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Werk-Anleitung als PDF laden - UHU.com

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Bereich: Technisches <strong>Werk</strong>en • ab Klasse 8 •<br />

Arbeitszeit: ca. 3 Doppelstunden<br />

Kugelspiel<br />

Aufgabe und Motivation<br />

Rollende Kugeln üben sowohl auf Kinder <strong>als</strong><br />

auch auf Erwachsene eine große Faszination<br />

aus. Sie bringen Spaß und gute Laune, denn sie<br />

müssen im Kampf gegen die Schwerkraft „gebändigt“<br />

werden. Das hier vorgestellte Kugelspiel<br />

gehört zur Gattung der Geschicklichkeitsspiele.<br />

Darunter versteht man Spiele, die vom Spieler<br />

eine besondere Reaktionsfähigkeit und eine gut<br />

ausgeprägte Feinmotorik verlangen. Unser Spiel<br />

erfordert eine ruhige Hand, Geduld, Konzentration,<br />

Geschicklichkeit und trainiert die Feinmotorik.<br />

Die Aufgabe für die Schüler besteht darin,<br />

Kunststoffe, die für den <strong>Werk</strong>unterricht geeignet<br />

sind, kennen und bearbeiten zu lernen sowie<br />

einen mehrteiligen Spielgegenstand selbstständig<br />

zu planen, zu zeichnen und herzustellen.<br />

Lernschwerpunkte<br />

• Kunststoffe kennen und bearbeiten lernen:<br />

Aufreißen, Körnen, Bohren, Schleifen, Polieren,<br />

Kleben<br />

• Einen zusammengesetzten Spielgegenstand<br />

aus Kunststoff und Metallhalbfertigteilen selbstständig<br />

planen, zeichnen (Raumbild des fertigen<br />

Gehäuses im Maßstab 2:1 in dimetrischer<br />

Projektion, Einzelteile <strong>als</strong> Plattendarstellung im<br />

Maßstab 1:1) und herstellen<br />

Modell 1: Mit Gehrungsschnitten im 45°-Winkel<br />

Modell 2: Einfache Gehäusevariante<br />

mit stumpfen Winkeln<br />

1


Vorüberlegungen<br />

Problemfindung:<br />

• Erzeugen eines Geschicklichkeitsspiels, in dem zwei Kugeln in zwei Bohrungen auf<br />

einer Spielplatte einrasten sollen<br />

• Kugelpuzzles müssen dreh- und kippbar sein<br />

Problemlösung:<br />

• Kugelpuzzle mit mittig platzierter und drehbarer Wippe muss wegen Sichtkontakt mindestens<br />

teilweise mit durchsichtigen Gehäuseteilen aus PMMA (Polymethylmethacrylat)<br />

gebaut werden<br />

• Ein geschlossenes Würfelgehäuse verhindert das Verlieren der beiden Kugeln<br />

• Gehäuseteile müssen geklebt werden<br />

Funktion:<br />

• Geschicklichkeitsspiel: Zwei Kugeln werden mittels zweier Drehknöpfe auf eine drehbar<br />

gelagerte Spielplatte geführt und anschließend durch Drehen der Wippe und<br />

Kippen des Gehäuses in die zwei Bohrungen der Spielplatte gemeinsam zum<br />

Einrasten gebracht<br />

Anforderungen:<br />

• Fertige Gehäuseform und -größe: Würfel mit 60 mm bei 5 mm Materi<strong>als</strong>tärke<br />

• Die Wippe muss 360° drehbar sein<br />

• Die Bohrungen müssen kleiner <strong>als</strong> die Kugeln sein, je kleiner die Bohrungen, desto<br />

schwieriger ist das Einrasten der Kugeln<br />

Eigenschaften:<br />

• Kleben ist fachgerechter <strong>als</strong> Schrauben<br />

• Klebungen bei transparentem Plexiglas sollten möglichst unsichtbar werden oder<br />

