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sicher & gesund<br />

4/2013<br />

Foto: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg<br />

Detektive im Museum<br />

Wie Restauratoren in ihren Werkstätten sicher arbeiten<br />

I<br />

IV<br />

I N H A L T<br />

Detektive im Museum.<br />

Wie Restauratoren sicher arbeiten<br />

Seminare und Angebote zur<br />

Arbeitssicherheit für neue Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister in<br />

Schleswig-Holstein<br />

„Was wir hier machen, ist oft restauratorische<br />

Detektivarbeit“, sagt Patricia Rohde-Hehr, Restauratorin<br />

des Museums für Kunst und Gewerbe<br />

(MKG) in Hamburg. Dabei betrachtet sie ein<br />

hohes Gefäß aus Keramik, das irgendwann einmal<br />

in geschätzte 120 Einzelteile zersprungen ist.<br />

Das kostbare Stück stammt aus dem antiken Italien<br />

(7. Jh. v. Chr.). Daher haben sich die Scherben-Entdecker<br />

die Mühe gemacht, es wieder<br />

zusammenzusetzen. Allerdings waren sie weniger<br />

an historischer Genauigkeit interessiert als<br />

vielmehr an einem vollständigen Objekt. „Wir<br />

mussten es komplett auseinandernehmen“,<br />

erklärt Rohde-Hehr. „Danach haben wir die<br />

Scherben von alten Kleberesten befreit, neu sortiert<br />

und wieder zusammengefügt.“ Sie zeigt auf<br />

ein paar Scherben neben dem Gefäß. „Diese<br />

Fragmente gehören sicherlich dazu, leider ist<br />

ihre exakte Lage in der Gefäßwandung nicht eindeutig<br />

rekonstruierbar.“<br />

Das MKG im Herzen Hamburgs ist seit 1999 Stiftung<br />

des öffentlichen Rechts. Damit sind seine<br />

Beschäftigten bei der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> versichert.<br />

Zurzeit sind das zirka 55 Versicherte, die in<br />

der Sammlung und Sammlungsverwaltung, dem<br />

Fortsetzung auf Seite III<br />

VI<br />

VII<br />

VIII<br />

Richtig heben und tragen.<br />

Aktuelles aus der Kampagne<br />

„Denk an mich. Dein Rücken“<br />

Spannende Ausblicke.<br />

Sicherheit von Fenstern in<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Neue Broschüren:<br />

„Gemeinsam stark sein – Gewaltpräventionswochen<br />

in Schulen“,<br />

„Künstliche optische Strahlung“


N A C H G E F R A G T<br />

Foto: UK <strong>Nord</strong><br />

Drei Fragen an Rolf Doering,<br />

Aufsichtsperson der UK <strong>Nord</strong><br />

Dokumentation<br />

ist das A & O<br />

1<br />

Herr Doering, was ist das Besondere<br />

Die Restauratoren arbeiten auch mit<br />

Wie unterstützt die UK <strong>Nord</strong> Unternehmen<br />

mit Werkstätten und die<br />

2 3<br />

an den Arbeiten in Restaurations-<br />

Chemikalien wie Aceton und Ethanol.<br />

Werkstätten?<br />

Was ist beim Einsatz und bei der Lagerung dort arbeitenden Beschäftigten im Arbeitsund<br />

