathogenen Stammes S. typhimurium SL1344 getestet.<br />

Bereits nach drei Stunden Inkubation war die antibakterielle Wirkung von LB-SCS auf<br />

S. typhimurium SL1344 deutlich stärker ausgeprägt als bei allen getesteten Antibiotika, wie beispielsweise<br />

Pefloxacin, Gentamycin sowie die Kombinationen Sulfonamid/Trimethoprim und<br />

Amoxicillin/Clavulansäure (Abb. 8).<br />

Im Zellkultur-Modell wurde die Wirkung von LB-SCS und verschiedenen Antibiotika auf die Invasion<br />

von humanen Caco-2-Darmzellen durch den pathogenen Stamm S. typhimurium verglichen.


14<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

10 9<br />

10 8<br />

10 7<br />

10 6<br />

10 5<br />

10 4<br />

10 3<br />

10 2<br />

10<br />

Lebensfähige Bakterien [KBE/ml]<br />

KBE: Kolonie Bildende Einheiten<br />

0<br />

Kontrolle<br />

Amoxicillin+<br />

Clavulansäure<br />

20 + 10μg/ml<br />

Cefalotin<br />

30μg/ml<br />

Erythromycin<br />

15μg/ml<br />

Gentamycin<br />

15μg/ml<br />

Pefloxacin<br />

5μg/ml<br />

Sulfonamid+<br />

Trimethoprim<br />

23,75 + 1,25μg/ml<br />

Tetracyclin<br />

30μg/ml<br />

LB-SCS<br />

(2,5-faches<br />

Konzentrat)<br />

Abb. 8: Wirkung von LB-SCS und Antibiotika auf die Lebensfähigkeit von S. typhimurium SL 1344-Bakterien nach<br />

3-stündiger Inkubation<br />

Zu diesem Zweck wurde eine S. typhimurium-Kultur für eine Stunde mit den antimikrobiellen<br />

Testsubstanzen vorinkubiert, dann wurden die Zellen gewaschen. Anschließend wurden Caco-2-<br />

Zell-Monolayer einstündig mit den vorbehandelten S. typhimurium-Zellen inkubiert.<br />

LB-SCS wirkte dem Invasionsprozess, also dem Anheften an die Caco-2-Zellen und insbesondere<br />

dem nachfolgenden Eindringen in die Zelle, effizienter als die getesteten Antibiotika entgegen.<br />

Damit hemmt LB-SCS den Hauptmechanismus der Pathogenität dieses Salmonellen-Stammes<br />

(Coconnier et al. 1997).<br />

3.2.2.3 Wirkung von Antibiotika und fermentiertem Kulturmedium (LB-SCS) auf die Lebensfähigkeit<br />

von intrazellulären Salmonellen (S. typhimurium SL1344) in menschlichen<br />

Caco-2-Darmzellkulturen<br />

Mit S. typhimurium SL1344 infizierte menschliche Caco-2-Darmzellen wurden für eine Stunde<br />

mit LB-SCS oder verschiedenen Antibiotika inkubiert.<br />

Die Inkubation mit LB-SCS führte zu einer stark verringerten Anzahl lebensfähiger intrazellulärer<br />

S. typhimurium SL1344-Bakterien. Im Gegensatz zu diesem Ergebnis zeigte keines der<br />

getesteten Antibiotika eine Wirksamkeit gegen intrazelluläre S. typhimurium (Abb. 9).<br />

Dieses Ergebnis legt nahe, dass die antimikrobiellen Bestandteile der fermentierten Kultur in der<br />

Lage sind, über einen derzeit noch unbekannten Mechanismus die Epithelmembran am apikalen,<br />

d. h. zum Darmlumen gerichteten, Pol zu durchdringen, um dann die intrazellulären pathogenen<br />

Bakterien abzutöten (Coconnier et al. 1997).


15<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Die im Vergleich zum LB-SCS geringe Wirkung der getesteten Antibiotika auf die intrazellulären<br />

Bakterien erklärt sich möglicherweise durch die im Caco-2-Zellmodell andersartig ausgebildeten<br />

transepithelialen Transportsysteme (Dantzig et al. 1992; Inui et al. 1992; Ranaldi et al.<br />

1992/1994).<br />

10 8 Lebensfähige intrazelluläre Bakterien [KBE/ml]<br />

KBE: Kolonie Bildende Einheiten<br />

10 7<br />

10 6<br />

10 5<br />

10 4<br />

10 3<br />

10 2<br />

10<br />

0<br />

Kontrolle<br />

Amoxicillin+<br />

Clavulansäure<br />

40 + 20μg/ml<br />

Cefalotin<br />

60μg/ml<br />

Gentamycin<br />

30μg/ml<br />

Tetracyclin<br />

60μg/ml<br />

LB-SCS<br />

(2,5-faches<br />

Konzentrat)<br />

Abb. 9: Wirkung von LB-SCS und Antibiotika auf die Lebensfähigkeit intrazellulärer S. typhimurium SL 1344-Bakterien<br />

3.2.2.4 Antibakterielle Wirkung des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) auf<br />

S. typhimurium SL1344 in vivo am Mausmodell<br />

10 6<br />

10 5 Lebensfähige S. typhimurium-Bakterien in den Fäzes [KBE/g]<br />

LB<br />

Kontrollgruppe LB-SCS<br />

10 4<br />

10 3<br />

GG<br />

10 2<br />

10<br />

0<br />

1. Tag 4. Tag 7. Tag nach der Infektion<br />

Die antimikrobielle Wirkung von LB-SCS konnte in vivo<br />

an zuvor oral mit S. typhimurium SL1344 infizierten<br />

und anschließend täglich oral mit LB-SCS behandelten<br />

sterilen Mäusen (C3H/He/oujco) bestätigt werden.<br />

Es wurde eine signifikante Verringerung der Konzentration<br />

lebensfähiger Salmonellen in den Mäusefäzes<br />

beobachtet (Coconnier et al. 1997).<br />

Dieses Ergebnis steht im Einklang mit früheren Beobachtungen,<br />

die in vivo die Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>®<br />

gegen E. coli (Fourniat et al. 1984/1986) und Campylobacter<br />

jejuni (Moyen et al. 1986) bei entsprechend<br />

infizierten Mäusen belegten.<br />

Abb. 10: Einfluss von LB-SCS auf die Ausscheidung von S. typhimurium<br />

bei keimfreien C3H-Mäusen<br />

Die für die antibakterielle Wirkung des fermentierten Kulturmediums verantwortliche Substanz<br />

ist thermostabil und spricht nur bedingt auf proteolytische Behandlung an. Die antibakterielle


16<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Wirkung entfaltet sich besonders im sauren Milieu. Es könnte sich um ein Peptid mit geringem<br />

Molekulargewicht handeln, das eine ungewöhnliche saure Aminosäure enthält. Diese Substanz ist<br />

Gegenstand weiterer Forschungen zur Isolierung und chemischen Charakterisierung (Coconnier<br />

et al. 1997).<br />

In vitro übt das fermentierte Lactobacillus acidophilus LB-Kulturmedium (LB-SCS) eine<br />

antimikrobielle Wirkung auf zahlreiche pathogene Keime aus. Dieses Ergebnis bestätigt sich<br />

auch in vivo bei zuvor mit S. typhimurium infizierten Mäusen.<br />

Die für die antibakterielle Wirkung verantwortliche Substanz ist wahrscheinlich ein thermostabiles<br />

Peptid mit einer ungewöhnlichen, sauren Aminosäure.<br />

3.2.3 Untersuchungen zum Mechanismus der antibakteriellen Wirkung des fermentierten<br />

Kulturmediums (LB-SCS)<br />

3.2.3.1 Wirkung des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) auf intrazelluläre S. typhimurium<br />

SL1344 im humanen Caco-2/TC-7-Darmzellkultur-Modell: Zytologische Untersuchungen<br />

Diese Studien wurden durchgeführt, um Erkenntnisse über die Mechanismen der antimikrobiellen<br />

Wirkung des fermentierten Kulturmediums auf intrazelluläre S. enterica Serovar Typhimurium<br />

SL1344 zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurde ein Monolayer-Modell menschlicher Caco-2-Darmzellen<br />

mit S. typhimurium SL1344 infiziert und anschließend mit fermentiertem Lactobacillus<br />

acidophilus LB-Kulturmedium (LB-SCS) behandelt.<br />

Die Infektion mit S. typhimurium induzierte zytoskeletäre Veränderungen in Form einer Akkumulation<br />

von F-Aktin-Filamenten am apikalen Pol der Caco-2-Zellen. Zusätzlich begannen die<br />

Caco-2-Zellen, ausgelöst durch die Adhäsion von S. typhimurium, mit der Sekretion des immunmodulierenden<br />

Zytokins Interleukin-8 (Coconnier et al. 2000).<br />

Die LB-SCS-Behandlung verringerte die Anzahl lebensfähiger intrazellulärer Salmonellen und<br />

bewirkte folgende Veränderungen auf zellulärer Ebene:<br />

• Eine signifikante Abnahme der transzellulären Dissemination von S. typhimurium durch<br />

eine Hemmung der intrazellulären Proliferation der Salmonellen: Die Salmonellen liegen<br />

nach LB-SCS-Behandlung in den Caco-2-Zellen scheinbar im inaktiven kugelförmigen<br />

Ruhezustand vor (Abb. 11, C).<br />

• Eine Verringerung der durch S. typhimurium hervorgerufenen apikalen zytoskeletären<br />

Veränderungen (Abb. 12, H und I).<br />

• Hemmung der infektionsabhängigen Interleukin-8-Sekretion von Caco-2-Zellen durch<br />

einstündige Vorbehandlung der Salmonellen mit LB-SCS.


17<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

A B C<br />

Abb. 11: Indirekter Immunofluorenzenz-Nachweis von<br />

intrazellulären S. typhimumrium-Bakterien:<br />

(A + B) Caco-2/TC-7-Zellkultur nach zweistündiger<br />

Inkubation mit S. typhimurium<br />

(C) Auswirkung der anschließenden einstündigen<br />

Behandlung mit LB-SCS<br />

A B C<br />

G H I<br />

Abb. 12: Direkter Immunofluoreszenz-Nachweis von<br />

F-Actin-Filamenten in nicht infizierten (A)<br />

oder mit saurer Lösung behandelten (G)<br />

Caco-2/TC-7-Zellen<br />

Zellveränderungen durch Infektion mit<br />

S. typhimurium: nach einer Stunde (B),<br />

nach zwei Stunden (C)<br />

Hemmung dieser Veränderungen durch<br />

Behandlung infizierter Caco-2-Zellen mit<br />

LB-SCS: nach einer Stunde (H),<br />

nach zwei Stunden (I)<br />

3.2.3.2 Wirkung von LB-SCS auf diffus adhärente E. coli (DAEC) im humanen<br />

Caco-2/TC-7-Darmzellkultur-Modell: Zytologische Untersuchungen<br />

Vor wenigen Jahren wurde in der Pariser INSERM-Arbeitsgruppe die Wirkung von LB-SCS auf den<br />

diffus adhärenten Escherichia coli-Stamm DAEC C1845 (Afa/dr diffusely adhering E. coli C1845)<br />

untersucht.<br />

Dieser E. coli-Stamm ruft in humanen Caco-2/TC-7-Darmzellen sowohl strukturelle als auch<br />

funktionelle Veränderungen hervor. So verändert sich unter anderem die Anordnung der<br />

F-Aktin-Filamente, die das Zytoskelett bilden. Bei funktionellen Proteinen, z. B. Transportproteinen,<br />

tritt eine mangelhafte Ausrichtung auf den apikalen, zum Darmlumen gerichteten,<br />

Pol der Darmzellen auf.<br />

Auch in dieser Studie war die antibakterielle Wirkung des fermentierten Kulturmediums des<br />

<strong>Lacteol</strong>® Stamms (LB-SCS) dosisabhängig. Sie zeigte sich sowohl bei direkter Inkubation der<br />

untersuchten Bakterien mit LB-SCS, als auch bei DAEC-Bakterien die bereits an Caco-2-Zellen<br />

hafteten. Diese zweifache Wirksamkeit des LB-SCS ist mit der des Antibiotikums Gentamycin<br />

in einer Konzentration von 100 μg/ml vergleichbar (Lievin-Le Moal 2002; Abb. 13).


