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Dotpainting – Kreisel & Trommel - UHU.com

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<strong>Dotpainting</strong> – <strong>Kreisel</strong> & <strong>Trommel</strong><br />

Bereich: Bildende Kunst/Werken/Mensch,<br />

Natur und Kultur/Heimat- und Sachkunde<br />

• Klasse 1/2 (<strong>Trommel</strong>) und ab Klasse 3<br />

(<strong>Kreisel</strong>) • Arbeits zeit: ca. 5 bis 6 Stunden<br />

(<strong>Trommel</strong>); ca. 10 bis 12 Stunden (<strong>Kreisel</strong>)<br />

Aufgabe und Motivation<br />

<strong>Dotpainting</strong> (Dot = Punkt, paint = malen) oder<br />

Punktmalerei ist eine Ausdrucksform der australischen<br />

Ureinwohner, die in den letzten<br />

Jahren auch bei uns sehr bekannt geworden<br />

ist. Die Farbpunkte werden in der Regel mit -<br />

hilfe eines Holzstabes o. Ä. aufgetragen, das<br />

heißt aufgedruckt.<br />

Die aus Punkten zusammengesetzten Kreise,<br />

Linien und Spiralen eignen sich hervorragend<br />

zur Gestaltung von Papier und zur Gliederung<br />

von Flächen. Die Muster können rein dekorativ<br />

eingesetzt werden oder auch zur Verwirk -<br />

lichung individueller Gestal tungsideen, z. B.<br />

einer einfachen Geschichte wie „Lagerfeuer<br />

mit Familie“, „Kindergeburtstag“, „Camping -<br />

ausflug“. Bei der Verbildlichung von Szenen<br />

helfen Symbole der Aborigines, welche<br />

Menschen, Tiere und Dinge des täg lichen<br />

Lager, Wasser -<br />

loch, Felsen,<br />

Feuerstelle<br />

vier sitzende<br />

Frauen<br />

zwei sitzende<br />

Männer<br />

zwei Personen,<br />

windgeschützt<br />

sitzend<br />

Stern/Sonne<br />

Regenbogen,<br />

Wolken, Hügel<br />

Regen<br />

Fluss, Busch -<br />

feuer<br />

Lebens darstellen. Das mit <strong>Dotpainting</strong> gestaltete Papier wird dann als Bezugspapier für<br />

selbst gebaute <strong>Trommel</strong>n (Klasse 1/2) oder Zugkreisel (Klasse 3/4) verwendet.<br />