solcher Gefahrstoffe zu beachten?<br />

Gesundheitsschutz?<br />

Das Besondere an den Arbeiten in Restaurierungs-Werkstätten<br />

ist die Vielfalt der<br />

erforderlichen Fertigkeiten. Historische<br />

Kunstwerke erfordern nicht nur Kunsthistoriker,<br />

sondern auch Handwerker. Von feinsten<br />

mechanischen Arbeiten bis zu groben Holzarbeiten<br />

und dem sicheren Umgang mit<br />

Chemikalien wird eine umfassende Vielfalt<br />

von Fertigkeiten gefordert. Dazu kommt die<br />

Verwaltung. Es ist eine umfassende Dokumentation<br />

erforderlich. Die Kunsthistoriker<br />

wollen ihre Arbeiten dokumentieren. Geräte<br />

und Anlagen müssen erfasst, ergänzend<br />

müssen Unterweisungen durchgeführt und<br />

dokumentiert werden.<br />

Wie bei allen Arbeiten ist eine Gefährdungsbeurteilung<br />

erforderlich. Auf dieser Basis<br />

werden für Chemikalien Betriebsanweisungen<br />

erstellt, nach denen Mitarbeiter unterwiesen<br />

werden. Das Wissen über Gefahrstoffe muss<br />

gegebenenfalls durch Weiterbildung aktuell<br />

gehalten werden.<br />

Am Arbeitsplatz darf nur ein Tagesverbrauch<br />

oder eine vergleichbare Menge aufbewahrt<br />

werden. Bei der Anwendung oder der Lagerung<br />

ist für ausreichende Lüftung zu sorgen.<br />

Im Einzelfall kann das die Arbeit unter einer<br />

Abzugshaube oder einer Quellenabsaugung<br />

bedeuten. Größere Mengen müssen in einem<br />

Gefahrstofflager verwahrt werden. Gefahrstoffe<br />

werden in Wannen gelagert, in denen<br />

auslaufende Chemikalien aufgefangen werden.<br />

Steht kein Lagerraum zur Verfügung,<br />

kann ein geeigneter Metallschrank ausreichen.<br />

Die UK <strong>Nord</strong> unterstützt durch Beratung,<br />

Begehungen, Seminare. Beratung und<br />

Begehungen werden auf Anfrage oder<br />

anlassbezogen durchgeführt. Wir bieten<br />

Seminare für Werkstattmitarbeiter und auch<br />

seit vielen Jahren ein spezielles Seminar<br />

für Praktikanten, die ihr Praxisjahr für das<br />

Restauratorenstudium absolvieren, an.<br />

Interview: Lilian Meyer<br />

E D I T O R I A L<br />

Foto: Museum f. Kunst u. Gewerbe, Hmbg.<br />

II · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong><br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

als eines der führenden Häuser für Kunst und<br />

Design in Europa beherbergt das Museum für<br />

Kunst und Gewerbe Hamburg über eine halbe<br />

Million Objekte von der Antike bis zur Gegenwart<br />

aus dem europäischen, dem islamischen<br />

und dem fernöstlichen Kulturkreis.<br />

Seitdem das MKG vor 14 Jahren zur Stiftung<br />

wurde, sind alle Mitarbeiterinnen und Mit -<br />

arbeiter bei der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> versichert.<br />

Vielen von ihnen begegnet der Besucher<br />

allerdings eher selten. Neben anderen<br />

Berufsgruppen sind es auch die Kolleginnen<br />

und Kollegen in der Konservierung und Restaurierung,<br />

die meist „im Verborgenen“ ihrer<br />

wichtigen, vielseitigen und sehr verantwortungsvollen<br />

Tätigkeit nachgehen.<br />

Ihnen ist ein ausführlicher Bericht in dieser<br />

Ausgabe gewidmet. Durch die eingesetzten<br />

Maschinen und Werkzeuge und wegen des<br />

häufig notwendigen Umgangs mit chemischen<br />

und biologischen Gefahrstoffen gibt<br />

es einen engen Kontakt mit den Experten der<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>. Ihre fachkundige Beratung<br />