18<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

LB-SCS bewirkt einen Schutz der Darmzellen gegenüber<br />

den durch DAEC C1845 hervorgerufenen zytoskeletären<br />

Veränderungen. Dieser ist identisch mit<br />

der Wirksamkeit gegenüber S. typhimurium (Coconnier<br />

et al. 2000, Lievin-Le Moal 2002).<br />

Außerdem hemmt die LB-SCS Behandlung der mit<br />

DAEC C1845 infizierten menschlichen Darmzellen mit<br />

LB-SCS die funktionellen Veränderungen, die dieses<br />

enteropathogene Bakterium hervorruft (Abb. 14).<br />

LB-SCS schützt also die Darmzellen vor bakteriellen<br />

Schädigungen, die sowohl bei den strukturellen Bestandteilen<br />

des Zytoskeletts als auch bei den funktionellen<br />

Proteinen hervorgerufen werden. Diese Wirkung<br />

durch das fermentierte Kulturmedium wurde<br />

bereits bei Konzentrationen beobachtet, die weder<br />

die Lebensfähigkeit noch die Adhäsion der DAEC<br />

C1845-Bakterien beeinträchtigten.<br />

10 Lebensfähige DAEC C1845-Bakterien [log KBE/ml]<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

8,43<br />

5,69 * 7,25<br />

4,20 *<br />

Kontrolle<br />

LB-SCS<br />

(zweifach konzentriert)<br />

Gentamycin 100μg/ml<br />

4,48 *<br />

DAEC An Darmzellen adhärierende DAEC<br />

* p


19<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

3.3 Unspezifische Immunstimulation der Schleimhäute<br />

Das Immunsystem des Verdauungstrakts stellt ein komplexes, eigenständig arbeitendes Schutzsystem<br />

dar (Andre, Andre 1976; Arnaud-Battandier 1984). Es besitzt eine doppelte Funktion: zum<br />

einen schützt es den Körper vor pathogenen Keimen, die im Darm vorhanden sind (Davidson et al.<br />

1983; Magnusson, Stjernstrom 1982), zum anderen gewährleistet es eine Immuntoleranz gegenüber<br />

apathogenen Mikroorganismen, die in der saprophytischen Darmflora und in der Nahrung<br />

vorkommen (Andre, Andre 1976; Berg 1983; Freter 1983; Martin 1987).<br />

Diese intestinale Immunität ist hochgradig abhängig von der Produktion von Immunglobulinen<br />

vom Typ IgA (Wolf, Bye 1984). Die Hauptfunktion des IgA besteht darin, die Adhäsion von Bakterien<br />

an die Darmschleimhaut zu verhindern (Kaila et al. 1992; Perdignon et al. 1993) und anschließend<br />

die Eliminierung dieser Bakterien durch Auslösung einer Immunreaktion und Bildung von<br />

Immunkomplexen zu fördern (Fubara, Freter 1973; Rambaud et al. 1985; Williams, Gibbons 1972).<br />

In einer in vivo Studie an Neuseeland-Kaninchen konnte Professor A. German die immunstimulierende<br />

Aktivität des <strong>Lacteol</strong>® Lyophilisats nachweisen. Diese Tests wurden an der Schleimhaut<br />

der Kaninchenvagina durchgeführt. Die Quantifizierung der gebildeten IgA-Menge erfolgte über<br />

einen Immunoassay (German et al. 1981).<br />

Die Versuchstiere erhielten während der Versuchsdauer von 5 Tagen täglich eine intravaginale<br />

Inokulation: entweder 1 ml einer wässrigen Lyophilisat-Suspension mit einer Konzentration von<br />

5x10 9 L. acidophilus LB/ml oder 1 ml einer wässrigen Suspension mit einer Mischung lysierter<br />

Bakterien (Colopten®) in einer Konzentration von 10 9 KBE/ml für jeden der folgenden Stämme:<br />

Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes A, Streptococcus agalactiae B, Streptococcus<br />

faecalis, Escherichia coli, Corynebacterium parvum, Listeria mono-cytogenes und Candida albicans.<br />

Die Kontrollgruppe erhielt lediglich steriles destilliertes Wasser.<br />

Die Entnahme von Proben erfolgte vor der Behandlung sowie 7 Tage nach Beginn der Behandlung.<br />

Das L. acidophilus LB-Lyophilisat erwies sich als ebenso immunogen wie die Mischung aus lysierten<br />

Bakterien: Beide Inokulate bewirkten im Vergleich zur Kontrolle eine deutliche Erhöhung des<br />

IgA-Spiegels an der Schleimhaut.<br />

3.4 Wachstumsstimulation der säurebildenden Abwehrflora<br />

Die Untersuchungen von Professor A. German zeigten, dass eine wässrige <strong>Lacteol</strong>® Suspension<br />

das Wachstum eines intestinalen L. acidophilus-Stammes erheblich verstärkte. Diese Stimulation<br />

war dosisabhängig (German 1978).<br />

Bei den Substanzen, die das Wachstum der säurebildenden Abwehrflora stimulieren, handelt es<br />

sich im Wesentlichen um Vitamine (Bach 1937; Freter et al. 1983).


20<br />

WIRKMECHANISMEN<br />

Untersuchungen des französischen „Institut d’Hygiene Alimentaire“ bestätigten, dass <strong>Lacteol</strong>®<br />

folgende B-Vitamine enthält: Thiamin (B 1 ; 1,7 μg/Kapsel), Riboflavin (B 2 ; 5,2 μg/Kapsel), Pyridoxin<br />

(B 6 ; 0,96 bis 0,99 μg/Kapsel), Nikotinsäure (B 3 ; 11 bis 12 μg/Kapsel) und Kalziumpantothenat<br />

(B 5 ; 5,0 bis 5,4 μg/Kapsel).<br />

Die Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>® wird durch ein komplexes Zusammenspiel vielfältiger Mechanismen<br />

ermöglicht:<br />

Die Ausbildung eines Biofilms mit Laktobazillen humanen Ursprungs schützt die Enterozyten<br />

vor Adhäsion und Invasion mit durch enteropathogene Keime. Durch antibakterielle<br />

Substanzen wird die Proliferation der Durchfallerreger gehemmt. Zusätzlich werden die<br />

natürlichen Schutzmechanismen des Darms unterstützt: Die körpereigene antimikrobielle<br />

Darmbarriere wird sowohl durch die Stimulation des darmeigenen Immunsystems (erhöhter<br />

IgA-Level) als auch durch die Förderung des Wachstum der säurebildenden Darmflora auf<br />

natürliche Weise verstärkt (Abb. 15).<br />

Pathogene Keime<br />

Säurebildende<br />

Abwehrflora<br />

Immunoglobuline<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

Laktobazillen<br />

Abb. 15: Wirkmechanismus <strong>Lacteol</strong>®


21<br />

KLINISCHE DATEN<br />

4 Klinische Daten<br />

4.1 Klinische Studien<br />

Verschiedene Studien bei Erwachsenen und Kindern haben die therapeutische Wirksamkeit von<br />

<strong>Lacteol</strong>® belegt. Diese klinischen Studien werden nachfolgend vorgestellt.<br />

Insgesamt existiert ein umfangreiches Datenmaterial.<br />

KLINISCHE STUDIEN<br />

Zahl der vollständigen Beobachtungsbögen<br />

<strong>Lacteol</strong>® Vergleichs- Plazebo Gesamt<br />

medikament<br />

Offene Studien im Krankenhaus<br />

bei Kindern: Prof. Lasfargues: 34 – – 34<br />

Frankreich (Mezard-Eurin 1979)<br />

bei Erwachsenen: Prof. Boisson 14 – – 14<br />

Prof. Hervé 50 – – 50<br />

Prof. Nenna: 21 – – 21<br />

Frankreich (Mezard-Eurin 1979)<br />

Dr. Salgado: 137 – – 137<br />

Mexiko (Salgado, Garcia Jara 1993)<br />

Gesamt 256 – – 256<br />

Offene Studien außerhalb des Krankenhauses<br />

bei Erwachsenen: Drs. Aubourg und Pinay: 40 – – 40<br />

Frankreich (Aubourg, Pinay 1981,<br />

Mezard-Eurin 1979)<br />

Dr. Talarmin: 91 – – 91<br />

Franz. Marine (Talarmin 1982)<br />

Gesamt 131 – – 131<br />

Kontrollierte Doppelblindstudien<br />

bei Kleinkindern Prof. Lasfargues: 18 18 – 36<br />

und Kindern: Frankreich (Mezard-Eurin 1979)<br />

Prof. Mallet: 38 32 33 103<br />

Frankreich (Boulloche et al. 1994)<br />

Prof. Li Xie Bin: 30 20 – 50<br />

China (Li Xie Bin 1995)<br />

Prof. Varavithya: 37 – 36 73<br />

Thailand (Simakachorn et al. 2000)<br />

Dr. Bodilis: 36 35 35 106<br />

Franz. Marine (Bodilis 1983)<br />

Dr. Wang: 69 64 – 133<br />

China (Xiao et al. 2003)<br />

Gesamt 228 169 104 501<br />

GESAMT 615 169 104 888


22<br />

KLINISCHE DATEN<br />

4.1.1 Offene Studien<br />

4.1.1.1 Bei Kindern<br />

Studie von Prof. G. Lasfargues, Frankreich<br />

In diese Studie wurden 34 Kinder im Alter zwischen 3 und 13 Jahren eingeschlossen, die an<br />

Durchfall erkrankt waren. Der Behandlungserfolg wurde in 88 % der Fälle als sehr gut bewertet.<br />

Es wurden Stuhlfrequenz und -aussehen beurteilt. Bei der Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

wird betont, dass mit <strong>Lacteol</strong>® gute Resultate auch bei Patienten mit chronischen Durchfällen<br />

erzielt werden (Mezard-Eurin 1979).<br />

4.1.1.2 Bei Erwachsenen<br />

Studien aus Frankreich<br />

Drei dieser Studien wurden von Prof. J. Boisson, Prof. J. Hervé und Prof. A. D. Nenna bei Krankenhauspatienten<br />

durchgeführt. Bei 37 von 85 dieser Fälle handelte es sich um eine chronische<br />

Diarrhö (Mezard-Eurin 1979).<br />

Die vierte Studie wurde in französischen Allgemeinarztpraxen durchgeführt. Bei 14 der insgesamt<br />

40 Patienten handelte es sich um eine chronische Diarrhö (Aubourg, Pinay 1981).<br />

Die Meta-Analyse der Daten aus diesen vier Studien ist in der folgenden Datentabelle zusammengefasst.<br />

Ergebnis „gute“ / „sehr gute“ „befriedigende“ Therapieversagen<br />

Wirksamkeit<br />

Wirksamkeit<br />

Akute Diarrhö 82 % 7% 11 %<br />

(n = 74)<br />

Chronische Störungen 39 % 47 % 14 %<br />

(n = 51)<br />

Studie von Dr. F. Talarmin, Französische Marine<br />

An der Studie von Dr. F. Talarmin nahmen Patienten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren teil. Die<br />

Studie wurde an Bord des Geschwaderbegleitschiffs „Forbin“ der französischen Marine während<br />

eines Einsatzes in den Tropen durchgeführt. Von insgesamt 91 Patienten litten 10 an chronischen<br />

Durchfällen. Als Maß für die Wirksamkeit der <strong>Lacteol</strong>® Behandlung galt die Zeitdauer bis zur vollständigen<br />

Normalisierung der Stuhlfrequenz, definiert als täglich maximal 2 Stühle normaler<br />

Konsistenz (Talarmin 1982).


