Grenzen in der Medizin 2 - Uhlich-Online.de
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Und sie stellen bei ihren Literaturrecherchen fest,<br />
- daß die vorliegen<strong>de</strong> Situation ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>malig und schon gar nicht<br />
erstmalig ist,<br />
- daß es bereits <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Fälle gegeben hat,<br />
- daß sie zu gegebener Zeit mit e<strong>in</strong>er Kaiserschnittentb<strong>in</strong>dung en<strong>de</strong>ten<br />
- daß e<strong>in</strong> leben<strong>de</strong>s K<strong>in</strong>d da war und<br />
- daß <strong>in</strong> diesen Fällen ke<strong>in</strong>e Spätschä<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>m K<strong>in</strong>d erkennbar waren.<br />
E<strong>in</strong>ziger Unterschied zu Erlangen:<br />
Diese Fälle wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Fachzeitschriften publiziert, im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, nicht <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Tageszeitung,<br />
und nicht noch während <strong>de</strong>s Verlaufes.<br />
Zurück nach Erlangen:<br />
Die weitere k<strong>in</strong>dliche Entwicklung <strong>in</strong> Erlangen verläuft über 5 Wochen völlig ungestört. Es<br />
s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e wesentlichen E<strong>in</strong>griffe an <strong><strong>de</strong>r</strong> hirntoten Mutter notwendig. Im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
fieberhaften Infektes, wohl e<strong>in</strong>er Lungenentzündung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mutter ist es schließlich dann doch<br />
zum Tod <strong>de</strong>s K<strong>in</strong><strong>de</strong>s gekommen.<br />
Nun die Beurteilung im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, nach<strong>de</strong>m das Interesse <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeitungen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> vorbei war:<br />
E<strong>in</strong> Krankheitsverlauf <strong>in</strong> normaler kl<strong>in</strong>ischer Rout<strong>in</strong>e. Trotz aller menschlichen Tragik und<br />
aller psychischen Belastungen für Angehörige und Pflegen<strong>de</strong>.<br />
Ich <strong>de</strong>nke nicht, daß <strong>Grenzen</strong> überschritten wur<strong>de</strong>n. Im Gegenteil: <strong>Grenzen</strong> wur<strong>de</strong>n<br />
beachtet, ja, geachtet. Dennoch bleiben Fragen:<br />
- Ist diese junge "hirntote" Frau wirklich tot? Obwohl das Herz schlägt, die<br />
Lunge atmet, die Nieren Ur<strong>in</strong> abson<strong><strong>de</strong>r</strong>n und ihre Haut rosig und warm ist,<br />
wenn ich ihre Hand berühre?<br />
- Wächst da <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Toten e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d heran, weil ich mich lediglich ihres noch<br />
durchbluteten Uterus bediene? Sozusagen e<strong>in</strong>e schwangere Leiche?<br />
- Ist es dann nicht e<strong>in</strong> ganz kle<strong>in</strong>er Schritt zu <strong><strong>de</strong>r</strong> allen Ernstes von Dr. Thomas,<br />
USA vorgetragenen Absicht, hirntote junge Frauen <strong>in</strong> Großmagaz<strong>in</strong>en als<br />
Gebär-bio-präparate für die Aufzucht frem<strong><strong>de</strong>r</strong> K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend<br />
e<strong>in</strong>zusetzen, bzw. auszunutzen?<br />
Trotz dieser ungeklärten Fragen bleibe ich dabei, daß wir im geschil<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Fall <strong>Grenzen</strong><br />
nicht überschritten haben.<br />
Diese abschließen<strong>de</strong> Feststellung zu unserem „ersten Grenzfall <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mediz<strong>in</strong>“ öffnet aber<br />
gleich ganz weit die Tür zu e<strong>in</strong>er direkt anschließen<strong>de</strong>n und ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Frage.<br />
Nämlich, warum kommen wir überhaupt <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Grenzbereiche?<br />
Genau dies ist unser erster Hauptabschnitt:<br />
Was s<strong>in</strong>d die Ursachen unserer Grenzprobleme <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mediz<strong>in</strong> ?<br />
Me<strong>in</strong>e Antwort hierauf sche<strong>in</strong>t auf <strong>de</strong>n ersten Blick eigenartig und überraschend! Sie lautet:<br />
Die Mediz<strong>in</strong> selbst ist e<strong>in</strong>e wesentliche Ursache für Grenzprobleme<br />
Ich will das so begrün<strong>de</strong>n:<br />
Wir geraten <strong>in</strong> schwierige o<strong><strong>de</strong>r</strong> strittige mediz<strong>in</strong>ethische Probleme <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen Zeit (mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Gefahr von Grenzüberschreitungen),