hilft uns sehr, alle notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

zu planen und dann<br />

rasch umzusetzen. Ich wünsche Ihnen eine<br />

interessante Lektüre.<br />

Udo Goerke,<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer des<br />

Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg


T I T E L T H E M A<br />

Foto: UK <strong>Nord</strong><br />

Jahre. Damit wir und nachfolgende Generationen<br />

erfahren, womit und was restauriert<br />

wurde, ist eine gründliche Dokumentation<br />

für uns wesentlich.“<br />

Patricia Rohde-Hehr bei ihrer Arbeit<br />

Detektive im Museum ... Fortsetzung<br />

Marketing, dem Projektmanagement und<br />

der Aufsicht in Teil- und Vollzeit tätig sind.<br />

Auch die Restauratoren gehören dazu. In<br />

den Restaurierungs-Werkstätten arbeiten<br />

zurzeit zwei Restauratoren und eine Praktikantin.<br />

Bei der Arbeit der Restauratoren, dem<br />

Bewahren und der langfristigen Erhaltung<br />

von Kunstwerken für die Nachwelt, sind die<br />

Fertigkeiten von Feinmechanikern, Kunsthistorikern<br />

und Chemikern gefragt. Die handwerkliche<br />

Feinarbeit ähnelt in Teilen der von<br />

Chirurgen oder Zahnärzten. Sogar die Instrumente,<br />

die Restauratoren in ihren Werkstätten<br />

nutzen, sind teilweise die gleichen, etwa<br />

Zahnarztinstrumente, Skalpell, Endoskop<br />

und Mikroskop. Dann wiederum werden<br />

Holzbearbeitungsmaschinen zum Sägen<br />

oder Schleifen wie in Tischlereien genutzt,<br />

für die die Restauratoren einen Maschinenschein<br />

haben müssen. Damit werden zum<br />

Beispiel Möbel und andere Holzobjekte in<br />

der sogenannten „organischen“ Werkstatt<br />

bearbeitet. Im MKG steht diese unter der<br />

Leitung von Dr. Stanislaw Rowinski. „Die<br />

Werkstatt für organische Materialien befindet<br />

sich gerade im Neuaufbau“, so der Konservator.<br />

„Geplant ist, eine multifunktionale<br />

Werkstatt einzurichten. Das Museum wird<br />

dann über zwei Werkstätten verfügen, eine<br />

für anorganische und eine für organische<br />

Materialien. Darüber hinaus arbeiten wir<br />

auch mit externen Experten zusammen.“<br />

In der „anorganischen“ Werkstatt, die von<br />

Patricia Rohde-Hehr geleitet wird, werden<br />

Kunstobjekte aus Stein, Glas und Porzellan<br />

restauriert.<br />

Rund 500.000 Kunstgegenstände beherbergt<br />

das Museum. Das Alter reicht von etwa<br />

2.500 v. Chr. bis heute. Das Hintergrund -<br />

wissen von Kunsthistorikern benötigen<br />

Restauratoren, um die verschiedenen<br />

Arbeitstechniken und -materialien einschätzen<br />

zu können. Sie müssen dabei auch<br />

ältere Restaurierungen berücksichtigen.<br />

„Alte Kleber leben. Das ist der Grund,<br />

warum sich manche Exponate wieder in ihre<br />

Fragmente auflösen“, so Patricia Rohde-<br />

Hehr. „Restaurierungen sollten mindestens<br />

eine Generation überdauern, also zirka 30<br />

Auch für die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ist Dokumentation<br />

wichtig. Darauf weist Rolf Doering hin,<br />

der als Aufsichtsperson von der <strong>Unfallkasse</strong><br />

<strong>Nord</strong> für das MKG zuständig ist: „Es ist<br />

wichtig, Unterlagen – etwa Handbücher,<br />

Betriebsanleitungen, Betriebsanweisungen<br />

für Maschinen und andere technische Einrichtungen<br />

– aufzuheben und griffbereit zu<br />

haben. Nur so kann die Leistungsfähigkeit<br />

oder die korrekte Anwendung der Maschinen<br />

und Einrichtungen sichergestellt werden.“<br />

Auch im Umgang mit den Chemikalien steht<br />

Sicherheit an erster Stelle. Die Restauratoren<br />

verwenden unter anderem Aceton, Ethanol,<br />

Epoxidharz oder Reinigungsbenzin.<br />

Deshalb mutet die Werkstatt in Teilen wie<br />

ein Labor an, mit Absaugung für Gase,<br />

Augendusche und „Giftschrank“, einem<br />

abschließbaren Schrank, in dem einzelne<br />

Stoffe verstaut werden. Vor Verletzungen<br />

schützt die persönliche Schutzausrüstung,<br />

beispielsweise Schutzbrille und geeignete<br />

Handschuhe. „Bei Arbeiten unter Zeitdruck<br />

oder Müdigkeit sind trotzdem alle Sicherheitsstandards<br />

genau einzuhalten. Wir<br />

tragen nicht nur für unsere Gesundheit die<br />

Verantwortung, sondern auch für die Praktikanten.<br />

Zu unseren Pflichten gehört, sie in<br />

Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen<br />

zu unterweisen“, so Patricia<br />

Rohde-Hehr, die die größte Gefahr für die<br />

Gesundheit auch in der nachlassenden<br />

Aufmerksamkeit während der Restaurierungsarbeiten<br />

sieht.<br />

Lilian Meyer<br />

sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · III


S E M I N A R E<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />

als Führungskraft<br />

Vor Kurzem fanden in Schleswig-Holstein<br />

die Kommunalwahlen statt und neue Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister haben ihr<br />