Weg<br />

Beispiele für Symbole der Aborigines<br />

Schlange,<br />

Wasser, Rauch<br />

1


Info Die Aborigines<br />

leben seit mehr<br />

als 50 000 Jahren in<br />

Austra lien und gehören zu<br />

den ältesten Völkern der<br />

Erde. Heute zählen nur<br />

noch etwa 2,4 % der australischen<br />

Bevölkerung zu<br />

den Ureinwoh nern und<br />

Drei viertel von ihnen wohnen<br />

in Städten. Nachdem<br />

die Aborigines jahrhundertelang<br />

diskriminiert und<br />

dezimiert und bis in die<br />

70er Jahre des 20. Jahr -<br />

hunderts zwangsassimiliert<br />

wurden, versucht man<br />

heute, wenigstens einiges<br />

ihrer Kultur zu erhalten.<br />

Das scheint vor allem im<br />

Norden Australiens zu<br />

gelingen. Durch ihre Male -<br />

rei, häufig in Form von<br />

Körper-, Boden- und Fel -<br />

sen male reien, erzählten<br />

und erzäh len die Abori -<br />

gines ihre Ge schich te und<br />

ihre Legenden an „heiligen“<br />

Plätzen. Diese sind<br />

für sie auch heute noch<br />

heilig und werden immer<br />

noch für kulturelle Zere mo -<br />

nien genutzt, z. B. die<br />

Grotten und En kla ven am<br />

„Uluru“ (bekannter als<br />

Ayers Rock), der auch offiziell<br />

wieder seinen ur -<br />

sprüng lichen Namen trägt.<br />

Wesentliche Elemente<br />

ihrer Malerei sind Punkte,<br />

Kreise, Linien, Streifen und<br />

Spuren im Sand. Die<br />

Aborigines verwendeten<br />

dafür ursprünglich Natur -<br />

farben, vor allem aus<br />

Ocker, farbiger Erde,<br />

Pflan zenfarben und Stein -<br />

mehl. Als Werkzeuge wurden<br />

Hölzer, Gräser, Wur -<br />

zeln und Steine be nutzt.<br />

Heutzutage kommen Acryl -<br />

farbe, Lein wand, Holz und<br />

Stein zum Einsatz – oder<br />

auch mal ein Auto!<br />

2


Lernschwerpunkte<br />

• Lebensweise und Kultur der australischen Ureinwohner kennenlernen<br />

• Interkulturelle Gestaltungstechniken kennenlernen<br />

• Selbst gebaute Instrumente und Klangobjekte/Spielzeug herstellen/Spiele im Wandel<br />

der Zeit<br />

• Eine Arbeitsaufgabe planen, ausführen und bewerten; Fachbegriffe kennen<br />

• Einen Arbeitsplatz einrichten und eine ergonomische Körperhaltung trainieren<br />

• Die Gestaltungsmittel/Symbole der Aborigines kennen und nutzen<br />

• Mit verschiedenen Materialien und Verfahren experimentieren, Werkzeuge einsetzen<br />

• Feinmotorik und Geduld trainieren<br />

• Die Bedeutung von Materialien und Materialspuren wahrnehmen und in die<br />

Gestaltung einbeziehen<br />

• Experimentierfreude und Fantasie anregen, Farb- und Formgefühl schulen<br />

Material und Hilfsmittel<br />

Allgemein:<br />

• Bleistift, Lineal, Schere, Konturenschere<br />

• Bandsäge, Gehrungssäge (darf nur vom Lehrer bedient werden!)<br />

Für den Hochdruck:<br />

• Festes Papier, z. B. Packpapier; Zeitungspapier als Unterlage<br />

• Acrylfarben und Schraubdeckel zum Abfüllen der Farben<br />

• Wattestäbchen, Rundhölzer in verschiedenen Stärken<br />

• Je nach Möglichkeit Tonträger mit Musik der Aborigines und Abspielgerät<br />

<strong>Trommel</strong>:<br />

• Pappröhren, z. B. 19,5 cm Ø (von Teppichböden, erhältlich beim Bodenleger,<br />

im Baumarkt, im Teppichgeschäft)<br />

• Elefantenhaut-Papier in Beige, 190 g/m², 70 x 100 cm<br />

(Buchbinderpapier mit Pergamentmaserung)<br />

• Einweckgummi; Bast; Holzperlen; Federn<br />

• <strong>UHU</strong> HOLZLEIM ORIGINAL, Leimpinsel, Leimgefäß<br />

• <strong>UHU</strong> ALLESKLEBER Kraft transparent oder<br />

Niedertemperatur-Klebepistole <strong>UHU</strong> pistole LT 110<br />

<strong>Kreisel</strong>:<br />

• Pappröhren, z. B. Versandhülsen oder Röhren<br />

aus dem Stoffladen, 8 cm Ø<br />

• Sperrholzreste, 4 bis 6 mm stark<br />

• Buchenholzstab, 10 mm Ø<br />

• Je 1 Fichtenholzleiste, 155 x 35 x 4 mm<br />

• Zugschnur, 1,5 m lang<br />

• Je 1 Holzkugel mit Bohrung, 2,5 cm Ø<br />

• Laubsäge<br />

• Ständerbohrmaschine, Holzbohrer, 8 und 10 mm Ø<br />

• Schleifpapier<br />

• <strong>UHU</strong> HOLZLEIM ORIGINAL, Leimpinsel, Leimgefäß 3


Vorbereitung (Lehrer)<br />

• <strong>Trommel</strong>: Pappröhren auf eine Länge von bis zu 30 cm an der Bandsäge absägen.<br />

• <strong>Kreisel</strong>: Pappröhren auf eine Länge von bis zu 15 cm mit der Gehrungssäge absägen.<br />