23<br />

KLINISCHE DATEN<br />

Ergebnis „gute“ / „sehr gute“ „befriedigende“ Therapieversagen<br />

Wirksamkeit<br />

Wirksamkeit<br />

Zeitdauer bis zur Normalisierung<br />

der Stuhlfrequenz 1 Tag 2 Tage 3 Tage 4 Tage > 4 Tage<br />

Akute Diarrhö 19 % 42 % 23 % 9% 7%<br />

Chronische Störungen 30 % 30 % 30 % 0% 10 %<br />

Bei deutlich mehr als 80 % der Patienten kam es spätestens am dritten Behandlungstag<br />

mit <strong>Lacteol</strong>® zu einer vollständigen Normalisierung der Häufigkeit der Stuhlentleerungen<br />

und der Stuhlkonsistenz.<br />

Studie von Dr. A. J. Salgado, Mexiko<br />

An dieser Studie von Dr. A. J. Salgado, die in den Ambulanzen von drei mexikanischen Krankenhäusern<br />

durchgeführt wurde, nahmen 137 Patienten ( und , Mindestalter: 15 Jahre) teil, die an<br />

akuten Durchfällen erkrankt waren.<br />

Es handelte sich um eine offene Studie, bei der <strong>Lacteol</strong>® Pulver als einzige Therapieoption verabreicht<br />

wurde. Am ersten Tag betrug die Dosierung 2x2 Beutel (2 mal 20 Milliarden L. acidophilus<br />

LB), an den folgenden Tagen erhielten die Patienten 2x1 Beutel (2 mal 10 Milliarden<br />

L. acidophilus LB).<br />

Jeder Patient erhielt einen Dokumentationsbogen, in dem er täglich folgende Informationen<br />

dokumentieren sollte: Anzahl der Stühle pro Tag, Konsistenz und Aussehen des Stuhles, klinische<br />

Begleitsymptome (Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen, etc.; Salgado, Garcia Jara 1993).<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Anzahl der Stühle pro Tag<br />

8,4<br />

2,3<br />

1,5<br />

vor Behandlung 1. Tag 2. Tag<br />

100 Patienten ohne klinische Begleitsymptome [%]<br />

96%<br />

75<br />

75%<br />

50<br />

25<br />

3%<br />

0<br />

vor Behandlung 1. Tag 2. Tag<br />

Abb. 16: Veränderung der mittleren Stuhlfrequenz<br />

Abb. 17: Rückgang der klinischen Begleitsymptome


24<br />

KLINISCHE DATEN<br />

Bei der ersten klinischen Untersuchung klagten 79 % der Patienten über 8 bis 10 Stühle pro Tag<br />

und 21 % der Patienten über 4 bis 8 Stühle pro Tag.<br />

Während der ersten 24 Behandlungsstunden berichteten 82 % der Patienten von einem Rückgang<br />

der Anzahl der Stühle auf durchschnittlich 2 pro Tag, gefolgt von einer Besserung der<br />

Stuhlkonsistenz. Diese Entwicklung war statistisch hoch signifikant. Nach 48 Stunden hatten<br />

sich die Zahl und Konsistenz der Stühle bei 94 % der Patienten normalisiert.<br />

Die klinischen Begleitsymptome gingen bei 72% der Patienten innerhalb der ersten 24 Stunden<br />

der <strong>Lacteol</strong>® Behandlung zurück. Am zweiten Behandlungstag waren die Begleitsymptome bei<br />

96% der Patienten verschwunden. Die verbleibenden 4% gaben eine deutliche Besserung an.<br />

Nach dem zweiten Behandlungstag hatte sich bei 94% der Patienten die Anzahl der täglichen<br />

Stuhlentleerungen normalisiert. 3 von 4 Patienten waren bereits am ersten Behandlungstag<br />

mit <strong>Lacteol</strong>® Pulver frei von klinischen Begleitsymptomen wie z.B. Bauchschmerzen,<br />

Übelkeit und Erbrechen.<br />

4.1.2 Kontrollierte Doppelblindstudien<br />

4.1.2.1 Bei Kleinkindern und Kindern<br />

Studie von Prof. G. Lasfargues, Frankreich<br />

Prof. G. Lasfargues führte in einer pädiatrischen Klinikabteilung (Hôpital Trousseau, Paris/Frankreich)<br />

eine Studie durch, an der 36 Patienten im Alter zwischen 7 Monaten und 4 Jahren teilnahmen.<br />

Es handelte sich um eine Doppelblindstudie, bei der die Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>® mit der<br />

eines Medikaments derselben therapeutischen Klasse verglichen wurde. Die Dosierung von<br />

<strong>Lacteol</strong>® betrug 2-mal täglich 2 Kapseln mit je 5 x 10 9 Lactobacillus acidophilus LB. Der Wirkstoff<br />

des Vergleichsmedikaments bestand aus einem Lyophilisat lebender Lactobacillus acidophilus<br />

Bakterien (10 8 bis 10 9 KBE pro Kapsel) in ihrem Kulturmedium. In einem randomisierten Verfahren<br />

erhielten 18 Patienten <strong>Lacteol</strong>® und 18 Patienten das Vergleichsmedikament.<br />

Die statistische Auswertung zeigte, dass <strong>Lacteol</strong>® eine signifikant bessere Wirkung hatte als<br />

das Vergleichsmedikament (p < 0,01; Mezard-Eurin 1979).<br />

Ergebnis „gut“ und „Besserung“ Therapieversagen<br />

„sehr gut“<br />

<strong>Lacteol</strong>® 12 (67 %) 4 (22 %) 2 (11 %)<br />

Vergleichsmedikament 5 (28 %) 5 (28 %) 8 (44 %)


25<br />

KLINISCHE DATEN<br />

Studie von Prof. E. Mallet, Frankreich<br />

Prof. E. Mallet untersuchte an der Charles-Nicolle-Universitätsklinik (Rouen/Frankreich) bei<br />

Kindern mit akuter Diarrhö den klinischen Nutzen der zusätzlichen Gabe eines Antidiarrhoikums<br />

in Verbindung mit Rehydratationsmaßnahmen gemäß den WHO-Empfehlungen (Boulloche et al.<br />

1994). An der Studie nahmen Kinder im Alter zwischen 1 Monat und 54 Monaten teil, die an<br />

akuten Durchfällen erkrankt waren und bei denen ein Körpergewichtsverlust von ≥ 5 % vorlag.<br />

Insgesamt 103 Kinder wurden in die Studie eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug<br />

12 Monate. Der Durchfall war bei 3 von 4 Patienten weniger als 3 Tage vor Einschluss in die Studie<br />

aufgetreten. 60 % der Kinder hatten vor der Behandlung mindestens 6 Stühle täglich. 69 % der<br />

Kinder hatten zuvor bereits eine orale Rehydratationstherapie erhalten. 18 % der Kinder wiesen<br />

initial positive Stuhlkulturen auf und 49 % der Kinder hatten positive Virusserologien.<br />

Bei dieser kontrollierten Doppelblindstudie wurde die Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>® Pulver im Vergleich<br />

zu einem Plazebo untersucht. Eine weitere Gruppe erhielt als Vergleichsmedikament eine<br />

orale Lösung mit 0,215 mg/ml Loperamidhydrochlorid (Loperamid ist inzwischen für Kinder unter<br />

2 Jahren kontraindiziert).<br />

Es erfolgte eine Randomisierung in drei Gruppen: Eine Gruppe erhielt <strong>Lacteol</strong>® Pulver (38 Kinder),<br />

eine Gruppe erhielt ein Plazebo (33 Kinder), und eine dritte wurde mit Loperamid behandelt<br />

(32 Kinder).<br />

In der <strong>Lacteol</strong>® und der Plazebo-Gruppe betrug die Dosierung 3 x 1 Beutel während der ersten<br />

24 Stunden und anschließend 2 x 1 Beutel täglich. In der Loperamid-Gruppe betrug die Dosierung<br />

10 Tropfen pro kg Körpergewicht täglich verteilt auf drei Einzelgaben.<br />

Diese Dosierungen wurden jeweils vier Tage lang verabreicht. Sämtliche Kinder erhielten eine<br />

Rehydratationsbehandlung und eine adaptierte Ernährung.<br />

Die Verlaufsbeurteilung der Diarrhö erfolgte anhand der Häufigkeit der Stuhlentleerungen und<br />

der Beschaffenheit der Stühle (Konsistenz, Farbe, Geruch).<br />

Die Beurteilung der therapeutischen Wirksamkeit erfolgte anhand von drei Parametern:<br />

• Zeitdauer (in Stunden) bis zum ersten normalen Stuhlgang. Dieser wurde als objektiver<br />

Parameter für die klinische Remission angesehen.<br />

• Zeitdauer (in Stunden) bis zum letzten anormalen Stuhl. Hierdurch wird die Zeitspanne<br />

definiert, in der eine erhöhte Gefahr der Dehydratation besteht.<br />

• Dauer der Phase ohne Stuhlgang (Zeitintervall zwischen dem letzten anormalen Stuhl bis<br />

zum ersten normalen Stuhl).<br />

Die Zeitdauer bis zum ersten normalen Stuhl war bei den oral rehydrierten Kindern in der<br />

<strong>Lacteol</strong>®-Gruppe mit 41,1 Stunden signifikant kürzer (p = 0,05) als bei den Kindern in der Gruppe,<br />

die mit dem Vergleichsmedikament Loperamid (60,5 Stunden) oder mit dem Plazebo (67,8 Stunden)<br />

behandelt wurden (Abb. 18). Der Therapieerfolg war in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe statistisch<br />

unabhängig vom Ergebnis des Rotavirusnachweises (Abb. 19).