Amt aufgenommen. Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

ist Teil des neuen Aufgaben -<br />

gebietes und somit auch die Verantwortung<br />

für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten<br />

bei der Arbeit.<br />

Wir wollen Sie als Verantwortliche unter -<br />

stützen, Ihre Organisation so weiter -<br />

zuentwickeln, dass Sicherheit und<br />

Gesundheitsschutz selbstverständliche<br />

Bestandteile sind. Und wie? Ganz einfach:<br />

Wir bieten Ihnen ein Kompaktseminar<br />

„Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

als Führungsaufgabe“ an. Ort und Termin<br />

nach Vereinbarung. Der zeitliche Umfang<br />

begrenzt sich auf einen halben Tag. Und<br />

das sind die Themen, die Sie erwarten:<br />

Darüber hinaus haben wir viel Raum für Ihre<br />

persönlichen Fragen eingeplant.<br />

Weiterführende Informationen für Ihre Arbeit<br />

• Der „Arbeitsschutzmanager für Kom -<br />

munen (ASM-K)“ unterstützt die Ver -<br />

antwortlichen in der Kommune, den<br />

Arbeitsschutz mit einem Software-Tool<br />

übersichtlich, systematisch und weit -<br />

gehend rechtssicher zu organisieren.<br />

• Informationen für Bürgermeisterinnen,<br />

Bürgermeister, Amtsleiterinnen und -leiter:<br />

„Organisation des Arbeitsschutzes“<br />

– Städte und Gemeinden, Broschüre,<br />

Bestellnummer GUV-I 8565<br />

• Broschüre „Organisation des Arbeitsschutzes“<br />

– Grundlagen zur Integration<br />

des Arbeitsschutzes in die Organisation,<br />

Broschüre, Bestellnummer GUV-I 8631<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

als Führungsaufgabe<br />

– Kompaktseminar<br />

Seminarnummer: 01.025.01<br />

Zielgruppe:<br />

• Unternehmer/-innen und Führungskräfte<br />

aller Unternehmen<br />

• Behörden und Dienststellen in<br />

Schleswig-Holstein<br />

Leitung: Guido Pohlmann<br />

Ort und Datum:<br />

nach Vereinbarung, halbtägig<br />

Anmeldung: www.uk-nord.de/seminare<br />

Webcode: S00819<br />

1. Die <strong>Unfallkasse</strong> als Partner ihrer versicherten<br />

Unternehmen<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> als Träger der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung: Aufgaben,<br />

Leistungen, Angebote<br />

2. Prävention als Programm<br />

Leitgedanken zu gesetzlichen Vorgaben<br />

und Umsetzung mit Augenmaß in der<br />

Praxis<br />

3. Organisationsmodelle für Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz im Unternehmen<br />

– aus der Praxis für die Praxis<br />

Verantwortung und Haftung der Führungskräfte,<br />

innerbetriebliche Organisation<br />

der Arbeitssicherheit, Personen,<br />

Aufgaben, praxisnahe organisatorische<br />

Regelungen<br />

Alle genannten Materialien erhalten Sie<br />

über Christoph Wisniewski<br />

Tel. 04 31 / 64 07- 409<br />

christoph.wisniewski@uk-nord.de<br />

Präventionsportal <strong>Nord</strong>:<br />

Das Präventionsportal überzeugt durch<br />

• eine umfangreiche Bibliothek in<br />

übersichtlicher Form<br />

• detaillierte und komfortable<br />

Suchfunktion<br />

www.uk-nord.de/praeventionsportal<br />

Sie haben Fragen?<br />

Bitte senden Sie mir Ihre Frage per E-Mail:<br />

sigrid.jacob@uk-nord.de<br />

Sigrid Jacob<br />

Zu unseren Seminaren Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

laden wir Sie herzlich ein. Informieren Sie<br />

sich und diskutieren Sie mit unseren Fachleuten<br />

und mit anderen Seminarteilnehmern.<br />

Treffen Sie Ihre Auswahl und melden Sie<br />

sich online an.<br />

Seminare für Unternehmen<br />

und Verwaltungen<br />

Seminare für<br />

Kindertagesstätten<br />

Seminare für Schulen<br />

Unsere Seminare sind kostenfrei für alle Versicherten: www.uk-nord.de/seminare<br />