Klebeflächen vor dem Kleben matt geschliffen werden<br />

Überlegungen zur Fertigung<br />

Planung:<br />

• Modell 1 für 9. Jahrgangsstufe: Zweiteiliges, u-<br />

förmiges Schiebegehäuse aus sechs gleichen,<br />

vierseitig im 45°-Winkel gefasten PMMA-<br />

Platten; die Grundplatten besitzen jeweils die<br />

Form eines Pyramidenstumpfes<br />

• Modell 2 für 8. Jahrgangsstufe: Gehäuse mit<br />

sechs quaderförmigen Teilen<br />

Skizze:<br />

• 8. Jahrgangsstufe: Plattendarstellung der Einzelteile<br />

in M 1:1 Skizze und Raumbild in<br />

Kabinettprojektion mit verdeckten Kanten<br />

Technische Zeichnung, evtl. CAD-2D:<br />

• Modell 1 für 9. Jahrgangsstufe: Ansichten von<br />

den Einzelteilen in M 1:1 mit Bemaßung erstellen;<br />

dimetrisches Raumbild und Explosionsdarstellung<br />

per Plattenzeichnung oder per<br />

CAD-2D; bei CAD-3D-Darstellung mit transparenten,<br />

eingefärbten Materialien<br />

• Modell 2: Plattendarstellung der Einzelteile mit<br />

Bohrungen in M 1: 1; Raumbild in Dimetrie mit<br />

verdeckten Kanten in M 2:1<br />

2


Arbeitsverfahren:<br />

• Das Zusägen der Grundplatten mit der elektrische Stichsäge oder mit der Gehrungssäge<br />

wäre für die Schüler zwar möglich, oft kommen aber speziell mit transparentem<br />

Plexiglas nur mäßige Ergebnisse zustande: Maßexakte und winkelgenaue <strong>Werk</strong>stücke<br />

bekommen die Schüler in der Regel nur, wenn der Lehrer an der Kreissäge<br />

die Einzelteile zuschneidet<br />

Arbeitsform:<br />

• Einzelarbeit<br />

Arbeitsschritte:<br />

• Planen – Entwerfen – Skizzieren – Zeichnen / Erzeugen – Beschriften – Drucken<br />