26<br />

KLINISCHE DATEN<br />

72<br />

48<br />

Stunden<br />

67,8<br />

Phase ohne Stuhlgang<br />

Durchfall-Phase<br />

60,5<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Symptomfreie Kinder [% kumuliert]<br />

Rotavirus + Rotavirus -<br />

41,1<br />

50<br />

24<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

n=21<br />

Plazebo<br />

n=19<br />

Vergleichsmedikament<br />

(Loperamid) n=22<br />

Zeit bis zum ersten normalen Stuhlgang [Stunden]<br />

Abb. 18: Zeitdauer bis zum ersten normalen Stuhl bei oral<br />

rehydrierten Kindern<br />

Abb. 19: <strong>Lacteol</strong>® Behandlung: Anteil symptomfreier Kinder mit<br />

und ohne anfänglich positivem Rotavirusnachweis<br />

Aufgrund der schnelleren klinischen Remission sowie fehlender unerwünschter Wirkungen<br />

oder Kontraindikationen erscheint es sinnvoll, zusätzlich zu Rehydratations- und diätetischen<br />

Maßnahmen, <strong>Lacteol</strong>® zur Behandlung der akuten Diarrhö bei Kindern einzusetzen.<br />

Studie von Prof. Li Xie Bin, China, Zulassungsstudie<br />

Von Prof. Li Xie Bin wurde zur Evaluierung der Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>® Pulver eine Studie am<br />

Kinderkrankenhaus Peking durchgeführt. An dieser Studie nahmen 50 Kinder im Alter zwischen<br />

2 Monaten und 7 Jahren teil, die an akuter Diarrhö erkrankt waren (Li Xie Bin 1995).<br />

Kinder im Alter 12 Monate erhielten<br />

3 mal tägl. einen Beutel <strong>Lacteol</strong>® Pulver.<br />

In der Vergleichsgruppe wurden zwei in China übliche<br />

Darmantiseptika eingesetzt: Das Antibiotikum Furazolidon<br />

(ein Nitrofuranderivat; 30 bis 50 mg/kg/Tag)<br />

und Berberin (ein pflanzliches Alkaloid; 10 mg/kg/ Tag).<br />

Nach Randomisierung ergab sich folgende Verteilung<br />

der Patienten: <strong>Lacteol</strong>® Pulver: 30 Patienten; Referenzgruppe:<br />

20 Patienten, davon wurden 13 Patienten<br />

mit Furazolidon und 7 Patienten mit Berberin<br />

behandelt.<br />

100 Patienten [% kumuliert]<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

33%<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

15%<br />

1 Stuhlgang pro Tag<br />

am 1. Tag<br />

Darmantiseptika<br />

53%<br />

45%<br />

1 oder 2 Stuhlgänge pro Tag<br />

am 1. oder 2. Tag<br />

Abb. 20: Behandlungserfolg nach ein bis zwei Tagen


27<br />

KLINISCHE DATEN<br />

Zur Beurteilung der Ergebnisse wurden folgende Kriterien verwendet: Anzahl der Stuhlentleerungen<br />

pro Tag, Wassergehalt des Stuhles, Aussehen und mikroskopischer Befund des Stuhles,<br />

Stuhlkultur, klinische Begleitsymptome (Erbrechen, aufgetriebener Bauch, Bauchschmerzen<br />

und Fieber).<br />

Nach der Randomisierung zeigten sich folgende Unterschiede in den Behandlungsgruppen:<br />

Gemessen an der Durchfalldauer vor Therapiebeginn und der Zahl der täglichen Stuhlentleerungen<br />

war die Diarrhö vor Behandlungsbeginn in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe insgesamt ausgeprägter als<br />

in den anderen Gruppen.<br />

Bei 83 % der Patienten der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe lag eine durch Rotaviren bedingte Gastroenteritis<br />

vor. Sieben Stuhlkulturen enthielten pathogene Bakterien (Pseudomonas aeruginosa: 5 Fälle,<br />

Salmonella: 2 Fälle). In der Vergleichsgruppe fanden sich vier Stuhlkulturen mit pathogenen<br />

Bakterien (Shigella sonnei: 3 Fälle, E. coli: 1 Fall).<br />

Unter der Behandlung mit <strong>Lacteol</strong>® Pulver kam es im Vergleich zu Furazolidon und Berberin zu<br />

einem rascheren Rückgang der Stuhlfrequenz und zu einer Verkürzung der Dauer der Diarrhö.<br />

Nach 24-stündiger Behandlung betrug der prozentuale Anteil der Patienten mit nur einer Stuhlentleerung<br />

pro Tag in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe bereits 33 %, verglichen mit lediglich 15 % in den<br />

Vergleichsgruppen (Abb. 20).<br />

Innerhalb von 48 Stunden hatten 53 % der Kinder unter <strong>Lacteol</strong>® Behandlung 1 bis 2 Stuhlentleerungen<br />

pro Tag, so dass sich <strong>Lacteol</strong>® Pulver auch innerhalb dieses längeren Behandlungsintervalls<br />

als wirksamer erwies im Vergleich zu den beiden Darmantiseptika (45% der Kinder mit<br />

1 bis 2 Stuhlentleerungen pro Tag). Parallel zu dieser Normalisierung der Stuhlfrequenz kam es<br />

zu einem Rückgang der Häufigkeit von Begleitsymptomen wie Bauchschmerzen und Blähungen.<br />

Sämtliche Patienten aller Behandlungsgruppen, bei denen vor Behandlungsbeginn pathogene<br />

Keime im Stuhl gefunden wurden, hatten nach 48-stündiger Behandlungsdauer negative Stuhlbefunde.<br />

Unter der Behandlung mit <strong>Lacteol</strong>® Pulver:<br />

• hatten am Ende des ersten Behandlungstages doppelt so viele Kinder nur eine Stuhlentleerung<br />

pro Tag im Vergleich zu Kindern, die mit Darmantiseptika behandelt wurden<br />

• waren nach 48 Stunden sämtliche Stuhlkulturen negativ, die vor der Behandlung positiv<br />

auf pathogene Keime (Salmonella, Pseudomonas aeruginosa) getestet wurden<br />

Studie von Prof. Varavithya, Thailand<br />

In diese Studie aus Thailand wurden 73 Kinder im Alter von 3 bis 24 Monaten eingeschlossen, die<br />

mit akutem Durchfall und leichter bis moderater Dehydratation ins Krankenhaus eingeliefert<br />

worden waren. Sie erhielten zunächst über 4 Stunden eine orale Rehydratationsbehandlung mit<br />

der WHO-Rehydratationslösung (ORL). Anschließend erfolgte eine Randomisierung: 37 Kinder<br />

erhielten <strong>Lacteol</strong>® Pulver und 36 ein Plazebo. Die Dosierung betrug 3 x 1 Beutel am ersten Tag<br />

und 2 x 1 Beutel am 2. Tag (Simakachorn et al. 2000).


28<br />

KLINISCHE DATEN<br />

PATIENTENDATEN <strong>Lacteol</strong>® Plazebo Signifikanzniveau<br />

n 37 36<br />

Durchschnittsalter 11,9 +/- 5,9 Mon. 10,1 +/- 4,4 Mon. n.s.<br />

Durchfalldauer vor Aufnahme 2,3 +/- 1,2 Tage 2,3 +/- 1,3 Tage n.s.<br />

im Krankenhaus<br />

Antibiotische Vorbehandlung 17 (45,9 %) 23 (63,9 %) n.s.<br />

Ohne antibiotische 20 (54,1 %) 13 (36,1 %) n.s.<br />

Vorbehandlung<br />

Rotavirussorologie initial 19 (51,4 %) 16 (44,4 %) n.s.<br />

positiv<br />

Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:<br />

DURCHFALLDAUER <strong>Lacteol</strong>® Plazebo Signifikanzniveau<br />

Alle Kinder 43,4 Stunden 57,0 Stunden p = 0,034<br />

(= 1,8 Tage) (= 2,4 Tage)<br />

Kinder ohne antibiotische 42,9 Stunden 74,0 Stunden p = 0,016<br />

Vorbehandlung (= 1,8 Tage) (= 3,1 Tage)<br />

Der Anteil der symptomfreien Kinder war in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe ab dem ersten Behandlungstag<br />

signifikant höher als in der Plazebo-Gruppe (p = 0,048). Bei den nicht antibiotisch vorbehandelten<br />

Kindern war dieser Unterschied besonders eindrucksvoll (p = 0,017). Bereits nach einem Tag<br />

der <strong>Lacteol</strong>® Behandlung waren hier 30 % der Kinder durchfallfrei; in der Plazebo-Gruppe<br />

waren es nur 8 % (Abb. 21a).<br />

Die Behandlung mit <strong>Lacteol</strong>® führte zu einer signifikanten Verkürzung der Durchfalldauer.<br />

Während die Kinder der Plazebo-Gruppe noch 57,0 +/- 36,3 Stunden an wässrigen Durchfällen<br />

litten, waren es in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe nur 43,4 +/- 25,9 Stunden. Dieser Unterschied war<br />

statistisch signifikant (p = 0,034) und klinisch bedeutsam.<br />

Dieser Unterschied war besonders ausgeprägt bei denjenigen Kindern, die keine antibiotische<br />

Vorbehandlung erhalten hatten. In dieser Subgruppe betrug die Durchfalldauer in der <strong>Lacteol</strong>®-<br />

Gruppe nur 42,9 +/- 27,2 Stunden. Im Vergleich dazu hatten die Kinder der Plazebo-Gruppe aber<br />

74,0 +/- 42,9 Stunden wässrige Diarrhöen (p = 0,016). Somit war die Durchfalldauer bei Behandlung<br />

mit <strong>Lacteol</strong>® um 1,3 Tage kürzer (Abb. 21b).


29<br />

KLINISCHE DATEN<br />

100<br />

Symptomfreie Kinder [% kumuliert]<br />

80<br />

p=0,017<br />

n=33<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

Plazebo<br />

<strong>Lacteol</strong>® + ORL<br />

1,8 Tage<br />

60<br />

40<br />

Placebo + ORL (gesamt)<br />

2,4 Tage<br />

20<br />

Placebo + ORL (ohne Antibiotika)<br />

3,1 Tage<br />

0<br />

1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag<br />

0 24 48 72<br />

[Stunden]<br />

Abb. 21a: Entwicklung des Anteils symptomfreier Kinder ohne<br />

Antibiotika-Vorbehandlung<br />

Abb. 21b: Diarrhö-Dauer bei mit ORL behandelten Kindern mit<br />

unterschiedlicher Vorbehandlung<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Kinder mit wässrigem Stuhl [%]<br />

56%<br />

<strong>Lacteol</strong>® (n=19)<br />

Plazebo (n=16)<br />

19%<br />

16%<br />

0%<br />

1. Tag 2. Tag<br />

Auch bei Kindern mit positiver Rotavirusserologie<br />

gab es einen signifikanten Unterschied zu Gunsten<br />

von <strong>Lacteol</strong>® Pulver: 24 Stunden nach Behandlungsbeginn<br />

hatten in der Plazebo-Gruppe noch<br />

9 von 16 Kindern (56 %) wässrige Durchfälle,<br />

während es in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe nur 3 von<br />

19 Kindern (16 %) waren (p = 0,012). Nach zwei<br />

Behandlungstagen waren alle mit <strong>Lacteol</strong>® behandelten<br />

Kinder durchfallfrei. Hingegen hatten 3 von<br />

16 (19 %) Kindern der Plazebo-Gruppe weiterhin<br />

wässrige Durchfälle (Abb. 21c).<br />

Abb. 21c: Rotavirus-positive Patienten mit wässrigen Diarrhöen<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver:<br />

• signifikant kürzere Dauer des Durchfalls<br />

• bei Kindern ohne antibiotische Vorbehandlung: Verkürzung der Durchfalldauer um mehr<br />

als einen ganzen Tag<br />

• signifikant bessere Wirksamkeit auch bei Kindern mit Rotavirusnachweis


30<br />

KLINISCHE DATEN<br />

4.1.2.2 Bei Erwachsenen<br />

Studie von Dr. Bodilis, Französische Marine<br />

An Bord des französischen Hubschrauberträgers „Jeanne d’Arc“ führte Dr. J. Y. Bodilis während<br />

eines Manövers in den Tropen eine Studie durch, an der insgesamt 106 Patienten im Alter<br />

zwischen 18 und 44 Jahren teilnahmen. Es handelte sich um eine Doppelblindstudie, in der die<br />

Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>® mit einem Plazebo und einem Darmantiseptikum verglichen wurde. Als<br />

Darmantiseptikum wurden 300 mg eines Chinolin-Derivats verwendet (Bodilis 1983).<br />

Diese Studie wurde mit <strong>Lacteol</strong>® in Kapselform durchgeführt. Die Dosierung betrug hier 3 x 10 10<br />

L. acidophilus LB am ersten Tag und an den folgenden 5 Tagen jeweils 2x10 10 L. acidophilus LB. Die<br />

106 Patienten wurden je einer von drei Behandlungsgruppen zugewiesen: 36 Patienten erhielten<br />

<strong>Lacteol</strong>®, 35 Patienten erhielten das Vergleichsmedikament, 35 Patienten erhielten Plazebo.<br />