IV · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong>


V E R A N S T A L T U N G E N<br />

Foto: Lilian Meyer<br />

Mehr Rücksicht<br />

auf Straßenwärter<br />

Land und <strong>Unfallkasse</strong> starteten<br />

Plakataktion<br />

Verkehrsminister Reinhard Meyer enthüllt das erste Plakat<br />

Unter dem Motto „Sicherheit im Straßen -<br />

verkehr“ appellieren das Land Schleswig-<br />

Holstein und die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> auf über<br />

80 Plakaten an Autofahrerinnen und Autofahrer,<br />

Rücksicht auf die landesweit 600<br />

Straßenwärter zu nehmen. Verkehrsminister<br />

Reinhard Meyer eröffnete die Aktion am<br />

6. Juni an der alten B 206 bei Mönkhagen.<br />

„Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Landesbetrieb<br />

Straßenbau und Verkehr halten<br />

tagtäglich bei Regen, Hitze oder Schnee<br />

unser 8.300 Kilometer langes Straßennetz<br />

in Ordnung und tragen so nicht nur zu einem<br />

sicheren, sondern auch zu einem reibungslosen<br />

Ablauf des Verkehrs bei“, sagte<br />

Meyer.<br />

Gesunde Haut<br />

im Beruf<br />

Hamburger Gesundheitspreis<br />

2013<br />

Internationales<br />

Medienfestival<br />

Foto: DGUV<br />

Hauterkrankungen stehen nach wie vor an<br />

der Spitze aller Berufserkrankungen. Zur<br />

Aufklärung und Vorsorge berufsbedingter<br />

Hauterkrankungen findet vom 4. bis 8. No -<br />

vember 2013 bundesweit eine Aktionswoche<br />

statt. Insbesondere werden auch Beschäftigte<br />

in Kleinbetrieben angesprochen. Zu<br />

den Schwerpunktthemen zählt die Haut -<br />

belastung in Krankenpflegeberufen.<br />

Die Aktionswoche ist Teil der gesamteuropäischen<br />

Initiative „Healthy Skin@Work“ der<br />

Europäischen Akademie für Dermatologie<br />

und Venerologie (EADV). Alle Informationen,<br />

ein Hautcheck und Material zur Aktions -<br />

woche unter www.hautgesund-im-beruf.de<br />

„Gesunde Beschäftigte – gesundes Unternehmen“<br />

lautet das Motto des Hamburger<br />

Gesundheitspreises für Betriebe, Wirtschaft<br />

und Verwaltung. Alle Betriebe, die sich über<br />

ihre gesetzlichen Verpflichtungen hinaus für<br />

den Schutz und die Förderung der Gesundheit<br />

ihrer Beschäftigten einsetzen, können<br />

sich beteiligen.<br />

Das Schwerpunktthema 2013 ist „Psychi sche<br />

Gesundheit bei der Arbeit“. Bewerbungsschluss<br />

ist der 31. Oktober 2013. Informationen<br />

zur Bewerbung erhalten Sie bei der<br />

Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für<br />

Gesundheitsförderung e. V.<br />

www.hag-gesundheit.de – Stichwortsuche:<br />

Gesundheitspreis<br />

Ihr Unternehmen hat ein spannendes Video<br />

zur Unterweisung gedreht? Dann ist das<br />

Internationale Medienfestival für Prävention<br />

die richtige Plattform. Es findet im Rahmen<br />

des XX. Weltkongresses für Sicherheit und<br />

Gesundheit bei der Arbeit vom 24. bis zum<br />

27. August in Frankfurt/Main statt. Die besten<br />

Produktionen werden mit dem International<br />

Media Award for Prevention ausgezeichnet.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Januar 2014.<br />