• Messen, Anreißen, Vorstechen<br />

• Bohren mit 3 mm Ø, 3,2 mm Ø und 10 mm Ø<br />

• Schnittkanten schleifen – Entgraten<br />

• Passungen überprüfen – Kleben – Oberflächenbehandlung (Polieren)<br />

Neue Verfahren:<br />

• Plexiglas verkleben mit <strong>UHU</strong> allplast<br />

Unfallverhütungsvorschriften:<br />

• Das Arbeiten an der Kreissäge ist für Schüler verboten<br />

Hilfsmittel fürs technische Zeichnen<br />

TZ-Platte, Bleistifte 2B/2H, Kreisschablone, CAD-System<br />

<strong>Werk</strong>zeuge/Maschinen/Hilfsmittel<br />

Stahlwinkel, Stahlbandmaß, Geometriedreieck, wasserfester<br />

Filzstift, Reißnadel zum Vorkörnen im PMMA, feines<br />

Schleifpapier 180er/400er Körnung, Bullitbohrer<br />

mit Zentrierspitze und Außenschneider 3/3,2/10 mm Ø,<br />

Ständerbohrmaschine mit Maschinenschraubstock,<br />

Schraubstock mit Backenschutz, Puksäge, <strong>UHU</strong> allplast,<br />

Holzwürfel 50 mm, Polierset mit Schwabbelscheibe und<br />

Polierpaste<br />

Stück- und Materialliste<br />

Modell 1:<br />

Nr. Benennung St. Material Maße in mm<br />

1 Gehäuseunterteil 3 PMMA, transparent 60 x 60 x 5<br />

2 Wippe 1 PMMA, transparent 40 x 40 x 5<br />

3 Gehäuseoberteil 3 PMMA, transparent 60 x 60 x 5<br />

4 Drehachse 2 Stahl, verchromt 3 x 35 Ø<br />

5 Stahlkugel 2 gehärteter Stahl Ab 11 Ø<br />

6 Distanzklemme 2 Gummi Fester Sitz auf<br />

Welle 3 Ø<br />

7 Klebstoff <strong>UHU</strong> allplast<br />

3


Modell 2:<br />

Nr. Benennung St. Material Maße in mm<br />

1 Gehäuseunterteil 1 PMMA, transparent 50 x 50 x 5<br />

2 Seitenwände, 2 PMMA, farbig 55 x 50 x 5<br />

schmal<br />

3 Seitenwände, 2 PMMA, farbig 55 x 60 x 5<br />

breit<br />

4 Gehäuseoberteil 1 PMMA, farbig 60 x 60 x 5<br />

5 Wippe 1 PMMA, transparent 40 x 40 x 5<br />

6 Drehachse 2 Stahl, verchromt 3 x 35 Ø<br />

7 Stahlkugel 2 gehärteter Stahl Ab 11 Ø<br />

8 Distanzklemme 2 Gummi Fester Sitz auf<br />

Welle 3 Ø<br />

9 Klebstoff <strong>UHU</strong> allplast<br />

Gestaltungsablauf für Modell 1<br />

1. Sechs Gehäuseteile und die Platte für<br />

die Wippe nach Plan aus PMMA zusägen.<br />

2. Die Wippe bearbeiten:<br />

Maße aufreißen.<br />

3. Vorstechen. 4. Wippe in den Schraubstock<br />

einspannen und<br />

die Bohrtiefe einstellen.<br />

4


5. Bohrung 1 und ... 6. ... Bohrung 2 an der gegenüberliegenen<br />

Kante,<br />

jeweils mit 3-mm-Bohrer.<br />

7. Ergebnis der Bohrungen.<br />

Hier werden später<br />

die Achsen befestigt.<br />

8. Die Wippe waagrecht<br />

einspannen, mit 3-mm-<br />

Bohrer vorbohren.<br />

9. Ergebnis der beiden<br />

Bohrungen.<br />

10. Die Öffnungen mit<br />

dem 10-mm-Bohrer<br />

vergrößern.<br />

11. Ergebnis der beiden<br />

Bohrungen.<br />

12. Zwei Metallachsen,<br />

35 mm, ablängen.<br />

13. Bei den Seitenteilen die<br />

Mittelpunkte mit Filzstift<br />

auf der Folie markieren.<br />

14. Die Mittelpunkte durch<br />

Drehen der Reißnadel<br />

vorstechen.<br />

15. Seitenteil einspannen<br />

und bohren (3,2 mm Ø).<br />

16. Schnittflächen matt<br />

schleifen.<br />

5


17. Den Zusammenbau<br />

vorbereiten.<br />

18. Winkel überprüfen. 19. Die U-Form testen.<br />

20. Die U-Form mit <strong>UHU</strong><br />

allplast zusammenkleben,<br />

mit Stützhilfen<br />

aushärten lassen.<br />

21. Fertige untere U-Form. 22. Die obere U-Form einpassen<br />

und zusammenkleben.<br />

23. Fertige U-Formen. Die<br />

Wippe einbauen.<br />

24. Die U-Formen ineinanderschieben.<br />

25. Ausgangsstellung für<br />

das Spiel.<br />

26. Lösung: Beide Kugeln<br />

liegen auf der Wippe in<br />

den Öffnungen.<br />

6


Gestaltungsablauf für Modell 2<br />

Teileübersicht<br />

Dimetrische Darstellung<br />

Die Seitenteile im stumpfen<br />

Winkel sägen und wie<br />

bei Modell 1 beschrieben<br />

zusammenbauen.<br />

Fertiges Modell.<br />

© 2006 <strong>UHU</strong> GmbH & Co. KG, Bühl (Baden) und Elke Fox.<br />

Redaktion und Fotos Seite 1 oben und Mitte: Elke Fox.<br />

Illustrationen und alle übrigen Fotos: Georg Dandl.<br />

Georg Dandl<br />

7

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