Untersuchungsparameter waren die Anzahl der täglichen Stuhlentleerungen, die Stuhlkonsistenz<br />

und klinische Begleitsymptome. Aus diesen Parametern wurde ein Gesamtscore errechnet.<br />

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:<br />

• Bereits am ersten Tag war ein signifikanter<br />

Unterschied zwischen <strong>Lacteol</strong>® und Plazebo<br />

hinsichtlich der täglichen Stuhlentleerungen<br />

zu verzeichnen (p < 0,025). Am zweiten Tag<br />

war dieser Unterschied weiterhin vorhanden<br />

(p = 0,07) (Abb. 22).<br />

• Am ersten und zweiten Behandlungstag fand<br />

sich ein signifikanter Unterschied zwischen<br />

<strong>Lacteol</strong>® und dem Vergleichsmedikament hinsichtlich<br />

der Stuhlkonsistenz (p = 0,06).<br />

• Die Analyse der Gesamtheit der Untersuchungsparameter<br />

(Anzahl der täglichen Stuhl<br />

entleerungen, Stuhlkonsistenz, klinische<br />

Begleitsymptome) zeigte, dass <strong>Lacteol</strong>® im<br />

Vergleich zum Darmantiseptikum die Heilung<br />

an den beiden ersten Behandlungstagen<br />

signifikant beschleunigt (p < 0,025).<br />

70 Patienten mit normaler Stuhlfrequenz [% kumuliert]<br />

60 <strong>Lacteol</strong>®<br />

**<br />

50<br />

Referenzprodukt<br />

58 %<br />

Plazebo<br />

40<br />

30<br />

46 %<br />

*<br />

37 %<br />

33 %<br />

20<br />

20 %<br />

10<br />

11 %<br />

0<br />

1. Tag<br />

2. Tag<br />

* p


31<br />

KLINISCHE DATEN<br />

4.1.2.3 Studien an Patienten mit chronischen Durchfällen, China<br />

Diese Studie wurde in gastroenterologischen Abteilungen verschiedener chinesischer Kliniken<br />

mit dem Ziel durchgeführt, die klinische Wirksamkeit von <strong>Lacteol</strong>® bei erwachsenen Patienten<br />

mit chronischer Diarrhö im Vergleich zu einem in China gebräuchlichen Antidiarrhoikum zu prüfen<br />

(Lacidophilin®: mit einem nicht näher beschriebenem Laktobazillen-Stamm fermentiertes<br />

Magermilch-Präparat; Xiao et al. 2003).<br />

Die Einschlusskriterien waren ein Mindestalter von 16 Jahren, mindestens drei anormale Stuhlgänge<br />

pro Tag und eine Mindestkrankheitsdauer von zwei Monaten. Von den 137 randomisierten<br />

Patienten, die die Studie abschlossen, wurden 69 Patienten zweimal täglich mit <strong>Lacteol</strong>®<br />

(10 10 L. acidophilus LB) behandelt, 64 Patienten erhielten die Kontrollbehandlung (dreimal täglich<br />

fünf 400 mg-Tabletten). Der Behandlungszeitraum betrug vier Wochen. Die Stuhlfrequenz war<br />

das Hauptkriterium zur Beurteilung der Studienarme. Es wurden aber auch weitere klinische<br />

Parameter untersucht: Stuhlkonsistenz, abdominale Schmerzen, Blähungen und das Gefühl<br />

unvollständiger Darmentleerung. Diese Kriterien wurden von den Patienten im Verlauf der<br />

Studie selbst beurteilt, und daraus ein mittlerer Symptomenscore berechnet.<br />

Die nach 2 und 4 Behandlungswochen erhobenen Daten sind in Abb. 23 dargestellt. In der zweiten<br />

Behandlungswoche war die Stuhlfrequenz in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe im Vergleich zur Referenzgruppe<br />

bereits signifikant verringert (p < 0,05). Dieser Unterschied in der Wirksamkeit zugunsten<br />

von <strong>Lacteol</strong>® war auch am Ende des Beobachtungszeitraums noch vorhanden (p < 0,05; Abb. 23).<br />

Darüber hinaus zeigte sich am Ende der <strong>Lacteol</strong>® Behandlung eine signifikante Verbesserung der<br />

klinischen Symptome Stuhlkonsistenz, abdominale Schmerzen und Blähungen, im Vergleich zur<br />

Referenzgruppe (Abb. 24).<br />

<strong>Lacteol</strong>® verringerte bei an chronischer Diarrhö leidenden Patienten rasch die Stuhlhäufigkeit.<br />

Die Stuhlkonsistenz verbesserte sich und abdominale Schmerzen sowie Blähungen nahmen<br />

ab. Die klinische Wirksamkeit war signifikant besser im Vergleich zum Referenzprodukt.<br />

4<br />

Stuhlfrequenz<br />

100 Patienten [%]<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

Referenzprodukt<br />

3<br />

Referenzprodrukt<br />

75<br />

81% LB<br />

75%<br />

82%<br />

76%<br />

50<br />

58% 58%<br />

GG<br />

48%<br />

58%<br />

2<br />

25<br />

1<br />

0 2 4<br />

Behandlungswoche<br />

0<br />

Stuhlkonsistenz Schmerzen Blähungen<br />

Gefühl unvollst.<br />

Darmentleerung<br />

Abb. 23: Entwicklung der Stuhlfrequenz<br />

Abb. 24: Verbesserung der sekundären klinischen Studienparameter<br />

am Ende der 4-wöchigen Behandlung


32<br />

NEUE THERAPIEFELDER<br />

5 Forschungsergebnisse aus neuen<br />

Therapiefeldern<br />

5.1 Helicobacter-Eradikation<br />

Die pathogene Wirkung von Helicobacter pylori auf die gastroduodenale Schleimhaut ist umfangreich<br />

belegt. Der Keim gilt als Erreger der Gastritis Typ B, die etwa 80 % aller chronischen<br />

Gastritiden ausmacht (Coconnier et al. 1998; ANAES 1995; Tytgat 1995, Pschyrembel 2002).<br />

Daraus erklärt sich seine Bedeutung für Ulkuserkrankungen des Magens und des Zwölffingerdarms,<br />

die letztlich zur Entwicklung maligner Erscheinungen, wie z. B. Magenkarzinomen<br />

führen können. Konsequenterweise hat man die Behandlung von Patienten, die von diesen<br />

Krankheiten betroffen sind, auf die Eradikation von Helicobacter pylori ausgerichtet (ANAES<br />

1995).<br />

Bei Helicobacter pylori handelt es sich um ein gramnegatives, spiralig gekrümmtes, mikroaerophiles<br />

Bakterium mit lophotricher Begeißelung (Coconnier et al. 1998; Pschyrembel 2002).<br />

H. pylori verursacht beim Menschen eine dauerhafte Infektion der Magenschleimhaut, die eine<br />

chronische Entzündung der antralen Schleimhaut zur Folge hat. H. pylori kann aber gleichermaßen<br />

die Schleimhaut des Zwölffingerdarms besiedeln. Das Bakterium hat zytotoxische Eigenschaften<br />

und fördert die Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Auf diese Weise ist es direkt<br />

an der Entstehung eines Magengeschwürs beteiligt. Auf die Entstehung eines Ulcus duodeni<br />

nimmt H. pylori indirekt Einfluss, da eine Infektion in der Regel eine verstärkte Sekretion von<br />

Magensäure zur Folge hat (ANAES 1995).<br />

Die zytotoxischen Eigenschaften von H. pylori, die unmittelbar zur Schädigung der infizierten<br />

Schleimhaut führen, werden mit folgenden Mechanismen in Zusammenhang gebracht:<br />

• Bildung von Ammoniak mittels Urease: Ammoniak neutralisiert die Magensäure der<br />

unmittelbaren Umgebung und regt damit die übermäßige Säureneubildung an.<br />

• Bildung von Zytotoxinen, die zu Vakuolisierung führen (VacA, CagA), chemotaktischen<br />

Faktoren, Katalasen, Proteasen und/oder Lipasen (Coconnier et al. 1998; Pschyrembel<br />

2002).<br />

Die Fähigkeit von H. pylori an Epithelzellen zu adhärieren, ist der erste Schritt, der es dem<br />

Bakterium ermöglicht, seine pathogene Wirkung zu entfalten (Tytgat 1995).<br />

Die H. pylori-Eradikationstherapie beruht auf einer Dreifach-Therapie, in der ein Säureblocker,<br />

meist ein Protonenpumpenhemmer, mit zwei Antibiotika kombiniert wird (ANAES 1995). Dennoch<br />

liegt die Erfolgsquote für die vollständige Ausrottung derzeit lediglich bei 65-80 % (Canducci et<br />

al. 2000). Dieses Versagen basiert auf der zunehmenden Antibiotika-Resistenz von H. pylori<br />

(ANAES 1995).<br />

Die Kenntnis der antibakteriellen Wirkung von <strong>Lacteol</strong>® auf enteropathogene Keime hat zu einer<br />

Evaluierung seiner Wirksamkeit gegen H. pylori geführt, dessen pathogene Wirkweise auf ähnlichen<br />

Mechanismen beruht.<br />

Die nachfolgend angeführten pharmakologischen und klinischen Studien legen die in jüngster<br />

Zeit veröffentlichten Ergebnisse hierzu vor.


33<br />

NEUE THERAPIEFELDER<br />

5.1.2 Wirkung des fermentierten Kulturmediums von L. acidophilus LB (LB-SCS) auf Helicobacter<br />

pylori<br />

Die antagonistische Wirkung des fermentierten Kulturmediums (LB-SCS) auf Helicobacter<br />

(LB-SCS) wurde in vitro und in vivo untersucht (Coconnier et al. 1998).<br />

In vitro führte die Inkubation von H. pylori mit LB-SCS bereits nach 30 Minuten zu einer deutlichen<br />

Reduktion der Lebensfähigkeit von H. pylori (Abb. 25, ). Diese Wirkung auf H. pylori ist<br />

unabhängig von pH-Wert und Milchsäuregehalt.<br />

9 Wirksamkeit von LB-SCS auf H. pylori [log/ml]<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

, Kontrolle (BHI)<br />

, LB-SCS<br />

Zeit [Minuten]<br />

Abb. 25: Wirkung von LB-SCS auf die Lebensfähigkeit ( )<br />

sowie die Adhäsionsfähigkeit ( ) von H. pylori im<br />

HT29-MTX-Darmzell-Modell<br />

Die Wirkung von LB-SCS auf die Adhäsion von H. pylori<br />

an Magenschleimhautzellen wurde im Zellkulturmodell<br />

an humanen sekretproduzierenden HT29-MTX-Zellen<br />

untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die<br />

Adhäsion von H. pylori an die Zellen der Mukosa parallel<br />

zur Reduktion ihrer Lebensfähigkeit verringert<br />

(Abb. 25, ).<br />

Die Morphologie der H. pylori-Zellen wird durch Inkubation<br />

mit fermentiertem Kulturmedium (LB-SCS)<br />

verändert (Abb. 26, C und D). Sie nehmen eine kokkenähnliche<br />

Form an. Der Milchsäureanteil des Kulturmediums<br />

hatte dabei keinen Einfluss auf diese<br />

Veränderung (Abb. 26, B).<br />

A<br />

B<br />

Abb. 26: Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahmen von<br />

H. pylori-Bakterien:<br />

(A) Kontrolle<br />

(B) Milchsäure-Inkubation<br />

(C + D) Inkubation mit fermentiertem Kulturmedium (LB-SCS)<br />

C<br />

D


34<br />

NEUE THERAPIEFELDER<br />

5.1.3 Eradikation von Helicobacter in vivo am Mausmodell<br />

In vivo wurde die Wirksamkeit von LB-SCS gegen Helicobacter in einem Tiermodell mit BALB/c-<br />