Anmeldung unter<br />

http://www.safety2014germany.com/de/<br />

imfp/anmeldeformular/registration.html<br />

sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · V


A K T U E L L E S & T I P P S<br />

Richtig heben und tragen<br />

Tipps der Kampagne „Denk an mich. Dein Rücken“<br />

Schnell noch das Paket zur Poststelle getragen<br />

oder die Kiste mit Seminarmaterial ins<br />

Auto gehoben. Egal in welchem Bereich Sie<br />

in Ihrem Unternehmen oder Betrieb arbeiten<br />

– fast jeder bewegt ab und an leichte bis<br />

schwere Lasten. Zu Hause geht es dann<br />

weiter mit Wasserkisten, Einkaufstaschen,<br />

manchmal sogar mit einer Waschmaschine<br />

oder einem neuen Kühlschrank.<br />

Wenn Bewegungen oder der Umgang mit<br />

Lasten zu einseitig, zu extrem oder ungewohnt<br />

sind, können hohe Belastungen für<br />

Rücken und Gelenke entstehen. Um Über -<br />

beanspruchungen und daraus resultierende<br />

Gesundheitsschäden zu vermeiden, empfehlen<br />

die Träger der Präventionskampagne<br />

„Denk an mich. Dein Rücken“:<br />

Hilfsmittel verwenden: Immer,<br />

wenn es möglich ist, Hilfsmittel wie<br />

Hebehilfen, Tragegurte, Tischwagen oder<br />

Hubkarren zum Transportieren schwerer<br />

Lasten verwenden.<br />

Schwere Lasten vermeiden: Die eigene Kraft<br />

nicht überschätzen und Lasten lieber aufteilen<br />

und in mehreren Teilen transportieren.<br />

Nicht teilbare schwere Lasten zu zweit tragen.<br />

Ergonomische Körperhaltung beachten:<br />

Beim Heben von schweren Lasten: Befindet<br />

sich die Last auf dem Boden, mit geradem<br />

Rücken von vorn möglichst dicht an die Last<br />

herantreten. Beim Bücken das Gesäß nach<br />

hinten schieben und die Knie nicht weiter<br />

als 90 Grad beugen. Die Last nicht ruckartig,<br />

sondern mit gleichem Tempo durch Streckung<br />

der Hüft- und Kniegelenke körpernah<br />

anheben. Beim Anheben, Umsetzen und<br />

Absetzen von Lasten die Wirbelsäule nicht<br />

verdrehen; Richtungsänderungen durch<br />

Umsetzen der Füße mit dem ganzen Körper<br />

vornehmen.<br />

Beim Tragen von Lasten: Eine aufrechte Körperhaltung<br />

einnehmen, nicht ins Hohlkreuz<br />

fallen und die Last so dicht wie möglich am<br />

Körper tragen. Beide Körperseiten gleichmäßig<br />

belasten und nach Möglichkeit Hilfsmittel<br />

wie Sack- oder Schubkarren oder<br />

Tragegurte verwenden.<br />

Körperliche Fitness: Die körperliche Verfassung<br />

spielt eine große Rolle bei der Prävention<br />

von Muskel-Skelett-Erkrankungen.<br />

Regelmäßige Bewegung wie Gymnastik und<br />

Dehnübungen sowie Spaziergänge helfen,<br />

den Körper fit zu halten. Nicht zuletzt kann<br />

eine gesunde und ausgewogene Ernährung<br />

die eigene Gesundheit unterstützen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.deinruecken.de<br />

VI · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong>


Foto: Britta Muß<br />

Die Drehsperre (Pfeil) verhindert, dass Fensterflügel in Drehstellung geöffnet werden können<br />