Gestaltungsablauf<br />

I. Drucken<br />

1. Informationen über die Aborigines zusammenstellen,<br />

die Technik des <strong>Dotpainting</strong><br />

vorstellen, Bildbeispiele (zahlreich im<br />

Internet vorhanden) geben, Symbole zeigen<br />

und ihre Bedeutung erklären.<br />

2. Den Arbeitsplatz einrichten. Packpapier<br />

großzügig und im Hinblick auf den späteren<br />

Verwendungszweck zuschneiden<br />

(Röh ren umfang plus Zugabe berücksichtigen).<br />

Probestücke zuschneiden.<br />

3. Die Schüler erkunden die Materialien und<br />

Druckmittel und werten ihre Erfahrungen,<br />

z. B. beim Farbauftrag, aus.<br />

4. Bei Musik eine Geschichte ausdenken, mit<br />

Aborigines-Symbolen umsetzen oder ein<br />

rein dekoratives Rapportmuster entwerfen.<br />

Die Acrylfarbe mit verschieden dicken<br />

Rundholzstäben auf Packpapier drucken.<br />

5. Die Arbeiten verbessern, ergänzen und<br />

bewer ten und danach trocknen lassen.<br />

II. Fertigstellung der <strong>Trommel</strong><br />

1. Die Röhre mit Elefantenhaut-Papier straff<br />

bespannen: Das Papier auf beiden Seiten<br />

erst leicht anfeuchten und dann – ebenso<br />

wie den oberen Röhrenrand – mit verdünntem<br />

<strong>UHU</strong> HOLZLEIM ORIGINAL<br />

bestreichen. Über die Röhren öffnung<br />

legen und mit beiden Händen nach unten<br />

fest andrücken. Die entstandenen Falten<br />

nachleimen, festdrücken und mit einem<br />

Einweckgummi fixieren. Das Papier rundherum<br />

mit einer Konturenschere nachschneiden.<br />

4


2. Gummi nach dem Trocknen entfernen und<br />

das „<strong>Trommel</strong>fell“ mit einer Bast schnur um -<br />

wickeln. Den Bast verknoten und punk tuell<br />

mit <strong>UHU</strong> ALLESKLEBER Kraft oder mit der<br />

<strong>UHU</strong> pistole LT 110 fixieren. Die Bast enden<br />

mit Holzperlen schmücken und Federn in die<br />

Perlen öffnungen kleben.<br />

3. Bedrucktes Packpapier straff um die<br />

<strong>Trommel</strong> kleben: Das Packpapier mit verdünntem<br />

<strong>UHU</strong> HOLZLEIM ORIGINAL flächig<br />

einstreichen und fest an drücken.<br />

4. Die <strong>Trommel</strong> gut trocknen lassen.<br />

III. Fertigstellung des <strong>Kreisel</strong>s<br />

1. Zwei Sperrholzscheiben aussägen, dafür die Papphülse auflegen, den Umriss mit<br />

einem Bleistift anzeichnen und mit der Laubsäge aussägen. Die Sperrholz-Ränder<br />

schleifen. In die Scheiben mittig ein Loch in Stärke des Buchenholzstabes bohren.<br />

Beide Scheiben mit Holzleim oben und unten auf die Hülse leimen, gut anpressen.<br />

Nach dem Trocknen mit Acrylfarbe bemalen.<br />

2. Den Stab unten mit Schleifpapier anspitzen und durch die beiden Scheiben stecken.<br />

3. Das Bezugspapier passend zuschneiden und mit verdünntem Holzleim ankleben.<br />

4. Beim Zugholz (Fichtenholzleistenstück) ein 8-mm-Loch in der Mitte bohren. Zug -<br />

schnur in das Loch des Zug holzes fädeln, Holzkugel am Schnurende anknoten.<br />

Und so funktioniert der Zugkreisel<br />

Schnur fest um den Buchenholzstab wickeln. An der Holzkugel fest anziehen, die<br />

Schnur saust durch das Zugholz und dreht dabei den <strong>Kreisel</strong> mit. Der <strong>Kreisel</strong> tanzt eine<br />

ganze Weile aufrecht, bis er umfällt und sich noch weiter dreht.<br />

Annelene Seidl<br />

© 2011 <strong>UHU</strong> GmbH & Co. KG, Bühl<br />

(Baden) und Elke Fox.<br />

Foto Seite 1 und Redaktion: Elke Fox.<br />

Skizzen & übrige Fotos: Annelene Seidl.<br />

5

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