Mäusen untersucht, die oral mit einer einmaligen Dosis Helicobacter felis infiziert wurden<br />

(Coconnier et al. 1998). 3 Wochen nach der Infektion wurde eine Gruppe von Mäusen für eine<br />

Woche mit LB-SCS behandelt. Eine zweite Gruppe wurde einer klassischen Eradikationstherapie<br />

mit Amoxicillin und Omeprazol unterzogen. Die restlichen infizierten Mäuse dienten<br />

als Kontrolle.<br />

Die mit Amoxicillin/Omeprazol behandelten Mäuse waren nach Ende der Behandlung frei von<br />

Helicobacter und Entzündungszeichen. 42 Tage später tauchte der Keim allerdings wieder auf.<br />

Die Behandlung der Mäuse mit LB-SCS schützte sie vor einer Infektion: so wurde 1 bzw. 42 Tage<br />

nach dem Ende der Behandlung mit LB-SCS (entsprechend Tag 29 bzw. Tag 70 nach der Infizierung)<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Hemmung der Besiedelung des Magens durch H. felis<br />

beobachtet. Darüber hinaus konnte, im Gegensatz zur entzündeten Magenschleimhaut in der<br />

Kontrollgruppe, keinerlei histopathologische Schädigung des Magens nachgewiesen werden.<br />

Die Behandlung von Helicobcacter mit dem fermentierten Kulturmedium von L. acidophilus<br />

hemmte die Urease-Aktivität von H. pylori in vitro, und die von H. felis in vivo. Helicobacter kann<br />

bei sehr geringen pH-Werten nicht überleben und ist auf seine Urease-Aktivität angewiesen, um<br />

sich ein weniger saures Mikromilieu an der Magenmukosa zu schaffen. Die Hemmung der Urease-Aktivität<br />

könnte auch auf diesem Wege, zusätzlich zur antibakteriellen Wirkung des LB-SCS,<br />

Einfluss auf die Überlebensfähigkeit des Keimes im Magen nehmen.<br />

Das von L. acidophilus LB fermentierte Kulturmedium (LB-SCS) übt in vitro eine nachhaltige<br />

antibakterielle Wirkung auf Helicobacter pylori aus. Darüber hinaus reduziert es signifikant<br />

die Fähigkeit, an sekretproduzierende, menschliche Zellen zu adhärieren und wirkt<br />

hemmend auf die Aktivität der Helicobacter-Urease.<br />

Diese Ergebnisse sind in vivo am Mausmodell, infiziert mit H. felis, reproduzierbar.<br />

5.1.4 Klinische Studie: Eradikation von Helicobacter pylori<br />

Eine klinische Studie wurde durchgeführt, um herauszufinden, ob die Einbindung von <strong>Lacteol</strong>® in<br />

die klassische Behandlung (mittels eines Magensäurehemmers und zwei verschiedenen Antibiotika)<br />

die Eradikation von H. pylori verbessern könnte (Canducci et al. 2000).<br />

An dieser prospektiven, offenen, randomisierten Studie nahmen 120 Patienten teil, die positiv<br />

auf Helicobacter pylori getestet und noch nie auf eine H. pylori-Infektion behandelt worden<br />

waren. Ausgeschlossen wurden Patienten, die im Vorfeld Medikamente erhalten hatten, die mit<br />

diesem Bakterium in Wechselwirkung treten könnten (Antibiotika, Bismut, Protonenpumpen-<br />

Hemmer oder H2-Blocker). Alle in die Studie eingeschlossenen Patienten erhielten über sieben<br />

Tage hinweg eine Dreifach-Therapie: Rabeprazol (zweimal täglich 20 mg), Clarithromycin (dreimal<br />

täglich 250 mg) und Amoxicillin (dreimal täglich 500 mg).


35<br />

NEUE THERAPIEFELDER<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Klassische Dreifach-Therapie<br />

H. pylori - freie Patienten [%]<br />

88%<br />

72%<br />

per protocol Analyse (p=0,03)<br />

Dreifach-Therapie + <strong>Lacteol</strong>®<br />

87%<br />

70%<br />

ITT-Analyse (p=0,02)<br />

Zuvor fand eine randomisierte Einteilung in 2 Gruppen<br />

statt: eine Gruppe erhielt keine zusätzliche Behandlung,<br />

die Patienten der anderen Gruppe erhielten<br />

zusätzlich dreimal täglich eine Dosis <strong>Lacteol</strong>® mit je<br />

5x10 9 L. acidophilus LB.<br />

Der Vergleich der Ergebnisse beider Behandlungsgruppen<br />

zeigte, dass die Eradikationsrate von<br />

H. pylori in der <strong>Lacteol</strong>®-Gruppe signifikant effizienter<br />

war, und dies sowohl bei der Auswertung per<br />

protocol (p = 0,03) als auch in der ITT-Analyse<br />

(ITT = Intention to treat, p = 0,02; Abb. 27).<br />

Abb. 27: H. pylori-Eradikationsrate<br />

<strong>Lacteol</strong>® verbessert, eingebunden in die klassische Dreifach-Behandlung, wirksam die Helicobacter<br />

pylori-Behandlung und steigert die Eradikation signifikant.<br />

5.2. Funktionelle Darmstörungen: Reizdarmsyndrom<br />

An der kalifornischen Universität in Davis wurde eine klinische Studie zur Wirksamkeit von<br />

<strong>Lacteol</strong>® bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms, einer funktionellen Darmstörung, durchgeführt<br />

(Halpern et al. 1996). Da die Physiologie dieses Krankheitsbildes noch weitestgehend<br />

unbekannt ist, erfolgt die klinisch basierte Diagnostik über das Ausschlussverfahren, bei einer<br />

starken Betonung psychologischer Aspekte. Abdominelle Schmerzen sind das Leitsymptom<br />

dieses Krankheitsbildes, welche durch die Darmentleerung gelindert wird.<br />

Die Cross-Over-Untersuchung von <strong>Lacteol</strong>® vs. Plazebo sah vor, das erste Präparat (<strong>Lacteol</strong>®<br />

oder Plazebo) über sechs Wochen hinweg zu verabreichen und dann, nach einer Wash-Out-<br />

Periode von zwei Wochen, das zweite Präparat (Plazebo oder <strong>Lacteol</strong>®) wiederum über sechs<br />

Wochen zu geben. So konnte die Wirksamkeit der beiden Behandlungen am selben Patienten<br />

verglichen werden. Von den 29 rekrutierten Patienten schlossen 18 Patienten die Studie ab.<br />

Sechs Einschlusskriterien wurden evaluiert: Abdominelle Schmerzen, Auftreten von Blähungen<br />

oder Flatulenzen, Anzahl der Darmentleerungen pro Tag, Stuhlkonsistenz, Schleim im Stuhl und<br />

körperlicher Allgemeinzustand. Diese Kriterien wurden von den Patienten im Verlauf der Studie<br />

selbst beurteilt, und daraus ein mittlerer Tagesindex berechnet. <strong>Lacteol</strong>® wurde in einer Dosis<br />

von 2mal täglich 10 10 L. acidophilus LB eingesetzt.<br />

Aufgrund psychologischer Aspekte werden in Studien zum Reizdarmsyndrom mit Placebo meist<br />

Ansprechraten von 40–70 % erreicht. Auch in dieser Studie ging es den meisten Patienten im<br />

Verlauf besser, unabhängig von der Reihenfolge der Applikation der Präparate. Dennoch konnte


36<br />

NEUE THERAPIEFELDER<br />

durch die Cross-over-Analyse bei 50 % der Patienten eine statistisch signifikante Verbesserung<br />

der Symptomatik unter <strong>Lacteol</strong>® Behandlung festgestellt werden. Dies traf nur auf einen<br />

Patienten unter Plazebo-Behandlung zu (p = 0,018).<br />

1.8 Durchschnittlicher Symptombewertungsindex<br />

<strong>Lacteol</strong>®<br />

Plazebo<br />

1.6<br />

1.4<br />

1.2<br />

1<br />

0.8<br />

Behandlungstage<br />

Abb. 28: <strong>Lacteol</strong>® bei Reizdarmsyndrom: Verlauf der mittleren Tagesbewertungen


37<br />

TOXIKOLOGISCHE DATEN<br />

6 Toxikologische Daten<br />

6.1 Akute Toxizität<br />

Die Evaluation der akuten Toxizität von <strong>Lacteol</strong>® erfolgte an Swiss-Mäusen und an Wistar-Ratten.<br />

Es wurden 5 verschiedene Dosierungen von 2,5 x 10 10 bis 12,5 x 10 10 Lactobacillus acidophilus LB<br />

pro kg Körpergewicht verabreicht. Die Kontrollgruppe wurde mit filtriertem Wasser behandelt.<br />

Unabhängig von der verabreichten Dosis traten bei keinem Versuchstier während des zweiwöchigen<br />

Beobachtungszeitraumes toxische und/oder pathologische Symptome auf, und keines<br />

der Tiere verstarb. Hinsichtlich Wasser- und Nahrungsaufnahme sowie Körpergewichtsentwicklung<br />

ergaben sich zwischen der Kontrollgruppe und den mit <strong>Lacteol</strong>® behandelten Gruppen<br />

keine signifikanten Unterschiede. Bei sämtlichen Versuchstieren wurden die Bauch- und Brustorgane<br />

makroskopisch untersucht. Histologische Untersuchungen von Leber, Nieren und Darm<br />

erfolgten bei den Tieren, welche die höchste Dosis erhalten hatten. Sämtliche Untersuchungen<br />

ergaben unauffällige Befunde.<br />

Die Dosis von 12,5 x 10 10 Lactobacillus acidophilus LB pro kg Körpergewicht, bei der keine<br />

toxischen Zeichen auftraten, entspricht einer Einzeldosis von 750 Beuteln oder Kapseln <strong>Lacteol</strong>®<br />

bei einem Menschen mit einem Körpergewicht von 60 kg. Die übliche Dosis beträgt hingegen<br />

1 bis max. 3 Beutel oder Kapseln täglich.<br />

6.2 Chronische Toxizität Reproduktionstoxizität, embryofetale und perinatale<br />

Toxizität, mutagenes und karzinogenes Potenzial<br />

Im Zusammenhang mit <strong>Lacteol</strong>® Produkten wurden bisher keinerlei unerwünschte Wirkungen<br />

registriert. Dabei ist zu beachten, dass <strong>Lacteol</strong>® in Tablettenform schon seit 1907 auf dem Markt<br />

ist, Kapseln seit 1979 und <strong>Lacteol</strong>® Pulver seit 1989.<br />

6.3 Sicherheitstestung der Chargen<br />

Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wurde für jede produzierte Charge von <strong>Lacteol</strong>®<br />

eine Unschädlichkeitsprüfung durchgeführt. Dazu erhielten fünf Mäuse jeweils am 1., 3. und<br />

5. Tag über eine Schlundsonde eine wässrige Suspension mit 1/8 Beutel oder Kapsel <strong>Lacteol</strong>®<br />

(entsprechend 300 Beuteln/Kapseln bei einem 60 kg schweren Erwachsenen bzw. 20 Beuteln/<br />

Kapseln bei einem 4 kg schweren Kleinkind). Anschließend wurden die Mäuse acht Tage lang beobachtet.<br />

Während des Beobachtungszeitraumes durften bei den Tieren weder äußerliche noch<br />

Verhaltensänderungen auftreten. Ein eventueller Körpergewichtsverlust durfte im Durchschnitt<br />

maximal 1 g pro Tier betragen.<br />

Diese Evaluation ist heute nicht mehr üblich. Aufgrund der hohen Gebrauchssicherheit, die das<br />

Produkt seit vielen Jahren unter Beweis gestellt hat, wird dieser Test – der stets negativ ausfiel –<br />

nun durch Routinekontrollen, gemäß einer Richtlinie der Französischen Agentur für Produktsicherheit<br />

im Gesundheitswesen (AFSSAPS), ersetzt.<br />

<strong>Lacteol</strong>® zeichnet sich durch einen komplexen Wirkmechanismus und auch durch eine hohe<br />

Anwendungssicherheit aus.