Spannende Ausblicke aus sicherer Position<br />

Sicherung von Fenstern in der Kindertagesstätte<br />

Viel ist zu sehen bei einem Blick aus dem<br />

Fenster. Wer kommt zu Besuch in die Kita?<br />

Welche Farben haben die vorbeifahrenden<br />

Autos? Welche Vögel sitzen auf den Bäumen?<br />

Fenster bieten einen spannenden Blick in<br />

die Welt, doch sie müssen sicher sein und<br />

dürfen Kinder nicht gefährden. Bei Kleinkindern<br />

ist der Kopf im Verhältnis zum Körper<br />

deutlich schwerer. Wenn sie sich aus dem<br />

Fenster beugen, verlieren sie besonders<br />

schnell ihr Gleichgewicht und stürzen ab.<br />

Daher sind einige Gefährdungen zu bedenken,<br />

um schwere Unfälle zu vermeiden,<br />

zum Beispiel:<br />

• Kinder können aus dem Fenster fallen<br />

• Kinder können sich die Finger klemmen<br />

• Kinder und Erwachsene können gegen<br />

Fenster laufen, wenn sie geöffnet sind<br />

Es gibt verschiedene Fenstersicherungen,<br />

durch die Unfälle verhindert werden. Bei<br />

der Auswahl von Sicherungssystemen für<br />

Fenster ist darauf zu achten, dass sie für<br />

den Betrieb von Kindertageseinrichtungen<br />

geeignet sind.<br />

Geeignete Sicherungssysteme können beispielsweise<br />

sein:<br />

• Dreh-Kippfenster mit Drehsperre<br />

• Schwingflügel mit Öffnungsbegrenzern<br />

Sind Fenster für Kinder zugänglich, müssen<br />

sie mit Hilfe technischer Maßnahmen so<br />

gesichert werden, dass die Kinder sie nicht<br />

vollständig öffnen können. Sonst droht<br />

Absturzgefahr! Bei nach außen zu öffnenden<br />

Fenstern ist besonderes Augenmerk darauf<br />

zu legen, dass die Fenstersicherung überhaupt<br />

nicht von Kindern geöffnet werden<br />

kann.<br />

Unabhängig hiervon muss eine ausreichende<br />

Lüftung möglich sein. Dabei ist zu beachten,<br />

dass Fenster, die zum Lüften oder Reinigen<br />

geöffnet wurden, wieder verschlossen werden<br />

und die Fenstersicherung betätigt wird.<br />

Durch eine regelmäßige Unterweisung wird<br />

sichergestellt, dass jedem bewusst ist, wozu<br />

die Sicherungssysteme dienen und wie mit<br />

ihrer Hilfe Unfälle verhindert werden können.<br />

Fenster, die als Flucht- oder Rettungswege<br />

dienen, müssen entsprechend der Fluchtund<br />

Rettungswegplanung gestaltet sein,<br />

damit sie in Notsituationen jederzeit geöffnet<br />

werden können.<br />

Die oben genannten Anforderungen an die<br />

bauliche Gestaltung und Ausstattungen finden<br />

sich in der Unfallverhütungsvorschrift<br />

für Kindertageseinrichtungen (GUV-V S2).<br />

Ergänzend hierzu ist die Regel Kindertageseinrichtungen<br />

(GUV-SR S2) erschienen.<br />

Zusätzliche Hinweise zur sicheren und kindgerechten<br />

Gestaltung von Kinderkrippen<br />

gibt die Broschüre „Kinder unter drei Jahren<br />

sicher betreuen“ (GUV-SI 8982-SH, gültig in<br />

Schleswig-Holstein und Hamburg). Kinder -<br />

tageseinrichtungen können alle Schriften in<br />

unserem Medienshop kostenfrei bestellen:<br />

www.uk-nord.de, Webcode P00420<br />

Besuchen Sie auch unser Präventionsportal<br />

unter www.uk-nord.de<br />

Marlene Thomsen, Thorsten Vent,<br />

Britta Muß<br />

sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · VII


M E D I E N<br />

Neue Broschüren<br />

Broschüre „Gemeinsam stark sein“<br />

Projektwoche zur Gewaltprävention an Schulen –<br />

ein Modell, sein Zauber und seine Wirkung<br />

| 1<br />

Die „Gewaltpräventionswoche“ ist eine in<br />

Breite und Tiefe wirksame Maßnahme der<br />

Prävention von Gewalt. Sie wird jährlich mit<br />

dem gesamten Jahrgang 7 oder 8 einer<br />

Schule durchgeführt, vorbereitet durch Fortbildung<br />

der Lehrkräfte und begleitet von<br />

Elternabenden. Schülerinnen und Schüler<br />

lernen einen bewussten und konstruktiven<br />

Umgang mit Gewalt und Konflikten. Lehrkräfte<br />

werden sensibilisiert und finden viele<br />

Handlungsmöglichkeiten für den praktischen<br />

Umgang mit Konflikten, Aggression<br />

und Gewalt im Schulalltag. Durch die Einbindung<br />

der Eltern und anderer Akteure aus<br />

dem Stadtteil wirkt die Gewaltpräventionswoche<br />

nachhaltig.<br />

Die neue Broschüre der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

beschreibt die Gewaltpräventionswoche<br />

und zeigt, was sie bewirken kann. Sie gibt<br />

auch Hinweise auf notwendige Rahmen -<br />

bedingungen und Faktoren für das Gelingen.<br />

Die Broschüre können Sie bestellen unter<br />

der folgenden E-Mail Adresse:<br />

günther.heimann@uk-nord.de – oder<br />

herunterladen unter www.uk-nord.de,<br />

Webcode D02043.<br />

Informationen und Beratung zur Projekt -<br />

woche erhalten Sie direkt beim „ikm Institut<br />

für konstruktive Konfliktaustragung und<br />

Mediation“, info@ikm-hamburg.de,<br />

Telefon 0 40 / 280 06 852.<br />

Elke Fontaine<br />

Gemeinsam stark sein<br />

Projektwoche zur Gewaltprävention an Schulen<br />

Ein Modell, sein Zauber und seine Wirkung<br />

Künstliche optische Strahlung<br />

Handlungshilfe für die Gefährdungsbeurteilung<br />

Die Broschüre „Künstliche optische Strahlung“<br />

unterstützt Arbeitgeber bei der Ge -<br />

fährdungsbeurteilung, die sie für Tätigkeiten<br />

mit künstlicher optischer Strahlung durchführen<br />

müssen. Diese Strahlung tritt in den<br />

unterschiedlichsten Branchen und Tätigkeiten<br />

auf. Beschäftigte sind ihr zum Beispiel<br />

beim Lichtbogenschweißen, bei der Werkstoffprüfung<br />

auf Haarrisse oder auch an<br />

Arbeitsplätzen im Druckgewerbe und im<br />

Gesundheitswesen ausgesetzt. Künstliche<br />

optische Strahlung kann Haut und Augen<br />

schädigen, mögliche Folgen sind auch Verbrennungen,<br />

Hornhaut- oder Bindehautentzündungen,<br />

Linsentrübung oder Hautkrebs.<br />

Es gibt also gute Gründe, die Beschäftigten<br />

an ihren Arbeitsplätzen davor zu schützen.<br />

Wie Sie Gefährdungen durch künstliche<br />

optische Strahlung ermitteln und bewerten,<br />

welche Schutzmaßnahmen Sie ergreifen<br />

und wie Sie Ihre Beschäftigten informieren –<br />

dafür finden Sie zahlreiche Hilfsmittel in<br />

unserer Broschüre. Die rechtliche Grundlage<br />

für die Gefährdungsbeurteilung ist die Verordnung<br />

zum Schutz der Beschäftigten vor<br />

Gefährdungen durch künstliche optische<br />

Strahlung (siehe OStrV). Sie gilt nicht nur<br />

für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

sondern auch für Schülerinnen, Schüler<br />

und Studierende.<br />

Die Broschüre wurde vom Amt für Arbeitsschutz<br />

gemeinsam erarbeitet mit der Berufsgenossenschaft<br />

Energie Textil Elektro und<br />

Medienerzeugnisse (BG ETEM), der Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

(BAuA), der UK <strong>Nord</strong> sowie der Schweiß -<br />

technischen Lehr- und Versuchsanstalt <strong>Nord</strong><br />

gGmbH (GSI SLV <strong>Nord</strong>) und dem Deutschen<br />

Verband für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

e. V. (DVS).<br />

Artikelnummer M 16, 28 Seiten, <strong>PDF</strong>, 2 MB.<br />

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Frank Hofmann<br />

Impressum<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>, Seekoppelweg 5a, 24113 Kiel<br />

Telefon 04 31 / 64 07-0, Fax 04 31 / 64 07-2 50<br />

Verantwortlich: Jan Holger Stock, Geschäftsführer<br />

Gesamtkoordination: Klaudia Gottheit<br />

VIII · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong><br />

E-Mail Redaktion: presse@uk-nord.de<br />

Telefon Redaktion: 0 40 / 2 71 53-4 03<br />

Redaktion: Birgit Faßbender, Klaudia Gottheit,<br />

Sigrid Jacob, Lilian Meyer, Ronny Welbing<br />

Gestaltung, Satz: SoPunkt Agentur GmbH<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen

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