38<br />

PHARMAZEUTISCHE DATEN<br />

7 Pharmazeutische Daten<br />

7.1 Wirkstoff<br />

<strong>Lacteol</strong>® ist ein Antidiarrhoikum mikrobiellen Ursprungs. Der Wirkstoff besteht aus<br />

Lactobacillus acidophilus LB-Bakterien (einem besonderen Milchsäurebakterienstamm) in<br />

ihrem Kulturmedium.<br />

7.2 Herstellung<br />

7.2.1 Herstellung des Basisnährmediums<br />

Die industrielle Anzüchtung des Lactobacillus acidophilus LB-Stammes erfolgt in einem Nährmedium<br />

mit zerstäubtem Molkepulver als Substrat. Das Molkepulver wird in Wasser resuspendiert<br />

und auf 120 °C erhitzt, um Proteine mit hohem Molekulargewicht auszufällen, die von den<br />

Bakterien nicht fermentiert werden können.<br />

Der Überstand wird heiß filtriert und stellt das Basisnährmedium für die Fermentierung dar.<br />

7.2.2 Industrielle Fermentation<br />

Das Basisnährmedium wird in einem biotechnologischen Fermenter mit wachstumsfördernden<br />

Substanzen (Mineralstoffen, Vitaminen und Peptiden) angereichert. Nach in situ Sterilisation im<br />

Fermenter lässt man das Nährmedium auf 37 °C abkühlen. Unter aseptischen Bedingungen erfolgt<br />

anschließend die Beimpfung mit dem <strong>Lacteol</strong>® Stamm.<br />

Nach 12- bis 15-stündiger Fermentation werden L. acidophilus LB-Konzentrationen von über<br />

2 Milliarden Bakterienzellen pro Milliliter erreicht. Dieser Prozess unterliegt der ständigen<br />

Steuerung und Überwachung durch ein elektronisches System. Die Reinheit der Bakteriensuspension<br />

wird ebenfalls kontrolliert.<br />

Die lebende, bakterielle Biomasse wird aus dem Kulturmedium abzentrifugiert, aufgefangen und<br />

in einem definierten Volumen des Überstands resuspendiert, um eine Suspension mit definierter<br />

Bakterienkonzentration herzustellen.<br />

Dieser Suspension werden folgende Substanzen zugesetzt:<br />

• Lactose zur Kryoprotektion<br />

• Calciumcarbonat zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,0. Die sauren Metabolite (hauptsächlich<br />

Milchsäure) werden in die entsprechenden Calciumsalze umgewandelt (Calciumlactat).<br />

Dieser so genannte „Neutralisations“-Schritt soll die Lyophilisierung der Bakteriensuspension<br />

erleichtern.<br />

Der Wirkstoff von <strong>Lacteol</strong>® wird aus speziellen Bakterienkulturen gewonnen.<br />

Diese zeichnen sich aus durch<br />

• den eingesetzten Bakterienstamm (Lactobacillus acidophilus LB)<br />

• das verwendete Nährmedium (speziell angereichertes Kulturmedium<br />

auf Molkepulver-Basis)<br />

• die Fermentationsparameter (Temperatur, pH, Fermentationsdauer)


39<br />

PHARMAZEUTISCHE DATEN<br />

7.2.3 Thermische Behandlung und Lyophilisation<br />

Von nun an werden keine lebenden Bakterien mehr benötigt. Die oben beschriebene Bakteriensuspension<br />

wird durch Erhitzen stabilisiert.<br />

Anschließend erfolgt die Lyophilisation. Das Lyophilisat stellt den Wirkstoff von <strong>Lacteol</strong>® dar und<br />

enthält hitzeinaktivierte Bakterien (30 Milliarden pro Gramm Lyophilisat) sowie das fermentierte<br />

Kulturmedium (470 mg pro Gramm Lyophilisat).<br />

Das Lyophilisat wird zu einem Pulver mit vordefinierter Partikelgröße zermahlen. Dieser Schritt<br />

erfolgt in einem Raum mit sehr geringer relativer Feuchte, um die Qualität des stark hygroskopischen<br />

Lyophilisats zu erhalten.<br />

7.3.4 Kontrolluntersuchungen des Lyophilisats<br />

Jede Lyophilisat-Charge wird folgenden Kontrolltests unterzogen:<br />

Eigenschaften<br />

Das Lyophilisat, ein cremig-gelbes bis gelb-braunes Pulver, muss sich in einem kleinen Volumen<br />

Wasser rasch auflösen, sodass eine leicht trübe Suspension entsteht.<br />

Kontrolle des Wirkstoffes<br />

Nach Gramfärbung muss die mikroskopische Untersuchung grampositive Stäbchen zeigen.<br />

Darüber hinaus wird eine Keimzahlbestimmung durchgeführt und die bakteriostatische Aktivität<br />

kontrolliert.<br />

Weitere Tests<br />

Auf Grund der stark hygroskopischen Eigenschaften des Lyophilisats wird der Wassergehalt<br />

(Restfeuchte) des Pulvers bestimmt. Nach Auflösen des Pulvers in Wasser muss der pH-Wert<br />

zwischen 4,7 und 5,3 liegen. Eine Untersuchung auf mikrobielle Kontamination erfolgt gemäß der<br />

im Europäischen Arzneibuch beschriebenen Monografie.<br />

Stabilitätsuntersuchungen des Lyophilisats<br />

Stabilitätsuntersuchungen an Proben, die in geschlossenen Behältern bei Raumtemperatur<br />

aufbewahrt wurden, haben die Stabilität des Lyophilisats belegt. Die maximale Haltbarkeitsdauer<br />

des Arzneimittels beträgt 3 Jahre.<br />

Der in <strong>Lacteol</strong>® Pulver enthaltene Wirkstoff ist ein Lyophilisat, das aus einer speziellen<br />

Suspension von Lactobacillus acidophilus LB-Bakterien in einem besonderen Kulturmedium<br />

gewonnen wird. Durch Erhitzen in ihrem fermentierten Kulturmedium werden die Milchsäurebakterien<br />

inaktiviert und eine dauerhafte Stabilität des Produktes erreicht.


40<br />

PHARMAZEUTISCHE DATEN<br />

7.3 Zusammensetzung<br />

Zwei oral zu verabreichende und stark konzentrierte Spezialpräparate aus L. acidophilus LB-<br />

Bakterien sind derzeit in Deutschland im Handel erhältlich:<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver zur Herstellung einer Trinksuspension und <strong>Lacteol</strong>® Kapseln.<br />

7.3.1 <strong>Lacteol</strong>® Pulver<br />

ZUSAMMENSETZUNG WIRKSTOFF: 340 mg<br />

PRO BEUTEL Gefriergetrocknete Milchsäurebakterien 10 x 10 9<br />

(Lyophilisierte* Lactobacillus (fermentum und<br />

delbrueckii) 2 -Bakterien), inaktiviert in ihrem<br />

Kulturmedium (160 mg)**<br />

Weitere Inhaltsstoffe:<br />

hochdisperses Siliciumdioxid<br />

10 mg<br />

natürliches Bananen-Orangen-Aroma<br />

40 mg<br />

Sucrose<br />

ad 800 mg<br />

PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN<br />

VERPACKUNG<br />

LAGERUNG<br />

Äußere Erscheinung:<br />

bedruckter rechteckiger Beutel<br />

Aussehen des Inhalts:<br />

creme-gelbes Pulver<br />

Beutel (Papier-Aluminium-PE)<br />

Schachtel mit 10 Beuteln<br />

Haltbarkeitsdauer:<br />

3 Jahre<br />

Aufbewahrungshinweis:<br />

kühl und trocken aufbewahren<br />

Pulver zur oralen Anwendung<br />

* Zusatzstoffe für die Lyophilisation: Lactosemonohydrat (100 mg), Calciumcarbonat (q. s. pH 5,0)<br />

** Bestandteile des Kulturmediums vor Beimpfung: zerstäubtes Molkenpulver, Fleisch- und<br />

Caseinpepton, Bäckerhefe-Autolysat, Vitamin B12, gereinigtes Wasser, Natriumhydroxid-Lösung<br />

2<br />

Vgl. Kapitel 1


41<br />

PHARMAZEUTISCHE DATEN<br />

7.3.2 <strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

zur oralen Anwendung<br />

ZUSAMMENSETZUNG Wirkstoff 340 mg<br />

PRO KAPSEL Gefriergetrocknete Milchsäurebakterien 10 x 10 9<br />

(Lyophilisierte* Lactobacillus (fermentum und<br />

delbrueckii) 3 -Bakterien), inaktiviert in ihrem<br />

Kulturmedium (160 mg)**<br />

Weitere Inhaltsstoffe:<br />

hochdisperses Siliciumdioxid<br />

30 mg<br />

Talkum<br />

10 mg<br />

Magnesiumstearat<br />

5 mg<br />

Wasserfreie Lactose<br />

ad 800 mg<br />

PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN<br />

VERPACKUNG<br />

LAGERUNG<br />

Äußere Erscheinung:<br />

Hartkapsel aus Gelatine, Wasser und Titandioxid;<br />

Korpus und Kappe weiß<br />

Aussehen des Inhalts:<br />

creme-gelbes Pulver<br />

Thermogeformte Blisterverpackung<br />

(PVC-PVDC/Alu-PVDC)<br />

Thermoverschweißte Folie (Alu-PF)<br />

Schachtel mit 10 Kapseln<br />

Haltbarkeitsdauer:<br />

3 Jahre<br />

Aufbewahrungshinweis:<br />

kühl und trocken aufbewahren<br />

* Zusatzstoffe für die Lyophilisation: Lactosemonohydrat (100 mg), Calciumcarbonat (q. s. pH 5,0)<br />

** Bestandteile des Kulturmediums vor Beimpfung: zerstäubtes Molkenpulver, Fleisch- und<br />

Caseinpepton, Bäckerhefe-Autolysat, Vitamin B12, gereinigtes Wasser, Natriumhydroxid-Lösung<br />

3<br />

Vgl. Kapitel 1


42<br />

GESCHICHTE<br />

8 Geschichte eines Antidiarrhoikums<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Durchfälle<br />

hauptsächlich mit Opiumtinktur behandelt. Im Jahre 1907<br />

gelang es dem französischen Arzt und Bakteriologen<br />

Pierre Boucard aus dem menschlichem Stuhl einen besonderen<br />

Milchsäurebakterienstamm zu isolieren: Lactobacillus<br />

acidophilus LB. Dr. Boucard entwickelte hieraus<br />

das Antidiarrhoikum <strong>Lacteol</strong>® und gründete die Firma<br />

„Laboratoire du Lactéol“. <strong>Lacteol</strong>® war das erste Antidiarrhoikum<br />

mikrobiellen Ursprungs in Frankreich. Eine<br />

Tablette enthielt 450 Millionen hitzeinaktivierte Lactobacillus<br />

acidophilus LB-Bakterien.<br />

Abb. 29: Doktor Pierre<br />

Boucard, Gründer von<br />

Laboratoire du Lactéol<br />

Porträt von<br />

Tamara de Lempicka<br />

(1929)<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg entdeckte Dr. Boucard die<br />

therapeutische Wirkung des Kulturmediums, in dem sich<br />

der <strong>Lacteol</strong>® Stamm entwickelt. Ab 1928 vermarktete er<br />

Ampullen mit einer <strong>Lacteol</strong>® Suspension aus 350 Millionen hitzeinaktivierten LB-Laktobazillen<br />

und 7 ml fermentiertem Kulturmedium.<br />

Seither haben neue industrielle Fermentierungs- und Lyophilisationstechniken die Entwicklung<br />

von hochkonzentrierten gefriergetrockneten Darreichungsformen ermöglicht. In Frankreich<br />

wurde 1979 eine Kapselform mit 5 Milliarden hitzeinaktivierten Lactobacillus acidophilus LB-<br />

Bakterien und 80 mg fermentiertem Kulturmedium eingeführt (Lactéol Fort). Seit 1989 steht<br />

<strong>Lacteol</strong>® darüber hinaus auch in Form von Pulverbeuteln mit 10 Milliarden hitzeinaktivierten<br />

LB-Bakterien und 160 mg fermentiertem Kulturmedium zur Verfügung. In Deutschland ist<br />

<strong>Lacteol</strong>® in dieser Wirkstärke seit 2001 als Pulver im Handel sowie seit 2003 in Kapselform.<br />

Während des letzten Jahrzehnts wurden umfangreiche Erkenntnisse zum Wirkmechanismus des<br />

<strong>Lacteol</strong>® Stammes gewonnen. Diese Studien wurden in verschiedenen Universitätskliniken<br />

durchgeführt, in der Fakultät für Pharmazie der Universität Paris und in einer Forschungsabteilung<br />

für zelluläre und molekulare Pathogenität enteroviraler Mikroorganismen des nationalen<br />

französischen Institutes für Gesundheit und medizinische Forschung INSERM. Mehrere Forscherteams<br />

zeigten, dass hitzeinaktivierter Lactobacillus acidophilus LB (in Gegenwart seines<br />

fermentierten Kulturmediums) im Zellkulturmodell die Eigenschaft besitzt, sich an menschliche<br />

Darmzellen zu heften und so die Adhäsion und Invasion durch Durchfallerreger zu hemmen. Im<br />

Mai 1996 wurde dieser Wirkmechanismus von der Französischen Agentur für Produktsicherheit<br />

im Gesundheitswesen dem Zulassungstext für die französische <strong>Lacteol</strong>® Variante „Lactéol Fort“<br />

offiziell hinzugefügt.<br />

Die Forschungsarbeiten befassten sich gleichzeitig mit den Produktionsprozessen für den<br />

aktiven bakteriellen Grundstoff, da diese Prozesse untrennbar mit der Wirkungsweise des<br />

Arzneimittels verbunden sind. Die erzielten Fortschritte ermöglichten eine weltweite Vermarktung<br />

mittels Vertriebspartnerschaften.<br />

Im Jahr 2002 übernahm Axcan Pharma Inc. ein auf Gastroenterologie spezialisiertes,<br />

forschendes, kanadisches Pharmaunternehmen Dr. Boucard’s „Laboratoire du Lactéol“. In<br />

Deutschland wird <strong>Lacteol</strong>® Pulver seit 2001 von G. Pohl Boskamp GmbH & Co. KG vertrieben.


43<br />

FACHINFORMATION<br />

9 Fachinformation<br />

1. Bezeichnung des Arzneimittels<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

Wirkstoff: Gefriergetrocknete Milchsäurebakterien<br />

(Lyophilisat), inaktiviert in ihrem Kulturmedium.<br />

2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht<br />

Apothekenpflichtig<br />

3. Zusammensetzung des Arzneimittels<br />

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe<br />

Antidiarrhoikum<br />

3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich<br />

wirksame Bestandteile nach Art und Menge<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver<br />

1 Beutel mit 800 mg Pulver zur Herstellung einer<br />

Suspension zum Einnehmen enthält:<br />

Arzneilich wirksame Bestandteile<br />

Gefriergetrocknete Milchsäurebakterien<br />

(Lyophilisat), inaktiviert in ihrem Kulturmedium,<br />

entsprechend 10 x 10 9 Lactobacillus*.<br />

* Lactobacillus fermentum und Lactobacillus delbrueckii<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

1 Hartkapsel enthält:<br />

Arzneilich wirksame Bestandteile<br />

Gefriergetrocknete Milchsäurebakterien<br />

(Lyophilisat), inaktiviert in ihrem Kulturmedium,<br />

entsprechend 10 x 10 9 Lactobacillus*.<br />

* Lactobacillus fermentum und Lactobacillus delbrueckii<br />

3.3 Sonstige Bestandteile<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver<br />

Bananen-Orangen-Aroma; Calciumcarbonat (E 170);<br />

hochdisperses Siliciumdioxid;<br />

Lactose-Monohydrat, Sucrose.<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

Calciumcarbonat (E 170); hochdisperses<br />

Siliciumdioxid; Lactose-Monohydrat; Lactose;<br />

Talkum; Magnesiumstearat.<br />

Kapselhülle: Gelatine; Farbstoff Titandioxid (E 171).<br />

4. Anwendungsgebiete<br />

Symptomatische Behandlung von Durchfallerkrankungen,<br />

die nicht organischen Ursprungs sind,<br />

bei Erwachsenen, Kindern und Kleinkindern.<br />

Hinweis<br />

Kleinkinder (unter 2 Jahren): Anwendung in<br />

Verbindung mit einer Rehydratations-Therapie.<br />

Kinder ab 2 Jahre: Die Behandlung ersetzt nicht<br />

eine notwendige Rehydratations-Therapie.<br />

Das Ausmaß der Rehydratation und ihre<br />

Verabreichungsart (per os oder i.v.) müssen an die<br />

Schwere der Diarrhö, das Alter und die Verhältnisse<br />

des Patienten angepasst werden.<br />

Bei akutem Durchfall mit hohem Fieber, sowie bei<br />

Säuglingen und Kindern, ist die Gabe von<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln ohne ärztliche<br />

Untersuchung und Verordnung nicht angezeigt.<br />

5. Gegenanzeigen<br />

Bisher keine bekannt.<br />

Schwangerschaft und Stillzeit<br />

Die Anwendung von <strong>Lacteol</strong>® Pulver /<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln in der Schwangerschaft und<br />

Stillzeit ist kontraindiziert, da für diese Zeiträume<br />

bisher keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.<br />

6. Nebenwirkungen<br />

Bisher nicht bekannt.<br />

7 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln<br />

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher<br />

nicht bekannt.<br />

8. Warnhinweise<br />

Lactose:<br />

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-<br />

Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-<br />

Malabsorption sollten <strong>Lacteol</strong>® Pulver /<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln nicht einnehmen.<br />

Sucrose:<br />

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-<br />

Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder<br />

Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln nicht einnehmen.<br />

9. Wichtigste Inkompatibilitäten<br />

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.<br />

10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben<br />

Soweit nicht anders verordnet gilt folgendes<br />

Dosierungsschema:<br />

Erwachsene und Kinder:<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver<br />

Täglich werden 800 bis 1.600 mg Pulver zur<br />

Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (1 bis<br />

2 Beutel) eingenommen.<br />

Bei akutem Durchfall werden am ersten Tag 3-mal


44<br />

FACHINFORMATION<br />

800 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension<br />

zum Einnehmen (3 x 1 Beutel), danach täglich 2-mal<br />

800 mg Pulver zur Herstellung einer Suspension<br />

zum Einnehmen (2 x 1 Beutel) eingenommen.<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

Täglich wird 2mal 1 Hartkapsel eingenommen.<br />

Bei akutem Durchfall wird am ersten Tag 3mal<br />

1 Hartkapsel, danach täglich 2mal 1 Hartkapsel<br />

eingenommen.<br />

11. Art und Dauer der Anwendung<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver<br />

Zum Trinken nach Suspendieren in Wasser.<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

Die Einnahme kann während und unabhängig von<br />

den Mahlzeiten erfolgen.<br />

Nach Abklingen der Beschwerden wird die<br />

Behandlung noch 2 Tage lang fortgesetzt.<br />

Bei der Behandlung eines akuten Durchfalls muss<br />

der Patient angehalten werden, spätestens am<br />

3. Tag einen Arzt aufzusuchen, falls die Beschwerden<br />

nicht zum Stillstand gekommen sind.<br />

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel<br />

Entfällt.<br />

13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften,<br />

Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit,<br />

soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung<br />

erforderlich sind<br />

13.1 Pharmakologische Eigenschaften<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln enthalten<br />

inaktivierte Lactobazillen sowie die in das<br />

Kulturmilieu ausgeschiedenen Stoffwechselprodukte<br />

von Lactobazillus-Kulturen.<br />

Die Wirkung von <strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

wurde in in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen<br />

sowie in klinischen Studien nachgewiesen.<br />

Dabei wurden folgende Wirkprinzipien ermittelt:<br />

- eine bakteriostatische Wirkung auf<br />

darmpathogene Erreger in vitro;<br />

- eine stimulierende Wirkung auf Teilung und<br />

Wachstum der säurebildenden Darmbakterien<br />

in vitro.<br />

Lactobazillen sind Bestandteil der natürlichen<br />

Darmflora des Menschen.<br />

13.2 Toxikologische Eigenschaften<br />

Tierexperimentelle Untersuchungen zur akuten und<br />

chronischen Toxizität erbrachten keinen Hinweis<br />

auf eine schädliche Wirkung.<br />

14. Sonstige Hinweise<br />

Die Behandlung mit <strong>Lacteol</strong>® Pulver /<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln ersetzt nicht eine notwendige<br />

Rehydratations-Therapie.<br />

Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss<br />

geachtet werden. Ausmaß und Verabreichungsart<br />

der Rehydratations-Therapie (oral oder intravenös)<br />

müssen an die Schwere des Durchfalls und den<br />

Zustand des Patienten angepasst werden.<br />

15. Dauer der Haltbarkeit<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver / <strong>Lacteol</strong>® Kapseln sind<br />

3 Jahre haltbar.<br />

Das Verfalldatum ist auf der Faltschachtel angegeben,<br />

bei <strong>Lacteol</strong>® Kapseln auf dem Blister.<br />

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise<br />

In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt<br />

vor Feuchtigkeit zu schützen.<br />

Nicht über 25 °C lagern.<br />

17. Darreichungsformen und Packungsgrößen<br />

<strong>Lacteol</strong>® Pulver<br />

OP 10 Beutel mit Pulver zur Herstellung einer<br />

Suspension zum Einnehmen.<br />

<strong>Lacteol</strong>® Kapseln<br />

Packungen mit 10 und 20 Hartkapseln.<br />

18. Stand der Information<br />

Juli 2005<br />

19. Name oder Firma und Anschrift des<br />

pharmazeutischen Unternehmers<br />

Axcan Pharma S.A.<br />

Route de Bû<br />

78550 Houdan<br />

France<br />

Telefon +33 130461900<br />

Telefax +33 130596547<br />

Mitvertrieb:<br />

G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG<br />

Kieler Straße 11<br />

25551 Hohenlockstedt<br />

Telefon 04826 59-0<br />

Telefax 04826 59-109<br />

www.pohl-boskamp.de<br />

info@pohl-boskamp.de


45<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

10 Literaturverzeichnis<br />

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